grüne für ein menschliches königstein!

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GRÜNE FÜR EIN
MENSCHLICHES
KÖNIGSTEIN!
Wahlprogramm von
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
OV Königstein-Glashütten
Sektion Königstein
zur Kommunalwahl 2016
So geht ein
menschliches
Königstein
Als zentraler Wertvorstellung ihrer Politik verpflichten sich die
GRÜNEN einem menschlichen Königstein. Gemäß der politischen
Grundlagen der GRÜNEN Partei folgen sie damit der Konzeption
einer nachhaltigen sozial-ökologischen Stadtentwicklung. Stadtentwicklung vollzieht sich auf vielen Ebenen, die in drei Dimensionen eingeteilt werden können:
1. Politik für nachhaltige Ressourcen
Es muss das Ziel jeder Stadtentwicklung sein, die vorhandenen
Ressourcen allen Bürgern in gleichem Umfang zugänglich zu machen und sie für unsere nachfolgenden Generationen zu erhalten.
Diesem Grundsatz der Nachhaltigkeit verpflichtet, haben wir
das Wahlprogramm für die relevanten Bereiche der städtischen
Infrastruktur entwickelt und in politischen Zielvorgaben für Königstein konkretisiert.
Die politischen Arbeitsfelder beziehen sich auf:
• Kommunale Finanzen
• Energieversorgung
• Mobilität
• Natur- und Umweltschutz
• Kultur
2. Bürger im Fokus
Die klassischen Felder der Sozialpolitik sind bewertet im Hinblick auf die spezielle Situation in Königstein: Durch die bewusste Ansiedelungspolitik sind viele junge Familien mit Kindern
nach Königstein gezogen und der demographische Wandel wird
den Anteil älterer Mitbürger auch weiterhin ansteigen lassen.
Die gegenwärtigen und zukünftigen Erfordernisse wurden in
konkrete politische Forderungen gefasst und beziehen sich auf:
• Familienpolitik
• Senioren
• Gender-Gleichstellung
• Sicherung des Grundbedarfs
• Inklusion statt Ausgrenzung
• Asyl und Integration
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3. Teilhaben und einmischen
Es entspricht dem Demokratieverständnis der GRÜNEN die
Bürgerbeteiligung zu stärken, um den Menschen die Möglichkeit
zu geben, sich mit ihren ganz unterschiedlichen Interessen und
Sichtweisen aktiv in die Politik einzubringen.
Die Unzufriedenheit vieler Bürger, nur oberflächlich informiert
zu werden und von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen
zu sein, nehmen die GRÜNEN ernst. Wir setzen uns in unserem
Wahlprogramm für ein menschliches Königstein, für eine Politik
des Zuhörens und Mitentscheidens ein, in der Einmischung gewünscht ist.
Politik für
nachhaltige
Ressourcen
Der kommunale Haushalt –
wirtschaftliche Stärke für eine menschliche
Stadt
Wir Grünen stehen für eine solide und verantwortliche Haushaltspolitik.
Zur Sicherung der Lebensqualität gegenwärtiger und zukünftiger
Generationen müssen wir sowohl die ökologischen wie auch die
finanziellen Lasten in ertragbaren Grenzen halten.
Im Sinne eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Umgangs
mit den städtischen Finanzen haben Ausgabenbegrenzung und
Schuldenabbau für uns einen hohen Stellenwert. Steuer- und Abgabenerhöhungen kommen für uns nur in Frage, wenn es keine
anderen Möglichkeiten mehr gibt, die städtischen Kernleistungen
zu finanzieren. Wichtig ist uns die Erhaltung der Kreditfähigkeit,
um Infrastrukturmaßnahmen mit KfW Förderungen oder anderen
günstigen Krediten finanzieren zu können.
Eine florierende Wirtschaft stellt durch die Bereitstellung von
Arbeitsplätzen und die Entrichtung der Steuern die Grundlage für
gesunde Finanzen der Stadt Königstein dar. Deshalb wollen wir
Grüne ein Leitbild für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
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in Königstein mit allen Interessensgruppen abstimmen und
verabschieden. Ein solches Leitbild ist die Basis für ein gezieltes
Stadtmarketing und eine erfolgreiche Ansiedelung passender
Unternehmen im Stadtgebiet.
Die Wirtschaftsentwicklung muss mit einer umweltpolitisch
nachhaltigen Stadtentwicklung verbunden sein. Eingriffe in die
knappen ökologischen Ressourcen sind so gering wie möglich zu
halten und weitgehend auszugleichen:
• Bauflächen mit gemischter Nutzung sind vorzugsweise als
Gewerbeflächen zu nutzen.
• Wohnraum ist durch optimierte Nutzung bereits erschlossener und versiegelter Flächen zu schaffen.
• Die Stadt muss im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten
dazu beitragen, dass günstiger Mietwohnungsbau entsteht.
• Beim Bau der Unterkünfte für Flüchtlinge sollten auch zukünftige Bedürfnisse an günstigem Wohnraum berücksichtigt
werden.
Die GRÜNEN bekennen sich zum Kurbad. Seine Sanierung ist die
Basis für dessen nachhaltigen Betrieb und die Steigerung der Attraktivität Königsteins. Durch die energetische Sanierung werden
die Kosten gesenkt, die Investition in eine moderne Saunalandschaft steigern die Attraktivität und somit auch die Einnahmen.
Die Finanzierung soll nach Überzeugung der GRÜNEN durch
günstige Kredite und Grundstücksverkäufe sichergestellt werden.
GRÜNE Politik steht für einen nachhaltigen
Haushalt durch ein attraktives Königstein
1. Überprüfung städtischer Ausgaben auf Kosten- und Leistungsgerechtigkeit
2. Kein einseitiger Fokus auf Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen (Grundsteuer B), sondern systematische Stärkung der Steuerbasis durch ein Leitbild zur Wirtschafts- und Stadtentwicklung
3. Stärkung des Stadtmarketings
4. Transparente Vergabeverfahren und Berücksichtigung ökologischer
und sozialer Beschaffungskriterien
5. Sanierung und Ausbau des Kurbades als Basis für die weitere
Stadtentwicklung
6. Förderung preisgünstigen bzw. sozialgebundenen Wohnraums,
auch im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, Unterkünfte für
Flüchtlinge in Königstein zu schaffen.
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Erneuerbare Energien –
es gibt keinen Planet B
Kommunen spielen für den Ausbau der erneuerbaren Energien in
Deutschland eine zentrale Rolle: Sie sind Planungs- und Genehmigungsinstanz, können regenerative Energie für Verwaltungsgebäude, Schulen und Sporthallen nutzen, besitzen geeignete
Flächen für Photovoltaik-Anlagen und sind schließlich Vorbild für
Bürger und Wirtschaft vor Ort. Ohne Kommunen ist die Energiewende nicht zu schaffen.
Wir Grüne wollen die Nutzung regenerativer Energien in Königstein grundsätzlich fördern:
• Planungshürden abbauen.
• Dachflächenkataster erstellen.
• Dachflächen städtischer Gebäude für Solaranlagen nutzen.
Wir Grüne wollen durch die Einführung eines Energiemanagementsystems die Energieeffizienz städtischer Gebäude
verbessern. In allen städtischen Gebäuden sollen intelligente
Steuersysteme für Beleuchtung und Heizung installiert werden,
damit die Stadt Königstein mittelfristig nur noch Gebäude nutzt,
die eine angemessene Energiebilanz aufweisen. Durch Auflagen
in Bebauungsplänen wollen wir Einfluss auf die energetische
Effizienz der Neubaugebiete nehmen. So kann z. B. durch die Förderung des Einsatzes von Photovoltaikanlagen, durch die Vorgabe
der Bauweise und Lage der Gebäude zueinander, die aktive und
passive Nutzung der Sonnenenergie vorangetrieben werden.
Im Rahmen städtebaulicher Maßnahmen sollen Vorgaben zur
Energieeffizienz zum Bestandteil des Ausschreibungstextes werden und so in die Bewertung einfließen.
Bei zukünftigen größeren, zusammenhängenden Neubaugebieten
sollte eine zentrale Nahwärmeversorgung in Form eines Blockheizkraftwerkes eingeplant werden. Bei der Beschaffung neuer
Geräte durch die Stadt Königstein (u. a. PC, Heizungen, Maschinen
für den Bauhof etc.) setzen wir auf den höchsten Effizienzstandard und wollen daher die Energieeffizienz zum Bestandteil der
Einkaufsstrategie machen.
GRÜNE Politik steht für die dezentrale Gewinnung alternativer Energien und deren
bedarfsgerechte Nutzung
1. Erstellung eines kommunalen Solarpotential-Dachkatasters in
0 Königstein
2. Maximale Solarenergiegewinnung auf öffentlichen Gebäuden
unter Einbeziehung von KfW Subventionen
3. Verfügungsstellung kommunaler Dächer für Photovoltaik
4. Einrichtung einer Solardachbörse auf Vereinsbasis
5. Bedarfsgerechte Straßenbeleuchtung auf LED–Basis
6. Bedarfsgerechte Innenbeleuchtung in öffentlichen Gebäuden
durch Installation von Bewegungsmeldern
7. Genehmigung und Förderung dezentraler kleinerer Windanlagen
an öffentlichen Gebäuden mit Abstand von Wohnhäusern.
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Mobilität – wir halten Königstein
nachhaltig in Bewegung
Ein Luftkurort im Hochtaunuskreis stellt besondere Anforderungen an die Mobilitätsinfrastruktur. GRÜNE Verkehrspolitik stellt
den Menschen in den Mittelpunkt. Fußgänger, Radfahrer und der
ÖPNV haben für uns Vorrang vor einem Ausbau der Infrastruktur
für Autos. Königstein verfügt über ein attraktives Nahverkehrsangebot in alle Richtungen, das ganz überwiegend auf dem Busverkehr basiert und durch die Bahn nach Frankfurt ergänzt wird.
Die gute Anbindung an die Metropolregion Rhein-Main macht
Königstein als Wohn- und Kurort attraktiv. Insofern ist jeder Euro
in den ÖPNV gut investiert, um die Nutzungsquote des Autoverkehrs und damit die Abgasbelastung im Luftkurort zu reduzieren.
Die GRÜNEN wollen einen modernen, umwelt- und benutzerfreundlichen öffentlichen Personennahverkehr:
• Moderne, abgasreduzierte Busse
• Attraktive, helle und barrierefreie Haltestellen
• Moderne Informationssysteme über Abfahrtszeiten und
Bussteige
• WLAN-Hotspots an den Haltestellen
Damit der ÖPNV stärker genutzt wird, sollte die RMV Preisstruktur auf die besonderen Gegebenheiten von Königstein
angepasst werden. Hierzu zählen eine „Königsteiner Monatskarte“, Kurzstreckenkarten und erhebliche Vergünstigungen für
Jugendliche, Schüler und Auszubildende. Die Kurgäste sollten
mit ihren Kurkarten den ÖPNV kostenfrei nutzen dürfen. Auch
die in Königstein bisher nicht genutzten Möglichkeiten des RMVKombitickets könnten für Burgfest, HdB, Kurbad und Opel-Zoo
mit dem RMV vereinbart und beworben werden.
In Kooperation mit dem bereits vorhandenen Caritas-Fahrservice
und dem Taxigewerbe sollte mit speziellen Fahrzeugen eine
Ergänzung des Ruftaxi-Netzes auch für mobilitätseingeschränkte
Menschen eingerichtet werden.
Die Benutzung des Fahrrades - besonders mit elektrischer Unterstützung - als Alltagsverkehrsmittel, kann auch in einem bergigen
Umfeld noch selbstverständlicher werden. Das Radwegenetz
ist in Königstein vollkommen unterentwickelt, hier muss ein
Umdenken in der Gemeindeverwaltung einsetzen. So sollten die
Einbahnstraßen in der Gegenrichtung für Fahrräder freigegeben
und Fahrradwege in die Ortsteile und Nachbarorte zur Nutzung,
speziell auch für die zahlreichen Schulkinder, konzipiert und realisiert werden. Am Bahnhof und in der Stadtmitte sollten mehr
überdachte Abstellplätze für Fahrräder eingerichtet werden,
wofür Fördermittel des Landes (Hessen mobil) beantragt werden
können.
Als wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz
sollen auch alternative Antriebsformen im Individualverkehr
stärker zum Einsatz kommen. Zur Förderung der Elektromobilität
setzen wir uns ein für:
• Den Ausbau des Stromtankstellenetzes für PKW und Fahrräder in der Kernstadt und den Ortsteilen
• Kostenfreie oder zumindest vergünstigte Parkplätze für
Elektro-Fahrzeuge
• Öffentliche Verleihsysteme für E-Bikes, Fahrräder und Carsharing
Grüne Verkehrspolitik für Königstein heißt auch als langfristiges
Ziel Tempo 30 Regelgeschwindigkeit in den Wohngebieten links
und rechts der beiden Bundesstrassen 8 und 455.
GRÜNE Politik steht für einen energie- und
nutzerfreundlichen ÖPNV
1. Förderung des öffentlichen Nahverkehrs
2. Einsatz von abgasarmen und barrierefreien Bussen
3. Barrierefreie Umgestaltung der Haltestellen beginnend mit dem
Umsteigeknotenpunkt Stadtmitte
4. Kostenlose Nutzung des ÖPNV für Kurkarteninhaber
5. RMV-Kombiticket für OPEL-ZOO, Kurbad, Burgfest, HdB etc.
6. Ausbau des Fahrdienstes für mobilitätseingeschränkte Menschen
7. Ausbau des Stromtankstellennetzes und Förderung der Elektromobilität durch Bereitstellung kostenfreier oder zumindest vergünstigter Parkplätze
8. Planung und Ausbau eines Fahrradwegenetzes in der Kernstadt, zu
den Ortsteilen und den Nachbargemeinden
9. Entwicklung einer Königstein-App zur Navigation und Information
unter Einbindung spezifischer Hinweise für mobilitätseingeschränkte Menschen.
Natur- und Umweltschutz –
Verpflichtung der Menschheit an Mitwelt
und Nachwelt
Umweltpolitik ist die zentrale Richtlinie für Grünes Handeln.
Die Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und der Schutz der Pflanzen- und Tierwelt sind unersetzliche Voraussetzungen für das
Überleben unserer Gesellschaft und die Existenz nachfolgender
Generationen. Wertvoller Boden wird durch den immer noch
hohen Flächenverbrauch versiegelt. Die Auswirkungen sind in
ökologischer, verkehrlicher und städtebaulicher Hinsicht fatal.
Wälder, Grünzüge, landwirtschaftliche Flächen und teilweise
auch Schutzbereiche gehen mitsamt ihren Gemeinwohlfunktionen, wie Hochwasser- und Grundwasserschutz, Immissionsschutz
und Klimaschutz, verloren.
Dem Wald, als standortgerechtem natürlichem Refugium für
Tier- und Pflanzenarten kommt insbesondere im Ballungsraum
Rhein-Main auch eine zentrale Bedeutung als Erholungsraum zu,
der für Königstein als Luftkurort essentiell ist. Problematisch ist
der derzeitige Einsatz von Harvestern in der Waldwirtschaft, der
auf ca. 20 % der Fläche eine Bodenverdichtung bewirkt und zum
Teil mehrere hundert Jahre alte Bodendenkmäler zerstört. Die
geringen und dezentralen kommunalen Waldflächen Königsteins
sollten weniger unter dem Nutzungsaspekt als viel mehr unter
dem Gesichtspunkt der Artenvielfalt als Genpool ausgewiesen
werden. Fließgewässer gehören zu den biologisch reichhaltigsten und vielfältigsten Landschaftselementen. Ihrem ökologischen
Schutz dient die europäische Wasserrahmenrichtlinie, die jedoch
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im besiedelten Raum bislang nur zögerlich umgesetzt wird. Die
GRÜNEN fordern nach wie vor die Renaturierung des Reichenbachs. Dabei soll allerdings den Prinzipien des ökologischen
Denkmalschutzes Rechnung getragen werden.
Zwischen dem bewaldeten Hochtaunus und dem dicht besiedelten Frankfurter Raum kommt den Wiesen eine große ökologische
Bedeutung zu. Sie werden in Königstein aktuell in ihrem Bestand
oberhalb des Opelzoos bedroht, weil durch deren Nutzung als
Parkplätze die Böden verdichtet werden, die eine deutliche
Verringerung des Artenreichtums nach sich ziehen. Die GRÜNEN
werden alle politischen Mittel unterstützen, die sich gegen eine
Beparkung dieser Wiesen richten. Innerstädtische Grünflächen
verbessern das Stadtklima und bilden grüne Oasen, die Erlebnis- und Erholungsräume bieten. Wir Grünen setzen uns dafür
ein, dass im Innenstadtbereich bezüglich der Bepflanzung die
ökologische Wertigkeit der Grünflächen stärker in die Gestaltung
einbezogen wird.
Umwelt- und Naturschutz müssen bei allen kommunalen Planungen berücksichtigt werden, wie Verkehrsplanung, Bauleitplanung
und Wirtschaftsförderung.
In der Stadtentwicklung muss primär auf innerstädtische
Verdichtungspotenziale gesetzt werden, um die verbleibenden
Freiflächen der Königsteiner Feldgemarkung zu erhalten. Zudem
gilt es die Kaltluftschneisen von regionaler Bedeutung zu erhalten und durch verbindende Heckenzüge die Wanderbewegungen
zahlreicher Tierarten zu fördern.
GRÜNE Politik steht für Biotopschutz im
Innen- und Außenbereich
1. Steigerung der Biotopqualität bei allen kommunaler Grünflächen
2. Kataster zur Transparenz bei Ausweisung von Ökopunkten und
deren Verwendung in Ausgleichsmaßnahmen
3. Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie im Innenund Außenbereich
4. Keine Ausweisung von ökologisch hochwertigen Flächen zu Baugebieten.
5. Erstellung eines Baulückenkatasters zur Ausweisung neuer Bauflächen im Innenbereich
6. Flächenverbrauch durch Auflagen in Bebauungsplänen an Gemeinnutzen koppeln.
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Kultur – mit Geschichte in die Zukunft
Kunst und Kultur sind gesellschaftliche Impulse und Lebenselixier. Wir unterstützen eine starke und vielfältige Kulturszene
und setzen uns für künstlerische Freiheit auch jenseits des Mainstreams ein.
GRÜNE Kulturpolitik will kulturelle Aktivitäten und künstlerische
Betätigung für möglichst viele Menschen ermöglichen. Deshalb
unterstützen wir Initiativen und Institutionen, die die sozialen
Barrieren auf dem Weg zu Kultur überwinden helfen. Die GRÜNEN werden sich dafür einsetzen, dass unverkaufte Karten aus
dem Kulturangebot Königsteins kostenlos der Kulturloge Hochtaunus e.V. zur Weitergabe zur Verfügung gestellt werden.
Die Kulturlandschaft Königsteins liegt im Wesentlichen in der
Hand von Vereinen, aber auch privatwirtschaftlich Kulturschaffende tragen wesentlich zu kultureller Vielfalt bei. Häufig übernehmen sie Funktionen, die der öffentliche Sektor nicht mehr zu
leisten vermag. Deshalb setzen sich die Grünen kontinuierlich
für die Unterstützung der Musikschule Königstein e.V. und der
Kunstwerkstatt Königstein ein, die ihre Bildungsaufgaben kompensatorisch zum staatlichen Schulsystem leisten. Als kommunale Einrichtung leistet die Stadtbibliothek einen unschätzbaren
Beitrag für die Bildung eines großen Spektrums der Einwohner
Königsteins. So wie in der Vergangenheit werden wir uns auch
zukünftig nicht nur für deren Erhalt, sondern auch für den Ausbau ihres Bildungsangebots einsetzen.
GRÜNE Politik steht für eine lebendige Kultur in Königstein
Kulturpolitik wollen wir auch als wichtiges Instrument der
Völkerverständigung stärken und den internationalen Kulturaustausch fördern. In unserer multikulturellen Gesellschaft kommt
zudem der interkulturellen Kulturarbeit eine besondere Bedeutung für das gegenseitige Verständnis und die Förderung der
Integration zu.
Gerade Königstein, mit seinen verschiedenen kulturgeschichtlichen Ausprägungen im Laufe seiner Geschichte, bietet Anlass
und Auftrag eine Erinnerungskultur stärker im Bild der Öffentlichkeit zu verankern. In seiner Zeit als Kurort hat sich auch die
jüdische Intelligenz in Königstein versammelt. Hier wirkte der jüdischen Neurologe und Psychiater Oskar Kohnstamm, zu dessen
100. Todestag 2017 wir eine Denkschrift fordern.
Die GRÜNEN Königsteins setzen sich für einen ökologischen und
offenen Denkmalschutz ein. Als Beispiel sei hier die Villa Andrae
genannt, deren kulturhistorischer Wert es verdient, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Der ökologische Denkmalschutz im Innen- und Außenbereich der
Stadt hat für die GRÜNEN einen besonders großen Stellenwert.
Die historische und ökologische Bedeutung der beiden Burgen
verlangen eine kombinierte Pflege unter denkmalschützerischen
und ökologischen Gesichtspunkten.
Dafür werden sich die GRÜNEN verwenden.
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Einen bisher ungehobenen kulturhistorischen Schatz stellen die
Spuren der Infrastruktur der Kurlandschaft der Kaiserzeit dar. In
der Königsteiner Gemarkung finden sich noch gut dokumentierte
und kartierte Kurwege, Reste von Pavillons, zugewachsene Aussichtspunkte und Sitzplätze. Diese im wahrsten Sinne des Wortes
wieder ans Licht zu bringen und ökologisch behutsam wieder
zugänglich zu machen, ist ein Ziel der GRÜNEN, durch das der
Erholungsraum Königsteins für die Bevölkerung und die Besucher
aufgewertet werden kann.
GRÜNE Politik steht für eine lebendige
Kultur in Königstein
1. Verringerung der sozialen Barrieren an der Teilhabe am Königsteiner Kulturbetrieb durch die kostenlose Weitergabe von unverkauften Karten an die Kulturloge Hochtaunuskreis e.V.
2. Förderung von Veranstaltungen für Jugendliche, wie „Rock auf der
Burg“
3. Unterstützung der Musikschule Königstein e. V. und der Kunstwerkstatt bezüglich der Nutzung von geeigneten Räumen
4. Einbindung interkultureller Angebote in das Kulturleben der Stadt
5. Zugänglichkeit der Villa Andrae durch öffentliche Führungen oder
Besuchertage
6. Festschrift zum 100. Todestages Oskar Kohnstamms
7. Anwendung der Prinzipien eines ökologischen Denkmalschutzes
auf die geschützten öffentlichen Gebäude und Parkanlagen Königsteins
8. Ökologisch verträgliche Wiederherstellung der Fernblicke Königsteins zu einer Ausblicks-Kurlandschaft-Taunus, die Königstein zur
Kaiserzeit zu einem der „schönsten Punkte Deutschlands“ werden
ließen.
Die Bürger im
Fokus starke Institutionen für mehr
Lebensqualität
GRÜN steht für eine durchlässige Gesellschaft und Solidarität.
Um gute Lebensbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen zu
schaffen, brauchen wir in Königstein stabile finanzielle Verhältnisse, die leistungsfähige öffentliche Einrichtungen schaffen und
tragen. Aufgabe muss es sein, diese für alle Bürger zugänglich zu
machen und deren Bedürfnisse im Fokus zu haben. Mit unserer
Politik für ein menschliches Königstein richten sich unsere
politischen Ziele auf die Verbesserung der Lebenssituation aller
Bevölkerungsgruppen in unserer Stadt.
Familienpolitik –
Verantwortung unterstützen
Familie ist für uns überall da, wo Menschen verbindlich füreinander Verantwortung übernehmen - egal ob in klassischer Ehe oder
Lebensgemeinschaft, mit oder ohne Kinder, Alleinerziehende, in
Patchwork oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft.
Sie gilt es zu schützen und zu fördern.
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Kinderbetreuung
In der Familienpolitik ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
durch passende und bezahlbare Betreuungsangebote für Kinder
uns GRÜNEN ein zentrales politisches Anliegen. Die Betreuung
von Kindern unter 3 Jahren wird in der Mehrzahl von privaten
hochpreisigen Einrichtungen getragen, die sich nur Familien
mit einem überdurchschnittlichen Einkommen leisten können.
Zudem sind die Betreuungszeiten nur in wenigen Einrichtungen
überhaupt geeignet, einer Beschäftigung außerhalb Königsteins
nachgehen zu können. Es gilt die Chancen auf Bildung von der
sozialen Herkunft zu entkoppeln. Eine anregende Umgebung
und kindgerechte Bildungsangebote in einer Einrichtung oder in
einer Familientagesbetreuung unterstützen Familien und fördern
die Entwicklung der Kinder. Manche Kinder und Jugendliche benötigen aufgrund ihrer spezifischen Lebenssituation besondere
Förderung, um über die gleichen Entwicklungschancen wie andere Kinder verfügen zu können; dazu gehören z. B. Kinder mit Behinderungen, Kinder in besonderen sozialen Lebenslagen und ein
Teil der Kinder mit Migrationshintergrund. Diesem Bedarf muss
entsprochen werden. Ein Schwerpunkt GRÜNER Politik muss
deshalb auch weiterhin auf dem Ausbau einer familiengerechten
Kinderbetreuung liegen, die langfristig, als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden, kostenlos angeboten werden sollte.
Kinder und Jugendarbeit
Solange ein flächendeckendes Ganztagsschulangebot nur als
Versprechen besteht und keine Realität ist, bleiben die Kommunen gefordert, eine Hortbetreuung mit einem kinder- und
jugendgerechten vielfältigen Angebot sicherzustellen. Darüber
hinaus ist es uns ein Anliegen, die Jugendarbeit in städtischen
Jugendfreizeiteinrichtungen zu stärken. Sie bieten wichtige außerschulische und außerfamiliäre Angebote und Treffpunkte.
Die gegenwärtig in Königstein institutionell vernachlässigte offene Kinder- und Jugendarbeit muss ausgebaut und mit den entsprechenden personellen und finanziellen Mitteln ausgestattet
werden, die präventive Arbeit einer aufsuchenden Jugendarbeit
wieder aufgenommen werden.
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GRÜNE Politik steht für Unterstützung von
Familien
1. Bevorzugte Schaffung von Vollzeitstellen in U3-Gruppen, um den
besonderen Bedürfnissen von Kleinkindern nach Kontinuität ihrer
Bezugspersonen nachzukommen
2. Erhalt der Vielfalt in der Kinderbetreuung, auch durch die Unterstützung und Förderung von Tagespflegepersonen
3. Quantitativer Ausbau und Steigerung der Qualität der Kinderbetreuung, inklusive flexiblerer und längerer Betreuungszeiten
4. Konsequenter Ausbau der Nachmittagsbetreuung in Grundschulen
durch Umsetzung des Landesprogramms “Pakt für den Nachmittag”
bzw. Unterstützung beim Umbau in Ganztagsschulen
5. Ausbau der Sprachförderung insbesondere für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte
6. Günstiger Freizeitpass für Kinder und Jugendliche zur Nutzung der
Angebote der städtischen und von Vereinen betriebenen Einrichtungen
7. Stärkung offener Kinder- und Jugendarbeit
8. Kostenloser ÖPNV für alle Kinder, Jugendliche und Senioren im
Stadtgebiet und zu den Nachbarorten
9. Erhalt und Entwicklung von generationenübergreifenden und
interkulturellen Treffpunkten
Senioren – nicht abhängen
Wir, die GRÜNEN wollen, dass Senioren ihr Wissen und ihre
Erfahrungen aktiv einbringen und, sich in Solidarität mit den Jungen, den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft stellen.
Wir wollen, dass die Senioren die Lebenszeit in der Altersphase
bewusst und sinnvoll gestalten und so lange wie möglich aktiv
und verantwortungsbewusst an den gesellschaftlichen Entwicklungen teilnehmen.
Von den Kommunen erwarten wir:
• Ein altenfreundliches Wohnumfeld
• Leicht erreichbare altengerechte Mobilitätsangebote
• Wohnungsnahe Handels- und Versorgungseinrichtungen.
Wir setzen uns für eine interkulturelle Öffnung und Modernisierung der Altenhilfe durch gezielte Kooperation mit MigrantenOrganisationen, Beratungsstellen für Migranten und Selbsthilfeorganisationen ein.
Viele ältere Menschen haben in langen Berufsjahren strategisches Denken, Handlungs- und soziale Kompetenz erworben,
haben aber auch vielfachen Lernbedarf, z. B. am Computer und im
Internet. Wissensaustausch, Training und Mentoring zwischen Alt
und Jung sollte sowohl im Beruf als auch außerhalb systematisch
gefördert werden.
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Wir treten ein für ein differenziertes, auf verschiedene Lebenssituationen ausgerichtetes, Wohn-, Pflege-, Betreuungs- und
Hilfeangebot. Wir unterstützen das Konzept der “kultursensiblen
Altenhilfe“, bei der die Menschen unabhängig von ihrer
Nationalität, religiösen, lebensanschaulichen und sexuellen Orientierung im Mittelpunkt stehen. Wichtig ist für uns eine demokratische Kultur des gegenseitigen Helfens, bei der auch Defizite
akzeptiert werden.
Der Sinn des Lebens erschöpft sich nicht in der beruflichen
Arbeit. Wir wollen zur Beteiligung aller an der gesellschaftlich
notwendigen Arbeit ermuntern. Ältere können sich nach ihren
Möglichkeiten vielfach einbringen z. B.:
• In Familienarbeit, Nachbarschafts- und Stadtteilinitiativen
• Als Lese- und Sprachhilfen in Kindergärten und Schulen
• Im Umweltschutz
• In der Kommunalpolitik oder in sonstigen politischen Bereichen
• In karitativen Vereinigungen und NGOs
• Durch Beratung von Unternehmen und gemeinnützigen
Vereinen
Wir wollen analog zum Freiwilligen Sozial-Ökologischen Jahr für
die Jugend auch ein Freiwilliges Sozial-Ökologisches Jahr der
Älteren schaffen und generationenübergreifende Freiwilligendienste und vielseitige Weiterbildungsangebote fördern.
GRÜNE Politik steht für eine
verantwortungsbewusste und aktive
Gestaltung des Alters
1.
2.
3.
4.
5.
Altenfreundliches Wohnumfeld
Leicht erreichbare altengerechte Mobilitätsangebote
Wohnungsnahe Handels- und Versorgungseinrichtungen
Trainings und Mentoring-Programme für Senioren
Organisation von der Beteiligung älterer Menschen an gesellschaftlichen Aufgaben
6. Einrichtung eines Freiwilligen Sozial-Ökologischen Jahres für
ältere Menschen
7. Unterstützungs-, Hilfe- und Pflegemix aus professioneller Pflege,
ehrenamtlichem Angebot und der Arbeit von Angehörigen
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Sicherung des Grundbedarfs
Die Armut ist gestiegen, die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich verfestigt und die Existenzängste, insbesondere auch die der älteren
Bevölkerung, haben zugenommen. SGB II (Hartz IV) wird der
Existenzsicherung kaum gerecht. Eine stabile Grundsicherung ist
jedoch die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Das ist
für uns das Wichtigste.
Auch die Kommunen müssen sich bewusst sein, dass ein Teil
ihrer Bevölkerung dieser Beschränkung in der Grundsicherung
unterliegt. Gerade in Königstein werden die Interessen der Einwohner mit geringem Einkommen vernachlässigt und finden mit
ihren existentiellen Einschränkungen in der Kommunalpolitik
keine Berücksichtigung. Die Kosten für Wohnraum, der Anstieg
der Steuern und Gebühren schlägt besonders hart auf diese
Bevölkerungsgruppe durch. Wir GRÜNEN Königsteins stehen deshalb mehr als jede andere Partei für eine soziale Staffelung der
kommunalen Gebühren. Hier geht es nur um die Entlastung der
Menschen mit einem Einkommen nahe dem Existenzminimum.
Unsere Stadt muss in der Lage sein, diese Bevölkerungsgruppe
mit ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen stärker in den Blickpunkt ihrer Entscheidungen zu rücken.
Im Rahmen einer nachhaltigen sozial-ökologischen Stadtentwicklung muss die Versorgung der Grundbedürfnisse der Bürger
gesichert werden. Der Ausbau des sozialen Wohnungsbaus ist
bei uns GRÜNEN in Königstein seit Jahren auf der politischen
Agenda. Auch wenn derzeit fraglos Wohnraum primär für die
Asylbewerber geschaffen werden muss, darf der Bedarf von
Einwohnern mit geringeren Einkommen nicht aus den Augen
verloren werden.
GRÜNE Politik steht für die soziale Verantwortung zur Garantie der Grundsicherung in
unserer Stadt
1. Schaffung von günstigem Wohnraum mit Sozialbindung
2. Erhöhte Präsenz einer Ansprechpartnerin / Lotsin auch im Bürgerbüro zur Unterstützung von Menschen in besonderen sozialen
und familiären Notlagen, inklusive der Kooperation mit externen
Ämtern und Institutionen
3. Vergünstigungen für Familien und Einzelpersonen am Existenzminimum im ÖPNV, städtischen Veranstaltungen und bei städtischen
Gebühren.
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Gender - Chancengleichheit für Frauen und
Männer
Die gleichberechtigte Rolle von Frauen und Männern in Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft ist ein Kernziel GRÜNER Politik,
das in allen Politikfeldern angestrebt werden muss. Bei Frauen
und Männern existiert weiterhin eine große Lohnungleichheit.
Wichtig ist ein Umdenken bei Männern, Arbeitnehmern wie Arbeitgebern, hinsichtlich der Verantwortung für die Betreuung von
Kindern.
Männer in Elternzeit sollten zum Normalfall werden. Darüber
hinaus müssen familienfreundliche Beschäftigungsmodelle gefördert werden.
Zur Stärkung der Position der Frauen am Arbeitsplatz und in
Krisensituationen benötigt Königstein endlich eine hauptamtliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte mit einem klaren
Gestaltungsrahmen.
Die Verbesserung der sozialen Situation von Frauen und Mädchen in schwierigen Lebensphasen hat für uns eine hohe Priorität. Damit wollen wir die Erwerbsfähigkeit aller Frauen fördern
und so deren gleichberechtigte Rolle sichern.
Mit der Frauenquote und der Mindestparität ist unsere Partei
einen wichtigen Schritt vorausgegangen. Frauen sind längst erfolgreich in allen Ebenen etabliert. Wir stehen dafür, dass Frauen
die Hälfte der Macht und die Hälfte der Verantwortung erhalten.
GRÜNE Politik steht für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern durch verlässliche Rahmenbedingungen
1. Einstellung einer hauptamtlichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Stadt mit klarem Gestaltungsrahmen
2. Familienfreundliche Arbeitszeiten in der Verwaltung und städtischen Einrichtungen in Abgleichung mit den Zeiten der in der
Kommune verfügbaren Kinderbetreuung.
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Inklusion – „Ich will so leben wie ich bin!“
Königstein hat bislang keine Tradition in der Behindertenarbeit
und die Notwendigkeit der Barrierefreiheit im gesamten öffentlichen Leben ist bislang noch kaum anerkannt. Doch Königstein
ist eine Stadt mit einem überproportionalen Anteil an Senioren.
Deshalb sollte es im Bewusstsein der Stadt verankert sein, deren
schwindende Mobilität durch eine geeignete Wegeführung im
öffentlichen Raum zu kompensieren. Auch positioniert sich Königstein als Kurstadt und ein solches Leitbild ist nicht mit dem
Ausschluss eines Teils der Bevölkerung zu vereinbaren, der aus
verschiedenen Gründen am gesellschaftlichen Leben nur bedingt
teilnehmen kann.
Behinderte erklären selbstbewusst, dass sie keine Versorgungsfälle sind. Sie benötigen von der Politik nur Hilfe zur Selbsthilfe.
Ziel muss es deshalb sein, über größtmögliche Selbstständigkeit
die Beteiligung am Leben im öffentlichen Raum zu ermöglichen.
Wir GRÜNE vertreten das Prinzip der Inklusion. Dies bedeutet,
dass wir gemeinschaftlichen und integrativen Einrichtungen den
Vorrang geben gegenüber Spezialangeboten, die eher ausgrenzen.
Eine Behindertenbeauftragte wurde in Königstein ernannt. Das
ist ein wichtiger Anfang. Ein nächster Schritt muss eine Informationsplattform sein, auf der sich Menschen mit Behinderungen
selbstständig über die Situation in Königstein informieren können. Barrierefrei sind Anlagen, wenn sie für behinderte Menschen
grundsätzlich ohne fremde Hilfe nutzbar sind. Barrierefreiheit
erleichtert viel im Alltag aller Bürger*innen und ist somit keine
„Behindertenangelegenheit“ sondern von ganz allgemeinem
Interesse.
Mit dieser Erkenntnis wird „Behindertenpolitik“ auch Bürgerpolitik und vom Nischendasein befreit.
Eine Beratungsstelle ist einzurichten, die zum Ziel hat, beim
Abbau von Barrieren mitzuwirken und somit an einer inklusiven
Gesellschaft mitzuarbeiten, also an einer Stadt, die alle mit
einbezieht. Dazu ist die frühzeitige Beteiligung an städtischen
Bauvorhaben erforderlich. Manchmal geht es nur um kleine
Änderungen, wie die Markierung einer Treppe, damit sie für Sehbehinderte erkennbar ist. Manchmal sind es aber auch größere
Projekte wie der Bau eines behindertengerechten Ausgangs aus
öffentlichen Gebäuden oder von barrierefreien Haltestellen des
ÖPNV. Für den barrierefreien Ausbau des Straßennetzes müssen
Mittel in den Haushalt bereitgestellt werden, die insbesondere
für Projekte im Rahmen des Konzeptes eines barrierefreien
Fußwegenetzes verwendet werden sollten. Gemäß einer Prioritätenliste sind diese Verbesserungen schrittweise umzusetzen,
sei es die Umrüstung von Lichtsignalanlagen für Blinde oder der
Umbau von Haltestellen.
Entsprechend der Forderung:„Nichts über uns ohne uns!” sollen
die Betroffenen als Angestellte der Verwaltung selbst ihre
Situation in Königstein verbessern können. Barrieren müssen
analysiert, bewertet und für deren Überwindung durch behindertengerechte Räume, barrierefreie Internetseiten und die Etablierung von Gebärdensprache, Blindenschrift und Leichter Sprache
Lösungen gefunden werden. So ließe sich auch die Forderung
der UN-Behindertenrechtskonvention für eine gleichberechtigte
aktive Rolle in der Gesellschaft durch die Einbeziehung der Behinderten in den ersten Arbeitsmarkt ansatzweise erfüllen.
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GRÜNE Politik steht für barrierefreien
Zugang zu öffentlicher Infrastruktur
1. Einbeziehung der Barrierefreiheit in das Leitbild der Stadt
2. Erstellung eines Stadtplans zur barrierefreien Zugänglichkeit mit
international anerkannten Ikons auch auf der Website
3. Öffentliche Veranstaltungen der Stadt in barrierefreien Einrichtungen
4. Vermietung von Elektrofahrrädern mit Rollstuhlanhängerkupplung
und Elektromobilen für Gehbehinderte
5. Vermittlung wichtiger Informationen für die Öffentlichkeit auf der
Website der Stadt in Leichter Sprache
6. Maßnahmen der Verwaltung auf Barrierefreiheit überprüfen und
anpassen
7. Ampeln blindengerecht umbauen
8. Einhaltung der Beschäftigungsquote von 5 % behinderter Mitarbeiter in der städtischen Verwaltung
Asyl und Integration: Menschenrechte für
Flüchtlinge
Migrationspolitik heißt, Einwanderung zu ermöglichen und die
Rechte von Geflüchteten und Asylsuchenden zu schützen. Königstein hat bereits viel für eine gute Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen getan, doch gibt es noch viele Aufgaben,
die bewältigt werden müssen. Die Flüchtlingskrise stellt uns vor
Herausforderungen, die bewältigbar sind.
Für uns als wohlhabendes Land sind die Probleme ungleich
kleiner als die Not der Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern. Das
Maß für unsere Hilfsbereitschaft muss das Leid und das Elend
der Flüchtlinge sein. Aus diesem Bewusstsein speist sich das
enorme Engagement, das wir in diesen Tagen erleben. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus erteilen wir eine deutliche Absage.
Fremdenfeindlichkeit ist Menschenfeindlichkeit.
Wir stehen für eine interkulturelle und offene Gesellschaft, in
der Partizipations- und Aufstiegsmöglichkeiten gerecht verteilt
sind. Die Folgen des aktuellen und zukünftigen Anstiegs der
Flüchtlingszahlen werden sehr konkrete Verpflichtungen mit
sich bringen. Auch der Bund muss klare Zusagen machen, um die
Länder und Kommunen bei dieser gemeinschaftlichen Aufgabe
zu unterstützen. Wir brauchen eine strukturelle und dauerhafte
finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kosten der Flüchtlingsunterbringung.
Die Menschen brauchen Sprach- und Integrationskurse, einen
erleichterten Arbeitsmarktzugang und die Gesundheitskarte.
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Zudem braucht es jenseits des Asylrechts klare und legale Wege
zur Einwanderung in unser Land. Deutschland braucht endlich
ein Einwanderungsgesetz. Dennoch dürfen wir dabei, in den
Debatten um Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und
Kommunen, um Finanzierungs- und Maßnahmenpakete, nicht die
Anerkennung der konkreten Schicksale derer, die zu uns kommen,
um Schutz zu suchen, vergessen. Gerade die Kommunalpolitik hat
hier eine wichtige Aufgabe. Die Lage von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Deutschland ist eine Frage von Menschenrechten,
nicht von Almosen.
Wir begrüßen die Asylbewerber, die in Königstein Zuflucht gefunden haben und fordern weitere Stellen für deren Integration
in unsere Gemeinschaft. Als Stätte für alle Generationen und
Kulturen werden sich die GRÜNEN in der Mitte Königsteins an
der Stelle des jetzigen Jugendhauses für ein Bürgerzentrum
einsetzen.
GRÜNE Politik steht für Integration von
Flüchtlingen durch Beteiligung am
öffentlichen Leben
1. Soziale Vernetzung der Flüchtlinge durch Networking und Integration in vorhandene Strukturen
2. Freizeitpass für Asylbewerber und für eine kostengünstige
Teilnahme an sportlichen und kulturellen Veranstaltungen, mit
Unterstützung der Vereine. Heranführung von Flüchtlingen und
Migrant*innen an die kulturelle Identität Deutschlands über
Sprach- und Integrationskurse und die Vermittlung berufsbezogener Kompetenzen
3. Bereitstellung von Therapieangeboten für Flüchtlinge und entsprechende Schulungen für Helfer
4. Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements auf allen Ebenen
und transparente Kooperation von Stadtverwaltung, Schulen und
Ehrenamt
5. Bevorzugte Einstellungen von qualifizierten kommunalen MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund.
6. Hauptamtliche Mitarbeiter zur Koordination der Aktivitäten bezüglich der Integration von Flüchtlingen.
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Bürger machen
Politik
Teilhaben und einmischen – ein Recht auf
Mitwirkung
Es entspricht dem Demokratieverständnis der GRÜNEN die Bürgerbeteiligung zu stärken, um den Menschen die Möglichkeit zu
geben, sich mit ihren ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und
Sichtweisen aktiv in die Politik einzubringen.
Eine gesunde Demokratie braucht Bürgerengagement, Transparenz und Mitwirkung der Bürger. Misstrauen zwischen der
Bevölkerung und ihren gewählten Vertretern ist Gift für das städtische Gemeinwesen. Deshalb wollen wir GRÜNEN uns weiter
für Transparenz, Offenheit sowie erweiterte Informations- und
Mitwirkungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger einsetzen. So soll gewährleistet werden, dass die Bürgerschaft auch
zwischen den Wahlen in kommunale Entscheidungen eingreifen
kann und diese überprüft und nachvollziehen kann.
Königsteins Stärke zeigt sich in der hohen Integrationskraft der
Bevölkerung und dem vielfältigen Engagement der Menschen für
das Gemeinwesen und die soziale Gemeinschaft. Dies wird z.B.
durch aktive Mitarbeit in Vereinen, bei ehrenamtlichem Engagement für Institutionen oder bei Festen sowie der Übernahme von
Patenschaften deutlich. Dieses Bürgerengagement ist unabdingbar für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft und bedarf
daher der Unterstützung und Förderung der Stadt.
Die Unzufriedenheit vieler Bürger nur oberflächlich informiert
zu werden und von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen
zu sein, nehmen wir ernst. Wir setzen uns in unserem Wahlprogramm für ein menschliches Königstein, für eine Politik des Zuhörens und Mitentscheidens ein, eine Politik in der Einmischung
erwünscht ist, die die Gründe ihres Handelns offenlegt und zur
Diskussion stellt.
Bürgerbeteiligung muss den gesamten politischen Prozess begleiten, damit sie nicht nur der Steigerung von „Akzeptanz“ für
längst Entschiedenes dient, sondern auch tatsächliche Mitwirkung und Einflussnahme auf konkrete Vorhaben ermöglicht. Immer weniger Menschen wollen bei einer Wahl im wahrsten Sinne
des Wortes „ihre Stimme abgeben“, um dann jahrelang keine
mehr zu haben und auf die Zuschauerplätze verwiesen zu sein.
Die Bürger wollen auch zwischen den Wahlen eine Stimme haben und Gehör finden. Bürgerbeteiligung heißt:
• Kooperation von Öffentlichkeit, Verwaltung und Kommunalpolitik
• demokratische Entscheidungskompetenz
• Bündelung von Sachverstand für politische Entscheidungen
• Transparenz und Vertrauen in Politik
Eine schrittweise Einführung von Strategien der Bürgerbeteiligung in die parlamentarischen Entscheidungsprozesse durch
Leitlinien und Institutionen wird ein Kernziel GRÜNER politischer
Arbeit in der nächsten Legislaturperiode in Königstein sein.
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GRÜNE Politik steht für mehr Demokratie
durch aufrichtige Bürgerbeteiligung
1. Leitlinien für eine konsequente Beteiligung der Öffentlichkeit
2. Dialoge von Interessensgruppen zu Themen von öffentlicher Bedeutung
3. Stärkere Bürgerbeteiligung an kommunalen Entscheidungen
4. Einrichtung eines Ortsbeirats auch für die Kernstadt
5. Schrittweise Einführung von Strategien der Bürgerbeteiligung in
die parlamentarischen Entscheidungsprozesse
6. Rede- und Vorschlagsrecht der Ortsbeiräte in der Stadtverordnetenversammlung
7. Ausstattung der Ortsbeiräte mit einem eigenen angemessenen
jährlichen Etat
8. Schaffung des Instituts der Bürgeranträge
9. Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlaments mit Antragsrecht
im Ausschuss für Kultur-, Jugend- und Sozialangelegenheiten
10. Einrichtung eines offenen Internetforums der Stadt Königstein
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Visdp: Dr. Bärbel v. Römer-Seel, Le Méle-Straße 26, 61462 Königstein
Kontakt:
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
KÖNIGSTEIN
Dr. Bärbel v. Römer-Seel
[email protected]
Spenden:
Bündnis 90 / Die Grünen
IBAN: DE79 5105 0015 0245 0414 11
BIC: NASSDE55XXX
bei der Nassauische Sparkasse
Stichwort: „Spende Königstein
Kommunalwahlkampf 2016“