Manche Kinder haben zwei Mütter – Eine leibliche und eine

3
«Walking Rally» kann
2000 Franken sammeln
25 Teams auf einem
Rundgang für Integration
und soziales Engagement.
5
Auf den Zahn gefühlt:
Nahrungsintoleranz
Unverträglichkeit gegen
gewisse Stoffe ist nicht
nur ein «hipper» Trend.
3 Radio- und
Pro und Kontra
Abstimmung am 14. Juni
Fernsehgesetz
Rheinzeitung
Die Wochenzeitung für Werdenberg, St. Galler Rheintal und Graubünden
Mittwoch, 13. Mai 2015
Auflage: 65 000 Exemplare
10. Jahrgang • Ausgabe 15
Wetter
Mi
27°
16°
Sa
16°
9°
Do
26°
15°
So
18°
11°
Fr
11°
7°
Mo
23°
11°
Wochenende
Im Bannriet Am Samstag
findet der traditionelle Tag
der offenen Schollenmühle
in Altstätten statt. Der Verein Pro Riet Rheintal lädt alle
Interessierten ein, an der
Frühexkursion, die bereits
um 6 Uhr beginnt, und dem
vielfältigen Tagesprogramm
rund um das Schollenmühleareal, das bis 17 Uhr dauert,
teilzunehmen.
Zitat der Woche
«Kunst und Gestaltung
kann für Kinder eine Ausdrucksweise sein, die dem
einen oder anderen leichter fällt als andere Mitteilungsmöglichkeiten.»
INGEBORG HILTY
LEHRERIN FÜR KUNST UND GESTALTUNG
Seite 5
30020
9 771812 601006
Erscheinungstag: Mittwoch
Auflage:
65 000 Exemplare
Kontakt:
+423 237 51 51
www.rheinzeitung.ch
Manche Kinder haben zwei Mütter –
Eine leibliche und eine Tagesmutter
Muttertag Kita, Hort und
Mittagstisch sind heute allseits bekannt. Kinder werden
nicht mehr nur in der Familie
gehütet, sie verbringen auch
Tage in Fremdbetreuung.
Diese Möglichkeiten sind
heute ein Bedürfnis, weil oft
beide Elternteile arbeiten.
VON SILVIA FRICK
Anlässlich der jährlichen Hauptversammlung hat sich kürzlich der «Tagesfamilienverein Werdenberg» vorgestellt. Die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen steigt stetig. Und
wie notwendig Tagesfamilien sind,
bestätigt Susi Crescenti aus Buchs,
als Vermittlerin des Tagesfamilienvereins. «Im Werdenbergischen stehen bereits 80 bis 90 Tagesmütter
im Einsatz. Momentan werden 83
Kinder in 41 Familien betreut, 11 zusätzliche Kinder allein in Buchs und
für 25 Kinder werden gerade noch
Plätze gesucht.» Eine weitere Vermittlerin arbeitet für Buchs, Sevelen, Weite und Azmoos. Und gerade
publiziert die Gemeinde Sennwald
in ihrer Infobroschüre: «Wir suchen
Tagesfamilien …» Sieben geeignete
Familien gibt es schon, aber weitere
Kinder sollen zur Betreuung platziert werden können. Nun organisiert sich die Gemeinde. Anfang Mai
hat eine Tagesfamilien-Vermittlerin
ihre Arbeit aufgenommen. Die Gemeinden betonen allgemein die
Wichtigkeit der ausserfamiliären Betreuung, denn heute zieht nicht jedermann in ein ländliches Dorf, das
keine Kindertagessstätte (KITA)
oder Tagesbetreuung anbieten kann.
Es gibt viele Gründe
Gründe, ein Kind in eine Tagesfamilie zu geben, gibt es viele. Zum einen
möchten viele Frauen ihren Beruf
Die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen steigt stetig – auch in unserer Region. (Symbolfoto: Shutterstock)
nicht aufgeben, aber trotzdem Familie haben. Zum zweiten ist heute die
«Zeit der Frauen am Herd» einfach
vorbei. Fast jede Frau erlernt einen
Beruf und möchten ihr Wissen während der Familienbetreuung nicht
wieder verlieren. Zum dritten aber
sollen, mit dem nachgewiesenen
Fachkräftemangel, Frauen, welche
gute Arbeit leisten, im Arbeitsprozess bleiben können. So bestätigte
denn auch der Sennwalder Gemeinderat Christoph Tinner: «Es braucht
heute auswärtige Kinderbetreuung,
damit auch die Frauen im volkswirtschaftlichen Leistungsprozess bleiben können. Das Wiedereinsteigen
in die Berufswelt ist immer noch
schwierig.» Gute Betreuungsplätze
gäben Kindern Sicherheit und
Schutz und seien notwendig für eine
gesunde Entwicklung. «Tagesfamilien eignen sich besonders für noch
recht kleine Kinder, für welche familiäre Betreuung dem Kinderhort
(grössere Kindergruppen) vorgezogen wird», definiert dann Pine Merz,
Präsidentin des Tagesfamilienvereins. Persönlich hat sie mit der Variante Tagesfamilien-Betreuung und
danach Kindergarten und Kinderhort sehr gute Erfahrungen gemacht.
Wie wird man Tagesmutter?
Interessierte Personen melden sich
beim Tagesfamilienverein bei einer
Vermittlerin zu einem «KennenlernTermin»; in der Gemeinde Sennwald
beim Sozialamt. Man klärt dann die
Motivation der Person, entscheidet,
an welchen Tagen sie ein Kind betreuen will, ob Junge oder Mädchen
und in etwa welchem Alter. Findet
sich ein geeignetes Kind, wird die
Betreuung zusammen mit den abgebenden Eltern besprochen. Jeder erfährt seine Rechte und Pflichten. Beginnt die Betreuung, wird nach einer
Probezeit von zwei bis vier Wochen
der Tagesmutter eine Bewilligung
ausgestellt und ein Betreuungsvertrag abgeschlossen. Dazu verlangt
das Gesetz einen Strafregisterauszug
und eine Gesundheitsbescheinigung.
Nach einigen Monaten wird der Tagesmutter ein Basiskurs angeboten;
wobei sie in der Vertiefung (Rechte
und Pflichten, «das Kind in zwei Familien», Kommunikation nach Gordon) bereits von ihrer Erfahrung
profitieren kann. Workshops ergänzen die Weiterbildung.
Die Anforderung an Tageseltern sind
hoch. «Man muss Kinder gern haben,
belastbar, verständnis- und verantwortungsvoll, Betreuerin, Trösterin
und Heilerin bei Krankheit in einem
sein, das verlangt Einsatz», weiss
Vermittlerin Crescenti. Zugleich
dankt sie den Tageseltern, Behörden
und kirchlichen Kreisen für ihren
Einsatz und ihre Unterstützung.
www.tagesfamilien-werdenberg.ch
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Verändertes Klima Die Schweiz
ist umweltbewusster geworden
Laura, Sekundarschule
«Ich finde die familiäre
Umgebung toll, die sowohl
im Klassenzimmer als auch
in der Cafeteria spürbar ist.»
BERN Laut einer Studie sieht sich die
klare Mehrheit von 57 % der Bevölkerung als überdurchschnittlich umweltbewusst. im Vorjahr waren es
mit 49 % noch weniger als die Hälfte.
Auch der Anteil derjenigen, die ihr
tatsächliches Umweltverhalten als
überdurchschnittlich beurteilen, ist
um 3 % auf 48 % gestiegen, wie der
WWF Schweiz mitteilte. Dabei verschwinden die Unterschiede zwischen Geschlecht, Alter und Einkommensklassen mehr und mehr.
Das zeige die repräsentative UnivoxUmwelt-2014-Umfrage des Marktund Sozialforschungsinstitut gfs-Zürich in Zusammenarbeit mit dem
WWF Schweiz.
Umweltproblem: Klimawandel
formatio
Primarschule | Sekundarschule
Oberstufengymnasium
Von den 1009 Teilnehmern der Studie sehen über zwei Drittel (69 %)
den Klimawandel als eines der grössten Umweltprobleme, auch wenn
sich erst gut ein Drittel persönlich
betroffen fühlt. 71 % finden, dass
mehr für den Klimaschutz getan
werden muss. Für eine Mehrheit (51
% dafür, 23 % dagegen) sollte die
Schweiz gar den Anspruch haben,
das klimafreundlichste Land Europas zu werden. Dem Klimawandel
wird also der Kampf angesagt, und
die meisten sehen jeden Einzelnen
in der Verantwortung dafür. Doch
fällt die Umsetzung im Alltag mit
freiwilligen Massnahmen alleine
nicht allen leicht: Immerhin rund
ein Drittel fährt weniger Auto und
gerade mal rund ein Fünftel spart zu
Hause Strom und Heizöl. Gross ist
dafür die Unterstützung für mehr
staatliche Klimaschutzmassnahmen
(56 %). So wird auch die Energiewende klar positiv eingeschätzt: Für die
meisten Menschen ist die Energiewende nicht nur eine gute Idee
(77 %), sondern ein umsetzbares Ziel
Das grösste Gefahrenpotenzial für die Schweizer: Der Klimawandel. (Foto: SSI)
(55 %). 15% erwarten Nachteile für
die Wirtschaft, während 44 % die
Energiewende als wirtschaftlich
vorteilhaft einschätzen. «Für eine
Mehrheit sind Umweltschutz und
wirtschaftliches Wohlergehen offenbar kein Gegensatz», sagt Andreas
Schaub, Geschäftsführer von gfs-Zürich. «Die Energiewende wird gar als
wirtschaftliche Chance wahrgenommen.» Ganz generell unterstützt die
Bevölkerung sämtliche abgefragten
staatlichen Massnahmen für den
Umweltschutz, insbesondere fürs
Energiesparen und zum Schutz des
Bodens, so die Studie.
(red/pd)
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2|Region
Rheinzeitung|
MITTWOCH
13. MAI 2015
Mit der internationalen Kunstszene kam auch internationales Publikum.
Rolf Hohmeister überreicht dem Regierungsrat Martin Klöti sein Schaf. Es trägt die Aufschrift: «Alle sind gleich, jeder ist
wichtig.» Ein Gruss aus der Kunst an die Politik!
Momentaufnahmen
Blaue Kunst
aus aller Welt
Kunst oder leuchtend weisse Knochenstücke am Giessensee?
BAD RAGAZ Am vergangenen Samstag
wurde in Bad RagARTz die 6. Trienale der Kunst eröffnet. 90 Künstler
aus 13 Ländern stellen unter der
Schirmherrschaft des Ehepaars Esther und Rolf Hohmeister ihre Werke aus. Die dominierende Farbe in
diesem Jahr ist Blau. Grund dafür
sind die gleichzeitigen Feierlichkeiten zum 175. Jubiläum des Thermalwassers, des Blauen Goldes. 53 der
Kunstwerke werden dauerhaft im
Ort verbleiben. Die Gastredner erhielten blaue Schafe, die sie mit nach
Hause nehmen durften. Gerade diese Skulpturen sind ja sehr umstritten. Rolf Hohmeister brachte es auf
den Punkt: «Wenn ich wüsste, was
Kunst ist, würde ich es für mich be(Text/Fotos: Simone Wald)
halten.»
Die 11 Meter hohe «Cristo»-Statue (Kopie Rio de Janeiro) beschützt das Dorf
Bad RagARTz.
Die friedliche Herde blauer Schafe,
«BlauSchäferei», soll als Friedenszeichen um die ganze Welt gehen.
Das Komikerduo Lapsus – Conférencier Theo alias Peter Winkler und sein tollpatschiger Assistent Bruno alias Christian Höhener – sorgte für Spitzenunterhaltung.
Liedermacher Martin (Hauzi) Hauzenberger hat eigens ein Lied für den
Anlass geschrieben.
Schon jüngste Kunstinteressierte sind
in der ersten Reihe dabei.
IMPRESSUM
Herausgeberin: Liechtensteiner Volksblatt AG, Im
alten Riet 103, 9494 Schaan, Tel. +423 237 51 51, E-Mail
[email protected]
Geschäftsführung: Heinz Zöchbauer
Redaktion «Rheinzeitung»: Mario Heeb (redaktion@
rheinzeitung.ch), Silvia Frick ([email protected]),
Jürg Rageth ([email protected])
Verkauf: Josephine Mattle ([email protected]),
Jonas Pfiffner ([email protected])
Produktion/Layout: Franco Cardello, Mario Heeb, Mariana Schädler, Klaus Tement, Jürgen Walser
Inseratenannahme
Büro Schaan: Natalie Bauer (Leitung ID),
Im alten Riet 103, 9494 Schaan, Tel. +423 237 51 51
E-Mail: [email protected]
Auflage: 65 000 Exemplare
Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach
Der Verlag übernimmt für die Inhalte der
Anzeigen keine Verantwortung.
www.rheinzeitung.ch
Der fast 90-jährige Eberhard Möbius, Schauspieler und treuer Kurgast,
machte seinen wohlwollenden Gedanken über die Jugend Luft.
B
eim Wort «Mut» fallen einem zunächst Abenteurer,
Bergsteiger, Kriegsberichterstatter und andere Helden ein, die dieses Klischee bedienen. Mut ist keine Sache für «OttoNormalverbraucher» und «Lieschen
Müller». Glaubt man. Glaubte auch
ich bis zu jenem Tag vor acht Jahren, wo mein Leben durch ein normales Alltagsereignis eine Wendung
nahm.
Nach einer Auseinandersetzung mit
meinen beiden pubertierenden Söhnen teilten diese mir mit, dass der
jährliche Sommerurlaub am Strand
von Grado völlig uncool sei, sie
nicht mehr mit mir in Urlaub fahren
wollten und überhaupt. Als alleinerziehende Mutter hatte ich mein bisheriges Leben ganz nach den Bedürfnissen meiner Söhne ausgerichtet und von einem Moment auf den
anderen war meine heile Welt zusammengebrochen und ich sozusa-
Die Kochzunft sorgte für das leibliche
Wohl der vielen Gäste.
Der Gemeindepräsident von Bad Ragaz, Daniel Bühler, fasste sich kurz – auf
Anweisung des Komikerduos Lapsus.
Mitten im Leben
meiner Söhne. Aus anfänglicher
Wut wurde Verzweiflung und aus
Verzweiflung Hilflosigkeit. Um den
letzten Rest Selbstachtung kämpfend, bevor ich in Selbstmitleid versank, brach ich zu einer Wanderung
auf. Wanderungen hatten immer
schon eine heilende Wirkung auf
mich. Im Grunde konnte ich stolz
auf meine Jungs sein, dass sie mich
«verstiessen» und mich zwangen,
mich wieder auf mich selbst zu konzentrieren und in den Mittelpunkt
meines Lebens zu stellen. Der Zufall
wollte es wahrscheinlich, dass ich
auf einer Hütte die Leute am Nebentisch über den Jakobsweg reden
hörte und ich entschloss mich auf
der Stelle, den spanischen Jakobsweg zu gehen. Sechs Monate später
brach ich auf und erreichte nach
vier Wochen Santiago de Compostela.
Zurückgekehrt in den Alltag, fing
ich an, mein neues Leben zu erfin-
Mutkompetenz
INGEBORG HOFBAUER
gen als Mutter abgemeldet. Ich wurde in die Rolle der Taschengeldgeberin und Ernährerin verwiesen.
Eine Gluckhennenmutter wurde
nicht mehr gebraucht in der Welt
den. Beruflich wie auch privat. Meine beiden Söhne sind inzwischen
erwachsene Männer geworden und
laden mich sogar auf Raftingtouren
ein, weil sie mich wieder «cool» finden. Den Jakobsweg zu gehen, war
keine Heldentat, das kann jeder, der
halbwegs fit ist. Die eigentliche Heldentat war das Verlassen meiner bequemen Komfortzone. Es muss
nicht eine Pilgerwanderung nach
Santiago sein. Mutkompetenz® trainieren kann man täglich. Indem
man Ja zu sich und Nein zu manchen Erwartungshaltungen von aussen sagt. Und sollte ich die nächste
Raftingtour heil überstehen, dann
hören Sie bald wieder von mir.
Ingeborg Hof bauer
Beraterin und Coach
Autorin von Rucksackgeschichten®
WWW.RUCKSACKGESCHICHTEN.AT
|Rheinzeitung
Region|3
MITTWOCH
13. MAI 2015
Umfrage
Wie interpretieren Sie
das Wort «Künstler»?
(Text/Fotos: Silvia Frick)
Eidgenössische Volksabstimmung vom 14. Juni 2015
Referendum über das neue
Radio- und Fernsehgesetz
Clinch Das Bundesgericht hat entschieden, dass die Billag zu viel Geld kassiert. Der Schweizerische Gewerbeverband fordert
mit einem Referendum, dass die zu viel einkassierten Millionen rückwirkend an die Bevölkerung zurückbezahlt werden.
«Ein Künstler ist ein Mensch, der auf
der Spitze einer Maslow-Pyramide
sitzt und es sich gemütlich macht.»
MARTIN GOOD, SARGANS
«Künstler nenne ich eine Person,
die irgendetwas Schönes oder
ein spezielles Gefühl ausdrücken
und vermitteln will, durch sein
geschaffenes Werk und seine
Gestaltung.»
MARC BERGER, SARGANS
«Künstler sind für mich individuelle
Typen, die etwas Originelles
kreiieren. Selber machen sie oft
einen etwas anderen Eindruck,
erscheinen freier oder auch etwas
knorrig oder extravagant, und sie
setzen ihre Eindrücke anders um.»
ROLAND WERMELINGER, SARGANS
«Ein Künstler ist ein Mensch voller
Fantasie, der Dinge macht, die
ausser der Norm sind, beispielsweise spezielle Farbenkombinationen.
Er interpretiert oft einen Gefühlsausdruck oder eine Provokation
in etwas, das er geschaffen hat.»
TONY UND FIDES BERNOLD, SARGANS
Verein Pro Riet Rheintal
Tag der offenen
Schollenmühle
ALTSTÄTTEN Der traditionelle Tag
der offenen Schollenmühle im Altstätter Bannriet findet am Samstag,
den 16. Mai 2015, statt. Der Tag startet mit einer Frühexkursion zu den
Vögeln des Schollenriets. Ab dem
späteren Vormittag erwartet die Besucher auf dem Schollenmühleareal
ein vielfältiges Tagesprogramm mit
Kurzführungen zu Pflanzen und Tieren im Riet, zum Torfabbau und zur
Geschichte der Schollenmühle. Die
Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.
(pd)
Tagesprogramm Schollenmühleareal
Uhr bis 7.30 Uhr: Vogelexkursion,
Treffpunkt: Schollenmühle (Feldstecher
mitnehmen)
14 Uhr und 16 Uhr: Führung
«Blumen im Riet»
Stündlich weitere Kurzführungen
6
Infos unter: www.pro-riet.ch
Die Natur mit allen Sinnen erleben. Das
ist möglich im Bannriet in Altstätten
am Samstag, den 16. Mai. (Foto: ZVG)
Pro Referendum
bedeuten, dass 82 Prozent der Firmen keinen Zugang zu Radio und
Fernsehen haben! Diese Situation
führt klar vor Augen, dass das heutige System ungerecht ist. Die Ehrlichen zahlen für die Schwarzseher
und -hörer. Kommt dazu, dass viel
Bürokratie nötig ist, um die schwarz
Konsumierenden aufzustöbern. Das
alte Gebührensystem ist nicht mehr
zeitgemäss und so ungerecht.
Der Gewerbeverband spricht frech
von einer neuen Mediensteuer für
Unternehmen. Dabei bezahlen die
Unternehmen bereits heute Gebühren und dies unabhängig von Grösse und Umsatz. Mit dem neuen Gesetz werden 75 % der Unternehmen,
jene mit einem jährlichen Umsatz
von weniger als 500 000 Franken,
Martin Candinas, Nationalrat CVP,
von der Abgabe befreit. Weitere
Chur. (Foto: ZVG)
9 % mit einem Umsatz bis zu einer
Million bezahlen weniger als bisher.
Das heutige Radio- und Fernsehge- Somit profitieren 84 % der Schweisetz (RTVG) knüpft die Radio- und zer Unternehmen vom neuen GeFernsehgebühr an das Vorhanden- setz, weil sie keine oder weniger
sein von GeAbgaben
räten.
Der
leisten müs«Der Gewerbeverband spricht
technologisen! Econofrech von einer neuen Mediensche Wandel
miesuisse,
steuer für Unternehmen.»
hat
jedoch
der Verband
dazu geführt,
der Schweidass heute jeder Computer, jedes zer Unternehmen, aber auch einzeliPhone und jedes iPad auch ein ne Berufsverbände wie GastrosuFernsehgerät und ein Radio ist. Via isse, haben sich für das revidierte
Internet kann einfach und überall Radio- und Fernsehgesetz ausgekonsumiert werden. Deshalb müss- sprochen. Das neue Gesetz bringt
ten schon heute praktisch alle Haus- aber auch den privaten Haushalten
halte und Unternehmen die Radio- Vorteile. So kann die jährliche Abund Fernsehgebühren bezahlen.
gabe pro Haushalt um 15 % von heuDoch die Realität sieht besonders te 451 auf rund 390 Franken gebei den Unternehmen anders aus. senkt werden!
Obwohl heute wohl alle Unterneh- Ein Ja zum RTVG ist ein Ja für tiefemen über Computer und Smartpho- re Abgaben, mehr Fairness, wenines verfügen, bezahlen lediglich 18 ger Bürokratie und eine zukunftsProzent Radio- und/oder Fernseh- gerichtete Finanzierung unserer
gebühren. Umgekehrt würde dies Radio- und Fernsehangebote.
Kontra Referendum
vat bereits die Zwangssteuer abliefern müssten, zahlen sie über die
Firma gleich nochmals doppelt. Von
den Unternehmen verlangt die SRG
neu jährlich bis zu 39 000 Franken
Billag-Mediensteuer. Jeder Einzelunternehmer zahlt als Privatperson
die neue Billag-Mediensteuer. Der
kleinste Familienbetrieb, egal, welcher Umsatz erzielt wird, zahlt über
die Familie die neue Billag-Mediensteuer. Jedes Mikrounternehmen liefert über den Unternehmer oder die
Unternehmerin die neue Billag-Mediensteuer ab. Zahlen müssen alle,
befreit ist niemand. Im Gegenteil:
Ab einem Jahresumsatz von nur
500 000 Franken zahlen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie
deren Mitarbeitende gleich doppelt.
Geschäftsführer der Gewerbeverbände Dabei ist es in sehr vielen Betrieben
St. Gallen. (Foto: ZVG)
am Arbeitsplatz schlicht nicht möglich, Radio zu hören oder TV zu
Diese Vorlage ist eine gefährliche schauen. Bei der Arbeit mit spitzen
Steuerfalle. Denn der Bundesrat will oder scharfen Gegenständen oder
mit einer neuen Billag-Mediensteuer im Umgang mit Maschinen und geBürger und Wirtschaft massiv belas- fährlichen Materialien ist es aus Siten.
cherheitsgründen verboten. BezahAls Privatperson zahlen viele Bürger len sollen die Betriebe für die nicht
jedes Jahr 462.40 Franken Billag-Ge- bezogene Leistung künftig aber
bühr. Wer die Programme nicht trotzdem. Mit der vorliegenden
braucht,
R T VG - R e v i s i o n
«Gleich doppelt zur Kasse
zahlt heute
wird die Stellung
nicht. Der
der SRG zemengebeten werden mit der
Bundesrat
tiert. Die aktuelneuen Billag-Mediensteuer
plant
jele
Diskussion
Unternehmer sowie
doch, diese
zeigt, wie wichderen Mitarbeitende.»
G e b ü h r
tig es gewesen
durch eine
wäre, zuerst zu
neue Billag-Mediensteuer zu erset- prüfen, ob der Staat im Medienbezen. Diese müssen alle bezahlen, reich im digitalen Zeitalter überauch wer gar keine Möglichkeit hat, haupt noch Aufgaben hat.
die Programme zu konsumieren.
Sorgen Sie deshalb dafür, dass die
Gleich doppelt zur Kasse gebeten Rahmenbedingungen in der Schweiz
werden mit der neuen Billag-Medi- gut und die Wirtschaft stabil bleiensteuer Unternehmer sowie deren ben: Stimmen Sie am 14. Juni Nein
Mitarbeitende. Obwohl sie alle pri- zur neuen Billag-Mediensteuer.
Walking Rally: 28
Nationalitäten erlaufen
fast 2000 Franken
wegs, besuchten auf dem drei Kilometer langen Rundkurs vier Posten
Doron organisierte mit einem zu den Themen Kultur, Bildung, Famultikulturellen Team die
milien, Aktivitäten sowie Sport und
Gesundheit und beantworten 40
zweite «Internationale WerFragen. Zudem mussten die sportbedenberg Rally» mit einem
geisterten Familien auf dem Weg Bilkaritativen und integrativen
der ihrem Standort zuordnen. Die
Fragen waren vom OrganisatiHintergrund.
onsteam gut überlegt und lauteten
etwa: «Wussten Sie, wie viele NatioVON BANDI KOECK
nalitäten den FamilienTreff besuchen? Wussten Sie, bis wann die letzAls Geschäftsleiterin von Censeo Re- te Bewohnerin Frida Hilty im Schloss
location in Buchs und Projektleite- Werdenberg wohnte? Kennen Sie
rin von River of Hope siedelt Claudia den Unterschied zwischen einer grüDoron seit bald
nen und weissen
zehn Jahren im
«Für die Integration gibt Spargel? Kennen
Auftrag InternatioSie den Unterschied
es kein fertiges Rezept.» zwischen verschienaler Firmen FachCLAUDIA DORON
kräfte aus aller
denen ZupfinstruORGANISATORIN
Welt in der Region
menten? Wussten
an. «Für die IntegSie, dass man beim
ration gibt es kein fertiges Rezept. Nordic Walking gleichviel Kalorien
Diese kann nur durch unsere per- verbrennt wie beim Joggen?»
sönlichen Handlungen entstehen
und das funktioniert nur, wenn man Hilfe für den Kongo
Möglichkeiten schafft, wo Menschen Der gesamte Erlös von 1839.90
unkompliziert aufeinander zugehen Franken geht schlussendlich an Dokönnen», so die aktive Buchserin. rons Projekt im Kongo, wo sie seit
Nach dem erfolgreichen Rally 2014 2010 karitativ tätig ist. Sie und ihr
mit Menschen aus 21 Nationen konn- Team bauen ein Zentrum auf und
ten auch dieses Jahr Sponsoren und kurbeln die Wirtschaft im 1000-See16 lokale Institutionen gefunden len-Dorf Selo an, wo keine Infrawerden, die diesen Event mit viel struktur wie Wasser, Strom, Schule
oder einer Krankenstation vorhanLeidenschaft mitgestalteten.
den sind. Ende Mai reist die Buchse25 Teams auf vier Posten
rin wieder in den Kongo und feiert
Die 25 teilnehmenden Teams waren mit ihrem lokalen Team das Fünfwährend fast drei Stunden unter- jahrjubiläum.
Auf den Beinen Claudia
Die Werdenberger Walking Rally war besonders für Familien ein Highlight.
Die Teilnehmer mussten verschiedene Stationen durchwandern und Fragen
beantworten. (Fotos: Bandi Koeck)
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|Rheinzeitung
Region|5
MITTWOCH
13. MAI 2015
Lesenswert
«Zu wenig Zeit
zum Sterben»
SCHAAN Eddie Flynn war seit über einem Jahr nicht mehr als Strafverteidiger tätig. Nachdem er seinen letzten Mandanten erfolgreich verteidigt und dieser nur wenige Stunden
nach dem Freispruch einen grausamen Mord begangen hatte, schwor
Flynn sich, niemals wieder einen
Fall zu übernehmen. Doch diese
Entscheidung muss er bald revidieren: Seine Tochter wird entführt.
Der russische Mafiaboss Olek
Volchek will Flynn damit erpressen,
sodass dieser gezwungen ist, ihn
vor Gericht zu verteidigen. Eines
steht fest: Volchek ist des Mordes
schuldig! Flynn bleiben nur 48 Stunden Zeit, um das Unmögliche zu
schaffen: die Geschworenen von der
Unschuld seines schuldigen Mandanten zu überzeugen, das Leben
seiner Tochter zu retten – und
Volchek für immer aus dem Verkehr
zu ziehen.
(pd)
Im Fokus: Ingeborg Hilty, Lehrerin für Gestaltung/Kunst, Buchs
Ingeborg Hilty auf dem Weg von
Kreativität, Gestaltung und Kunst
Tüfteleien Ingeborg Hilty
war schon immer ein an allen
Varianten des Erlebens und
Lernens interessiertes Kind.
Heute zeichnet sie als Lehrerin für Gestaltung und Kunst,
im «Brütwerk, der Tüftelwerkstatt» und an der
«Scuola vivante» in Buchs.
VON SILVIA FRICK
«I
m Brütwerk, der Tüftelwerkstatt, an der Bühlstrasse 17, in Buchs, dreht
sich am Samstag alles
ums Fliegen. Von 9 bis 16 Uhr fi ndet
der Kurs ‹Papierfl ieger mit experimenteller Flugphysik› mit dem Spezialisten Martin Flüeler statt», so hat
die Meldung in der Zeitung gestanden. Und genau in dieser Brüt- und
Tüftelwerkstatt arbeitet Ingeborg
Hilty. Wachsame braungraue Augen,
eine feingerandete Brille, ein sympathisches Lachen; Ingeborg Hilty
ist in Vaduz geboren, aufgewachsen
und zur Schule gegangen.
Die grosse weite Welt erleben
Blanvalet Verlag: «Zu wenig Zeit zum
Sterben», Thriller, Steve Cavanagh,
14.90 Franken. (Foto: ZVG)
Ausflugstipp
Das Wandern ist
des Esels Lust
WILDHAUS Esel sind folgsame sowie
friedliche Tiere und damit die perfekten Begleiter für eine Wanderung. Der besondere Vorteil daran:
Die arbeitsamen Vierbeiner tragen
mit viel Freude auch gleich das Gepäck. Die Eselwanderungen im Toggenburg erfreuen sich seit Jahren
grösster Beliebtheit. Auf den geführten Halbtagestouren mit Zvieri entstehen immer viele schöne Schnappschüsse für das Familienalbum. Die
Kinder üben sich im Umgang mit
Tieren und lernen viel über die grauen Langohren.
(pd)
manchmal mehr nachzudenken.
Farben kann man erleben mit und
ohne Kunst, Hinsehen aber will geübt werden», erklärt die Lehrerin in
spontaner Eigenbegeisterung. Dabei
müsse jedoch nicht immer alles
selbst gemacht sein. Bilder an den
Wänden könnten auch Künstlern abgekauft sein, was Kunstgeschmack
beweise, aber von Vorteil auch eine
Portion Wissen beinhalten solle. In
jedem Fall sind für Ingeborg Hilty
Kunst und Gestaltung eine Bereicherung im Leben.
«Einer Lehrerfamilie entstammend,
wollte ich zunächst alles andere als
Lehrerin werden. Dann sah ich aber
in der Werklehrerausbildung genügend Spielraum, um meine vielfältigen Interessen in Theorie und Praxis
verbinden zu können», erklärt Ingeborg Hilty. Sie hätte das Klavierspielen besser ihren Geschwistern überlassen, denn Zeichnen, Werken, Gestalten und Kunst waren für sie nicht
wegzudenken. So faszinierte sie
eher eine selbstgebaute Schneehütte
und der Umgang mit Materialien aus
der Natur. «Als Mädchen habe ich in
der Schule nur das Textilfach Handarbeit gelernt, und nur einmal durften wir aus Holz ein Lesepult zimmern», erzählt sie. «Der Besuch regionaler Kunstausstellungen, ein Ausf lug ins Zürcher Kunsthaus, eine
Studienreise nach Paris bedeuteten
für mich die weite verheissungsvolle
Welt.» Ihr Weg ins Leben erfolgte
dann über die Hochschule der Künste in Zürich. Dazu lernte sie durch
Brüt- und Tüftelwerkstatt im Visier
Wie weiter, wenn ein Bobby Car umfunktioniert werden muss? Tüftelbegleiterin
Ingeborg Hilty weiss immer einen Rat. (Foto: Silvia Frick)
Arbeit in der Archäologie historische Kulturtechniken und die Mitarbeit an der Eröffnungsausstellung
«Kommunikation – Immer und Überall» am Liechtensteinischen Landesmuseum faszinierte sie. «Wir haben
dort mit Kindern defekte Computer
auseinandergenommen und aus den
Schrottteilen Neues kreiiert», sagt
Ingeborg Hilty.
Werkzeug und neugierige Kinder
Brüten und tüfteln, Papierflieger falten, ihre Flugdynamik erleben usw.
«Werkzeug und neugierige Kinder,
die selbstständig anpacken und etwas herausfinden wollen sind dazu
die Grundlage», erklärt die Lehrerin. Tüftelbegleiter unterstützen
und fördern dabei. Hilty ist eine davon. Zwei Buben bauen gerade eine
stabile Seifenkiste aus Holz. Eben
prüfen sie die Lenkung, verbinden
die Bremsen mit den Rädern. Die
Tüftelbegleitung berät dabei, zeigt
auf und kontrolliert, denn gerade
bei dieser Arbeit muss auch auf
höchste Sicherheit gesetzt werden.
An anderen Tischen wird geschnitten und geklebt, auf einem Tisch
steht eine Nähmaschine. Und: Im
Eingangsbereich der Brüt- und Tüftelwerkstatt zieht sich über die Trep-
penwand abwärts eine «Kügelibahn». Das ganze Werk ist aus Restbastelstücken und Abfall gemacht.
Da gibt’s Rollkanäle aus Blech und
Karton, Tunnel aus Schläuchen, das
Ganze mit Nägeln oder Schrauben
an der Wand befestigt, alles mit viel
Kreativität erfunden und gestaltet.
Da musste nachgedacht und kreiiert
werden! Und doch besticht bei all
dieser Vielfalt das begleitende Credo: «Weniger kann mehr sein!»
Muss ein Mensch kreativ und
kunstorientiert sein?
Ingeborg Hilty ist Lehrerin für Kunst
und Gestaltung, nicht für Mathematik und Deutsch. Muss ein Mensch
diese Fächer kennen? «Kunst und
Gestaltung kann für Kinder eine
Ausdrucksweise sein, die dem einen
oder anderen leichter fällt als andere Mitteilungsmöglichkeiten. Kreativität und künstlerische Mittel sprechen Dinge auf verschiedenen Ebenen an und lassen oft Neues entstehen», erklärt Hilty. Sie liebt, mit Kindern zu entdecken, über Design,
Form und Funktion zu diskutieren,
Möglichkeiten abzuwägen, Neues
und Altes in Betracht zu ziehen und
über Kunst zu philosophieren.
«Manchmal gibt es mehr zu sehen,
Die Idee: Die Brüt- und Tüftelwerkstatt sei dem TüLab in Zürich abgeschaut worden. Die liechtensteinische Künstlerin Monika Michels hatte wohl die Idee und wusste vom
Zürcher TüLab. Michels unterrichtete an der Scuola vivante und der
Schulleiter fand Gefallen an der eingebrachten Idee, Schule und Tüftellabor zu verbinden. Ab 2007 erweckte Esther Portmann das Projekt
mit viel Schwung und Einsatz zum
Leben; sie meisterte damit die Startund Auf bauphase erfolgreich. Ab
2011 wurde das Tüftellabor von Anna-Hélia Nidecker geleitet.
ZUR PERSON
Name: Ingeborg Hilty
Beruf: Lehrerin für Werken und
Gestalten
Auf welche persönliche Leistung
sind Sie stolz? Wenn ich weiterkomme, Neues entdecke.
Was bevorzugen Sie aus der regionalen Küche? Regional ist ein Vorteil, weil sich die Verkehrswege reduzieren. Dazu Bauernprodukte,
Hausgemachtes, wo man Verantwortung vom Produzenten gegenüber sich selbst, dem Kunden und
dem Produkt spürt.
Wo ist für Sie das Rheintal am
schönsten? Fürstensteig/FL und
Oberschan
Was ist Ihr Lebensmotor? Immer
wieder die Blickrichtung ändern und
die Wahrnehmungsgeschmacksnerven ankurbeln.
Infos unter: www.esel-wanderungen.ch
Weitere Highlights im Toggenburg
Open-Air Wildeshaus, am Freitag,
den 3., und Samstag, den 4. Juli 2015
Sellamatter Älplerchilbi, am Sonntag,
den 19. Juli 2015
Schwägalp-Schwinget, am Sonntag,
den 16. August 2015
8. Internationale Ballontage Toggenburg,
vom Donnerstag, den 10., bis Sonntag, den
13. September 2015
Viehschau Nesslau, am Mittwoch, den
7. Oktober 2015
Auf den Zahn gefühlt
Schlager
Sind Sie intolerant?
VON ANTJE BABBE
Etwa 20 Prozent der Bevölkerung
sind durch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit in ihrem Alltag beeinträchtigt. Ob beim Restaurantbesuch, beim Einkauf, bei der Auswahl
benötigter Medikamente oder durch
jahrelange gesundheitliche Probleme: Intoleranzen gegen gewisse
Stoffe sind nicht nur ein Trend unter
«hippen» Gesundheitsfanatikern,
sondern ein ernstzunehmender Einschnitt ins Wohlbefinden.
Jede fünfte in der Schweiz lebende
Person leidet an einer Laktoseintoleranz. Von dieser spricht man, wenn
der in der Nahrung enthaltene
Milchzucker vom Organismus nicht
aufgenommen werden kann, weil
das Verdauungsenzym Laktase ganz
oder teilweise fehlt. Betroffene leiden meist unter Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Die Vielzahl an laktosenfreien Produkten
macht Betroffen zwar Mut, jedoch
schlagen sie mit einem bis zu 9 Mal
höheren Preis gehörig zu Buche.
Diagnose ist nicht einfach
Das Toggenburg erleben auf dem Rücken eines Esels. (Foto: Swissimage)
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PK 80-8274-9 www.multiplesklerose.ch
Antje Babbe, Autorin dieser Kolumne,
ist Redaktionsleiterin bei «Codecheck.info». (Foto: ZVG)
Offizielle Angaben über die Anzahl
der Personen mit einer Glutenunverträglichkeit gibt es kaum, da die Diagnose sehr kompliziert ist. Wer betroffen ist, muss Glutenprodukten
lebenslang und konsequent entsagen. Gluten, das Kleber-Eiweiss von
Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen,
Gerste und Hafer, schädigt die
Schleimhaut des Dünndarms und
zerstört die Darmstruktur. So können bereits kleine Mengen zu Durchfall, Blähungen, Gewichtsverlust
oder verzögertes Wachstum verursachen. Betroffene berichten oft von
ihrem kräftezehrenden Alltag. Das
Checken der Lebensmittel auf ver-
Menschen mit einer Gluten-Unverträglichkeit müssen auf Weizen verzichten. (Symbolfoto: Shutterstock)
botene Zutaten, der damit verbundene Zeitaufwand und die hohen
Kosten addieren zusätzlichen Stress.
Nur mit einer strengen Diät und Helfern wie der neuen App von Codecheck.info können Betroffene ein
weitestgehend sorgenfreies und gesundes Leben führen, ohne ständig
an die Intoleranz erinnert zu werden.
neu, wenn ein Produkt Laktose oder
Gluten enthält und zeigt gleichzeitig
eine grosse Auswahl alternativer
Produkte an.
Philosophie von Codecheck.info
Codecheck.info ist unabhängig und
hilft Verbrauchern, gesünder und
nachhaltiger zu konsumieren.
Infos unter: www.codecheck.info
Die Codecheck-App hilft in der Not
Die App von Codecheck.info ermöglicht eine individuelle Suche nach
geeigneten Produkten. Sie warnt
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6|Business
Rheinzeitung|
MITTWOCH
13. MAI 2015
Willkommen im Leben
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Danilo
Mirjam
17. 4. 2015, 50 cm, 3980 g,
Sanela und Safet Ismajlji,
Grabs
20. 4. 2015, 50,5 cm, 3760 g,
Valentina und Petar Djordjević,
Grabs
20. 4. 2015, 50,5 cm, 2990 g,
Ramona und Daniel Wickli,
Unterwasser
Nora Alberta
Valentin
Lena
22. 4. 2015, 50 cm, 3550 g,
Corinne und Daniel Frick,
Balzers
24. 4. 2015, 49 cm, 3400 g,
Kerstin und Markus Härtl,
Werdenberg
28. 4. 2015, 47,5 cm, 3110 g,
Valeria und Gojko Jošić,
Buchs
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Chur – Wahlheimat von Lajos Tscheligi
Ausstellung Aufgrund der grossen Beliebtheit verlängert das Forum Würth Chur die Ausstellung «Lajos Tscheligi – Ein stiller Meister der metaphysischen Abstraktion» bis zum 11.
September 2015.
Die retrospektiv angelegte Schau des
ungarisch-schweizerischen Malers
Lajos Tscheligi lädt Sie zur Bekanntschaft mit seinem malerischen Œuvre ein. 1913 in Budapest geboren,
flüchtete Tscheligi mit seiner Familie
im Jahre 1957 nach Chur. Die Bündner Hauptstadt wurde bis zu seinem
Tod im Jahr 2003 seine Wahlheimat.
Wir bieten Ihnen eine
grosse Auswahl an medizinisch-kosmetischen
Behandlungen an.
Tscheligi war eine nicht zu unterschätzende Persönlichkeit im Churer
Kulturleben der frühen 60er- und
70er-Jahre. Sein Atelier an der Kirchgasse nutzte er auch als Malschule
oder Galerie. Dank seinem Charisma
und seiner Begeisterung konnte er
seine Freude zur Kunst aufs Schönste weitergeben. Bündner Künstler
wie Robert Indermaur oder Dea
Murk besuchten Tscheligi oft im Atelier. Not Vital zeigte bei Tscheligi Anfang der 70er-Jahre eine seiner ersten Einzelausstellungen. Es war eine
raumgreifende Installation mit einem Schiffstau, das sich vom Martinsplatz die Kirchgasse hoch in die
Galerie zog.
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Blick in die Ausstellungsräumlichkeiten.
Circus Knie in Chur, 1959. (Fotos: ZVG)
|Rheinzeitung
Kultur|7
MITTWOCH
13. MAI 2015
Rock und Blues Nights
Einzigartiges BandProjekt in Gossau
GOSSAU Am Freitag, den 3., und
Samstag, den 4. Juli, wird mitten in
Gossau die Rock und Blues Nights
durchgeführt. Im eintrittsfreien
Stadtfestbereich
spielen
ausschliesslich regionale Bands auf.
Der eintrittspf lichtige Festivalbe-
Die Bildhauer treffen
sich im Unterengadin
Rita Wüstiner-Linher
Kunst für die Seele
im Spital Altstätten
ALTSTÄTTEN Im Spital Altstätten sind
ab sofort Kunstwerke von Rita Wüstiner-Linher zu sehen. Unter dem
Motto «Malen befreit die Seele … Malen ist, der Leidenschaft Ausdruck
geben» nimmt die Künstlerin den
Betrachter bei jedem Bild auf eine
neue Reise mit.
Von der Schmerztherapie zur Kunst
«Ich liebe es, zu experimentieren,
bringe meine Gefühle in meine
Kunstwerke ein», erklärt Rita Wüstiner-Linher, die über die Schmerztherapie zur Kunst gefunden hat.
«Dort habe ich die Faszination der
Farben erstmals so intensiv erlebt.
Meine Seele tat sich auf, und die
Welt der Farben erfüllte mich immer
mehr», beschreibt Rita WüstinerLinher ihre künstlerischen Anfänge.
Kunstvolle Kurse
Steve Whalley, Ex-Slade, ist in Gossau
auch mit von der Partie. (Foto: ZVG)
Mitte Juni treffen sich im Engadin 18 Kunstschaffende aus sechs verschiedenen Ländern. (Foto: ZVG)
reich verspricht internationale Musikgeschichte. Wenn die ehemaligen Leadsänger von Sweet, Slade
und Hot Chocolate am Freitagabend
auf der Bühne stehen, spielt das
weltweit einzigartige Bandprojekt
Rock Classic Allstars auf. Steve
Whalley (ex Slade), Jeff Brown (ex
Sweet) und Greg Banis (ex Hot Chocolate) spielen ihre grössten Hits
und viele weitere Rock-Highlights
der 60er-, 70er- und 80er-Jahre. Als
Vorband sind mit Privat Blend eine
spannende Newcomer-Band verpf lichtet.
Tickets im Vorverkauf
Tickets sind erhältlich unter www.
ticketcorner.ch sowie an allen Postund SBB-Schaltern und in allen Niederlassungen der St. Galler Kantonalbank.
(pd)
Infos unter: www.blues-night.ch
Kunstwerke In Sur En treffen sich vom 13. bis 21. Juni
Bildhauer aus verschiedenen
Ländern anlässlich des 21.
Internationalen BildhauerSymposiums. Am Innufer
arbeiten die Kunstschaffenden während einer Woche an
ihren Skulpturen unter dem
Motto «Höhen und Tiefen».
D
as internationale Bildhauer-Symposium im Unterengadin hat eine lange
Tradition. Es wird bereits
zum 21. Mal durchgeführt. Das Organisationskomitee der Art Engiadina
hat aus den vielen Bewerbungen 18
Kunstschaffende aus sechs verschiedenen Ländern selektioniert und er-
wartet am 13. Juni 4 Künstlerinnen
und 14 Künstler zum Auftakt des
Symposiums. Die Kunstschaffenden
arbeiten während einer Woche im
Freien auf dem schönen Campingplatz Sur En an ihren Skulpturen aus
Lärchenholz oder Laaser-Marmor.
Vernissage am Innufer
Die Kunstwerke werden am Samstagnachmittag, den 20. Juni, ab 15
Uhr, an einer Vernissage am InnUfer verkauft oder später auf dem
Skulpturenweg in Sur En ausgestellt.
Die Bevölkerung ist eingeladen, den
Kunstschaffenden bei der Arbeit zuzusehen und mit ihnen über die
Werke zu diskutieren. Erstmals vergibt die Art Engiadina einen «Publikumspreis», ermittelt aus den Stimmen der Vernissagebesucher. Das
Open-Air-Symposium wird vom Verein Art Engiadina durchgeführt.
Weitere Infos über das Symposium
unter: www.art-engiadina.com. (pd)
Liste der selektionierten Kunstschaff enden
Aleksandar Eftimovski, Mazedonien
(Stein/Holz)
Hermann Gschaider, Bulgarien (Stein)
Peter Horber, Schweiz (Holz)
Alina Jllgen, Deutschland (Holz)
Thoma Junghans, Deutschland (Stein/Holz)
Frank Kessel, Italien (Stein)
Christian Ladner, Österreich (Holz)
Simone Carole Levy, Deutschland (Holz)
Thomas Lüscher, Schweiz (Stein/Holz)
Elena Saracino, Italien (Stein/Holz)
Dominik Schmid, Schweiz (Holz)
Otmar Senn, Österreich (Holz)
Anatol Stäheli, Schweiz (Holz)
Roman Stefan, Schweiz (Stein)
Urs Traber, Schweiz (Stein/Holz)
Peter Von Burg, Schweiz (Stein/Holz)
Rolf Wyss, Schweiz (Stein)
Kristin Yosifova, Bulgarien (Stein)
Nach vielen Kursen und Seminaren
hat sie sich vor acht Jahren den
Traum vom eigenen Atelier in ihrer
Heimatgemeinde Oberriet erfüllt.
Dort arbeitet sie nicht nur an ihren
eigenen Werken, sondern bietet
auch verschiedene Kurse an.
Die Ausstellung im Treppenhaus des
Spitals Altstätten ist während der
täglichen Besuchszeiten von 13 bis
20 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich.
(pd)
Rita Wüstiner-Linher stellt im Spital
Altstätten aus. (Foto: SR RWS)
«Rheinzeitung»-Vereinscheck
«Sec Rätia»: Vom Sekretärinnenclub zu den Kauffrauen Südostschweiz
Vereinsleben Die Eidge-
men statt sowie Besuche von kulturellen Institutionen. Um persönliche
Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, darf auch der gesellige Anlass
nicht fehlen.
nossen sind keine Vereinsmuffel, im Gegenteil. In der
Schweiz werden an die
80 000 Vereine gezählt. Die
«Rheinzeitung» stellt Vereine
aus der Region ins Zentrum
und fragt nach ihren Zielen
und Aufgaben.
Unseren Verein kann man näher
kennenlernen:
Infos dazu gibt es auf unserer Homepage.
Wir planen in naher Zukunft ...
... einen Aperitif mit Besichtigung
im Frauenkulturarchiv Chur, bei
welchem die Akten von aktiven und
initiativen Frauen auf bereitet und
archiviert werden.
Unser Verein im Schnelldurchlauf:
Wir sind die «Sec Rätia» Kauffrauen
Südostschweiz. Der Vereinssitz ist in
Chur. Präsidentin des Vereins ist seit
dem Jahr 2000 Irene Gamma. Der
Verein darf auf 74 interessierte Vollmitglieder, 7 unterstützende Gönnermitglieder und 5 Ehrenmitglieder – die sich für den Verein in der
Vergangenheit speziell eingesetzt
haben – zählen.
«Sec Rätia» Kauffrauen Südostschweiz wurde im Jahr 1978 unter
dem Namen Sekretärinnenclub gegründet.
Unsere Vereinsanlässe ...
... finden im Romantikhotel Stern in
Chur statt. Das renommierte und
historische Hotel bietet ein unbeschreibliches Ambiente, kulinarische Highlights und einen sehr professionellen Eventbereich. Wir sind
dankbar für die Unterstützung und
dürfen das Romantikhotel Stern zu
einem unserer Ehrenmitglieder zählen.
Das ist unsere Philosophie:
Ein lebendiger Club mit ständig neu-
Unseren Verein sollte man unbedingt kennenlernen, weil ...
... sowohl die sozialen Kontakte wie
auch die Weiterbildung stets ein
Thema bleiben.
Infos unter: www.secraetia.ch
Vereinscheck
«Sec Rätia» Kauffrauen Südostschweiz wurde 1978 gegründet. Für das Vereinsleben von heute sind sie verantwortlich (von
links): Manuela Schett, Lucrezia Basig, Irene Gamma, Heidi Crameri, Karine Wilhelm und Rita von Weissenfluh. (Foto: ZVG)
Die «Rheinzeitung»
stellt Ihren Verein vor
SCHAAN Egal, ob Sport-, Musik-, The-
en Impulsen und vielfältigen Interessen zu bleiben.
schen Gleichgesinnten zu pf legen
und weiter aufzubauen.
Berufsleben stehen, herzlich willkommen.
Das sind unsere Ziele:
Wir fördern die berufliche und allgemeine Weiterbildung und übermitteln Wissen, das uns bei der Ausführung anspruchsvoller Aufgaben
unterstützt. Im Weiteren ist es uns
ein Anliegen, ein Netzwerk zwi-
Unser Verein ist einzigartig, weil ...
... wir Erfahrungen austauschen
und beruf liche Beziehungen pf legen. Bei uns sind, nebst selbstständig Erwerbenden, Voll- oder Teilzeitbeschäftigte sowie auch Kolleginnen, die vorübergehend nicht im
Wir treffen uns ...
... alle sechs Wochen zu Vortragsabenden mit kompetenten Referenten
über aktuelle Themen aus Beruf,
Wirtschaft, Psychologie, Gesundheit- oder Sozialwesen. Jährlich finden Besichtigungen namhafter Fir-
ater- oder Frauenverein, die «Rheinzeitung» stellt Ihren Verein gratis in
den Mittelpunkt (siehe Vereinscheck
rechts). Schicken Sie eine E-Mail an
[email protected]. Dann
schicken wir Ihnen ein Formular.
Übrigens, die «RZ» erscheint in einer Auflage von 65 000 Exemplaren
im Bündner und St. Galler Rheintal
inkl. Sarganserland.
(red.)
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|Rheinzeitung
Gesundheit|9
MITTWOCH
13. MAI 2015
E-Nummern – Was steckt wirklich dahinter?
Durchblick E-Nummern werden in der Europäischen Union zur Kennzeichnung von Lebensmittelzusatzstoffen verwendet. Viele der erlaubten Zusatzstoffe
– es sind rund 300 verschiedene – sind unbedenklich. Um aber langfristig gesund zu bleiben, sollten einige Dinge unbedingt beachtet werden. Teil 1
gibt es nun im Zutatenverzeichnis
nur noch den Klassennamen «Süssungsmittel» – was aber ebenso für
Zuckeraustauschstoffe gilt. Für Konsumenten wird es somit erheblich
schwieriger, künstliche Süssstoffe
und unbedenkliche Zuckeraustauschstoffe voneinander zu unterscheiden.
(In der «Rheinzeitung» vom 20. Mai
2015 veröffentlichen wir den zweiten Teil dieses Artikels. Im Fadenkreuz sind Gepökeltes und Coca-Cola.)
VON SILVIO TRIBELHORN
S
ie kennen das vielleicht: Man
hat eine Verpackung vor sich,
schaut sich die Zutatenliste an
und fi ndet einige E-Nummern.
Oder ist es Ihnen egal, was da drin ist?
Wenn Ihnen Ihre Gesundheit wichtig
ist, sollten Sie sich vielleicht doch einmal mit diesen E-Nummern befassen.
Doch was verbirgt sich hinter den
Abkürzungen? E-Nummern werden
in der EU zur Kennzeichnung von
Lebensmittelzusatzstoffen verwendet. Zusatzstoffe sind dazu bestimmt,
Lebensmittel in ihrer Beschaffenheit,
ihren Eigenschaften oder ihren Wirkungen zu beeinflussen. Die Schweizerische Lebensmittelverordnung
defi niert diese wie folgt: Zusatzstoffe
sind Stoffe, die:
1. Lebensmitteln aus technologischen oder sensorischen Gründen
absichtlich direkt oder indirekt
zugesetzt werden, mit oder ohne
Nährwert, und die als solche oder
in Form von Folgeprodukten ganz
oder teilweise in diesen Lebensmitteln verbleiben, oder
2. einem Lebensmittel zugesetzt
werden, um diesem einen besonderen Geruch oder Geschmack zu
verleihen (Aromen). Dabei handelt es sich um Farbstoffe, Süssungsmittel, Antioxidationsmittel, Emulgatoren, Festigungsmittel, Feuchthaltemittel, Füllstoffe,
Geliermittel, Geschmacksverstärker, Komplexbildner, Konservierungsmittel, modifizierte Stärken,
Säuerungsmittel, Säureregulatoren, Schaummittel, Schaumverhüter, Schmelzsalze, Stabilisatoren,
Trägerstoffe einschliesslich Trägerlösungsmittel, Treib- und Packgase, Trennmittel, Überzugsmittel und Verdickungsmittel.
AUS ERSTER HAND
So bleiben Sie
langfristig gesund
 Ziehen Sie unveränderte und we-
Die Verpackung bzw. dessen Inhalt muss gut unter die Lupe genommen werden. Derzeit sind über 300 Zusatzstoffe in
Nahrungsmitteln zugelassen. (Foto: Shutterstock)
gangene natürliche Farbe. Geschmacksverstärker täuschen einen
vollmundigen Geschmack vor. Derzeit sind über 300 solcher Stoffe als
Zusatzstoffe zugelassen. Es heisst,
die Zulassung eines Stoffes durch
die EFSA, die Europäische Behörde
für Lebensmittelsicherheit, erfolge
nur, wenn der Stoff nachweislich gesundheitlich unbedenklich sowie
technologisch notwendig sei und
der Verbraucher durch die Verwendung des Zusatzstoffes nicht getäuscht werde.
Vitamin-C-Lüge
Harmlos oder bedenklich?
Durch die veränderten Lebensgewohnheiten greifen Konsumenten
aus Zeitnot oder Bequemlichkeit immer mehr zu Fertig- und Halbfertigprodukten. Diese müssen jedoch
haltbar sein, immer etwa gleich
schmecken und sollten noch appetitlich aussehen. So werden zum Beispiel Konservierungsstoffe beigesetzt, um sie haltbarer zu machen.
Farbstoffe ersetzen die verlorenge-
Lesenswert
Gesundmacher
aus der Natur
SCHAAN Der Kompakt-Ratgeber «Fit
und schlank mit der Powernahrung
der Azteken» von Günter Harnisch
A
lle Jahre wieder summt
auch das Frühlingslied der
Zecken durch die Presselandschaft und über die
Werbeplakate in Arztpraxen. Die
ach so gefährlichen Tierchen hüpfen
nun schon von den Hecken neben
der Sitzbank auf dem Kinderspielplatz auf die Opfer über. Man kann
nirgends mehr sicher sein vor den
prävampiristischen Blutsaugern. Aber
ist das wirklich so dramatisch, wie
seit der Einführung der Impfung jedes Jahr verlautet wird? Nein, muss
man in Bezug auf die Menge an Zecken und deren negativen Folgen
klar sagen. Erstens ist eine Impfung
nur gegen den Zeckenvirus, welcher
die FSME abhalten soll, «nützlich».
Die meisten Zecken enthalten aber
das Borreliose-Bakterium, wenn
überhaupt. Denn lange nicht alle Zecken sind infiziert. So braucht es
schon grosses Pech, um genau von
einer infizierten Zecke gebissen zu
werden. Die Impfung gilt nicht als
sehr sicher, was die Nebenwirkungen anbelangt. So kann der Nebenwirkungsdatenbank des Paul-Ehrlich-Institutes entnommen werden,
Zugegeben, viele der erlaubten Zusatzstoffe sind harmlos wie etwa E
101 Riboflavin = Vitamin B2, E 162
Beetenrot, E 270 Milchsäure oder E
302 Calciumascorbat, das eine Form
des Vitamins C ist. Lebensmittel
werden häufig mit Ascorbat angereichert, um den verlorengegangenen
Vitamin-C-Gehalt zu erhöhen. Wenn
die Erhöhung des Vitamin-C-Gehaltes der einzige Grund für den Zusatz
von Calciumascorbat ist, darf man
zeigt, was «Chia» als Heilmittel alles
kann. Die nährstoffreichen Pflanzensamen waren ein traditionelles Lebens- und Heilmittel bei den Azteken
und Mayas. Der Experte für Volksmedizin, Günter Harnisch, beschreibt ihre erstaunlichen Wirkungen als ganzheitliche Alternative bei
verschiedenen körperlichen wie see-
Kerngesund
Auf Zack
gegen Zecken!
DANIEL TRAPPITSCH
dass die Gefahr durch die Impfung
an neurologischen Schäden zu erkranken, um den Faktor 2,5 Prozent
höher ist, als dieselben Schäden
nach einen Zeckenbiss zu erleiden.
Übrigens auch bei der Ärzteschaft
ist diese Impfung umstritten.
Präventiv gegen die
Plagegeister vorgehen
Es gibt durchaus wirkungsvolle Naturheilmittel, die man schon vor einem Überfall anwenden kann, um
nig bearbeitete Lebensmittel den
industriell hergestellten Lebensmitteln vor.
 Grillieren Sie keine gepökelten
Fleisch- und Wurstwaren.
 Beachten Sie beim Kauf von vorverpackten Lebensmitteln die Deklaration auf der Verpackung.
 Verzichten Sie auf Lebensmittel
mit bedenklichen und umstrittenen Zusatzstoffen.
Wie sagte einmal ein Professor:
«Konservierungsstoffe verlängern
die Haltbarkeit der Produkte und
verkürzen die Lebensdauer ihrer
Konsumenten.»
es als Vitamin C deklarieren, andernfalls erfolgt die Bezeichnung E
302 oder Calciumascorbat. Daneben
gibt es aber unzählige Stoffe, die gesundheitlich bedenklich sind oder
der Konsument getäuscht wird. Hinter E 123 steht die Substanz Amaranth. Amaranth ist ein roter AzoFarbstoff, der künstlich hergestellt
wird. Mit dem gleichnamigen Pseudogetreide Amarant hat dieser Farbstoff nichts zu tun. Amaranth kann
bei empfindlichen Personen zu Allergien in Form von Hautausschlag,
Atemwegsbeschwerden oder verschwommenem Sehvermögen führen. Besonders häufig ist dies bei
Personen der Fall, die bereits allergisch auf Aspirin und/oder Benzoesäure (E 210) reagieren. Auch bei der
Zitronensäure (E 330) ist Vorsicht
am Platz. Zitronensäure wird im Allgemeinen als eine natürliche und somit vollkommen harmlose Substanz
angesehen. Das wäre sie eigentlich
auch, fände sie nicht als konzentrierte Säure in unzähligen Lebensmitteln und Getränken Verwen-
dung. In dieser isolierten Form ist
die Zitronensäure gesundheitsgefährdend. Sie erhöht unter anderem
die Aufnahme von Aluminium in
den Körper, fördert schädliche Oxidationsprozesse, greift die Zellmembranen an und schädigt den Zahnschmelz. Der Lebensmittelzusatzstoff wird normalerweise als E 330
gekennzeichnet.
lischen Befindlichkeitsstörungen.
Mit Chia wurde geradezu ein «Alleskönner» entdeckt, dessen aussergewöhnlicher Nährstoffgehalt sich als
segensreich bei sämtlichen Zivilisationskrankheiten erweist.
(pd)
Mit Rechenleistung
gegen den Krebs
Mankau Verlag: «Chia. Fit und schlank mit der
Powernahrung der Azteken», Günter Harnisch,
ISBN 978-3-86374-202-7
Schlimmeren vorzubeugen: Immunsystem stärkende Mittel, ausgewogene Ernährung, nur um zwei zu
nennen. Dann hält jede Drogerie
und Apotheke eine Zeckenzange bereit, die man richtig angewendet für
eine weitere Deeskalation verwenden kann.
Die Alternativmedizin kennt einige
Mittel, im Gegensatz zur Schulmedizin, die in einem Notfall angewendet werden können. Nach dem sinnvollen Waldaufenthalt empfiehlt es
sich, sich und die Kinder abends
nach Zecken abzusuchen und richtig zu entfernen. So beugen Sie vielen Komplikationen vor. Aber meiden Sie deshalb nicht einen gesunden Aufenthalt mit viel Bewegung
und frischer Luft im Freien, besser
als vor der Flimmerkiste oder Videospielen in der abgedunkelten
Stube.
Daniel Trappitsch
Naturheilpraktiker,
Autor und Dozent sowie
Leiter «Netzwerk Impfentscheid»
Weitere Informationen: www.holistopathie.ch
Schlechtes Image
Da E-Nummern jedoch bei vielen
Konsumenten bereits ein schlechtes
Image haben, wird als Kennzeichnung häufig nur noch der Begriff
«Zitronensäure» verwendet. Auch
über diesen Weg werden die Verbraucher ganz bewusst getäuscht.
Nun kommt zu allem Unheil noch eine neue Verordnung hinzu, nämlich
jene EU-Verordnung für Lebensmittel, die seit dem 13. Dezember 2014
in Kraft getreten ist. Wurden Süssstoffe bisher separat auf einem Produkt ausgewiesen, nämlich mit dem
jeweiligen Namen oder der E-Nummer («Aspartam» oder «E 951») so
Gigabytes IBM will die
enorme Rechen-Power seines
Vorzeige-Supercomputers
«Watson» künftig auch verstärkt für medizinische Zwecke nutzbar machen.
Um das Potenzial auszuloten, hat
der IT-Riese nun in den USA gemeinsam mit 14 Krankenhäusern
ein Pilotprojekt gestartet. Watson
soll über einen längeren Zeitraum
Daten analysieren, die im Zuge von
individuellen Diagnosen und Behandlungen von Krebserkrankungen gesammelt werden. «Das wird
das Gesundheitswesen für immer
verändern», gibt sich IBM überzeugt.
Analyse von Gensequenzen
«Die Technologie, die wir im Zuge
dieser Herausforderung einsetzen,
nutzt die Leistungsfähigkeit des kognitiven Computings, um eines der
wichtigsten und dringlichsten Probleme unserer Zeit – den Kampf gegen
Krebs – in einer Art und Weise anzugehen, wie es bislang nicht möglich
gewesen ist», zitiert «BBC News» Steve Harvey, Vice President bei IBM
Watson Health. Beim IT-Konzern gehe man davon aus, dass dieses Projekt das «Rennen gegen die Kran-
Silvio Tribelhorn, Dipl. Homöopath
IACH, Mauren. Er ist Mitglied der Naturheilkunde Liechtenstein. (Foto: ZVG)
keit» wieder neu aufrollen wird.
«Wenn es um Krebs geht, ist es immer ein Rennen», so Lukas Wartman, Assistant Director of Cancer
Genomics am McDonnell Genome
Institute der Washington University,
das am IBM-Projekt teilnehmen
wird. Der Forscher – selbst ein
Krebspatient – verweist dabei auf die
Bedeutung einer schnellen Analyse
von Genen. «Unglücklicherweise
dauert die Übersetzung von KrebsSequenzen in potenzielle Behandlungsoptionen oft mehrere Wochen,
in denen ein ganzes Team aus Experten lediglich einen einzigen Tumor eines Patienten analysiert und
daraus Resultate ableitet», schildert
Wartman.
«Genetic Sequencing»
Gerade das «Genetic Sequencing»
gewinnt in der Krebsforschung zunehmend an Bedeutung. In der Vergangenheit waren die Behandlungsmöglichkeiten nach einer Krebsdiagnose auf OPs, Chemo- oder Strahlentherapie angewiesen. Mithilfe der
genauen Analyse der individuellen
genetischen Sequenzen kann Betroffenen jedoch eine quasi massgeschneiderte Therapie angeboten
werden. Dieser Prozess ist allerdings
sehr zeitaufwendig, denn schon ein
einzelnes menschliches Gen liefert
mehr als 100 Gigabyte Daten.
(pt)
10|Region
Kneippverein
Auf in die wilde
Kräuterküche
FLUMS Der Kneippverein Sarganser-
land-Werdenberg bietet am Samstag,
den 30. Mai, von 10 bis 16 Uhr, eine
wilde Kräuterküche an. Im Kurs
wird gezeigt, welche «Unkräuter»
uns für die Nahrung zur Verfügung
stehen. Diese werden sogleich in der
Küche des Oberstufenschulhauses,
Marktgasse 9 in Flums, zu einfachen
und leckeren Gerichten zubereitet.
Anmeldungen bei Sonya van SchieJohn, Telefon: 081 / 723 78 86, Mail:
[email protected].
(pd)
Beachvolleyball
Toptrainer
in der Sportwoche
WANGS/GRABS Vom 3. bis 7. August
2015 findet in Wangs und Grabs die
32. Sportwoche statt. Für die Beachvolleyball-Kurse konnte Silvan Zindel, Headcoach beim NLA Club VBC
Neuchâtel gewonnen werden. Eine
ideale Trainingsgelegenheit für begeisterte Beachvolleyballer und solche, die es noch werden möchten.
Anmeldung bis am 30. Mai 2015 unter [email protected]. (pd)
Rheinzeitung|
MITTWOCH
13. MAI 2015
Statt Powerpoint, Flipcharts & Co.
Fokusfinder Ratlosigkeit und Chaos am Ende eines Workshops: Das muss nicht sein. Ein fünfköpfiges Team hat ein «Werkzeug» entwickelt, das für Gruppen zwischen 5 und 200 Personen innert 45 bis 90 Minuten substanzielle Ergebnisse liefert.
VON MARGRITH WIDMER
D
ie Berufsmoderatorin Dagmar Grundmann hatte
genug von nervenden Powerpoint-Präsentationen,
Pin-Wänden, Beamer-Schleppen und
Flipcharts. Sie suchte ein taugliches
Werkzeug, mit dem Gruppen nicht
mit Informationen zugedröhnt werden, sondern mit dem das Wissen
von vielen «eingedampft», konzentriert werden kann.
Fokusfinder wurde entwickelt von
einem Team, bestehend aus der Erziehungswissenschaftlerin und Moderatorin Dagmar Grundmann, der
Unternehmerin Gabriela Hutter,
Gais (Theorie und Praxis systematischen Denkens), Alexa Lindner, St.
Gallen (Didaktik, Redaktion), Robert
Batanovics, Gais (Gestaltungsumsetzung) und Michael Singer, Buchs
(System Engineering).
Ziel von Fokusfinder ist, «SchwarmIntelligenz» zu nutzen, das Wissen
von vielen zu bündeln – bei Fragen
des Zusammenarbeitens und -lebens, in Belangen, in denen Ressourcen klug eingesetzt werden
müssen, in Politik, Arbeit, Schule:
Fokusfinder organisiert das Wissen
von Gruppen. Es geht darum, mit einer reduzierenden Methode vorhandene Informationen zu strukturieren, zu verarbeiten, einen Rahmen
zu setzen: Das Verfahren reduziert
aufs Wesentliche – ohne auszuufern
– auf die Lösung.
Aktuell setzt das Team Fokusfinder
von der Ostschweiz bis Nordrhein-
Pro Senectute
Vorkehrungen
im Todesfall
SARGANS In diesem Kurs erhalten die
Teilnehmenden viele Hilfestellungen zu folgenden Themenbereichen:
Patienten- und Sterbeverfügung,
Testament, Sinn und Zweck von Eheund Erbvertrag, Bestattungswünsche, Vollmachten, Anweisungen
und Wünsche im Falle des Todes.
Der Kurs findet am Montag, den 1.
Juni, von 13.30 bis 16.45 Uhr im Altersheim in Sargans statt.
(pd)
Infos unter www.sg.pro-senectute.ch
Wanderung
auf den Karren
DORNBIRN Der Hausberg von Dornbirn, der Karren, ist das Ziel der
Wanderung am Mittwoch, den 20.
Mai 2015. Die Wanderung beginnt
bei der Bergstation über der Rappenloch-Schlucht und führt zum
Staufen-See und in die AlplochSchlucht. Es wartet eine schöne
Fernsicht über das Rheintal. Wanderzeit 3 bis 5 Stunden, Verpflegung
aus dem Rucksack. Anmeldung per
SMS an: 079 / 673 24 50 oder Telefon: 081 / 723 44 09).
(pd)
Ziel der Wanderung ist der Hausberg
von Dornbirn. (Foto: Shutterstock)
«Darüber stehen»
Anschliessend werden pro Kreis
drei Punkte an die zutreffendsten
Begriffe vergeben – auf eine Karte
dürfen ein bis zwei Punkte gelegt
werden. Bei einer Anwendung in
Gais mit acht Personen zu «Europa»
ergab sich die Quintessenz «Austausch = Verschiedenheit in Frieden». Verblüffend: Konkurrenzdenken innerhalb der Gruppe verschwindet wie durch Magie.
Die Teilnehmenden einigen sich
spielend. Sie «stehen darüber» – um
die Kautschuk-Kreise herum. Das ändert die Perspektive. Die Kreise sorgen gleichsam für einen «Lagerfeuereffekt»: eine gerissene Methode
mit Spielcharakter. Trotzdem: «Es
muss alles stimmen; das erfordert
Mitdenken bis zum Kern, in die Tiefe», sagt Gabriela Hutter. «Da sieht
man, was Schwarm-Intelligenz zustande bringt», stellte Alexa Lindner
fest. Die Fokusfinder-Methode dient
als Einstieg, als Ausklang von Tagungen, Kurzveranstaltungen, Vereins- und Familientreffen, aber auch
für «Blitzabfragen» zwischendurch.
«Schwarm-Intelligenz» bündeln
Die Europa-Frage
Beachvolleyball schnuppern ist möglich in der 32. Sportwoche. (Foto: ZVG)
werden auf die Kautschuk-Kreise
gelegt.
Fokusfinder mit Lagerfeuereffekt. Ziel von Fokusfinder ist, das Wissen von vielen
Teilnehmern zu bündeln. (Foto: ZVG)
Westfalen, von Gais bis Düsseldorf,
auf Strassen, Plätzen und in Einkaufspassagen auf die Frage «Europa».
Und so geht es
Überall dort, wo sich Bürgerinnen
und Bürger für eine halbe Stunde
Zeit nehmen wollen, um ihr Wissen
miteinander zu teilen, werden fünf
bunte Kautschuk-Kreise mit fünf offenen Leitfragen ausgelegt. Sobald
sich fünf Personen daran beteiligen, geht es los. Die Fragen lauten:
Was ist Europa? Wohin führt Europa? Was macht Europa? Woran zeigt
sich Europa? Wie bleibt Europa? Die
Teilnehmenden schreiben Stichworte auf kleine Karten; die Karten
Digitale Dokumentation
Die Lösungen werden dokumentiert.
Bindeglied zwischen dem analogen
und dem digitalen Fokusfinder ist
ein technischer Code, das Bildzeichen. So wird das gemeinsame Lernen messbar. Fotos aus dem Prozess
werden in die Cloud hochgeladen,
formatiert, skaliert und mit Textkommentaren versehen.
Infos unter: www.solopuntos.com
Innovation: «Die guten Pässe gehen ins Leere»
Kultur Dass Innovation
wichtig ist, weiss jeder. Wie
Innovation möglich ist, wissen weniger. Wie der richtige
Nährboden für Innovationen
bereitgestellt wird, nur wenige. Was für eine Innovationskultur förderlich ist, war
Thema der 8. Innovationstagung der FHS St. Gallen.
Ein Veranstaltung, welche den
«Nährboden für Innovation» zum
Thema hat, hat auch das Thema
«warum ist die Schweiz so innovativ?» oder «wie kann ich mein Unternehmen ausrichten, damit auch wir
innovativ sind?». Rund 100 Teilnehmende erhielten kürzlich in St. Gallen Input, Ideen und poetisch auf bereitete Antworten.
Fantasie zur Lücke
Für Innovation, oder sogar für Erfolg, sei Fleiss, Engagement und
Schweiss keine ausreichende Voraussetzung, so Sebastian Wörwag in
seinen eröffnenden Worten. Bei der
Innovation habe jemand die Fantasie, was man aus einer Lücke machen könne. Der Rektor der Fachhochschule St. Gallen erläuterte diese Feststellung anhand einer Fussballmetapher: Die guten Pässe sind
nicht direkt auf den Mann gespielt,
sondern in die Lücke. Es benötige
Vorstellungskraft, zu erkennen, was
möglich ist, wenn man dort hin spiele, wo noch nichts ist. Übersetzt auf
das Tagungsthema, ist demnach der
Nährboden für Innovation der mentale Freiraum, welcher Fantasie ermöglicht.
Einen solchen Freiraum findet sich
eher bei KMU als bei grossen Unternehmen, da bei KMU weniger Strukturen bestehen, die ein Reporting
oder Bewilligungsverfahren verlangen. Dieses Fazit liessen sowohl die
Referate von Wolfang Zimmermann
sowie Marc Stoffel, CEO von Haufeumantis AG zu. Ersterer, der sich sel-
Marc Stoffel forderte dazu auf, sich ehrlich zu überlegen, womit die Mitarbeitenden unterstützt werden können, damit sie
das erreichen können, was die Führung von ihnen fordert. (Foto: ZVG)
ber als Sparringspartner für Unternehmer bezeichnet, meinte, dass in
grossen Firmen oft nur kleine Ideen
erlaubt seien. Marc Stoffel wiederum forderte die Anwesenden dazu
auf, sich ehrlich zu überlegen, womit die Mitarbeitenden unterstützt
werden, damit sie das erreichen
können, was die Führung von ihnen
fordert. Es sei zum Beispiel eine Illusion, dass Innovation immer gefördert werde. Manager würden Grenzen sichern, während Innovationen
diese Grenzen verrücken, so Wolfgang Zimmermann.
Mitarbeitende auswildern
Wie Supertanker agil werden können, zeigte das Referat von Marc
Stoffel. Damit dies möglich sei, müssen zuerst die Mitarbeitende ausge-
wildert werden: Menschen müssen
wieder lernen, sich selber zu steuern, da sie zuerst von den Eltern,
dann in der Schule und zuletzt von
Vorgesetzten in ein strukturiertes
und fremdbestimmtes System gesteckt werden. Fremdbestimmung
und Innovation stellte er als Gegensätze dar. Innovation werde dadurch
gefördert, dass die Teams Verantwortung übernehmen sowie durch
Identifikation der Mitarbeitenden
mit den Entscheidungen und der Arbeit. Nur so entstehe Leidenschaft
und nur so entstehe Innovation,
meinte Marc Stoffel.
Was kann ein Unternehmen tun, damit die Mitarbeitenden Leidenschaften entwickeln? Diese Frage beleuchtete Corinne Dickenmann vom
Idee-FHS in ihrem abschliessenden
Referat. Sie identifizierte drei Hauptpunkte und betonte damit Inhalte,
welche ebenso in den anderen Referaten erwähnt wurden: Selbstbestimmung (die Menschen müssen
wieder Neugier und Selbstbestimmung erlernen), Perfektionierung
(die Arbeit soll nicht aus Pflicht, sondern aus Leidenschaft erledigt werden) und Sinnerfüllung (Sinn hat immer auch mit einem Blick aufs Ganze zu tun. Das ist bei Innovation umso wichtiger, denn nur wer sich des
Ganzen bewusst ist, könne die Lücke identifizieren).
Gelingt es dem Unternehmen, den
Nährboden für diese intrinsische
Motivation der Mitarbeitenden herzustellen, dann existiere auch der
Nährboden für Innovation, so Corinne Dickenmann.
(pd)