Zum Geleit Die heutige Bibliothek in Schloß Weißenstein ob Pommersfelden ist mit ihren rund 30.000 Bänden das Werk mehrerer Sammlergenerationen. Begonnen wurde sie vom Bamberger Fürstbischof und Mainzer Kurfürst/Erzbischof Lothar Franz von Schönborn, dem Bauherrn des Schlosses. Er hat sich als Kenner und Sammler kostbarer Handschriften und Inkunabeln bis hin zu einigen Papyri des 5. und 6. Jahrhunderts n.Chr. hervorgetan. Viele seiner Nachfolger in der Familie haben die Bibliothek zu Pommersfelden bis ins 19. Jahrhundert entsprechend ihren Interessen wachsen lassen. Den Besuchern des Schlosses oder des „Collegium Musicum“, dem jährlichen internationalen Musiksommer junger Musiker, können die reichen Bestände der Bibliothek nur „en passant“ und aus der Ferne gezeigt, nicht jedoch im Einzelnen präsentiert werden. Nur zu wissenschaftlichen Zwecken können einzelne Werke zugänglich gemacht werden. Unter den früh in die Bibliothek gelangten genealogischen und heraldischen Handschriften wird auch die Chronik Eisenberger aufbewahrt, ein reich bebildertes Geschlechterbuch der deutschen Renaissance. Die Chronik Eisenberger als eines der ersten Beispiele dieser Gattung mit Bild und Text zu edieren und damit allgemein zugänglich zu machen, ist ein ambitioniertes Vorhaben. Damit wird auch auf das Sammlerinteresse unserer Vorfahren und die von ihnen zusammengetragenen Schätze hingewiesen. Zugleich ist dies aber Ausdruck unserer Zeit, in der das Interesse für solche Kultur der Erinnerung wieder aktuell ist. Ich wünsche diesem Vorhaben den verdienten Erfolg in Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit. Wiesentheid, im Sommer 2001 Vorw.doc09.03.13 Paul Graf von Schönborn-Wiesentheid 1 Vorwort Für freundlich gewährte, tatkräftige Hilfe habe ich vielfältig zu danken. Dr. Hellmuth Gensicke, Wiesbaden, hat mich 1978 auf die Abschrift der Chronik und damit auf die Spur zum Original aufmerksam gemacht. Dr. Karl E. Demandt (1909-1990), Lindheim, ermutigte, meine Forschungen ganzheitlich und mit langem Atem voran zu treiben. Die freundschaftliche Zusammenarbeit mit Dr. Rolf Walther (1910-1994), Neu-Isenburg, lehrte mich die Betrachtungsweise der historischen Kostümkunde. Prof. Dr. Rainer Koch, Historisches Museum Frankfurt am Main, hat frühzeitig zugesagt, Edition und Kommentar in den Schriften des Museums erscheinen zu lassen, und dann zusammen mit Dr. Felicitas Schmieder, Frankfurt, die wissenschaftliche Begleitung der Arbeit übernommen, was grundlegende Diskussionen und viele Anregungen ergab. Ebenso grundlegend unterstützten Prof. Dr. Michael Matheus, Mainz, und Dr. Pierre Monnet, Göttingen. Die Doktorandenkolloquien von Prof. Matheus und Prof. Koch, das Oberseminar von Prof. Dr. Werner Rösener, Gießen, sowie der Arbeitskreis Frankfurter Stadtgeschichte (Mittelalter und Frühe Neuzeit) waren geeignete Diskussionsforen. Dr. Manfred Flieger, München, lieferte erste Übersetzungen zu den lateinischen Texten, die im Falle der Gedichte dann unter Mithilfe von Dr. Hermann Wiegand, Mannheim, reiften; Prof. Dr. Dieter Wuttke, Bamberg, hatte hierzu weiterführende Hinweise gegeben und Prof. Dr. Joachim Knape, Tübingen, auf Übersetzung der Gedichte in der Edition gedrängt. An ihrem speziellen Fachwissen ließen mich teilhaben Reinhard Glasemann, Frankfurt (Historische Sternkunde), Yvonne Hackenbroch, London (Renaissance-Schmuck), Bertold Frhr. von Haller, Nürnberg (Nürnberger Geschlechterbücher), Henner Huhle, Köln (Geschichte der Fechtkunst), Prof. Dr. Gundolf Keil, Würzburg (Medizingeschichte), Dr. Steffen Krieb, Gießen (Erinnerungskulturen), Prof. Dr. Anton Schindling, Tübingen (Konfessionelle Verhältnisse). Dr. Felicitas Schmieder und Dr. Regina Schäfer, Mainz, haben Edition und Kommentar durchgesehen, was nochmals zahlreiche Anregungen und Hinweise brachte. Die Mitarbeiter und Wissenschaftler der Archive, Bibliotheken, Museen und Forschungsstellen in Amorbach, Augsburg, Bamberg, Büdingen, Darmstadt, Frankfurt, Gotha, Hamburg, Hofheim a. Ts., Mainz, Marburg, Nürnberg, Ortenberg, Paris, Pommersfelden, Wiesbaden und Würzburg haben meine Arbeiten vielfältig unterstützt, desgleichen die Besitzer privater und öffentlicher Sammlungen, u.a. in Andernach, Aystetten, Babenhausen und Nürnberg. Durch das großzügige Entgegenkommen von Paul Graf von Schönborn-Wiesentheid, wurde die Edition möglich. Der Druck einschließlich aller Bilder der Chronik in Farbe wurde vom Historischen Museum Frankfurt sowie durch Spenden der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, Frankfurt, des Historischen Vereins Rhein-Main-Taunus, der Historisch-Archäologischen Gesellschaft Frankfurt am Main, der Cronstett‘- und Hynspergischen Evangelischen Stiftung zu Frankfurt am Main und der Gesellschaft für Historische Waffen- und Kostümkunde finanziert. Die fachmännische Gesamtherstellung durch die Vier-Türme GmbH, Benedict Press, Münsterschwarzach, bedarf der besonderen Erwähnung. Nicht zuletzt war die mit Humor gewürzte Geduld meiner Frau Alwine bezüglich meiner langjährigen Fixierung neben Beruf und Familie auf die Chronik Eisenberger notwendige Voraussetzung für das Gelingen des Projektes. – Ihnen allen und den im Text gesondert Genannten, danke ich herzlich. Ihren Zweck erfüllt haben Edition und Kommentar, wenn sich auf Fachleute, Liebhaber und interessierte Laien beim Betrachten, Lesen und Stöbern quer durch die Themen die Freude an dieser faszinierenden Quelle ein wenig überträgt und Anregungen gegeben werden für weitere Beschäftigung, Forschung und Edition, insbesondere zu den bebilderten Geschlechterbüchern der deutschen Renaissance. Kelkheim, Taunus, im Sommer 2001 Vorw.doc09.03.13 Hartmut Bock 2
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