Hallenbad-Dachträger auf 40-Meter-Lastwagen

Freitag, 27. November 2015 Nr. 276, CHF 3.00 www.avu.ch
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Die Tageszeitung des Bezirks Uster
SCHÜLER AUF DEM EIS
SCHULE BR AUCHT GELD
EUROPA LE AGUE
Eishockey schnuppern
an Postfinance Trophy
Steuern steigen um drei
statt fünf Prozentpunkte
Der FC Basel vorzeitig
in der nächsten Runde
Am Eishockey-Turnier in der Eishalle
Bäretswil spielten etwa 150 Schüler mit.
Der Spass stand dabei im Vordergrund,
wie das Video zeigt. WWW.ZOL.CH
Bei einem Grossaufmarsch an der
Fällander Gemeindeversammlung
beschlossen die Stimmbürger eine
tiefere Erhöhung als geplant. SEITE 7
Der FCB erreichte gegen Fiorentina
ein 2:2. Sion unterlag Kasan 0:2 und
verpasste damit auch die zweite Chance
zum Einzug in die 1⁄16-Finals. SEITE 30
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DÜBENDORF Gegen den Beschluss des Stadtrats,
den Adlerplatz verkehrsfrei zu machen, regt sich Widerstand.
Die SVP hat diese Woche ein Postulat eingereicht.
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Parkplätze nicht hergeben
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Die Stadt Dübendorf will den
zentralen Adlerplatz aufwerten
und die 23 Parkplätze gleich
neben dem City Center auflösen.
Grüne und Grünliberale sind erfreut über die Aufwertung des
Stadtzentrums. Ihrer Ansicht
nach ist das Problem von fehlendem Parkraum im Zentrum eine
Mär. Das Gewerbe gibt sich hin-
gegen kritisch und befürchtet,
Kunden zu verlieren.
«Für uns ist es erstaunlich,
dass noch vor wenigen Monaten
vom Lädelisterben in Dübendorf
gesprochen wurde, und nun mit
der Aufhebung von Parkmöglichkeiten den umliegenden
Geschäften eine Lebensader abgeschnitten wird», sagt Werner
Benz vom Handels-, Industrieund Gewerbeverein. Ähnlich
tönt es bei direkt anliegenden
Gewerblern. «Viele Kunden
wollen schnell etwas besorgen»,
sagt Urs Spillmann, Inhaber der
Drogerie und der Apotheke an
der Marktgasse. «Wenn sie dafür
keine Parkplätze finden, orientieren sie sich umgehend neu.»
Postulat eingereicht
Zu den Gegner der stadträtlichen
Pläne zählt auch die örtliche
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Tagesschule mit kleinen
Klassen:
SVP – und sie reagierte prompt:
Die Partei reichte ein Postulat
zur Rettung der 23 Parkplätze
beim Adlerplatz ein. «Der Stadtrat redet von Aufwertung, ist
aber dabei, ganz Dübendorf
zu verwüsten», sagt Präsident
Patrick Walder. Seiner Ansicht
nach hat der Stadtrat bereits
genügend grüne Aufwertungen
im Zentrum vorgenommen, beispielsweise beim Lindenplatz
und am Glattquai sogar innerhalb weniger Meter. zo SEITE 7
Hallenbad-Dachträger auf 40-Meter-Lastwagen
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Handgemachtes
vom Uster Märt
USTER Es ist wieder so weit:
Massen aus dem Oberland strömen nach Uster an den alljährlichen Märt. Der ZO/AvU konzentrierte sich dieses Jahr beim
Rundgang auf das Thema Selbstgemachtes.
Einfach gestaltete sich die
Suche jedoch nicht: Industriell
gefertigte Produkte und Essensstände dominieren den Markt,
der mit rund 420 Ausstellern
zu den grössten der Schweiz
gehört. Einige handgemachte
Ra ritäten sind jedoch zu finden,
darunter ein exotisches InstruSEITE 3
ment. kle
Pfarrhaus heizt
nun ökologisch
Markus Zürcher
Bis zu 38 Meter lang, bis zu 16,5 Tonnen schwer: Die Holzträger, die in diesen Tagen mit 40 Meter langen Lastwagen auf die Baustelle des neuen Hallenbads geliefert
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werden, sind ein stattliches Kaliber. Der Transport ist aufwendig, unter anderem waren eine Polizeieskorte und Strassensperrungen vonnöten.
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Steiner besucht Sonnweid
Mehr Asylunterkünfte
WETZIKON Hoher Besuch gestern im Demenzzentrum Sonnweid: Bildungsdirektorin Silvia
Steiner (CVP) liess sich über den
Betrieb und dessen Bildungskonzept informieren. Ihr Augenmerk
galt den derzeit 25 Lernenden.
Sie lassen sich auf elf verschiedenen Wegen in sieben Berufen
ausbilden – dies mit Erfolg: Bloss
3 von 35 brachen ihre Lehre ab.
Steiner zeigte sich beeindruckt. Das Gesundheitswesen
stehe an einem Scheideweg, sagte
sie. Dabei drohe ein Generationenkonflikt. «Die eine Hälfte will
ZÜRICH Angesichts der steigenden Zahlen von Menschen, die in
der Schweiz Asyl suchen, werden
auch im Kanton Zürich immer
mehr Asylunterkünfte benötigt.
Die Sicherheitsdirektion des
Kantons Zürich und die AsylOrganisation Zürich (AOZ) haben gestern angekündigt, in der
Stadt Zürich zwei weitere temporäre Durchgangszentren zu
eröffnen.
jeden Franken ins Gesundheitswesen stecken, die andere in die
Bildung.» Dass sich junge Lernende mit der Endlichkeit und
dem Thema Demenz befassten,
stimme sie aber zuversichtlich.
Die Regierungsrätin bekam
auf ihrem Rundgang auch Einblicke in den neusten Erweiterungsbau, der Ende Jahr bezogen wird. In 21-monatiger Bauzeit ist ein Gebäude entstanden,
in dem sich die 160 Heimbewohner wohlfühlen sollen, aber auch
die 280 Mitarbeitenden und die
SEITE 9
Besucher. was
Bestimmungen gelockert
Um die Unterbringung der
Asylsuchenden zu erleichtern,
werden nun gewisse Brandschutzvorschriften vorübergehend gelockert. Dadurch können
beispielsweise in Zivilschutzanlagen mehr Personen untergebracht werden, als mit den
üblicherweise geltenden Regeln
möglich wäre. Dieser Schritt
kommt auch den Gemeinden
entgegen, welche per 1. Januar
2016 mehr Flüchtlinge unterbringen müssen als bisher. Jörg
Kündig, Präsident des Gemeindepräsidentenverbands Kanton
Zürich, fordert weitere MassSEITE 17
nahmen. ple
FEHRALTORF Weil die in die
Jahre gekommene Ölheizung im
Fehraltorfer Pfarrhaus eine ökologische Dreckschleuder war,
suchte Max Gysin, Liegenschaftenvorsteher der Kirchgemeinde, eine neue Lösung. Die benachbarte E. Schellenberg Textildruck AG schloss das Pfarrhaus an ihr Fernwärmenetz an.
Geheizt wird nun mit Abwärme
aus der Produktion – sonst ein
ungenutzter Nebeneffekt. Damit komme die Kirchgemeinde
ihrem Ziel, eine «Öko-Kirche»
zu werden, einen Schritt näher,
SEITE 11
sagt Gysin. zo
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ZO/AvU
Freitag, 27. November 2015
Bezirk Uster l 5
Polizeieskorte für Megaträger
USTER In diesen Tagen
werden die bis zu 38 Meter
langen Dachträger für
das neue Hallenbad
von Deutschland nach Uster
geliefert. Der Transport
ist aufwendig, die riesigen
Lastwagen werden
von der Polizei begleitet.
Es ist eine der spektakulärsten
Etappen des Hallenbad-Neubaus: Während einer Woche liefern rund 40 Meter lange Lastwagen insgesamt 20 Holzträger
auf der Baustelle beim Buchholz-Areal ab. Die Träger sind
bis zu 38 Meter lang und wiegen
bis zu 16,5 Tonnen. Sie werden
über dem künftigen OlympiaSchwimmbecken und der alten
Schwimmhalle aufgespannt und
sollen die Hauptlast des Daches
tragen.
Den Dimensionen entsprechend aufwendig gestaltet sich
der Transport. Das beginnt bei
der Einfuhr: Die Träger werden
im deutschen Gaildorf verladen
und anschliessend über die
Grenze gefahren. «Für die
Nacht vom kommenden Sonntag auf Montag erhielten wir
keine Fahrerlaubnis», sagt Bauleiterin Rosanna May. Vor 5 Uhr
morgens dürfen die Fahrzeuge
die Grenze nicht passieren, da
in der Schweiz ein Nachtfahrverbot für Lastwagen gilt.
Strassen gesperrt
Ab der Schweizer Grenze werden
die Lastwagen von der Polizei eskortiert. In Uster selbst mussten
im Umkreis des Kreisels nach
der Autobahneinfahrt Uster
Nord einige Strassenpfosten
­demontiert werden. Die Strasse
zwischen den Kreiseln wurde
gesperrt. «Zudem mussten wir
die Zufahrt zur Baustelle um
fünf bis sechs Meter vergrössern», sagt May.
Haben die Lastwagen die Träger einmal abgeladen, gestaltet
sich die Rückfahrt zum Produktionsort unproblematisch: Die
40 Meter lange Tragfläche kann
eingezogen werden, die Fahr­
zeuge können anschliessend auf
«normale» Weise zurückfahren.
Vor dem Hintergrund des
nicht unkomplizierten Transports stellt sich die Frage, wes-
Feier auch
für 85-Jährige
USTER Künftig sollen auch die
Ustermer an die Geburtstagsfeier für Senioren eingeladen werden, die im entsprechenden Jahr
ihren 85. Geburtstag feiern. Diesen Beschluss meldet der Ustermer Stadtrat in einer Mitteilung.
Die Ortsvertretung der Pro Senectute Kanton Zürich führt im
Auftrag der Stadt Uster zweimal
jährlich die Feier für Seniorinnen
und Senioren durch. Eingeladen
werden Einwohnerinnen und
Einwohner von Uster, die den 80.,
90., 95. oder 100. Geburtstag und
älter feiern. Da der Sprung von
80 auf 90 Jahre sehr hoch ist, hat
der Stadtrat nun beschlossen, ab
dem kommenden Jahr auch die
85-Jährigen an die Senioren­
geburtstagsfeier einzuladen, wie
er in der Mitteilung schreibt.
5000 Franken Mehrkosten
Der dadurch notwendigen Erhöhung des Kostendachs von jährlich 15 000 auf 20 000 Franken
wurde zugestimmt. Der beste­
hende Leistungskontrakt mit der
Ortsvertretung der Pro Senec­
tute Kanton Zürich wird entsprechend angepasst und für
die Dauer von vier Jahren, bis
Dezember 2019, ausgestellt. zo
Die Holzträger für das Dach des neuen Hallenbads wurden mit 40 Meter langen Lastwagen von Deutschland nach Uster transportiert.
halb die Träger in Deutschland
produziert und abgeholt werden. Die Gründe dafür sind bautechnischer Natur: Die Träger
werden in zwei Teilen geliefert,
einer ist 38 Meter, der andere
30,5 Meter lang. Ein mobiler
Pneukran hievt sie auf die Betonstützen der neuen Schwimmhallen. Die Aufrichtung beginnt
in der Halle Nord, wo das bestehende Becken und das
Kinderplanschbecken zu stehen
kommt. Danach werden die Träger in der Halle Süd über dem
künftigen 50-Meter-Olympiabecken montiert. Anschliessend
werden beide Teile der Träger
verbunden. Die Verbindung dieser Teile erfolgt aus statischen
Überlegungen neben der Mittelstütze – dies ist der Grund, weshalb die Träger überhaupt derart lang sein müssen. Und dies
wiederum ist der Grund für den
Bezug aus Deutschland. «In der
«In der Schweiz
gibt es kein Werk,
das 38 Meter lange
Träger herstellt.»
Rosanna May, Bauleiterin
Schweiz gibt es kein Werk, das
38 Meter lange Träger herstellt»,
sagt May.
Im Fahrplan
Die Anlieferung und Montage
der Holzträger dauert eine Woche. Pro Lastwagen können zwei
Träger geladen werden. An der
Installation sind gemäss May
­jeweils 10 bis 15 Leute beteiligt.
Die Stadt Uster spricht in
einer Medienmitteilung von
Mary Rauber, Ustermer EVP-Gemeinderätin, findet, sie habe das perfekte Alter. Beruflich begleitet sie
­Tagesfamilien. Wäre sie Königin von Uster, hätten die Ustermer Kinder heute den Tag ihres Lebens.
Mein perfekter Tag besteht
aus …
… brunchen mit Familie und
Freunden, dann im Garten an
der Sonne Zeitung oder einen
­g uten historischen Roman lesen
und gegen Abend mit meinem
Mann spazieren gehen.
An der Politik interessiert
mich …
… zuhören, diskutieren und nach
Lösungen suchen, welche umsetzbar sind.
Wenn es meine Partei nicht
gäbe …
… wäre die politische Mitte geschwächt.
einem planmässigen Voranschreiten der Bauarbeiten. Das
neue Ustermer Hallenbad soll
im Winter 2016 fertiggestellt
sein. Mit Bruttokosten in der
Höhe von rund 38 Millionen
Franken ist es das bisher
teuerste Bauvorhaben in der
­
Geschichte Usters.
Benjamin Rothschild
Video zum Thema unter
video.zol.ch
«Stille Pracht»
in der Villa
Polit-Pingpong
Ich lebe in Uster, weil …
… wir eine Wohnstadt am Wasser
gesucht haben.
Markus Zürcher
Da habe ich mich das letzte
Mal über Uster geärgert …
Ich ärgere mich, wenn ein gewählter Friedensrichter sein
Amt nicht antreten kann, weil
­jemand Rekurs einlegt.
Wenn ich einen Tag Königin
von Uster wäre, würde ich …
… allen Kindern Öpfelchüechli
vom Cevi und freie Eintritte
für die Bahnen am Uster Märt
schenken.
Mein politisches Vorbild ist …
Für mich sind das meine Grosseltern. Sie haben sich für Menschen am Rand der Gesellschaft
eingesetzt.
Das Musikalbum für die ein­
same Insel wäre bei mir …
… eines von Marc Sway.
Dieses Gericht mag ich beson­
ders gerne …
Während der kalten Zeit esse ich
sehr gerne Kürbissuppe.
So sieht mein Montagabend
aus, wenn keine Gemeinde­
ratssitzung ist …
Kochen, essen mit der Familie
und Zeit haben zum Diskutieren
über Gott und die Welt.
Dieses Buch liegt zurzeit
auf meinem Nachttisch …
Momentan «Die Farbe von Wasser». James McBride erzählt die
Geschichte seiner Familie, vor
allem aber seiner Mutter, einer
polnischen Jüdin, die mit 17 Jahren nach New York zog, um einen
Schwarzen zu heiraten.
Nicht verzichten könnte ich …
… auf mein Velo. Es ist mein
­treuer Begleiter und Lastesel.
Mein Lebensmotto ist …
… «I Have a Dream», nach Martin Luther King.
Versteckte Schönheiten von
Uster sind …
… der Buechhaldenweg und die
Burgtreppe.
Nach meiner Zeit als Gemein­
derätin werde ich …
… mich sicher nicht langweilen,
da ich immer gute Ideen habe.
er ZO/AvU befragt jede Woche
D
eine Ustermer Gemeinderätin
oder einen Ustermer Gemeinderat.
USTER Vom 9. bis 14. Dezember
findet in der Villa am Aabach
zum zweiten Mal die Ausstellung «Stille Pracht» statt. Eine
Mischung aus Kunsthandwerkverkauf und Musik, wie es in
einer Mitteilung heisst.
Handwerk und Kulinarik
Die meisten der zwölf Aussteller
von Kunsthandwerk sind aus
dem Zürcher Oberland, Qualität
und Nachhaltigkeit der Produkte werden gemäss Organisatoren
gross geschrieben. Angeboten
werden Accessoires wie Hüte,
Taschen, Schals, Schmuck sowie
Kreationen aus St. Galler Stickereien. Daneben werden Schreibholz, Papierarbeiten, Keramik
sowie mobiles Metall, Phantasien aus Glas, Blumenarrangements und Handgewobenes angeboten. Abgerundet wird die
«Stille Pracht» von einer frei zugänglichen
Klangmeditation,
Musik aus Osteuropa und Weihnachtsklängen. Während der
Ausstellung werden die Gäste
kulinarisch von Luzia Schneebeli vom Kulifahrium verwöhnt. zo
Weiter Infos und Öffnungszeiten
unter www.stillepracht.ch