Pro Corner Ausbildung – wichtig aber unbekannt Die SPTA ortet Bedarf an Aufklärung Aus- und Weiterbildung ist im Tennis alles. Fast alles, noch wichtiger ist es, das Ausbildungssystem zu kennen. Text: Marco Keller L ang ist’s her, schon fast eine kleine Ewigkeit. Arrivierte Lehrpersonen werden sich noch daran erinnern, wie die Swiss Professional Tennis Association (SPTA) Vorgänge unter dem Label TVS, die Aus- und Weiterbildung der Tennislehrer, besorgte. 2005 wurden diese Bereiche an Swiss Tennis übergeben, die SPTA avancierte zur Berufsorganisation der diplomierten Tennislehrer und neu auch der A-/B- und C-Trainer. Die Aufgaben haben sich verändert, die Akzeptanz ist geblieben. Die Anerkennung ist hoch, gemeinhin ist unbestritten, dass das Schweizer Ausbildungssystem und die gute tägliche Arbeit auf den Tennisplätzen einen erheblichen Teil zum «Wunder» der kleinen, grossen TennisNation beigetragen hat. Nichtsdestotrotz muss sich die SPTA als Berufsorganisation weiterhin um die Ausbildung kümmern. Dies aus zwei Gründen, wie Präsident Olivier Mabillard erläutert: «Es geht einerseits um den Nachwuchs von professionellen Lehrkräf- In intensiver Gruppenarbeit zur SPTA-Zukunft. ten und andererseits um Aufklärung. Viele wissen wenig oder gar nichts vom aktuellen Ausbildungssystem.» Diese Faktoren – Aus- und Weiter bildung sowie deren Bekanntmachung – wurden in der zweiten Augusthälfte in einem Workshop innerhalb einer zwei tägigen Retraite des gesamten Vorstands behandelt. Präsident Mabillard hatte in sein Chalet oberhalb Sitten geladen und auf fast 1500 Metern über Meer wurden acht für die SPTA heute zentrale Themen behandelt. Unterstützung von Swiss Tennis Im Bereich Aus- und Weiterbildung geht es darum, Swiss Tennis so gut wie möglich zu unterstützen. Einerseits personell, durch Vorstandsmitglied Gregor Hauser, der ursprünglich aus der SPTA kommt und Support bei Kursen bietet sowie Praktika in Tennisschulen, andererseits aber auch organisatorisch. «Die SPTA gehört zu den heute 15 Schweizer Sportverbänden und Berufsorganisationen des Sports, welche den eidgenössischen Fachausweis für im Breitensport tätige Lehrpersonen aus der Taufe gehoben haben und ihm zu einer Aufwertung verhalfen», erklärt Mabillard. Sensibiliserung der Öffentlichkeit Enorm wichtig ist es auch, die Öffentlichkeit über das Ausbildungssystem und dessen mannigfaltige Möglichkeiten zu informieren. Zudem sollen die Leute, vor allem in den Centern und Clubs, über die Wichtigkeit von gut ausgebildeten Lehrpersonen sensibilisiert werden. Animieren will die SPTA auch die knapp 600 eigenen Mitglieder. Sie sollen ständig eine umfassende Aus- und Weiterbildung absolvieren. Geschäftsstelle Swiss Professional Tennis Association Postfach 324, CH-6391 Engelberg Tel. 041 639 53 47, Fax 041 639 53 44 E-Mail: [email protected] Kooperation mit Swiss Tennis und BASPO Wichtiger Bestandteil dieser öffentlichen Sensibiliserung ist auch die intensivierte Kooperation mit Swiss Tennis und BASPO. Diese manifestiert sich in erster Linie in der gemeinsamen Organisation des jährlich stattfindenden Tennis Forum Schweiz, aber auch bei der Präsenz der SPTA an Grossanlässen wie dem Davis Cup. Um die Kommunikation zu verstärken, existieren in erster Linie folgende Instrumente: Mitgliederlisten, Unterrichtslizenzen, die in möglichst vielen Clubs und Centern ausgestellt werden sowie die Sensibilisierung und Information auf allen möglichen Kanälen. Verstärkte Regionalisierung Bei der Zusammenkunft im Wallis w urden auch weitere Themen erörtert. So will die SPTA künftig noch vermehrt auf eine regionale Organisation setzen, um die Basis noch besser zu erreichen. Vier erfahrene SPTA-Mitglieder sind seit kurzem als Regionenvertreter im Einsatz. Kommunikation und Aufklärungsarbeit steht im Vordergrund, ebenso sollen nicht oder ungenügend ausgebildete Tennislehrer und deren Clubs kontaktiert werden. Die logische Mitgliedschaft Abschliessend wurde festgehalten, dass die Mitgliedergewinnung weiter forciert werden soll. Eigentlich sollte jeder professionell Unterrichtende, dem Aus- und Weiterbildung wichtig ist, schon aus Solidarität der SPTA beitreten. Und wenn nicht aus Solidarität, dann aus pragmatischen Überlegungen: Der Mitgliederbeitrag von 100 Franken pro Jahr ist angesichts der vielen Dienstleistungs● angebote sehr moderat. 9/2015 55
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