Armutsbekämpfung und Beteiligung Zwischen Anspruch und Wirklichkeit 2. Tagung Sozialplanung, 28. Juni 2016, Basel 2. Tagung Sozialplanung Armutsbekämpfung und Beteiligung Zwischen Anspruch und Wirklichkeit In der aktuellen Planung der Armutsbekämpfung und Armutsprävention wenden sowohl staatliche wie auch nicht staatliche Institutionen zunehmend Verfahren an, bei denen die Menschen einbezogen werden, für die die Programme und Massnahmen bestimmt sind. Beteiligung richtet sich nicht allein an die direkt Betroffenen. Im Nationalen Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut in der Schweiz wird die Beteiligung und Zusammenarbeit aller drei föderalen Ebenen betont. Zudem wird die Mitwirkung öffentlicher und privater Akteurinnen und Akteure einschliesslich Betroffenenorganisationen und Sozialpartner und -partnerinnen bei der Entwicklung und Umsetzung des Nationalen Programms hervorgehoben. Die Schweiz folgt auf nationaler Ebene damit einem internationalen Trend. So wurden im Rahmen des Europäischen Jahres 2010 zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung die Bedeutung der interinstitutionellen Zusammenarbeit und die Partizipation von Betroffenen besonders angesprochen. In deren Konsequenz wurde das Beteiligungsprinzip in unterschiedlichen nationalen Armutsprogrammen europäischer Mitgliedstaaten implementiert. Die Motive für die Beteiligung von Armutsbetroffenen sind sehr unterschiedlich gelagert. Sie reichen von der Unterstützung von Planungs- und Gestaltungsprozessen bis hin zur Erfüllung demokratischer Grundanliegen, Betroffene zu Beteiligten zu machen. In der Sozialen Arbeit gilt Beteiligung als zentraler Modus der sozialen Integration in die Gesellschaft und als Möglichkeit, dem Klienten bzw. der Klientin eine aktive Rolle in der Fallarbeit zuzuerkennen. Ein Blick in die Praxis zeigt, dass die Partizipation von Betroffenen in der Armutsbekämpfung und Armutsprävention unterschiedlich stark verankert ist und Beteiligungspostulate in der Praxis sehr verschieden umgesetzt werden. Eine symbolische Einbeziehung der Betroffenen und Interessensvertretenden ohne faktische Einflussnahme auf die staatlichen oder nicht staatlichen Entscheiderinnen und Entscheider kommt nicht selten vor. Der Partizipationsgrad kann aber auch gleichberechtigte und partnerschaftliche Beteiligung bedeuten. Beteiligung kann schliesslich den Grad der Selbstbestimmung erreichen. Bürgerinnen, Bürger und Armutsbetroffene bzw. ihre Vertretenden entwickeln in Eigenregie die aus ihrer Sicht als relevant erachteten Angebote. Ziele Diese Fachtagung möchte erstens den aktuellen Stellenwert von Beteiligung im Kontext der Armutsbekämpfung erörtern. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob und wenn ja mit welchen Erwartungen und Verfahren staatliche Organisationen, Hilfswerke, Sozialinstitutionen der Privatwirtschaft sowie Stiftungen und unterschiedliche zivilgesellschaftliche Gruppen (z.B. Selbsthilfegruppen) die Beteiligung von Armutsbetroffenen bei der Planung und Gestaltung ihrer Programme und Angebote verankern und umsetzen. Die eintägige Veranstaltung interessiert sich zweitens für das Zusammenwirken von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren in der Armutsbekämpfung und Armutsprävention. In diesem Zusammenhang ist die Frage zentral, wie staatliche und nicht staatliche Entscheidungsträgerinnen und -träger im Zusammenwirken mit den Betroffenen zu einem abgestimmten und nachhaltigen System von Angeboten gelangen. Nichts über uns ohne uns. In diesem Sinne bieten einzelne Workshops die Möglichkeit an, aus der Sicht von Armutsbetroffenen zu erfahren, wie sie die derzeitigen Beteiligungsmöglichkeiten erleben. Die Tagung zielt abschliessend auf die Herausforderungen von Beteiligungsprozessen und beleuchtet die Rahmenbedingungen, damit Mitwirkung und Mitentscheiden ihren demokratischen Wert im Kontext von Armut entfalten können. Um diesen Fragen genauer nachzugehen, werden theoriegeleitete wie auch praxisnahe Referate zur Beteiligung in der Armutsbekämpfung und -prävention präsentiert. Die am Nachmittag angebotenen Workshops bieten die Möglichkeit, sich in spezifische Armutsaspekte zu vertiefen und diese unter dem Blickwinkel von Beteiligung zu beleuchten. Zielgruppe Die Veranstaltung versteht sich als interdisziplinär und richtet sich an alle Interessierten aus Forschung und Praxis zum Thema Armut und Beteiligung. Die Tagung möchte Fachkräfte aus der Verwaltung wie auch Mitarbeitende aus Hilfswerken, Stiftungen und Sozialinstitutionen der Privatwirtschaft ansprechen, die sich an der Planung und an der Umsetzung von Angeboten im Bereich der Armutsbekämpfung und Armutsverhinderung beteiligen. Dienstag, 28. Juni 2016 9.00 – 9.30 Anmeldung und Stehkaffee 9.30 –10.00 Begrüssung Direktorin Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Prof. Dr. Luzia Truniger Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Prof. Dr. Jörg Dittmann 10.00 –10.45 Impuls 1: Neuer Wein in alten Schläuchen? Zum Stellenwert der Beteiligung in der Sozialen Arbeit und in der Armutsbekämpfung Prof. Dr. Bringfriede Scheu, Fachhochschule Kärnten, Österreich 10.45 –11.30 Impuls 2: Beteiligung in der Armutsbekämpfung strukturell verankern – zwischen Anspruch und Wirklichkeit Marianne Hochuli, Caritas Schweiz 11.30 –12.00 Kulturelles Rahmenprogramm, Poetry Slam mit Amina Abdulkadir 12.00 –13.30 Mittagspause, Imbiss 13.00 –14.00 Marktplatz mit teilhabebezogenen Projekten im Kontext von Armut 14.00 –15.30 Sechs Parallelworkshops Workshop A Beteiligung in der Sozialhilfe am Beispiel junger Erwachsener Yann Bochsler, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Workshop B Herausforderungen bei der Beteiligung in armutsbelasteten Quartieren am Beispiel Aarburg Nord Barbara Schürch, Mahperi Elma und Gosalya Iyadurai, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Workshop C Gemeinsam über Armut lernen. Erfahrungen aus den Stadtrundgängen mit Armutsbetroffenen Dr. Christoph Mattes, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Sybille Roter, Surprise Basel Workshop D Bottom-up-Beteiligung. Erfahrungen aus der Praxis von Planet 13 Avji Sirmoglu und Christoph Ditzler, Planet 13, Basel Workshop E Beteiligungsinstrumente in der Sozialplanung und ihre Übertragbarkeit auf Beteiligungen in Armutsfragen Prof. Dr. Jörg Dittmann, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Workshop F Möglichkeiten und Grenzen der Beteiligungserwartung staatlicher Akteurinnen und Akteure am Beispiel der Langzeitarbeitslosigkeit Dr. Claudia Heinzmann, Basel 15.30 –16.00 Kaffeepause 16.00 –16.30 Blitzlichter aus den Workshops, Abschlussdiskussion und Verabschiedung Organisatorisches Tagungswebsite www.tagung-sozialplanung.ch Ort Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Thiersteinerallee 57 CH-4053 Basel www.fhnw.ch/sozialearbeit/kontakt Datum/Zeit 28. Juni 2016, 9.00 –16.30 Uhr Format Eintägige Tagung mit Mittagessen und Pausenverpflegung Kosten CHF 200.– Frühbucherrabatt bis 15. März 2016: CHF 140.– Kontingent für Studierende (15 Plätze, je CHF 50.–) Es stehen zehn kostenlose Plätze für Menschen aus finanzschwächeren Haushalten zur Verfügung. Anmeldung Online via Website www.tagung-sozialplanung.ch oder per Anmeldekarte. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 120 begrenzt, die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Anmeldeschluss 15. Juni 2016 Tagungsleitung Prof. Dr. Jörg Dittmann, Yann Bochsler, lic. rer. soc. Tagungssekretariat Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Anke Rupp Thiersteinerallee 57 CH-4053 Basel [email protected] T +41 61 337 27 68 F +41 61 337 27 20 Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW setzt sich aus folgenden Hochschulen zusammen: –– Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW –– Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW –– Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW –– Hochschule für Life Sciences FHNW –– Musikhochschulen FHNW –– Pädagogische Hochschule FHNW –– Hochschule für Soziale Arbeit FHNW –– Hochschule für Technik FHNW –– Hochschule für Wirtschaft FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Soziale Arbeit Thiersteinerallee 57 CH-4053 Basel T +41 61 337 27 68 [email protected] www.fhnw.ch/sozialearbeit/weiterbildung www.facebook.com/FHNWsozialearbeit www.twitter.com/hsaFHNW blogs.fhnw.ch/wb-sozialearbeit www.tagung-sozialplanung.ch Anmeldung zur Fachtagung Armutsbekämpfung und Beteiligung Zwischen Anspruch und Wirklichkeit 28. Juni 2016, Basel Ich melde mich an für die Fachtagung. Aus den Parallelworkshops A – F wähle ich als 1. Wahl: Adresse privat: geschäftlich: Rechnungsadresse Rechnungsadresse Titel, Name, Vorname Strasse 2. Wahl: 3. Wahl: Institution Strasse PLZ/Wohnort/Land PLZ/Ort/Land Telefon/E-Mail Telefon/E-Mail Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen inkl. Ergänzungen der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW (siehe www.tagung-sozialplanung.ch). Änderungen und Preisanpassungen bleiben vorbehalten. Ort, Datum Unterschrift Wir bitten Sie, den Anmeldetalon bis spätestens 15. Juni 2016 per Post oder Fax + 41 61 337 27 20 an das Tagungssekretariat zu senden: Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule für Soziale Arbeit, Frau Anke Rupp, Thiersteinerallee 57, 4053 Basel. Oder Onlineanmeldung unter www.tagung-sozialplanung.ch Einverständniserklärung: Mit der Anmeldung erkläre ich mich einverstanden, dass Fotos, die im Auftrag der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW gemacht werden, für die Öffentlichkeitsarbeit (Newsletter, Internet, Soziale Medien usw.) der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW verwendet werden dürfen. Bitte frankieren Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Soziale Arbeit Anke Rupp Thiersteinerallee 57 CH-4053 Basel
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