Das schwarze Kältermännle An der Südwestecke des Kielmeyerhauses sitzt geduckt ein schwarzes Männlein, welches ein Schild mit der Jahreszahl 1582 in beiden Händen hält. Vielleicht sollte es böse Geister abwehren. Aber es gibt auch die folgende Sage: Das schwarze Männle soll demnach der Kellergeist des Spitals gewesen sein. Das Spital besaß eine große Zahl von Weinbergen, wofür viele Einwohner Esslingens während der Weinlese arbeiteten. So manche unlauteren Machenschaften soll das schwarze Männle während des Keltereibetriebes auf die Schliche gekommen sein. Zusammen mit einem Krokodil, das in solchen Fällen immer aus den Geiselbachgewölben auftauchte, soll der kleine Kerl den jeweiligen Kellermeistern geholfen haben, Recht und Ordnung wieder herzustellen. Dabei ging es nicht zimperlich vor und verpasste den betrügerischen Helfern eine gehörige Tracht Prügel. Das Krokodil soll sogar einen diebischen Kellermeister verschlungen haben! Aus Dankbarkeit brachte man beim Neubau der Kelter diese Figur an. Bilder: Sabine Alatas, freie Künstlerin Textquelle: Chr. Ottersbach, C. Ziehr, Kunsthistorischer Stadtführer
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