BP Energy Outlook 2035: Übergang in eine CO2-ärmere

Presseinformation
Dies ist eine Übersetzung der englischen Meldung der BP Plc. – rechtlich verbindlich ist
allein das englische Original!
BP Energy Outlook 2035: Übergang in
eine CO2-ärmere Zukunft
London/Bochum, 10. Februar 2016 - Trotz der derzeitigen Schwächephase der
Weltenergiemärkte und des verlangsamten Wachstums der chinesischen
Wirtschaft wird die Energienachfrage in den nächsten 20 Jahren und darüber
hinaus weiter steigen. Denn die Weltwirtschaft wird insgesamt weiter wachsen
und für diese höhere Aktivität mehr Energie benötigen.
Die heute veröffentlichte Ausgabe 2016 des BP Energy Outlook prognostiziert,
dass die globale Energienachfrage zwischen 2014 und 2035 um insgesamt
34 Prozent, bzw. um durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr steigen wird. Dieses
Wachstum geht einher mit einer signifikanten Veränderung des Energiemixes.
Denn die Welt beginnt sich hin zu einer CO2-ärmeren Energieerzeugung zu
entwickeln, mit der Folge, dass emissionsarme Energieträger künftig schneller
wachsen werden als emissionsintensive Energieträger.
Der BP Energy Outlook untersucht langfristige Energietrends und entwickelt
darauf aufsetzend Prognosen für die Weltenergiemärkte für die nächsten 20
Jahre. Die Ausgabe 2016 wurde heute in London von Spencer Dale, BP Group
Chief Economist, und Bob Dudley, Group Chief Executive vorgestellt.
„In der gegenwärtigen Abschwungphase der Öl- und Gaspreise ist es wichtig,
sich nicht nur an die aktuell schwierigen Marktbedingungen anzupassen, sondern
sich bereits jetzt auf die nächsten Herausforderungen vorzubereiten. Da die
Energiewirtschaft eine auf lange Zeiträume angelegte Branche ist, benötigen wir
langfristige Perspektiven dafür, wie sich die Energielandschaft entwickeln wird“,
erläuterte Bob Dudley.
„Die aktuelle Ausgabe des Outlook verdeutlicht, dass die Weltwirtschaft weiter
steigende Energiemengen nachfragen wird. Allerdings wird sich die
Zusammensetzung der Energieversorgung in Zukunft verändern und CO2-ärmer
werden. Dabei wird es allerdings wohl zusätzlicher regulatorischer Maßnahmen
bedürfen, um die international vereinbarten Zielvorgaben im Hinblick auf eine
Begrenzung der CO2-Emissionen einhalten zu können.“
BP Europa SE/ Bereich Presse & Externe Kommunikation
Rückfragen bei: Peter Alexewicz
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Öl und Erdgas bleiben die Wachstumstreiber
Ungeachtet des schnellen Wachstums anderer Energieträger prognostiziert der
Outlook, dass fossile Energieträger über den gesamten Zeitraum bis zum Jahr
2035 hinweg die dominante Energieart bleiben. Dabei werden sie 60 Prozent des
erwarteten Nachfrageanstiegs abdecken und im Jahr 2035 einen Anteil von fast
80 Prozent an der weltweiten Energieversorgung haben.
Erdgas wird unter den fossilen Energieträgern bis 2035 am schnellsten wachsen
und zwar um 1,8 Prozent pro Jahr, während Öl seinen Anteil stetig um jährlich
0,9 Prozent erhöhen wird. Insgesamt gesehen wird der Öl-Anteil am Energiemix
jedoch weiter sinken. Weiter wird erwartet, dass der Wachstumsanstieg bei der
Kohle sich stark verlangsamt und der Kohleanteil am Energiemix im Jahr 2035
einen historischen Tiefststand erreichen wird. Erdgas dürfte dann die Kohle als
zweitwichtigsten Energieträger ablösen.
Laut Outlook wird der Anteil der nicht-fossilen Energieträger sogar schneller
steigen als in der letztjährigen Ausgabe vorhergesagt. Es wird prognostiziert,
dass erneuerbare Energieträger, einschließlich Bio-Kraftstoffe, pro Jahr um ca.
6,6 Prozent wachsen und ihr Anteil am Energiemix bis 2035 von derzeit
3 Prozent auf 9 Prozent steigen wird.
Wichtigste Einflussfaktoren der Energienachfrage
„Der Ausblick für die nächsten 20 Jahre zeigt eine steigende Energienachfrage,
die von einer wachsenden Weltwirtschaft getrieben wird. Denn für eine höhere
Wirtschaftsaktivität wird mehr Energie benötigt“, so Spencer Dale.
Die wichtigsten Einflussfaktoren hinter der wachsenden Energienachfrage sind
das verfügbare Einkommen und das Bevölkerungswachstum. Bis 2035 wird ein
Anstieg der Weltbevölkerung auf fast 8,8 Milliarden Menschen erwartet. Damit
werden 1,5 Milliarden mehr Menschen Energie benötigen als heute. Gleichzeitig
wird für denselben Betrachtungszeitraum mehr als eine Verdoppelung des
globalen Bruttoinlandsproduktes prognostiziert. Die Hälfte dieses Wachstums
dürfte auf China und Indien entfallen.
„Die fortdauernde Neuordnung der chinesischen Wirtschaft hin zu einem
nachhaltigeren Wachstum führt zu einer deutlichen Verlangsamung des
Energienachfragewachstums. Diese Entwicklung wird sich am stärksten auf die
globale Kohlenachfrage auswirken, die um weniger als ein Fünftel der in den
letzten 20 Jahren verzeichneten Steigerungsrate wachsen wird“, erläuterte Dale.
„Wir erleben derzeit fundamentale Veränderungen unserer Welt und können das
daran ablesen, in welcher Weise Energie genutzt wird und welche Energieträger
nachgefragt werden.“
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Mehr als die Hälfte des Anstiegs der globalen Energienachfrage entfällt auf die
Stromerzeugung. Ein erheblicher Anteil des Nachfrageanstieges kommt dabei
aus Regionen, in denen große Teile der Bevölkerung nur begrenzten Zugang zu
Elektrizität haben.
Die Stromerzeugung ist ein Wirtschaftszweig, in dem alle Energiearten in
Konkurrenz zueinander stehen und der hinsichtlich der weiteren Entwicklung des
Energiemixes eine wesentliche Rolle spielt. Ein Grund dafür ist, dass bei der
Stromerzeugung erneuerbare Energieträger und Erdgas zunehmend die Kohle
ersetzen. Es wird erwartet, dass mehr als ein Drittel des prognostizierten
Wachstums in der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien entfallen wird.
Starkes Wachstum in Schwellenländern wird die Nachfrage nach Öl antreiben,
wobei der globale Nachfrageanstieg zu über 50 Prozent aus China und Indien
kommt und sich die Zahl der Fahrzeuge weltweit mehr als verdoppeln wird.
Anstieg auf der Versorgungsseite
Die Versorgung mit Erdgas wird robust ansteigen, untermauert durch eine
erhebliche Erhöhung der weltweiten Förderung von Shale Gas - man geht hier
von einer Wachstumsrate in Höhe von jährlich 5,6 Prozent aus. Der Anteil von
Shale Gas an der Gesamtförderung von Erdgas wird von 10 Prozent im Jahr 2014
auf fast 25 Prozent im Jahr 2035 steigen.
Die weltweite Versorgung mit flüssigen Energieträgern wird sich bis 2035 um
nahezu 19 Mio. Barrel pro Tag erhöhen, angetrieben durch Steigerungen in der
Versorgung aus Nicht-OPEC-Ländern, hier insbesondere US Shale Oil. Die OPEC
wird auf diese Entwicklung wahrscheinlich mit dem Versuch reagieren, ihren
Marktanteil von ca. 40 Prozent aufrechtzuerhalten.
Anstieg der CO2-Emissionen halbiert sich in den nächsten 20 Jahren
Der Outlook prognostiziert für den Betrachtungszeitraum einen Anstieg der
CO2-Emissionen um weniger als die Hälfte der in den vergangenen 20 Jahren
verzeichneten Steigerungsraten – d.h. eine Erhöhung um 0,9 Prozent pro Jahr
verglichen mit 2,1 Prozent. Diese starke Verringerung lässt sich - zu fast gleichen
Teilen - auf schnellere Verbesserungen der Energieeffizienz und eine
Reduzierung der CO2-intensiven Energieerzeugung zurückführen.
Die Welt hat mit einem Übergang in ein CO2-ärmeres Energiesystem begonnen,
und auf dem Weg zu diesem Ziel war die COP21-Konferenz in Paris im
Dezember letztes Jahr ein wichtiger Schritt.
Die Tatsache, dass die Prognosen dennoch von einer Erhöhung der CO2Emissionen ausgehen, macht deutlich, dass weiteres politisches Handeln
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erforderlich ist. Eine sinnvolle Bepreisung von CO2 dürfte wohl der effizienteste
Mechanismus sein, um die Umstellung in eine emissionsärmere Zukunft
möglichst schnell zu schaffen.
Alternative Annahmen
Zusätzlich zum etablierten Base-Case Szenario untersucht der Outlook für seine
Vorhersagen in diesem Jahr auch die Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die mit
drei alternativen Szenarien einhergehen:
1.
ein langsameres Wachstum des globalen BIP,
2.
einen beschleunigten Übergang in eine emissionsärmere Zukunft und
3.
verstärktes Wachstum der Förderung von Shale Gas und Shale Oil.
Anmerkungen für Redaktionen:
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Weitere Informationen über regionale Entwicklungen sowie Grafiken
finden Sie in unserer Webseitenrubrik www.bp.de/energyoutlook.
Hier finden sich auch Links zu allen Downloaddokumenten rund um den
Bericht (in englischer Sprache)
Informationen in den sozialen Medien finden Sie unter #bpstats.
Die wichtigsten Fakten in Kürze:
 Erneuerbare Energien: Ein Viertel des globalen Primärenergiewachstums
bis 2035 entfällt auf erneuerbare Energien, ebenso wie mehr als ein
Drittel des Wachstums in der weltweiten Stromerzeugung.
 In der EU wird die Energienachfrage 2035 wieder auf dem Niveau von vor
50 Jahren liegen, obwohl die Wirtschaftsleistung dann um nahezu 150
Prozent größer sein wird.
 Die USA werden 2021 ein Energieselbstversorger sein und sich bis 2030
auch zu 100 Prozent mit Öl versorgen können
 China wird die USA bis 2035 als das Land mit dem weltweit größten
Ölverbrauch ablösen, dennoch wird der Ölverbrauch pro Kopf nur 27
Prozent des US-Wertes betragen.
 Die Erhöhung des globalen Gasverbrauchs zwischen 2014 und 2035 ist
größer als die derzeitige gesamte Gasförderung in den USA und
Russland.
 2035 wird Kohle einen Anteil von weniger als 25 Prozent am
Primärenergieverbrauch besitzen, der niedrigste Anteil seit der
Industriellen Revolution.
 China wird über den Betrachtungszeitraum mehr Strom mit erneuerbaren
Energien erzeugen als die EU und USA zusammen.
 Durch bereits vorhandene, überschüssige Raffineriekapazitäten und die
für die nächsten fünf Jahre geplanten Raffinerieneubauten wird es
möglich sein, die über den Betrachtungszeitraum prognostizierten,
zusätzlichen Versorgungsmengen an Rohöl zu verarbeiten.
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Rückfragen bei: Peter Alexewicz
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Disclaimer:
Diese Veröffentlichung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen
beinhalten Risiken und Unsicherheiten, weil sie auf Ereignissen bzw. Umständen beruhen, die in
der Zukunft zum Tragen kommen, oder eventuell auch nicht. Tatsächlich erzielte Ergebnisse
können in Abhängigkeit einer Vielzahl von Faktoren unterschiedlich ausfallen; zu diesen Faktoren
zählen u.a. die Versorgung mit, Nachfrage nach und die Preisgestaltung von Produkten; politische
Stabilität; allgemeine ökonomische Bedingungen; rechtliche sowie regulatorische Entwicklungen;
die Verfügbarkeit neuer Technologien; Naturkatastrophen sowie widrige Witterungsbedingungen,
Kriege wie auch Terroranschläge und Sabotage sowie weitere Faktoren.
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