mehr

Gesamtschul-Info
J UB I L ÄU M S A U SG AB E | S E PT EM B E R 2 0 15
20 JAHRE
Eine Schule in Bewegung
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Hannah-Arendt-Gesamtschule wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Das
ist natürlich ein Grund zum Feiern. Aber ein Jubiläum bietet auch
immer den Anlass, auf die ersten Schritte dieses Weges zurückzuschauen, die Gegenwart zu reflektieren und die zukünftigen Herausforderungen in den Blick zu nehmen. In diesem GESA-Info werden
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufgegriffen.
2012 kam ich als neue Schulleiterin an diese Schule, damit bin ich in
der Rolle der Seiteneinsteigerin. Die Hannah-Arendt-Gesamtschule
war seit Jahren bekannt für ihr interessantes Schulprogramm und ein
engagiertes Kollegium.
Im Zusammenhang mit meiner Bewerbung informierte ich mich natürlich über die neue Schule. Bei Betrachtung der Internetseite wurde
deutlich, dass die Schule sich hohe Ziele gesetzt hatte. Jedes Kind fördern und fordern, die soziale Gemeinschaft stärken, Lernen für die Gegenwart und die Zukunft. Mit den unterschiedlichsten Maßnahmen
sollten diese Ziele erreicht werden. Dieses umfangreiche Schulprogramm war beeindruckend. Sofort fiel mir Hartmut von Hentig mit
seiner Aussage „Die Menschen stärken, die Sachen klären“ ein.
Als ich dann die Leitung der Schule übernahm, fragte ich mich natürlich, wie sieht denn die Realität aus? Aus vielen Programmen und
Schriften weiß man ja, dass Papier geduldig ist.
Zu meiner großen Freude wurde ich nicht enttäuscht. Im Unterricht gelingt es immer wieder, mit interessanten, lebendigen und freudvollen
Unterrichtsvorhaben unsere äußerst bunt und vielfältig zusammengesetzten Schülerinnen und Schüler zu aktiver Mitarbeit zu gewinnen.
Die vielfältigen Fördermaßnahmen und Forderangebote führen zahlreiche Jungen und Mädchen zu Schulabschlüssen, an die am Ende der
Grundschulzeit noch niemand gedacht hatte. Das soziale Miteinander
ist allen Beteiligten ein großes Anliegen, in das vielfältige Gedanken,
ungezählte Aktivitäten und jede Menge Energie fließen, was sich
auszahlt.
Trotz unserer umfangreichen Aktivitäten können wir nicht stehen bleiben. Das tun wir auch nicht, es gibt jedes Jahr neue Projekte, die die
schulische Arbeit bereichern. An dieser Stelle seien beispielhaft das
Lerncoaching, Kooperationen mit Universitäten, „Schüler werden Lebensretter“ und unser Gartenprojekt erwähnt.
|
Birgit Rottmayer
(Schulleiterin)
„Die vielfältigen Fördermaßnahmen und Forderangebote führen zahlreiche
Jungen und Mädchen zu
Schulabschlüssen, an die
am Ende der Grundschulzeit noch niemand gedacht
hatte.“
„Jedes Kind fördern und fordern, die soziale Gemeinschaft stärken, Lernen für
die Gegenwart und die Zukunft.“
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| Zusätzlich kommen noch neue große Herausforderungen auf uns
zu, die bewältigt werden müssen. Die Inklusion von Kindern mit besonderen Förderbedarfen und die Integration von Flüchtlingen stellen an
alle Schulen höchste Anforderungen und damit natürlich auch an uns.
Als lernende Schule wollen wir diesen neuen Ansprüchen gerecht werden, müssen aber hart an diesen Aufgaben arbeiten.
„Ihr Schülerinnen und
Schüler macht uns viel
Freude, manches Mal
auch Sorgen, regt uns
aber durch eure offene,
frische Art immer wieder an, haltet uns auf
Trapp.“
All dies kann nur mit einem höchst engagierten Kollegium gelingen und
das haben wir zum Glück an unserer Schule. Immer wieder wird überlegt, beraten, geplant und nach der Durchführung evaluiert, um die
schulische Arbeit konstruktiv und mit hoher Qualität zu gestalten. Dafür
möchte ich an dieser Stelle euch Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich
danken. Des Weiteren war die Zusammenarbeit mit den Eltern schon
vor Gründung der Schule ein wichtiger Baustein und ist es auch weiterhin. Die Eltern bringen sich aktiv in die Konzeptentwicklung und die Aktivitäten der Schule ein, sodass die Sicht der Eltern ebenfalls die Arbeit
prägt. Auch Ihnen liebe Eltern möchte ich für Ihr Engagement meinen
Dank aussprechen.
Ihr Schülerinnen und Schüler macht uns viel Freude, manches Mal auch
Sorgen, regt uns aber durch eure offene, frische Art immer wieder an,
haltet uns auf Trapp. Gern sind wir mit euch im Gespräch, greifen eure
Ideen und Wünsche auf. Insbesondere die SV engagiert sich unermüdlich für eure Interessen. Dafür danke ich ebenfalls euch.
Was wäre eine Schule ohne Schulträger? Wir haben - wie jede Schule –
viele Wünsche. Etliche Anschaffungen sind zu tätigen, Baumaßnahmen
zu realisieren. Für die konstruktive Kooperation mit den verschiedensten Stellen der gesamten Verwaltung möchte ich mich hier bedanken.
„Immer wieder wird
überlegt, beraten, geplant und nach der
Durchführung evaluiert, um die schulische
Arbeit konstruktiv und
mit hoher Qualität zu
gestalten.“
Zum Glück gibt es an unserer Schule aber nicht nur die Arbeit, sondern
auch Feste und Feiern. Klassen und Jahrgängen, Kollegium und Förderverein nutzen immer wieder Anlässe für nette Zusammenkünfte und
Festivitäten. Gerade dieses Zusammenspiel der verschiedenen Seiten
des schulischen Lebens trägt zum guten Klima in unserer Schule bei.
Ein wichtiges Fest findet am 4. September statt – unser zwanzigjähriges
Jubiläum. Wir freuen uns natürlich auf diesen Tag. Ich hoffe, dass unser
Programm, das den ganzen Tag über stattfindet, allen gefällt und wünsche uns allen einen schönen Jubiläumstag. 
 INHALT DER JUBILÄUMSAUSGABE








2
Herr Dr. Ruthemeyer
Frau Dr. Kirsch
Herr Dr. Poppe
Herr Esch-Alsen
Frau Heims
Frau Reitis
Herr Prof. Dr. med. Meißner
Frau Dale
Grußworte des Bürgermeisters
HAG - 20 Jahre: Eine Schule in Bewegung
Rückblick zur Gründung der Gesamtschule in Soest
Gründung der Hannah-Arendt-Gesamtschule Soest
20 Jahre Fördermix und die Soester
Unser deutsch-polnischer Schüleraustausch hat Tradition
Erste Hilfe-Projekt: Vorbild für die Eltern
Lernen mit allen Sinnen - Unser neuer Schulgarten
S. 3
S. 4
S. 7
S. 8
S. 9
S. 10
S. 11
S. 12
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
Sehr geehrte Frau Rottmayer, verehrtes Kollegium, liebe
Schülerinnen und Schüler der Hannah-Arendt-Gesamtschule, liebe Eltern, Ehemalige, Freunde und Unterstützer,
zum runden Geburtstag Ihrer Schule gratuliere ich Ihnen allen sehr
herzlich. Die Hannah-Arendt-Gesamtschule ist ein wesentlicher
Grund dafür, dass sich unsere Stadt beständig als bedeutender
Schulstandort in unserer Region bezeichnen darf. Das Lehren und
Lernen in Ihren Unterrichtsräumen, aber auch das Leben der Schulfamilie jenseits der Schulstunden bilden eine unverzichtbare Säule
der Soester Bildungslandschaft. Zwei Jahrzehnte nach ihrer Gründung hat sich die Gesamtschule längst etabliert und wir können rückblickend Allen danken, die das Werden und Wachsen der Schule getragen und begleitet haben.
In den Gründungstagen war die Gesamtschule nicht unumstritten.
Aus heutiger Sicht beweisen die Jahr für Jahr hohen Anmeldezahlen,
welche Anziehungskraft sie besitzt. Viele Eltern vertrauen dem reformpädagogisch orientierten Angebot.
Tausende Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen 20
Jahren vom längeren gemeinsamen Lernen, vom differenzierten Fordern und Fördern sowie vom Ganztagsunterricht profitiert. Die Leitsätze der Gesamtschule sind attraktiv. Sie fördert selbstständiges,
aber zugleich teamorientiertes Lernen. Sie unterstützt Begabungen
und berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Voraussetzungen der
Schülerinnen und Schüler. Auf diese Weise stärkt sie die jungen
Menschen für den weiteren schulischen und beruflichen Werdegang. Das funktioniert allerdings nur, weil die Lehrerinnen und Lehrer dieses Konzept mit großem Engagement umsetzen. Dafür
möchte ich Schulleiterin Birgit Rottmayer sowie dem gesamten Kollegium ganz herzlich danken.
Die vergleichsweise junge Geschichte der Hannah-Arendt-Gesamtschule ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Schullandschaft einer
Stadt immer wieder ändern muss. Auch in Soest wollen wir weiterhin
zeitgemäße und vielfältige Bildungsangebote für alle Kinder und Jugendlichen bereithalten. Ich bin sicher, dass wir uns dabei noch
lange auf die Hannah-Arendt-Gesamtschule stützen können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Eckhard Ruthemeyer
(Bürgermeister
der Stadt Soest)
„Die Hannah-Arendt-Gesamtschule ist ein wesentlicher Grund dafür, dass
sich unsere Stadt beständig als bedeutender
Schulstandort in unserer
Region bezeichnen darf.“
Die Hannah-ArendtGesamtschule
"fördert selbstständiges,
aber zugleich teamorientiertes Lernen
[...]
unterstützt Begabungen
und berücksichtigt dabei
die unterschiedlichen
Voraussetzungen der
Schülerinnen
und Schüler."
3
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
Hannah-Arendt-Gesamtschule – Auch für die nächsten
20 Jahre: Eine Schule in Bewegung
Dr. Maria Kirsch
(Didaktische Leiterin)
Durch „diese Schulform mit ihrer größeren Offenheit, den
besten individuellen
Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten
[wurde] tatsächlich
mehr Chancengleichheit realisiert [...]."
„Durch differenzierte
Aufgabenstellungen
und individualisierte
und kooperative Lernformen werden die
Schülerinnen und
Schüler entsprechend
ihrer Begabungen und
Interessensschwerpunkte gefördert und
gefordert.“
4
Unsere Schule wird in diesem Jahr 20 Jahre alt und darüber freuen wir
uns! Wir feiern dieses Jubiläum, weil alle Beteiligten durchaus auf die
geleistete Arbeit stolz sein können. Ein Jubiläum gibt nicht nur Anlass
zum Jubeln, sondern auch zur Rückbesinnung und Überprüfung dessen,
was in diesen 20 Jahren geleistet worden ist. Auch wollen wir Perspektiven aufzeichnen, wie wir die Herausforderungen von morgen meistern können. Dieses Jubiläum ist Anlass, allen Lehrkräften, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den stets konstruktiv mitarbeitenden
Elternvertretern und dem Schulträger, die Stadt Soest, sehr herzlich zu
danken.
Als die Gesamtschule in Soest vor 20 Jahren den Unterrichtsbetrieb aufnahm, war das Ziel für alle klar, es sollte eine moderne Schule mit einem
umfassenden und differenzierten Bildungsangebot für alle Schulabschlüsse entstehen. Dem Reformpädagogischen Gedanken entsprechend sollte ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand, also ein ganzheitliches
Lernen stattfinden. Die Schule sollte die Kinder und Jugendlichen fördern und dazu ermutigen, ihre Fähigkeiten auszuprobieren, statt sie zu
selektieren.
Durch das hoch motivierte junge Lehrerkollegium und zusammen mit
Eltern wurde schon in den Anfangsjahren das Fundament für eine herausragende Schule gelegt, in der die einzelne Schülerin und der einzelne Schüler gefördert und gefordert wurde. Die Philosophie der
Schule „Den Einzelnen und die Gruppe im Blick“ prägt unser Schulprogramm bis auf den heutigen Tag. Von Anfang an bestand ein pädagogisches Konzept, das das Kind in den Mittelpunkt stellt und ganzheitlich
fördert und fordert. Jedes Kind sollte zu dem für ihn passenden und
bestmöglichen Schulabschluss geführt werden. Damit das gelingt, geben wir den Schülerinnen und Schülern Zeit, sich zu entwickeln.
2001 verließ der erste Schülerjahrgang unsere Schule mit Abschlüssen
der Sekundarstufe I. Damit war die erste Pionierzeit beendet. Unsere
Schule hatte ihren Platz in der Soester Schullandschaft gefunden, was
sich nicht zuletzt durch anhaltend hohe Anmeldezahlen dokumentieren
lässt. Im gleichen Jahr nahm unsere gymnasiale Oberstufe ihren Betrieb
auf. Im Jahr 2004 machten die ersten Schülerinnen und Schüler das Abitur an der Hannah-Arendt-Gesamtschule. In den letzten Jahren hat sich
die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die in die gymnasiale Oberstufe
unserer Schule gehen wollen, mehr als verdoppelt. Unser Profil in der
gymnasialen Oberstufe und nicht zuletzt die gute pädagogische Begleitung der Schülerinnen und Schüler bis hin zum Abitur hat sich im Soester Raum längst herumgesprochen.
Wichtige Auszeichnungen durch das Schulministerium in NRW in den
letzten Jahren machen deutlich, dass unsere Philosophie „Den Einzelnen und die Gruppe im Blick“ nicht nur auf dem Papier steht, sondern
auch gelebt wird.
|
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| Insbesondere die Auszeichnung für unsere gymnasiale Oberstufe zeigt, welches Entwicklungspotential in Kindern und Jugendlichen steckt, was durch eine entsprechende Förderung und Begleitung auch zum Tragen kommen kann. Die eigentliche Förderung erfolgt primär im Fachunterricht. Durch differenzierte Aufgabenstellungen und individualisierte und kooperative Lernformen werden
die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Begabungen und
Interessensschwerpunkte gefördert und gefordert. Durch unser ausgezeichnetes Beratungssystem, an dem sowohl die Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer als auch die Klassenlehrerteams beteiligt sind, versuchen wir jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen
Schüler im Blick zu behalten. Seit dem letzten Schuljahr ist die Begleitung unserer Schülerschaft durch ein Lerncoachingsangebot erweitert worden. Im Rahmen der Qualitätsanalyse im Jahr 2007 haben die Schulinspektoren unsere Beratung und Begleitung mit den
Bestnoten gewürdigt.
Einige Bausteine im Schulprogramm möchte ich besonders erwähnen, da sie maßgeblich die Biographie unserer Schule ausmachen.
Dazu gehören der Klassenrat, die Wochenplanarbeit, das Lehr- und
Lernmethodencurriculum für alle Jahrgänge, die Unterrichtspartitur
und auch die vielen Aktionen zur Berufs- und Lebensplanung, die
Forschergruppe im mathematischen und naturwissenschaftlichen
Bereich, die Förderung im Bereich der Fremdsprache Englisch durch
Wettbewerbe und in Zusammenarbeit mit der IHK. Das selbstständige und kooperative Lernen hat für die Schule einen besonderen
Stellenwert und soll an dieser Stelle noch mal besonders erwähnt
werden und nicht zuletzt die Organisation und Zusammenarbeit in
den verschiedenen Teams. Hierzu gehören Schülerteams in den
Tischgruppen und die vielen Lehrerteams, wie die Jahrgangsteams,
die Fachteams, das Beratungsteam und das Schulleitungsteam. Ein
Schulpflegschaftsteam, in dem sich Elternvertreter zusammentun
und auch mit der Schulleitung eng zusammenarbeiten, ist wohl einmalig in der Soester Schullandschaft.
Genauere Ausführungen und Ergänzungen zu unserem Schulprogramm würden den Rahmen sprengen, sind aber für Interessierte
auf unserer Homepage nachzulesen.
|
„Das selbstständige und
kooperative Lernen hat für
die Schule einen besonderen Stellenwert […].“
„Unser Profil in der gymnasialen Oberstufe und
nicht zuletzt die gute pädagogische Begleitung
der Schülerinnen und
Schüler bis hin zum Abitur hat sich im Soester
Raum längst herumgesprochen.“
gesamtschule-soest.de
5
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
“Als lernende Schule
werden wir uns diesen
Herausforderungen
stellen und Konzepte
entwickeln, die ein erfolgreiches Miteinander weiterhin
ermöglichen.“
| Die Hannah-Arendt-Gesamtschule hat in den 20 Jahren intensive
Entwicklungsarbeit geleistet. Auch wenn wir nicht immer alle guten
Ideen realisieren konnten, so hat sich der Einsatz für die engagierte Arbeit in dieser Schule vor allem deshalb gelohnt, weil durch diese Schulform mit ihrer größeren Offenheit, den besten individuellen Förderund Entwicklungsmöglichkeiten tatsächlich mehr Chancengleichheit realisiert wurde. Diese Feststellung lässt sich dokumentieren mit einer
Vielzahl von ehemaligen Schülerinnen und Schülern, die sich im Laufe
ihrer Schulzeit zu qualifizierten Abschlüssen hin entwickelt haben, die
man nach der Empfehlung durch die Grundschule nicht immer erwartet
hätte.
An dieser Stelle möchte ich auch einen Blick in die Zukunft werfen.
Neue Herausforderungen stellen sich im Rahmen der Inklusion und der
Flüchtlingswellen. Die Heterogenität unserer Schülerschaft wird also
noch größer werden. Fragen tun sich auf: Wie schaffen wir es, auch zukünftig die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler im Blick zu behalten? Wie bekommen wir den Spagat hin einerseits leistungsstarke
Schülerinnen und Schüler zu fördern und zu fordern und andererseits
Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Förderbedarfe optimal zu
begleiten? Wie schaffen wir es bei den zunehmenden Herausforderungen, insbesondere für die Lehrerschaft, die Freude am Unterrichten
(und unsere Gesundheit) zu erhalten?
Als lernende Schule werden wir uns diesen Herausforderungen stellen
und Konzepte entwickeln, die ein erfolgreiches Miteinander weiterhin
ermöglichen. Die Zusammenarbeit in unseren Netzwerkschulen, die geprägt ist durch Austausch und gemeinsamen Fortbildungen, wird uns
dabei eine gute Stütze sein. Wir hoffen an dieser Stelle auch auf die
Politik, insbesondere auf den Schulträger, dass wir Unterstützung bei
dieser Arbeit bekommen.
Wir blicken voll Zuversicht in die Zukunft. Die Hannah-Arendt-Gesamtschule ist auch für die nächsten 20 Jahre gut aufgestellt. Nach wie vor
ist die Schule geprägt von Vielfalt, Lebendigkeit, Reformwillen,
Menschlichkeit und guten Unterricht. 
„Ich will gar nicht sein wie die anderen,
sondern mich in meiner Art ernst nehmen
und so von mir aus zur Gemeinschaft beitragen.
Gerade durch respektierte Vielfalt
lebt die Gemeinschaft.“
(Hannah Arendt: 1906‐1975)
6
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
Rückblick zur Gründung der Gesamtschule in Soest
Als die Gesamtschule 1995 in das damals auf die besonderen Bedürfnisse der Schule umgebaute belgische Athenäum einzog, waren wir
uns sicher, dass die städtische Schullandschaft mit der ergänzenden
Schulform Gesamtschule eine Bereicherung erfährt. Die ausgesprochen kooperative Zusammenarbeit mit der Stadt, insbesondere mit
dem damals verantwortlichen Architekten Herrn Becker, ermöglichte bautechnische Umgestaltungen, die sich an den Ansprüchen
einer jahrgangs- und teamorientierten Schule mit Ganztagsbetrieb
ausrichteten.
Schule in Schule war damit nicht nur ein theoretischer Anspruch,
sondern von Anfang an ein gelebtes Konzept. Die Klassen-Jahrgänge
waren und sind heute noch nach Häusern aufgeteilt und dort in den
entsprechenden Jahrgangsfluren angesiedelt. Vorrangiges Ziel war
es, überschaubare Sozialbezüge auch in einem komplexen Schulsystem wie dem der Gesamtschule zu schaffen bzw. zu erhalten. Schülerinnen und Schüler lernen bereitwilliger, wenn die fachlichen Inhalte Gegenwartsbezug haben, aber auch, wenn es eine verlässliche
und verantwortungsvolle Interaktion zwischen den Schülerinnen
und Schülern und ihren Lehrkräften gibt.
Aus diesem Grunde wurde damals auf die an Schulen
üblichen zentralen Lehrerzimmer zugunsten von
Lehrer-Jahrgangsteam-Stationen verzichtet, die unmittelbar räumlich den Jahrgängen zugeordnet wurden, um kurze Austauschwege über Ereignisse im Jahrgang zu ermöglichen. Selbst bei den Toiletten konnte
die Bauleitung davon überzeugt werden, den Gedanken der Dezentralisierung zu verfolgen, indem für die
jeweiligen Jahrgangsflure Toiletten gebaut wurden.
Intention war es, den an Schulen vorherrschenden
Vandalismus im Toilettenbereich, durch eine entsprechende Jahrgangsverantwortung besser in den Griff
zu bekommen und sauberere Toiletten als üblich vorzuhalten.
Dr. Manfred Poppe
(Schulleiter
von 1995 bis 2001)
„… nicht nur ein
theoretischer Anspruch,
sondern von Anfang an
ein gelebtes Konzept.“
Bei der konzeptionell-inhaltlichen Gestaltung der
Schule zeichnete sich zu Beginn 1995 gleichfalls ein
konstruktives und ergänzendes Zusammenspiel zwischen den einzelnen Akteuren, nämlich der Stadt, dem Reformpädagogischen Förderverein, den Gründungskollegium und der Schulleitung ab.
Für eine Stadt einmalig dürfte wohl der schulpolitische Auftrag an die Schule
gewesen sein, diese reformpädagogisch auszurichten. Vor diesem Hintergrund wurde von Seiten der Schulleitung und dem Kollegium bereitwillig auf
die Vorüberlegungen des Fördervereins zur inhaltlichen Ausrichtung der
Schule rekurriert und Ankerpunkte für eine reformpädagogisch ausgerichtete
Gesamtschule vereinbart: Klassenlehrer-Prinzip, Jahrgangs-Teamsprecher sowie ganzheitliches Lernen durch fächerübergreifenden und individualisierenden Unterricht, Offener Anfang, Klassenraumprinzip, …
|
„Vorrangiges Ziel
war es, überschaubare Sozialbezüge
auch in einem komplexen Schulsystem
wie dem der Gesamtschule zu
schaffen
bzw. zu erhalten.“
7
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| … Wochenplanarbeit, Klassenrat etc. Schaut man auf die Homepage der heutigen Gesamtschule, so sehe ich als ehemaliger Schulleiter
der Hannah-Arendt-Gesamtschule mit Genugtuung, dass sich die Strukturen und grundlegenden Prinzipien der Schule weiterhin deutlich abbilden, ohne dass diese die im Laufe der Zeit notwendigen Fortentwicklungsprozesse der Schule blockiert haben.
“ Von nicht zu unterschätzendem Vorteil
ist dabei, dass sich die
Hannah-Arendt-Gesamtschule mittlerweile einen anerkannten Platz in Soest erarbeitet hat und aus der
Soester Schullandschaft nicht mehr wegzudenken ist.“
Gemäß dem Motto: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu!“ sind in Zusammenarbeit mit der Schulgemeinde und unter den gleichen Leitprinzipien wie 1995 ergänzende Forder- und Fördermaßnahmen und -angebote hinzugekommen. Sie dienen der Stärkung fachlicher Arbeit, der
Intensivierung des sozialen Miteinanders sowie der methodischen
Kompetenz-Erlangung zum eigenverantwortlichen Lernen und Arbeiten, und sollen letztendlich in noch besserem Maße die Anschlussfähigkeit für das Berufsleben absichern.
Um diesen Erfolg fortzuführen, bedarf es weiterhin einer engagierten
Lehrerschaft, überzeugter Eltern sowie einer lern- und leistungsbereiten Schülerschaft. Ich bin überzeugt: Die Hannah-Arendt-Gesamtschule
schafft es, diese günstigen Voraussetzungen für eine gelingende Weiterarbeit aufrechtzuerhalten.
Dafür drücke ich der Schulgemeinde die Daumen!
Von nicht zu unterschätzendem Vorteil ist dabei, dass sich die HannahArendt-Gesamtschule mittlerweile einen anerkannten Platz in Soest erarbeitet hat und aus der Soester Schullandschaft nicht mehr wegzudenken ist. 
Gründung der Hannah-Arendt- Gesamtschule Soest
Im November des Jahres 1990 setzte sich in Soest eine kleine Gruppe
von Eltern zusammen, deren Kinder überwiegend noch den Kindergarten, manche aber auch schon die Grundschule besuchten, um gemeinsam über eine gute Schule für ihren Nachwuchs nachzudenken.
Diese Schule sollte besser sein als die anderen. Sie sollte Sinn- und Lebenszusammenhänge stiften in einer relativ freizügigen, häufig aber
auch verwirrenden, zunehmend komplizierten Welt. Sie sollte die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen, dass sie selbstbewusste, freie
Menschen werden, stolz auf sich und ihre gemeinsamen Leistungen.
Sie sollte Grenzen zwischen Schulfächern, zwischen musischen, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, zwischen Theorie und Praxis, zwischen
Technik, Natur und Moral und - nicht zuletzt - Grenzen zwischen unterschiedlichen Begabungen, sozialer Herkunft, Religion und Hautfarbe
überwinden.
Um eine solche Schule in Soest aufbauen zu können, gründeten diese
Eltern den Förderverein Reformschule Soest. Mit einer Reihe öffentlicher Vorträge verschafften sie sich selbst einen Überblick über neue
und ältere pädagogische Reformkonzepte und machten die Soester Öffentlichkeit auf ihr Vorhaben aufmerksam.
|
8
Volker Esch-Alsen
(Gründer des Fördervereins und von 1995 bis
2013 stellvertretender
Schulleiter der HannahArendt Gesamtschule)
„Sie sollte die Kinder und
Jugendlichen dabei unterstützen, dass sie selbstbewusste, freie Menschen
werden, stolz auf sich und
ihre gemeinsamen
Leistungen.“
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| Dieser Verein, der heute der Förderverein unserer Schule ist, setzte
sich dann mit Erfolg für die Gründung einer Gesamtschule mit reformpädagogischem Profil ein. Am 25.5.1994 beschloss der Rat der Stadt
Soest die Einrichtung der Städtischen Gesamtschule Soest. In seinem
Beschluss nahm der Rat ausdrücklich Bezug auf das pädagogische Konzept des Fördervereins.
Im Jahr 2005 bekam die Schule einen „richtigen“ Namen: Auf Vorschlag
der Schulkonferenz wurde sie nach der bedeutenden jüdisch-deutschen Philosophin und Schriftstellerin Hannah Arendt benannt.
Die Schule begann ihre pädagogische Arbeit im Schuljahr 1995/96 mit
11 Lehrkräften, einer Schulsekretärin, einem Hausmeister und 4 Parallelklassen des ersten 5. Jahrganges und wuchs seitdem von Jahr zu Jahr
zur inzwischen größten und attraktivsten Schule in Trägerschaft der
Stadt Soest heran.
„… wuchs […] zur inzwischen größten und
attraktivsten Schule in
Trägerschaft der Stadt
Soest heran.“
Immer neue Persönlichkeiten prägten und prägen die junge Schule Kinder, Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer und nicht zuletzt die Eltern. Nicht immer und nicht überall ließen sich die Vorstellungen der
Eltern aus dem Gründerkreis der Schule verwirklichen. Dennoch bleiben die Vorstellungen dieser Gründungsmütter und Gründungsväter
ein wichtiger Maßstab für das bislang Erreichte und für das, was möglicherweise noch auf seine Verwirklichung wartet. 
Hannah Arendt
25 Jahre Fördermix und die Soester
Liebe Eltern und Interessierte, so möchte ich heute einmal mein Thema
„Förderverein“ angehen.
Wir befinden uns im Jahre 1990 nach Chr. Ganz Soest ist von Schulen
besetzt…. Ganz Soest? Nein! Ein paar unbeugsame Soester Eltern hören
nicht auf, an die Errichtung einer Gesamtschule zu glauben und gründen den Förderverein Reformschule Soest e.V. - So würden vielleicht
Goscinny und Uderzo die Geschichte des Fördervereins beginnen.
Doris Heims
(Vorsitzende des Fördervereins
Reformschule Soest e.V.)
Aber wir befinden uns nicht im von Römern besetzten Gallien und die
Hauptakteure heißen auch nicht Asterix, Obelix oder Miraculix.
Und um frische Fische oder nicht frische Fische geht es hier
nun gar nicht!
Aber: – So einzigartig wie das kleine gallische Dorf ist auch unser Förderverein. Er ist (zumindest) in Soest der einzige Schulförderverein, der älter ist als seine Schule. Es ist inzwischen 25
Jahre her, dass einige Soester Eltern den Förderverein Reformschule Soest gegründet haben, um in Soest eine Schule
mit reformpädagogischem Profil zu gründen. Es war ein langer und sicher manchmal ein mühsamer Weg, aber der
„Kampf“ hat sich gelohnt! Soest hat eine Gesamtschule, die
Hannah-Arendt-Gesamtschule, und wir sind stolz und dankbar!
|
9
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| Mit Errichtung der Gesamtschule ging der Förderverein Reformschule
Soest in den Schulförderverein über, die Vereinssatzung wurde nur dem erreichten Ziel (Errichtung einer Gesamtschule) angepasst. Der Förderverein
hat in den letzten 20 Jahren viel für die Gesamtschule erreicht und angeschafft: Er betreibt das Bistro der Schule, er unterstützt finanziell schulische
Veranstaltungen und Aktionen, wie z.B. Theaterbesuche, Teilnahme von
Schüler/innen an Wettbewerben, Schüleraustauschprogramme, Maßnahmen zur Verschönerung der Klassenräume, Flure und der Mensa, Schultrikots, Studienfahrten, Musikinstrumente, PC-Ausstattung, Vortragsabende
für Eltern, Lesungen für Schüler und vieles, vieles mehr….
Aber ein Förderverein kann nur so viel Unterstützung für die Schule
leisten, wie er auch Unterstützer (Vereinsmitglieder) hat!
„Jeder […] kann
für nur 2 € im Monat unserem
Förderverein
beitreten.“
Jeder, der ein gutes und attraktives Umfeld für unsere Schulgemeinschaft
wünscht, kann für nur 2,- € im Monat unserem Förderverein beitreten. Und
Jede/r ist herzlich willkommen, aktiv in unserem Verein mitzuwirken. Denn
nur so kann unser Verein auch im nächsten Vierteljahrhundert unsere
Schule bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag unterstützen und in die
Zukunft begleiten.
Zu guter Letzt: Ähnlich wie beim großen Festbankett in dem besagten
kleinen gallischen Dorf feiern wir das Jubiläum der Schule und unseres Fördervereins am 04. September. Nur nicht mit Zaubertrank denn
dieses Rezept ist leider mit Miraculix verloren gegangen ……
Vielen Dank für Ihre freundliche Aufmerksamkeit !! 
Fast so alt wie die Schule - Unser deutsch-polnischer
Schüleraustausch hat Tradition
Seit nun schon 17 Jahren besuchen wir unsere polnische Partnerschule
Gimnazium Nr.2 in Strzelce Opolskie regelmäßig.
1998 kamen zum ersten Mal 15 polnische SchülerInnen mit ihren 2 Lehrern nach Soest und begründeten damit den Austausch zwischen Soest
und Strzelce Opolskie. Im darauffolgenden Jahr erfolgte der Gegenbesuch in Polen!
Angelika Reitis
(Koordinatorin des Austauschs)
„Durch Begegnungen
in der jeweiligen Heimat Freundschaften
zwischen der polnischen und deutschen
Jugend aufbauen.“
10
Nun steht schon zum neunten Mal der Besuch unserer polnischen
Gäste bevor und endlich können wir ihnen auch einmal unsere schöne
Allerheiligen Kirmes zeigen.
|
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| Jeder Austausch steht unter einem besonderen Thema. In
diesem Jahr wird sich alles rund um Salz und Sole
drehen. Trotz der unterschiedlichen
Themen besteht jedes Programm
aber immer aus den gleichen
„Bausteinen“. So sollen die
Austauschschüler das Leben
in der jeweiligen Gastfamilie
und das fremde Schulsystem kennenlernen. Ein gemeinsames Projekt und ein
themenbezogenes Ausflugsprogramm runden das Programm ab. So haben wir
unseren Gästen Dortmund,
Münster, Köln, Brüssel und
Bremen gezeigt und wir
konnten schon Breslau, Krakau,
Sankt Annaberg, Kreisau und die Universitätsstadt Oppeln besuchen.
Ein Projektergebnis, eine Wandmalerei mit Motiven von Soest und Strzelce Opolskie, wurde von polnischen und deutschen SchülerInnen im
Jahr 2005 zum 10-jährigen Jubiläum der Hannah- Arendt Gesamtschule Soest erstellt.
Eine beständige Freundschaft hat sich zwischen uns Lehrern entwickelt,
so dass jeder Austausch auch ein Wiedersehen für uns bedeutet und
das ist auch das große Ziel des Austausches für unsere Schüler. Durch
Begegnungen in der jeweiligen Heimat Freundschaften zwischen der
polnischen und deutschen Jugend aufbauen. 
Die Austauschgruppe
„Eine beständige
Freundschaft […] ist
auch das große Ziel des
Austausches für unsere
Schüler.“
Erste Hilfe-Projekt – Ein Vorbild
für die Eltern
Es kommt plötzlich und dann sind viele unvorbereitet. Ein Herzstillstand
eines Angehörigen oder Freundes kann jederzeit und überall passieren.
Gut, wenn man dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes helfen
kann und ein Überleben der Betroffenen ermöglicht.
Prof. Dr. med. Andreas
Meißner
(Klinikum Soest)
„Gut, wenn man
[…] helfen kann.“
Auf Initiative der Schulleiterin Frau Rottmayer und der Klassenlehrerin
Frau Reitis |
haben die sechsten Klassen der Hannah-Arend-Gesamtschule dieses Vorhaben seit gut zwei Jahren mit großem Erfolg umgesetzt. Sie trainieren die Wiederbelebung in einer gesonderten Unterrichtseinheit. Gemeinsam mit der Johanniter-Unfallhilfe, dem Malteser
Hilfsdienst, dem Deutschen Roten Kreuz und dem KlinikumStadtSoest
üben die Schülerinnen und Schüler eifrig die notwendigen Maßnahmen. Zunächst wird geprüft, was vorliegt, bei Herzstillstand gedrückt
und schnellstmöglich Hilfe gerufen. Kurz zusammengefasst: Prüfen,
Drücken, Rufen!
|
11
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| Es hat Vorbild-Charakter, der den Osten der Stadt für die Erste Hilfe ein
wenig sicherer macht als den Rest der Stadt. Die Schülerinnen und Schüler
verlieren die Angst, überhaupt etwas zu tun. Falsch machen kann man in
der Situation, wo alles verloren ist, so gut wie nichts mehr. Der größte Fehler ist die von vielen gewählte Untätigkeit.
Dabei ist die Rechnung einfach: bereits nach fünf Minuten ohne Kreislauf
nehmen Herz und Gehirn irreparable Schäden. So schnell sind die Retter nur
in unmittelbarer Nähe der Rettungswache vor Ort. Wenn die Herz- Druckmassage aber früh begonnen wird, ist dieses ein Beitrag dazu, dass die Betroffenen im Anschluss viel größere Chancen haben zu überleben. Das
Überleben wird auch lebenswerter: die Aussichten, wieder zu laufen oder
sprechen zu können, steigen dramatisch an.
Auch wenn die Erwachsenen immer noch Vorbild sein sollten: an dieser
Stelle sollten sich alle Eltern ihre Kinder als Vorbild nehmen und sich in
Herz-Lungen-Wiederbelebung trainieren lassen. Die nächste Situation kann
schon morgen kommen. 
„Es hat VorbildCharakter, der den
Osten der Stadt
für die Erste Hilfe
ein wenig sicherer
macht als den Rest
der Stadt.“
Lernen mit allen Sinnen – unser neuer Schulgarten
„Wollt ihr Überstunden machen?“ Nein, auch Pausen und geteilte
Freude über Arbeitsfortschritte und gedeihende Pflänzchen sind
wichtig. Schnell noch Handschuhe und Hacken weggeräumt und
schon machen Wasserflaschen und Plätzchen die Runde, junge Gärtnerinnen und Gärtner genießen einen Moment der Ruhe. „Schade,
dass die Zeit schon wieder vorbei ist, es geht so schnell…..!“
Hanne Dale
(Initiatorin und Betreuerin
des Schulgartens)
“Die Bedeutung des
Lernens mit allen Sinnen, die Kenntnis über
den Anbau von Lebensmitteln und die Nähe
zu den jahreszeitlichen
Abläufen in der Natur
sind nur einige gute
Gründe, Kindern und
Jugendlichen dieses
Angebot zu machen.“
12
Ein Schulgarten an der Hannah-Arendt-Gesamtschule? Wo soll das
sein? Wer macht denn da die Arbeit in den Ferien? Und wird da nicht
vieles zerstört? Die Fragen sind berechtigt! Wir haben die Lösung gefunden und kooperieren mit dem SEN Kinder-und Jugendwald an der
Waldstraße (im Soester Süden).
Schulgärten haben in Deutschland eine lange Tradition und sind besonders mit den Reformschulen verbunden. An Waldorfschulen
wird das Fach „Gartenbau“ unterrichtet, in einigen Bundesländern
unterhalten 60 % der Schulen einen eigenen Garten. Die Bedeutung
des Lernens mit allen Sinnen, die Kenntnis über den Anbau von Lebensmitteln und die Nähe zu den jahreszeitlichen Abläufen in der
Natur sind nur einige gute Gründe, Kindern und Jugendlichen dieses
Angebot zu machen.
Ein bereits bestehender Bauerngarten wurde für uns die ideale Lösung: in Kooperation mit der SEN konnten wir direkt loslegen. Der
Garten ist bereits vorhanden, das eingezäunte Gelände schützt vor
Zerstörungen, es gibt einen Wasseranschluss und sanitäre Einrichtungen – und einen Feriengießdienst, den Mitarbeiter der SEN
freundlicherweise übernehmen. Das ist wahrer Luxus!
|
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
| Und so zog ab März eine gut gelaunte Truppe Schülerinnen und
Schüler des 9. Jahrgangs jede Woche los, um den „eigenen Garten“
zu bewirtschaften – bewaffnet mit Gartenutensilien und Proviant.
„Erst die Arbeit, dann die Pause“ – das war schnell klar. Hochmotivierte Jugendliche stürmten die Beete, gruben, lockerten, säten und
pflanzten. Ja, und ernteten! Bis zu den Sommerferien konnten Salate, Radieschen, erste Gurken und Zucchini geerntet werden. Aber
auch Misserfolge, die jeder Gärtner kennt, traten ein: die Trockenheit im Frühsommer, hungrige Kaninchen, Schnecken…. Nicht alles
gelang.
Und wie geht es weiter?
Nach den Sommerferien wird eine Garten-AG mit
Schülerinnen und Schülern des 6. Jahrgangs die Betreuung des Schulgartens fortsetzen. Tomaten, Gurken,
Paprika und Zucchini können bis in den Herbst hinein
geerntet werden. Beim Erntefest wollen wir unsere
eigenen Kartoffeln „Linda“ am Lagerfeuer verspeisen.
Und auch im Herbst und Winter gibt es viel zu tun.
Außerdem werden viele Spiele, Experimente und
kreatives Schaffen rund um die Natur nicht zu kurz
kommen. 
Pause!
Unser erster eigener Salat!
Um all die Arbeit im Gartenjahr
schaffen zu können und ein offenes Freitags-Angebot für interessierte Schülerinnen und Schüler
machen zu können, brauchen wir
Helfer!
Wir freuen uns über tatkräftige
Unterstützung von Eltern und
Familienangehörigen.Genaueres
erfahren Sie durch Frau Dale oder
Frau Haferkemper!
Im Kräutergarten
13
Hannah -Arendt- Gesamtschule | 20 Jahre – Eine Schule in Bewe gung
 DIE WICHTIGSTEN AUSZEICHNUNGEN UNSERER SCHULE
AUF EINEN BLICK:
2009
2010
2011
Würdigung („vorbildliche Schule“) unserer Schule
durch die Landesregierung:
„ … u.a. die Leistung der Schule, zahlreiche Schülerinnen und Schüler, die nach der vierten Klasse keine
Empfehlung für ein Gymnasium erhalten hatten,
doch zum Abitur zu führen.“
2013
2015
Verantwortlich für diese Ausgabe:
Inhalt: Dr. Maria Kirsch / Layout: Michael Morth
Wir bedanken uns bei allen für die Mitarbeit.
14