Unterländer Phoenix-Open-Air droht nach vier Jahren das Ende

GZA/PP 8180 Bülach
35. Jahrgang
Mittwoch, 3. Juni 2015
Nr. 23
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Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Verlag Tel. 044 863 72 00
Fax 044 863 72 01
Brennpunkt
Politik
Sport
Unterländer Kirchen suchen Anschluss
Unterländer Tageskarten sind beliebt
Unterländer Reiter brillierten
Die Reformierten Kirchen im Unterland kämpfen mit anhaltendem Mitgliederschwund. Nun
führt besonders bei kleinen Kirchgemeinden
kein Weg mehr daran vorbei, sich mit anderen
Kirchgemeinden zusammenzuschliessen. Seite 3
Der Gratistag des Zürcher Verkehrsverbunds
hat es gezeigt: Der ÖV ist beliebt. Das zeigt sich
auch bei den SBB-Tageskarten, die viele Unterländer Gemeinden günstig anbieten – und trotzdem noch etwas daran verdienen.
Seite 9
Am diesjährigen Concours Complet
nahmen noch nie so viele Reiter teil
wie dieses Jahr. 150 Helfer standen
im Einsatz – auch Saskia Jäggli aus
Hochfelden (Bild).
Seite 11
Embrach:
Peter Tschudi
tritt zurück
Schöfflisdorf:
Stimmrekurs
abgewiesen
Nach neun Jahren im
Gemeinderat von Embrach
hat Primarschulpräsident
Peter Tschudi (SVP) seinen
Rücktritt eingereicht.
Schöfflisdorf kann der
Spital-AG beitreten. Dies
sagt der Bezirksrat Dielsdorf. Er lehnt damit einen
Stimmrechtsrekurs ab.
Peter Tschudi, Jahrgang 1955, bestätigte auf Anfrage, ein Rücktrittsgesuch beim Bezirksrat eingereicht zu
haben. Sei Rücktritt erfolge aus privaten und gesundheitlichen Gründen.
Tschudi bedauert den Schritt, den er
vornehmen müsse. «Ich habe das
Amt gerne ausgeführt.»
Tschudi ist einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch zwei Ereignisse bekannt geworden: So kam es
nach seiner Wahl im Jahr 2006 zum
Schulpräsidenten zu einer Stimmrechtsbeschwerde des damals noch
amtierenden
Primarschulpräsidenten. Das Verfahren ging bis vor Bundesgericht, das dann entschied,
nichts zu entscheiden, und das Verfahren als erledigt abschrieb.
Für Aufsehen sorgte der Elektroningenieur 2010 mit seiner Kandidatur als Gemeindeammann des Thurgauer Dorfs Roggwil und als Schulpräsident von Embrach. Die SVP Embrach entzog ihm die Unterstützung.
Das ehemalige RPK-Mitglied wurde
in Embrach wiedergewählt, in Roggwil unterlag Tschudi gegen die beiden einheimischen Kandidaten. (dj.)
Am 25. Juni wird in Bülach die Umwandlung des Spitals vom Zweckverband in eine Aktiengesellschaft vollzogen. 32 Unterländer Gemeinden
werden damit Aktionäre des Spitals,
so beschlossen es die Simmbürger an
der Urne. Schöfflisdorf sagte damals
grundsätzlich auch Ja zur AG, lehnte
aber die entsprechende Vereinbarung
(IKV) ab. Da mehr als 28 der 35 Verbandsgemeinden dem IKV zustimmten, ist jedoch das notwendige Quorum übertroffen worden. Konsequenz: Der Vertrag gilt für alle Verbandsgemeinden, auch für Schöfflisdorf, das Nein sagte.
Dagegen hat am 11. Februar eine
Schöfflisdorferin beim Bezirksrat
Dielsdorf ein Stimmrechtsrekurs eingereicht. Die Folge: Schöfflisdorf
kann am 25. Juni nicht der Spital-AG
beitreten. Seit letztem Freitag liegt
die Antwort des Bezirksrates vor. Er
hat den Stimmrechtsrekurs abgewiesen, wie Gemeindepräsident Alois
Buchegger Recherchen des «Wochenspiegels» bestätigt.
Mehr zu den Auswirkungen
auf die Spital AG auf Seite 7
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Die ersten Besucher strömen 2014 ans Open-Air in der Herrenwies, nördlich von Bülach.
Foto: zvg.
Unterländer Phoenix-Open-Air
droht nach vier Jahren das Ende
Die noch einzige Open-AirParty nach der Street Parade steht vor dem Ende. Eine
Durchführung in Glattfelden
ist nicht mehr möglich,
gleich in der Nähe, auf
Bülacher Boden, auch nicht.
Daniel Jaggi
Seit 2011 findet jeweils im Anschluss
an die Street Parade das PhoenixOpen-Air in Glattfelden statt. Vom
Samstagabend bis Sonntagmittag
treffen sich in der Herrenwies, unmittelbar neben der Glatt, die Tech-
no-Fans. Zahlreiche, auch internationale Acts begeisterten letztes Jahr die
rund 3000 Besucher. Das Budget für
den Anlass beläuft sich auf knapp
200 000 Franken.
Neuer Grundeigentümer
Doch seit letztem Herbst gehört das
Grundstück an der Glatt dem Kanton,
der es im Zusammenhang mit dem
Ausbau des Flughafens nun als ökologische Ausgleichsfläche nutzt. Die
Folge: Auf der Ökowiese kann kein
Open-Air mehr durchgeführt werden.
Bereits seit letztem Herbst suchen die
drei Mitglieder des Vereins Phoenix
nach einem neuen Austragungsort.
Erfolglos allerdings, wie Dominique
Lauber, Vereinsmitglied und Gemeinderat der Grünliberalen in Bülach,
enttäuscht sagt. «Im Emmental hätten wir vielleicht eine Möglichkeit gefunden, doch das ist etwas sehr weit
weg von Zürich entfernt.»
Mitte April reichte der Verein ein
weiteres Mal ein Bewilligungsgesuch
ein. Diesmal für einen Standort, der
mit dem bisherigen Gelände praktisch identisch ist, weil er ebenfalls in
der Herrenwies wäre, lediglich 300
Meter vom früheren Gelände entfernt. Allerdings: Er befindet sich auf
Fortsetzung auf Seite 3
2
Wochenspiegel
Nr. 23
TRIBÜNE
3. Juni 2015
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Alles muss organisiert sein
Thomas Hardegger*
Sie erinnern sich sicher an die Szene
am Skilift im Programm des Cabaret
Rotstift: «Bei uns geht alles ruckzuck,
zackzack.» Wir haben so gelacht und
gedacht, typisch Deutsche, alles ist
überorganisiert: «Das ist alles eine
Frage der Organisation.» Und wenn
wir über Fremde lachen können,
brauchen wir uns auch nicht Gedanken über unserer Verhalten zu machen.
Rationell Diskussionen führen
Wie stark organisieren wir uns denn
selbst? Statt den Arbeitsweg zu Fuss
oder per Velo zu absolvieren, zwängen wir eine halbe Stunde FitnessClub in die Mittagspause. Unterwegs
«checken» wir auf dem Handy die
Mails, hören die Combox ab und beantworten eifrig SMS. Wir wollen ja
nicht, dass uns jemand den Vorwurf
macht: «Hast Du meine Mail nicht gesehen, die ich Dir vor einer halben
Stunde geschickt habe? Wieso hast
du noch nicht geantwortet?»
Wir führen die Diskussionen rationell in Twitter und Facebook statt
zusammenzusitzen und uns gegenseitig zuzuhören und miteinander
Ideen zu entwickeln. Wir «konsumieren» Nachrichten in Kurzfassungen,
und wird dazu der Hintergrund ausführlich beleuchtet, zappen wir weg
zur nächsten Kurznachricht.
Wenn eine gute Organisation der
Arbeit und des Haushalts dazu führen würde, dass wir mehr Zeit für
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«Wenn es mir gelingt,
wieder etwas mehr
Unordnung zuzulassen,
kann ich nur gewinnen»
uns hätten, für die Pflege unserer
Freundschaften und für besinnliche
Stunden mit einem Buch, wäre das
ein grosser Gewinn an Lebensqualität.
Glücklich, wer den Zug verpasst
Leider führt der durchorganisierte
Alltag meist einfach zu mehr Arbeit
und zu noch mehr Aufgaben, die ich
übernehmen «darf». Welch ein Glück
also, wenn ich den Zug verpasse und
in Ruhe den nächsten abwarten
kann: Das ist eine halbe Stunde Gewinn, die nicht schon besetzt ist, und
die ich zum Nachdenken, zum Lesen
oder zum Beobachten meiner eigent-
lich spannenden Umgebung nutzen
kann. «Müssiggang ist aller Laster
Anfang» habe ich schon als Kind gelernt. Heute denke ich, «Hektik ist
das Ende aller Musse». Aber vorschnell glorifizieren wir die Effizienz
und tadeln die Gemächlichkeit.
Der durchorganisierte Ablauf eines Arbeitstags mag wohl «kostengünstig» sein, aber eigentlich verhindert er Improvisation, Abwechslung
und Spannung. Neue Ideen, Innovation und Geniestreiche gründen immer
auf Fantasie, und die benötigt eine
Atmosphäre, die Gedanken und Gesprächen freien Lauf lässt. Nicht umsonst investieren High-Tech-Firmen
in ihren Entwicklungsabteilungen in
eine Arbeitsumgebung, die das Abschalten wie das Anregen zulässt und
die nicht durch Ordnung, sondern
durch kreatives Chaos geprägt sind.
Den Erwartungen entsprechen
Ich ertappe mich ja selbst regelmässig, wie ich versuche, den Erwartungen meiner Umgebung Genüge zu
tun und diese wichtiger nehme, als
einmal Nein zu sagen, um wieder
einmal abzuschalten. Wenn es mir
gelingt, wieder etwas mehr Unordnung zuzulassen, kann ich nur gewinnen. Beim Suchen finde ich zu
mir selbst und das ist gesund für
Geist und Seele. Geht es Ihnen nicht
auch so?
*Thomas Hardegger ist Gemeindepräsident von Rümlang und Nationalrat der SP.
Kanton Zürich: Mit einem Gerät, das
die Pupillen misst, will die Polizei
übermüdete Autolenker aus dem Verkehr ziehen. Es droht der Entzug des
Führerausweises.
Das Gerät sieht aus wie eine moderne 3-D-Brille. Es registriert die Bewegungen der Pupillen und soll bald bei
Verkehrskontrollen im Kanton Zürich
zur Anwendung kommen. Ziel sind
gemäss «NZZ am Sonntag» Autofahrer, die wegen Übermüdung fahrunfähig sind. Studien aus Deutschland
zeigten, dass 24 Prozent aller tödlichen Autobahnunfälle passierten,
weil ein Lenker am Steuer eingeschlafen war.
Gemäss Zeitung soll es sich beim Pupillometer um eine technische Lösung handeln, die die Kantonspolizei
Zürich zusammen mit dem Rechtsmedizinischen Institut der Universität
Zürich entwickelt. Mehr will Thomas
Krämer vom Institut nicht verraten.
Die gesetzliche Grundlage, um Lenkern wegen Übermüdung den Führerausweis zu entziehen, bestehe bereits, sagt er. In Österreich bedient
man sich bereits seit Jahren der Pupillometrie zur Messung der Müdigkeit. Die Methode sei wissenschaftlich gut abgestützt.
Bereits seit einem halben Jahr setzt
die Kantonspolizei auf eine nichttechnische Methode zur Erkennung
von Alkohol- und Drogeneinfluss am
Steuer. Diese stützt sich auf Beobachtungen ab. 80 Punkte prüfen die Polizisten, darunter Motorik, Aufmerk-
samkeit und auch die Reaktion der
Pupillen. Können sie aufgrund der
Resultate auf Fahrunfähigkeit schliessen, entziehen sie den Führerausweis
und ordnen eine Blutprobe an.
Kanton Zürich: Im
ganzen Gebiet des
Zürcher Verkehrsverbunds fuhr man
am Sonntag gratis
Bahn, Bus, Tram
und Schiff. Auf dem
Zürichsee verzeichnete man dadurch
so viele Fahrgäste wie noch nie.
Zum 25-Jahr-Jubiläum des Zürcher
Verkehrsverbunds (ZVV) waren am
Sonntag die öffentlichen Verkehrsmittel gratis. Über 1 Million Fahrgäste nutzten das Angebot, wie der ZVV
in einer Mitteilung schreibt.
Einen Rekord verzeichnete man wegen des schönen Wetters gar bei der
Zürichsee
Schifffahrtsgesellschaft:
Noch nie in der 125-jährigen Geschichte des Unternehmens fuhren
an einem Tag so viele Menschen mit
den Schiffen wie am letzten Sonntag.
An den Stegen kam es deshalb zu
Wartezeiten.
Auch wer auf die Felsenegg und den
Üetliberg oder zum Flughafen, Rheinfall und Zoo Zürich wollte, brauchte
Geduld. Die meisten Verkehrsunternehmen hatten ihr Angebot für den
Gratistag verstärkt. So verkehrten die
meisten Bahnen, Busse und Trams
nach Samstagsfahrplan mit höherer
Taktdichte.
Rund 100 Kundenberater standen
seitens ZVV im Einsatz. Der Betrieb
auf dem ganzen Netz verlief laut der
Mitteilung störungsfrei.
Wochenspiegel
BRENNPUNKT
Nr. 23
3. Juni 2015
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Bülach: PhoenixOpen-Air vor dem Aus
Fortsetzung von Seite 1
Bülacher Boden, weshalb nicht mehr
der Glattfelder Gemeinderat für die
Bewilligung zuständig ist, sondern
die Bülacher Sicherheitsabteilung.
Und die erteilte dem Gesuch eine klare Absage. Stadtrat Jürg Hintermeister lobt zwar das gute Dossier der
Veranstalter, betont aber, dass der
Anlass aufgrund bestehender Richtlinien nicht bewilligt werden könne.
«Wir haben uns intensiv mit dem Antrag beschäftigt, auch Vor- und Nachteile abgewogen.» Aber das Gelände
sei nun mal kein Veranstaltungsort.
«Zudem befindet es sich in einem
Naturwaldschutz- und Naherholungsgebiet mit Feucht- und Trockenbiotopen», führt Hintermeister weiter aus.
Befürchtet werde auch, dass die Musik die Bewohner der angrenzenden
Wohnquartiere belästigen könnte:
Hintermeister weiter: «Wir können
zudem die Sicherheit für einen 24Stunden-Elektro-Anlass nicht gewährleisten.»
Kaum Lärmklagen eingegangen
Für Lauber nicht nachvollziehbare
Einwände, denn die Ausgangslage sei
mit jener in Glattfelden identisch. Zudem seien in den letzten Jahren keine Lärmklagen aus Bülach eingegangen. Lauber: «Wir haben uns verpflichtet, in der Nacht die Lautstärke
auf 90 Dezibel zu reduzieren, und
mit einem Tiefbassfilter dafür gesorgt, dass die störenden Wumm-Geräusche leiser werden.» Sicherheitsbedenken seien ferner unbegründet.
Lauber: «Wir sorgen mit einem eigenen Sicherheitsdienst für Ordnung.»
Ferner wird in der Absage aber
auch darauf hingewiesen, dass der
Veranstaltungsort nicht erschlossen
sei und die Zu- und Wegfahrt via
Glattuferweg erfolgen würde, der mit
einem Fahrverbot belegt sei und in
den Sommermonaten rege von Fussgängern, Velofahrern und Inlineskatern benützt werde. Ein Konflikt sei
programmiert. Zudem, so ist der Absage abschliessend zu entnehmen,
hätten Erfahrungen von früheren, illegalen Veranstaltungen ähnlicher
Art gezeigt, dass solche Open-AirVeranstaltungen mit Musik von der
Bevölkerung nicht geschätzt würden.
Wiedererwägung eingereicht
Lauber ist ratlos. Weiss nicht mehr,
wie es nun weitergehen soll. «Der
Standort wäre auch ideal, weil rund
90 Prozent der Besucher mit der
Bahn anreisen.» Der Bahnhof Glattfelden befindet sich in unmittelbarer
Nähe zum Gelände. Lauber hat beim
Stadtrat ein Wiedererwägungsgesuch
eingereicht. Doch die Chancen, dass
das Gremium den Anlass bewilligt,
stehen schlecht. Lauber resigniert:
«Finden wir nicht doch noch in letzter Minute ein Open-Air-Gelände,
dann dürfte es das gewesen sein.»
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Paul Knöpfli, Präsident der Kirchenpflege Niederhasli-Niederglatt: «Zusammenschlüsse von Kirchgemeinden müssen uns aufgrund der zukünftigen
Foto: Daniel Jaggi
Herausforderungen, des Mitgliederrückgangs und knapper werdender Ressourcen interessieren.»
Kleine Kirchgemeinden müssen fusionieren
Sinkende Mitgliederzahlen,
geringere finanzielle Mittel:
Viele Reformierte Kirchgemeinden im Kanton Zürich
stehen vor dem gleichen
Problem. Auch das Unterland ist davon betroffen.
Pascal Wiederkehr
Die Reformierte Kirche des Kantons
Zürich steht vor grossen Herausforderungen. 1967 waren noch fast 70
Prozent der Bevölkerung reformiert,
2010 nur noch rund 35 Prozent. Der
Kirchenrat schätzt, dass dieser Trend
weitergehen wird und damit die finanziellen und personellen Ressourcen enger werden.
Damit die Kirchgemeinden weiter
in der Lage sind, Raum für ein attraktives Gemeindeleben zu bieten,
hat er deshalb eine Richtgrösse von
5000 bis 7000 Mitgliedern pro Gemeinde definiert. Das vor knapp drei
Jahren lancierte Projekt KirchgemeindePlus (KG Plus) zielt also auf eine Reduktion der Anzahl Kirchgemeinden hin.
Fehlende finanzielle Ressourcen
«Letztlich ist es eine Vorgabe der
Landeskirche. Im Hinblick auf die
schrumpfenden
Mitgliederzahlen
bleibt uns künftig gar keine andere
Wahl, wobei ich das nicht negativ bewerte», sagt Claus Heiser, Präsident
der Kirchgemeinde Dielsdorf. Seine
Gemeinde sei seit etwa zwei Jahren
mit allen umliegenden Gemeinden im
Gespräch. Ähnlich sieht es auch Paul
Knöpfli, Präsident der Kirchenpflege
von Niederhasli-Niederglatt: «Zusammenschlüsse von Kirchgemeinden
müssen uns aufgrund der zukünftigen Herausforderungen, des Mitgliederrückgangs und knapper werdender Ressourcen interessieren.» Zurzeit würden in Gesprächen die regionalen Bedürfnisse und Möglichkeiten
mit Nachbarkirchgemeinden abgeklärt. «Ein Mandat der Kirchgemeinde für weitergehende Gespräche wollen wir uns anlässlich der Kreisgemeindeversammlung im Juni geben
lassen.» Die Kirchgemeinden Weiach,
Bachs und Stadel werden an der
nächsten
Gemeindeversammlung
ebenfalls Mandate für konkrete Fusionsgespräche einholen.
Verlust der Identität
Skeptisch ist man hingegen in Oberglatt: «Im Moment ist keine Fusion
geplant», so die Präsidentin der Kirchenpflege Liselotte Mahler. So lange
es finanziell funktioniere und man
genügend Behördenmitglieder finde,
sei ein solcher Schritt nicht denkbar.
«Noch ist nicht klar, was eine Fusion
in letzter Konsequenz bedeutet.» Im
Geschäftsleben würden bei Fusionen
die Grossen die Kleinen schlucken.
Mahler: «Die Chance ist klein, dass
nach einer Fusion noch in jeder Gemeindekirche an jedem Sonntag Gottesdienste stattfinden werden.» Wenn
die Kirche nicht mehr im eigenen
Dorf stehe, gehe die Identität mit ihr
noch mehr verloren. «Es nehmen immer weniger Menschen an Gottesdiensten teil. Wieso sollen sie plötzlich bereit sein, mit dem Auto in die
nächste Gemeinde zu fahren», fragt
Mahler. Sie sehe die Zukunft in der
Zusammenarbeit mit umliegenden
Gemeinden. So sei beispielsweise die
gegenseitige Vertretung der Pfarrer
denkbar.
Für Flurin Wahl, Kirchenpflegepräsident von Rafz, ist klar: «In näherer Zukunft wird es keine Fusion
geben.» Schon heute würden sich die
Pfarrer der Kirchgemeinden Rafz,
Wil-Hüntwangen-Wasterkingen,
Eglisau und Glattfelden gegenseitig
vertreten. «Langfristig werden die
Gemeinden aus finanziellen Gründen
und wegen der immer vielfältigeren
Aufgaben vermutlich zu einer noch
engeren Zusammenarbeit gezwungen
sein», sagt Wahl.
Fortgeschrittene Prozesse
Laut Martin Peier, Beauftragter KG
Plus, dürften im Zürcher Unterland
nahezu alle Kirchgemeinden in den
Abklärungen stehen. «Weit vorangeschritten sind die Prozesse im Furttal, im Wehntal und im Embrachertal», so Peier. Das Projekt Kirche
Wehntal, bestehend aus den Kirchgemeinden
Niederweningen
und
Schöfflisdorf-Oberweningen-Schleinikon, soll im Lauf des ersten Halbjahrs 2016 umgesetzt werden. «Die
beiden Kirchgemeinden haben letztes
Jahr bereits Ja zu einem Zusammenschluss gesagt, jetzt wurde die Zeit
genutzt, um an den Inhalten zu arbeiten und eine gemeinsame Kirchgemeindeordnung zu erstellen», sagt
Kaspar Zbinden, Mitglied Kirchenpflege in Niederweningen. Im Juni
würden beide Kirchen über die neue
Kirchgemeindeordnung abstimmen
und bei einem Ja den Zusammenschluss besiegeln. Zbinden: «Ein
Nein ist immer noch möglich, aber
wir sind sehr zuversichtlich, dass wir
Katholische Kirche plant Seelsorgeräume anstelle von Fusionen
Die Katholische Kirche im Kanton
Zürich sieht im Moment keine Fusionen von Kirchgemeinden vor. Sie
werden aber in Zukunft nicht ausgeschlossen. Aufgrund von Priestermangel sind dafür Seelsorgeräume geplant. Das heisst, Kirchgemeinden schliessen sich zu einem
Seelsorgeraum zusammen. «Das
können Kirchgemeinden mit mehr
als einer Pfarrei, oder auch mehrer
Kirchgemeinden mit mehreren Pfarreien sein», sagt Aschi Rutz, Bereichsleiter Kommunikation des Synodalrats der Katholischen Kirche im
Kanton Zürich. So gebe es seit einigen Jahren beispielsweise den Seelsorgeraum Dietikon-Schlieren. «Die
beiden Kirchgemeinden Dietikon und
Schlieren sind hier über einen Ko-
operationsvertrag miteinander verbunden, nicht aber zu einer Kirchgemeinde fusioniert.» Insgesamt
bestehen fünf Seelsorgeräume. Hinzukommt, dass die Katholische Kirche seit einigen Jahren wächst.
2014 hat sie im Kanton Zürich um
gut 2000 Mitglieder zugelegt. Rutz:
«Grund dafür ist zur Hauptsache
die Netto-Zuwanderung.» (pw.)
auf dem richtigen Weg sind.»
Überzeugt zeigt sich auch Walter
Meili, Präsident der Kirchenpflege
Schöfflisdorf-Oberweningen-Schleinikon: «Für die Mitglieder werden die
kirchlichen Angebote vielfältiger und
das kirchliche Leben dadurch attraktiver.» Ebenfalls fortgeschritten sind
die Arbeiten der Reformierten Kirchgemeinden Embrach-Oberembrach
und Lufingen. «Wichtig erscheint mir,
dass jede Gemeinde seine eigenen
Werte und seine eigene Farbe behalten kann und die Fusion breit abgestützt erarbeitet wird», sagt René
Bachmann Präsident der Kirchenpflege von Embrach-Oberembrach.
Die Fusion ist auf 2018 geplant.
Nur noch 60 Gemeinden
Statt wie bisher 179 könnten es sogar
weniger als die geplanten 60 Fusionsgemeinden im Kanton Zürich
werden. «Wir beobachten, dass sich
grössere Gruppen von Kirchgemeinden zu Gesprächen zusammentun als
anfänglich gedacht», sagt Martin Peier. So treffe sich beispielsweise das
obere Tösstal mit insgesamt sieben
bis acht Kirchgemeinden. «Es kann
gut sein, dass es dereinst etwa 35
Kirchgemeinden sein werden.» Zu
dieser Einschätzung beigetragen haben dürfte auch der Entscheid der
Stadtzürcher: Erst im September hatten sie beschlossen, ihre 34 Kirchgemeinden zu einer einzigen zusammenzuschliessen.
Für Peier sind die Fusionen jedoch nicht Kernpunkt der Reform.
«Vielmehr geht es darum, neue Identitätsräume zu schaffen, die es einer
Gemeinde ermöglichen, das gesamte
Angebot kirchlichen Handelns aufrechtzuerhalten und an neue gesellschaftliche Situationen anzupassen.»
Reformierte Kirchgemeinde Niederhasli-Niederglatt: Kirchgemeindeversammlung am Mittwoch, 3. Juni, 20 Uhr, Schulhaus Seehalde, Mettmenhasli.
Kirchgemeinde Niederweningen: Kirchgemeindeversammlung am Donnerstag,
18. Juni, 20 Uhr, Kirche Niederweningen.
Kirche
Schöfflisdorf-OberweningenSchleinikon: Kirchgemeindeversammlung
am 24. Juni, 20 Uhr, Gemeindesaal Schöfflisdorf.
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Wochenspiegel
Nr. 23
M A R K T P L AT Z / H I N WE I S
3. Juni 2015
Computerprobleme: Bülacher BB COM IT
überwacht Server und Netzwerke
kompetent kümmern. Die meisten
Mitarbeiter sind seit vielen Jahre bei
uns und werden regelmässig weitergebildet. Übrigens: Wir bilden auch
Lehrlinge im Computerbereich aus.»
BB COM IT heisst das Unternehmen, das im Zürcher
Unterland nicht nur Computer verkauft, sondern auch
Computeranlagen betreut.
Im Shop in Bülach werden
auch Accessoires rund um
den Computer angeboten.
Das Unternehmen ist Swisscom-Partner.
Seit 17 Jahren ist die BB COM IT
GmbH in Bülach ansässig und Ansprechpartner für KMU und Privatpersonen, wenn es um den Computer
geht. Hinter dem Unternehmen stehen die beiden Inhaber und Geschäftsführer Stefan Maag und Thomas Bacher. Im Gespräch betonen
sie: «Wir verkaufen nicht nur Computer, sondern leisten auch Support im
Computerbereich wie die Betreuung
der Netzwerke und der Server. Wir
Publireportage
Rundum-Service
Stefan Maag (links) und Thomas Bacher stehen hinter der in Bülach
domizilierten BB COM IT GmbH.
Foto: Béatrice Christen
verstehen uns als IT-Dienstleister.
Unsere Stärken sind neben PC-Reparaturen der IT-Support. Cloud-Dienste, Webhosting und Videoüberwachungen. Zu unserem Kundenkreis
gehören neben der Businesskund-
schaft auch Privatpersonen. Dabei
stehen die Wünsche und Bedürfnisse
der Kundschaft im Zentrum. Unser
Team besteht aus IT-Spezialisten, die
sich um die Beratung, die Installation
und den Betrieb der Kundensysteme
Das Unternehmen BB COM IT GmbH
überwacht und betreut die Server
seiner Kundschaft auf Wunsch regelmässig. Die beiden Inhaber betonen:
«Wer bei uns einen aktiven Servicevertrag abschliesst, wird – falls Probleme oder Fragen auftauchen – kurzfristig betreut und beraten. Unser
Credo heisst: Kompetent, menschlich
und zuverlässig».
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Einschränkungen
des Verkehrs in Kloten
Vergangenes Jahr wurde die Lufingerstrasse im Bereich der Einmündung Thalstrasse und der Kaserne sicherer gemacht. Die Einmündung zur
Kaserne Kloten wurde verlegt und
zusammen mit der Einmündung
Thalstrasse zu einer vierarmigen
Kreuzung mit Lichtsignal ausgebaut.
Zu diesem Zweck wurde die Bushaltestelle Kaserne Ost verlegt und behindertengerecht erstellt.
Das Projekt umfasst auch die Anpassung der Beleuchtung im gesamten Kreuzungsbereich. Zudem sanierte die Stadt Kloten zusammen mit der
Industrielle Betriebe Kloten AG die
Thalstrasse.
Der abschliessende Einbau der
Deckbeläge erfolgt in drei Etappen
und führt auf der Lufingerstrasse und
der Thalstrasse vom 8. bis 22. Juni
zu Verkehrseinschränkungen, wie
das kantonale Tiefbauamt mitteilt.
Die Buslinien (VBG und Postauto)
werden nicht umgeleitet. Jedoch
kann es während der 2. und 3. Etappe zu Verspätungen kommen. Die
Haltestelle Kaserne Ost wird lokal
verschoben. (pd.)
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Nr. 23
3. Juni 2015
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Seniorenrat Dielsdorf: Neues, konstruktives
Denken hilft auch den Senioren weiter
Während acht Jahren leitete Walter Keller den Seniorenrat in Dielsdorf mit viel
Hingabe. Sein Nachfolger,
Otto Siegenthaler, lobt Kellers weitsichtige, umfangreiche Aufbauarbeit und
Eines der beiden Hybridpostautos
will den Seniorenrat in seiFoto: zvg.
für die Region Embrach.
nem Sinne weiterführen.
Zwei Hybridfahrzeuge
für das Embrachertal
Auf der Linie 522 Teufen–Freienstein–Embrach setzt PostAuto ab sofort zwei neue Hybridpostautos ein.
Die Postautos sind im fahrplanmässigen Linienverkehr unterwegs. Dank
den beiden neuen Fahrzeugen in der
Region Zürich vergrössert PostAuto
seine Hybridflotte auf 31 Busse und
ist inzwischen in etlichen Regionen
der Schweiz mit dieser Antriebsart
unterwegs. Ziel ist es, mit den Hybrid-Fahrzeugen in der Region Zürich
25 Prozent Treibstoff einzusparen,
wie einer Mitteilung zu entnehmen
ist. Die grösste Dichte gibt es im Tessin, wo in den Regionen Mendrisiotto
und Bellinzonese insgesamt zehn
Hybridpostautos fahren. (pd.)
Claudia Creuzburg
Rund ein Viertel der Bevölkerung von
Dielsdorf ist über 60 Jahre alt. Nichts
Überraschendes, denn auch in anderen Agglomerationsgemeinden sieht
die Altersstruktur ähnlich aus. Der
Gemeinderat Dielsdorf nimmt diese
Tatsache ernst und beauftragte 1997
eine Kommission, ein Seniorenkonzept zu entwickeln. In der Folge wurde 1998 der Seniorenrat ins Leben
gerufen, der sich vor allem mit Altersfragen befasst sowie die bestehenden Leistungsangebote koordiniert, ergänzt und erweitert.
Aufgaben des Seniorenrats
Leitungswechsel im Dielsdorfer Seniorenrat: Walter Keller (r.), Nachfolger Otto Siegenthaler.
ten der Pflege und von Pro-Senectute-Vertretern. Die Gemeinde übernimmt die Kosten des Mittagessens.
Kernaufgabe des Seniorenrats ist
es, der Vereinsamung der Senioren
entgegenzuwirken. Hilfreich seien
hierfür oftmals «Lockvögel» wie Gratiskaffee und Gipfeli bei einer Besichtigung, sagt Walter Keller und fügt
an: «Wenn es einem Menschen gut
geht, wenn er sich zu Hause und in
seiner Umgebung wohlfühlt, kostet er
der Gesellschaft wenig.»
ren sollen auch für die Alterspolitik
sensibilisiert werden. Nebst zahlreichen Internetplattformen besteht
hierfür auch die Möglichkeit, Otto
Siegenthaler zuratezuziehen, wenn
es um Themen wie die Reform der
Altersvorsorge, das Projekt 70+ oder
neue Wohnformen im Alter geht.
Mutig soll auch Unangenehmes
angegangen werden: So beispielsweise Fragen zur finanziellen Regelung
und Absicherung im Alter, zum Verfassen eines Vorsorgeauftrags als
sinnvolle Ergänzung zur Patientenverfügung oder über Fragen zum
Testament.
Foto: Claudia Creuzburg
häufig mit Schreibarbeiten beschäftigt. Aber es hat sich gelohnt. Die Seniorinnen und Senioren begegneten
mir wertschätzend und dankbar.»
Die Sanierungsarbeiten an der Otelfingerstrasse sind seit dem 7. April in
Gang und kommen planmässig voran. Für die abschliessenden Belagsarbeiten müssen die Otelfinger- und
die Hüttikerstrasse im Abschnitt Zürcherstrasse bis Bahnübergang aus
Gründen der Effizienz, der Einbauqualität und der Arbeitssicherheit für
den Verkehr komplett gesperrt werden. Sie dauert bis Mittwoch, 10. Juni, 5 Uhr.
Während der Vollsperrung wird
der Verkehr in beiden Richtungen
über die Talquerung Dällikon–Buchs
umgeleitet. (pd.)
Der Seniorenrat vertritt die Interessen und Anliegen der Menschen ab
60 Jahren und ist Bindeglied zwischen den Dielsdorfer Senioren und
dem Gemeinderat. Wichtige Projekte
der letzten Jahre waren die Inventarisierung der Sitzgelegenheiten in
und um Dielsdorf sowie die Aufzeichnung von Treppenwegen. Als Folge
dieser Arbeit wurden in Bushaltestellen Sitzbänke montiert und Treppenwege mit Geländer ausgestattet, ein
nützlicher Beitrag für die Wahrung
der Lebensqualität und Autonomie
der älteren Menschen.
Mit grossem Einsatz organisiert
Kurt Wiederkehr, Mitglied des Vorstands, eine Vielfalt von monatlichen
Aktivitäten wie Spielnachmittage, Besichtigungen,
Informationsabende
oder kulturelle Anlässe. Highlight ist
die jährliche Seniorenreise. Rund 200
Teilnehmende reisen jeweils in vier
Cars durch die Schweiz. Begleitet
werden sie von den Pfarrern, vom
Gemeindepräsidenten, von Fachleu-
Festliches Konzert
in Regensberg
Den Kulturverein Bülach Nord gibt es schon
Am Sonntag, 7. Juni, findet um 17
Uhr in der reformierten Kirche in Regensberg ein Sommerkonzert mit
dem Zürcher Konzert- und Vokalensemble statt. Solisten sind: Sopran:
Kyungbin Duay, Bariton: Soon Kee
Woo, Flöte: Paul Haemig, Violine: Anne-Catherine Vonaesch, Gitarre: Midori Dumermuth, Klavier: Kiyomi Higaki. Im Programm werden Arien
von Verdi, Rossini, Mozart und anderen sowie Instrumentalwerke von
Mozart, Haydn, Ibert, Paganini u.a.
dargeboten. Zur Deckung der Unkosten wird eine Kollekte erhoben. (pd.)
Ein neu gegründeter Verein
will im ehemaligen Bülachguss-Gebäude ein Kulturzentrum realisieren. Aber
ob das möglich wird, ist
keineswegs sicher.
Bis 10. Juni: Sperrung
der Otelfinger- und
Hüttikerstrasse
IN KÜRZE
Austritt
Oberglatt: Der Gemeinderat kündigt die Mitgliedschaft beim Theater für den Kanton Zürich auf
Ende Dezember dieses Jahres.
Wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt, kostet die Mitgliedschaft in der Genossenschaft die
Gemeinde jährlich 5300 Franken
oder 80 Rappen pro Einwohner.
Daniel Jaggi
«Bülach braucht einen Ort der kulturellen Begegnung, wo man sich auch
über die Quartier- und Stadtgrenzen
hinaus trifft, wo man geniesst, diskutiert und sich kulturell auf verschiedenste Arten austauscht.» Das sagte
Stadtrat Hanspeter Lienhart (SP) anlässlich einer Ausstellung letzten September im Bülachguss-Gebäude.
Nun ist ein erster Eckpfeiler hin
zu einem Kunst- und Kulturzentrum
in Bülach Nord eingeschlagen worden: 20 Kunstinteressierte gründeten
Anfang Mai den Trägerverein «KulturBülachNord».
Interimspräsident
Mischa Klaus: «Mit der Entwicklung
in Bülachs Norden und der geplanten
Schaffung eines neuen Stadtteils bietet sich die wohl einmalige Chance,
die historische Liegenschaft für kultu-
Auch Unangenehmes angehen
Der Vorstand arbeitet aber auch eng
mit den beiden Ortskirchen zusammen. So ist für den 1. Oktober im katholischen Pfarreizentrum an der
Buchserstrasse ein Vortragsnachmittag mit dem emeritierten Abt Martin
Werlen aus Einsiedeln geplant. Nach
dem Vortrag besteht die Möglichkeit
zur Diskussion mit dem Kirchenmann.
Aber damit nicht genug: Die
Dielsdorfer Seniorinnen und Senio-
relle Angebote zu nutzen», schreibt
er in einer letzte Woche verbreiteten
Mitteilung. Mit der historischen Liegenschaft ist das Bülachguss-Gebäude gemeint, das heute im Besitz der
Bülachguss AG ist und dereinst in
den Besitz der Allreal übergehen soll.
Klaus schreibt weiter: «Ziel des Vereins ist deshalb die Schaffung, Förderung und Erhaltung eines breiten
künstlerischen und kulturellen Angebots in der ehemaligen Giesserei
oder einer anderen, geeigneten Lokalität.»
Grossverteiler geplant
Dass sich das ehemalige Fabrikgebäude für ein Kulturzentrum geradezu anbietet, ist naheliegend. Ob es
aber stehen bleibt, ist noch nicht festgeschrieben. So hat der Gemeinderat
die Unterschutzstellung an der kürzlich erfolgten Gestaltungsplandebatte
nicht vollzogen. Hanspeter Lienhart
betont aber: «Das Gebäude kann
aber trotzdem nicht abgerissen werden, da die kantonale Denkmalpflegkommission mit Gutachten die Unterschutzstellung verlangt.» Gemäss Art.
204 des Planungs- und Baugesetzes
sei der Stadtrat verpflichtet, nun mit
Bedürfnisse verändern sich
Im Zuge der Globalisierung verändern sich die Bedürfnisse und Wünsche der älteren Menschen. Die Aufgaben des Seniorenrats werden deshalb fortlaufend überarbeitet und angepasst. Walter Keller blickt zufrieden auf seine geleistete Arbeit zurück. «Da ich stets alle Mails und
Briefe beantwortet habe, war ich
einem
Unterschutzstellungsvertrag
das Anliegen zu sichern. Schutzwürdig oder nicht schutzwürdig: Allreal
lässt gegenüber dem «Wochenspiegel» offen, was sie konkret auf dem
Gelände bauen will. Sprecherin Simone Britschgi: «Es ist noch zu früh,
um etwas sagen zu können.» Der
«Wochenspiegel» weiss: Im nördlichen Teil des Gebäudes denkt man
daran, einen Grossverteiler unterzubringen.
Sicher ist dagegen, in den beiden
Gestaltungsplangebieten Bülachguss
und Glashütte muss mindestens je
ein Gemeinschaftsraum realisiert
werden. Klar ist mit der Gründung
des Trägervereins auch, dass die
Machbarkeitsstudie für die Realisierung eines Kulturzentrums im Bülachguss-Gebäude positiv ausgefallen
sein muss. Die 50 000 Franken teure
Untersuchung gab Allreal in Auftrag.
Die Studie ging drei Fragen nach: Ist
ein Kulturzentrum im BülachgussGebäude machbar? Welches kulturelle Konzept ist notwendig, und kann
eine Trägerschaft gefunden werden?
Zu den Ergebnissen schweigt Sprecherin Britschgi ebenfalls. Doch bei
einem negativen Ergebnis wäre auch
Klagen ist nicht mehr zeitgemäss
Otto Siegenthaler nimmt sich vor, die
Vernetzung mit anderen Gemeinden
zu fördern. «Das ist zwar mit viel Arbeit verbunden, doch für grössere
Anlässe könnten auch namhaftere
Personen engagiert werden. Zudem
bestünde eine grösser Auswahl an
geeigneter Infrastruktur.» Ausserdem
möchte Siegenthaler philosophische
Anregungen einbringen. «Keine Zeit
haben oder über Einschränkungen,
Verluste oder Krankheiten zu klagen
sind nicht mehr zeitgemäss.»
Siegenthaler und Keller sind sich
einig: Auch neues, konstruktives
Denken hilft den Senioren weiter.
Sämtliche Angebote des Seniorenrats werden im Mitteilungsblatt von Dielsdorf publiziert oder sind unter www.sr-dielsdorf.ch
zu finden.
keine Trägerschaft notwendig geworden, wie sie nun am 4. Mai in der
ehemaligen Giesserei aus der Taufe
gehoben wurde.
Zentrum auf privater Basis
Wie der Mitteilung des Trägervereins
KulturBülachNord weiter zu entnehmen ist, sollen die Mitglieder nun
Vorschläge entwickeln und prüfen.
Ziel sei , so Mischa Klaus im Schreiben, «die Realisierung einer nachhaltigen kulturellen Institution mit regionaler Ausstrahlung». Eine Institution
also, die den bestehenden und zukünftigen Angeboten und Ansprüchen des Bezirkshauptorts Bülach gerecht werden solle. Als Nächstes
würden die notwendigen Vereinsstrukturen (Wahl des Vorstands, Bildung von Arbeitsgruppen) geschaffen
und die Konzepte für Nutzung, Räume und Finanzierung weiterentwickelt. Für die Einschätzung der finanziellen Planung konnte der Verein
einen Vertreter einer Bank gewonnen. Klaus weiter: «Im Sinn einer
Private-Public-Partnership soll das
Kunst- und Kulturzentrum auf privatwirtschaftlicher Basis realisiert werden und breit abgestützt sein.»
6
Wochenspiegel
Nr. 23
3. Juni 2015
Neubau der Garderobe
des FC Bülach: Dummheit oder böse Absicht?
Der Stadtrat schreibt in seiner Mitteilung, der Betrag von 900 000 für eine
Sanierung des Garderobengebäudes
stehe in keinem Verhältnis zu der
Nutzungsdauer von 11 bis 13 Jahren.
Im nächsten Satz kommt er dann zum
Schluss, dass ein Betrag von 2,5 Mio
plus 200 000 Franken Planungskosten der kurzen Nutzungsdauer angemessen sei. Seldwyla lässt grüssen.
Man fragt sich natürlich, ob hier die
Urteilsfähigkeit der Mehrheit der
Stadträte für eine kurze Zeit einen Totalausfall hatte oder ob andere Absichten dahinterstehen. Ist doch
schön, dass man dem Architekten,
der für das Asyl- und Flüchtlingszentrum einen unbrauchbaren Entwurf
POLITIK
PARTEIEN
lieferte, wieder ohne Ausschreibung
einen neuen Auftrag zuhalten kann.
Im Weiteren – dies ganz im Gegensatz
zu Projekten, die für die Bürger wirklich wichtig und dringend wären –
muss es hier schnell vorwärtsgehen,
damit dem FC der Umkleidepalast
möglichst für die Feiern Anfang 2017
zur Verfügung steht. Allenfalls ist
sonst die Wiederwahl von gewissen
Stadträten gefährdet.
Mit diesem Entscheid geht der
Stadtrat aber auch ein hohes Risiko
ein: So muss der Kreditantrag Fachkommission, RPK, Gemeinderat und
allenfalls noch eine Volksabstimmung
überstehen. Falls das Referendum ergriffen würde, finden die 100-JahrFeiern im alten Gebäude statt.
Viel kostenbewusster und auch sicherer auf der Zeitachse wäre die
Vernunftslösung einer Sanierung ohne Luxus; 10 bis 15 Jahre Nutzungs-
dauer sind für ein saniertes Gebäude
kein Problem, jedoch für ein neues
Gebäude absolute Verschwendung.
Überdies strapaziert dieser Entscheid den Investitions-Plafond weiter
und führt im schlimmsten Fall zu Verzögerungen bei Investitionen, deren
Notwendigkeit unbestritten ist. Der
Stadtrat würde sehr gut daran tun,
sich diese Sache nochmals zu überlegen. Privatinteressen passen nicht in
ein Gemeinwesen, und noch weniger
in ein Gemeinwesen, dem der gleiche
Stadtrat ein Sparprogramm verordnen musste, da die Kosten aufgrund
vieler fragwürdiger Entscheide aus
den vorherigen Legislaturperioden
aus dem Ruder liefen.
Dieser absolut nicht nachvollziehbare Entscheid ist auch ein Schlag ins
Gesicht derjenigen, die Hoffnung
schöpften, dass unter dem neuen
Stadtpräsidenten sowie – nicht zuletzt
dank BSB-Exponenten – den aktuellen Gemeinderäten mehr Kostenbewusstsein und Transparenz Einzug
halten würden.
Bruno Wermelinger, Präsident
Beobachter-Stadt-Bülach
Chance verpasst,
Bülach Nord nachhaltig
auszurichten
Bülach wird sich im Norden weiterentwickeln können, das hat der Gemeinderat nahezu einstimmig entschieden. 2000 neue Einwohner und
mehrere hundert Arbeitsplätze werden im neuen Quartier entstehen. Die
Areale von Bülachguss und Vetropack
sind dazu prädestiniert. Die Lage direkt am Bahnhof ermöglicht es, dass
ein grosser Teil des entstehenden Verkehrs durch Bus und Bahn aufgefan-
gen wird. Der Kanton schreibt sogar
einen Anteil von 55 Prozent vor.
Leider hat es der Gemeinderat
verpasst, das Quartier aus energetischen und ökologischen Kriterien
nachhaltig auszurichten und damit in
Bülach ein Vorzeige-Quartier zu errichten. Kein Gehör fanden verschärfte energetische Vorschriften für die
Bauten, die Bevorzugung von Sonnenenergie auf den Dächern und zusätzliche Veloabstellplätze zu errichten.
Das eine naturnahe Umgebungsgestaltung vorgeschrieben werden sollte, hatte erst recht keine Chance.
Nicht einmal, dass mindestens 70
Prozent der gesetzten Bäume und
Sträucher aus der Schweiz stammen
sollten. Nun bleibt nur noch die Hoffnung, dass die Investoren ihre Zusicherungen, dass sie nachhaltig bauen
wollen, auch wirklich umsetzen.
David Galeuchet, Grüne Bülach
Wochenspiegel
VE R M I S C H TE S
3. Juni 2015
7
Letzter Akt der Spitaldelegierten
Nach 80 Jahren ist der
Bülacher Spitalzweckverband Geschichte. An der
letzten Versammlung wurde
vor allem vorwärts geblickt.
Daniel Jaggi
Rund 500 Biker treffen sich dieses
Jahr in Bülach.
Foto: Archiv
Bülach: Ein Tag
für Biker-Fans
Die «swiss 500 miles» gehen am Wochenende zum
8. Mal in Szene. Bülach ist
wieder Zielort, beim «Goldenen Kopf» treffen sich
Fahrer und Töff-Fans.
Seit dem Jahr 2008 gibt es die «swiss
500 miles». Die Anforderungen für
die Teilnehmer sind enorm, die 500
Meilen müssen innerhalb 24 Stunden
nach einem genauen Streckenplan,
der von Posten zu Posten abgegeben
wird, abgefahren werden. Dass dabei
die Verkehrsregeln einzuhalten sind,
ist für alle Teilnehmer eine Selbstverständlichkeit.
Die 500-Meilen-Fahrten haben
sich in Mitteleuropa etabliert. Vor 14
Jahren wurde in Belgien begonnen,
2008 kam die Schweiz hinzu, 2013
Tschechien und im vergangenen Jahr
Italien. Es dürften wie in den vergangenen Jahren um die 500 Fahrer
sein, die am Samstag, 6. Juni, an den
Start gehen – der Startort wird noch
nicht bekannt gegeben – und am
Sonntag, 7. Juni, nach 24 Stunden in
Bülachs Altstadt das Zieltor in der
Marktgasse durchfahren. Dort wird
die Maschine abgestellt und nachher
mit Gleichgesinnten aus der Schweiz,
Deutschland, Österreich, Frankreich,
Italien, Tschechien und anderen Ländern über die Erlebnisse der vergangenen 24 Stunden diskutiert.
Bülach ist zum 6. Mal Zielort. Die
Ankommenden werden im «Goldenen Kopf» verpflegt, der auch für die
Besucher ein spezielles Angebot bereithält. Die Altstadt ist am 7. Juni ab
10 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt. (hu)
H. Fehr, SVP
Nr. 23
«Ich wünsche dem Verwaltungsrat eine glückliche Zukunft, auch zum
Wohl der Patienten»: Mit diesen Worten schloss Bruno Heinzelmann, Präsident der Delegiertenversammlung
des Bülacher Spitalzweckverbands,
die Versammlung. Nach 80 Jahren
wird der Gemeindeverbund am 25.
Juni mit einer Umwandlungsversammlung zur Aktiengesellschaft. So
hat es eine deutliche Mehrheit der
Stimmberechtigten der 35 Zweckverbandsgemeinden Ende November bestimmt. Damit verlieren vor allem
kleine Gemeinde an Bedeutung, während Städte wie Bülach oder Kloten
dazugewinnen. In der AG entspricht
der Stimmenanteil nämlich dem eingebrachten Kapital.
Wieder Betriebsgewinn
Die letzte Handlung der Delegierten
bestand darin, die Rechnung 2014
und den Geschäftsbericht abzunehmen. Dies geschah jeweils fraglos
und mit stillschweigender Zustimmung. Über die Jahresrechnung berichtete der «Wochenspiegel» bereits
am 22. April. Die wichtigste Zahl: Der
Betriebsgewinn stieg netto auf 8,1
Millionen Franken (+ 14 Prozent). Auf
dem Weg zur Aktiengesellschaft hat
Für die Ende Juni vorgesehene
Umwandlung des Spitals von einem
Zweckverband in eine Aktiengesellschaft hat die juristische Auseinandersetzung in Schöfflisdorf (siehe
Seite 1) keine Auswirkung. Dies betonte
Verwaltungsratspräsidentin
Ilse Kaufmann an der Delegiertenversammlung. Kaufmann: «Die
Umwandlung ist nicht gehemmt.»
Will heissen: Am 25 Juni werden
statt und mit den Spezialdisziplinen
Geburten und Orthopädie strahlen
schon zwei Leuchttürme, wie Gilgen
sie bezeichnet.
Restriktivere Arbeitszeiten
Dagegen zeigen sich mit der Umwandlung des Spitals in eine Aktiengesellschaft beim Arbeitsgesetz grosse Herausforderungen. Will heissen:
Als AG untersteht das Spital fortan
dem Obligationenrecht, das beispielsweise bei der Arbeitszeit restriktiver
ist als das öffentliche Recht, dem das
Spital derzeit untersteht. Gilgen zum
«Wochenspiegel»: «Wir sind nun daran, alle Arbeitsprozesse zu überprü-
32 Unterländer Gemeinden zu Aktionären des Spitals Bülach. Nicht so
Schöfflisdorf, obwohl der Bezirksrat
Dielsdorf den Stimmrechtsrekurs abgewiesen hat.
Gegen den Rekurs ist innerhalb
von 30 Tagen eine Beschwerde beim
Zürcher Verwaltungsgericht möglich.
Erst wenn der Entscheid rechtskräftig ist, kann die Wehntaler Gemeinde
den nächsten Schritt in Richtung Spi-
tal-Aktiengesellschaft
unternehmen. Dies wäre auch ganz im Sinn
des Verwaltungsrats des Spitals Bülach. Nach Kaufmanns Angaben sei
man nämlich auch nach der Umwandlungsversammlung
gewillt,
Schöfflisdorf in der Aktiengesellschaft aufzunehmen. Kaufmann:
«Schöfflisdorf kann innert eines
Jahres ab Rechtskraft des Entscheids Aktionärin werden.» (dj.)
fen.» Wie viel Personal zusätzlich
eingestellt werden müsse, sei noch
unklar.
Geklärt ist dagegen die Frage, ob
das Spital Bülach auch als Aktiengesellschaft von den Steuern befreit
bleibt. Nach Angaben von Verwaltungsratspräsidentin Ilse Kaufmann
habe der Kanton für die Staats- und
Gemeindesteuern eine entsprechende
Zusicherung abgegeben. Damit spart
das Spital jährlich rund 1 Million
Franken. Die Steuerbefreiung gilt
vorerst für die nächsten fünf Jahre,
denn bis dahin ist das Spital ausschliesslich in den Händen der Gemeinden.
Die Steuerbefreiung kommt aber
nur zustande, wenn in den Statuten
nachträglich noch festgehalten wird,
keine
Dividende
auszuschütten,
höchstens das eingesetzte Kapital zu
verzinsen und bei einer Liquidation
des Spitals das Kapital einem anderen öffentlichen Zweck zukommen zu
lassen. Der Bund hat die Aktiengesellschaft zudem von den bei der Umwandlung anfallenden Emissionsabgaben in der Höhe von 400 000 Franken befreit.
Geschäftsbericht 2014 unter www.spitalbuelach.ch –› über uns –› Jahresbericht.
Neue Laufstrecke
in Niederhasli eröffnet
T. Hardegger, SP
Langjährige Politarbeit bewährt sich.
Das haben auch der Eglisauer SVPNationalrat Hans Fehr und sein Rümlanger Kollege, Thomas Hardegger
von der SP, erfahren. So lehnten es
die Delegierten ab, den 68-jährigen
Fehr zugunsten von Roger Köppel zu
opfern. Der Eglisauer schaffte die Altersguillotine und erhielt Platz 4 auf
der Nationalratsliste. Köppel bleibt
auf Platz 17. Thomas Hardegger, der
auch Gemeindepräsident von Rümlang ist, wurde von den SP-Delegierten auf Platz 3 gesetzt. (dj.)
der Verwaltungsrat inzwischen die
strategische Ausrichtung des Spitals
definiert.
Nach Angaben von Spitaldirektor
Rolf Gilgen sollen vier Ziele verfolgt
werden: 1. eine solide Grundversorgung im Unterland, 2. das Betreiben
von drei bis sechs Spezialdisziplinen,
die über die Region hinaus «strahlen», 3. Kooperationen zur Kostenminimierung und Effizienzsteigerung
sowie 4. finanzielle Unabhängigkeit.
Eigentlich nichts Neues. Mit dieser Ausrichtung bleibt das Spital auf
dem eingeschlagenen Weg. So finden
beispielsweise bereits heute in verschiedenen Bereichen Kooperationen
Trotz Rechtsstreit in Schöfflisdorf: Umwandlung nicht gefährdet
Gute Nachrichten für Unterländer Spaziergänger, Walker und Jogger: Der Helsana-Trail in Niederhasli ist
ab sofort geöffnet. Die 5,8
Kilometer lange Laufstrecke
startet und endet beim
Schützenhaus Salen in
Oberhasli.
Unterländer
setzten sich durch
Amtete 45 Jahre lang als RPK-Präsident: Bruno Begni (Opfikon) nimmt zum letzten Mal Stellung zu einer Jahresrechnung und begründet fachkundig auch nicht so augenfällige Abweichungen.
Foto: Daniel Jaggi
Flavio Zwahlen
«Wir wollen der Bevölkerung eine
Laufstrecke innerhalb der Gemeinde
anbieten», sagt Marco Kurer, Gemeindepräsident von Niederhasli.
Am Freitag eröffnete er den neuen
Helsana-Trail beim Schützenhaus Salen in Oberhasli. Dabei konnten sich
Kinder einem Fitness-Check unterziehen. Sie absolvierten einen Beweglichkeitsparcours, der auf die fünf
Bausteine der Motorik fokussiert war:
Kraft, Koordination, Beweglichkeit,
Schnelligkeit und Ausdauer. Erwachsene hatten die Möglichkeit, bei einem Lauftraining teilzunehmen, natürlich auf der 5,8 Kilometer langen
Helsana-Laufstrecke. Der Start sowie
das Ziel des Parcours befinden sich
beim Schützenhaus Salen in Oberhasli. «Dieser Standort ergab sich
durch die gute Zufahrt und die zahlreichen Parkplätze», sagt Kurer. Er
ist Vorsitzender der Niederhasler Arbeitsgruppe Natur und Landschaft.
Sie hat das Projekt realisiert.
Dorfvereine sollen Trail nutzen
In Rümlang gibt es schon seit Längerer Zeit einen Helsana-Trail. Kurer:
«Unsere Strecke mündet in diesen
ein.» Das heisst, ein grosser Teil war
bereits vorhanden. Dementsprechend
tief sind die Kosten für die Gemeinde.
«Die Materialkosten belaufen sich auf
ein paar hundert Franken», so Patric
Kubli, Gemeindeschreiber von Niederhasli. Das neue Angebot darf jedermann nutzen. Kubli: «Wir bitten
die Dorfvereine, einige Trainings auf
dem Helsana-Trail zu absolvieren.»
In der Schweiz findet man die
Helsana-Trails über hundert Mal. Die
ausgeschilderten Rundkurse wenden
sich an Laufsportler. Hinweistafeln
erklären den Läufern die richtigen
Techniken, Kräftigungs- und Dehnungsübungen. Ein Trail besteht aus
drei Strecken oder mehr, die zwischen 5 und 25 Kilometern lang sind.
Gut gelaunt: Laufbegeisterte stehen vor der Starttafel des Niederhasler
Helsana-Trails. In der Mitte Gemeindepräsident Marco Kurer.
Foto: fzw.
8
Wochenspiegel
Nr. 23
3. Juni 2015
MEINUNGEN
Stadtblatt Bülach …
Lieber hinschauen
als wegschauen
... sympathisch, aber utopisch und
vor allem nicht unentgeltlich. Nun
liegt es druckfrisch zum dritten Mal
in unseren Briefkästen. Sympathisch
deshalb, weil man das Herzblut und
Engagement der involvierten Personen spürt. Utopisch aber darum, weil
ersichtlich ist, dass es schwierig sein
wird, das Blatt mit vielschichtigen
Artikeln zu füllen, haben doch bereits
jetzt einige Vereine in diesen drei
Ausgaben wiederholt von ihren Aktivitäten berichtet. Preis: Das Stadtblatt wird über jährliche Steuergelder
in Höhe von 110 000 Franken finanziert und ist somit nicht unentgeltlich. Der Kosten-Nutzen Faktor steht
für mich in keinem Verhältnis. Dass
die Stadt Bülach dem Verein bei
Nichteinhaltung dieses vereinbarten
Betrags nicht doch weiter unter die
Arme greifen wird, bezweifle ich
stark. Deshalb stimme ich am 14. Juni Nein zum Stadtblatt Bülach.
Andrea Spycher,
Fraktionspräsidentin SVP Bülach
«Stadtblatt Bülach»:
Privates Engagement
unterstützen
Am 14. Juni stimmen wir über die
Volksinitiative «Stadtblatt Bülach»
ab. Mit dem Stadtblatt kann eine
wichtige Lücke in der kommunalen
Berichterstattung geschlossen werden. Alle Bülacherinnen und Bülacher werden monatlich über das lokale Vereins- und Kulturleben wie
auch über das politische, schulische
und kirchliche Geschehen informiert.
Dies fördert einerseits die Vernetzung
unter diesen verschiedenen Gruppen,
weil man sieht, was die anderen machen; andererseits werden manche
Einwohner, für die Bülach bis jetzt
nur Schlafstadt ist, anfangen, sich für
das lokale Geschehen zu interessieren.
Wir können froh sein, dass vielseitig in Bülach engagierte Personen
den Verein Stadtblatt gegründet haben und sich verpflichten, auf privater Basis monatlich ein Stadtblatt herauszugeben. Mit den drei Probeausgaben hat dieser Verein zudem bewiesen, dass er in der Lage ist, eine
qualitativ hochwertige, abwechslungsreiche und interessante Zeitschrift herauszugeben. Das alles kriegen wir für jährlich 6 Franken pro
Einwohner. Weil die Stadt Bülach nur
einen jährlichen Beitrag leistet und
weder eine Anschubfinanzierung
noch weitere Investitionen nötig sind,
ist das finanzielle Engagement klar
beziffert und begrenzt.
Ich fordere alle auf, am 14. Juni
ein Ja zur Volksinitiative «Stadtblatt
Bülach» in die Urne zu legen.
Felix Böni,
Gemeinderat Bülach
Stadtblatt Bülach:
Konkurrenz für Vereine
und Institutionen
Vom Initiativkomitee wird immer
wieder erwähnt, dass das Stadtblatt
durch alle Vereine, Kirchen und Institutionen breit abgestützt sei. Das
Stadtblatt Bülach möchte nebst der
jährlichen Subvention von 110 000
Franken Steuergelder die andere
Hälfte der Kosten durch Werbeeinnahmen decken. Dies vor dem Hintergrund von massiven finanziellen
Einbrüchen von Werbeeinnahmen
bei den Printmedien, aufgrund der
neuen digitalen Medien.
Zudem besitzen praktisch alle
Vereine und Institutionen eigene kleine Infoblätter oder Onlineauftritte. In
diesen werden die Vereine durch
Werbung des Gewerbes zusätzlich finanziert. Werden die Vereine Abgänge von Werbepartnern zugunsten des
Über das Schicksal von Menschen zu
entscheiden, braucht grösste Sorgfalt.
Richtigerweise hat der Kanton Zürich
deshalb im Asylverfahren eine mit
unabhängigen Fachleuten bestückte
Kommission, die in Härtefällen überprüft, ob es tatsächlich zur Ausweisung kommen soll. Ein besonderes
Augenmerk hat die Kommission auf
die Situation von eingeschulten Kindern von «Sans Papiers». In fünf von
sechs Fällen deckt sich die Einschätzung der Härtefallkommission mit
der des Migrationsamts. Hin und
wieder kommt es allerdings zu einer
anderslautenden Empfehlung, die dazu verhilft, eine menschliche Tragödie zu verhindern. Leisten wir uns
diese Kommission. Offene Augen und
Ohren sind das Mindeste, was wir
Menschen, die in unser Land geflüchtet sind, anbieten können.
Maria Eisele, Bülach
Für bessere Lösungen:
Nein zur StipendienInitiative
Eine Krähe beim Nestbau mitten in der Stadt Bülach. Raben und Krähen gelten als Vögel mit der grössten InDie Stipendien-Initiative will die Getelligenz und sind lernfähig. So nutzen sie beispielsweise Strassen, um Nüsse zu knacken.
Bild: Walter Bänninger
Stadtblattes finanziell verkraften? Ist
es im Interesse der Vereine, ihre eigenen «Geschichten» in einem fremden Blatt zu publizieren und dadurch
die Attraktivität der vereinseigenen
«Zeitungen» zu schmälern?
Ich bezweifle stark, dass die budgetierten Werbeeinnahmen geniert
werden können. Die Konsequenz
daraus: Die fehlenden Mittel erfordern noch mehr Steuergelder. Aus
diesen Gründen gibt es nur ein klares
Nein an der Urne zum geplanten
Stadtblatt.
Michael Graf,
Gemeinderat Bülach
Stadtblatt Bülach
Ich bin seit einem Jahr Einwohnerin
von Bülach und habe mit Begeisterung die drei Kennenlern-Ausgaben
des «Stadtblatt» lesen dürfen. Viele
Informationen rund um Bülach konnte ich aus dem Magazin in Erfahrung
bringen. Eine bunte Mischung aus
Mitteilungen, Geschichten und Erzählungen, keineswegs langweilig. Eine
sehr ansprechende Lektüre, welche
ich immer wieder zur Hand nehme.
Ich bin begeistert. Ich lege ein Ja in
die Urne, weil ich überzeugt bin, dass
das Stadtblatt Bülach eine gelungene
Abwechslung zu unseren herkömmlichen Nachrichten ist.
Claudia Merkle,
Bülach
Für kleine Vereine
wichtig – das Stadtblatt Bülach
Das Miteinander-Spielen zu fördern –
ob unter Kindern, Jugendlichen oder
Erwachsenen – ist das Ziel des Vereins Ludothek. Anstatt Spiele und
Spielzeuge selbst zu kaufen, können
sie in der Ludothek günstig ausgeliehen werden. Neben Gesellschaftsund Lernspielen verleihen wir auch
Konstruktionsund
Rollenspiele,
Spiele für draussen, Fahrzeuge, elektronische Spiele und Konsolen und
vieles mehr.
Unsere Auswahl ist riesig und das
Interesse an der Ludothek gross. Alle
Mitarbeiterinnen arbeiten ehrenamtlich, und es wird immer schwieriger,
Personen zu finden, die ihre Zeit für
Freiwilligenarbeit einsetzen wollen
resp. können. Im Stadtblatt Bülach
haben auch kleine Vereine wie wir
die Möglichkeit, über ihr Angebot,
aber auch über die dringende Suche
nach Freiwilligen zu schreiben. Dank
eines Beitrags im Stadtblatt konnten
wir zwei neue Vereinsmitglieder begrüssen, die sich nun als Freiwillige
in der Ludothek engagieren.
Ohne das Stadtblatt wäre das
nicht möglich gewesen. Deshalb
brauchen nicht nur die EinwohnerInnen, sondern auch die Vereine das
Stadtblatt Bülach.
Beatrice Merkt,
Präsidentin Ludothek
Was läuft wo?
Wir alle erhielten in den vergangenen
Wochen drei Ausgaben des Bülacher
Stadtblatts. Gerne habe ich die guten
Berichte, Informationen und Mitteilungen unserer Stadt gelesen. In der
Mitte des Hefts ist der Stadtkalender.
Sehr viele Termine sind da gut und
übersichtlich aufgeführt. Zusätzlich
kann man sich in den Rubriken Kirche, Vereine, Gewerbe und Politik gut
über einzelne Veranstaltungen informieren. Was ich auch voll ausgenützt
habe. Vieles habe ich entdeckt, dass
ich bis anhin noch nicht kannte.
Solch ein Informationsblatt fehlt
in Bülach schon lange. Die kleinen
Aussengemeinden pflegen diese Tradition mit Erfolg. Wäre es nicht an
der Zeit, für Bülach ein Stadtblatt
einzuführen? Ich finde, ja. Denn endlich hätte ich ein Blatt in der Hand, in
dem ich auf einen Blick sehen könnte, was wo läuft.
Julia Pfister,
EVP-Gemeinderätin, Bülach
FC Embrach,
Primarschule Embrach,
Gemeinderat Embrach
Es darf doch nicht sein, dass der FC
Embrach bei einem gewissen Gemeinderat den höheren Stellenwert
hat als die Schule. Anlässlich einer
Versammlung votierte dieser Gemeinderat extrem und schon mit fast
grenzwertiger Neutralität für den FC
Embrach. Ein gleichzeitig anwesendes Schulpflegemitglied votierte sehr
positiv für die Schule. Die Schulmöbel
können nicht ersetzt werden, weil
das nötige Kleingeld fehlt.
Wir sprechen hier von Embrach
und nicht von einer Dorfschule in einem Entwicklungsgebiet. Die Mietkosten für die angemieteten Räumlichkeiten durch die Primarschule
sind auch nicht marktüblich angesetzt, um die stark angespannte Fi-
nanzlage zu schonen. Und jetzt kann
man locker einfach so 3 Steuerprozente für den FC Embrach ausgeben.
Macht die Schule nicht auch «Jugendförderung»?
Weshalb beteiligen sich nicht alle
umliegenden Gemeinden mit einem
Beitrag am FC Embrach? Wird der
Stellenwert des FC Embrach nicht
auch einfach überschätzt?
Wann wird die anstehende Steuererhöhung angekündigt? Im Standortmarketing können wir uns mit einem 4.-Liga-Fussballclub brüsten. Ist
es das, was wir als Steuerzahler wollen? Nein, wollen wir nicht. Ich hoffe,
dass sich am 22. Juni viele Stimmberechtigte bewusst sind, wo sie die
Hand erheben.
Felix Egli,
Embrach
Härtefallkommission
ist unnötig
Vor gut sechs Jahren haben illegal in
der Schweiz befindliche Personen mit
Kirchenbesetzungen gegen die ihrer
Meinung nach menschenverachtende
Schweizer Asylpolitik protestiert. Der
Regierungsrat liess sich erweichen
und installierte die zuvor bereits
schon einmal abgeschaffte Härtefallkommission erneut. Dies schafft jedoch mitunter den zweifelhaften Anreiz, möglichst lange im Verborgenen
auszuharren und ein Gesuch erst zu
unterbreiten, wenn aufgrund der langen Anwesenheitsdauer eine Wegweisung aus humanitären Gründen
nicht mehr zumutbar erscheint und
die Härtefallkommission angerufen
werden kann. Es läuft darauf hinaus,
jene Leute zu «prämieren», die möglichst lange – mindestens fünf Jahre –
hier ausharren. Trotzdem sind die
Fallzahlen der Kommission gering,
nicht zuletzt, weil es sich auch ohne
legalen Status in der Schweiz offenbar ganz gut leben lässt. Zentrales
Anliegen der Politik und der Migrationsämter ist hingegen die Beschleunigung der Asylverfahren unter Berücksichtigung bestehender, grosszügigen Rechtsweggarantien. Die Härtefallkommission läuft diesen Bestrebungen entgegen und führt zu einer
weiteren
zeitraubenden
Zusatzschlaufe im Asylverfahren. Deshalb
am 14. Juni Ja zur Initiative «Keine
Härtefallkommission für abgewiesene
Asylsuchende und Personen mit ungeregeltem Aufenthaltsstaus».
Christian Lucek,
Kantonsrat SVP, Dänikon
setzgebung über die Vergabe von Beiträgen an Studierende neu dem Bund
zuordnen, der auch stärker in die Stipendien-Finanzierung mit einbezogen wird. Studienbeiträge sollen gemäss Initiative den Studierenden einen sogenannt angemessenen Lebensstandard gemäss Skos-Richtlinien gewährleisten. Diese Initiative hat
Regierung und Parlament veranlasst,
das Ausbildungsbeitragsgesetz entsprechend zu revidieren. Es wird in
Kraft gesetzt, falls diese Initiative abgelehnt oder zurückgezogen wird.
Die Vergabe von Stipendien ist für
die soziale Chancengleichheit von
grosser Bedeutung, damit fähige Jugendliche aus wirtschaftlich schwächeren Verhältnissen gleichwohl Zugang zu Studiengängen an Fachhochschulen und Hochschulen haben. Es
ist richtig, dass die Kantone bei den
Beiträgen die effektiven Bedürfnisse
im Einzelfall berücksichtigen können.
Dabei sind Leistungsanreize und angemessene Eigenleistungen im Interesse der Studierenden. Zweck von
Stipendien ist nicht die Finanzierung
von zeitlich unbegrenztem Studenten-Dasein.
Seit dem 1. März 2013 ist die Vereinbarung des Stipendien-Konkordats in Kraft. Diesem interkantonalen
Konkordat sind bisher 16 Kantone
beigetreten. Ziel ist die Harmonisierung der kantonalen Ausbildungsbeiträge auf der Basis von gesamtschweizerischen Grundsätzen und
Mindeststandards.
Die Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes nimmt Bezug auf dieses
Konkordat und leistet nur BundesStipendienbeiträge an Kantone, die
Mitglied dieses Konkordats sind und
dessen Grundsätze und Mindeststandards einhalten. Gesamthaft dient
der indirekte Gegenvorschlag der Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes, kombiniert mit dem StipendienKonkordat der Kantone dem Ziel der
sozialen Chancengleichheit bei den
Stipendien flexibler und besser als
die Stipendien-Initiative. Eine Forderung nach Skos-Lebensstandard hat
aus meiner Sicht in einem Stipendiengesetz nichts zu suchen.
Markus Wäfler, Steinmaur
Mit dieser Ausgabe wird das LeserbriefForum für die Abstimmungen vom Sonntag, 14. Juni, geschlossen.
Der «Wochenspiegel» publiziert aber gerne Leserbriefe zu anderen Themen.
Schreiben Sie uns am besten per Mail an
[email protected].
Denken Sie daran: Leserbriefe müssen am
Schluss mit Vor- und Nachnamen sowie
dem Wohnort versehen werden.
Wochenspiegel
VE R M I S C H TE S
Gemeinde-Tageskarten beliebter denn je
Elke Baumann
Roger Suter
Schnelle Zugverbindungen machen auch weiter entfernte Reiseziele lohnenswert.
len, morgen reisen) für 30 Franken.
Die Goldküstengemeinde Erlenbach
liegt mit 36 Franken nur wenig über
dem Einstandspreis. Etwas Gewinn
machen die Gemeinden dabei fast alle: Bei einem Verkaufspreis von
13 300 Franken für 12 solche Monatsblöcke, wie ihn die SBB auf ihrer
Homepage angibt, ergibt sich ein
Stückpreis von 36.44 Franken.
96 Prozent verkauft
Auch in Opfikon sind die SBB-Tageskarten der Gemeinde sehr beliebt.
Insgesamt wurden im Jahr 2014
2091 Tageskarten verkauft (2013:
2056). Aufgrund der hohen Verkaufsquote von 95,5 Prozent schlug die
Rechnungsprüfungskommission vor,
künftig neu acht statt sechs SBB-Tageskarten zu verkaufen. Seit Dezember 2014 können sie auf dem städtischen Onlineschalter auch mit Kreditkarte bezahlt werden.
Verkäufe auch übers Internet
Dielsdorf bietet keine Tageskarten an,
verweist aber auf seiner Homepage
auf www.tageskarte-gemeinde.ch. Auf
der dortigen Tabelle sind für den
Kanton Zürich 25 Gemeinden aufgelistet, die Tageskarten über das Buchungssystem der Softwarefirma
«2sic» anbieten. «Darunter sind auch
Gemeinden, die die Karten an Auswärtige verkaufen», heisst es auf der
Foto: Roger Suter
Dielsdorfer Homepage. Tatsächlich
führt ein Mausklick des Öfteren zu einer Gemeinde, die die Karten – meist
gegen einen Aufpreis – auch an Auswärtige verkauft. Boppelsen bietet
sogar einen Postversand an.
Doch eigentlich wäre ein solcher
Verkauf gar nicht erlaubt: «Die ‹Tageskarte Gemeinde› darf nur an in
der Gemeinde wohnhafte Einwohnerinnen und Einwohner abgegeben
werden», steht in den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen der SBB zum
Thema. Eine Ausnahme gibt es nur
für Bewohner kleiner Kommunen unter 2000 Personen. Diese können die
Tageskarte der nächstgelegenen Gemeinde beziehen.
Niederhasli: Flugblatt soll ZVV umstimmen
Mit einem Flugblatt hat der
Gemeinderat Niederhasli die
Bevölkerung kürzlich dazu
aufgerufen, die vier Begehren des Gemeinderats zum
Verbundfahrplanprojekt des
ZVV zu stützen.
Nadine Golinelli
Die Gemeinde will den Bahnhof Niederhasli an die Buslinien 510 und
525 anbinden und somit das neue
Dorfzentrum stärken: «Durch den
Halbstundentakt hat der Bahnhof eine grössere Gewichtung. Das wollen
wir mit der Anbindung an die Buslinien verdeutlichen und abrunden»,
ANZEIGEN
3. Juni 2015
AUF
EIN WORT
Für 45 Franken einen Tag
schweizweit Bahnfahren:
Die SBB-Tageskarten der
Gemeinden sind beliebt.
Opfikon bietet seit Mai
täglich deren acht statt
sechs an – und verdient
immer noch etwas dazu.
Lange war es nur wenigen bekannt:
Die Gemeinden erhalten von den SBB
günstige, übertragbare Tageskarten,
die sie an ihre Einwohnerinnen und
Einwohner weiterverkaufen können.
Meist müssen diese einige Tage im
Voraus reserviert und dann fristgerecht abgeholt werden.
Die maximale Anzahl der Karten
hängt dabei von der Grösse der Gemeinden ab: Für Orte mit weniger als
2000 Einwohner verkaufen die SBB
maximal 2 Karten pro Tag; von 2000
bis 9999 deren 5, von 10 000 bis
49 999 deren 10, von 50 000 bis
99 999 deren 25 und für über
100 000 Einwohner maximal 50 Karten pro Tag. Währen die Stadt Zürich
diese Möglichkeit nicht bietet, kennen
viele Gemeinden dieses Angebot:
grosse Städte wie Winterthur genauso wie kleinere, beispielsweise Opfikon oder Bülach. Allerdings sind die
Konditionen unterschiedlich: In Opfikon kostet eine Tageskarte 45 Franken, in Bülach 40, in Winterthur am
Wochenende 45 und an Werktagen
38 Franken; Dietlikon und Regensdorf verlangen 40 Franken, Schöfflisdorf kennt sogar einen «Sponti-Tarif»
für Kurzentschlossene (heute abho-
Nr. 23
erklärt Patric Kubli, Gemeindeschreiber Niederhasli. «Zusätzlich soll
künftig ein Bus die vier Ortsteile Niederhasli, Oberhasli, Mettmenhasli
und Nassenwil verbinden. Ausserdem soll das Gewerbegebiet Oberhasli durch den öffentlichen Verkehr erschlossen werden», sagt Kubli weiter.
Das vierte Anliegen ist eine direkte
Busverbindung von Niederhasli nach
Regensdorf.
Mit dem Flugblatt wolle der Gemeinderat unterstreichen, dass die
Bevölkerung hinter den Anliegen stehe, so Kubli:: «Innert der First haben
860 Personen mit ihrer Unterschrift
den Gemeinderat in seinen Absichten
gestärkt.»
Der ZVV selbst soll die Finanzierung übernehmen, wie Kubli erläu-
tert: «Da wir im Einzugsgebiet dreier
Bahnhöfe sind, zahlen wir für die
Bahnhöfe Niederhasli, Niederglatt
und Oberglatt – da dürfen wir auch
entsprechende Gegenleistungen erwarten.»
Neben den erwähnten Hauptanliegen hat der Gemeinderat noch weitere Begehren aus der Bevölkerung,
wie beispielsweise die Ausdehnung
der Betriebszeiten der Buslinie 797
in seine Forderungen aufgenommen.
In einer Stellungnahme an die PostAuto Schweiz AG sowie an die Verkehrsbetriebe Glattal (VBG) macht
die Gemeinde ihre Forderungen
deutlich und hofft darauf, dass der
neunköpfige Verkehrsrat des ZVV im
Juli positiv über die Begehren befindet.
Oberglatt ist zufrieden
Die Bevölkerung in Oberglatt
stimmt dem Verbundfahrplanprojekt 2016/2017 der ZVV zu. Der
Gemeinderat Oberglatt teilt mit,
dass keine Stellungnahmen oder
Änderungswünsche aus der Bevöl-
kerung eingegangen seien. Der
neue Fahrplan bringe für Oberglatt
Verbesserungen, wie beispielsweise
den Viertelstundentakt bei der SBahn und den Halbstundentakt
beim Bus. (pd./ng.)
Diäten, Kalorienzählen, auf Fettes
und Süsses verzichten, regelmässig trainieren, Pfunde runter –
Pfunde rauf! Kennen Sie das? Warum tun wir Frauen uns das an?
Ganz einfach, weil Männer laut
Statistik auf Frauen mit schlanker
Figur, schmaler Taille und mittelgrossem Busen stehen. Lange Beine, grosse Augen und langes dichtes Haar wären eine willkommene
Zugabe.
Schauen wir uns doch mal das
Schönheitsideal des 16. Jhs. an:
«Rubens-Frauen» mit typisch
weiblichen Rundungen gelten als
attraktiv. Leonardo da Vincis
«Mona Lisa» mit Alabasterteint
und üppigen Formen, Body-MassIndex 28, ist der Inbegriff des
Darfs ein bisschen
kurvig sein?
Schönheitsideals der Renaissance.
Das Gemeine daran ist, dass Maler dieser Epoche zwar üppige Figuren auf die Leinwände bringen,
die Damen aber, um als schön zu
gelten, jedes Gramm Fett verstecken müssen. Das Korsett, muss
her! Kleine Speck-Pölsterchen
werden raffiniert kaschiert, die
Wespentaille gilt als todschick. –
Beim kleinsten Hauch fallen die
Damen in Ohnmacht. Überspringen wir einige Jahrzehnte. Die
Befreiung naht, der «Apparat der
Lüste» fliegt endlich in die Ecke.
Breites Becken, kräftige Oberschenkel und die Grösse des Busens werden immer wichtiger. Gefragt ist der Sanduhrtyp 90-6090; etwas gepolstert, nicht zu dick
und nicht zu dünn. Schon taucht
am Horizont der «Heroin Chic»
auf. Blass, dünn, spitze Hüftknochen, eckige Schultern und eine
Mini-Taille. Hauptsache mager,
lautet die Devise.
Mit der hereinbrechenden Fitnesswelle spielen die natürlichen
Proportionen des Körpers wieder
eine Rolle. Egal wann, wie, warum, weshalb, das Schönheitsideal
ist und bleibt nun mal die schlanke Frau. Wir Frauen sind nach
wie vor dem Schönheitsterror
ausgesetzt und kämpfen weiter
mit Jo-Jo-Effekt und überflüssigen
Pfunden! Über die ideale Figur
des Manns reden wir ein anderes
Mal.
9
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Wochenspiegel
Nr. 23
3. Juni 2015
Wochenspiegel
SPORT
Erfolgreiche Unterländerin im Cross: Die Embracherin Aita Florin belegte mit ihrem Pferd Dormello den dritten Rang in der Kategorie B2.
Nr. 23
3. Juni 2015
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Fotos: Angelika Nido
Bülach: Eleganz und Mut am Pferde-Triathlon
Noch nie nahmen so viele
Pferde am Concours Complet auf dem Rheinsberghof
in Bülach teil. Auch einige
Reiter aus der Region waren
erfolgreich.
jüngeren Bruder Alessio gegeben hatte. Im Sattel von Happiness, einer erfahrenen CC-Stute, die mit Davide
Randone schon an drei NachwuchsEM teilgenommen hat, belegte der
14-jährige im B1-Juniorencup vom
Samstag den zweiten Rang. Alessio
Randone reitet schon eine Weile, ist
vor einem Jahr in den CC-Sport eingestiegen und absolvierte in Bülach
erst seine dritte volle Prüfung.
In der zweiten Abteilung des B1
waren gleich mehrere Reiterinnen
aus der Region gut unterwegs. Sandy
Kunz aus Oberwil bei Nürensdorf mit
der Stute Marouscha und Simone
Voyatzis aus Dielsdorf mit City verbesserten ihr Dressur-Ergebnis dank
guten Leistungen im Cross und verpassten auf den Rängen 11 und 12
eine Klassierung nur knapp.
schen Ursprung «Military» genannt,
ist mit drei Teildisziplinen die komplexeste aller Pferdesportarten. Sie wird
auch die «Krone der Reiterei» genannt und stellt hohe Anforderungen
an Pferd und Reiter. Trotzdem erfreut
sich der Sport in der Schweiz immer
grösserer Beliebtheit. In den elf Jahren, in denen auf dem Rheinsberghof
bei Bülach CC-Prüfungen durchgeführt werden, ist die Veranstaltung
laufend gewachsen. «Wir verzeichneten erneut ein Rekordergebnis an
Nennungen, und es standen über 150
freiwillige Helfer im Einsatz», sagte
OK-Präsident Markus Bont.
Doch auch das Interesse der Zuschauer war gross, zeitweise liess
sich in der Festwirtschaft kaum mehr
ein freier Platz finden. Das Publikum
bekam während der drei Tage span-
nenden Pferdesport, tolle Ritte und
nur wenige Stürze zu sehen, die alle
glimpflich verliefen.
In Dressur, Springen und Cross ertönte die Startglocke mehr als 720
Mal für die über 300 Pferde und Reiter aus dem ganzen Land, die an 12
Prüfungen und 2 Schweizer Meisterschaften teilnahmen. Im B3, der
höchsten nationalen Kategorie, traten
keine Reiterinnen oder Reiter aus
dem Zürcher Unterland an. Der Sieg
und damit der Schweizer-Meister-Titel ging an die erfahrene CC-Reiterin
Jrina Giesswein aus Guntmadingen
SH mit ihrem Nachwuchspferd Chester vor Salome Lüdi aus Biel-Benken
BL und Eveline Bodenmüller aus
Hettlingen ZH. Nur gerade drei junge
Reiterinnen traten zur Pony-SM an –
dafür erhielt jede von ihnen eine Medaille. Gold ging an die 14-jährige Ladina Ammann aus Riet bei Neftenbach ZH, die mit Muscot ein Pony
ritt, das zwei Jahre älter ist als sie
selber. Zweite wurde Michelle Dürst
aus Guntmadingen SH vor Nadja
Minder aus Illnau ZH.
Im B2 erzielte die Embracherin
Aita Florin ihr bisher bestes Ergebnis
in dieser Kategorie: Sie wurde mit
dem selbst ausgebildeten Wallach
Dormello Dritte. «Es ist uns einfach
in allen drei Teildisziplinen super gelaufen», freute sie sich. Davide Randone, ebenfalls aus Embrach, belegte
mit dem siebenjährigen Landgraf’s
Lyrik den 8. Rang und ritt nur wenige
Punkte an einer Klassierung vorbei.
Dafür halfen die Tipps, die er seinem
Grösste Vorsicht und auch Konzentration ist gefragt im Springparcours:
Gaviosula Mateu aus Bülach mit Sir Liberty CH.
2. im Junioren-Cup: Der 14-jährige
Alessio Randone aus Embrach.
Mensch und Tier im Einklang: Elegant im Dressur-Viereck unterwegs war
Monika Schneider aus Embrach mit ihrem Pferd Räuberschatz.
Angelika Nido
Elegant tanzt das Pferd durch das
Dressurviereck. Anschliessend springt
es vorsichtig durch einen Springparcours mit fallenden, bunten Stangen,
und nur wenig später jagt es im
schnellen Galopp über eine Geländestrecke und setzt mutig über dicke
Baumstämme, Gräben, Wälle und
Sprünge im Wasser. Concours Complet (CC), früher nach dem militäri-
ANZEIGEN
Über 720 Starts in 14 Prüfungen
12
Wochenspiegel
Nr. 23
Stadtblatt Bülach
mit drei Vorteilen
fürs Gewerbe Bülach
Sich heute noch Gehör zu verschaffen, grenzt an eine Kunst. Werbung
in Tages- oder Wochenzeitungen
wird oft überlesen. Da das Produkt
meist nur einmal zur Hand genommen wird, wandert das Inserat oder
der PR-Bericht dann auf der Zeitungsbeige. Über die Medien gar ein
Produkt oder eine Dienstleistung verständlich erklären zu wollen, ist eine
kostspielige Sache. Ob es auch effektiv gelesen wird, ist fraglich.
Mit dem am 14. Juni zur Abstimmung stehenden Stadtblatt Bülach
würde eine Plattform geschaffen, die
nicht einen bunten Fächer an Informationen transportiert. Mit Verlautbarungen der Stadtverwaltung über
Parteien, Kirchen und Schulen, bis
zum Vereinsleben und dem Gewerbe
bildet es ab, was in unserem Städtli
geschieht. Vielseitig wie Bülach.
Das Gewerbe freut sich, da das
Magazin als einziges Medienprodukt
eine wirklich hundertprozentige Ab-
3. Juni 2015
deckung von Bülach erreicht. Das Gewerbe freut sich, denn Inserate im
Stadtblatt sind erstens zahlbar und
zweitens durch mehrmals in die Hände nehmen des Hefts auch eher sichtbar. Und das Gewerbe freut sich,
denn interessante Artikel zu aktuellen Themen finden auch Abdruck im
Magazin. Ohne dass man etwas dafür
zahlen müsste.
Diese dreifachen Vorteile ergeben
für das Gewerbe von Bülach ein klares Ja zum Stadtblatt.
Stefan Hutter,
Präsident Gewerbe Bülach
Besetzte Kirchen:
Die Nötigung zur
Härtefallkommission
Erinnern Sie sich noch, als sich eine
Gruppe Asylbewerber ihrer Ausreisepflicht widersetzte, indem sie eine
Kirche besetzte? Was würde wohl mit
uns geschehen, wenn wir eine Moschee besetzen würden, um unsere
Anliegen durchzusetzen?
Wie dem auch sei, die Aktion war
jedenfalls sehr erfolgreich: Es wurde
LESERBRIEFE
nämlich eine Härtefallkommission
geschaffen. Eine Härtefallkommission, die nur konsultativen Charakter
hat – der Entscheid bleibt nach wie
vor beim Regierungsrat. Eine Härtefallkommission, die schon einmal abgeschafft wurde. Eine Härtefallkommission, die die Arbeit der Migrationsämter untergräbt.
Dabei verfügen die Asylsuchende
schon immer über ein reiches Instrumentarium an Rechtsmittelmöglichkeiten gegen negative Entscheide
durch alle Instanzen. Es steht ihnen
stets auch ein unentgeltlicher Rechtsbeistand auf Kosten der Allgemeinheit zu.
Das Bild, dass da ein armer abgewiesener Asylbewerber um seine
Rechte kämpfen muss, ist völlig
falsch. Hinter dem Gesuch stehen
Profis, die genau wissen, welche Begründungen erfolgreich sind und bei
der Härtefallkommission Gehör finden. Die Asylbranche ist ein gutes
Business für die Juristen. Das Bild
der wehrlosen Asylsuchenden ist völlig realitätsfremd. Die Asylverfahren
sind bereits heute viel zu lange und
müssen nicht noch durch eine Härte-
fallkommission verlängert werden.
Glücklicherweise müssen wir keine
Kirchen oder Moscheen besetzen, um
unsere Anliegen durchzusetzen. Wir
müssen ganz einfach am 14. Juni die
kantonale Initiative zur Abschaffung
der Härtefallkommission annehmen.
Legen Sie ein Ja in die Urne und machen Sie dem Unsinn ein Ende.
Romaine Rogenmoser, Bülach
Nein zur
Embryonenauslese
Die Abstimmung über die Präimplantationsdiagnostik (PID) beinhaltet die
Embryonenauslese vor der Einpflanzung in die Gebärmutter. Dadurch
kann künftig eine Vielzahl von Embryonen im Reagenzglas gezeugt, auf
Erbkrankheiten untersucht und das
gewünschte eingepflanzt werden. Damit ein Kind lebend zur Welt kommt,
werden rund 40 andere geopfert. Mit
dieser Auslese «erbgesunder» Embryos wird eine weitere Hemmschwelle in der Fortpflanzungsmedizin durchbrochen. Mit Recht warnt
der mit Behinderung lebende Natio-
nalrat Christian Lohr: «Wenn wir diesen Weg beschreiten, brandmarken
wir Menschen mit Behinderungen als
lebensunwert.» Sie würden künftig
als unerwünschte und vermeidbare
Risiken betrachtet. Somit entscheidet
einmal mehr der Mensch zwischen
lebenswert und lebensunwert. Es
stellt sich die Frage, wollen wir den
Weg zum Designerkind einschlagen,
oder betrachten wir das menschliche
Leben als eine Gabe Gottes?
Michael Welz, Landwirt,
Kantonsrat EDU, Oberembrach
Leserbriefe
Bitte senden Sie uns Ihre Leserbriefe zu Wahlen oder Abstimmungen jeweils frühzeitig. Das
erhöht die Chancen einer Veröffentlichung. Grundsätzlich gilt:
Leserbriefe zu Wahlen oder Abstimmungen werden nur bis zwei
Wochen vor dem Urnengang publiziert.
In der Woche vor einer Abstimmung oder Wahl erscheinen
keine Leserbriefe mehr.
Wochenspiegel
AU TO M O B I L
Nr. 23
3. Juni 2015
13
Ein Nachfolger, der eigentlich gar keiner ist
Der Samba mit 23 Fenstern.
Der DoKa mit Pritsche. Der
Synchro mit Allrad. Der
Westfalia mit Aufstelldach.
All diese legendären BulliVariationen legten den
Grundstein für den neuen
VW T6, der in diesem Sommer auf den Markt kommt.
aber einen Transporter fürs Volk erwartet, sieht sich getäuscht: Wie in
allen anderen Baureihen strebt
Volkswagen nun auch beim Transporter nach Höherem: Luxus, Premium, Highend – das sind die Schlagworte, die im Pflichtenheft standen.
Damit ist der T6 wohl so weit entfernt vom Ur-Bulli wie nur irgend
möglich.
Neue Motoren
Eigentlich ist er ja eine kleine Mogelpackung. Oder eine riesengrosse,
wenn man auf die Abmessungen
schaut. Doch böse gemeint ist sie
nicht, und es wird sich auch kaum jemand darüber ärgern. Denn der T6,
die sechste Generation des legendären VW-Transporters, kommt optisch
wie ein sanftes Facelift des seit 2003
gebauten Vorgängers T5 daher.
Dabei hatten doch die Wolfsburger mit einer das Urmodell T1 zitierenden Studie so grosse Hoffnungen
geweckt. Schon zwischen T4 (ab
1990) und dem Nachfolgemodell T5
fand mehr Evolution als Revolution
statt. Letztere gab es in der langen
Geschichte des Transporters aber
mehrfach, etwa als mit dem T3 ab
1982 erstmals wasser- statt luftgekühlte Motoren verbaut wurden. Vor
allem aber mit der Einführung des
T4, der mit der Tradition Heckmotorantrieb brach und modern mit einem
quer verbauten Frontmotor und
Frontantrieb anrollte. Die Fans nahmen es hin, eingefleischte Bulli-Liebhaber behaupten aber bis heute, die
Baureihen ab T4 würden dauernd
rückwärtsfahren; eben weil Motor
und Antrieb an der «falschen» Achse
sind. Die Bezeichnung «Bulli», das ist
zwar nicht verbrieft, der Vollständigkeit halber aber erwähnt, ist wohl eine Mischform aus Bus und Lieferwagen. Dennoch schreibt man sie mit
Doppel-L. Vielleicht geht die Bezeichnung ja auch auf das bullige Erscheinungsbild zurück.
Der Erfolg dieser Baureihe spricht
für sich. Über 65 Jahre wird der
Transporter gebaut, rund 12 Millionen Fahrzeuge fanden seither einen
Besitzer. Nun also folgt mit dem T6
ein neues Kapitel. Er ist eine aktuelle
Interpretation des Transporters, mit
LED-Lichtsignatur,
aerodynamisch
optimierter Karosserie, effizienten
Motoren und Getrieben sowie hochmodernen Assistenzsystemen. Wer
Als Antrieb sind ausschliesslich 2-Liter-Vierzylinder im Angebot. Die Dieselmotoren wurden neu entwickelt
und sind wahlweise mit 84, 102, 150
oder 204 PS erhältlich. Die Benziner
sind mit 150 oder 204 PS im Angebot. Alle Aggregate erfüllen die Euro-5- oder Euro-6-Norm und verfügen serienmässig über ein StoppStart-System.
Als glücklicher T3-Besitzer und
(nicht radikaler) Bulli-Traditionalist
haben den Autor dieser Zeilen auch
der T4 und der T5 mit ihren Qualitäten überzeugt. Als moderne, sichere,
praktische Transporter. Aber nicht
als Bulli. Es ist bedauerlich, dass die
VW-Vorstände nicht den Mut fanden,
die 2011 in Genf gezeigte Studie in
die Realität umzusetzen und mit dem
T6 wieder einen echten Bulli zu lancieren. Mit Heckmotor und Heckantrieb. Mit Charme und Charakter.
Am liebsten auch als DoKa, als
höhergelegter Synchro und als Westfalia. Und wie würde sich die Welt
über ein Samba-Sondermodell mit 23
Fenstern freuen. Dem VW-Controlling
würden ob solcher Vorstellungen
wohl die Haare zu Berge stehen. Den
Fans auch – elektrisiert, vor Begeisterung.
T1: Start der Baureihe ab 1950.
Heckmotor und -antrieb.
T2: Ab 1967. Noch immer luftgekühlt und mit Heckantrieb.
T3: Ab 1979. Erst luft-, dann wassergekühlt.
T4: Ab 1990. Zum ersten Mal mit
Frontmotor und -antrieb.
T5: Ab 2003. Ebenfalls mit quer
eingebautem Frontmotor.
Dave Schneider
Mazda geht
mit Toyota
Die beiden japanischen
Autokonzerne Toyota und
Mazda haben kürzlich eine
Kooperationsabsicht unterzeichnet.
Zwei Player bündeln ihre Kräfte für
den harten Wettbewerb mit der Konkurrenz: Die Hersteller wollen die
Kräfte bündeln, um «noch bessere
Autos» bauen zu können. Die beiden
Unternehmen seien kurz vor Abschluss ihrer Gespräche zu der Partnerschaft, wie die Wirtschaftszeitung
«Nikkei» berichtete. Demnach will
Toyota Mazda, das bei der Entwicklung von Elektroautos zurückliegt,
Brennstoffzellen- und Hybridtechnologie zur Verfügung stellen. Im Gegenzug soll Toyota von Mazdas Skyactiv-Technologie profitieren, um effizientere Verbrennungsmotoren zu
haben.
Nur noch die Lackierung zur Lancierung des Neuen zeugt von den grossen Ahnen dieses Modells.
Fotos: zvg.
AUTONEWS
Drei sind einer zu viel
Ford erforscht die Zylinderabschaltung. Allerdings
nicht wie andere Hersteller
bei grossen V-Motoren, sondern bei ihrem ohnehin
sehr effizienten EinliterDreizylinder-Turbobenziner.
Bei «realen Tests» mit einem FocusPrototypen konnte die Treibstoffeffizienz des Eco-Boost-Motors durch gezielte Zylinderdeaktivierung nochmals gesteigert werden, und zwar
um bis zu sechs Prozent. Die Ab-
schaltung eines Zylinders wurde in
verschiedenen Lastbereichen des Motors untersucht.
Als Teststrecke wurde dazu eine
typische Pendlerdistanz von 55 Kilometern auf Autobahnen und Landstrassen im Raum Köln gewählt.
Ziel: Verbrauch weiter senken
Speziell für diese Tests ist ein neues
Zweimassenschwungrad entwickelt
worden, das eine Zylinderabschaltung auch bei niedrigen Drehzahlen
ermöglicht – ohne Kompromisse bei
der Geräuschentwicklung oder bei
der Laufruhe des Motors, wie der
Hersteller schreibt. «Selbst für einen
kompromisslos nach dem Downsizing-Prinzip entwickelten Motor kann
durch die Zylinderdeaktivierung eine
signifikante Verbesserung des Treibstoffverbrauchs erreicht werden»,
betont Andreas Schamel, Leiter der
globalen Antriebsentwicklung von
Ford. Und er betont: «Die Senkung
des Treibstoffverbrauchs hat bei der
Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren bei Ford höchste Priorität.»
Ob und wann die Zylinderabschaltung in Serienprodukten von
Ford eingesetzt wird, lässt der Hersteller noch offen. (zb.)
In den ersten drei Monaten dieses Jahres konnte die BMW
Group mit BMW, Mini und RollsRoyce ihren Absatz um 8,1 Prozent auf 526 669 Autos steigern.
Porsche
In der Schweiz liegt Porsche im
ersten Quartal mit 974 verkauften Einheiten mit 113,6 Prozent
im Plus.
Skoda
Skoda erzielt das beste erste
Quartal seiner Unternehmensgeschichte. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden bisher 265 100 Fahrzeuge verkauft,
7,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Opel
Einkauf koordinieren
Laut einem Bericht wollen die beiden
Konzerne auch in anderen Bereichen
kooperieren, etwa im Nutzfahrzeugsektor oder beim Teileeinkauf. Die
Unternehmen haben bereits früher
zusammengearbeitet. (zb.)
BMW
Der Ford Mondeo der vierten Generation sieht besser aus denn je. Und er ist auch sparsamer.
Foto: zvg.
Opel erweitert sein ElektronikTest-Center in Rüsselsheim. Der
Neubau wird genug Raum für die
Entwicklung und Validierung
künftiger Infotainment- und Telematiksysteme beherbergen.
14
Wochenspiegel
Nr. 23
LESERBRIEFE
FC verärgert die
Embracher Steuerzahler
Der Schreibende ist kein Gegner des
FC Embrach. Er anerkennt die Leistung, die für den Fussball in der Gemeinde erbracht wird. Aber es gibt
Ungereimtheiten:
• Der FC hat noch nicht veröffentlicht, was die umliegenden Gemeinden bezahlen werden, damit ihre
Fussballspieler in Embrach kicken
können. Man liest von 50 000 Franken.
• Der FC erhält aus den Steuergeldern jährlich einen Betriebskostenbeitrag von 70 000. Vom FC hört
man, das sei für die Juniorenförderung. Dem ist aber nicht so. Die Gemeinde bezahlt pro Junior einen
jährlichen Beitrag von 50 Franken,
was gemäss Information rund 20 000
Franken ausmacht. Somit gehen die
restlichen 50 000 Franken in die ordentliche Kasse.
• Der Gemeinderat schreibt, dass
es in den nächsten 20 Jahren kein
Geld mehr geben soll. Was passiert,
wenn der FC seine Kosten nicht decken kann? Dann wird die Gemeinde
wieder Steuergelder einschiessen
müssen, wie es bei einem anderen
Verein bereits passiert ist.
• Der eben um 2 Prozent erhöhte
Steuerfuss, um die Kosten für den
Schulhausbau Ebnet im Griff zu behalten, wird aber 2015 und 2016 mit
zirka 1,25 Prozent vom FC Embrach
abgetischt.
• Was macht der Gemeinderat?
Er hat in einem der letzten Mitteilungsblätter zum runden Tisch eingeladen, damit man herausfinden kann,
wo man Steuergelder einsparen könne. Dem Vernehmen nach soll der
Schulhausbau im Ebnet nochmals eine Erhöhung von 2 Prozent erfordern. Für den FC hat man aber
750 000 Franken.
• Was macht der Gemeinderat für
die übrigen Vereine? Für die kleineren Vereine hat es kein Geld in der
Kasse, diese müssen für ihre auch
verhältnismässig hohen Kosten selber aufkommen. Dürfen sie in einer
Gemeindeliegenschaft ihre Proben
abhalten, so stehen die zu den jeweiligen Zeiten im Prinzip ungenutzt.
Embracher Stimmbürger und
Steuerzahler, macht Euch Eure eigene Meinung und geht an die Gemeindeversammlung vom 22. Juni. Nehmt
die demokratischen Rechte wahr.
Eric Bühler, Embrach
Das Bülacher
Stadtblatt ist eine
sinnvolle Ergänzung
Mit viel Interesse und Freude habe
ich die ersten drei Nummern des Bülacher Stadtblatts gelesen. Die vielen
spannenden Beiträge zu allen möglichen Themen haben mir gezeigt, wie
aktiv das Leben in Bülach gestaltet
wird. Mit dem Stadtblatt haben diese
engagierten Personen und Institutionen endlich Gelegenheit, sich mitzuteilen und über Ihr Engagement zu
berichten.
Die professionell und ansprechend gemachte Broschüre hat mir
sehr gut gefallen, und mit dem Veranstaltungskalender in der Heftmitte
zum Heraustrennen wurde ein lang
gehegter Wunsch von mir Realität.
Ich fände es ausserordentlich schade,
wenn nach den ersten Ausgaben
schon wieder Schluss wäre. Eine
Stadt wie Bülach braucht ein unabhängiges Informationsorgan, das sich
an alle Bewohner richtet, als sinnvolle Ergänzung zur Tagespresse. Darum werde ich mit Überzeugung am
14. Juni ein Ja in die Urne legen.
Thomas Zaugg, Bülach
LEBENSHILFE/ABSTIMMUNGEN
3. Juni 2015
PAAR- UND LEBENSBERATUNG
Paarbeziehung: Auswirkungen der Online-Untreue
Der Umgang mit Computer, iPhone,
Handy etc. ist heute so selbstverständlich wie seit mehr als 50 Jahren
das Fernsehen zum Bestandteil unserer Freizeit wurde. In der Partnerschaft hat sich bereits die allabendliche Präsenz des Fernsehers ausgewirkt: Das Konsumieren der Bilder
hat das gemeinsame Gespräch, Spiel
oder Treffen mit Freunden oder Verwandten ein Stück weit verdrängt.
Nicht selten sogar dominiert das
Fernsehen die Freizeit eines Paars
und andere, oft aktivere Unternehmungen, bleiben auf der Strecke.
Im Unterschied zum Fernseher
sind Handy oder Computer vor allem
Kontaktmedien. Auf unterschiedlichste Weise können Kontakte zu fremden Personen hergestellt und gepflegt
werden, und das auch heimlich, ohne
Wissen des Partners oder der Partnerin. Wenn immer der Kontakt und
der Austausch innerhalb der Paarbeziehung ins Stocken gerät oder aufkommende Konflikte nicht gelöst
werden, bietet das Internet die Möglichkeit, sich ganz unverbindlich mit
Fremden auszutauschen und dabei
dem Reiz des «Neuen» als Ablenkung
vom alltäglich «Wiederkehrenden»
nachzugeben. So kann auch virtuelle
«Sobald heimliche Kontakte
entstehen, sollten innere
Stoppsignale aufleuchten»
Untreue entstehen, wenn der Austausch sehr intim wird. Im Unterschied zum Eingehen einer ganz realen Aussenbeziehung ist die virtuelle
Nähe schnell und unverbindlich eingegangen. Auch SMS-Kontakte zu guten Kolleginnen und Kollegen können
unversehens
den
Rahmen
der
freundschaftlichen Beziehung überschreiten, wenn sich Kosenamen
oder sehr liebevolle Worte «einschleichen».
Erfährt der Partner oder die Partnerin von diesen vertraulichen Kontakten, folgt oft eine leidvolle Zeit des
sich gegenseitig Kontrollierens und
Verdächtigens. Die Verletztheit und
die Wut auf beiden Seiten führen zu
grossem Unverständnis. Schliesslich
geht es aber häufig um einen Nebenschauplatz, da die eigentlichen Probleme des Paars (z.B. mangelnder
Kontakt und Austausch, fehlende
Zärtlichkeit sowie mangelnde Konfliktlösungen) nicht im Zentrum der
Auseinandersetzung stehen, sondern
die Online-Untreue oder die zeitraubende Nutzung des Internets.
Wie kann sich nun ein Paar vor
den möglichen negativen Einflüssen
der neuen Medien auf die Partnerschaft schützen? Wohl am wichtigsten wäre es, den eigenen Zeitaufwand für die Nutzung der verschiedenen Internetchaträume und Foren
zu beobachten und darüber offen in
der Partnerschaft zu reden. Sobald
heimliche Kontakte entstehen, sollten
innere Stoppsignale aufleuchten und
das eigene Verhalten hinterfragt werden: Was mache ich da gerade? Wozu das? Die Gedanken dazu können
das Gespräch mit dem Partner oder
der Partnerin in Gang bringen und
den Kontakt wiederherstellen. Die
Neugier auf den oder die Unbekannte(n) kann sonst dazu führen, dass
die reale Partnerschaft gefährdet
wird.
Im Internet kann der Eindruck
entstehen, dass Liebesbeziehungen
ganz einfach zu haben sind, dadurch
wird aber ein ganz wichtiger Umstand verkannt, nämlich dass das Erleben einer befriedigenden, langjährigen und verbindlichen Partnerschaft auch mit leidvollen Zeiten einhergeht. Krisenzeiten gehören zur
gemeinsamen Entwicklung als Paar
und führen schliesslich zu mehr Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit in der Beziehung. Dafür ist es
aber unumgänglich, sich den auftretenden Konflikten zu stellen, statt
dem Angebot einer virtuellen Beziehung nachzugeben.
Silvia Eberle, lic phil. I,
Pädagogin, Familientherapeutin
Paar-und Lebensberatung
Bezirk Bülach
ABSTIMMUNGEN VOM 14. JUNI
Gebühren demokratisch bestimmen?
Am 14. Juni geht es im
Kanton Zürich darum, wie
direkt die Stimmbürger über
Gebühren und deren Höhe
bestimmen können. Und,
ob die Härtefallkommission
bestehen bleibt.
Roger Suter
Gebühren sind bei vielen ähnlich unbeliebt wie Steuern. Gemeinsam ist
ihnen, dass man sie zahlen muss. Ein
grosser Unterschied besteht darin,
dass man für Steuern keinen direkten
Anspruch auf konkrete Gegenleistung
des Staats hat; für Gebühren erhält
man jedoch einen konkreten Service:
Trinkwasser, eine Identitätskarte, eine Baubewilligung, den Abfallsack
entsorgt. Und sie richten sich nicht
nach dem Einkommen, sondern sind
für alle gleich.
Die Initianten der Volksinitiative
«Ja zu fairen Gebühren» und 88 von
166 Kantonsratsmitgliedern vertreten
die Meinung, die Gebühren, die eigentlich nur die entstehenden Kosten
decken sollen, würden über Gebühr
wachsen und seien allgemein zu
hoch. Das Parlament will diese deshalb in einem Gesetz regeln und zudem regelmässig überprüfen lassen –
vom Volk.
Damit das auf Gemeinde- und
Kantonsebene klappt, wurden zwei
Initiativen eingereicht: Die erste Vorlage will in die Kantonsverfassung
schreiben, dass über höhere Gebühren (oder Gesetze, die solche zur Folge haben) automatisch das Volk abstimmen soll. Zudem soll ein grosser
Katalog sämtliche Gebühren zusammenfassen; dieser muss dann alle
vier Jahre vom Kantonsrat genehmigt – oder abgelehnt – werden.
Auch auf Ebene der Gemeinden
ist ein solcher Katalog vorgesehen,
über den dann die einzelnen Parlamente,
Gemeindeversammlungen
oder Rechnungsprüfungskommissionen in jeder Legislatur befinden müssen. Darin wären nicht nur die ein-
zelnen Gebühren, sondern auch ihre
Berechnungsgrundlagen
vermerkt
und würden mit anderen Gemeinden
vergleichbar, versprechen die Initianten. Allein dank dieser «Übersicht
und Transparenz» könne der Katalog
kostendämpfend wirken. Für dessen
Einführung ist eine Änderung des
Gemeindegesetzes nötig, die die
zweite Initiative anstrebt.
Der Regierungsrat, 81 Gemeinden, die ein Gemeindereferendum
eingereicht haben, und eine Minderheit des Kantonsrats lehnen beide
Initiativen ab. Die Gebühren seien
schon heute durch demokratische
Gesetze von Bund, Kanton und Gemeinden legitimiert und würden in
manchen Fällen durch ebenfalls gewählte Gemeindevorstände konkretisiert, finden sie. Der dabei vorhandene Spielraum sei nötig, um eine Gebühr auf die verlangte Leistung abzustimmen – die nicht überall gleich
teuer und damit auch nicht vergleichbar sei. Zudem könnten Gebühren
heute schon auf dem Rechtsweg angefochten und Exekutiven abgewählt
werden.
Politik statt Objektivität
Ausserdem bemängeln die Gegner
den enormen Aufwand, alle vier Jahre zwei Kataloge sämtlicher Gebühren im Kanton (100 allein im Universitätsspital) aufzustellen, den man
dann doch nur als Ganzes annehmen
oder ablehnen könne. Das stehe im
Widerspruch zu einer effizienten und
bürgernahen Verwaltung. Und nicht
zuletzt würden Gebühren, die idealerweise verursachergerecht, kostendeckend und angemessen sein sollten, so zum Spielball von politischer
Profilierung. Unsachliche, widersprüchliche Entscheide sowie Konflikte mit übergeordnetem Recht wären programmiert.
Auch der Regierungsrat sieht keinen Nutzen, aber grossen Aufwand,
hält die Änderung für unnötig und
zudem fest, dass die (jederzeit überprüfbaren) Gebühren nicht für den
einzelnen Bürger wüchsen, sondern
infolge des Bevölkerungswachstums
in ihrer Gesamtheit. Zudem wäre unklar, was bei einer Ablehnung des
Katalogs geschähe. Die Referendumsgemeinden sehen durch politische
Kriterien das Verursacherprinzip und
die Lenkungswirkung (Kehrichtsackgebühr), aber auch beispielsweise die
Wasserversorgung in Gefahr.
Braucht es Härtefallkommission?
Mit der dritten Volksinitiative will die
SVP die Härtefallkommission des Regierungsrats abschaffen. Diese gibt
auf Verlangen der Betroffenen eine
Empfehlung ab, ob jemand ausgeschafft werden soll. Sie wurde 2008
eingeführt, als illegal anwesende
Ausländer, genannt «Sans-Papiers»,
in Zürich zwei Kirchen besetzt hatten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Die Kommission
zählt neun Mitglieder aus Gemeinden, Kirchen, Hilfswerken und der
Fachstelle für Integrationsfragen, mit
Kenntnissen des Ausländer- und
Asylwesens oder des Rechts. Sie behandelte 2010 81 Fälle, bis 2013 jeweils rund 45 und 2014 noch 28.
Die SVP findet die Kommission
nicht nur wegen dieser Zahlen überflüssig: Sie sei ein Misstrauensvotum
gegenüber Ausländerbehörden, Gerichten und geltenden Gesetzen, setze sich über rechtsstaatliche Beurteilungen hinweg, ziehe die «ohnehin
langen Verfahren» unnötig in die
Länge und «belohne renitente Asylsuchende».
Der Regierungsrat betont, das
Bundesrecht sehe eine solche Härtefallkommission ausdrücklich vor, und
eine Überprüfung abgelehnter Gesuche bleibe deshalb vorgeschrieben.
Die Kommission gebe aufgrund derselben Unterlagen wie das Migrationsamt, das den ersten Entscheid
fällt, eine Empfehlung zuhanden des
Regierungsrats ab – wie viele andere,
von diesem eingesetzte Kommissionen.
Der Regierung in einem einzelnen
Bereich ein beratendes Expertengremium (Kostenpunkt: 30 000 Franken
pro Jahr) zu verbieten, sei deshalb
ein gefährliches Präjudiz.
Brisantes auf
Bundesebene
Die Schweiz stimmt über
Fortpflanzungsmedizin, Erbschaftssteuer sowie Radiound Fernsehgebühren ab.
Auf eidgenössischer Ebene kann sich
das Stimmvolk am 14. Juni zu vier
Vorlagen äussern, über die im Vorfeld heftig diskutiert wird:
Bundesbeschluss vom 12. Dezember 2014 über die Änderung der Verfassungsbestimmung zur Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie im
Humanbereich: Mit der Änderung
des Verfassungsartikels wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass bei
bestimmten Paaren die Präimplantationsdiagnostik
erfolgversprechend
durchgeführt werden kann.
Volksinitiative vom 20. Januar
2012, «Stipendieninitiative»: Diese
verlangt, dass für Stipendien im höheren Bildungswesen nicht mehr die
einzelnen Kantone, sondern der
Bund zuständig ist. Studierende an
Hochschulen und Personen in der höheren Berufsbildung sollen nach gesamtschweizerisch einheitlichen Kriterien Stipendien erhalten, die ihnen
einen minimalen Lebensstandard garantieren.
Volksinitiative vom 15. Februar
2013, «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform)»: Die Volksinitiative fordert
die Einführung einer nationalen Erbschafts- und Schenkungssteuer. Der
Steuersatz auf Nachlässen und
Schenkungen soll 20 Prozent betragen, bei einem Freibetrag von 2 Millionen Franken. Der Ertrag soll zu
zwei Dritteln an die AHV und zu einem Drittel an die Kantone fliessen.
Änderung vom 26. September
2014 des Bundesgesetzes über Radio
und Fernsehen: Diese sieht vor, die
heutige geräteabhängige Empfangsgebühr durch eine allgemeine Abgabe abzulösen. Der Ertrag soll wie bisher der SRG sowie einigen lokalen
Radio- und Fernsehstationen zugutekommen. (pm.)
Wochenspiegel
Tränke brauen
Wollten Sie sich schon immer mal als
Alchemist versuchen? Dann haben
Sie im Spiel «Alchemisten» die einmalige Gelegenheit dazu, sich mit ihren Mitspielern zu messen.
Ziel des Spieles ist, der erfolgreichste der mittelalterlichen Wissenschaftler zu sein. Da gilt es, sich im
Lauf der insgesamt sechs Runden einen möglichst guten Ruf zu sichern.
Oder man kauft sich wertvolle Artefakte, die einem am Ende ebenfalls
viel Punkte einbringen.
Im Zentrum des Spiels stehen Zutaten wie Krähenfüsse und Kröten,
Pilze und Rabenfedern. Niemand
weiss, aus welchen Elementen diese
bestehen. Doch wer dies herausfindet
(oder geschickt raten und bluffen
kann), wird mit gesteigertem Ruf belohnt.
Dafür muss man Tränke brauen.
An sich ist das ganz einfach: Zwei beliebige Zutaten kombinieren. Doch
wie findet man heraus, was man da
gemixt hat? Trinkt man ihn selbst, ist
das gratis – kann aber bedeuten,
dass man bei einem schlechten Trank
in der nächsten Runde hinten anstehen muss oder Ruf einbüsst. Dann
doch lieber dem Studenten geben.
Das kann zwar etwas kosten, ist aber
sicher (für einen selbst).
Mit Hilfe dieser Experimente kann
man langsam herausfinden, welche
Elemente sich hinter den Zutaten
verstecken. Wer meint, eine Lösung
zu kennen, kann Theorien publizieren und so Ruhm ernten. Aber das
kostet Geld. Das wiederum erhält
man, wenn man Tränke an Abenteurer verkauft. Dafür wäre es gut zu
wissen, was man da zusammenbraut. Womit man wiederum beim
Experimentieren wäre.
Der Clou an «Die Alchemisten»
ist, wie man Tränke braut: Dafür
wählt man zwei Zutatenkarten aus
seiner Hand und lichtet sie mit dem
Handy oder Tablet mithilfe der zugehörigen Spiel-App ab. Auf dem Bildschirm erscheint dann das Ergebnis.
Das Spiel kann auch ohne Computer-Unterstützung gespielt werden,
braucht dann einen Spielleiter, was
für diesen eher öd ist.
Wer es schafft, durch geschicktes
Kombinieren die Lösungen herauszufinden, gleichzeitig geschickt blufft
und eventuelle Fehler seiner Spieler
ausnutzt, ergattert am Ende die
meisten Punkte und gewinnt.
Dr. Gamble meint: «Die Alchemisten» hat etwas von einem LogikRätsel. Aber die thematische Einbettung ist gelungen und mit witzigen
Spielregeln gut erklärt. Schön auch
die grafisch opulenten Sichtschirme
jedes Spielers, die die eigenen Notizen vor fremden Augen schützen.
Und die App sorgt dafür, dass jede
Runde anders ist und alle mitspielen
können. Wer gerne etwas komplexere
Spielekost hat und gerne Rätsel löst,
ist hier an der richtigen Adresse.
Dr. Gambles Urteil:
Die Alchemisten, von Matus Kotry, Heidelberger Spielverlag/Czech Games Edition,
2–4 Spieler, ab 13 Jahre.
3. Juni 2015
15
Rat & Rätsel
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Nr. 23
DER GUTE RAT
HOROSKOP
Weniger denken und dafür mehr leben
Nächsten Monat werde ich 21 Jahre
alt. Ich glaube, dass bis heute mein
Leben positiv verlaufen ist. Meine Eltern und die jüngere Schwester geben mir viel Zuneigung und Verständnis. Die Lehre als Coiffeuse habe ich kürzlich mit Erfolg abgeschlossen.
Und nun mein ganz persönliches
Problem, das ich kaum mit jemandem besprechen kann. Ich habe noch
nie mit einem Mann geschlafen, obwohl es mir nicht an «Bewerbern»
gefehlt hat. Kolleginnen und Kollegen nennen mich deshalb eine kalte
Frau, was aber gar nicht stimmt. Ich
sehne mich nämlich im Innersten
sehr nach Liebe und auch nach sexueller Hingabe. Im entscheidenden
Moment fürchte ich mich aber panisch davor, «es» nicht richtig zu
machen oder sogar zu versagen. Nun
habe ich seit Kurzem wieder einen
Freund, den ich nicht verlieren
möchte. Wir verstehen uns sehr gut
und haben auch viele gemeinsame
«Hingabe ist nicht
denkendes Nehmen,
sondern fühlendes Geben»
Interessen. Wir möchten diesen Sommer zusammen in die Ferien gehen,
und spätestens dann kann ich nicht
mehr kneifen. Wie vermag ich meine
Angst zu überwinden?
So weit sind wir also schon in unserer gestressten Zeit gekommen,
dass wir «es» auf allerersten Anhieb
perfekt schaffen müssen, um glaubwürdig zu sein. Wo bleibt denn da
die Liebe? Hat sie zwischen Anleitungen, Stellungen, Statistiken, Theorien
überhaupt noch eine Chance durchzuschimmern? Lösen Sie sich schleunigst von jedem Leistungsgedanken;
echte Hingabe ist nicht denkendes
Nehmen, sondern fühlendes Geben.
Auch beste Freundinnen haben da
gar nichts mitzureden. Sie und Ihr
Freund sind sich im seelisch-geistigen Bereich ja bereits nähergekommen, und auf dieser Basis wird die
körperliche Harmonie nicht ausbleiben. Ich rate Ihnen, in diesem Zusammenhang weniger zu denken und
dafür mehr und einfach zu leben. Ob
es dann beim ersten, beim zweiten
oder erst beim zehnten Mal ganz super klappt, ist total unwichtig, denn
Liebe ist, dies sei betont, zum Glück
nicht an irgendeine besondere körperliche Leistung gebunden.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
KREUZWORTRÄTSEL
Die Lösung ergibt eine römische Siedlung auf dem Gebiet der Gemeinde Studen.
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Marco Rossi, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected], Antoinette Stiefel,
Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel.
+41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
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Wochenspiegel
Nr. 23
3. Juni 2015
WWW
Wochenspiegel
Nr. 23
3. Juni 2015
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Veranstaltungen & Freizeit
Regensberg: Referat
über den Sufismus
Zum Abschluss der laufenden IslamReihe in der Kirchgemeinde Regensberg wird es am kommenden Mittwoch, 10. Juni, um 20 Uhr einen Einblick in eine besondere und häufig
nicht so bekannte Facette der islamischen Welt geben, die aber geschichtlich einen grossen Einfluss ausübte
und heute auch unter Westlern auf
zum Teil grosses Interesse stösst: Wie
im Judentum und im Christentum
gibt es auch im Islam eine Mystik, die
«Sufismus» genannt wird. Was ist
diese Lehre, und worin zeichnen sich
Sufis aus?
Peter Hüseyin Cunz, Scheich des
Mevlevi-Ordens (oft als «Tanzende
Derwische» bezeichnet), wird den
Zuhören hierzu eine Einführung geben. (pd.)
Abschluss der Islam-Reihe: Vortrag von
Peter Hüseyin Cunz am 10. Juni um 20
Uhr in der reformierten Kirche Regensberg. Weitere Informationen zur IslamReihe und zu diesem Vortrag siehe Website www.kirche-regensberg.ch.
«Bergrausch & Vögeli»
spielt in Embrach
Wieder Koffermarkt in Bülach
Am zweiten Koffermarkt
vom kommenden Samstag,
6. Juni, werden rund 60
Aussteller anwesend sein.
An einem Koffermarkt kann man verschiedenste Dinge kaufen, aber keine
Koffer. Hauptbotschaft eines Koffermarkts: Alles ist selber gemacht. Am
Samstag, 6. Juni, findet im reformierten Kirchgemeindehaus in Bülach der
2. Koffermarkt statt. Die Ausstellerinnen und Aussteller sowie Produzentinnen und Produzenten bringen ihre
selbst gefertigten Unikate mit, die sie
selber im Koffer präsentieren werden.
Es werden gegen 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, und
bei der Auswahl an Produkten haben
die zwei Organisatorinnen auf Qualität und Vielseitigkeit geachtet, damit
die Besucher eine tolle Auswahl antreffen. Für Speis und Trank ist ebenfalls gesorgt, sowie für Kaffee und
spezielle Kuchenkreationen. Der An-
Die beiden Organisatorinnen Nadia Landert (links) und Barbara Grond
freuen sich auf zahlreiche Besucher am Koffermarkt in Bülach.
lass lädt zum Verweilen und Bestaunen ein. Ein Besuch lohnt sich, und
auch Kinder finden auf dem Vorplatz
ihren Spass mir den riesigen Seifen-
blasen. Mehr unter www.koffermarkt-buelach.ch. (pd.)
2. Koffermarkt, Samstag, 6. Juni, 10 bis
17 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus.
Am Donnerstag, 11. Juni, um 20.15
Uhr treten im Embracher Teatro di
Capua «Bergerausch & Vögeli» auf.
Nach einer langen Pause spielen
«Bergerausch» wieder «Schweizerlieder der anderen Art».
Neu mit von der Partie ist der
Schaffhauser Gitarrist Urs Vögeli,
und neu ist auch das Programm: Die
Musiker vertonen schweizerdeutsche
Gedichte, spielen alte Volkslieder aus
der Schweiz und eigene Kompositionen. Sie improvisieren mit Kuhreigen
und spielen alte «Tänzli» über modernen «Grooves». Es gibt sehnsüchtige Liebeslieder zum Harmonium
und Mörderballaden zum präparierten Schifferklavier, ein verzweifeltes
Regenlied aus dem Emmental und
die urchige Klage einer Innerschweizer «Jumpfere». (pd.)
Teatro di Capua, Oberdorfstrasse 16, Restaurant 18 bis 20 Uhr offen, Eintritt:
35/30 Franken AHV oder Jugendliche),
Abendkasse ab 19 Uhr.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 3. Juni
BÜLACH
18.30–21.30 Referat: «Schüssler-Salze
für Frauen»: mit sanfter Hilfe durch
die Wechseljahre. Referat von Brigitte
Burkhalter, Homöopathin und Beraterin in Biochemie nach Dr. Schüssler. Kosten: 45 Franken. Berufsschule
Bülach, Schwerzgruebstrasse 28.
NIEDERGLATT
20.00 Lesung: Brigitte Trümpy-Birkeland liest aus ihrem Buch «Sternenkind – wie Till seinen Himmel fand».
Bibliothek «Im Eichi», Grafschaftsstrasse 53.
Donnerstag, 4. Juni
BÜLACH
16.00–18.00 Vortrag: «E-Banking –
Gefahren und Risiken». Bankgeschäfte im Internet erledigen. Mit anschliessendem Apéro. Ein Spezialist
der Raiffeisen Schweiz erklärt die
Möglichkeiten und Risiken des EBankings mit anschliessender Diskussion und Beantwortung von Fra-
gen. Alterszentrum Im Grampen, Allmendstrasse 1.
19.00–21.00 Pflegeeinsatz im Naturschutzgebiet Langgraben: Der Naturschutzverein Bülach lädt ein. Die invasiven Neophyten, kanadische Goldrute, einjähriges Berufskraut und
Ackerkratzdistel werden ausgerissen.
Bitte Gartenhandschuhe und gute
Schuhe mitbringen. Auskunft und
Koordination: David Galeuchet, 079
784 31 39, [email protected].
Infos auch unter www.nvbuelach.ch.
Bülach.
erzählt Silvia Bossard, Initiantin des
Aargauer Safrans. Sechtbach-Huus
(Cafeteria), Gartematt 1.
künfte erteilt Ruth Dollenmeier, 044
850 09 70. Restaurant Pöstli.
Haushalt,
Bildern,
Schallplatten,
Spielsachen.
Mehrzweckgebäude
Sandbuck (Zivilschutzanlage).
Samstag, 6. Juni
KLOTEN
7.45 Naturfreunde Kloten: Wanderung
über den Hochhamm ins Appenzellerland: Abfahrt ab Zürich HB 7.55
Uhr nach Rapperswil. Naturfreunde
Kloten wandert ab St. Peterszell via
Hochhamm-Tüfenberg nach Waldstatt (5 Std.). Abkürzung möglich.
Verpflegung aus dem Rucksack. Info
bei Vreni Dietiker, 044 860 70 29.
Kloten.
Freitag, 5. Juni
19.00 Informationsveranstaltung des
Stadtrats: Die Mitglieder des Stadtrats
stellen die Bauprojekte vor, berichten
über aktuelle Themen aus ihren Geschäftsfeldern und über Fortschritte
in den Legislaturzielen. In der Fragerunde und beim Apéro steht der
Stadtrat Red und Antwort. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
BÜLACH
19.00–21.00 Vernissage: Doppelausstellung von Helga Pfister und Brigitte Tester-Tedaldi. Die Ausstellung
dauert bis 1. Juli. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6.
20.00 «Safran aus dem Aargau»: Seit
fast zehn Jahren gibt es auch Safran
aus dem Aargau. Wie es dazu kam,
STADEL
19.45 Jassen: Partnerschieber. Anmeldung nicht erforderlich. Weitere Aus-
BÜLACH
10.00–16.00 Tag des Friedhofs: 11 Uhr:
Einweihung des neuen Gemeinschaftsgrabs. 12 Uhr: klassisches
Konzert. Infostände. Mehr unter:
www.friedhof-buelach.ch.
Friedhof
Bülach, Schwerzgruebstrasse 29.
10.00–17.00 Koffermarkt: Vielseitige
Auswahl an handgefertigten Sachen.
Gemütliches Beizli. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
13.30–14.30 Kasperli-Theater: Mit Simone Disch und Greth Dübendorfer.
Ab zirka vier Jahren. Eintritt frei, inklusive Gratis-Zvieri. Mehr unter
www.bibliothek-buelach.ch. Stadtbibliothek, Marktgasse 35.
NEERACH
9.00–11.30 Flohmarkt: Organisiert
vom Frauenverein Neerach-Riedt.
Mit vielen Gegenständen für den
www.breakpoint.ch
ANZEIGEN
9.00–12.00 «Neeri-Märt»: Veranstalter: VV Neerach. Schulanlage Sandbuck.
OBERWENINGEN
14.00–17.00 «Leben und Kultur im bäuerlichen Zürcher Unterland»: Ausstellungsthema 2015: «Wer weiss es?»
Ein spannender Parcours für Klein
und Gross. Offen jeden ersten Sonntag bis Oktober, 14 bis 17 Uhr. Für
Führungen oder Besuche ausserhalb
der Öffnungszeiten: 044 856 15 94.
Mehr Infos unter www.zumv.ch. Heimatmuseum, Chlupfwisstrasse 3.
RAFZ
10.30–14.00 Jubiläumsfeier: 75 Jahre
Samariterverein: Alle sind eingeladen, entlang der Märktgass an verschiedenen Posten die unterschiedlichsten Aufgaben der Samariter zu
erleben. Festwirtschaft. Märktgass.
Fortsetzung auf Seite 18
18
Wochenspiegel
Nr. 23
3. Juni 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Bülach: Liebesfilm
im Sigristenkeller
75 Jahre Samariterverein Rafz
Am Samstag, 6. Juni, feiert
der Samariterverein Rafz
mit der Rafzer Bevölkerung
das 75-Jahr-Jubiläum. Alle
sind eingeladen, entlang
der Märktgass an verschiedenen Posten die unterschiedlichsten Aufgaben
der Samariter zu erleben.
Es herrschte Krieg, als sich 1939 einige Frauen und Männer entschlossen, mit Dr. Weber einen Nothelferkurs zu organisieren. 60 Personen
nahmen daran teil, und deren 53 kamen zur Gründung des Samaritervereins Rafz ins Gemeindehaus. Man
schrieb den 10. Januar 1940. Genauso wie heute noch wurde eine Übung
im Monat durchgeführt. Auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
blieb über all die Jahre bestehen.
Einzig die Feldübungen, die damals 2
Mal pro Jahr stattfanden, sind nicht
mehr von Aktualität. Die Gemeindebehörden waren alles andere als
angetan von dieser «Art ReligionsSekte». Nicht einmal der Beschuss
des Güterzugs 1944 oder die Bomben
auf Rafz 1945 konnten an dieser Haltung etwas ändern. Auch die Bevölkerung zeigte sich eher zurückhaltend, und so musste sich der mittellose Verein selber zu helfen wissen.
Tragbahren wurden aus Holmen
oder Metall selber hergestellt. Für die
Weiterbildung der Samariter und die
öffentlichen Kurse wurde inzwischen
hochmodernes Übungsmaterial angeschafft wie zum Beispiel Beatmungsphantome, Übungsdefibrillatoren und
Halskragen.
Früher belächelt, kann der Samariterverein Rafz heute stolz sein, dass
er von der Bevölkerung getragen, unterstützt und geachtet wird. (pd.)
Die Jubiläumsfeier findet am Samstag, 6.
Juni, von 10.30 bis 14.00 Uhr entlang der
Märktgass statt. Festwirtschaft vorhanden.
Foto: dj.
Tag des Friedhofs in Bülach
Am Samstag, 6. Juni, lädt der Friedhof Zweckverband Bülach zum Tag
des Friedhofs ein. Von 10 bis 16 Uhr können Besucherinnen und Besucher die Anlage frei begehen und einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Gärtner, Verwaltungsangestellte oder Bestatter geben Auskunft über Abläufe und Formen der Bestattung. Die Aufbahrungsräume können ebenso
besichtigt werden wie ein Bestattungsfahrzeug. Um 11 Uhr wird der Präsident des Friedhof-Zweckverbandes und Bülacher Stadtrat Willi Meier
das Gemeinschaftsgrab offiziell einweihen. Im Anschluss rundet ein
klassisches Konzert des Innovation Duos Jakub & Anna Dzialak-Savytsky
um 12 Uhr in der Abdankungshalle den Anlass ab. (pd.)
Am Samstag, 6. Juni, um 20 Uhr
wird im Sigristenkeller in Bülach der
Film «Como Agua para Chocolate»
gezeigt. Zum Inhalt des Films, der in
Mexiko im Jahr 1910 spielt: Pedro
verliebt sich unsterblich in die 15jährige, bildhübsche Tita und hält um
ihre Hand an. Doch deren Mutter hat
andere Pläne mit ihr. Sie soll sie umsorgen bis an ihr Lebensende. So
verleitet sie den Heiratswilligen, Titas
Schwester Rosaura zu ehelichen. Tita
ist untröstlich und setzt künftig alle
ihre Gefühle in die von ihr zubereiteten Speisen. Was in diesem Fall nicht
immer allen gut bekommt. Alonso
Araus Verfilmung gilt als erfolgreichster Film Mexikos. Er wurde mit
zahlreichen Auszeichnungen geehrt
und hat ihm Anerkennung weit über
die Landesgrenzen eingebracht. (pd.)
Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4, bei
der ref. Kirche. Bar ab 19 Uhr offen. Eintritt 15 Franken, Reservationen: [email protected] oder 079 306 39 51.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Fortsetzung von Seite 17
Sonntag, 7. Juni
BÜLACH
17.00 Bülacher Abendmusiken: Die beiden Musikerinnen Sandra Lützelschwab-Fehr, Klarinette, und Susanne Rathgeb-Ursprung, Orgel/Klavier,
haben ein Programm mit nachdenklicher und fröhlicher Musik zusammengestellt. Ref. Kirche, Hans-Haller-Gasse 4.
HÜNTWANGEN
14.00–17.00 Dorfmuseum: Die Dauerausstellung «Alles unter einem Hut»
zeigt die Strohflechterei und Hutfabrikation, die Kiesgewinnung samt
Landschaftsveränderungen sowie eine Dorfchronik. Sonderausstellung
«Natur vom Puur im Rafzerfeld». Das
Museum kann an jedem ersten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr
besucht werden. Führungen nach
Vereinbarung unter dorfmuseum@
huentwangen.ch oder 044 869 36 12.
Goldbachschür.
KLOTEN
14.00–16.00 Einweihung Schwalbenhaus: Fest für Quartierbevölkerung,
Mittwoch, 10. Juni
Sponsoren, Nestpaten und Gönner.
Schwalbenhaus, Abzweigung Ackerstrasse/Härdlenstrasse 40.
REGENSBERG
20.00 Einführungsreferat in den «Sufismus»: Wie im Judentum und im
Christentum gibt es auch im Islam eine Mystik, die «Sufismus» genannt
wird. Was ist diese Lehre, und worin
zeichnen sich Sufis aus? Peter Hüseyin Cunz, Scheich des Mevlevi-Ordens
(oft als «Tanzende Derwische» bezeichnet), gibt eine Einführung. Weitere Infos: www.kirche-regensberg.
ch. Ref. Kirche.
RÜMLANG
11.00
Ländlermusig-Stubete:
Mit
Dampfbahn im Schaugarten. Für
Speis und Trank ist gesorgt. Gartenbau Juchler, Altwisstrasse 4.
Montag, 8. Juni
NEERACH
17.30–19.30 Schnuppertraining der
Kunstturnerinnen: Für Mädchen mit
Jahrgang 2009 und 2010. Infos:
www.kunstturnerinnen-neerach.ch.
Turnhalle Sandbuck.
Donnerstag, 11. Juni
Dienstag, 9. Juni
BÜLACH
13.40–14.40 Chorprobe des SeniorenMännerchors: Die Chorproben finden
jeden Dienstag statt (ausser während
der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Fritz Schärer,
044 860 68 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Das Turnen des Seniorenclubs
«Zéphyr Combo» spielt am Donnerstag, 11. Juni, um 20 Uhr in der ObeFoto: zvg.
ren Mühle in Dübendorf.
wird wöchentlich angeboten, ausser
während der Ferien. Auskunft erteilt
Sigrid Bachofner, 079 218 06 56. Ref.
Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
18.45–21.00 Samariterübung: Thema:
«Rettungsdienst». Übungsleitung: Ni-
cole Niederhauser. Weitere Informationen sind auf der Homepage www.
samariterverein-buelach.ch zu finden
oder über [email protected] erhältlich. Glassammelstelle unterhalb der Migros Sonnenhof.
KLOTEN
7.30 Naturfreunde Kloten: Alpenpanoramaweg
Unterägeri–Udligenswil:
Abfahrt ab Zürich HB 7.32 Uhr. (4½
Std.). Die Wanderung kann abgekürzt
werden. Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margrit Engeli Tel. 044
813 42 94. Kloten.
Samstag, 13. Juni
BÜLACH
10.00–12.00 Vortrag für Eltern: Alessandra
Weber,
Elternbildnerin,
spricht darüber, wie Eltern ihr Kind
ANZEIGEN
www.unterländer-brocki.ch
Telefon Abholdienst: 044 851 13 63
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Wieder Bülacher
Abendmusiken
Verleger Roger Köppel
referiert in Niederglatt
Bülach: Wie der Safran
in den Aargau kam
An den kommenden Bülacher Abendmusiken begeben sich die Besucher
auf eine musikalische Achterbahn
der Gefühle an. Am Sonntag, 7. Juni,
um 17 Uhr findet in der reformierten
Kirche Bülach das nächste Konzert
statt: Die beiden Musikerinnen Sandra Lützelschwab-Fehr, Klarinette,
und Susanne Rathgeb-Ursprung, Orgel/Klavier, haben ein ansprechendes
Programm mit nachdenklicher und
fröhlicher Musik zusammengestellt.
«Zorres un Masel» – «Sorgen und
Glück» sind in der alten jüdischen
Musik aus Osteuropa, der sogenannten Klezmermusik, allgegenwärtig.
Eine Musik, die von Herzen kommt
und zu Herzen geht. Die trotz erfrischendem Schwung, trotz mitreissendem Rhythmus und eingängiger Melodien immer auch die tragischen
Seiten des Lebens beleuchtet. Auch
die ergänzenden Stücke aus der Romantik erzählen von Schönem und
Schwerem. (pd.)
Die SVP Niederglatt lädt zusammen
mit der SVP des Bezirks Dielsdorf am
kommenden Samstag, 6. Juni, zu einer Veranstaltung mit Gastredner Roger Köppel, dem Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche». Nach
dem Vortrag wird zusammen mit
dem SVP-Nationalratskandidaten gegrillt. Die öffentliche Veranstaltung
auf dem Bauernhof «in Kreuzäckern»
in Niederglatt startet um 10.30 Uhr.
Roger Köppel wird dabei zum Thema
«Erfolgsmodell Schweiz in Gefahr»
referieren.
Nach dem Referat besteht die
Möglichkeit zur Verpflegung vom
Grill. Der Weg zum Bauernhof ist ab
der «Löwen»-Kreuzung in Niederglatt
beschildert. Es bestehen Parkplatzmöglichkeiten. (pd.)
Eines der teuersten Gewürze der
Welt ist Safran, der deswegen auch
«Rotes Gold» genannt wird. Ein
Gramm Safran kostet etwa 50 Franken, was nicht verwundert, weil für
ein Kilo Safran ungefähr 200 000
Blüten benötigt werden. Es lohnt sich
aber, denn schon ein paar wenige Safranfäden machen aus einem Risotto
ein wahres Gedicht. Und auch in der
Heilkunde hat Safran einen wichtigen
Platz: Safran ist grundsätzlich ein Gewürz aus südlichen Ländern, in denen es überwiegend warm ist. Seit
fast zehn Jahren gibt es auch Safran
aus dem Aargau.
Wie es dazu kam, erzählt Silvia
Bossard, die Initiantin des Aargauer
Safrans, am Donnerstag, 4. Juni, 20
Uhr, in der Cafeteria von SechtbachHuus. Sie zeigt, was es alles brauchte
oder braucht, bis aus den Krokuspflanzen Safran wird. Sie gibt auch
Tipps für feine Gerichte – und wie
man echten Safran erkennt. (hu)
Samstag, 6. Juni, 10.30 Uhr: Referat von
Roger Köppel auf dem Bauernhof «in
Kreuzäckern». Weitere Informationen sind
auf der Homepage der SVP-Niederglatt,
www.svp-niederglatt.ch, ersichtlich.
Fortsetzung von Seite 18
Beat» aus dem Musical «Hairspray»
für die Coiffeur-Gängerin, und beim
«Second Waltz» fällt es wohl allen
schwer, das Tanzbein unter dem
Tisch still zu halten. Nachtessen, Bar.
Türöffnung um 18.30 Uhr. Mehr unter: www.m-h-n.ch. Mehrzweckhalle
Eichi.
beim Heranwachsen so begleiten
können, dass es beste Voraussetzungen hat, eine starke, selbstsichere
und zuversichtliche Persönlichkeit zu
werden. Spielhalle Formel Fun,
Schützenmattstrasse 30.
NIEDERWENINGEN
10.00–11.30 Altissimo Wehntal: Ungezwungener Treffpunkt. Weitere Informationen: Ursula Feigel, 044 856 00
74. Kafi Wano, Sägeweg 2.
KLOTEN
7.00 Naturfreunde Kloten: Bergwanderung Madchopf: Abfahrt ab Zürich
HB 7.07 Uhr mit IC nach Sargans.
Die Naturfreunde Kloten wandern ab
Weisstannen via Oberdorf, Ringaberg, Galans, Madfurggl zum Madchopf. Abstieg gleicher Weg wie Aufstieg. (5½ Std.). Verpflegung aus dem
Rucksack. Info bei Martina Lötscher,
Tel. 044 861 07 50. Kloten.
NIEDERGLATT
20.00 Sommerkonzert: Vielseitiges
Konzertprogramm des Musikvereins
Harmonie Niederglatt. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: das «Concerto d'Amore» für die Romantiker,
die Themenmusik aus «Derrick» für
den Krimi-Fan, «You Can’t Stop the
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 35 529 Exemplare
Grossauflage: 69 787 Exemplare (jeweils am
letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein
Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo
AG, Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Marco Rossi, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected], Antoinette Stiefel,
Tel. +41 44 863 72 03, [email protected],
Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
«Bergerausch & Vögeli» am Donnerstag, 11. Juni, 20.15 Uhr, im
Teatro di Capua, Embrach.
F: zvg.
REGENSBERG
17.00 Sommerfest: Mit Livemusik, Verpflegung, Spielbetrieb, Tombola. 15
Uhr, 16.30 Uhr, und 18 Uhr: Chasperlitheater. Spielbetrieb mit BullRiding, Luftschloss, Ponyreiten, Karussell,
Kindereisenbahn,
Farbschleuder, vom Turm abseilen, Kletterwand, Windkabine, SpecksteinAtelier, Aerotrim, Airbrush-Tattoos
und diverse Geschicklichkeitsspielen.
Mehr unter: www.sofest.ch. Signalisierte Parkplätze. Der Shuttlebus ist
gratis. Schloss Regensberg.
Nr. 23
3. Juni 2015
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Wochenspiegel
Nr. 23
3. Juni 2015
SCHLUSSPUNKT
Eglisau: Die Migros überquert den Rhein
Die neue Migros-Filiale in
Eglisau ist eröffnet. Der
Holzbau bietet 45 Prozent
mehr Verkaufsfläche als in
der alten Filiale. Neu ist
auch der bediente Bereich.
Flavio Zwahlen
Drinnen im Laden riecht es nach
«neu». Draussen schmücken zahlreiche weisse und orange Ballons den
Neubau. Die Sonne scheint. Das Wetter könnte nicht besser sein. Jörg
Blunschi, Geschäftsführer der Genossenschaft Migros Zürich, eröffnet die
Filiale in Eglisau: «Es ist ein freudiger Moment.» Die Vorbereitungen
seien sehr intensiv gewesen.
Die Filialleitung übernimmt Walter Schaufelberger. Sein Ziel: «Wir
wollen die Grundversorgung vom
Rafzerfeld und von Eglisau gewährleisten.» Dies will er mit seinem
freundlichen Personal erreichen.
Schaufelberger: «Der persönliche
Kontakt zu den Kunden ist uns sehr
wichtig.» Durch die Vergrösserung
der Migros wurden acht neue Vollzeitstellen und ein Metzgerteam, bestehend aus zwei Metzgern und einer
Metzgerin, geschaffen. Auch Ursula
Fehr, Gemeindepräsidentin von Egli-
sau, liess es sich nicht nehmen, einige Worte an die Migros zu richten:
«Ich bin Fan von den Migros-Reklamen», verrät sie. Die Migros wisse,
wie man sich nach aussen gut präsentieren könne, sagt die SVPlerin
weiter.
Im April 2003 entstand eine erste
Migros-Filiale im südlichen Teil von
Eglisau. Diese konnte dort nicht ausgebaut werden, da man keine zufriedenstellende Lösung fand. Nun wur-
«Grundversorgung des Rafzerfelds
und Eglisau gewährleisten»: Walter
Schaufelberger, Filialleiter.
Jörg Blunschi, Geschäftsleiter der
Genossenschaft Migros Zürich: «Es
ist ein freudiger Moment.»
Hans Nef aus Neerach hat ein Ingenieurbüro. Er baute die Solaranlage auf dem Migros-Dach.
Ralf Helg (links), Holzbau-Techniker beim Bauunternehmen Kifa AG und
Projektleiter des Holzbaus in Eglisau, zusammen mit Christoph Aeschbacher, Geschäftsführer der Holzwirtschafts-Firma Lignum Zürich.
Das Team um Filialleiter Walter Schaufelberger ist bereit für die Unterländer Migros-Kunden.
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STELLEN
Fotos: Flavio Zwahlen
de dieses Problem auf der nördlichen
Seite des Rheins, im Bauelenzelg, gelöst. In der alten Filiale realisierte die