GZA/PP 8180 Bülach 35. Jahrgang Mittwoch, 3. Juni 2015 Nr. 23 Wir bauen für private Bauinteressenten. Schlüsselfertig, ab Plan, zum Festpreis. Immobilien-Ankauf zum Bestpreis Immobilien-Verkauf. Nur von privat an privat. www.immocloud-ag.ch Mobil 079 380 24 59 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Verlag Tel. 044 863 72 00 Fax 044 863 72 01 Brennpunkt Politik Sport Unterländer Kirchen suchen Anschluss Unterländer Tageskarten sind beliebt Unterländer Reiter brillierten Die Reformierten Kirchen im Unterland kämpfen mit anhaltendem Mitgliederschwund. Nun führt besonders bei kleinen Kirchgemeinden kein Weg mehr daran vorbei, sich mit anderen Kirchgemeinden zusammenzuschliessen. Seite 3 Der Gratistag des Zürcher Verkehrsverbunds hat es gezeigt: Der ÖV ist beliebt. Das zeigt sich auch bei den SBB-Tageskarten, die viele Unterländer Gemeinden günstig anbieten – und trotzdem noch etwas daran verdienen. Seite 9 Am diesjährigen Concours Complet nahmen noch nie so viele Reiter teil wie dieses Jahr. 150 Helfer standen im Einsatz – auch Saskia Jäggli aus Hochfelden (Bild). Seite 11 Embrach: Peter Tschudi tritt zurück Schöfflisdorf: Stimmrekurs abgewiesen Nach neun Jahren im Gemeinderat von Embrach hat Primarschulpräsident Peter Tschudi (SVP) seinen Rücktritt eingereicht. Schöfflisdorf kann der Spital-AG beitreten. Dies sagt der Bezirksrat Dielsdorf. Er lehnt damit einen Stimmrechtsrekurs ab. Peter Tschudi, Jahrgang 1955, bestätigte auf Anfrage, ein Rücktrittsgesuch beim Bezirksrat eingereicht zu haben. Sei Rücktritt erfolge aus privaten und gesundheitlichen Gründen. Tschudi bedauert den Schritt, den er vornehmen müsse. «Ich habe das Amt gerne ausgeführt.» Tschudi ist einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch zwei Ereignisse bekannt geworden: So kam es nach seiner Wahl im Jahr 2006 zum Schulpräsidenten zu einer Stimmrechtsbeschwerde des damals noch amtierenden Primarschulpräsidenten. Das Verfahren ging bis vor Bundesgericht, das dann entschied, nichts zu entscheiden, und das Verfahren als erledigt abschrieb. Für Aufsehen sorgte der Elektroningenieur 2010 mit seiner Kandidatur als Gemeindeammann des Thurgauer Dorfs Roggwil und als Schulpräsident von Embrach. Die SVP Embrach entzog ihm die Unterstützung. Das ehemalige RPK-Mitglied wurde in Embrach wiedergewählt, in Roggwil unterlag Tschudi gegen die beiden einheimischen Kandidaten. (dj.) Am 25. Juni wird in Bülach die Umwandlung des Spitals vom Zweckverband in eine Aktiengesellschaft vollzogen. 32 Unterländer Gemeinden werden damit Aktionäre des Spitals, so beschlossen es die Simmbürger an der Urne. Schöfflisdorf sagte damals grundsätzlich auch Ja zur AG, lehnte aber die entsprechende Vereinbarung (IKV) ab. Da mehr als 28 der 35 Verbandsgemeinden dem IKV zustimmten, ist jedoch das notwendige Quorum übertroffen worden. Konsequenz: Der Vertrag gilt für alle Verbandsgemeinden, auch für Schöfflisdorf, das Nein sagte. Dagegen hat am 11. Februar eine Schöfflisdorferin beim Bezirksrat Dielsdorf ein Stimmrechtsrekurs eingereicht. Die Folge: Schöfflisdorf kann am 25. Juni nicht der Spital-AG beitreten. Seit letztem Freitag liegt die Antwort des Bezirksrates vor. Er hat den Stimmrechtsrekurs abgewiesen, wie Gemeindepräsident Alois Buchegger Recherchen des «Wochenspiegels» bestätigt. Mehr zu den Auswirkungen auf die Spital AG auf Seite 7 ANZEIGEN Die ersten Besucher strömen 2014 ans Open-Air in der Herrenwies, nördlich von Bülach. Foto: zvg. Unterländer Phoenix-Open-Air droht nach vier Jahren das Ende Die noch einzige Open-AirParty nach der Street Parade steht vor dem Ende. Eine Durchführung in Glattfelden ist nicht mehr möglich, gleich in der Nähe, auf Bülacher Boden, auch nicht. Daniel Jaggi Seit 2011 findet jeweils im Anschluss an die Street Parade das PhoenixOpen-Air in Glattfelden statt. Vom Samstagabend bis Sonntagmittag treffen sich in der Herrenwies, unmittelbar neben der Glatt, die Tech- no-Fans. Zahlreiche, auch internationale Acts begeisterten letztes Jahr die rund 3000 Besucher. Das Budget für den Anlass beläuft sich auf knapp 200 000 Franken. Neuer Grundeigentümer Doch seit letztem Herbst gehört das Grundstück an der Glatt dem Kanton, der es im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flughafens nun als ökologische Ausgleichsfläche nutzt. Die Folge: Auf der Ökowiese kann kein Open-Air mehr durchgeführt werden. Bereits seit letztem Herbst suchen die drei Mitglieder des Vereins Phoenix nach einem neuen Austragungsort. Erfolglos allerdings, wie Dominique Lauber, Vereinsmitglied und Gemeinderat der Grünliberalen in Bülach, enttäuscht sagt. «Im Emmental hätten wir vielleicht eine Möglichkeit gefunden, doch das ist etwas sehr weit weg von Zürich entfernt.» Mitte April reichte der Verein ein weiteres Mal ein Bewilligungsgesuch ein. Diesmal für einen Standort, der mit dem bisherigen Gelände praktisch identisch ist, weil er ebenfalls in der Herrenwies wäre, lediglich 300 Meter vom früheren Gelände entfernt. Allerdings: Er befindet sich auf Fortsetzung auf Seite 3 2 Wochenspiegel Nr. 23 TRIBÜNE 3. Juni 2015 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Alles muss organisiert sein Thomas Hardegger* Sie erinnern sich sicher an die Szene am Skilift im Programm des Cabaret Rotstift: «Bei uns geht alles ruckzuck, zackzack.» Wir haben so gelacht und gedacht, typisch Deutsche, alles ist überorganisiert: «Das ist alles eine Frage der Organisation.» Und wenn wir über Fremde lachen können, brauchen wir uns auch nicht Gedanken über unserer Verhalten zu machen. Rationell Diskussionen führen Wie stark organisieren wir uns denn selbst? Statt den Arbeitsweg zu Fuss oder per Velo zu absolvieren, zwängen wir eine halbe Stunde FitnessClub in die Mittagspause. Unterwegs «checken» wir auf dem Handy die Mails, hören die Combox ab und beantworten eifrig SMS. Wir wollen ja nicht, dass uns jemand den Vorwurf macht: «Hast Du meine Mail nicht gesehen, die ich Dir vor einer halben Stunde geschickt habe? Wieso hast du noch nicht geantwortet?» Wir führen die Diskussionen rationell in Twitter und Facebook statt zusammenzusitzen und uns gegenseitig zuzuhören und miteinander Ideen zu entwickeln. Wir «konsumieren» Nachrichten in Kurzfassungen, und wird dazu der Hintergrund ausführlich beleuchtet, zappen wir weg zur nächsten Kurznachricht. Wenn eine gute Organisation der Arbeit und des Haushalts dazu führen würde, dass wir mehr Zeit für ANZEIGEN «Wenn es mir gelingt, wieder etwas mehr Unordnung zuzulassen, kann ich nur gewinnen» uns hätten, für die Pflege unserer Freundschaften und für besinnliche Stunden mit einem Buch, wäre das ein grosser Gewinn an Lebensqualität. Glücklich, wer den Zug verpasst Leider führt der durchorganisierte Alltag meist einfach zu mehr Arbeit und zu noch mehr Aufgaben, die ich übernehmen «darf». Welch ein Glück also, wenn ich den Zug verpasse und in Ruhe den nächsten abwarten kann: Das ist eine halbe Stunde Gewinn, die nicht schon besetzt ist, und die ich zum Nachdenken, zum Lesen oder zum Beobachten meiner eigent- lich spannenden Umgebung nutzen kann. «Müssiggang ist aller Laster Anfang» habe ich schon als Kind gelernt. Heute denke ich, «Hektik ist das Ende aller Musse». Aber vorschnell glorifizieren wir die Effizienz und tadeln die Gemächlichkeit. Der durchorganisierte Ablauf eines Arbeitstags mag wohl «kostengünstig» sein, aber eigentlich verhindert er Improvisation, Abwechslung und Spannung. Neue Ideen, Innovation und Geniestreiche gründen immer auf Fantasie, und die benötigt eine Atmosphäre, die Gedanken und Gesprächen freien Lauf lässt. Nicht umsonst investieren High-Tech-Firmen in ihren Entwicklungsabteilungen in eine Arbeitsumgebung, die das Abschalten wie das Anregen zulässt und die nicht durch Ordnung, sondern durch kreatives Chaos geprägt sind. Den Erwartungen entsprechen Ich ertappe mich ja selbst regelmässig, wie ich versuche, den Erwartungen meiner Umgebung Genüge zu tun und diese wichtiger nehme, als einmal Nein zu sagen, um wieder einmal abzuschalten. Wenn es mir gelingt, wieder etwas mehr Unordnung zuzulassen, kann ich nur gewinnen. Beim Suchen finde ich zu mir selbst und das ist gesund für Geist und Seele. Geht es Ihnen nicht auch so? *Thomas Hardegger ist Gemeindepräsident von Rümlang und Nationalrat der SP. Kanton Zürich: Mit einem Gerät, das die Pupillen misst, will die Polizei übermüdete Autolenker aus dem Verkehr ziehen. Es droht der Entzug des Führerausweises. Das Gerät sieht aus wie eine moderne 3-D-Brille. Es registriert die Bewegungen der Pupillen und soll bald bei Verkehrskontrollen im Kanton Zürich zur Anwendung kommen. Ziel sind gemäss «NZZ am Sonntag» Autofahrer, die wegen Übermüdung fahrunfähig sind. Studien aus Deutschland zeigten, dass 24 Prozent aller tödlichen Autobahnunfälle passierten, weil ein Lenker am Steuer eingeschlafen war. Gemäss Zeitung soll es sich beim Pupillometer um eine technische Lösung handeln, die die Kantonspolizei Zürich zusammen mit dem Rechtsmedizinischen Institut der Universität Zürich entwickelt. Mehr will Thomas Krämer vom Institut nicht verraten. Die gesetzliche Grundlage, um Lenkern wegen Übermüdung den Führerausweis zu entziehen, bestehe bereits, sagt er. In Österreich bedient man sich bereits seit Jahren der Pupillometrie zur Messung der Müdigkeit. Die Methode sei wissenschaftlich gut abgestützt. Bereits seit einem halben Jahr setzt die Kantonspolizei auf eine nichttechnische Methode zur Erkennung von Alkohol- und Drogeneinfluss am Steuer. Diese stützt sich auf Beobachtungen ab. 80 Punkte prüfen die Polizisten, darunter Motorik, Aufmerk- samkeit und auch die Reaktion der Pupillen. Können sie aufgrund der Resultate auf Fahrunfähigkeit schliessen, entziehen sie den Führerausweis und ordnen eine Blutprobe an. Kanton Zürich: Im ganzen Gebiet des Zürcher Verkehrsverbunds fuhr man am Sonntag gratis Bahn, Bus, Tram und Schiff. Auf dem Zürichsee verzeichnete man dadurch so viele Fahrgäste wie noch nie. Zum 25-Jahr-Jubiläum des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) waren am Sonntag die öffentlichen Verkehrsmittel gratis. Über 1 Million Fahrgäste nutzten das Angebot, wie der ZVV in einer Mitteilung schreibt. Einen Rekord verzeichnete man wegen des schönen Wetters gar bei der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft: Noch nie in der 125-jährigen Geschichte des Unternehmens fuhren an einem Tag so viele Menschen mit den Schiffen wie am letzten Sonntag. An den Stegen kam es deshalb zu Wartezeiten. Auch wer auf die Felsenegg und den Üetliberg oder zum Flughafen, Rheinfall und Zoo Zürich wollte, brauchte Geduld. Die meisten Verkehrsunternehmen hatten ihr Angebot für den Gratistag verstärkt. So verkehrten die meisten Bahnen, Busse und Trams nach Samstagsfahrplan mit höherer Taktdichte. Rund 100 Kundenberater standen seitens ZVV im Einsatz. Der Betrieb auf dem ganzen Netz verlief laut der Mitteilung störungsfrei. Wochenspiegel BRENNPUNKT Nr. 23 3. Juni 2015 3 Bülach: PhoenixOpen-Air vor dem Aus Fortsetzung von Seite 1 Bülacher Boden, weshalb nicht mehr der Glattfelder Gemeinderat für die Bewilligung zuständig ist, sondern die Bülacher Sicherheitsabteilung. Und die erteilte dem Gesuch eine klare Absage. Stadtrat Jürg Hintermeister lobt zwar das gute Dossier der Veranstalter, betont aber, dass der Anlass aufgrund bestehender Richtlinien nicht bewilligt werden könne. «Wir haben uns intensiv mit dem Antrag beschäftigt, auch Vor- und Nachteile abgewogen.» Aber das Gelände sei nun mal kein Veranstaltungsort. «Zudem befindet es sich in einem Naturwaldschutz- und Naherholungsgebiet mit Feucht- und Trockenbiotopen», führt Hintermeister weiter aus. Befürchtet werde auch, dass die Musik die Bewohner der angrenzenden Wohnquartiere belästigen könnte: Hintermeister weiter: «Wir können zudem die Sicherheit für einen 24Stunden-Elektro-Anlass nicht gewährleisten.» Kaum Lärmklagen eingegangen Für Lauber nicht nachvollziehbare Einwände, denn die Ausgangslage sei mit jener in Glattfelden identisch. Zudem seien in den letzten Jahren keine Lärmklagen aus Bülach eingegangen. Lauber: «Wir haben uns verpflichtet, in der Nacht die Lautstärke auf 90 Dezibel zu reduzieren, und mit einem Tiefbassfilter dafür gesorgt, dass die störenden Wumm-Geräusche leiser werden.» Sicherheitsbedenken seien ferner unbegründet. Lauber: «Wir sorgen mit einem eigenen Sicherheitsdienst für Ordnung.» Ferner wird in der Absage aber auch darauf hingewiesen, dass der Veranstaltungsort nicht erschlossen sei und die Zu- und Wegfahrt via Glattuferweg erfolgen würde, der mit einem Fahrverbot belegt sei und in den Sommermonaten rege von Fussgängern, Velofahrern und Inlineskatern benützt werde. Ein Konflikt sei programmiert. Zudem, so ist der Absage abschliessend zu entnehmen, hätten Erfahrungen von früheren, illegalen Veranstaltungen ähnlicher Art gezeigt, dass solche Open-AirVeranstaltungen mit Musik von der Bevölkerung nicht geschätzt würden. Wiedererwägung eingereicht Lauber ist ratlos. Weiss nicht mehr, wie es nun weitergehen soll. «Der Standort wäre auch ideal, weil rund 90 Prozent der Besucher mit der Bahn anreisen.» Der Bahnhof Glattfelden befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Gelände. Lauber hat beim Stadtrat ein Wiedererwägungsgesuch eingereicht. Doch die Chancen, dass das Gremium den Anlass bewilligt, stehen schlecht. Lauber resigniert: «Finden wir nicht doch noch in letzter Minute ein Open-Air-Gelände, dann dürfte es das gewesen sein.» ANZEIGEN Paul Knöpfli, Präsident der Kirchenpflege Niederhasli-Niederglatt: «Zusammenschlüsse von Kirchgemeinden müssen uns aufgrund der zukünftigen Foto: Daniel Jaggi Herausforderungen, des Mitgliederrückgangs und knapper werdender Ressourcen interessieren.» Kleine Kirchgemeinden müssen fusionieren Sinkende Mitgliederzahlen, geringere finanzielle Mittel: Viele Reformierte Kirchgemeinden im Kanton Zürich stehen vor dem gleichen Problem. Auch das Unterland ist davon betroffen. Pascal Wiederkehr Die Reformierte Kirche des Kantons Zürich steht vor grossen Herausforderungen. 1967 waren noch fast 70 Prozent der Bevölkerung reformiert, 2010 nur noch rund 35 Prozent. Der Kirchenrat schätzt, dass dieser Trend weitergehen wird und damit die finanziellen und personellen Ressourcen enger werden. Damit die Kirchgemeinden weiter in der Lage sind, Raum für ein attraktives Gemeindeleben zu bieten, hat er deshalb eine Richtgrösse von 5000 bis 7000 Mitgliedern pro Gemeinde definiert. Das vor knapp drei Jahren lancierte Projekt KirchgemeindePlus (KG Plus) zielt also auf eine Reduktion der Anzahl Kirchgemeinden hin. Fehlende finanzielle Ressourcen «Letztlich ist es eine Vorgabe der Landeskirche. Im Hinblick auf die schrumpfenden Mitgliederzahlen bleibt uns künftig gar keine andere Wahl, wobei ich das nicht negativ bewerte», sagt Claus Heiser, Präsident der Kirchgemeinde Dielsdorf. Seine Gemeinde sei seit etwa zwei Jahren mit allen umliegenden Gemeinden im Gespräch. Ähnlich sieht es auch Paul Knöpfli, Präsident der Kirchenpflege von Niederhasli-Niederglatt: «Zusammenschlüsse von Kirchgemeinden müssen uns aufgrund der zukünftigen Herausforderungen, des Mitgliederrückgangs und knapper werdender Ressourcen interessieren.» Zurzeit würden in Gesprächen die regionalen Bedürfnisse und Möglichkeiten mit Nachbarkirchgemeinden abgeklärt. «Ein Mandat der Kirchgemeinde für weitergehende Gespräche wollen wir uns anlässlich der Kreisgemeindeversammlung im Juni geben lassen.» Die Kirchgemeinden Weiach, Bachs und Stadel werden an der nächsten Gemeindeversammlung ebenfalls Mandate für konkrete Fusionsgespräche einholen. Verlust der Identität Skeptisch ist man hingegen in Oberglatt: «Im Moment ist keine Fusion geplant», so die Präsidentin der Kirchenpflege Liselotte Mahler. So lange es finanziell funktioniere und man genügend Behördenmitglieder finde, sei ein solcher Schritt nicht denkbar. «Noch ist nicht klar, was eine Fusion in letzter Konsequenz bedeutet.» Im Geschäftsleben würden bei Fusionen die Grossen die Kleinen schlucken. Mahler: «Die Chance ist klein, dass nach einer Fusion noch in jeder Gemeindekirche an jedem Sonntag Gottesdienste stattfinden werden.» Wenn die Kirche nicht mehr im eigenen Dorf stehe, gehe die Identität mit ihr noch mehr verloren. «Es nehmen immer weniger Menschen an Gottesdiensten teil. Wieso sollen sie plötzlich bereit sein, mit dem Auto in die nächste Gemeinde zu fahren», fragt Mahler. Sie sehe die Zukunft in der Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden. So sei beispielsweise die gegenseitige Vertretung der Pfarrer denkbar. Für Flurin Wahl, Kirchenpflegepräsident von Rafz, ist klar: «In näherer Zukunft wird es keine Fusion geben.» Schon heute würden sich die Pfarrer der Kirchgemeinden Rafz, Wil-Hüntwangen-Wasterkingen, Eglisau und Glattfelden gegenseitig vertreten. «Langfristig werden die Gemeinden aus finanziellen Gründen und wegen der immer vielfältigeren Aufgaben vermutlich zu einer noch engeren Zusammenarbeit gezwungen sein», sagt Wahl. Fortgeschrittene Prozesse Laut Martin Peier, Beauftragter KG Plus, dürften im Zürcher Unterland nahezu alle Kirchgemeinden in den Abklärungen stehen. «Weit vorangeschritten sind die Prozesse im Furttal, im Wehntal und im Embrachertal», so Peier. Das Projekt Kirche Wehntal, bestehend aus den Kirchgemeinden Niederweningen und Schöfflisdorf-Oberweningen-Schleinikon, soll im Lauf des ersten Halbjahrs 2016 umgesetzt werden. «Die beiden Kirchgemeinden haben letztes Jahr bereits Ja zu einem Zusammenschluss gesagt, jetzt wurde die Zeit genutzt, um an den Inhalten zu arbeiten und eine gemeinsame Kirchgemeindeordnung zu erstellen», sagt Kaspar Zbinden, Mitglied Kirchenpflege in Niederweningen. Im Juni würden beide Kirchen über die neue Kirchgemeindeordnung abstimmen und bei einem Ja den Zusammenschluss besiegeln. Zbinden: «Ein Nein ist immer noch möglich, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir Katholische Kirche plant Seelsorgeräume anstelle von Fusionen Die Katholische Kirche im Kanton Zürich sieht im Moment keine Fusionen von Kirchgemeinden vor. Sie werden aber in Zukunft nicht ausgeschlossen. Aufgrund von Priestermangel sind dafür Seelsorgeräume geplant. Das heisst, Kirchgemeinden schliessen sich zu einem Seelsorgeraum zusammen. «Das können Kirchgemeinden mit mehr als einer Pfarrei, oder auch mehrer Kirchgemeinden mit mehreren Pfarreien sein», sagt Aschi Rutz, Bereichsleiter Kommunikation des Synodalrats der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. So gebe es seit einigen Jahren beispielsweise den Seelsorgeraum Dietikon-Schlieren. «Die beiden Kirchgemeinden Dietikon und Schlieren sind hier über einen Ko- operationsvertrag miteinander verbunden, nicht aber zu einer Kirchgemeinde fusioniert.» Insgesamt bestehen fünf Seelsorgeräume. Hinzukommt, dass die Katholische Kirche seit einigen Jahren wächst. 2014 hat sie im Kanton Zürich um gut 2000 Mitglieder zugelegt. Rutz: «Grund dafür ist zur Hauptsache die Netto-Zuwanderung.» (pw.) auf dem richtigen Weg sind.» Überzeugt zeigt sich auch Walter Meili, Präsident der Kirchenpflege Schöfflisdorf-Oberweningen-Schleinikon: «Für die Mitglieder werden die kirchlichen Angebote vielfältiger und das kirchliche Leben dadurch attraktiver.» Ebenfalls fortgeschritten sind die Arbeiten der Reformierten Kirchgemeinden Embrach-Oberembrach und Lufingen. «Wichtig erscheint mir, dass jede Gemeinde seine eigenen Werte und seine eigene Farbe behalten kann und die Fusion breit abgestützt erarbeitet wird», sagt René Bachmann Präsident der Kirchenpflege von Embrach-Oberembrach. Die Fusion ist auf 2018 geplant. Nur noch 60 Gemeinden Statt wie bisher 179 könnten es sogar weniger als die geplanten 60 Fusionsgemeinden im Kanton Zürich werden. «Wir beobachten, dass sich grössere Gruppen von Kirchgemeinden zu Gesprächen zusammentun als anfänglich gedacht», sagt Martin Peier. So treffe sich beispielsweise das obere Tösstal mit insgesamt sieben bis acht Kirchgemeinden. «Es kann gut sein, dass es dereinst etwa 35 Kirchgemeinden sein werden.» Zu dieser Einschätzung beigetragen haben dürfte auch der Entscheid der Stadtzürcher: Erst im September hatten sie beschlossen, ihre 34 Kirchgemeinden zu einer einzigen zusammenzuschliessen. Für Peier sind die Fusionen jedoch nicht Kernpunkt der Reform. «Vielmehr geht es darum, neue Identitätsräume zu schaffen, die es einer Gemeinde ermöglichen, das gesamte Angebot kirchlichen Handelns aufrechtzuerhalten und an neue gesellschaftliche Situationen anzupassen.» Reformierte Kirchgemeinde Niederhasli-Niederglatt: Kirchgemeindeversammlung am Mittwoch, 3. Juni, 20 Uhr, Schulhaus Seehalde, Mettmenhasli. Kirchgemeinde Niederweningen: Kirchgemeindeversammlung am Donnerstag, 18. Juni, 20 Uhr, Kirche Niederweningen. Kirche Schöfflisdorf-OberweningenSchleinikon: Kirchgemeindeversammlung am 24. Juni, 20 Uhr, Gemeindesaal Schöfflisdorf. 4 Wochenspiegel Nr. 23 M A R K T P L AT Z / H I N WE I S 3. Juni 2015 Computerprobleme: Bülacher BB COM IT überwacht Server und Netzwerke kompetent kümmern. Die meisten Mitarbeiter sind seit vielen Jahre bei uns und werden regelmässig weitergebildet. Übrigens: Wir bilden auch Lehrlinge im Computerbereich aus.» BB COM IT heisst das Unternehmen, das im Zürcher Unterland nicht nur Computer verkauft, sondern auch Computeranlagen betreut. Im Shop in Bülach werden auch Accessoires rund um den Computer angeboten. Das Unternehmen ist Swisscom-Partner. Seit 17 Jahren ist die BB COM IT GmbH in Bülach ansässig und Ansprechpartner für KMU und Privatpersonen, wenn es um den Computer geht. Hinter dem Unternehmen stehen die beiden Inhaber und Geschäftsführer Stefan Maag und Thomas Bacher. Im Gespräch betonen sie: «Wir verkaufen nicht nur Computer, sondern leisten auch Support im Computerbereich wie die Betreuung der Netzwerke und der Server. Wir Publireportage Rundum-Service Stefan Maag (links) und Thomas Bacher stehen hinter der in Bülach domizilierten BB COM IT GmbH. Foto: Béatrice Christen verstehen uns als IT-Dienstleister. Unsere Stärken sind neben PC-Reparaturen der IT-Support. Cloud-Dienste, Webhosting und Videoüberwachungen. Zu unserem Kundenkreis gehören neben der Businesskund- schaft auch Privatpersonen. Dabei stehen die Wünsche und Bedürfnisse der Kundschaft im Zentrum. Unser Team besteht aus IT-Spezialisten, die sich um die Beratung, die Installation und den Betrieb der Kundensysteme Das Unternehmen BB COM IT GmbH überwacht und betreut die Server seiner Kundschaft auf Wunsch regelmässig. Die beiden Inhaber betonen: «Wer bei uns einen aktiven Servicevertrag abschliesst, wird – falls Probleme oder Fragen auftauchen – kurzfristig betreut und beraten. Unser Credo heisst: Kompetent, menschlich und zuverlässig». Im Shop an der Feldstrasse 70 werden neben Computern auch Notebooks, Computertaschen und Accessoires wie Druckerpatronen zu günstigen Preisen sowie OKI-Drucker verkauft. (ch.) BB COM IT GmbH, Feldstrasse 70, 8180 Bülach, Telefon 044 886 26 86. www. bbcom.ch. Einschränkungen des Verkehrs in Kloten Vergangenes Jahr wurde die Lufingerstrasse im Bereich der Einmündung Thalstrasse und der Kaserne sicherer gemacht. Die Einmündung zur Kaserne Kloten wurde verlegt und zusammen mit der Einmündung Thalstrasse zu einer vierarmigen Kreuzung mit Lichtsignal ausgebaut. Zu diesem Zweck wurde die Bushaltestelle Kaserne Ost verlegt und behindertengerecht erstellt. Das Projekt umfasst auch die Anpassung der Beleuchtung im gesamten Kreuzungsbereich. Zudem sanierte die Stadt Kloten zusammen mit der Industrielle Betriebe Kloten AG die Thalstrasse. Der abschliessende Einbau der Deckbeläge erfolgt in drei Etappen und führt auf der Lufingerstrasse und der Thalstrasse vom 8. bis 22. Juni zu Verkehrseinschränkungen, wie das kantonale Tiefbauamt mitteilt. Die Buslinien (VBG und Postauto) werden nicht umgeleitet. Jedoch kann es während der 2. und 3. Etappe zu Verspätungen kommen. Die Haltestelle Kaserne Ost wird lokal verschoben. (pd.) ANZEIGEN IMMOBILIEN Wir verkaufen Ihre Liegenschaft zum besten Preis – Schätzung & Werbung GRATIS – Ihre Makler im Zürcher Unterland 044 301 50 20 Niederglatt 3½-Zimmer-Wohnung per sofort oder nach Vereinbarung. Netto Fr. 1180.–, NK Fr. 210.–.Tel. 044 860 45 65 F. Bärtschi Glatthof-Garage GmbH Riedgrabenstrasse 1 8153 Rümlang Telefon 044 810 74 00 [email protected] Renggli Immobilien Wochenspiegel AKTUELL Nr. 23 3. Juni 2015 5 Seniorenrat Dielsdorf: Neues, konstruktives Denken hilft auch den Senioren weiter Während acht Jahren leitete Walter Keller den Seniorenrat in Dielsdorf mit viel Hingabe. Sein Nachfolger, Otto Siegenthaler, lobt Kellers weitsichtige, umfangreiche Aufbauarbeit und Eines der beiden Hybridpostautos will den Seniorenrat in seiFoto: zvg. für die Region Embrach. nem Sinne weiterführen. Zwei Hybridfahrzeuge für das Embrachertal Auf der Linie 522 Teufen–Freienstein–Embrach setzt PostAuto ab sofort zwei neue Hybridpostautos ein. Die Postautos sind im fahrplanmässigen Linienverkehr unterwegs. Dank den beiden neuen Fahrzeugen in der Region Zürich vergrössert PostAuto seine Hybridflotte auf 31 Busse und ist inzwischen in etlichen Regionen der Schweiz mit dieser Antriebsart unterwegs. Ziel ist es, mit den Hybrid-Fahrzeugen in der Region Zürich 25 Prozent Treibstoff einzusparen, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Die grösste Dichte gibt es im Tessin, wo in den Regionen Mendrisiotto und Bellinzonese insgesamt zehn Hybridpostautos fahren. (pd.) Claudia Creuzburg Rund ein Viertel der Bevölkerung von Dielsdorf ist über 60 Jahre alt. Nichts Überraschendes, denn auch in anderen Agglomerationsgemeinden sieht die Altersstruktur ähnlich aus. Der Gemeinderat Dielsdorf nimmt diese Tatsache ernst und beauftragte 1997 eine Kommission, ein Seniorenkonzept zu entwickeln. In der Folge wurde 1998 der Seniorenrat ins Leben gerufen, der sich vor allem mit Altersfragen befasst sowie die bestehenden Leistungsangebote koordiniert, ergänzt und erweitert. Aufgaben des Seniorenrats Leitungswechsel im Dielsdorfer Seniorenrat: Walter Keller (r.), Nachfolger Otto Siegenthaler. ten der Pflege und von Pro-Senectute-Vertretern. Die Gemeinde übernimmt die Kosten des Mittagessens. Kernaufgabe des Seniorenrats ist es, der Vereinsamung der Senioren entgegenzuwirken. Hilfreich seien hierfür oftmals «Lockvögel» wie Gratiskaffee und Gipfeli bei einer Besichtigung, sagt Walter Keller und fügt an: «Wenn es einem Menschen gut geht, wenn er sich zu Hause und in seiner Umgebung wohlfühlt, kostet er der Gesellschaft wenig.» ren sollen auch für die Alterspolitik sensibilisiert werden. Nebst zahlreichen Internetplattformen besteht hierfür auch die Möglichkeit, Otto Siegenthaler zuratezuziehen, wenn es um Themen wie die Reform der Altersvorsorge, das Projekt 70+ oder neue Wohnformen im Alter geht. Mutig soll auch Unangenehmes angegangen werden: So beispielsweise Fragen zur finanziellen Regelung und Absicherung im Alter, zum Verfassen eines Vorsorgeauftrags als sinnvolle Ergänzung zur Patientenverfügung oder über Fragen zum Testament. Foto: Claudia Creuzburg häufig mit Schreibarbeiten beschäftigt. Aber es hat sich gelohnt. Die Seniorinnen und Senioren begegneten mir wertschätzend und dankbar.» Die Sanierungsarbeiten an der Otelfingerstrasse sind seit dem 7. April in Gang und kommen planmässig voran. Für die abschliessenden Belagsarbeiten müssen die Otelfinger- und die Hüttikerstrasse im Abschnitt Zürcherstrasse bis Bahnübergang aus Gründen der Effizienz, der Einbauqualität und der Arbeitssicherheit für den Verkehr komplett gesperrt werden. Sie dauert bis Mittwoch, 10. Juni, 5 Uhr. Während der Vollsperrung wird der Verkehr in beiden Richtungen über die Talquerung Dällikon–Buchs umgeleitet. (pd.) Der Seniorenrat vertritt die Interessen und Anliegen der Menschen ab 60 Jahren und ist Bindeglied zwischen den Dielsdorfer Senioren und dem Gemeinderat. Wichtige Projekte der letzten Jahre waren die Inventarisierung der Sitzgelegenheiten in und um Dielsdorf sowie die Aufzeichnung von Treppenwegen. Als Folge dieser Arbeit wurden in Bushaltestellen Sitzbänke montiert und Treppenwege mit Geländer ausgestattet, ein nützlicher Beitrag für die Wahrung der Lebensqualität und Autonomie der älteren Menschen. Mit grossem Einsatz organisiert Kurt Wiederkehr, Mitglied des Vorstands, eine Vielfalt von monatlichen Aktivitäten wie Spielnachmittage, Besichtigungen, Informationsabende oder kulturelle Anlässe. Highlight ist die jährliche Seniorenreise. Rund 200 Teilnehmende reisen jeweils in vier Cars durch die Schweiz. Begleitet werden sie von den Pfarrern, vom Gemeindepräsidenten, von Fachleu- Festliches Konzert in Regensberg Den Kulturverein Bülach Nord gibt es schon Am Sonntag, 7. Juni, findet um 17 Uhr in der reformierten Kirche in Regensberg ein Sommerkonzert mit dem Zürcher Konzert- und Vokalensemble statt. Solisten sind: Sopran: Kyungbin Duay, Bariton: Soon Kee Woo, Flöte: Paul Haemig, Violine: Anne-Catherine Vonaesch, Gitarre: Midori Dumermuth, Klavier: Kiyomi Higaki. Im Programm werden Arien von Verdi, Rossini, Mozart und anderen sowie Instrumentalwerke von Mozart, Haydn, Ibert, Paganini u.a. dargeboten. Zur Deckung der Unkosten wird eine Kollekte erhoben. (pd.) Ein neu gegründeter Verein will im ehemaligen Bülachguss-Gebäude ein Kulturzentrum realisieren. Aber ob das möglich wird, ist keineswegs sicher. Bis 10. Juni: Sperrung der Otelfinger- und Hüttikerstrasse IN KÜRZE Austritt Oberglatt: Der Gemeinderat kündigt die Mitgliedschaft beim Theater für den Kanton Zürich auf Ende Dezember dieses Jahres. Wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt, kostet die Mitgliedschaft in der Genossenschaft die Gemeinde jährlich 5300 Franken oder 80 Rappen pro Einwohner. Daniel Jaggi «Bülach braucht einen Ort der kulturellen Begegnung, wo man sich auch über die Quartier- und Stadtgrenzen hinaus trifft, wo man geniesst, diskutiert und sich kulturell auf verschiedenste Arten austauscht.» Das sagte Stadtrat Hanspeter Lienhart (SP) anlässlich einer Ausstellung letzten September im Bülachguss-Gebäude. Nun ist ein erster Eckpfeiler hin zu einem Kunst- und Kulturzentrum in Bülach Nord eingeschlagen worden: 20 Kunstinteressierte gründeten Anfang Mai den Trägerverein «KulturBülachNord». Interimspräsident Mischa Klaus: «Mit der Entwicklung in Bülachs Norden und der geplanten Schaffung eines neuen Stadtteils bietet sich die wohl einmalige Chance, die historische Liegenschaft für kultu- Auch Unangenehmes angehen Der Vorstand arbeitet aber auch eng mit den beiden Ortskirchen zusammen. So ist für den 1. Oktober im katholischen Pfarreizentrum an der Buchserstrasse ein Vortragsnachmittag mit dem emeritierten Abt Martin Werlen aus Einsiedeln geplant. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Kirchenmann. Aber damit nicht genug: Die Dielsdorfer Seniorinnen und Senio- relle Angebote zu nutzen», schreibt er in einer letzte Woche verbreiteten Mitteilung. Mit der historischen Liegenschaft ist das Bülachguss-Gebäude gemeint, das heute im Besitz der Bülachguss AG ist und dereinst in den Besitz der Allreal übergehen soll. Klaus schreibt weiter: «Ziel des Vereins ist deshalb die Schaffung, Förderung und Erhaltung eines breiten künstlerischen und kulturellen Angebots in der ehemaligen Giesserei oder einer anderen, geeigneten Lokalität.» Grossverteiler geplant Dass sich das ehemalige Fabrikgebäude für ein Kulturzentrum geradezu anbietet, ist naheliegend. Ob es aber stehen bleibt, ist noch nicht festgeschrieben. So hat der Gemeinderat die Unterschutzstellung an der kürzlich erfolgten Gestaltungsplandebatte nicht vollzogen. Hanspeter Lienhart betont aber: «Das Gebäude kann aber trotzdem nicht abgerissen werden, da die kantonale Denkmalpflegkommission mit Gutachten die Unterschutzstellung verlangt.» Gemäss Art. 204 des Planungs- und Baugesetzes sei der Stadtrat verpflichtet, nun mit Bedürfnisse verändern sich Im Zuge der Globalisierung verändern sich die Bedürfnisse und Wünsche der älteren Menschen. Die Aufgaben des Seniorenrats werden deshalb fortlaufend überarbeitet und angepasst. Walter Keller blickt zufrieden auf seine geleistete Arbeit zurück. «Da ich stets alle Mails und Briefe beantwortet habe, war ich einem Unterschutzstellungsvertrag das Anliegen zu sichern. Schutzwürdig oder nicht schutzwürdig: Allreal lässt gegenüber dem «Wochenspiegel» offen, was sie konkret auf dem Gelände bauen will. Sprecherin Simone Britschgi: «Es ist noch zu früh, um etwas sagen zu können.» Der «Wochenspiegel» weiss: Im nördlichen Teil des Gebäudes denkt man daran, einen Grossverteiler unterzubringen. Sicher ist dagegen, in den beiden Gestaltungsplangebieten Bülachguss und Glashütte muss mindestens je ein Gemeinschaftsraum realisiert werden. Klar ist mit der Gründung des Trägervereins auch, dass die Machbarkeitsstudie für die Realisierung eines Kulturzentrums im Bülachguss-Gebäude positiv ausgefallen sein muss. Die 50 000 Franken teure Untersuchung gab Allreal in Auftrag. Die Studie ging drei Fragen nach: Ist ein Kulturzentrum im BülachgussGebäude machbar? Welches kulturelle Konzept ist notwendig, und kann eine Trägerschaft gefunden werden? Zu den Ergebnissen schweigt Sprecherin Britschgi ebenfalls. Doch bei einem negativen Ergebnis wäre auch Klagen ist nicht mehr zeitgemäss Otto Siegenthaler nimmt sich vor, die Vernetzung mit anderen Gemeinden zu fördern. «Das ist zwar mit viel Arbeit verbunden, doch für grössere Anlässe könnten auch namhaftere Personen engagiert werden. Zudem bestünde eine grösser Auswahl an geeigneter Infrastruktur.» Ausserdem möchte Siegenthaler philosophische Anregungen einbringen. «Keine Zeit haben oder über Einschränkungen, Verluste oder Krankheiten zu klagen sind nicht mehr zeitgemäss.» Siegenthaler und Keller sind sich einig: Auch neues, konstruktives Denken hilft den Senioren weiter. Sämtliche Angebote des Seniorenrats werden im Mitteilungsblatt von Dielsdorf publiziert oder sind unter www.sr-dielsdorf.ch zu finden. keine Trägerschaft notwendig geworden, wie sie nun am 4. Mai in der ehemaligen Giesserei aus der Taufe gehoben wurde. Zentrum auf privater Basis Wie der Mitteilung des Trägervereins KulturBülachNord weiter zu entnehmen ist, sollen die Mitglieder nun Vorschläge entwickeln und prüfen. Ziel sei , so Mischa Klaus im Schreiben, «die Realisierung einer nachhaltigen kulturellen Institution mit regionaler Ausstrahlung». Eine Institution also, die den bestehenden und zukünftigen Angeboten und Ansprüchen des Bezirkshauptorts Bülach gerecht werden solle. Als Nächstes würden die notwendigen Vereinsstrukturen (Wahl des Vorstands, Bildung von Arbeitsgruppen) geschaffen und die Konzepte für Nutzung, Räume und Finanzierung weiterentwickelt. Für die Einschätzung der finanziellen Planung konnte der Verein einen Vertreter einer Bank gewonnen. Klaus weiter: «Im Sinn einer Private-Public-Partnership soll das Kunst- und Kulturzentrum auf privatwirtschaftlicher Basis realisiert werden und breit abgestützt sein.» 6 Wochenspiegel Nr. 23 3. Juni 2015 Neubau der Garderobe des FC Bülach: Dummheit oder böse Absicht? Der Stadtrat schreibt in seiner Mitteilung, der Betrag von 900 000 für eine Sanierung des Garderobengebäudes stehe in keinem Verhältnis zu der Nutzungsdauer von 11 bis 13 Jahren. Im nächsten Satz kommt er dann zum Schluss, dass ein Betrag von 2,5 Mio plus 200 000 Franken Planungskosten der kurzen Nutzungsdauer angemessen sei. Seldwyla lässt grüssen. Man fragt sich natürlich, ob hier die Urteilsfähigkeit der Mehrheit der Stadträte für eine kurze Zeit einen Totalausfall hatte oder ob andere Absichten dahinterstehen. Ist doch schön, dass man dem Architekten, der für das Asyl- und Flüchtlingszentrum einen unbrauchbaren Entwurf POLITIK PARTEIEN lieferte, wieder ohne Ausschreibung einen neuen Auftrag zuhalten kann. Im Weiteren – dies ganz im Gegensatz zu Projekten, die für die Bürger wirklich wichtig und dringend wären – muss es hier schnell vorwärtsgehen, damit dem FC der Umkleidepalast möglichst für die Feiern Anfang 2017 zur Verfügung steht. Allenfalls ist sonst die Wiederwahl von gewissen Stadträten gefährdet. Mit diesem Entscheid geht der Stadtrat aber auch ein hohes Risiko ein: So muss der Kreditantrag Fachkommission, RPK, Gemeinderat und allenfalls noch eine Volksabstimmung überstehen. Falls das Referendum ergriffen würde, finden die 100-JahrFeiern im alten Gebäude statt. Viel kostenbewusster und auch sicherer auf der Zeitachse wäre die Vernunftslösung einer Sanierung ohne Luxus; 10 bis 15 Jahre Nutzungs- dauer sind für ein saniertes Gebäude kein Problem, jedoch für ein neues Gebäude absolute Verschwendung. Überdies strapaziert dieser Entscheid den Investitions-Plafond weiter und führt im schlimmsten Fall zu Verzögerungen bei Investitionen, deren Notwendigkeit unbestritten ist. Der Stadtrat würde sehr gut daran tun, sich diese Sache nochmals zu überlegen. Privatinteressen passen nicht in ein Gemeinwesen, und noch weniger in ein Gemeinwesen, dem der gleiche Stadtrat ein Sparprogramm verordnen musste, da die Kosten aufgrund vieler fragwürdiger Entscheide aus den vorherigen Legislaturperioden aus dem Ruder liefen. Dieser absolut nicht nachvollziehbare Entscheid ist auch ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die Hoffnung schöpften, dass unter dem neuen Stadtpräsidenten sowie – nicht zuletzt dank BSB-Exponenten – den aktuellen Gemeinderäten mehr Kostenbewusstsein und Transparenz Einzug halten würden. Bruno Wermelinger, Präsident Beobachter-Stadt-Bülach Chance verpasst, Bülach Nord nachhaltig auszurichten Bülach wird sich im Norden weiterentwickeln können, das hat der Gemeinderat nahezu einstimmig entschieden. 2000 neue Einwohner und mehrere hundert Arbeitsplätze werden im neuen Quartier entstehen. Die Areale von Bülachguss und Vetropack sind dazu prädestiniert. Die Lage direkt am Bahnhof ermöglicht es, dass ein grosser Teil des entstehenden Verkehrs durch Bus und Bahn aufgefan- gen wird. Der Kanton schreibt sogar einen Anteil von 55 Prozent vor. Leider hat es der Gemeinderat verpasst, das Quartier aus energetischen und ökologischen Kriterien nachhaltig auszurichten und damit in Bülach ein Vorzeige-Quartier zu errichten. Kein Gehör fanden verschärfte energetische Vorschriften für die Bauten, die Bevorzugung von Sonnenenergie auf den Dächern und zusätzliche Veloabstellplätze zu errichten. Das eine naturnahe Umgebungsgestaltung vorgeschrieben werden sollte, hatte erst recht keine Chance. Nicht einmal, dass mindestens 70 Prozent der gesetzten Bäume und Sträucher aus der Schweiz stammen sollten. Nun bleibt nur noch die Hoffnung, dass die Investoren ihre Zusicherungen, dass sie nachhaltig bauen wollen, auch wirklich umsetzen. David Galeuchet, Grüne Bülach Wochenspiegel VE R M I S C H TE S 3. Juni 2015 7 Letzter Akt der Spitaldelegierten Nach 80 Jahren ist der Bülacher Spitalzweckverband Geschichte. An der letzten Versammlung wurde vor allem vorwärts geblickt. Daniel Jaggi Rund 500 Biker treffen sich dieses Jahr in Bülach. Foto: Archiv Bülach: Ein Tag für Biker-Fans Die «swiss 500 miles» gehen am Wochenende zum 8. Mal in Szene. Bülach ist wieder Zielort, beim «Goldenen Kopf» treffen sich Fahrer und Töff-Fans. Seit dem Jahr 2008 gibt es die «swiss 500 miles». Die Anforderungen für die Teilnehmer sind enorm, die 500 Meilen müssen innerhalb 24 Stunden nach einem genauen Streckenplan, der von Posten zu Posten abgegeben wird, abgefahren werden. Dass dabei die Verkehrsregeln einzuhalten sind, ist für alle Teilnehmer eine Selbstverständlichkeit. Die 500-Meilen-Fahrten haben sich in Mitteleuropa etabliert. Vor 14 Jahren wurde in Belgien begonnen, 2008 kam die Schweiz hinzu, 2013 Tschechien und im vergangenen Jahr Italien. Es dürften wie in den vergangenen Jahren um die 500 Fahrer sein, die am Samstag, 6. Juni, an den Start gehen – der Startort wird noch nicht bekannt gegeben – und am Sonntag, 7. Juni, nach 24 Stunden in Bülachs Altstadt das Zieltor in der Marktgasse durchfahren. Dort wird die Maschine abgestellt und nachher mit Gleichgesinnten aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Tschechien und anderen Ländern über die Erlebnisse der vergangenen 24 Stunden diskutiert. Bülach ist zum 6. Mal Zielort. Die Ankommenden werden im «Goldenen Kopf» verpflegt, der auch für die Besucher ein spezielles Angebot bereithält. Die Altstadt ist am 7. Juni ab 10 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt. (hu) H. Fehr, SVP Nr. 23 «Ich wünsche dem Verwaltungsrat eine glückliche Zukunft, auch zum Wohl der Patienten»: Mit diesen Worten schloss Bruno Heinzelmann, Präsident der Delegiertenversammlung des Bülacher Spitalzweckverbands, die Versammlung. Nach 80 Jahren wird der Gemeindeverbund am 25. Juni mit einer Umwandlungsversammlung zur Aktiengesellschaft. So hat es eine deutliche Mehrheit der Stimmberechtigten der 35 Zweckverbandsgemeinden Ende November bestimmt. Damit verlieren vor allem kleine Gemeinde an Bedeutung, während Städte wie Bülach oder Kloten dazugewinnen. In der AG entspricht der Stimmenanteil nämlich dem eingebrachten Kapital. Wieder Betriebsgewinn Die letzte Handlung der Delegierten bestand darin, die Rechnung 2014 und den Geschäftsbericht abzunehmen. Dies geschah jeweils fraglos und mit stillschweigender Zustimmung. Über die Jahresrechnung berichtete der «Wochenspiegel» bereits am 22. April. Die wichtigste Zahl: Der Betriebsgewinn stieg netto auf 8,1 Millionen Franken (+ 14 Prozent). Auf dem Weg zur Aktiengesellschaft hat Für die Ende Juni vorgesehene Umwandlung des Spitals von einem Zweckverband in eine Aktiengesellschaft hat die juristische Auseinandersetzung in Schöfflisdorf (siehe Seite 1) keine Auswirkung. Dies betonte Verwaltungsratspräsidentin Ilse Kaufmann an der Delegiertenversammlung. Kaufmann: «Die Umwandlung ist nicht gehemmt.» Will heissen: Am 25 Juni werden statt und mit den Spezialdisziplinen Geburten und Orthopädie strahlen schon zwei Leuchttürme, wie Gilgen sie bezeichnet. Restriktivere Arbeitszeiten Dagegen zeigen sich mit der Umwandlung des Spitals in eine Aktiengesellschaft beim Arbeitsgesetz grosse Herausforderungen. Will heissen: Als AG untersteht das Spital fortan dem Obligationenrecht, das beispielsweise bei der Arbeitszeit restriktiver ist als das öffentliche Recht, dem das Spital derzeit untersteht. Gilgen zum «Wochenspiegel»: «Wir sind nun daran, alle Arbeitsprozesse zu überprü- 32 Unterländer Gemeinden zu Aktionären des Spitals Bülach. Nicht so Schöfflisdorf, obwohl der Bezirksrat Dielsdorf den Stimmrechtsrekurs abgewiesen hat. Gegen den Rekurs ist innerhalb von 30 Tagen eine Beschwerde beim Zürcher Verwaltungsgericht möglich. Erst wenn der Entscheid rechtskräftig ist, kann die Wehntaler Gemeinde den nächsten Schritt in Richtung Spi- tal-Aktiengesellschaft unternehmen. Dies wäre auch ganz im Sinn des Verwaltungsrats des Spitals Bülach. Nach Kaufmanns Angaben sei man nämlich auch nach der Umwandlungsversammlung gewillt, Schöfflisdorf in der Aktiengesellschaft aufzunehmen. Kaufmann: «Schöfflisdorf kann innert eines Jahres ab Rechtskraft des Entscheids Aktionärin werden.» (dj.) fen.» Wie viel Personal zusätzlich eingestellt werden müsse, sei noch unklar. Geklärt ist dagegen die Frage, ob das Spital Bülach auch als Aktiengesellschaft von den Steuern befreit bleibt. Nach Angaben von Verwaltungsratspräsidentin Ilse Kaufmann habe der Kanton für die Staats- und Gemeindesteuern eine entsprechende Zusicherung abgegeben. Damit spart das Spital jährlich rund 1 Million Franken. Die Steuerbefreiung gilt vorerst für die nächsten fünf Jahre, denn bis dahin ist das Spital ausschliesslich in den Händen der Gemeinden. Die Steuerbefreiung kommt aber nur zustande, wenn in den Statuten nachträglich noch festgehalten wird, keine Dividende auszuschütten, höchstens das eingesetzte Kapital zu verzinsen und bei einer Liquidation des Spitals das Kapital einem anderen öffentlichen Zweck zukommen zu lassen. Der Bund hat die Aktiengesellschaft zudem von den bei der Umwandlung anfallenden Emissionsabgaben in der Höhe von 400 000 Franken befreit. Geschäftsbericht 2014 unter www.spitalbuelach.ch –› über uns –› Jahresbericht. Neue Laufstrecke in Niederhasli eröffnet T. Hardegger, SP Langjährige Politarbeit bewährt sich. Das haben auch der Eglisauer SVPNationalrat Hans Fehr und sein Rümlanger Kollege, Thomas Hardegger von der SP, erfahren. So lehnten es die Delegierten ab, den 68-jährigen Fehr zugunsten von Roger Köppel zu opfern. Der Eglisauer schaffte die Altersguillotine und erhielt Platz 4 auf der Nationalratsliste. Köppel bleibt auf Platz 17. Thomas Hardegger, der auch Gemeindepräsident von Rümlang ist, wurde von den SP-Delegierten auf Platz 3 gesetzt. (dj.) der Verwaltungsrat inzwischen die strategische Ausrichtung des Spitals definiert. Nach Angaben von Spitaldirektor Rolf Gilgen sollen vier Ziele verfolgt werden: 1. eine solide Grundversorgung im Unterland, 2. das Betreiben von drei bis sechs Spezialdisziplinen, die über die Region hinaus «strahlen», 3. Kooperationen zur Kostenminimierung und Effizienzsteigerung sowie 4. finanzielle Unabhängigkeit. Eigentlich nichts Neues. Mit dieser Ausrichtung bleibt das Spital auf dem eingeschlagenen Weg. So finden beispielsweise bereits heute in verschiedenen Bereichen Kooperationen Trotz Rechtsstreit in Schöfflisdorf: Umwandlung nicht gefährdet Gute Nachrichten für Unterländer Spaziergänger, Walker und Jogger: Der Helsana-Trail in Niederhasli ist ab sofort geöffnet. Die 5,8 Kilometer lange Laufstrecke startet und endet beim Schützenhaus Salen in Oberhasli. Unterländer setzten sich durch Amtete 45 Jahre lang als RPK-Präsident: Bruno Begni (Opfikon) nimmt zum letzten Mal Stellung zu einer Jahresrechnung und begründet fachkundig auch nicht so augenfällige Abweichungen. Foto: Daniel Jaggi Flavio Zwahlen «Wir wollen der Bevölkerung eine Laufstrecke innerhalb der Gemeinde anbieten», sagt Marco Kurer, Gemeindepräsident von Niederhasli. Am Freitag eröffnete er den neuen Helsana-Trail beim Schützenhaus Salen in Oberhasli. Dabei konnten sich Kinder einem Fitness-Check unterziehen. Sie absolvierten einen Beweglichkeitsparcours, der auf die fünf Bausteine der Motorik fokussiert war: Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Ausdauer. Erwachsene hatten die Möglichkeit, bei einem Lauftraining teilzunehmen, natürlich auf der 5,8 Kilometer langen Helsana-Laufstrecke. Der Start sowie das Ziel des Parcours befinden sich beim Schützenhaus Salen in Oberhasli. «Dieser Standort ergab sich durch die gute Zufahrt und die zahlreichen Parkplätze», sagt Kurer. Er ist Vorsitzender der Niederhasler Arbeitsgruppe Natur und Landschaft. Sie hat das Projekt realisiert. Dorfvereine sollen Trail nutzen In Rümlang gibt es schon seit Längerer Zeit einen Helsana-Trail. Kurer: «Unsere Strecke mündet in diesen ein.» Das heisst, ein grosser Teil war bereits vorhanden. Dementsprechend tief sind die Kosten für die Gemeinde. «Die Materialkosten belaufen sich auf ein paar hundert Franken», so Patric Kubli, Gemeindeschreiber von Niederhasli. Das neue Angebot darf jedermann nutzen. Kubli: «Wir bitten die Dorfvereine, einige Trainings auf dem Helsana-Trail zu absolvieren.» In der Schweiz findet man die Helsana-Trails über hundert Mal. Die ausgeschilderten Rundkurse wenden sich an Laufsportler. Hinweistafeln erklären den Läufern die richtigen Techniken, Kräftigungs- und Dehnungsübungen. Ein Trail besteht aus drei Strecken oder mehr, die zwischen 5 und 25 Kilometern lang sind. Gut gelaunt: Laufbegeisterte stehen vor der Starttafel des Niederhasler Helsana-Trails. In der Mitte Gemeindepräsident Marco Kurer. Foto: fzw. 8 Wochenspiegel Nr. 23 3. Juni 2015 MEINUNGEN Stadtblatt Bülach … Lieber hinschauen als wegschauen ... sympathisch, aber utopisch und vor allem nicht unentgeltlich. Nun liegt es druckfrisch zum dritten Mal in unseren Briefkästen. Sympathisch deshalb, weil man das Herzblut und Engagement der involvierten Personen spürt. Utopisch aber darum, weil ersichtlich ist, dass es schwierig sein wird, das Blatt mit vielschichtigen Artikeln zu füllen, haben doch bereits jetzt einige Vereine in diesen drei Ausgaben wiederholt von ihren Aktivitäten berichtet. Preis: Das Stadtblatt wird über jährliche Steuergelder in Höhe von 110 000 Franken finanziert und ist somit nicht unentgeltlich. Der Kosten-Nutzen Faktor steht für mich in keinem Verhältnis. Dass die Stadt Bülach dem Verein bei Nichteinhaltung dieses vereinbarten Betrags nicht doch weiter unter die Arme greifen wird, bezweifle ich stark. Deshalb stimme ich am 14. Juni Nein zum Stadtblatt Bülach. Andrea Spycher, Fraktionspräsidentin SVP Bülach «Stadtblatt Bülach»: Privates Engagement unterstützen Am 14. Juni stimmen wir über die Volksinitiative «Stadtblatt Bülach» ab. Mit dem Stadtblatt kann eine wichtige Lücke in der kommunalen Berichterstattung geschlossen werden. Alle Bülacherinnen und Bülacher werden monatlich über das lokale Vereins- und Kulturleben wie auch über das politische, schulische und kirchliche Geschehen informiert. Dies fördert einerseits die Vernetzung unter diesen verschiedenen Gruppen, weil man sieht, was die anderen machen; andererseits werden manche Einwohner, für die Bülach bis jetzt nur Schlafstadt ist, anfangen, sich für das lokale Geschehen zu interessieren. Wir können froh sein, dass vielseitig in Bülach engagierte Personen den Verein Stadtblatt gegründet haben und sich verpflichten, auf privater Basis monatlich ein Stadtblatt herauszugeben. Mit den drei Probeausgaben hat dieser Verein zudem bewiesen, dass er in der Lage ist, eine qualitativ hochwertige, abwechslungsreiche und interessante Zeitschrift herauszugeben. Das alles kriegen wir für jährlich 6 Franken pro Einwohner. Weil die Stadt Bülach nur einen jährlichen Beitrag leistet und weder eine Anschubfinanzierung noch weitere Investitionen nötig sind, ist das finanzielle Engagement klar beziffert und begrenzt. Ich fordere alle auf, am 14. Juni ein Ja zur Volksinitiative «Stadtblatt Bülach» in die Urne zu legen. Felix Böni, Gemeinderat Bülach Stadtblatt Bülach: Konkurrenz für Vereine und Institutionen Vom Initiativkomitee wird immer wieder erwähnt, dass das Stadtblatt durch alle Vereine, Kirchen und Institutionen breit abgestützt sei. Das Stadtblatt Bülach möchte nebst der jährlichen Subvention von 110 000 Franken Steuergelder die andere Hälfte der Kosten durch Werbeeinnahmen decken. Dies vor dem Hintergrund von massiven finanziellen Einbrüchen von Werbeeinnahmen bei den Printmedien, aufgrund der neuen digitalen Medien. Zudem besitzen praktisch alle Vereine und Institutionen eigene kleine Infoblätter oder Onlineauftritte. In diesen werden die Vereine durch Werbung des Gewerbes zusätzlich finanziert. Werden die Vereine Abgänge von Werbepartnern zugunsten des Über das Schicksal von Menschen zu entscheiden, braucht grösste Sorgfalt. Richtigerweise hat der Kanton Zürich deshalb im Asylverfahren eine mit unabhängigen Fachleuten bestückte Kommission, die in Härtefällen überprüft, ob es tatsächlich zur Ausweisung kommen soll. Ein besonderes Augenmerk hat die Kommission auf die Situation von eingeschulten Kindern von «Sans Papiers». In fünf von sechs Fällen deckt sich die Einschätzung der Härtefallkommission mit der des Migrationsamts. Hin und wieder kommt es allerdings zu einer anderslautenden Empfehlung, die dazu verhilft, eine menschliche Tragödie zu verhindern. Leisten wir uns diese Kommission. Offene Augen und Ohren sind das Mindeste, was wir Menschen, die in unser Land geflüchtet sind, anbieten können. Maria Eisele, Bülach Für bessere Lösungen: Nein zur StipendienInitiative Eine Krähe beim Nestbau mitten in der Stadt Bülach. Raben und Krähen gelten als Vögel mit der grössten InDie Stipendien-Initiative will die Getelligenz und sind lernfähig. So nutzen sie beispielsweise Strassen, um Nüsse zu knacken. Bild: Walter Bänninger Stadtblattes finanziell verkraften? Ist es im Interesse der Vereine, ihre eigenen «Geschichten» in einem fremden Blatt zu publizieren und dadurch die Attraktivität der vereinseigenen «Zeitungen» zu schmälern? Ich bezweifle stark, dass die budgetierten Werbeeinnahmen geniert werden können. Die Konsequenz daraus: Die fehlenden Mittel erfordern noch mehr Steuergelder. Aus diesen Gründen gibt es nur ein klares Nein an der Urne zum geplanten Stadtblatt. Michael Graf, Gemeinderat Bülach Stadtblatt Bülach Ich bin seit einem Jahr Einwohnerin von Bülach und habe mit Begeisterung die drei Kennenlern-Ausgaben des «Stadtblatt» lesen dürfen. Viele Informationen rund um Bülach konnte ich aus dem Magazin in Erfahrung bringen. Eine bunte Mischung aus Mitteilungen, Geschichten und Erzählungen, keineswegs langweilig. Eine sehr ansprechende Lektüre, welche ich immer wieder zur Hand nehme. Ich bin begeistert. Ich lege ein Ja in die Urne, weil ich überzeugt bin, dass das Stadtblatt Bülach eine gelungene Abwechslung zu unseren herkömmlichen Nachrichten ist. Claudia Merkle, Bülach Für kleine Vereine wichtig – das Stadtblatt Bülach Das Miteinander-Spielen zu fördern – ob unter Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen – ist das Ziel des Vereins Ludothek. Anstatt Spiele und Spielzeuge selbst zu kaufen, können sie in der Ludothek günstig ausgeliehen werden. Neben Gesellschaftsund Lernspielen verleihen wir auch Konstruktionsund Rollenspiele, Spiele für draussen, Fahrzeuge, elektronische Spiele und Konsolen und vieles mehr. Unsere Auswahl ist riesig und das Interesse an der Ludothek gross. Alle Mitarbeiterinnen arbeiten ehrenamtlich, und es wird immer schwieriger, Personen zu finden, die ihre Zeit für Freiwilligenarbeit einsetzen wollen resp. können. Im Stadtblatt Bülach haben auch kleine Vereine wie wir die Möglichkeit, über ihr Angebot, aber auch über die dringende Suche nach Freiwilligen zu schreiben. Dank eines Beitrags im Stadtblatt konnten wir zwei neue Vereinsmitglieder begrüssen, die sich nun als Freiwillige in der Ludothek engagieren. Ohne das Stadtblatt wäre das nicht möglich gewesen. Deshalb brauchen nicht nur die EinwohnerInnen, sondern auch die Vereine das Stadtblatt Bülach. Beatrice Merkt, Präsidentin Ludothek Was läuft wo? Wir alle erhielten in den vergangenen Wochen drei Ausgaben des Bülacher Stadtblatts. Gerne habe ich die guten Berichte, Informationen und Mitteilungen unserer Stadt gelesen. In der Mitte des Hefts ist der Stadtkalender. Sehr viele Termine sind da gut und übersichtlich aufgeführt. Zusätzlich kann man sich in den Rubriken Kirche, Vereine, Gewerbe und Politik gut über einzelne Veranstaltungen informieren. Was ich auch voll ausgenützt habe. Vieles habe ich entdeckt, dass ich bis anhin noch nicht kannte. Solch ein Informationsblatt fehlt in Bülach schon lange. Die kleinen Aussengemeinden pflegen diese Tradition mit Erfolg. Wäre es nicht an der Zeit, für Bülach ein Stadtblatt einzuführen? Ich finde, ja. Denn endlich hätte ich ein Blatt in der Hand, in dem ich auf einen Blick sehen könnte, was wo läuft. Julia Pfister, EVP-Gemeinderätin, Bülach FC Embrach, Primarschule Embrach, Gemeinderat Embrach Es darf doch nicht sein, dass der FC Embrach bei einem gewissen Gemeinderat den höheren Stellenwert hat als die Schule. Anlässlich einer Versammlung votierte dieser Gemeinderat extrem und schon mit fast grenzwertiger Neutralität für den FC Embrach. Ein gleichzeitig anwesendes Schulpflegemitglied votierte sehr positiv für die Schule. Die Schulmöbel können nicht ersetzt werden, weil das nötige Kleingeld fehlt. Wir sprechen hier von Embrach und nicht von einer Dorfschule in einem Entwicklungsgebiet. Die Mietkosten für die angemieteten Räumlichkeiten durch die Primarschule sind auch nicht marktüblich angesetzt, um die stark angespannte Fi- nanzlage zu schonen. Und jetzt kann man locker einfach so 3 Steuerprozente für den FC Embrach ausgeben. Macht die Schule nicht auch «Jugendförderung»? Weshalb beteiligen sich nicht alle umliegenden Gemeinden mit einem Beitrag am FC Embrach? Wird der Stellenwert des FC Embrach nicht auch einfach überschätzt? Wann wird die anstehende Steuererhöhung angekündigt? Im Standortmarketing können wir uns mit einem 4.-Liga-Fussballclub brüsten. Ist es das, was wir als Steuerzahler wollen? Nein, wollen wir nicht. Ich hoffe, dass sich am 22. Juni viele Stimmberechtigte bewusst sind, wo sie die Hand erheben. Felix Egli, Embrach Härtefallkommission ist unnötig Vor gut sechs Jahren haben illegal in der Schweiz befindliche Personen mit Kirchenbesetzungen gegen die ihrer Meinung nach menschenverachtende Schweizer Asylpolitik protestiert. Der Regierungsrat liess sich erweichen und installierte die zuvor bereits schon einmal abgeschaffte Härtefallkommission erneut. Dies schafft jedoch mitunter den zweifelhaften Anreiz, möglichst lange im Verborgenen auszuharren und ein Gesuch erst zu unterbreiten, wenn aufgrund der langen Anwesenheitsdauer eine Wegweisung aus humanitären Gründen nicht mehr zumutbar erscheint und die Härtefallkommission angerufen werden kann. Es läuft darauf hinaus, jene Leute zu «prämieren», die möglichst lange – mindestens fünf Jahre – hier ausharren. Trotzdem sind die Fallzahlen der Kommission gering, nicht zuletzt, weil es sich auch ohne legalen Status in der Schweiz offenbar ganz gut leben lässt. Zentrales Anliegen der Politik und der Migrationsämter ist hingegen die Beschleunigung der Asylverfahren unter Berücksichtigung bestehender, grosszügigen Rechtsweggarantien. Die Härtefallkommission läuft diesen Bestrebungen entgegen und führt zu einer weiteren zeitraubenden Zusatzschlaufe im Asylverfahren. Deshalb am 14. Juni Ja zur Initiative «Keine Härtefallkommission für abgewiesene Asylsuchende und Personen mit ungeregeltem Aufenthaltsstaus». Christian Lucek, Kantonsrat SVP, Dänikon setzgebung über die Vergabe von Beiträgen an Studierende neu dem Bund zuordnen, der auch stärker in die Stipendien-Finanzierung mit einbezogen wird. Studienbeiträge sollen gemäss Initiative den Studierenden einen sogenannt angemessenen Lebensstandard gemäss Skos-Richtlinien gewährleisten. Diese Initiative hat Regierung und Parlament veranlasst, das Ausbildungsbeitragsgesetz entsprechend zu revidieren. Es wird in Kraft gesetzt, falls diese Initiative abgelehnt oder zurückgezogen wird. Die Vergabe von Stipendien ist für die soziale Chancengleichheit von grosser Bedeutung, damit fähige Jugendliche aus wirtschaftlich schwächeren Verhältnissen gleichwohl Zugang zu Studiengängen an Fachhochschulen und Hochschulen haben. Es ist richtig, dass die Kantone bei den Beiträgen die effektiven Bedürfnisse im Einzelfall berücksichtigen können. Dabei sind Leistungsanreize und angemessene Eigenleistungen im Interesse der Studierenden. Zweck von Stipendien ist nicht die Finanzierung von zeitlich unbegrenztem Studenten-Dasein. Seit dem 1. März 2013 ist die Vereinbarung des Stipendien-Konkordats in Kraft. Diesem interkantonalen Konkordat sind bisher 16 Kantone beigetreten. Ziel ist die Harmonisierung der kantonalen Ausbildungsbeiträge auf der Basis von gesamtschweizerischen Grundsätzen und Mindeststandards. Die Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes nimmt Bezug auf dieses Konkordat und leistet nur BundesStipendienbeiträge an Kantone, die Mitglied dieses Konkordats sind und dessen Grundsätze und Mindeststandards einhalten. Gesamthaft dient der indirekte Gegenvorschlag der Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes, kombiniert mit dem StipendienKonkordat der Kantone dem Ziel der sozialen Chancengleichheit bei den Stipendien flexibler und besser als die Stipendien-Initiative. Eine Forderung nach Skos-Lebensstandard hat aus meiner Sicht in einem Stipendiengesetz nichts zu suchen. Markus Wäfler, Steinmaur Mit dieser Ausgabe wird das LeserbriefForum für die Abstimmungen vom Sonntag, 14. Juni, geschlossen. Der «Wochenspiegel» publiziert aber gerne Leserbriefe zu anderen Themen. Schreiben Sie uns am besten per Mail an [email protected]. Denken Sie daran: Leserbriefe müssen am Schluss mit Vor- und Nachnamen sowie dem Wohnort versehen werden. Wochenspiegel VE R M I S C H TE S Gemeinde-Tageskarten beliebter denn je Elke Baumann Roger Suter Schnelle Zugverbindungen machen auch weiter entfernte Reiseziele lohnenswert. len, morgen reisen) für 30 Franken. Die Goldküstengemeinde Erlenbach liegt mit 36 Franken nur wenig über dem Einstandspreis. Etwas Gewinn machen die Gemeinden dabei fast alle: Bei einem Verkaufspreis von 13 300 Franken für 12 solche Monatsblöcke, wie ihn die SBB auf ihrer Homepage angibt, ergibt sich ein Stückpreis von 36.44 Franken. 96 Prozent verkauft Auch in Opfikon sind die SBB-Tageskarten der Gemeinde sehr beliebt. Insgesamt wurden im Jahr 2014 2091 Tageskarten verkauft (2013: 2056). Aufgrund der hohen Verkaufsquote von 95,5 Prozent schlug die Rechnungsprüfungskommission vor, künftig neu acht statt sechs SBB-Tageskarten zu verkaufen. Seit Dezember 2014 können sie auf dem städtischen Onlineschalter auch mit Kreditkarte bezahlt werden. Verkäufe auch übers Internet Dielsdorf bietet keine Tageskarten an, verweist aber auf seiner Homepage auf www.tageskarte-gemeinde.ch. Auf der dortigen Tabelle sind für den Kanton Zürich 25 Gemeinden aufgelistet, die Tageskarten über das Buchungssystem der Softwarefirma «2sic» anbieten. «Darunter sind auch Gemeinden, die die Karten an Auswärtige verkaufen», heisst es auf der Foto: Roger Suter Dielsdorfer Homepage. Tatsächlich führt ein Mausklick des Öfteren zu einer Gemeinde, die die Karten – meist gegen einen Aufpreis – auch an Auswärtige verkauft. Boppelsen bietet sogar einen Postversand an. Doch eigentlich wäre ein solcher Verkauf gar nicht erlaubt: «Die ‹Tageskarte Gemeinde› darf nur an in der Gemeinde wohnhafte Einwohnerinnen und Einwohner abgegeben werden», steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der SBB zum Thema. Eine Ausnahme gibt es nur für Bewohner kleiner Kommunen unter 2000 Personen. Diese können die Tageskarte der nächstgelegenen Gemeinde beziehen. Niederhasli: Flugblatt soll ZVV umstimmen Mit einem Flugblatt hat der Gemeinderat Niederhasli die Bevölkerung kürzlich dazu aufgerufen, die vier Begehren des Gemeinderats zum Verbundfahrplanprojekt des ZVV zu stützen. Nadine Golinelli Die Gemeinde will den Bahnhof Niederhasli an die Buslinien 510 und 525 anbinden und somit das neue Dorfzentrum stärken: «Durch den Halbstundentakt hat der Bahnhof eine grössere Gewichtung. Das wollen wir mit der Anbindung an die Buslinien verdeutlichen und abrunden», ANZEIGEN 3. Juni 2015 AUF EIN WORT Für 45 Franken einen Tag schweizweit Bahnfahren: Die SBB-Tageskarten der Gemeinden sind beliebt. Opfikon bietet seit Mai täglich deren acht statt sechs an – und verdient immer noch etwas dazu. Lange war es nur wenigen bekannt: Die Gemeinden erhalten von den SBB günstige, übertragbare Tageskarten, die sie an ihre Einwohnerinnen und Einwohner weiterverkaufen können. Meist müssen diese einige Tage im Voraus reserviert und dann fristgerecht abgeholt werden. Die maximale Anzahl der Karten hängt dabei von der Grösse der Gemeinden ab: Für Orte mit weniger als 2000 Einwohner verkaufen die SBB maximal 2 Karten pro Tag; von 2000 bis 9999 deren 5, von 10 000 bis 49 999 deren 10, von 50 000 bis 99 999 deren 25 und für über 100 000 Einwohner maximal 50 Karten pro Tag. Währen die Stadt Zürich diese Möglichkeit nicht bietet, kennen viele Gemeinden dieses Angebot: grosse Städte wie Winterthur genauso wie kleinere, beispielsweise Opfikon oder Bülach. Allerdings sind die Konditionen unterschiedlich: In Opfikon kostet eine Tageskarte 45 Franken, in Bülach 40, in Winterthur am Wochenende 45 und an Werktagen 38 Franken; Dietlikon und Regensdorf verlangen 40 Franken, Schöfflisdorf kennt sogar einen «Sponti-Tarif» für Kurzentschlossene (heute abho- Nr. 23 erklärt Patric Kubli, Gemeindeschreiber Niederhasli. «Zusätzlich soll künftig ein Bus die vier Ortsteile Niederhasli, Oberhasli, Mettmenhasli und Nassenwil verbinden. Ausserdem soll das Gewerbegebiet Oberhasli durch den öffentlichen Verkehr erschlossen werden», sagt Kubli weiter. Das vierte Anliegen ist eine direkte Busverbindung von Niederhasli nach Regensdorf. Mit dem Flugblatt wolle der Gemeinderat unterstreichen, dass die Bevölkerung hinter den Anliegen stehe, so Kubli:: «Innert der First haben 860 Personen mit ihrer Unterschrift den Gemeinderat in seinen Absichten gestärkt.» Der ZVV selbst soll die Finanzierung übernehmen, wie Kubli erläu- tert: «Da wir im Einzugsgebiet dreier Bahnhöfe sind, zahlen wir für die Bahnhöfe Niederhasli, Niederglatt und Oberglatt – da dürfen wir auch entsprechende Gegenleistungen erwarten.» Neben den erwähnten Hauptanliegen hat der Gemeinderat noch weitere Begehren aus der Bevölkerung, wie beispielsweise die Ausdehnung der Betriebszeiten der Buslinie 797 in seine Forderungen aufgenommen. In einer Stellungnahme an die PostAuto Schweiz AG sowie an die Verkehrsbetriebe Glattal (VBG) macht die Gemeinde ihre Forderungen deutlich und hofft darauf, dass der neunköpfige Verkehrsrat des ZVV im Juli positiv über die Begehren befindet. Oberglatt ist zufrieden Die Bevölkerung in Oberglatt stimmt dem Verbundfahrplanprojekt 2016/2017 der ZVV zu. Der Gemeinderat Oberglatt teilt mit, dass keine Stellungnahmen oder Änderungswünsche aus der Bevöl- kerung eingegangen seien. Der neue Fahrplan bringe für Oberglatt Verbesserungen, wie beispielsweise den Viertelstundentakt bei der SBahn und den Halbstundentakt beim Bus. (pd./ng.) Diäten, Kalorienzählen, auf Fettes und Süsses verzichten, regelmässig trainieren, Pfunde runter – Pfunde rauf! Kennen Sie das? Warum tun wir Frauen uns das an? Ganz einfach, weil Männer laut Statistik auf Frauen mit schlanker Figur, schmaler Taille und mittelgrossem Busen stehen. Lange Beine, grosse Augen und langes dichtes Haar wären eine willkommene Zugabe. Schauen wir uns doch mal das Schönheitsideal des 16. Jhs. an: «Rubens-Frauen» mit typisch weiblichen Rundungen gelten als attraktiv. Leonardo da Vincis «Mona Lisa» mit Alabasterteint und üppigen Formen, Body-MassIndex 28, ist der Inbegriff des Darfs ein bisschen kurvig sein? Schönheitsideals der Renaissance. Das Gemeine daran ist, dass Maler dieser Epoche zwar üppige Figuren auf die Leinwände bringen, die Damen aber, um als schön zu gelten, jedes Gramm Fett verstecken müssen. Das Korsett, muss her! Kleine Speck-Pölsterchen werden raffiniert kaschiert, die Wespentaille gilt als todschick. – Beim kleinsten Hauch fallen die Damen in Ohnmacht. Überspringen wir einige Jahrzehnte. Die Befreiung naht, der «Apparat der Lüste» fliegt endlich in die Ecke. Breites Becken, kräftige Oberschenkel und die Grösse des Busens werden immer wichtiger. Gefragt ist der Sanduhrtyp 90-6090; etwas gepolstert, nicht zu dick und nicht zu dünn. Schon taucht am Horizont der «Heroin Chic» auf. Blass, dünn, spitze Hüftknochen, eckige Schultern und eine Mini-Taille. Hauptsache mager, lautet die Devise. Mit der hereinbrechenden Fitnesswelle spielen die natürlichen Proportionen des Körpers wieder eine Rolle. Egal wann, wie, warum, weshalb, das Schönheitsideal ist und bleibt nun mal die schlanke Frau. Wir Frauen sind nach wie vor dem Schönheitsterror ausgesetzt und kämpfen weiter mit Jo-Jo-Effekt und überflüssigen Pfunden! Über die ideale Figur des Manns reden wir ein anderes Mal. 9 10 Wochenspiegel Nr. 23 3. Juni 2015 Wochenspiegel SPORT Erfolgreiche Unterländerin im Cross: Die Embracherin Aita Florin belegte mit ihrem Pferd Dormello den dritten Rang in der Kategorie B2. Nr. 23 3. Juni 2015 11 Fotos: Angelika Nido Bülach: Eleganz und Mut am Pferde-Triathlon Noch nie nahmen so viele Pferde am Concours Complet auf dem Rheinsberghof in Bülach teil. Auch einige Reiter aus der Region waren erfolgreich. jüngeren Bruder Alessio gegeben hatte. Im Sattel von Happiness, einer erfahrenen CC-Stute, die mit Davide Randone schon an drei NachwuchsEM teilgenommen hat, belegte der 14-jährige im B1-Juniorencup vom Samstag den zweiten Rang. Alessio Randone reitet schon eine Weile, ist vor einem Jahr in den CC-Sport eingestiegen und absolvierte in Bülach erst seine dritte volle Prüfung. In der zweiten Abteilung des B1 waren gleich mehrere Reiterinnen aus der Region gut unterwegs. Sandy Kunz aus Oberwil bei Nürensdorf mit der Stute Marouscha und Simone Voyatzis aus Dielsdorf mit City verbesserten ihr Dressur-Ergebnis dank guten Leistungen im Cross und verpassten auf den Rängen 11 und 12 eine Klassierung nur knapp. schen Ursprung «Military» genannt, ist mit drei Teildisziplinen die komplexeste aller Pferdesportarten. Sie wird auch die «Krone der Reiterei» genannt und stellt hohe Anforderungen an Pferd und Reiter. Trotzdem erfreut sich der Sport in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit. In den elf Jahren, in denen auf dem Rheinsberghof bei Bülach CC-Prüfungen durchgeführt werden, ist die Veranstaltung laufend gewachsen. «Wir verzeichneten erneut ein Rekordergebnis an Nennungen, und es standen über 150 freiwillige Helfer im Einsatz», sagte OK-Präsident Markus Bont. Doch auch das Interesse der Zuschauer war gross, zeitweise liess sich in der Festwirtschaft kaum mehr ein freier Platz finden. Das Publikum bekam während der drei Tage span- nenden Pferdesport, tolle Ritte und nur wenige Stürze zu sehen, die alle glimpflich verliefen. In Dressur, Springen und Cross ertönte die Startglocke mehr als 720 Mal für die über 300 Pferde und Reiter aus dem ganzen Land, die an 12 Prüfungen und 2 Schweizer Meisterschaften teilnahmen. Im B3, der höchsten nationalen Kategorie, traten keine Reiterinnen oder Reiter aus dem Zürcher Unterland an. Der Sieg und damit der Schweizer-Meister-Titel ging an die erfahrene CC-Reiterin Jrina Giesswein aus Guntmadingen SH mit ihrem Nachwuchspferd Chester vor Salome Lüdi aus Biel-Benken BL und Eveline Bodenmüller aus Hettlingen ZH. Nur gerade drei junge Reiterinnen traten zur Pony-SM an – dafür erhielt jede von ihnen eine Medaille. Gold ging an die 14-jährige Ladina Ammann aus Riet bei Neftenbach ZH, die mit Muscot ein Pony ritt, das zwei Jahre älter ist als sie selber. Zweite wurde Michelle Dürst aus Guntmadingen SH vor Nadja Minder aus Illnau ZH. Im B2 erzielte die Embracherin Aita Florin ihr bisher bestes Ergebnis in dieser Kategorie: Sie wurde mit dem selbst ausgebildeten Wallach Dormello Dritte. «Es ist uns einfach in allen drei Teildisziplinen super gelaufen», freute sie sich. Davide Randone, ebenfalls aus Embrach, belegte mit dem siebenjährigen Landgraf’s Lyrik den 8. Rang und ritt nur wenige Punkte an einer Klassierung vorbei. Dafür halfen die Tipps, die er seinem Grösste Vorsicht und auch Konzentration ist gefragt im Springparcours: Gaviosula Mateu aus Bülach mit Sir Liberty CH. 2. im Junioren-Cup: Der 14-jährige Alessio Randone aus Embrach. Mensch und Tier im Einklang: Elegant im Dressur-Viereck unterwegs war Monika Schneider aus Embrach mit ihrem Pferd Räuberschatz. Angelika Nido Elegant tanzt das Pferd durch das Dressurviereck. Anschliessend springt es vorsichtig durch einen Springparcours mit fallenden, bunten Stangen, und nur wenig später jagt es im schnellen Galopp über eine Geländestrecke und setzt mutig über dicke Baumstämme, Gräben, Wälle und Sprünge im Wasser. Concours Complet (CC), früher nach dem militäri- ANZEIGEN Über 720 Starts in 14 Prüfungen 12 Wochenspiegel Nr. 23 Stadtblatt Bülach mit drei Vorteilen fürs Gewerbe Bülach Sich heute noch Gehör zu verschaffen, grenzt an eine Kunst. Werbung in Tages- oder Wochenzeitungen wird oft überlesen. Da das Produkt meist nur einmal zur Hand genommen wird, wandert das Inserat oder der PR-Bericht dann auf der Zeitungsbeige. Über die Medien gar ein Produkt oder eine Dienstleistung verständlich erklären zu wollen, ist eine kostspielige Sache. Ob es auch effektiv gelesen wird, ist fraglich. Mit dem am 14. Juni zur Abstimmung stehenden Stadtblatt Bülach würde eine Plattform geschaffen, die nicht einen bunten Fächer an Informationen transportiert. Mit Verlautbarungen der Stadtverwaltung über Parteien, Kirchen und Schulen, bis zum Vereinsleben und dem Gewerbe bildet es ab, was in unserem Städtli geschieht. Vielseitig wie Bülach. Das Gewerbe freut sich, da das Magazin als einziges Medienprodukt eine wirklich hundertprozentige Ab- 3. Juni 2015 deckung von Bülach erreicht. Das Gewerbe freut sich, denn Inserate im Stadtblatt sind erstens zahlbar und zweitens durch mehrmals in die Hände nehmen des Hefts auch eher sichtbar. Und das Gewerbe freut sich, denn interessante Artikel zu aktuellen Themen finden auch Abdruck im Magazin. Ohne dass man etwas dafür zahlen müsste. Diese dreifachen Vorteile ergeben für das Gewerbe von Bülach ein klares Ja zum Stadtblatt. Stefan Hutter, Präsident Gewerbe Bülach Besetzte Kirchen: Die Nötigung zur Härtefallkommission Erinnern Sie sich noch, als sich eine Gruppe Asylbewerber ihrer Ausreisepflicht widersetzte, indem sie eine Kirche besetzte? Was würde wohl mit uns geschehen, wenn wir eine Moschee besetzen würden, um unsere Anliegen durchzusetzen? Wie dem auch sei, die Aktion war jedenfalls sehr erfolgreich: Es wurde LESERBRIEFE nämlich eine Härtefallkommission geschaffen. Eine Härtefallkommission, die nur konsultativen Charakter hat – der Entscheid bleibt nach wie vor beim Regierungsrat. Eine Härtefallkommission, die schon einmal abgeschafft wurde. Eine Härtefallkommission, die die Arbeit der Migrationsämter untergräbt. Dabei verfügen die Asylsuchende schon immer über ein reiches Instrumentarium an Rechtsmittelmöglichkeiten gegen negative Entscheide durch alle Instanzen. Es steht ihnen stets auch ein unentgeltlicher Rechtsbeistand auf Kosten der Allgemeinheit zu. Das Bild, dass da ein armer abgewiesener Asylbewerber um seine Rechte kämpfen muss, ist völlig falsch. Hinter dem Gesuch stehen Profis, die genau wissen, welche Begründungen erfolgreich sind und bei der Härtefallkommission Gehör finden. Die Asylbranche ist ein gutes Business für die Juristen. Das Bild der wehrlosen Asylsuchenden ist völlig realitätsfremd. Die Asylverfahren sind bereits heute viel zu lange und müssen nicht noch durch eine Härte- fallkommission verlängert werden. Glücklicherweise müssen wir keine Kirchen oder Moscheen besetzen, um unsere Anliegen durchzusetzen. Wir müssen ganz einfach am 14. Juni die kantonale Initiative zur Abschaffung der Härtefallkommission annehmen. Legen Sie ein Ja in die Urne und machen Sie dem Unsinn ein Ende. Romaine Rogenmoser, Bülach Nein zur Embryonenauslese Die Abstimmung über die Präimplantationsdiagnostik (PID) beinhaltet die Embryonenauslese vor der Einpflanzung in die Gebärmutter. Dadurch kann künftig eine Vielzahl von Embryonen im Reagenzglas gezeugt, auf Erbkrankheiten untersucht und das gewünschte eingepflanzt werden. Damit ein Kind lebend zur Welt kommt, werden rund 40 andere geopfert. Mit dieser Auslese «erbgesunder» Embryos wird eine weitere Hemmschwelle in der Fortpflanzungsmedizin durchbrochen. Mit Recht warnt der mit Behinderung lebende Natio- nalrat Christian Lohr: «Wenn wir diesen Weg beschreiten, brandmarken wir Menschen mit Behinderungen als lebensunwert.» Sie würden künftig als unerwünschte und vermeidbare Risiken betrachtet. Somit entscheidet einmal mehr der Mensch zwischen lebenswert und lebensunwert. Es stellt sich die Frage, wollen wir den Weg zum Designerkind einschlagen, oder betrachten wir das menschliche Leben als eine Gabe Gottes? Michael Welz, Landwirt, Kantonsrat EDU, Oberembrach Leserbriefe Bitte senden Sie uns Ihre Leserbriefe zu Wahlen oder Abstimmungen jeweils frühzeitig. Das erhöht die Chancen einer Veröffentlichung. Grundsätzlich gilt: Leserbriefe zu Wahlen oder Abstimmungen werden nur bis zwei Wochen vor dem Urnengang publiziert. In der Woche vor einer Abstimmung oder Wahl erscheinen keine Leserbriefe mehr. Wochenspiegel AU TO M O B I L Nr. 23 3. Juni 2015 13 Ein Nachfolger, der eigentlich gar keiner ist Der Samba mit 23 Fenstern. Der DoKa mit Pritsche. Der Synchro mit Allrad. Der Westfalia mit Aufstelldach. All diese legendären BulliVariationen legten den Grundstein für den neuen VW T6, der in diesem Sommer auf den Markt kommt. aber einen Transporter fürs Volk erwartet, sieht sich getäuscht: Wie in allen anderen Baureihen strebt Volkswagen nun auch beim Transporter nach Höherem: Luxus, Premium, Highend – das sind die Schlagworte, die im Pflichtenheft standen. Damit ist der T6 wohl so weit entfernt vom Ur-Bulli wie nur irgend möglich. Neue Motoren Eigentlich ist er ja eine kleine Mogelpackung. Oder eine riesengrosse, wenn man auf die Abmessungen schaut. Doch böse gemeint ist sie nicht, und es wird sich auch kaum jemand darüber ärgern. Denn der T6, die sechste Generation des legendären VW-Transporters, kommt optisch wie ein sanftes Facelift des seit 2003 gebauten Vorgängers T5 daher. Dabei hatten doch die Wolfsburger mit einer das Urmodell T1 zitierenden Studie so grosse Hoffnungen geweckt. Schon zwischen T4 (ab 1990) und dem Nachfolgemodell T5 fand mehr Evolution als Revolution statt. Letztere gab es in der langen Geschichte des Transporters aber mehrfach, etwa als mit dem T3 ab 1982 erstmals wasser- statt luftgekühlte Motoren verbaut wurden. Vor allem aber mit der Einführung des T4, der mit der Tradition Heckmotorantrieb brach und modern mit einem quer verbauten Frontmotor und Frontantrieb anrollte. Die Fans nahmen es hin, eingefleischte Bulli-Liebhaber behaupten aber bis heute, die Baureihen ab T4 würden dauernd rückwärtsfahren; eben weil Motor und Antrieb an der «falschen» Achse sind. Die Bezeichnung «Bulli», das ist zwar nicht verbrieft, der Vollständigkeit halber aber erwähnt, ist wohl eine Mischform aus Bus und Lieferwagen. Dennoch schreibt man sie mit Doppel-L. Vielleicht geht die Bezeichnung ja auch auf das bullige Erscheinungsbild zurück. Der Erfolg dieser Baureihe spricht für sich. Über 65 Jahre wird der Transporter gebaut, rund 12 Millionen Fahrzeuge fanden seither einen Besitzer. Nun also folgt mit dem T6 ein neues Kapitel. Er ist eine aktuelle Interpretation des Transporters, mit LED-Lichtsignatur, aerodynamisch optimierter Karosserie, effizienten Motoren und Getrieben sowie hochmodernen Assistenzsystemen. Wer Als Antrieb sind ausschliesslich 2-Liter-Vierzylinder im Angebot. Die Dieselmotoren wurden neu entwickelt und sind wahlweise mit 84, 102, 150 oder 204 PS erhältlich. Die Benziner sind mit 150 oder 204 PS im Angebot. Alle Aggregate erfüllen die Euro-5- oder Euro-6-Norm und verfügen serienmässig über ein StoppStart-System. Als glücklicher T3-Besitzer und (nicht radikaler) Bulli-Traditionalist haben den Autor dieser Zeilen auch der T4 und der T5 mit ihren Qualitäten überzeugt. Als moderne, sichere, praktische Transporter. Aber nicht als Bulli. Es ist bedauerlich, dass die VW-Vorstände nicht den Mut fanden, die 2011 in Genf gezeigte Studie in die Realität umzusetzen und mit dem T6 wieder einen echten Bulli zu lancieren. Mit Heckmotor und Heckantrieb. Mit Charme und Charakter. Am liebsten auch als DoKa, als höhergelegter Synchro und als Westfalia. Und wie würde sich die Welt über ein Samba-Sondermodell mit 23 Fenstern freuen. Dem VW-Controlling würden ob solcher Vorstellungen wohl die Haare zu Berge stehen. Den Fans auch – elektrisiert, vor Begeisterung. T1: Start der Baureihe ab 1950. Heckmotor und -antrieb. T2: Ab 1967. Noch immer luftgekühlt und mit Heckantrieb. T3: Ab 1979. Erst luft-, dann wassergekühlt. T4: Ab 1990. Zum ersten Mal mit Frontmotor und -antrieb. T5: Ab 2003. Ebenfalls mit quer eingebautem Frontmotor. Dave Schneider Mazda geht mit Toyota Die beiden japanischen Autokonzerne Toyota und Mazda haben kürzlich eine Kooperationsabsicht unterzeichnet. Zwei Player bündeln ihre Kräfte für den harten Wettbewerb mit der Konkurrenz: Die Hersteller wollen die Kräfte bündeln, um «noch bessere Autos» bauen zu können. Die beiden Unternehmen seien kurz vor Abschluss ihrer Gespräche zu der Partnerschaft, wie die Wirtschaftszeitung «Nikkei» berichtete. Demnach will Toyota Mazda, das bei der Entwicklung von Elektroautos zurückliegt, Brennstoffzellen- und Hybridtechnologie zur Verfügung stellen. Im Gegenzug soll Toyota von Mazdas Skyactiv-Technologie profitieren, um effizientere Verbrennungsmotoren zu haben. Nur noch die Lackierung zur Lancierung des Neuen zeugt von den grossen Ahnen dieses Modells. Fotos: zvg. AUTONEWS Drei sind einer zu viel Ford erforscht die Zylinderabschaltung. Allerdings nicht wie andere Hersteller bei grossen V-Motoren, sondern bei ihrem ohnehin sehr effizienten EinliterDreizylinder-Turbobenziner. Bei «realen Tests» mit einem FocusPrototypen konnte die Treibstoffeffizienz des Eco-Boost-Motors durch gezielte Zylinderdeaktivierung nochmals gesteigert werden, und zwar um bis zu sechs Prozent. Die Ab- schaltung eines Zylinders wurde in verschiedenen Lastbereichen des Motors untersucht. Als Teststrecke wurde dazu eine typische Pendlerdistanz von 55 Kilometern auf Autobahnen und Landstrassen im Raum Köln gewählt. Ziel: Verbrauch weiter senken Speziell für diese Tests ist ein neues Zweimassenschwungrad entwickelt worden, das eine Zylinderabschaltung auch bei niedrigen Drehzahlen ermöglicht – ohne Kompromisse bei der Geräuschentwicklung oder bei der Laufruhe des Motors, wie der Hersteller schreibt. «Selbst für einen kompromisslos nach dem Downsizing-Prinzip entwickelten Motor kann durch die Zylinderdeaktivierung eine signifikante Verbesserung des Treibstoffverbrauchs erreicht werden», betont Andreas Schamel, Leiter der globalen Antriebsentwicklung von Ford. Und er betont: «Die Senkung des Treibstoffverbrauchs hat bei der Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren bei Ford höchste Priorität.» Ob und wann die Zylinderabschaltung in Serienprodukten von Ford eingesetzt wird, lässt der Hersteller noch offen. (zb.) In den ersten drei Monaten dieses Jahres konnte die BMW Group mit BMW, Mini und RollsRoyce ihren Absatz um 8,1 Prozent auf 526 669 Autos steigern. Porsche In der Schweiz liegt Porsche im ersten Quartal mit 974 verkauften Einheiten mit 113,6 Prozent im Plus. Skoda Skoda erzielt das beste erste Quartal seiner Unternehmensgeschichte. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden bisher 265 100 Fahrzeuge verkauft, 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Opel Einkauf koordinieren Laut einem Bericht wollen die beiden Konzerne auch in anderen Bereichen kooperieren, etwa im Nutzfahrzeugsektor oder beim Teileeinkauf. Die Unternehmen haben bereits früher zusammengearbeitet. (zb.) BMW Der Ford Mondeo der vierten Generation sieht besser aus denn je. Und er ist auch sparsamer. Foto: zvg. Opel erweitert sein ElektronikTest-Center in Rüsselsheim. Der Neubau wird genug Raum für die Entwicklung und Validierung künftiger Infotainment- und Telematiksysteme beherbergen. 14 Wochenspiegel Nr. 23 LESERBRIEFE FC verärgert die Embracher Steuerzahler Der Schreibende ist kein Gegner des FC Embrach. Er anerkennt die Leistung, die für den Fussball in der Gemeinde erbracht wird. Aber es gibt Ungereimtheiten: • Der FC hat noch nicht veröffentlicht, was die umliegenden Gemeinden bezahlen werden, damit ihre Fussballspieler in Embrach kicken können. Man liest von 50 000 Franken. • Der FC erhält aus den Steuergeldern jährlich einen Betriebskostenbeitrag von 70 000. Vom FC hört man, das sei für die Juniorenförderung. Dem ist aber nicht so. Die Gemeinde bezahlt pro Junior einen jährlichen Beitrag von 50 Franken, was gemäss Information rund 20 000 Franken ausmacht. Somit gehen die restlichen 50 000 Franken in die ordentliche Kasse. • Der Gemeinderat schreibt, dass es in den nächsten 20 Jahren kein Geld mehr geben soll. Was passiert, wenn der FC seine Kosten nicht decken kann? Dann wird die Gemeinde wieder Steuergelder einschiessen müssen, wie es bei einem anderen Verein bereits passiert ist. • Der eben um 2 Prozent erhöhte Steuerfuss, um die Kosten für den Schulhausbau Ebnet im Griff zu behalten, wird aber 2015 und 2016 mit zirka 1,25 Prozent vom FC Embrach abgetischt. • Was macht der Gemeinderat? Er hat in einem der letzten Mitteilungsblätter zum runden Tisch eingeladen, damit man herausfinden kann, wo man Steuergelder einsparen könne. Dem Vernehmen nach soll der Schulhausbau im Ebnet nochmals eine Erhöhung von 2 Prozent erfordern. Für den FC hat man aber 750 000 Franken. • Was macht der Gemeinderat für die übrigen Vereine? Für die kleineren Vereine hat es kein Geld in der Kasse, diese müssen für ihre auch verhältnismässig hohen Kosten selber aufkommen. Dürfen sie in einer Gemeindeliegenschaft ihre Proben abhalten, so stehen die zu den jeweiligen Zeiten im Prinzip ungenutzt. Embracher Stimmbürger und Steuerzahler, macht Euch Eure eigene Meinung und geht an die Gemeindeversammlung vom 22. Juni. Nehmt die demokratischen Rechte wahr. Eric Bühler, Embrach Das Bülacher Stadtblatt ist eine sinnvolle Ergänzung Mit viel Interesse und Freude habe ich die ersten drei Nummern des Bülacher Stadtblatts gelesen. Die vielen spannenden Beiträge zu allen möglichen Themen haben mir gezeigt, wie aktiv das Leben in Bülach gestaltet wird. Mit dem Stadtblatt haben diese engagierten Personen und Institutionen endlich Gelegenheit, sich mitzuteilen und über Ihr Engagement zu berichten. Die professionell und ansprechend gemachte Broschüre hat mir sehr gut gefallen, und mit dem Veranstaltungskalender in der Heftmitte zum Heraustrennen wurde ein lang gehegter Wunsch von mir Realität. Ich fände es ausserordentlich schade, wenn nach den ersten Ausgaben schon wieder Schluss wäre. Eine Stadt wie Bülach braucht ein unabhängiges Informationsorgan, das sich an alle Bewohner richtet, als sinnvolle Ergänzung zur Tagespresse. Darum werde ich mit Überzeugung am 14. Juni ein Ja in die Urne legen. Thomas Zaugg, Bülach LEBENSHILFE/ABSTIMMUNGEN 3. Juni 2015 PAAR- UND LEBENSBERATUNG Paarbeziehung: Auswirkungen der Online-Untreue Der Umgang mit Computer, iPhone, Handy etc. ist heute so selbstverständlich wie seit mehr als 50 Jahren das Fernsehen zum Bestandteil unserer Freizeit wurde. In der Partnerschaft hat sich bereits die allabendliche Präsenz des Fernsehers ausgewirkt: Das Konsumieren der Bilder hat das gemeinsame Gespräch, Spiel oder Treffen mit Freunden oder Verwandten ein Stück weit verdrängt. Nicht selten sogar dominiert das Fernsehen die Freizeit eines Paars und andere, oft aktivere Unternehmungen, bleiben auf der Strecke. Im Unterschied zum Fernseher sind Handy oder Computer vor allem Kontaktmedien. Auf unterschiedlichste Weise können Kontakte zu fremden Personen hergestellt und gepflegt werden, und das auch heimlich, ohne Wissen des Partners oder der Partnerin. Wenn immer der Kontakt und der Austausch innerhalb der Paarbeziehung ins Stocken gerät oder aufkommende Konflikte nicht gelöst werden, bietet das Internet die Möglichkeit, sich ganz unverbindlich mit Fremden auszutauschen und dabei dem Reiz des «Neuen» als Ablenkung vom alltäglich «Wiederkehrenden» nachzugeben. So kann auch virtuelle «Sobald heimliche Kontakte entstehen, sollten innere Stoppsignale aufleuchten» Untreue entstehen, wenn der Austausch sehr intim wird. Im Unterschied zum Eingehen einer ganz realen Aussenbeziehung ist die virtuelle Nähe schnell und unverbindlich eingegangen. Auch SMS-Kontakte zu guten Kolleginnen und Kollegen können unversehens den Rahmen der freundschaftlichen Beziehung überschreiten, wenn sich Kosenamen oder sehr liebevolle Worte «einschleichen». Erfährt der Partner oder die Partnerin von diesen vertraulichen Kontakten, folgt oft eine leidvolle Zeit des sich gegenseitig Kontrollierens und Verdächtigens. Die Verletztheit und die Wut auf beiden Seiten führen zu grossem Unverständnis. Schliesslich geht es aber häufig um einen Nebenschauplatz, da die eigentlichen Probleme des Paars (z.B. mangelnder Kontakt und Austausch, fehlende Zärtlichkeit sowie mangelnde Konfliktlösungen) nicht im Zentrum der Auseinandersetzung stehen, sondern die Online-Untreue oder die zeitraubende Nutzung des Internets. Wie kann sich nun ein Paar vor den möglichen negativen Einflüssen der neuen Medien auf die Partnerschaft schützen? Wohl am wichtigsten wäre es, den eigenen Zeitaufwand für die Nutzung der verschiedenen Internetchaträume und Foren zu beobachten und darüber offen in der Partnerschaft zu reden. Sobald heimliche Kontakte entstehen, sollten innere Stoppsignale aufleuchten und das eigene Verhalten hinterfragt werden: Was mache ich da gerade? Wozu das? Die Gedanken dazu können das Gespräch mit dem Partner oder der Partnerin in Gang bringen und den Kontakt wiederherstellen. Die Neugier auf den oder die Unbekannte(n) kann sonst dazu führen, dass die reale Partnerschaft gefährdet wird. Im Internet kann der Eindruck entstehen, dass Liebesbeziehungen ganz einfach zu haben sind, dadurch wird aber ein ganz wichtiger Umstand verkannt, nämlich dass das Erleben einer befriedigenden, langjährigen und verbindlichen Partnerschaft auch mit leidvollen Zeiten einhergeht. Krisenzeiten gehören zur gemeinsamen Entwicklung als Paar und führen schliesslich zu mehr Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit in der Beziehung. Dafür ist es aber unumgänglich, sich den auftretenden Konflikten zu stellen, statt dem Angebot einer virtuellen Beziehung nachzugeben. Silvia Eberle, lic phil. I, Pädagogin, Familientherapeutin Paar-und Lebensberatung Bezirk Bülach ABSTIMMUNGEN VOM 14. JUNI Gebühren demokratisch bestimmen? Am 14. Juni geht es im Kanton Zürich darum, wie direkt die Stimmbürger über Gebühren und deren Höhe bestimmen können. Und, ob die Härtefallkommission bestehen bleibt. Roger Suter Gebühren sind bei vielen ähnlich unbeliebt wie Steuern. Gemeinsam ist ihnen, dass man sie zahlen muss. Ein grosser Unterschied besteht darin, dass man für Steuern keinen direkten Anspruch auf konkrete Gegenleistung des Staats hat; für Gebühren erhält man jedoch einen konkreten Service: Trinkwasser, eine Identitätskarte, eine Baubewilligung, den Abfallsack entsorgt. Und sie richten sich nicht nach dem Einkommen, sondern sind für alle gleich. Die Initianten der Volksinitiative «Ja zu fairen Gebühren» und 88 von 166 Kantonsratsmitgliedern vertreten die Meinung, die Gebühren, die eigentlich nur die entstehenden Kosten decken sollen, würden über Gebühr wachsen und seien allgemein zu hoch. Das Parlament will diese deshalb in einem Gesetz regeln und zudem regelmässig überprüfen lassen – vom Volk. Damit das auf Gemeinde- und Kantonsebene klappt, wurden zwei Initiativen eingereicht: Die erste Vorlage will in die Kantonsverfassung schreiben, dass über höhere Gebühren (oder Gesetze, die solche zur Folge haben) automatisch das Volk abstimmen soll. Zudem soll ein grosser Katalog sämtliche Gebühren zusammenfassen; dieser muss dann alle vier Jahre vom Kantonsrat genehmigt – oder abgelehnt – werden. Auch auf Ebene der Gemeinden ist ein solcher Katalog vorgesehen, über den dann die einzelnen Parlamente, Gemeindeversammlungen oder Rechnungsprüfungskommissionen in jeder Legislatur befinden müssen. Darin wären nicht nur die ein- zelnen Gebühren, sondern auch ihre Berechnungsgrundlagen vermerkt und würden mit anderen Gemeinden vergleichbar, versprechen die Initianten. Allein dank dieser «Übersicht und Transparenz» könne der Katalog kostendämpfend wirken. Für dessen Einführung ist eine Änderung des Gemeindegesetzes nötig, die die zweite Initiative anstrebt. Der Regierungsrat, 81 Gemeinden, die ein Gemeindereferendum eingereicht haben, und eine Minderheit des Kantonsrats lehnen beide Initiativen ab. Die Gebühren seien schon heute durch demokratische Gesetze von Bund, Kanton und Gemeinden legitimiert und würden in manchen Fällen durch ebenfalls gewählte Gemeindevorstände konkretisiert, finden sie. Der dabei vorhandene Spielraum sei nötig, um eine Gebühr auf die verlangte Leistung abzustimmen – die nicht überall gleich teuer und damit auch nicht vergleichbar sei. Zudem könnten Gebühren heute schon auf dem Rechtsweg angefochten und Exekutiven abgewählt werden. Politik statt Objektivität Ausserdem bemängeln die Gegner den enormen Aufwand, alle vier Jahre zwei Kataloge sämtlicher Gebühren im Kanton (100 allein im Universitätsspital) aufzustellen, den man dann doch nur als Ganzes annehmen oder ablehnen könne. Das stehe im Widerspruch zu einer effizienten und bürgernahen Verwaltung. Und nicht zuletzt würden Gebühren, die idealerweise verursachergerecht, kostendeckend und angemessen sein sollten, so zum Spielball von politischer Profilierung. Unsachliche, widersprüchliche Entscheide sowie Konflikte mit übergeordnetem Recht wären programmiert. Auch der Regierungsrat sieht keinen Nutzen, aber grossen Aufwand, hält die Änderung für unnötig und zudem fest, dass die (jederzeit überprüfbaren) Gebühren nicht für den einzelnen Bürger wüchsen, sondern infolge des Bevölkerungswachstums in ihrer Gesamtheit. Zudem wäre unklar, was bei einer Ablehnung des Katalogs geschähe. Die Referendumsgemeinden sehen durch politische Kriterien das Verursacherprinzip und die Lenkungswirkung (Kehrichtsackgebühr), aber auch beispielsweise die Wasserversorgung in Gefahr. Braucht es Härtefallkommission? Mit der dritten Volksinitiative will die SVP die Härtefallkommission des Regierungsrats abschaffen. Diese gibt auf Verlangen der Betroffenen eine Empfehlung ab, ob jemand ausgeschafft werden soll. Sie wurde 2008 eingeführt, als illegal anwesende Ausländer, genannt «Sans-Papiers», in Zürich zwei Kirchen besetzt hatten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Die Kommission zählt neun Mitglieder aus Gemeinden, Kirchen, Hilfswerken und der Fachstelle für Integrationsfragen, mit Kenntnissen des Ausländer- und Asylwesens oder des Rechts. Sie behandelte 2010 81 Fälle, bis 2013 jeweils rund 45 und 2014 noch 28. Die SVP findet die Kommission nicht nur wegen dieser Zahlen überflüssig: Sie sei ein Misstrauensvotum gegenüber Ausländerbehörden, Gerichten und geltenden Gesetzen, setze sich über rechtsstaatliche Beurteilungen hinweg, ziehe die «ohnehin langen Verfahren» unnötig in die Länge und «belohne renitente Asylsuchende». Der Regierungsrat betont, das Bundesrecht sehe eine solche Härtefallkommission ausdrücklich vor, und eine Überprüfung abgelehnter Gesuche bleibe deshalb vorgeschrieben. Die Kommission gebe aufgrund derselben Unterlagen wie das Migrationsamt, das den ersten Entscheid fällt, eine Empfehlung zuhanden des Regierungsrats ab – wie viele andere, von diesem eingesetzte Kommissionen. Der Regierung in einem einzelnen Bereich ein beratendes Expertengremium (Kostenpunkt: 30 000 Franken pro Jahr) zu verbieten, sei deshalb ein gefährliches Präjudiz. Brisantes auf Bundesebene Die Schweiz stimmt über Fortpflanzungsmedizin, Erbschaftssteuer sowie Radiound Fernsehgebühren ab. Auf eidgenössischer Ebene kann sich das Stimmvolk am 14. Juni zu vier Vorlagen äussern, über die im Vorfeld heftig diskutiert wird: Bundesbeschluss vom 12. Dezember 2014 über die Änderung der Verfassungsbestimmung zur Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie im Humanbereich: Mit der Änderung des Verfassungsartikels wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass bei bestimmten Paaren die Präimplantationsdiagnostik erfolgversprechend durchgeführt werden kann. Volksinitiative vom 20. Januar 2012, «Stipendieninitiative»: Diese verlangt, dass für Stipendien im höheren Bildungswesen nicht mehr die einzelnen Kantone, sondern der Bund zuständig ist. Studierende an Hochschulen und Personen in der höheren Berufsbildung sollen nach gesamtschweizerisch einheitlichen Kriterien Stipendien erhalten, die ihnen einen minimalen Lebensstandard garantieren. Volksinitiative vom 15. Februar 2013, «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform)»: Die Volksinitiative fordert die Einführung einer nationalen Erbschafts- und Schenkungssteuer. Der Steuersatz auf Nachlässen und Schenkungen soll 20 Prozent betragen, bei einem Freibetrag von 2 Millionen Franken. Der Ertrag soll zu zwei Dritteln an die AHV und zu einem Drittel an die Kantone fliessen. Änderung vom 26. September 2014 des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen: Diese sieht vor, die heutige geräteabhängige Empfangsgebühr durch eine allgemeine Abgabe abzulösen. Der Ertrag soll wie bisher der SRG sowie einigen lokalen Radio- und Fernsehstationen zugutekommen. (pm.) Wochenspiegel Tränke brauen Wollten Sie sich schon immer mal als Alchemist versuchen? Dann haben Sie im Spiel «Alchemisten» die einmalige Gelegenheit dazu, sich mit ihren Mitspielern zu messen. Ziel des Spieles ist, der erfolgreichste der mittelalterlichen Wissenschaftler zu sein. Da gilt es, sich im Lauf der insgesamt sechs Runden einen möglichst guten Ruf zu sichern. Oder man kauft sich wertvolle Artefakte, die einem am Ende ebenfalls viel Punkte einbringen. Im Zentrum des Spiels stehen Zutaten wie Krähenfüsse und Kröten, Pilze und Rabenfedern. Niemand weiss, aus welchen Elementen diese bestehen. Doch wer dies herausfindet (oder geschickt raten und bluffen kann), wird mit gesteigertem Ruf belohnt. Dafür muss man Tränke brauen. An sich ist das ganz einfach: Zwei beliebige Zutaten kombinieren. Doch wie findet man heraus, was man da gemixt hat? Trinkt man ihn selbst, ist das gratis – kann aber bedeuten, dass man bei einem schlechten Trank in der nächsten Runde hinten anstehen muss oder Ruf einbüsst. Dann doch lieber dem Studenten geben. Das kann zwar etwas kosten, ist aber sicher (für einen selbst). Mit Hilfe dieser Experimente kann man langsam herausfinden, welche Elemente sich hinter den Zutaten verstecken. Wer meint, eine Lösung zu kennen, kann Theorien publizieren und so Ruhm ernten. Aber das kostet Geld. Das wiederum erhält man, wenn man Tränke an Abenteurer verkauft. Dafür wäre es gut zu wissen, was man da zusammenbraut. Womit man wiederum beim Experimentieren wäre. Der Clou an «Die Alchemisten» ist, wie man Tränke braut: Dafür wählt man zwei Zutatenkarten aus seiner Hand und lichtet sie mit dem Handy oder Tablet mithilfe der zugehörigen Spiel-App ab. Auf dem Bildschirm erscheint dann das Ergebnis. Das Spiel kann auch ohne Computer-Unterstützung gespielt werden, braucht dann einen Spielleiter, was für diesen eher öd ist. Wer es schafft, durch geschicktes Kombinieren die Lösungen herauszufinden, gleichzeitig geschickt blufft und eventuelle Fehler seiner Spieler ausnutzt, ergattert am Ende die meisten Punkte und gewinnt. Dr. Gamble meint: «Die Alchemisten» hat etwas von einem LogikRätsel. Aber die thematische Einbettung ist gelungen und mit witzigen Spielregeln gut erklärt. Schön auch die grafisch opulenten Sichtschirme jedes Spielers, die die eigenen Notizen vor fremden Augen schützen. Und die App sorgt dafür, dass jede Runde anders ist und alle mitspielen können. Wer gerne etwas komplexere Spielekost hat und gerne Rätsel löst, ist hier an der richtigen Adresse. Dr. Gambles Urteil: Die Alchemisten, von Matus Kotry, Heidelberger Spielverlag/Czech Games Edition, 2–4 Spieler, ab 13 Jahre. 3. Juni 2015 15 Rat & Rätsel DR. GAMBLE Thomas W. Enderle Nr. 23 DER GUTE RAT HOROSKOP Weniger denken und dafür mehr leben Nächsten Monat werde ich 21 Jahre alt. Ich glaube, dass bis heute mein Leben positiv verlaufen ist. Meine Eltern und die jüngere Schwester geben mir viel Zuneigung und Verständnis. Die Lehre als Coiffeuse habe ich kürzlich mit Erfolg abgeschlossen. Und nun mein ganz persönliches Problem, das ich kaum mit jemandem besprechen kann. Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen, obwohl es mir nicht an «Bewerbern» gefehlt hat. Kolleginnen und Kollegen nennen mich deshalb eine kalte Frau, was aber gar nicht stimmt. Ich sehne mich nämlich im Innersten sehr nach Liebe und auch nach sexueller Hingabe. Im entscheidenden Moment fürchte ich mich aber panisch davor, «es» nicht richtig zu machen oder sogar zu versagen. Nun habe ich seit Kurzem wieder einen Freund, den ich nicht verlieren möchte. Wir verstehen uns sehr gut und haben auch viele gemeinsame «Hingabe ist nicht denkendes Nehmen, sondern fühlendes Geben» Interessen. Wir möchten diesen Sommer zusammen in die Ferien gehen, und spätestens dann kann ich nicht mehr kneifen. Wie vermag ich meine Angst zu überwinden? So weit sind wir also schon in unserer gestressten Zeit gekommen, dass wir «es» auf allerersten Anhieb perfekt schaffen müssen, um glaubwürdig zu sein. Wo bleibt denn da die Liebe? Hat sie zwischen Anleitungen, Stellungen, Statistiken, Theorien überhaupt noch eine Chance durchzuschimmern? Lösen Sie sich schleunigst von jedem Leistungsgedanken; echte Hingabe ist nicht denkendes Nehmen, sondern fühlendes Geben. Auch beste Freundinnen haben da gar nichts mitzureden. Sie und Ihr Freund sind sich im seelisch-geistigen Bereich ja bereits nähergekommen, und auf dieser Basis wird die körperliche Harmonie nicht ausbleiben. Ich rate Ihnen, in diesem Zusammenhang weniger zu denken und dafür mehr und einfach zu leben. Ob es dann beim ersten, beim zweiten oder erst beim zehnten Mal ganz super klappt, ist total unwichtig, denn Liebe ist, dies sei betont, zum Glück nicht an irgendeine besondere körperliche Leistung gebunden. Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten KREUZWORTRÄTSEL Die Lösung ergibt eine römische Siedlung auf dem Gebiet der Gemeinde Studen. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Marco Rossi, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 16 Wochenspiegel Nr. 23 3. Juni 2015 WWW Wochenspiegel Nr. 23 3. Juni 2015 17 Veranstaltungen & Freizeit Regensberg: Referat über den Sufismus Zum Abschluss der laufenden IslamReihe in der Kirchgemeinde Regensberg wird es am kommenden Mittwoch, 10. Juni, um 20 Uhr einen Einblick in eine besondere und häufig nicht so bekannte Facette der islamischen Welt geben, die aber geschichtlich einen grossen Einfluss ausübte und heute auch unter Westlern auf zum Teil grosses Interesse stösst: Wie im Judentum und im Christentum gibt es auch im Islam eine Mystik, die «Sufismus» genannt wird. Was ist diese Lehre, und worin zeichnen sich Sufis aus? Peter Hüseyin Cunz, Scheich des Mevlevi-Ordens (oft als «Tanzende Derwische» bezeichnet), wird den Zuhören hierzu eine Einführung geben. (pd.) Abschluss der Islam-Reihe: Vortrag von Peter Hüseyin Cunz am 10. Juni um 20 Uhr in der reformierten Kirche Regensberg. Weitere Informationen zur IslamReihe und zu diesem Vortrag siehe Website www.kirche-regensberg.ch. «Bergrausch & Vögeli» spielt in Embrach Wieder Koffermarkt in Bülach Am zweiten Koffermarkt vom kommenden Samstag, 6. Juni, werden rund 60 Aussteller anwesend sein. An einem Koffermarkt kann man verschiedenste Dinge kaufen, aber keine Koffer. Hauptbotschaft eines Koffermarkts: Alles ist selber gemacht. Am Samstag, 6. Juni, findet im reformierten Kirchgemeindehaus in Bülach der 2. Koffermarkt statt. Die Ausstellerinnen und Aussteller sowie Produzentinnen und Produzenten bringen ihre selbst gefertigten Unikate mit, die sie selber im Koffer präsentieren werden. Es werden gegen 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, und bei der Auswahl an Produkten haben die zwei Organisatorinnen auf Qualität und Vielseitigkeit geachtet, damit die Besucher eine tolle Auswahl antreffen. Für Speis und Trank ist ebenfalls gesorgt, sowie für Kaffee und spezielle Kuchenkreationen. Der An- Die beiden Organisatorinnen Nadia Landert (links) und Barbara Grond freuen sich auf zahlreiche Besucher am Koffermarkt in Bülach. lass lädt zum Verweilen und Bestaunen ein. Ein Besuch lohnt sich, und auch Kinder finden auf dem Vorplatz ihren Spass mir den riesigen Seifen- blasen. Mehr unter www.koffermarkt-buelach.ch. (pd.) 2. Koffermarkt, Samstag, 6. Juni, 10 bis 17 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus. Am Donnerstag, 11. Juni, um 20.15 Uhr treten im Embracher Teatro di Capua «Bergerausch & Vögeli» auf. Nach einer langen Pause spielen «Bergerausch» wieder «Schweizerlieder der anderen Art». Neu mit von der Partie ist der Schaffhauser Gitarrist Urs Vögeli, und neu ist auch das Programm: Die Musiker vertonen schweizerdeutsche Gedichte, spielen alte Volkslieder aus der Schweiz und eigene Kompositionen. Sie improvisieren mit Kuhreigen und spielen alte «Tänzli» über modernen «Grooves». Es gibt sehnsüchtige Liebeslieder zum Harmonium und Mörderballaden zum präparierten Schifferklavier, ein verzweifeltes Regenlied aus dem Emmental und die urchige Klage einer Innerschweizer «Jumpfere». (pd.) Teatro di Capua, Oberdorfstrasse 16, Restaurant 18 bis 20 Uhr offen, Eintritt: 35/30 Franken AHV oder Jugendliche), Abendkasse ab 19 Uhr. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 3. Juni BÜLACH 18.30–21.30 Referat: «Schüssler-Salze für Frauen»: mit sanfter Hilfe durch die Wechseljahre. Referat von Brigitte Burkhalter, Homöopathin und Beraterin in Biochemie nach Dr. Schüssler. Kosten: 45 Franken. Berufsschule Bülach, Schwerzgruebstrasse 28. NIEDERGLATT 20.00 Lesung: Brigitte Trümpy-Birkeland liest aus ihrem Buch «Sternenkind – wie Till seinen Himmel fand». Bibliothek «Im Eichi», Grafschaftsstrasse 53. Donnerstag, 4. Juni BÜLACH 16.00–18.00 Vortrag: «E-Banking – Gefahren und Risiken». Bankgeschäfte im Internet erledigen. Mit anschliessendem Apéro. Ein Spezialist der Raiffeisen Schweiz erklärt die Möglichkeiten und Risiken des EBankings mit anschliessender Diskussion und Beantwortung von Fra- gen. Alterszentrum Im Grampen, Allmendstrasse 1. 19.00–21.00 Pflegeeinsatz im Naturschutzgebiet Langgraben: Der Naturschutzverein Bülach lädt ein. Die invasiven Neophyten, kanadische Goldrute, einjähriges Berufskraut und Ackerkratzdistel werden ausgerissen. Bitte Gartenhandschuhe und gute Schuhe mitbringen. Auskunft und Koordination: David Galeuchet, 079 784 31 39, [email protected]. Infos auch unter www.nvbuelach.ch. Bülach. erzählt Silvia Bossard, Initiantin des Aargauer Safrans. Sechtbach-Huus (Cafeteria), Gartematt 1. künfte erteilt Ruth Dollenmeier, 044 850 09 70. Restaurant Pöstli. Haushalt, Bildern, Schallplatten, Spielsachen. Mehrzweckgebäude Sandbuck (Zivilschutzanlage). Samstag, 6. Juni KLOTEN 7.45 Naturfreunde Kloten: Wanderung über den Hochhamm ins Appenzellerland: Abfahrt ab Zürich HB 7.55 Uhr nach Rapperswil. Naturfreunde Kloten wandert ab St. Peterszell via Hochhamm-Tüfenberg nach Waldstatt (5 Std.). Abkürzung möglich. Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Vreni Dietiker, 044 860 70 29. Kloten. Freitag, 5. Juni 19.00 Informationsveranstaltung des Stadtrats: Die Mitglieder des Stadtrats stellen die Bauprojekte vor, berichten über aktuelle Themen aus ihren Geschäftsfeldern und über Fortschritte in den Legislaturzielen. In der Fragerunde und beim Apéro steht der Stadtrat Red und Antwort. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. BÜLACH 19.00–21.00 Vernissage: Doppelausstellung von Helga Pfister und Brigitte Tester-Tedaldi. Die Ausstellung dauert bis 1. Juli. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6. 20.00 «Safran aus dem Aargau»: Seit fast zehn Jahren gibt es auch Safran aus dem Aargau. Wie es dazu kam, STADEL 19.45 Jassen: Partnerschieber. Anmeldung nicht erforderlich. Weitere Aus- BÜLACH 10.00–16.00 Tag des Friedhofs: 11 Uhr: Einweihung des neuen Gemeinschaftsgrabs. 12 Uhr: klassisches Konzert. Infostände. Mehr unter: www.friedhof-buelach.ch. Friedhof Bülach, Schwerzgruebstrasse 29. 10.00–17.00 Koffermarkt: Vielseitige Auswahl an handgefertigten Sachen. Gemütliches Beizli. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 13.30–14.30 Kasperli-Theater: Mit Simone Disch und Greth Dübendorfer. Ab zirka vier Jahren. Eintritt frei, inklusive Gratis-Zvieri. Mehr unter www.bibliothek-buelach.ch. Stadtbibliothek, Marktgasse 35. NEERACH 9.00–11.30 Flohmarkt: Organisiert vom Frauenverein Neerach-Riedt. Mit vielen Gegenständen für den www.breakpoint.ch ANZEIGEN 9.00–12.00 «Neeri-Märt»: Veranstalter: VV Neerach. Schulanlage Sandbuck. OBERWENINGEN 14.00–17.00 «Leben und Kultur im bäuerlichen Zürcher Unterland»: Ausstellungsthema 2015: «Wer weiss es?» Ein spannender Parcours für Klein und Gross. Offen jeden ersten Sonntag bis Oktober, 14 bis 17 Uhr. Für Führungen oder Besuche ausserhalb der Öffnungszeiten: 044 856 15 94. Mehr Infos unter www.zumv.ch. Heimatmuseum, Chlupfwisstrasse 3. RAFZ 10.30–14.00 Jubiläumsfeier: 75 Jahre Samariterverein: Alle sind eingeladen, entlang der Märktgass an verschiedenen Posten die unterschiedlichsten Aufgaben der Samariter zu erleben. Festwirtschaft. Märktgass. Fortsetzung auf Seite 18 18 Wochenspiegel Nr. 23 3. Juni 2015 Veranstaltungen & Freizeit Bülach: Liebesfilm im Sigristenkeller 75 Jahre Samariterverein Rafz Am Samstag, 6. Juni, feiert der Samariterverein Rafz mit der Rafzer Bevölkerung das 75-Jahr-Jubiläum. Alle sind eingeladen, entlang der Märktgass an verschiedenen Posten die unterschiedlichsten Aufgaben der Samariter zu erleben. Es herrschte Krieg, als sich 1939 einige Frauen und Männer entschlossen, mit Dr. Weber einen Nothelferkurs zu organisieren. 60 Personen nahmen daran teil, und deren 53 kamen zur Gründung des Samaritervereins Rafz ins Gemeindehaus. Man schrieb den 10. Januar 1940. Genauso wie heute noch wurde eine Übung im Monat durchgeführt. Auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr blieb über all die Jahre bestehen. Einzig die Feldübungen, die damals 2 Mal pro Jahr stattfanden, sind nicht mehr von Aktualität. Die Gemeindebehörden waren alles andere als angetan von dieser «Art ReligionsSekte». Nicht einmal der Beschuss des Güterzugs 1944 oder die Bomben auf Rafz 1945 konnten an dieser Haltung etwas ändern. Auch die Bevölkerung zeigte sich eher zurückhaltend, und so musste sich der mittellose Verein selber zu helfen wissen. Tragbahren wurden aus Holmen oder Metall selber hergestellt. Für die Weiterbildung der Samariter und die öffentlichen Kurse wurde inzwischen hochmodernes Übungsmaterial angeschafft wie zum Beispiel Beatmungsphantome, Übungsdefibrillatoren und Halskragen. Früher belächelt, kann der Samariterverein Rafz heute stolz sein, dass er von der Bevölkerung getragen, unterstützt und geachtet wird. (pd.) Die Jubiläumsfeier findet am Samstag, 6. Juni, von 10.30 bis 14.00 Uhr entlang der Märktgass statt. Festwirtschaft vorhanden. Foto: dj. Tag des Friedhofs in Bülach Am Samstag, 6. Juni, lädt der Friedhof Zweckverband Bülach zum Tag des Friedhofs ein. Von 10 bis 16 Uhr können Besucherinnen und Besucher die Anlage frei begehen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Gärtner, Verwaltungsangestellte oder Bestatter geben Auskunft über Abläufe und Formen der Bestattung. Die Aufbahrungsräume können ebenso besichtigt werden wie ein Bestattungsfahrzeug. Um 11 Uhr wird der Präsident des Friedhof-Zweckverbandes und Bülacher Stadtrat Willi Meier das Gemeinschaftsgrab offiziell einweihen. Im Anschluss rundet ein klassisches Konzert des Innovation Duos Jakub & Anna Dzialak-Savytsky um 12 Uhr in der Abdankungshalle den Anlass ab. (pd.) Am Samstag, 6. Juni, um 20 Uhr wird im Sigristenkeller in Bülach der Film «Como Agua para Chocolate» gezeigt. Zum Inhalt des Films, der in Mexiko im Jahr 1910 spielt: Pedro verliebt sich unsterblich in die 15jährige, bildhübsche Tita und hält um ihre Hand an. Doch deren Mutter hat andere Pläne mit ihr. Sie soll sie umsorgen bis an ihr Lebensende. So verleitet sie den Heiratswilligen, Titas Schwester Rosaura zu ehelichen. Tita ist untröstlich und setzt künftig alle ihre Gefühle in die von ihr zubereiteten Speisen. Was in diesem Fall nicht immer allen gut bekommt. Alonso Araus Verfilmung gilt als erfolgreichster Film Mexikos. Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt und hat ihm Anerkennung weit über die Landesgrenzen eingebracht. (pd.) Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4, bei der ref. Kirche. Bar ab 19 Uhr offen. Eintritt 15 Franken, Reservationen: [email protected] oder 079 306 39 51. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Fortsetzung von Seite 17 Sonntag, 7. Juni BÜLACH 17.00 Bülacher Abendmusiken: Die beiden Musikerinnen Sandra Lützelschwab-Fehr, Klarinette, und Susanne Rathgeb-Ursprung, Orgel/Klavier, haben ein Programm mit nachdenklicher und fröhlicher Musik zusammengestellt. Ref. Kirche, Hans-Haller-Gasse 4. HÜNTWANGEN 14.00–17.00 Dorfmuseum: Die Dauerausstellung «Alles unter einem Hut» zeigt die Strohflechterei und Hutfabrikation, die Kiesgewinnung samt Landschaftsveränderungen sowie eine Dorfchronik. Sonderausstellung «Natur vom Puur im Rafzerfeld». Das Museum kann an jedem ersten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr besucht werden. Führungen nach Vereinbarung unter dorfmuseum@ huentwangen.ch oder 044 869 36 12. Goldbachschür. KLOTEN 14.00–16.00 Einweihung Schwalbenhaus: Fest für Quartierbevölkerung, Mittwoch, 10. Juni Sponsoren, Nestpaten und Gönner. Schwalbenhaus, Abzweigung Ackerstrasse/Härdlenstrasse 40. REGENSBERG 20.00 Einführungsreferat in den «Sufismus»: Wie im Judentum und im Christentum gibt es auch im Islam eine Mystik, die «Sufismus» genannt wird. Was ist diese Lehre, und worin zeichnen sich Sufis aus? Peter Hüseyin Cunz, Scheich des Mevlevi-Ordens (oft als «Tanzende Derwische» bezeichnet), gibt eine Einführung. Weitere Infos: www.kirche-regensberg. ch. Ref. Kirche. RÜMLANG 11.00 Ländlermusig-Stubete: Mit Dampfbahn im Schaugarten. Für Speis und Trank ist gesorgt. Gartenbau Juchler, Altwisstrasse 4. Montag, 8. Juni NEERACH 17.30–19.30 Schnuppertraining der Kunstturnerinnen: Für Mädchen mit Jahrgang 2009 und 2010. Infos: www.kunstturnerinnen-neerach.ch. Turnhalle Sandbuck. Donnerstag, 11. Juni Dienstag, 9. Juni BÜLACH 13.40–14.40 Chorprobe des SeniorenMännerchors: Die Chorproben finden jeden Dienstag statt (ausser während der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Fritz Schärer, 044 860 68 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Das Turnen des Seniorenclubs «Zéphyr Combo» spielt am Donnerstag, 11. Juni, um 20 Uhr in der ObeFoto: zvg. ren Mühle in Dübendorf. wird wöchentlich angeboten, ausser während der Ferien. Auskunft erteilt Sigrid Bachofner, 079 218 06 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 18.45–21.00 Samariterübung: Thema: «Rettungsdienst». Übungsleitung: Ni- cole Niederhauser. Weitere Informationen sind auf der Homepage www. samariterverein-buelach.ch zu finden oder über [email protected] erhältlich. Glassammelstelle unterhalb der Migros Sonnenhof. KLOTEN 7.30 Naturfreunde Kloten: Alpenpanoramaweg Unterägeri–Udligenswil: Abfahrt ab Zürich HB 7.32 Uhr. (4½ Std.). Die Wanderung kann abgekürzt werden. Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margrit Engeli Tel. 044 813 42 94. Kloten. Samstag, 13. Juni BÜLACH 10.00–12.00 Vortrag für Eltern: Alessandra Weber, Elternbildnerin, spricht darüber, wie Eltern ihr Kind ANZEIGEN www.unterländer-brocki.ch Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Wieder Bülacher Abendmusiken Verleger Roger Köppel referiert in Niederglatt Bülach: Wie der Safran in den Aargau kam An den kommenden Bülacher Abendmusiken begeben sich die Besucher auf eine musikalische Achterbahn der Gefühle an. Am Sonntag, 7. Juni, um 17 Uhr findet in der reformierten Kirche Bülach das nächste Konzert statt: Die beiden Musikerinnen Sandra Lützelschwab-Fehr, Klarinette, und Susanne Rathgeb-Ursprung, Orgel/Klavier, haben ein ansprechendes Programm mit nachdenklicher und fröhlicher Musik zusammengestellt. «Zorres un Masel» – «Sorgen und Glück» sind in der alten jüdischen Musik aus Osteuropa, der sogenannten Klezmermusik, allgegenwärtig. Eine Musik, die von Herzen kommt und zu Herzen geht. Die trotz erfrischendem Schwung, trotz mitreissendem Rhythmus und eingängiger Melodien immer auch die tragischen Seiten des Lebens beleuchtet. Auch die ergänzenden Stücke aus der Romantik erzählen von Schönem und Schwerem. (pd.) Die SVP Niederglatt lädt zusammen mit der SVP des Bezirks Dielsdorf am kommenden Samstag, 6. Juni, zu einer Veranstaltung mit Gastredner Roger Köppel, dem Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche». Nach dem Vortrag wird zusammen mit dem SVP-Nationalratskandidaten gegrillt. Die öffentliche Veranstaltung auf dem Bauernhof «in Kreuzäckern» in Niederglatt startet um 10.30 Uhr. Roger Köppel wird dabei zum Thema «Erfolgsmodell Schweiz in Gefahr» referieren. Nach dem Referat besteht die Möglichkeit zur Verpflegung vom Grill. Der Weg zum Bauernhof ist ab der «Löwen»-Kreuzung in Niederglatt beschildert. Es bestehen Parkplatzmöglichkeiten. (pd.) Eines der teuersten Gewürze der Welt ist Safran, der deswegen auch «Rotes Gold» genannt wird. Ein Gramm Safran kostet etwa 50 Franken, was nicht verwundert, weil für ein Kilo Safran ungefähr 200 000 Blüten benötigt werden. Es lohnt sich aber, denn schon ein paar wenige Safranfäden machen aus einem Risotto ein wahres Gedicht. Und auch in der Heilkunde hat Safran einen wichtigen Platz: Safran ist grundsätzlich ein Gewürz aus südlichen Ländern, in denen es überwiegend warm ist. Seit fast zehn Jahren gibt es auch Safran aus dem Aargau. Wie es dazu kam, erzählt Silvia Bossard, die Initiantin des Aargauer Safrans, am Donnerstag, 4. Juni, 20 Uhr, in der Cafeteria von SechtbachHuus. Sie zeigt, was es alles brauchte oder braucht, bis aus den Krokuspflanzen Safran wird. Sie gibt auch Tipps für feine Gerichte – und wie man echten Safran erkennt. (hu) Samstag, 6. Juni, 10.30 Uhr: Referat von Roger Köppel auf dem Bauernhof «in Kreuzäckern». Weitere Informationen sind auf der Homepage der SVP-Niederglatt, www.svp-niederglatt.ch, ersichtlich. Fortsetzung von Seite 18 Beat» aus dem Musical «Hairspray» für die Coiffeur-Gängerin, und beim «Second Waltz» fällt es wohl allen schwer, das Tanzbein unter dem Tisch still zu halten. Nachtessen, Bar. Türöffnung um 18.30 Uhr. Mehr unter: www.m-h-n.ch. Mehrzweckhalle Eichi. beim Heranwachsen so begleiten können, dass es beste Voraussetzungen hat, eine starke, selbstsichere und zuversichtliche Persönlichkeit zu werden. Spielhalle Formel Fun, Schützenmattstrasse 30. NIEDERWENINGEN 10.00–11.30 Altissimo Wehntal: Ungezwungener Treffpunkt. Weitere Informationen: Ursula Feigel, 044 856 00 74. Kafi Wano, Sägeweg 2. KLOTEN 7.00 Naturfreunde Kloten: Bergwanderung Madchopf: Abfahrt ab Zürich HB 7.07 Uhr mit IC nach Sargans. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Weisstannen via Oberdorf, Ringaberg, Galans, Madfurggl zum Madchopf. Abstieg gleicher Weg wie Aufstieg. (5½ Std.). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Martina Lötscher, Tel. 044 861 07 50. Kloten. NIEDERGLATT 20.00 Sommerkonzert: Vielseitiges Konzertprogramm des Musikvereins Harmonie Niederglatt. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: das «Concerto d'Amore» für die Romantiker, die Themenmusik aus «Derrick» für den Krimi-Fan, «You Can’t Stop the Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 35 529 Exemplare Grossauflage: 69 787 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Marco Rossi, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. +41 44 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch «Bergerausch & Vögeli» am Donnerstag, 11. Juni, 20.15 Uhr, im Teatro di Capua, Embrach. F: zvg. REGENSBERG 17.00 Sommerfest: Mit Livemusik, Verpflegung, Spielbetrieb, Tombola. 15 Uhr, 16.30 Uhr, und 18 Uhr: Chasperlitheater. Spielbetrieb mit BullRiding, Luftschloss, Ponyreiten, Karussell, Kindereisenbahn, Farbschleuder, vom Turm abseilen, Kletterwand, Windkabine, SpecksteinAtelier, Aerotrim, Airbrush-Tattoos und diverse Geschicklichkeitsspielen. Mehr unter: www.sofest.ch. Signalisierte Parkplätze. Der Shuttlebus ist gratis. Schloss Regensberg. Nr. 23 3. Juni 2015 19 20 Wochenspiegel Nr. 23 3. Juni 2015 SCHLUSSPUNKT Eglisau: Die Migros überquert den Rhein Die neue Migros-Filiale in Eglisau ist eröffnet. Der Holzbau bietet 45 Prozent mehr Verkaufsfläche als in der alten Filiale. Neu ist auch der bediente Bereich. Flavio Zwahlen Drinnen im Laden riecht es nach «neu». Draussen schmücken zahlreiche weisse und orange Ballons den Neubau. Die Sonne scheint. Das Wetter könnte nicht besser sein. Jörg Blunschi, Geschäftsführer der Genossenschaft Migros Zürich, eröffnet die Filiale in Eglisau: «Es ist ein freudiger Moment.» Die Vorbereitungen seien sehr intensiv gewesen. Die Filialleitung übernimmt Walter Schaufelberger. Sein Ziel: «Wir wollen die Grundversorgung vom Rafzerfeld und von Eglisau gewährleisten.» Dies will er mit seinem freundlichen Personal erreichen. Schaufelberger: «Der persönliche Kontakt zu den Kunden ist uns sehr wichtig.» Durch die Vergrösserung der Migros wurden acht neue Vollzeitstellen und ein Metzgerteam, bestehend aus zwei Metzgern und einer Metzgerin, geschaffen. Auch Ursula Fehr, Gemeindepräsidentin von Egli- sau, liess es sich nicht nehmen, einige Worte an die Migros zu richten: «Ich bin Fan von den Migros-Reklamen», verrät sie. Die Migros wisse, wie man sich nach aussen gut präsentieren könne, sagt die SVPlerin weiter. Im April 2003 entstand eine erste Migros-Filiale im südlichen Teil von Eglisau. Diese konnte dort nicht ausgebaut werden, da man keine zufriedenstellende Lösung fand. Nun wur- «Grundversorgung des Rafzerfelds und Eglisau gewährleisten»: Walter Schaufelberger, Filialleiter. Jörg Blunschi, Geschäftsleiter der Genossenschaft Migros Zürich: «Es ist ein freudiger Moment.» Hans Nef aus Neerach hat ein Ingenieurbüro. Er baute die Solaranlage auf dem Migros-Dach. Ralf Helg (links), Holzbau-Techniker beim Bauunternehmen Kifa AG und Projektleiter des Holzbaus in Eglisau, zusammen mit Christoph Aeschbacher, Geschäftsführer der Holzwirtschafts-Firma Lignum Zürich. Das Team um Filialleiter Walter Schaufelberger ist bereit für die Unterländer Migros-Kunden. ANZEIGEN STELLEN Fotos: Flavio Zwahlen de dieses Problem auf der nördlichen Seite des Rheins, im Bauelenzelg, gelöst. In der alten Filiale realisierte die
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