Einzeltest JL Audio HO110-W6v3 HO110-W6v3 – High-Output-Bassgehäuse von JL Audio Low Output Kompaktes Gehäuse und dennoch abgrundtiefer Bass? Wer glaubt, dass das unmöglich ist, sollte sich den JL Audio HO110W6v3 einmal genauer ansehen. J L Audio ist eine Hausnummer, wenn es um Subwoofer geht. Das hauseigene Topmodell W7 ist eine lebende Legende, was den Konstruktionsaufwand angeht, und beinhaltet eine Anzahl extra erteilter Patente. Die Nummer zwei hört bei den Amis auf den Namen W6 und der ist bereits ein absoluter High-End-Woofer, nebenbei kommen ihm fast alle Goodies des W7 zugute. Der stabile Druckgusskorb lässt einen Großteil der Polplatte frei, was für eine effektivere Belüftung und Kühlung sorgt als die üblichen Fenster im Korb. Die JL-Audiotypische Polypropylenmembran bezieht Konus und Dustcap gleichermaßen in die Stabilität ein und greift mit einem patentierten System um den Spulenträger. Der Antrieb ist Finite-Elemente-berechnet und liefert 19 mm 62 linearen Hub in jede Richtung. In der Polkernbohrung befindet sich eine Phaseplug, der auch hier nichts mit Phase zu tun hat, sondern die Luftströmung ins Innere effektiver macht. Nebenbei ist der W6 auch noch ein edel anzusehender Woofer geworden, der piekfein in den USA gefertigt wird. Und doch ist das Besondere des HO110 nicht der edle 10W6, sondern das Gehäuse. HO steht für High Output und das bedeutet bei JL Audio Folgendes: Im Prinzip handelt es sich um ein Bassreflexgehäuse mit kleinem Nettovolumen und großem Reflextunnel. Der Clou ist, dass der Tunnel in einer horn- Oben unter dem Deckel mündet der Tunnel, dessen Querschnitt sich kontinuierlich erweitert 1/2016 Wie immer bei JL Audio kommen viele Spezialteile zum Einsatz, die extra für den betreffenden Woofer gefertigt werden, hier die Kunststoffspacer zur Befestigung von Spider und Membran am Spulenträger JL Audio HO110-W6v3 Der W6v3 steht dem W7 in Sachen Konstruktionsaufwand kaum nach. Die Doppelschwingspule ist mit dicken Drahtbrücken auf 2 Ohm parallelgeschaltet artigen Öffnung ins Freie tritt und zwar genau bei der Membran. Genau genommen ist die nach innen ins Gehäuse geneigte Schallwand Teil der Austrittsöffnung des Tunnels. Der Tunnlel zieht sich dabei einmal komplett ums Gehäuse entlang von Deckel, Rückwand und Boden. Das hat zwei Vorteile. Zum einen lassen sich beachtliche Tunnellängen realisieren, was mit ultratiefen Abstimmungen einhergeht und gleichzeitig sehr viel Tunnelquerschnitt bereitstellt. Zum anderen haben Membranschall und Portschall automatisch immer denselben Ursprungsort, was zu einer optimalen Addition führt. Gehäuse pflanzen. Hier mit dem HO110 gibt es das volle Pfund auf die Ohren, und das bis zu beeindruckenden Pegeln. Fazit Der HO110-W6v3 ist ein echter JL Audio: Ganz anders als der Mainstream und von außerordentlicher Qualität. Zugegeben: Der Spaß ist nicht billig (denn die kompletten Gehäuse werden in den Staaten gefertigt und zu uns importiert), doch dieser Subwoofer ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Voll der Tiefbasskracher, aber bitteschön auch präzise und kompakt. Elmar Michels Labor und Sound Selbst das Außenvolumen des HO110 ist mit 60 Litern noch kompakt, der Woofer selbst benötigt viel weniger, um richtig tief in den Frequenzkeller zu spielen. Netto weniger als 30 Liter in Verbindung mit dem ellenlangen Port verhelfen dem HO110 zu einer Reflexabstimmung auf 31 Hz. Das ist sehr tief für einen 10"-Woofer in so wenig Volumen. Die Frequenzantwort ist entsprechend tiefbassgängig mit einem -3-dB-Punkt im selben Frequenzbereich. Durch diese breitbandige Abstimmung (und weil der 10W6 von Haus aus kein Wirkungsgradmonster ist), bescheidet sich der HO110 leider mit 84 dB an einem Watt. Im Auto geht dennoch voll die Post ab, denn der HO schiebt unglaublich. Auch bei üblen Dunkelbässen aus dem Synthie bleibt die Kontur erhalten und der Woofer macht den Eindruck höchster Präzision. Auch bei „normalen“ Bassanforderungen wie einer feste getretenen Kickdrum gibt es tollen, sauberen Bass. Nur eben immer mit diesem Nachdruck, der die Trommeln ein Stückchen größer aussehen lässt, als sie sind. So richtig staubtrocken will der HO110 nicht spielen, dafür sollte man den W6 in ein geschlossenes 1/2016 Vertrieb Hotline Internet Klang Tiefgang Druck Sauberkeit Dynamik Audio Design, Kronau 07253 9465-0 www.audiodesign.de 50 % 12,5 % 12,5 % 12,5 % 12,5 % 1,3 1,0 1,5 1,0 1,5 ■■■■■■ ■■■■■■ ■■■■■■ ■■■■■■ ■■■■■■ ■■■■■■ ■■■■■■ ■■■■■■ ■■■■■■ Labor Frequenzgang Wirkungsgrad Maximalpegel 30 % 10 % 1,8 1,0 3,0 1,5 Verarbeitung 20 % 1,0 ■ ■ ■ ■ ■ ■ 10 % 10 % Technische Daten Korbdurchmesser Einbaudurchmesser Einbautiefe Magnetdurchmesser Gehäusebreite Gehäusehöhe Gehäusetiefe Gewicht 26,7 cm 22,9 cm 17,5 cm 16,0 cm 55,5 cm 35,5 cm 31,0 cm 21,7 kg Nennimpedanz Gleichstromwiderstand Rdc Schwingspuleninduktivität Le Schwingspulendurchmesser Membranfläche Resonanzfrequenz fs mechanische Güte Qms elektrische Güte Qes Gesamtgüte Qts Äquivalentvolumen Vas Bewegte Masse Mms Rms Cms Bxl Schalldruck 1W, 1m In der Schnittzeichnung wird deutlich, wie sich der Port einmal um das innere Volumen windet und zum Schluss an der Schallwand mündet 90 300 - 800 W BR 35 l Freiform Bewertung Preis um 1.490 Euro 50 % 30 % 20 % 1,3 ■ ■ ■ ■ ■ ■ 1,8 ■ ■ ■ ■ ■ ■ 1,0 ■ ■ ■ ■ ■ ■ JL Audio HO110-W6v3 Absolute Spitzenklasse Spitzenklasse Oberklasse Mittelklasse Einstiegsklasse 80 70 60 50 0 Leistungsempfehlung Testgehäuse Reflexkanal (d x l) Klang Labor Verarbeitung 100 2 Ohm 1,57 Ohm 0,93 mH 64 mm 320 cm2 34,4 Hz 10,46 0,55 0,52 19,8 l 155,3 g 3,20 kg/s 0,14 mm/N 9,81 Tm 84 dB 1,4 Preis/Leistung: sehr gut Ausgabe 1/2016 20 50 100 200 Der W6 im HO110-Gehäuse spielt rekordverdächtig tief für einen 10"-Sub Hz 500 „Genial konstruiertes Bassgehäuse für Tiefbassfanatiker“ 63
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