meer - Astrid Kohlmeier

flüstere
mir
mein
meer
glatt
Gedichte
Astrid Kohlmeier
flüstere mir mein meer glatt
Gedichte
Astrid Kohlmeier
© Astrid Kohlmeier
ISBN 978-3-902899-22-4
Bildnachweis:
Fotografik / hr.wig, „Der Kuss“, S. 78; „Melancholie“, S. 79
Zeichnungen / hr.wig, (Grafit auf Papier), „Abschied“ S. 102; „Stille“ (Ausschnitt), S. 110
Fotos / Frank Jacob, (alle ohne Titel), Seiten: 15, 26, 27, 34, 35, 69, 73, 89, 109, 117
Zeichnungen / Astrid Kohlmeier, (Kugelschreiber auf Papier), „Schlafender“ S. 31;
„Schlafender in karger Landschaft I“, S. 43; O.T., S. 51; „André“, S. 54; „Schlafender
in karger Landschaft II“, S. 75; „Phantomschmerz“, S. 81; „Schlafender im Zelt mit
Satellitenschüssel“, S. 100
Malerei / Eva Paulin, (Acryl auf Leinwand), „Tête“, S. 19; „Landschaft der Stille“, S. 47;
„Landschaft der Stille“, S. 85; „Tête Matrix“, S. 92; „Window“ (Ausschnitt), S. 97
Malerei / André Gilbert Schmucki, „Matitunal“, Acryl, Öl auf Leinwand, S. 58; „Passing“,
Airbrush, Acryl, Öl auf Holz, S. 62
Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen Urhebern.
INST-Verlag
Rosa-Jochmann-Ring 54/5/6, 1110 Wien
www.inst.at
[email protected]
ZVR-Zahl: 212581983
TRANS-Studien
http://www.inst.at/burei/cindex.htm
Herausgeber: Herbert Arlt
Flüstere mir mein Meer glatt
Buchreihe: TRANS-Studien, Bd.14
Herausgeber: Herbert Arlt
Lektorat: Tobias Sosinka
Umschlagbild (Ausschnitt): André Gilbert Schmucki, „Nearness“ 2015, 40 x 50 cm, Acryl,
Airbrush, Öl auf Leinwand (Foto: Frank Jacob)
Grafik / Layout: tmcom.at
Druckerei: druck.at Druck- und Handelsgesellschaft mbH
Alle Urheber- und sonstigen Rechte vorbehalten. Vervielfältigung mittels Druck, MikroVerfilmung, CD, DVD, Einspeicherung und Verarbeitung mit elektronischen Medien jeder
Art nur mit schriftlicher Zustimmung des INST-Verlages.
flüstere
mir
mein
meer
glatt
Gedichte
Astrid Kohlmeier
Die Gedichte Astrid Kohlmeiers überraschen.
Sie überlisten sich selbst mit den Volten, die sie schlagen.
In den meist beobachtenden Grundton brechen plötzliche
Pointen ein, welche die Worte umpflügen von der Unruhe
in die Stille, von der Melancholie in die Gelassenheit,
manchmal in den Zorn. Von der Volte ist der Weg nicht
weit zur Revolte. Doch auch die liegt augenzwinkernd
zwischen den verdichteten Zeilen verborgen, aber
hellwach und bereit zum Sprung, wie der Panther im
gleichnamigen Gedicht.
Tobias Sosinka, Regisseur, Dramaturg (Göttingen)
„Lärmverschmutzung“ – war ein Ausdruck, den ich
nicht kannte und zum ersten Mal in Astrid Kohlmeiers
„Tinnitus-Transkription“ vernahm. Der Lärm, den diese
junge Autorin so sehr zu meiden trachtet, verschmutzt
das menschliche Gemüt – ihre Poesie ist die Ruhe, die
sie oftmals aus den vordergründig gesehenen Alltagen
bezieht, die einem doch auf Schritt und Tritt, auf Liebe
und Liebe begegnet. Und somit labt diese Dichterin die
Seelen sämtlicher Empfänger ihrer Texte.
Jean-Paul Maes, Schauspieler, Schriftsteller, Regisseur,
Theaterleiter (Luxembourg)
Astrid Kohlmeiers Gedichte tun gut. Der tiefsinnige
Humor nimmt mit in die lebendigen Wortlandschaften und
hinterlässt eine zarte Schwingung.
Eva Paulin, Regisseurin, Malerin (Montreal)
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Am Anfang war ein Impuls, ein Gedanke, Gedachtes.
Am Anfang war ein Erlebnis, eine Begegnung. Da die
Anschläge auf der Tastatur, flink fügen sich Buchstaben,
Wörter zu einem Satz. Zeile um Zeile …
Gerade lese ich Astrid Kohlmeiers „Das erste Mal“, dann
lese ich ein zweites Mal, dann ein drittes Mal und … lasse
es auf mich wirken, denke mich hinein, in die Worte und
es beginnt mich zu berühren. Gedankenfragmente, die
sich zu einem Ganzen formen, sie nimmt uns mit auf eine
Reise. Da mal ein Changieren in das Surreale, dann wieder
ein Wenden in Dämmerung der Realität. Lauschend, wie
sich das Meer glättet, vielleicht ist das dort zwischen
Skylla und Charybdis wo Odysseus durchmanövrierte?
Vielleicht war es in der Nähe wo „Der Nichtschwimmer
und das Meer sind“.
Astrid Kohlmeier nimmt uns mit auf eine Reise voller
Überraschungen. Vielleicht ein Ithaka, ein Anfang und ein
Ende, ein Sich-selbst-darin-wiederfinden.
André Gilbert Schmucki, Visual Artist (Luzern)
Astrid Kohlmeier lotet mit ihren Texten die Tiefe bis zum
Urgrund aus. Sie schickt uns in emotionale Höhen. Sie
schont uns vor unnötigen Längen und verfügt dabei über
eine bewundernswerte Wortbreite.
Patrick Schimanski, Schlagzeuger, Komponist, Regisseur
(München)
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Astrid Kohlmeiers Gedichte berühren – zärtlich; schubsen
hinterrücks; zeichnen Archetypen einer verloren
geglaubten Welt. Und fragt man, wo sie ist: niemals und
doch immer – zwischen den Zeilen.
Herwig Steiner, Freischaffender Grafikdesigner (Graz)
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I. Unter dem Vergrößerungsglas
Betrachtungen
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UFER
Der Sturm ist nun vorüber
Mein Schiff liegt im Hafen
Und ruht
Das Herz wiegt sanft auf und ab
Das Vogelgeschrei ist verstummt
Der Wolkenbruch auch und die Blitze
Am Grund
Die Wunden heilen im Licht
Ich übe mich im Verzeihen
Ich verzeihe mir den Sturm
Das zerrissene Segel
Den abgeblätterten Lack
Das Wasser an Deck
Ich setze die zittrigen Beine
Ans Ufer
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ICH HABE KEIN WALFISCHBLUT GEROCHEN
(für Gerhard Jaschke)
Ich habe kein Walfischblut gerochen
Habe kein Kind vermisst
Noch nicht einmal eines geboren
Ich bin nie verhungert
Ertrunken
Verdurstet
Erstickt
Ich bin noch nie getötet worden
Nie zugerichtet
Nie missbraucht
Im eigentlichen Sinn
Mir ist niemand abhanden gekommen
Zumindest nicht unwiderruflich
Ich verstehe das Wort Krieg nicht
Ich habe nichts verstanden
Gar nichts also
Alle meine Körperteile
Sind fast dort
Wo sie erwartet werden
Nur das Gesicht klebt
Vertikal
An einer Fensterscheibe
Der Rest von mir steht anderswo
Mein Gesicht klebt
Vertikal
An einem Fenster
Und will fort manchmal
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Im Winter
Kühlen Eisblumen
Die Wangen
Das ist schön
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Foto: Frank Jacob
DAS ERSTE MAL
Nur einmal wieder sich verfärben im Frost
Oder herzflimmernd weinen
Oder schneeerne Haut betasten
Oder Alpträume jagen und schreiend erwachen
Einmal wieder
Von Sinnen sein
An Küssen ersticken
An Gedanken ertrinken
An Wut zerbersten
An Körpern verzücken
Noch einmal alles sein im ersten Mal
Erste Mahnmale aus der Erinnerung reißen
Auslöschen:
Das Herz
Den Schnee
Die Jagd
Die Küsse
Den Rausch
Die Scherben
Das Zittern
Einmal wieder ein erstes Mal erahnen
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DAS MELANCHOLISCHE KIND
(für Gabriele Mark)
Schnee bricht von meinen Wangen Damals schon
gefror mein Lachen wofür niemand etwas konnte
Denn ich war ein glückliches Kind
Ich träume nicht mehr Nicht einmal mehr von
Schnee Ich musste ja eines Tages von mir eilen
Und jetzt will ich deshalb nie wieder schlafen
Aber ich sehne mich nach mir Manchmal
Das kommt immer seltener vor Nur wenn Schnee
Von meinen Wangen abstürzt und sich ballt
In mir Und das ist nie Nie wieder das erste Mal
Dass jemand schlafwandelt in meiner Jahreszeit
Begraben unter meinem Schnee
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Eva Paulin, „Tête“, 40 x 60 cm, Acryl auf Leinwand
TAG
(für Peter Horn)
Der Wind war
Längst vergangen.
Sie wollte den See
Verschlucken und
Ernst sein dabei.
Die Sonne war
Längst vergangen
Sie wollte sich reinwaschen
Im Regen Oder
Warten und sehen
Ob der Hagel
Sie erschlagen würde.
Alle Fragen waren
Längst vergangen
Es tönte in ihr drinnen,
Aber sie hörte es nicht.
Alles Wissen war
Längst vergangen.
Sie wartete, ob
Die Dämmerung
Sie entzwei hauen würde.
Weshalb wurde es nie
Nacht um sie?
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STAUBLAWINEN
(für Tobias Sosinka)
Staublawinen im Haar
Ritzen wir uns Lachmünder
In die Gesichter aus ergrautem Eis
Gegen die Langeweile
Wälzen wir die Körper
Im Blütensaft
Wie Eidechsen
Gefrieren wir
Im Winter
Schneetropfen
In den Gehirnen
Verprügeln wir einander
Bis wir endlich
Tot sein dürfen
Immer
Manchmal
Muss man
Ganz leicht
– wir fliegen ja –
Etwas machen
Gegen
Gegen
Die abgestorbenen
Dinge um uns
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hr.wig, „Abschied“ 2014, Grafit auf Papier
Weggefährten
Herbert Arlt, Wiss. Dir. Dr., 1958 geboren in Bregenz;
Wissenschaftlicher Direktor des INST (www.inst.at) seit
1994 sowie Geschäfts­führer der Jura Soyfer Gesellschaft
(www.soyfer.at) seit 1989, deren Vorsitzender seit
2011 und Vorsitzender des Polylogzentrums seit 2014.
Erster Lyrikband 1973. Aufsätze, Bücher, Kunstwerke,
wissenschaftliche Projekte, Theater, Film, Ausstellungen,
virtuelle Interaktionen etc.: www.soyfer.at/bio/arlt.htm
Jürgen Ehrenmüller, Studium der Germanistik und
Geschichte in Graz, Mitarbeiter am Lehrstuhl für
deutsche Sprache der Westböhmischen Universität
Pilsen, Lehraufträge an der Karl-Franzens-Universität
Graz und der Pädagogischen Hochschule Kärnten, bis
September 2015 auch Lehrer am BG/BRG Seebachergasse
Graz, Veröffentlichungen zur Metaphorik der deutschen
Gegenwartssprache und zur Didaktik der Geschichte,
zuletzt erschienen „Die Würfel sind gefallen!“ (Grazer
Universitätsverlag/Leykam)
Peter Rudolf Gisela Horn, geboren 1934 in TepliceŠanov (Tschechoslowakei) ist ein südafrikanischer
Dichter. Am Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete
Peter Horn mit seiner Familie nach Bayern und
dann nach Freiburg im Breisgau, wo er am BertholdGymnasium sein Abitur machte. 1954 wanderte er mit
seinen Eltern nach Südafrika aus. Er arbeitete eine
Zeit lang als Packer, Maurer, Laboratoriumsassistent,
Photograph, Versicherungsagent und Lehrer an der
Deutschen Schule Johannesburg. Er studierte an der
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Universität Witwatersrand und dem College of Education
(Johannesburg). Er war Dozent an der Universität
Witwatersrand, der Universität von Südafrika und der
Universität Zululand. Von 1974 bis 1999 war er Professor
der Germanistik an der Universität Kapstadt. Peter Horn
erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, u.a. 1992
den Noma Award: Honourable Mention for Poems 1964–
1989, 1993 den Alex La Guma/Bessie Head Award für
The Kaffir who read Books (publiziert unter dem Titel My
Voice is under Control now), 1994 den Honorary Fellow of
the University of Cape Town, 2000 den Charles Herman
Bosman Prize für My Voice is under Control now und 2010
den SALA Lifetime Literary Award.
Frank Jacob arbeitet und lebt als Schauspieler und
Fotograf in Berlin. Er spielte an diversen Bühnen in
Deutschland und in Serien und Filmen wie Moabit Vice,
Golgatha auf Türkisch, Schwarz wie der Tag, Herr Knecht,
Corvèe, Post Mortem, Der fliegende Großvater und Let it
rock.
Jean Paul Maes, 1955 in Esch geboren, besuchte die
Gewerbeschule in Esch/Alzette, bevor er eine Lehre
als Drucker beim Tageblatt machte. Er besuchte
das Konservatorium in Esch/Alzette, spielte bei der
Differdinger Union Théâtrale sowie beim Théâtre Ouvert
Luxembourg und gründete die freie Theatergruppe
Bühne 77. 1978 bestand er die Schauspielprüfung an der
Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz.
Ab 1981 nahm er verschiedene Schauspielangebote und
Gastspiele in Bregenz, Bamberg, Osnabrück (1985–88)
und Frankfurt/Main an. 1988 kehrte er nach Luxemburg
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zurück, wo er als freier Schauspieler, Regisseur und
Schriftsteller vor allem am Escher und Kapuzinertheater
sowie am Théâtre du Centaure wirkt. Seit 2001 ist
er Lehrbeauftragter für Schauspielunterricht und
Sprecherziehung am Escher Konservatorium. Er ist
Mitglied des LSV. Das Volksstück ist auch Gegenstand
der theaterfördernden Aktivitäten von Jean-Paul Maes
Zusammen mit Jean Asselborn gründete er 1991 das
Steinforter Theaterfestival, bei dem ältere kritische
Volksstücke von Luxemburger Dramatikern gespielt
werden. Dort wurden zudem seine eigenen Stücke Gléck
(2006) und Wat d’Mécken denken (2011) gespielt.
Jean-Paul Maes rief 2001 das Act-In-Festival für junge
Dramatiker aus kleineren europäischen Sprachregionen
ins Leben. Derzeit ist Jean-Paul Maes Leiter des
Kaleidoskop Theaters Luxembourg.
Eva Paulin, in Österreich geboren und in Italien
aufgewachsen, ist bildende Künstlerin und Regisseurin.
Von 1985 bis 1988 war sie freischaffende Bühnenbildnerin
in Deutschland. 1988 ging Eva Paulin nach Luxembourg.
Seit 1990 über 50 Inszenierungen in Deutsch, Französisch
und Luxemburgisch, an Theatern wie dem Théâtre des
Capucins, dem TNL, dem Kasemattentheater, dem TOL
und dem Théâtre d’Esch , sowie einige Koproduktionen mit
dem Theaterhaus Stuttgart und dem Trierer Stadttheater.
Ko-Direktorin Steinforter Festival. 2000 gründete sie
den Förderverein zur Unterstützung zeitgenössischer
Bühnenliteratur APTC – association pour la promotion
du théâtre contemporain,. 2001 und 2003 Festival Actin – ein Festival, mit dem Luxemburg und die Grossregion
(Trier, Thionville und Arlon), vertreten von 8 Theatern
125
in Luxemburg und den Stadttheatern der Partnerstädte,
10 Tage lang jeden Abend eine Erstaufführung eines
Bühnenstückes aus einem Land mit sogenannter „kleiner“
Sprache, in deutscher oder französischer Übersetzung,
zeigten. 2008 Mitglied der Jury des Filmfestivals FIPA
in Biarritz. 2010 Libretto für eine Oper „Fatamorgana“,
für den kanadischen Komponisten Gabriel Thibaudeau.
Wiederaufnahme ihrer malerischen Tätigkeit.
Tobias Sosinka, 1970 in Potsdam geboren. Studium der
Theater­wissen­schaft an der Humboldt-Universität Berlin.
Engagements als Regisseur u.a. am Theater Bremen,
Hans Otto Theater Potsdam, Staatstheater Meiningen,
Stadttheater Fürth, dem Greizer Theaterherbst,
Theater Vorpommern, Pfalztheater Kaiserslautern.
2011 und 2012 als Dramaturg Zusammenarbeit mit
Dieter Wedel bei den Zwingerfestspielen Dresden und
den Nibelungenfestspielen Worms. 2012 bis 2014
Chefdramaturg am Schlosstheater Celle. Seit 2014
Künstlerischer Leiter am Jungen Theater Göttingen.
Patrick Schimanski ist Schlagzeuger, Regisseur und
Komponist. Der Meisterschüler von Pierre Favre arbeitet
in zahlreichen Projekten mit experimenteller Musik
und Texten, komponiert Schauspielmusik und ist als
freischaffender Regisseur und musikalischer Leiter für
zahlreiche Theaterproduktionen verantwortlich. Er
arbeitete als Regisseur und Komponist an zahlreichen
Theatern, u.a. in Bielefeld, Heidelberg, Mannheim,
Frankfurt, Berlin, Hamburg, Bochum, Essen, Zürich,
Wuppertal, Bremen und München. Er inszenierte
außerdem im Musiktheater die Uraufführung der Oper
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„Erwin“, das Naturtalent von Mike Svoboda an der
Staatsoper Stuttgart sowie die deutsche Erstaufführung
der Oper „Hanjo“ von Toshio Hosokawa an der Bielefelder
Oper. Patrick Schimanski ist seit Sommer 2013 festes
Mitglied der Gruppe 48nord.
André Gilbert Schmucki, 1967 in St. Gallen geboren,
besuchte die Schule für Kunst und Mediendesign Zürich
und studierte an der Lucerne University of Applied
Sciences and Arts (BFA). Er lebt und arbeitet als Visual
Artist in Luzern.
Herwig Steiner, geboren 1972, Freischaffender
Grafikdesigner, Illustrator und Fotografiker. Lebt, kocht
und arbeitet in Graz.
Norbert Wally, geboren 1970, begann mit 13 Jahren
Gitarre zu spielen und wieder zwei Jahre später sang er
dann auch dazu. Seit Anfang der 90er ist Norbert Wally
Frontmann, Sänger, Gitarrist und Sänger der Band The
Base, mit der er bis zum heutigen Tag elf Alben sowie
Filmmusik produziert hat (zuletzt „Die Frau mit einem
Schuh“, Regie: Michael Glawogger). Konzerte u.a. in
London, NYC, Wien (Wiener Burgtheater) und Graz. Mit
dem Theater verbindet ihn die langjährige Beziehung
zu Gabriela Hiti und zum Theater im Bahnhof in Graz,
für das er als Auftrags-­und Impromusiker seit 1996 im
Einsatz ist, kürzlich in „Lehrerzimmer 8020“ (Theater
im Bahnhof, Schauspielhaus Graz), aktuell im Stück „No,
Nothing“. Seit Neuestem spielt er auch Synthie und Bass.
Norbert Wally lebt und arbeitet in Graz.
127
Danke
Ich danke dem Wissenschaftlichen Direktor
Dr. Herbert Arlt für seine jahrelange Freundschaft,
seine unermüdliche Tatkraft und Unterstützung bei
der Herausgabe des Buches „Flüstere mir mein Meer
glatt“. Ein herzliches Dankeschön gebührt auch Tobias
Sosinka, der meine literarische Arbeit von Beginn an
begleitet und gefördert hat; danke für die zahlreichen
Gespräche über Theater und Literatur, den inspirierenden
Gedankenaustausch und das hervorragende Lektorat.
Herwig Steiner danke ich für seine Furchtlosigkeit, seine
grenzenlose Freude an der Kunst der Gestaltung und
dafür, dass er meine Ideen und Texte mit derartig viel
Einfühlungsvermögen, Kreativität und Liebe grafisch
umgesetzt hat. Danke, Frank Jacob, Eva Paulin, André
Gilbert Schmucki und Hr.wig für die wunderschönen Fotos
und Bilder, die sie mir für diesen Band zur Verfügung
gestellt haben. Tobias Sosinka, Jean Paul Maes, Eva
Paulin, Jürgen Hermes Ehrenmüller, André Gilbert
Schmucki, Patrick Schimanski und Herwig Steiner danke
ich für die Texte über meine Arbeit, die mich allesamt
sehr berührt haben. Zudem danke ich all meinen treuen
Weggefährten, die mir stets mit Rat und Tat zur Seite
gestanden sind, dafür, dass sie an mich und meine Worte
glauben, darunter Walter Weyers, Andreas Menzel,
Patrick Schimanski, Peter Horn, Gerhard Jaschke,
Per H. Lauke, Gerda Poschmann-Reichenau, Gabriel
Thibaudeau, Nico Dietrich, Katharina Leske, Stefanie
Jordan, Norbert Wally, Gerhard Fillei und Gabriele Mark.
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Last but not least möchte ich meiner Familie – Verena
Kohlmeier, Anna Maria Kohlmeier, Albert Kohlmeier und
meiner Großmutter, der großartigen Theresia Posch – für
ihre ungebrochene und aufrichtige Unterstützung und
Anteilnahme an meinem Schreiben danken.
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Inhalt
I. Unter dem Vergrößerungsglas
Betrachtungen UFER
ICH HABE KEIN WALFISCHBLUT GEROCHEN
DAS ERSTE MAL
DAS MELANCHOLISCHE KIND
TAG
STAUBLAWINEN
NACH MIR
WOLKENKRATZER
ÜBERSCHWEMMUNGEN
WACHEN
WENN DAS MEIN MORGEN IST
FENSTER SCHLIESSEN – JETZT!
GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT
EINE ZERRISSENE NACHT
GERÜCHE SIND JA MENSCHEN
KINDHEITSERINNERUNG
EINE UNRUHIGE NACHT
DIE NACHT IST WEDER GUT NOCH BÖSE
ENDLOSE TAGE
ABSCHIED
DER PANTHER
KÄFIG
WER IST SIE?
MEIN SCHWARZER MANTEL
LOOKED AT ME MORE CLOSELY ODER
„ZÄRTLICHE BETRACHTUNG“
9
11
12
16
17
21
22
24
25
28
30
32
33
36
38
39
41
42
44
48
49
50
51
53
54
57
II. Von der Liebe
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IRRTÜMER
STILLE
ZUGENEIGT
WITH LOVE
ERNST
ZEIT
KÜSSE. GESTERN. ANGETAN.
DAS SCHWEIGEN VOR DER STILLE
WIE LANGE BIST DU HER?
PHANTOMSCHMERZ
DER NICHTSCHWIMMER UND DAS MEER
PHANTASIE
VIELLEICHT HAST DU RECHT
NÄHE
WIE DICH ERKLÄREN?
NÄHE II
IRGENDJEMAND
SWEET YOU
MEIN GUTENMORGENKUSS
KEIN GEDICHT
GESTERN
PILE YOUR SHISHAS UP INTO THE SKY
GHOSTSPEAKER OR ROMEO AND JULIET
BITTE:
64
65
66
67
70
71
74
76
77
81
83
84
86
87
91
93
94
95
99
103
105
106
107
111
Nachwort Herbert Arlt
Astrid Kohlmeier
Weggefährten
Danke
113
116
123
128
Die Gedichte Astrid Kohlmeiers überraschen.
Sie überlisten sich selbst mit den Volten, die sie schlagen.
In den meist beobachtenden Grundton brechen plötzliche
Pointen ein, welche die Worte umpflügen von der Unruhe
in die Stille, von der Melancholie in die Gelassenheit,
manchmal in den Zorn. Von der Volte ist der Weg nicht
weit zur Revolte. Doch auch die liegt augenzwinkernd
zwischen den verdichteten Zeilen verborgen, aber
hellwach und bereit zum Sprung, wie der Panther im
gleichnamigen Gedicht.
Tobias Sosinka, Regisseur, Dramaturg (Göttingen)
Astrid Kohlmeiers Gedichte tun gut. Der tiefsinnige
Humor nimmt mit in die lebendigen Wortlandschaften
und hinterlässt eine zarte Schwingung.
Eva Paulin, Regisseurin, Malerin (Montreal)
Astrid Kohlmeiers Poesie ist die Ruhe, die sie oftmals aus
den vordergründig gesehenen Alltagen bezieht, die einem
doch auf Schritt und Tritt, auf Liebe und Liebe begegnet.
Und somit labt diese Dichterin die Seelen sämtlicher
Empfänger ihrer Texte.
Jean-Paul Maes, Schauspieler, Schriftsteller, Regisseur,
Theaterleiter (Luxembourg)
INST
www.inst.at