Das Problem des Anfangs

Das Anfangen hängt, sei es im relativen oder absoluten
Sinne, sei es in propädeutischen oder
wissenschaftlichen Kontexten, unlösbar mit dem Leben
zusammen. Trotzdem ist das Anfangen ein selten
reflektiertes Ereignis. – Im metaphysischen Sinne ist
der Begriff des Anfangs schon am Anfang der
Philosophie zu beobachten, und zwar als die Frage nach
der prima materia. Dabei ergibt sich bereits am Anfang
ein Zusammenhang mit der Theologie. Anfang und
Grundlage hängen hier eng zusammen. Eine eigentliche
Problematisierung des Anfangs zeigt sich deutlich in
der Neuzeit, wo es aber zugleich klar wird, dass es
außer um ontologische Prinzipienfragen auch um
Methodenfragen und schließlich um
erkenntnistheoretische Problemstellungen geht. Es zeigt
sich, dass die Zuständigkeit des Fragens nach dem
Anfang von der Ontologie zur Erkenntnistheorie
gewechselt hat. Methodisch ist es bedenkenswert zu
entscheiden, ob man deskriptiv vom Vorgefundenen
oder normativ vom Gewollten anfangen sollte. Dies
beeinflusst sowohl die Form als auch den Inhalt für das
ganze auf den Anfang folgende Denken. Vollends
problematisch, aber zugleich hochinteressant und
aufschlussreich ist es, wenn man sich dessen bewusst
wird, dass man als ein schon Angefangener den Anfang
reflektiert, d. h. die Voraussetzung der Reflexion
reflektiert.
Sei es in Forderungen zur Hinwendung zu künftigen
oder Rückwendung zu vergangenen Zeitaltern, sei es
als methodischer, deskriptiver oder normativer Anfang,
immer ist die politische, propädeutische und
philosophische Frage nach dem Anfang im Spiel.
Durch den Begriff des Anfangs erschließen sich somit
viele verschiedene Bereiche, die die Reflexion des
Anfangs nicht nur durchdringen, sondern auch für den
Begriff des Anfangs neue Aufklärung erwarten lassen
können.
Ziel der Tagung ist es, die vielfältigen Ansätze
anfänglichen Denkens oder des Denkens des Anfangs
neu zusammenzuführen.
Verantwortlich
Prof. Dr. Christoph Asmuth
Institut für Philosophie, Literatur-,
Wissenschafts- und Technikgeschichte
Technische Universität Berlin
Straße des 17. Juni 135, H22
10623 Berlin
[email protected]
Jesper Lundsfryd Rasmussen
[email protected]
14. Arbeitstagung des Forschungsnetzwerkes
»Transzendentalphilosophie/Deutscher
Idealismus«
Das Problem
des Anfangs
Forschungsnetzwerk »Transzendentalphilosophie/
Deutscher Idealismus« ist auch im Web präsent:
www.a-priori.eu
Organisation
Jesper Lundsfryd Rasmussen
[email protected]
University of Southern Denmark
Department for the Study of Cultures
The research program: Knowledge and Values
18.-20. Februar 2016
Campusvej 55,
5230 Odense
Raum: U51
University of Southern Denmark
Donnerstag, den 18. Februar
Freitag, den 19. Februar
Samstag, den 20. Februar
09:00-09:15
Prof. Dr. Christoph Asmuth: Begrüßung
09:00-09:45
Dr. Antonios Kalatzis: Am Anfang war das Ende: Hegels “Lehre
vom Wesen” und der Ansatz einer spekulativen Theologie
09:00-09:45
Philipp Weber: Poetischer Urzufall. Schellings kosmologische
Entwürfe
09:45-10:30
Max Brinnich: Der Anfang vor dem Anfang
09:45-10:30
Dr. Cristiana Senigaglia: Die Abstandnahme vom Faktischen und
die Performativität des Anfangs
09:15-10:00
JProf. Dr. Philipp Schwab: Die Aporie des Anfangs. Zur
Bestimmung des Systemprinzips bei Fichte, Schelling und Hegel
10:00-10:45
Martin Hammer: Lambert und Kant: Modelle gegen die Aporie des
Anfangs am Anfang der Klassischen Deutschen Philosophie
10:30-11:00: Kaffeepause
11:00-11:45
Stany Mazurkiewicz: Der Anfang als Aufgabe
10:45-11:15: Kaffeepause
11:15-12:00
Anne Becker: Das Problem eines systematischen Anfangs der Kritik
der reinen Vernunft
11:45-12:30
Dr. Guillaume Lejeune: Entschluss oder Instinkt. Anfang des
Philosophierens bei Descartes, Kant und Bradley
12:30-13:45: Mittagspause
12:00-12:45
Elise Frketich: The Starting Point of Reinhold’s
Elementarphilosophie
10:30-11:00: Kaffeepause
11:00-11:45
Dr. Marcela García: Schelling and the Dreyfus-McDowell Debate
11:45-12:30
Dr. Peter Wolsing: The Problem of the Beginning. Hegel’s Critique
of Foundationalism in Contemporary Perspective
12:30-13:45: Mittagspause
12:45-14:00: Mittagspause
13:45-14:30
Prof. Dr. Michael Weinman: The originality of derivative thought:
What is still new about the phenomenological reception of Classical
Greek mathematics
14:00-14:45
Dr. Tamás Hankovszky: Transzendentalmythologie. Fichte von den
Anfängen der Geschichte
14:30-15:15
Dr. Anna Orlikowski: Phänomenologie als Archäologie: MerleauPontys Reflexion auf das Vorreflexive
14:45-15:30
Plato Tse: Positing the Beginning and the Beginning of Positing
15:15-16:00
Dr. Irene Breuer: Der affektive Ursprung des Lebens: Husserl –
Henry
15:30-16:15
Alexander Bilda: Zur Dynamisierung des Anfangs in Schellings
Erlanger Vorlesung von 1821
15:15-16:00
Diana Khamis: Cuts and Bottoms or How Beginnings Do and Do
Not Matter
16:00-16:30: Kaffeepause
16:00-16:30: Kaffeepause
16:15-16:45: Kaffeepause
16:30-17:15
Jack Reilly: Hannah Arendt, Ernesto Laclau, and the Temporality of
Political Beginnings
16:30-17:15
Dr. Benjamin Boysen: A Madness without which Reason would go
Mad: Foucault and Derrida’s Debate over Descartes’s Meditations
17:15-18:00
Ceyhan Isik: Der Beginn des Staates
17:15-18:00
Dr. Piotr Rosół: Der Anfang einer neuen Interpretation des Endes?
18:00-18:45
Abdül Samet Çelikçi: The Beginning of The Civil Society
18:00-18:30: Kaffeepause
18:45-19:15: Kaffeepause
18:30-19:15: Abendvortrag
Prof. Dr. Søren Harnow Klausen: Problems of Methodological
Beginning in German Idealism and Contemporary Epistemology
16:45-17:30
Prof. Dr. William Maker: The Completion of Critique in Its
Aufhebung
17:30-18:15
Robb Dunphy: Pyrrhonian Scepticism and the Beginning of Hegel’s
Logic
18:15-18:45: Kaffeepause
18:45-20:00: Abendvortrag
Prof. Dr. Steffen Dietzsch: Anfangen am Ende der Metaphysik?
Kants Einfall zu einem Neubeginnen
19:15-20:30: Abendvortrag
Prof. Dr. Héctor Ferreiro: Absolute Ideality and the Problem of the
Beginning of Knowledge
13:45-14:30
Dr. Sebastian Schwenzfeuer: Der Anfang des Menschseins. Zum
Verhältnis von Rousseaus genealogischer und Kants
transzendentaler Anthropologie
14:30-15:15
Dr. Gregory Moss: On the Necessity of Revelation