SELB UND UMGEBUNG Samstag, 9. Januar 2016 CSU-Krach um den „Zukunftsläufer“ Von Christoph Plass Rehau – „Wenn in einem Gemisch von schnoddriger Arroganz und törichtem Gerede fabuliert wird, kann man von Sachbezogenheit nicht mehr sprechen.“ So beginnt eine E-Mail an eine große Runde lokaler und regionaler CSU-Mitglieder. Darin bemängelt die Senioren-Union das Vorhaben und die Vorgehensweise der Fraktion in Sachen Maxplatz-Brunnen – und nimmt das Beispiel als symptomatisch für die gesamte Arbeit der Rehauer CSU: „Gehen Sie in sich, ändern Sie ihre kommunalpolitische Tätigkeit. Es wird höchste Zeit; der Stillstand ist beängstigend, Nachbargemeinden eilen uns mit Siebenmeilenstiefeln davon“, schreiben die Verantwortlichen der SeniorenUnion. Was natürlich nicht unkommentiert bleibt von der CSU. Der Mail-Verkehr, der unserer Zeitung vorliegt, ist vorläufiger Höhepunkt eines lange währenden Streits zwischen CSU-Ortsverband und Senioren-Union. Gekämpft wird mit harten Bandagen. trieb. Da er nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand repariert werden könne, hat die Stadt beschlossen, ihn abzureißen und durch einen neuen zu ersetzen. Seit Bürgermeister Michael Abraham das im Oktober im Frankenpost-Gespräch verkündet hat, gehen die Mitglieder der Senioren-Union auf die Barrikaden. Der Brunnen ließe sich leicht reparieren, wenn man es nur wollte, sagen die Senioren. Für sie ist die geplante Entfernung des Brunnens ein Schlag ins Gesicht. Obwohl es schon lange zuvor zum Zerwürfnis gekommen war. sen ihre Vorhaben auch inhaltlich vorangetrieben. Warten auf Bayreuth Der Stadtrat hatte, wie berichtet, beschlossen, den alten Brunnen abzubauen und durch einen neuen zu ersetzen. Die Genehmigung für den Abbruch hat die Stadt bereits von der Regierung von Oberfranken erhalten; worauf Rauswurf nach Streit Die Kommunikation zwischen Ortsverband und Senioren-Union sei gestört, sei nicht optimal, könnte besser laufen: So haben in den vergangenen Monaten in FrankenpostArtikeln Beteiligte beider Seiten die Situation beschrieben. Dabei findet schon länger kaum noch Kommunikation statt – zumindest nicht in der Form, wie sie sein sollte. Qua Amt haben in Bayern der Vorsitzende der Senioren-Union und sein Stellvertreter einen Sitz im Vorstand des Ortsverbands. Auf einer Sitzung, so erzählen Beteiligte, sei es im Sommer zu einem Streit gekommen – und der Vertreter der Senioren-Union flog hinaus. Danach war lange Zeit Funkstille – bis ein langer und deutli- man noch wartet, ist die Erlaubnis, nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten für den Maxplatz zu suchen. „Da gibt es keinen neuen Stand“, erklärt auf Anfrage Hauptamtsleiter HansPeter Zeeh. Doch die Zeit drängt: Eigentlich möchte die Stadt in zwei Wochen Entwürfe vorstellen. Die Mitarbeiter des Rathauses sind allerdings nicht die einzigen, die auf Post aus Bayreuth warten. Auch die Senioren-Union ist in der Brunnen-Angelegenheit bei der Regierung vorstellig geworden. Sie möchte, dass die Behörde ihr Ja zum Abbau noch einmal überdenkt. „Der Regierungspräsident hat uns eine erneute Prüfung zugesagt“, erklärt Edgar Pöpel, Vorsitzender der SeniorenUnion. Geschlossen habe sich der Vorstand gegen den Abbau gewandt, nun hoffe man darauf, dass die Regierung umdenkt. „Dieses Denkmal darf nicht kaputtgemacht werden“, betont Pöpel: Er sieht darin einen menschlichen, kulturellen und wirtschaft- In den Brunnen gefallen Zum Thema zuerst: Der „Zukunftsläufer“ am Maxplatz ist, wegen mangelnder Standfestigkeit, schon länger abgebaut. Der zugehörige Brunnen ist seit Jahren undicht und außer Be- Eine Stadt, die ein Denkmal vernichtet, befindet sie sich auf dem Weg des IS! Dr. Friedrich Burger, ehemals CSU und Jury-Mitglied bei der Denkmal-Auswahl Die Diskussion hat sich zugespitzt und zu einem gewissen Bruch geführt. Jürgen Icks, CSU-Fraktionsvorsitzender Wir sind nicht beleidigt. Wir bitten die Verantwortlichen, doch wieder über Sanierung zu sprechen. Edgar Pöpel, Vorsitzender der Senioren-Union cher Schriftwechsel begann. lichen Sendboten der Entwicklung dieser Stadt. Von Beleidigtsein könne keine Rede sein, sagt Pöpel: „Beim Brunnen ist nur die Rinne undicht, und die kann abgedichtet werden.“ Was die Beteiligten allerdings seit fünf Jahren nicht geschafft haben. Unter uns geschrieben „Es gehört zum Leben und zur Politik, unterschiedliche Meinungen zu haben“, schreibt ein CSUler. Doch macht er danach keinen Hehl daraus, was er aus so manchem Vorwurf gerade zum Thema BrunnenAbbau hält: „Alles, was ich in diesem Zusammenhang finden kann, riecht nach Beleidigtsein und ist eine Phrase, entsprechend hohl und alles andere als ernst zu nehmen.“ Von falschen Befindlichkeiten und technischem Versagen spricht die eine Seite, von Urheberrechtsverletzungen und verhängnisvollen Signalen die andere. In gut vier Wochen gingen auf diese Weise viele Meinungsäußerungen und Vorwürfe hin und her. Beide Seiten haben währenddes- Nicht ganz dicht? „Richtig ist, dass der Brunnen nicht funktioniert. Der ist sein Geld nicht wert, also muss man eine Lösung suchen“, sagt CSUFraktionsvorsitzender Jürgen Icks auf Anfrage. Natürlich sei da eine Reparatur naheliegend. „Doch eine solche scheint ja, zumindest nach den mir bekannten Überprüfungen durch Fachleute, nicht möglich zu sein.“ Das allein Skulptur des Anstoßes: Der Zukunftsläufer liegt seit eini- sei sein Argument gegen Brunnen ger Zeit im Bauhof – und wird wohl auch dort bleiben. und Läufer – ob- Roman Pausch stellt Preis vor Der Rapa-Geschäftsführer besucht die Realschule. Dort spricht er zu den Jugendlichen über ihre Chancen auf eine gute Ausbildung – und die Chance auf 500 Euro. Selb – Gute Leistungen dürfen belohnt sein. Deshalb vergibt das Selber Unternehmen Rausch und Pausch (Rapa) einen Preis an die besten Schüler der Selber Staatlichen Realschule. Jeweils bei der Abschlussfeier zeichnet die Firma junge Menschen aus, die sich als Beste in den vier Wahlpflichtfächergruppen hervorgetan haben. Wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht, ist Geschäftsführer Dr. Roman Pausch auch in diesem Schuljahr persönlich in die Realschule gekommen. Dabei stellte er den Zehntklässlern den Exzellenz-Preis vor: 500 Euro erwarten den jeweils besten Schüler der vier Fächergruppen. Schulleiter Hermann Sirtl hieß Ro- Dr. Roman Pausch, Geschäftsführer von Rausch und Pausch, stellte den Realschülern den Exzellenz-Preis seines Unternehmens vor. Foto: pr. man Pausch willkommen. Er betonte die Einmaligkeit dieses insgesamt mit 2000 Euro dotierten Preises in ganz Oberfranken. Zudem wies er auf die besonderen Arbeitsplätze hin, die die Firma Rapa den Schülern aufgrund ihres internationalen Wirkens bieten könne. „Dieser Preis soll zeigen, dass Bildung ein wichtiges Gut ist. Bildung kann niemandem wieder genom- men werden.“ Mit diesen Worten begann Roman Pausch seinen Vortrag. Im Anschluss daran gab er noch einen Einblick in die Geschichte des Selber Unternehmens, der manchen Schüler erstaunt haben dürfte. „Rapa wurde 1920 gegründet, und zwar in einer Kneipe“, erläuterte der Geschäftsführer ein Detail, das sicher noch nicht jeder kannte. Anschließend zeigte er auf, wie sich das Un- ternehmen bis zum heutigen Tag entwickelt hat. Rapa beschäftigt heute über 600 Mitarbeiter an drei Standorten. Realschüler, die hier einen Ausbildungsplatz finden, könnten also durchaus einmal im US-amerikanischen Stützpunkt arbeiten, in Auburn im Bundesstaat Alabama. Aber auch die Standorte im Fichtelgebirge, also in Selb und Wunsiedel, stellte Roman Pausch als gut positioniert vor. Er berichtete den Schülern, dass sein Unternehmen heute mit Entwicklungspartnern auf internationaler Ebene ebenso zusammenarbeite, wie mit Kunden aus der deutschen Automobilindustrie. Als Beispiele nannte der Geschäftsführer Porsche und BMW. Für die Zehntklässler besonders interessant war auch die Vorstellung der Ausbildungsmöglichkeiten, unter anderem zum Mechatroniker oder Industriemechaniker. Roman Pausch wies abschließend darauf hin, dass schon ein Praktikum in seiner Firma der erste Schritt zu einer erfolgreichen Karriere sein könne. In der Region warteten interessante, chancenreiche Arbeitsplätze auf die Jugendlichen, sagte er. wohl er selbst vor zehn Jahren in der Jury saß, die die Skulptur ausgewählt hatte. „Wenn man damals schon gewusst hätte, was man heute weiß, hätte man vielleicht einen anderen Entwurf vorgezogen“, sagt Icks. Der Brunnen rage zu hoch auf, als dass er vernünftig beispielsweise in ein Zelt zum Stadtfest integriert werden könnte. Der Zukunftsläufer sei wegen seiner mangelnden Standfestigkeit ein gewaltiges Sicherheitsrisiko. „Mein subjektiver Eindruck ist zudem, dass es der überwiegenden Bürgermeinung entspricht, wenn der Brunnen wegkommt.“ Einer aus dem E-Mail-Verteiler schreibt es in anderen Worten: „Wir brauchen einen funktionierenden und ansprechenden Brunnen am Maxplatz, und nicht Wegweisung, Standortbestimmung, Orientierung und anderen Nonsens.“ Doch geht es den AbrissGegnern auch ums Prinzip – und um die Frage, wie im politischen Rehau Entscheidungen getroffen werden. Drastischer Vergleich „Da sind Granitfugen falsch gemacht worden, die muss man schmieren. Wenn das in Zeiten, in denen wir auf den Mond fliegen, nicht möglich ist, läuft doch etwas falsch“, sagt Dr. Friedrich Burger. Der ehemalige CSUler, nicht Mitglied in der Senioren-Union, sieht sich eigentlich als kühler Betrachter der Rehauer Belange. Doch sei für ihn in Sachen Negativ-Entwicklung der Stadt eine Grenze erreicht, daher melde er sich nun zu Wort: „Wenn der ‚Zukunftsläufer‘ abgebrochen worden ist, ist die Zukunft aus der Stadt geschwunden.“ Eine vormals gute Gesamtentwicklung der Stadt sei mittlerweile abrupt abgebrochen, klagt Burger im Frankenpost-Gespräch. Und zieht ganz bewusst einen drastischen Vergleich: „Eine Stadt, die die Absicht hat, ein Denkmal zu vernichten, befindet sich auf dem Weg des IS!“ Da sei die Denkmals-Problematik für ihn beispielhaft für den Weg, den die Stadt Rehau im Vergleich zu anderen Kommunen der Region gehe. Da werde man abgehängt, ob bei Einwohnerzahlen oder Baugebieten, moniert er: „Man muss doch vorwärts arbeiten, nicht rückwärts!“, sagt er. Doch gerade über die Frage, wo vorn und hinten ist, gehen die Meinungen eben auseinander. Denkmal-Vortrag Die Senioren-Union Rehau lädt am Mittwoch, 13. Januar, zum lebendigen Seniorenstadt-Stammtisch um 18 Uhr im Gasthaus Seifert ein. Referent ist Dieter Arzberger, Lehrer, Historiker und Leiter der Regionalgruppe Rehau des Historischen Vereins für Oberfranken. Er spricht zum Thema „Die Bedeutung der Denkmäler für unsere Stadt und die Bevölkerung“. Alle Interessierten sind eingeladen. Verein kämpft für das Gotteshaus Der Fortbestand der Martin-Luther-Kirche ist das Anliegen einiger Rehauer. Mit dieser Aktion erinnern sie auch an die Anfangsjahre der Kirche. Rehau – Private Unterstützung hat in Rehau Tradition: Die Gründung des neuen Vereins der Freunde und Förderer der Martin-Luther-Kirche in Rehau erinnere an den Kirchenbauverein Ziegelhütte, sagte die Vereinsvorsitzende Nicole Schubert. „Dem Verein verdanken wir die Martin-Luther-Kirche.“ Damals – in den frühen 1950er-Jahren – sammelte der Kirchenbauverein Ziegelhütte Spenden, um trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage für einen würdigen Raum zum Abhalten von Bibelstunden und Gottesdiensten zu sorgen. Nach Fertigstellung der Martin-Luther-Kirche hatte der Kirchenbauverein sein Ziel erreicht und löste sich auf. Vor dem bevorstehenden 60. Kirchenjubiläum sahen einige Gemeindemitglieder die Notwendigkeit, einen ähnlichen Weg zu gehen, um finanzielle Mittel für dringend erforderliche Unterhaltungs- und Erhaltungsmaßnahmen zu sammeln. Es geht um den langfristigen Erhalt der Kirche. Daher gründeten die Gemeindemitglieder den neuen Förderverein. Der Vereinszweck ist der Satzung festgeschrieben: Die Erhaltung der Martin-Luther-Kirche in Rehau und die Förderung des evangelischlutherischen Gemeindelebens im Sprengel Ziegelhütte. Die Freunde und Förderer der Martin-Luther-Kirche freuen sich auf viele Unterstützer und Freunde, die sich dem Verein anschließen. Ansprechpartner ist die Vereinsvorsitzende Nicole Schubert, sie ist unter der Telefonnummer 09283/8176084 erreichbar. Nach dem Gottesdienst verteilten die Vereinsmitglieder Informationsmaterial und Einladungen zur Mitgliedschaft an die Gottesdienstbesucher. Tipps & Termine Theater-Chef in der Pfarrkirche Rehau – Im Vorlauf auf das Lutherjahr 2017 lädt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Rehau zur Veranstaltungsreihe „95 Sätze – 95 Stühle“ ein, in Anlehnung an die 95 Thesen, mit dem die Reformationsgeschichte im Jahr 1517 begann. Pfarrer Thomas Wolf hat Intendant Reinhardt Friese vom Theater Hof als „Stuhlpaten“ in die Pfarrkirche St. Jobst eingeladen, um am Sonntag, 17. Januar um 9.30 Uhr über die Themen „Glauben und Wissen“ zu sprechen. Diese bilden den roten Faden durch die aktuelle Spielzeit des Theaters, der unterschiedlichste Gedankenansätze zugrunde liegen. ANZEIGE Herzlich willkommen zum SchauSonntag in Weißdorf! Erleben Sie KÜCHEN-NEUHEITEN vom Feinsten 35 Nach außen sind die Christsozialen ein Vorbild an Geschlossenheit, hinter den Kulissen brodelt es. Ortsverband und Senioren-Union streiten sich mit deftigen Worten. Seite 17 ST3-1 Willkommen in Oberfrankens großem, erlebnisreichem KüchenHaus! Wir präsentieren Ihnen ständig die aktuellsten Küchen mit den wichtigsten Innovationen, die eine moderne Einbauküche heute zu bieten hat. » Profitieren Sie von unserer langjährigen individuellen PlanungsKompetenz. Wir verzaubern jeden KüchenRaum in einen KüchenTraum. Lassen Sie sich überraschen! Bitte Raumstellmaße mitbringen ! g f rtpplanun16 KüchenSo,fo 0 2 9. Januar mstag am Sam Uhr bis 18:00 0 von 1 :00 tag SchauSffoennennn Tür* Tag der oo Januar 2016 0. Sonntag, 1 hr bis 17:00 U von 13:00 rkauf ng, kein Ve *keine Bera tu 95237 Weißdorf bei Münchberg · Birkenweg 8 · Tel.: 09251/6244 · www.kuechen-sieber.de
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