Spannung - 50Komma2

Einzelpreis 12,00 €
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50,2
Das Magazin für intelligente Stromnetze
Die
Spannung
steigt
ISSN 2199-4102
www.50komma2.de
E-world energy & water 2016
Netztechnik
und -steuerung
Überwachung
und Instandhaltung
Kompakte Anschlusstechnik
Mobile Instandhaltung in Bielefeld
Smart Meter
Energiespeicher
Mieterstrommodell in Konstanz
Smart Power Flow
Inhalt
3
Editorial
Editorial & Impressum
4 Aktuell
D
7 Sonderseiten zur E-world
er Gesetzesentwurf zur Digitalisierung der Energiewende
wurde vom Kabinett verabschiedet. Der Rollout intelligenter Messsysteme ab 2017 wird damit
ab sofort zum bestimmenden Thema
für Stadtwerke und Netzbetreiber.
Gleichzeitig entsteht quasi auf einen
Schlag ein immenser Markt für Geräte,
IT-Lösungen, Beratungs- und Dienstleistungen. Dabei geht es nicht nur um
die Umstellung des Messwesens im
engeren Sinne, sondern auch um die
Vielzahl von Anwendungen, die mit der
Verfügbarkeit hochgenauer Verbrauchsdaten möglich werden.
Auf der E-world energy & water vom 16. bis
zum 18. Februar 2016
in Essen präsentieren
mehrere Hundert Anbieter die nächsten
Schritte auf dem Weg
zum intelligenten Verteilnetz – das Spektrum
an Innovationen war
selten so breit.
20 Smart Metering
20Rollout ready?!
22 Gute Verbindung
24 Die Kür vor der Pflicht
28 Netztechnik und -Steuerung
28 Plug and Play im Umspannwerk
31 Schaufenster Intelligente Energie
32 Energie- und Fertigungsnetze im Austausch
34 Schaltfelder mit ökoeffizientem Isoliergas
35 Stromrichterstationen mit neuer Technik
36 Überwachung und Instandhaltung
36 Schutzgeräteprüfung modernisiert
38 Schritt für Schritt zum Ziel
40Durchblick im Netz
41 Generation genX
Ein Blick in die Praxis zeigt, dass sich
nicht nur die Anbieter, sondern auch viele Stadtwerke schon längst auf den Weg
in die „neue Welt“ gemacht haben. Das
Mieterstrommodell, das die Stadtwerke
Konstanz realisieren, zeigt das ebenso
überzeugend wie das maßgeschneiderte
Workforce Management, das bei in Bielefeld entstand. Selbst das aktuell heiß
diskutierte Thema Datenkommunikation,
dem wir in dieser Ausgabe sogar mehrere
Beiträge widmen, macht da keine Ausnahme: Die Elektrizitätswerke Schönau
Netze bauten in Eigeninitiative ein hochverfügbares Kommunikationsnetz für Daten und Sprache auf.
Ein weiteres Kernthema bleibt die
technische Modernisierung der Netze,
die die Betreiber schon aktuell vor große
Herausforderungen stellt. Auf der E-world
und darüber hinaus gibt es spannende
Neuerungen, über die wir gerne berichten – von der Anschlusstechnik über die
Schutzgeräteprüfung bis hin zu einem
neuartigen Isoliergas, das in einer Pilotanlage der Netze BW erprobt wird.
Petra Quenel, Chefredakteurin
42 Energiespeicher
42 Flüssigspeicher soll Netzausbau vereinfachen
43 Geeignet für Smart Grid
44 IT und Prozesse
Impressum
redaktion
Petra Quenel (V.i.S.d.P.)
Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 70
[email protected]
44 Jenseits der Zähler
46 Sichere Kommunikationsnetze für Smart Grids
48Kommunikation bis in den letzten Winkel
Carolin Höher
Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 54
[email protected]
Objektleitung
Stefan Grebe
Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 52
[email protected]
50 Anbieterverzeichnis
produktion
Michael Joschko
Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 31
[email protected]
Justin Fest
Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 30
[email protected]
verlag
sig Media GmbH & Co. KG
Bonner Straße 205
50968 Köln
Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 50
Fax +49 (0) 2 21/ 92 18 25 -16
www.sig-media.de
ISSN 2199-4102
Bildnachweise S. 1: iStock / Trifonov_Evgeniy;S. 2: Gwoeii / shutterstock S. 4: trianel; S. 5: 50Hertz; S. 6:
Vattenfall, Pierklaud/Wikimedia, S.7: E-world; S 8: Siemens; S. 10: Voltaris; S. 11: Klaus-Uwe-Gerhardt/
pixelio; S. 12: pixolus; S. 14: N-ERGIE; S. 15: Alexander Raths / Fotolia; S. 18: co.met; S.19: PPC; S. 20-21:
devolo; S. 23: snapinadil / shutterstock, S. 24 - 26: Theben; S. 28-30: Pfisterer, S.29: Roger Frei, Zürich; S.
31: Erich Westendarp / pixelio.de; S. 32: HMS; S. 32: shutterstock / Dmitry Kalinovsky; S. 34: Netze BW;
S. 35: Siemens; S. 36-37: Phoenix Contact; S. 38-39: Fritz & Macziol, Susanne_Freitag, Oliver Krato; S.
41: EMH; S. 42: Lechwerke AG; S. 43: Thüga AG; S. 44: SWM; S. 47: Andrey Prokhorov / iStock; S. 48-49:
Elektrizitätswerke Schönau Netze GmbH
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50,2 berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die Richtigkeit
der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden.
50 Unternehmensindex, Anzeigenindex
2
50,2 _1/2016
50,2 _ 1/2016
3
aktuell
aktuell
Südwest-Kuppelleitung kann
teilweise in den Testbetrieb gehen
Stadtwerke-Kooperation
übernimmt Solarpark Pritzen
D
ie Trianel Erneuerbare Energien (TEE), ein Zusammenschluss von
38 Stadtwerken und Kommunalversorgern sowie der Stadtwerkekooperation Trianel, hat den Solarpark Pritzen im Bundesland Brandenburg erworben. „Wir haben damit das TEE-Portfolio um die erste
PV-Freiflächenanlage mit einer installierten Leistung von 10 Megawatt
erweitert. Unsere Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien werden wir bis 2018 auf 275 Megawatt ausbauen und konzentrieren uns
Unternehmen in Deutschland wollen in den kommenden zwölf Monaten wieder mehr in Energieeffizienz investieren. Dies hat die aktuelle Erhebung des Energieeffizienz-Indexes EEI ergeben. Das Institut für
Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und
geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zum Thema Energieeffizienz in Zusammenarbeit mit der
Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer
IPA und dem TÜV Rheinland. An der aktuellen Erhebung zum EEI nahmen 631 und damit doppelt so viele
produzierende Unternehmen teil wie im Sommer 2015. Insgesamt ist der EEI im letzten Halbjahr von 1,3
auf 2,8 gestiegen, was nach Auskunft der Wissenschaftler für ein positives Stimmungsbild für das Jahr
2016 spricht. Über 40 Prozent der befragten Unternehmen wollen mindestens ein Zehntel ihres gesamten Investitionsvolumens für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz einsetzen. Schwerpunkte
liegen der Studie zufolge bei Energieeffizienz-Netzwerken und Audits. www.eep.uni-stuttgart.de
BDEW veröffentlicht erste Zahlen zur Erzeugung 2015
Der Anteil der Erneuerbaren Energien am deutschen Strommix ist 2015 erneut gestiegen. Nach
vorläufigen Erhebungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
kamen im vergangenen Jahr
30 Prozent des Stroms aus
Veränderung zu 2014
Anteile in Prozent
regenerativen Anlagen (2014:
Braunkohle
24,0
- 0,5
25,9 Prozent). Der weitere AnSteinkohle
18,2
- 0,5
lagenzubau und die günstigen
Kernenergie
14,1
- 5,8
Wind onshore
12,0
+ 39,3
Witterungsverhältnisse haben
Erdgas
8,8
- 6,8
den Erneuerbaren diesen ReBiomasse
6,8
+ 2,1
kordwert beschert. Insgesamt
5,9
Photovoltaik
+ 6,8
4,9
Sonstige Energieträger
stieg die Bruttostromerzeu- 3,2
3,0
Wasser
- 0,4
gung in diesem Jahr auf 647,1
1,3
Wind offshore
+ 458,8
Milliarden kWh (2014: 627,8).
0,9
Siedlungsabfälle
- 6,1
0,0
Geothermie
+ 27,3
www.bdew.de
4
I
auf Wind und Sonne“, berichtet Dr.-Ing. Christoph Schöpfer, Bereichsleiter Projektentwicklung Onshore. Der Solarpark Pritzen mit über 38.000
Solarmodulen hat Ende September 2015 den Betrieb aufgenommen.
Der erzeugte Strom wird ins Verteilnetz der MITNETZ STROM (Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH) am Umspannwerk Großräschen
eingespeist. Die Planungen gehen von einer Jahresproduktion von rund
zehn Millionen Kilowattstunden aus. www.trianel.com
Höhere Investitionen in Energieeffizienz geplant
RWE beteiligt sich
an Greenergetic
Neuer Geschäftsführer Vertrieb bei
der E.ON Metering
Paul-Vincent Abs leitet seit
dem 1. Januar 2016 gemeinsam mit Robert Pflügl
die Geschäfte der E.ON Metering. Abs übernimmt die
Verantwortung für den Geschäftsbereich Vertrieb und
soll das Unternehmen noch
stärker als Dienstleister für
intelligentes Messwesen am
Markt positionieren. Bereits
in den Jahren von 2000 bis
2014 war Abs im E.ON Konzern tätig. So leitete er unter anderem als Geschäftsführer die Geschäfte von
E WIE EINFACH sowie der
E.ON Inhouse Consulting.
Vor seiner Rückkehr zu E.ON
arbeitete Abs als Geschäftsführer und Gesellschafter
von Bluberries, einer auf die
Energiewirtschaft spezialisierten Konzept- und
Umsetzungsberatung.
www.eon.com
50,2 _1/2016
m Gebiet des Übertragungsnetzbetreibers (ÜNB) 50Hertz konnte der
dritte Abschnitt der Leitung – vom
Umspannwerk Altenfeld bis zur bayerischen Landesgrenze – bereits kurz
vor Weihnachten mit einem Stromkreis
fertiggestellt werden. Dies erfolgte in
enger Abstimmung mit dem für den
bayerischen Teil der Leitung zuständigen Übertragungsnetzbetreiber TenneT, so dass ein System der Leitung
vorfristig den Testbetrieb aufnehmen
konnte. Der zweite Abschnitt der Leitung ist gleichzeitig in den Dauerbetrieb überführt worden. Die ursprünglich
für 2016 vorgesehene Inbetriebnahme wird
nach Auskunft des ÜNB damit teilweise vorgezogen, um den Stromtransport zwischen
Nord- und Süddeutschland noch vor der
kritischen Winterzeit zu verbessern und zur
Netzstabilität im Norden Bayerns nach der
Abschaltung des Kernkraftwerkes Grafen-
rheinfeld beizutragen. Ein weiterer Grund für
die vorgezogene Aufnahme des Testbetriebes sei die Begrenzung der sprunghaft angestiegenen Kosten für Eingriffe in Netz und
Markt: Die Kosten für diese Eingriffe lagen in
2015 allein im 50Hertz Netzgebiet bei über
300 Millionen Euro, bundesweit werden sie
über 800 Millionen Euro betragen.
www.50hertz.com
Die RWE Vertrieb und das in Bielefeld
ansässige Start-up Greenergetic werden ab sofort als strategische Partner
zusammenarbeiten. Das 2012 gegründete Unternehmen bietet Energieversorgungsunternehmen (EVU) ein
digitales Geschäftsmodell für Dienstleistungen im Bereich Photovoltaik
an. Der Kern des Angebots ist ein
Portal, das in die Homepage des EVU
integriert wird und es Kunden dann
ermöglicht, eine Photovoltaik-Anlage
zu konfigurieren und zu bestellen. Ergänzend können weitere Leistungen
sowie optional auch ein BaFin geprüftes PV-Pachtmodell in Anspruch genommen werden. Mittlerweile ist die
White-Label-Lösung von Greenergetic
nach Auskunft des Unternehmens bei
60 EVU im Einsatz. Derzeit wird das
PV-Portal mit drei Entwicklungspartnern ausgebaut. www.greenergetic.de
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e-world
E-world 2016:
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intelligenten Netz
V
attenfall hat am 19.11.2015 in
Hamburg das Kraftwerk Moorburg
offiziell eingeweiht. Beide Kraftwerksblöcke befinden sich bereits in Betrieb
und haben seither über 5.000.000 MWh
Strom ins Netz eingespeist. Mit einer
elektrischen Leistung von jeweils 827
MW können sie zusammen rund 11 Milliarden KWh Strom pro Jahr erzeugen.
Das entspricht in etwa dem Strombedarf
Hamburgs. Die Leistung des Kraftwerks
kann innerhalb von 15 Minuten um bis
zu 600 MW erhöht oder abgesenkt werden. Im Vergleich zu älteren Steinkohlekraftwerken erzeugt Moorburg nach
Angaben des Betreibers etwa ein Viertel
weniger CO2-Emissionen. Momentan
werden die Arbeiten zur weiteren Flexibilisierung des Kraftwerks fortgesetzt. Die
ursprüngliche Entscheidung für den Bau
des Kraftwerks war vor über zehn Jahren
gefallen, die Baukosten stiegen in dieser
Zeit Berichten des NDR zufolge von geplanten 1,7 auf knapp 3 Milliarden Euro.
Bis heute ist die Anlage nicht unumstritten. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf
Scholz betonte jedoch bei der offiziellen
Einweihungsfeier seine Bedeutung: „Das
Kraftwerk Moorburg ist wichtig, weil es
zur Netzstabilität beiträgt und weil beim
weiteren Ausbau der regenerativen Energien die unvermeidliche Volatilität zum
Beispiel des Windangebots ausgeglichen
werden kann.“ www.vattenfall.de
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16. bis 18. Februar in Essen
Kraftwerk Moorburg eingeweiht
entrales Next SAS heißt die französische Tochtergesellschaft von Next
Kraftwerke, die in Frankreich Produkte
im Bereich der Stromvermarktung und
auch der Aggregation von Flexibilität
anbieten wird. Centrales Next kann mit
der Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien („Vente Directe“) in
den französischen Markt einsteigen. Das
neue französische Energiewendegesetz
„Loi sur la transition énergétique pour
la croissance verte“ wird dafür einen
verbindlichen Rechtsrahmen setzen. Es
erlaubt Anlagenbetreibern, ihren Strom
ab dem 1. Januar 2016 nicht mehr nur
über die dortigen Netzbetreiber zu vermarkten sondern nun auch über professionelle Stromhändler der Erneuerbaren
Energien an die Strombörsen zu bringen
– ähnlich der deutschen Marktprämienverordnung im EEG 2012. Ziel ist es außerdem, die Flexibilität der vernetzten
dezentralen Anlagen zu bündeln, um
diese dem Stromsystem zur Verfügung
zu stellen. Erste Gespräche, etwa zur
Regelenergiebereitstellung für den französischen Übertragungsnetzbetreiber
RTE, haben diesbezüglich bereits statt­ge­funden. www.next-kraftwerke.de
Intelligenz für die Netze
D
ie Spannung steigt: Am 16. Februar 2016 öffnet die
E-world energy & water in Essen wieder ihre Pforten – drei Tage lang haben die Besucher Gelegenheit, sich über Innovationen zu informieren. Das
Angebotsspektrum der austellenden Unternehmen reicht
von der Energieerzeugung über Transport und Speicherung
bis hin zu Handel und grünen Technologien. Der Markt hat
in den letzten Jahren erheblich an Schwung gewonnen. 70
Prozent der Ausstellungsfläche waren bereits im September
letzten Jahres vergeben und die Veranstalter rechnen damit,
dass sich die Austeller- und Besucherzahlen im Vergleich
zum Vorjahr weiter steigern. Immerhin verzeichnet die Branchenschau von Beginn an kontinuierliche Zuwächse – im
letzten Jahr auf 640 Aussteller und 24.000 Besucher aus 80
Ländern. Wichtigster Wachstumsmotor ist fraglos der Austellungsbereich Smart Energy: Hier hat sich die Zahl der Aussteller in den letzten drei Jahren vervierfacht, das Segment
gehört heute zu den bestbesuchten Branchentreffs für intelligente und effiziente Energielösungen. Im Fokus stehen intelligent steuerbare Netze, Messysteme und Gebäudetechnik, aber auch mobile Lösungen für Messdatenerfassung
und Wartungsmanagement. Weitere wichtige Schwerpunkte bilden die Themen Mobilität und Effizienz. Neben globalen Unternehmen wie RWE, Vattenfall, EnBW, Shell, Wingas,
Bosch oder Siemens, möchte die E-world besonders für junge Unternehmen eine Plattform bereitstellen. Darum sind
dieses Jahr 26 Start-ups und Newcomer, unter anderem aus
den Bereichen Onlinehandel und Energiemanagement, auf
gefördeten Austellungsflächen vertreten.
50,2 _ 1/2016
E-world Kongress
N
eue Techniken, Marktentwicklungen und
gesetzliche Rahmenbedingungen: Um diese
aktuellen Herausforderungen der Energiebranche geht es 2016 auf dem E-World Kongress. Internationale Experten aus Politik und Wirtschaft
geben vom 15. bis 18. Februar in rund 30 Konferenzen Impulse und Handlungsempfehlungen.
Den Auftakt macht das Führungstreffen Energie
am 15. Februar. Leitthemen der Veranstaltung
in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung
sind „Die Energiewende in der Erneuerung“ und
„Die Zukunft der Energiewirtschaft in Deutschland und Europa“. Als Referenten sprechen unter
anderem Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie; Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova; und Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Am 16. Februar geht es um IT-Sicherheit und Datenschutz in Hinblick auf politische Rahmenbedingungen, regulatorische Anforderungen und IT-Infrastrukturen. Mit einem Vortrag von Simone Riccetti von IBM Security Services und einer Demonstration von einem
Live-Hacking von Prozessnetzen steht das Thema Cybersicherheit
im Fokus dieser Konferenz. Der Einfluss der Digitalisierung auf die
Energiewende ist am 17. Februar mit der Konferenz „Digitalisierung
– Schöne, neue Welt?“ ein zentrales Thema und wird von Prof. Dr.
Armin Grundwald, Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung
beim Deutschen Bundestag und Professor für Technikethik und
Technikphilosophie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), in
einem Vortrag vorgestellt.
Am selben Tag steht der Europäische Strommarkt im Mittelpunkt.
Die Veranstaltung beschäftigt sich sowohl mit der Rolle von Windenergie im Rahmen der Energieunion als auch mit Energieversorgung, Versorgungssicherheit und Strommarktintegration. Dabei
treten Vertreter von EWEA – European Wind Energy Associacion,
ENTSO-E – European Network of Transmission System Operators for
Electricity sowie des Universal Smart Energy Framework (USEF) als
Sprecher auf. Die wissenschaftliche Konferenz „SmartER Europe“ am
letzten Messetag wird in diesem Jahr von den neuen Network-Partnern Zenit und enterprise europe unterstützt. Präsentiert und diskutiert werden diesmal die jüngsten Fortschritte und Erfahrungen
beim Aufbau und Einsatz neuer IT-basierte Lösungen für Smart
Grids und Smart Markets.
7
e-world
RWE NETZSERVICE
Siemens
Smart-Grid-Lösungen für
eine digitalisierte Energiewelt
MARKTRAUMUMSTELLUNG L-GAS AUF H-GAS:
KOMPETENT, ZUVERLÄSSIG, SICHER.
E-WORLD
HALLE 3,
00
STAND 3-1
Die Umstellung von L-Gas auf H-Gas ist eine große Herausforderung für
Verteilnetzbetreiber. Schließlich müssen Gasgeräte in rund 4 Millionen
Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben angepasst werden. Dabei
unterstützen wir Sie.
Mit modernen, kosteneffizienten Methoden sorgen wir dafür, dass Kundendaten sicher erhoben werden und Material sowie „Mann“ zur richtigen Zeit
am richtigen Ort sind.
Halle 3, Stand 211
S
iemens stellt Smart-Grid-Lösungen
und die digitale Verarbeitung von
Messdaten in den Fokus des Messeauftritts. Konkret präsentiert das Unternehmen die Smart-Grid-Plattform EnergyIP, auf
der unterschiedliche Applikationen für die
genannten Aufgabenbereiche aufsetzen
– so etwa ein Tool, das Smart Meter Gateways verwaltet und Messdaten für externe
Marktteilnehmer auf dem deutschen Markt
verarbeitet. Interessante Entwicklungen vermeldet das Unternehmen auch bei EnergyIP
Analytics, der Anwendung zur Datenanalyse.
Ausgestattet mit ausgesuchten BI(Business
Intelligence)-Reports und umfassenden
Programmierschnittstellen (API) soll diese
Applikation als Basis für alle analytischen
Anwendungen auf der Smart-Grid-Plattform nutzbar sein. Außerdem ermöglicht es
EnergyIP Analytics, die Versorgungsqualität
individueller Messstellen zu bewerten, insbesondere von Netzbereichen und Geräten
mit schlechten Power-Quality-Kennziffern.
Sie möchten mehr wissen?
EnergyIP Analytics wurde um eine BigData-Option erweitert, die datenintensive
Prozesse unterstützen soll. Zu diesen zählt
beispielsweise die Analyse komplexer Datenmuster, mit deren Hilfe sich nach Auskunft
des Unternehmens sowohl Energiediebstahl
als auch gefährdete oder überlastete Geräte
und Anlagen im Verteilnetz identifizieren lassen. Zudem lassen sich Lastprognosen für verschiedene Ebenen im Verteilnetz auf der Basis
feingranularer Zählerdaten erstellen.
Auf der Smart-Grid-Plattform EnergyIP bietet Siemens auch die neue Generation eines
virtuellen Kraftwerks, das nun zur zentralen
Anwendung für die Optimierung, Vermarktung und Steuerung dezentraler Stromerzeugungsanlagen werden soll. Durch den
Zusammenschluss von thermischen Anlagen
mit erneuerbaren Energiequellen und flexiblen Erzeugern, Lasten und Speichern können
diese laut Siemens noch gewinnbringender
vermarket werden. Mit Hilfe intelligenter
Last- und Preisprognosen sowie verbesserter
Demand-Response-Funktionen, sollen die
Portfolios sicher vorhergesagt bzw. kurzfristig angepasst werden können um spontan
Chancen, beispielsweise für den Handel, Regelenergie oder das Verteilnetz, zu nutzen.
Mit Spectrum Power Aktives Netzmanagement (ANM) stellt Siemens schließlich ein
neues Netzleitsystem vor, das für einen stabilen Netzbetrieb bei zunehmender Integration erneuerbarer Energiequellen entwickelt
wurde. Mit dem Leitsystem als zentraler
Steuer- und Regeleinheit sollen sich Spannungsbandverletzungen vermeiden sowie
Überlastsituationen und nicht eindeutige
Lastflussrichtungen meistern lassen. Erreicht
werde dies sowohl durch die Steuerung von
Spannung, Blindleistung und Auslastung
des Netzes, als auch durch eine verbesserte
Visualisierung dieser Netzparameter. Damit
soll Spectrum Power ANM durch eine automatische Optimierung der Netzführung ein
aktives Netzmanagement ermöglichen.
www.siemens.com
MeteoGroup
Windenergieindex NAREX-Wide und Wetterlösungen für den Energiehandel
Halle 3, Stand 121
Die MeteoGroup bietet Unternehmen Vorhersage- und Analyseprodukte zum Windenergieindex NAREX
WIDE an. Mit dem Index, den die MeteoGroup täglich berechnet,
sollen sich Energieunternehmen gegen Risiken aufgrund von
Schwankungen in der Windenergieproduktion absichern können.
NAREX WIDE wird auf der diesjährigen E-world erstmals einer
breiten Fachöffentlichkeit präsentiert. Der Index ermittelt die Windenergie in Deutschland und bildet das Underlying für die Wind
8
Index Futures, deren Handel die Nasdaq Ende 2015 gestartet hat.
Um den Einfluss des Wetters auf die erneuerbaren Energien geht
es im Seminar „Weather: Driver and Threat for the Energy Industry”
von Nasdaq und MeteoGroup. Der Wetterdienst stellt außerdem die
neue Version des Online-Portals TradingMaster für den Energiehandel vor. Übersichtlich und verständlich soll das Portal Kurz-, Mittelund Langfristprognosen basierend auf den besten Wettervorhersagemodellen bieten.
www.meteogroup.com
50,2 _1/2016
Besuchen Sie uns auf der E-world – wir freuen uns auf Sie!
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50,2 _ 1/2016
9
e-world
e-world
VOLTARIS
Breites Portfolio für den Smart Meter Rollout
Caterva
nach dem Baukastensystem individuell zusammenstellen.
Die Teilnahme von VOLTARIS an der koordinierten Testphase des Forum Netztechnik/
Netzbetrieb (FNN) im VDE ist ein weiteres
wichtiges Thema am Messestand. In einem
branchenweiten, mehrstufigen Test werden
dabei das Zusammenspiel der Geräte verschiedener Hersteller sowie deren Praxistauglichkeit sichergestellt. „Mit unserem Engagement im FNN bieten wir interessierten
Stadtwerken die Möglichkeit, aktiv an verschiedenen Labor- und Feldtests mitzuwirken und von den Ergebnissen zu profitieren“,
erläutert Geschäftsführer Peter Zayer. Interessierte Energieversorger sind eingeladen,
sich zu beteiligen und sofort in eine entsprechende Planung einzusteigen.
www.voltaris.de
Halle 4, Stand 217
D
er bevorstehende Smart Meter Rollout
steht im Mittelpunkt des Messeauftritts
von VOLTARIS. Das Portfolio reicht dabei von
der Installation und Inbetriebnahme der
Messeinrichtungen bis hin zur Gerätebeschaffung und dem Gerätemanagement einschließlich der eichrechtlichen Unterstützung. Zudem
bietet Voltaris die Konfiguration und Überwachung der Betriebsprozesse und kümmert sich
um die Fehlerbehandlung. Dreh- und Angelpunkt ist der VOLTARIS-Messsystem-Operator:
Das flexible IT-System soll die intelligenten
Messsysteme verwalten, in Betrieb nehmen
und sicher betreiben.
Energieversorger können die Dienstleistungen und Produkte von VOLTARIS entweder als
vollumfängliches Lösungspaket wählen oder
mobileX
Mobile Workforce Management-Lösungen zur
Unterstützung des bevorstehenden Rollouts
hat die mobileX im Messegepäck. Mit mobileX-MIP for Metering, mobileX-MIP for Field Service und mobileX-Dispatch will das Unternehmen
eine vollständige Lösung für die Einsatzplanung und mobile Auftragsbearbeitung im Zählerwesen und in der Instandhaltung vorstellen. Der
massenhafte Einbau der neuen Messsysteme sowie der Betrieb der
bestehenden Systeme ließen sich damit perfekt planen. Die grafische
C
aterva, Hersteller von virtuellen Großspeichern, will Versorgern
ein innovatives Geschäftsmodell anbieten. Es basiert auf dem
Caterva-Energie-Management, durch das sich die Flexibilität eines
Speicherverbunds auf neue Weise vermarkten lassen soll.
Mit einem virtuellen Großspeicher aus 65 dezentralen Einheiten
demonstriert Caterva bereits heute, wie sich mit Solarstromspeichern
– den Caterva-Sonnen – Zusatzerlöse erzielen lassen. Dieser Speicherverbund wurde im Sommer 2015 im Rahmen von SWARM – einem vom
Freistaat Bayern geförderten Gemeinschaftsprojekt – zur Erbringung
von Primärregelleistung präqualifiziert. Um die Flexibilität des virtuellen
Großspeichers zu vermarkten, wirken das zentrale Caterva-Energie-Management und die Steuerungsrechner der dezentralen Einheiten zusammen. Auf Abweichungen der Netzfrequenz soll jeder Caterva-Energiespeicher selbstständig reagieren und Regelleistung durch Laden
oder Entladen bereitstellen. Das zentrale Energie-Management tauscht
Dispositionslösung soll dem Meister oder Disponenten alle Informationen über die Verfügbarkeit und den aktuellen Status auf einen Blick
im Gantt-Diagramm oder auf der Karte bieten. Dabei behält der Disponent laut Unternehmen den aktuellen Fortschritt immer im Blick und
kann bei Ausfällen sofort steuernd eingreifen, Tagestouren um- oder
Störungseinsätze hinzuplanen oder fremdvergeben. Auch die Laufwege
sollen sich innerhalb einzelner Ableseeinheiten mit dem Tool optimieren lassen und somit die Effizienz steigern.
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Das Smart Meter Gateway für Ihren Rollout
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GWA Systemen
■ Bei führenden
Energieversorgern
im Einsatz
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sich dabei über UMTS (oder LTE) mit den Speichern aus und überwacht
sie. So können die Speichersysteme die Regelleistung erbringen und zugleich die Aufgabe des häuslichen Solarstromspeichers erfüllen. Parallel
liefert das Energie-Management alle Informationen für einen Handel an
der Strombörse, so dass sich die Flexibilität virtueller Großspeicher auch
im Intraday-Handel vermarkten läßt.
www.caterva.de
Softwarelösung und Dienstleistung verbinden
Halle 3, Stand 226 Die Stadtwerke Schwäbisch Hall und die
Somentec Software stellen ihr gemeinsames Produkt SHERPA-X
vor, das Software-Lösungen von XAP und Dienstleistungen von
SHERPA kombiniert. Neu sind Dienstleistungsangebote für Wärme- und Wasserversorger sowie Contractoren. Die flexibel auf Zielgruppen und Marktrollen anpassbare XAP-Softwarelösung besteht
im Kern aus der Abrechnung/Verteilrechnung und der integrierten
Abbildung der Marktprozesse. Aufgabenspezifische Funktionen,
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10
Halle 4, Stand 130
Stadtwerke Schwäbisch-Hall/Somentec Software
Mobiles Workforce Management live erleben
Halle 1, Stand 130
Dezentrale Stromspeicher
vermarkten
50,2 _1/2016
verwaltung, Forderungsmanagement, Verwaltung von technischen
Anlagen und Geräten sowie Business Intelligence runden das Produktportfolio ab. Kunden können XAP auch als Software-as-a Service
betreiben, die dann im zertifizierten Rechenzentrum der Stadtwerke
Schwäbisch Hall gehostet wird. Mit den Stadtwerken Schwäbisch
Hall als Mehrheitsgesellschafter bietet die Somentec Software darüber hinaus cloudbasierte Dienste bis hin zur kompletten Abwicklung
von energiewirtschaftlichen Aufgaben und Prozessen an.
www.stadtwerke-hall.de, www.somentec.de
e-world
Der Rollout-Leitfaden
WILLKOMMEN
IM MEHRWERTMESSWESEN!
„Der Normalbetrieb startet,
sobald das erste Messsystem
installiert und in Betrieb
genommen wurde.“
Pixolus
Lösung für Kundenselbstablesung
Halle 7, Stand 609-03
Z
2016
E-world uar
Febr
16.-18.
Halle 4,
33
Stand 1
Wir gehen mit Ihnen den ganzen
Weg in das digitale Zeitalter der
Energiewirtschaft: mit einer professionellen Komplettlösung oder
individualisierten Umsetzungsprojekten im Smart Metering.
Mit unseren Lösungen sind Sie für
die gesamte Strecke gerüstet: von
der Lieferung und Installation der
Messsysteme über sämtliche MeterData-Management-Leistungen bis
hin zur Gateway-Administration.
Erfahren Sie mehr unter:
www.meterpan.de
12
ählerstände einfach per Bilderkennung
erfassen – das verspricht pixolus Stadtwerken und Versorgern mit seinem Portfolio
für die Kundenselbstablesung. Auf der Messe
präsentiert das Kölner Start-up Lösungen für
unterschiedliche Zielgruppen von Stadtwerken bis hin zu gewerblichen Kunden und Vermietern mit wenigen Zählpunkten.
Basis ist die Scanfunktion: Zählerstände von
Strom-, Gas- und Wasserzählern mit Rollenund LCD-Anzeige sowie von Doppeltarifzählern werden per Kamera automatisch erfasst.
pixometer digitalisiert den Zählerstand und
nimmt gleichzeitig ein Belegfoto auf. Ganz neu
ist die Funktion zur automatischen Erkennung
der Stelligkeit: pixometer erkennt selbständig
die Anzahl der Vor- und Nachkommastellen.
Stadtwerken bietet pixolus zum einen eine
komplette App mit individuellem Branding
und passender Middleware zur Datenverwal-
tung samt Anbindung an Abrechnungs- und
Meter Data Management-Systeme. Zum anderen können Versorger, aber auch Anbieter von Workforce Management Tools die
Scantechnologie von pixometer als Software
Development Kit (SDK) für iOS, Android, Cordova, Titanium und Xamarin zur Erweiterung
eigener Lösungen und Kunden-Apps nutzen.
Für andere Branchen, die regelmäßig Zählerstände erfassen und auswerten müssen, kann
die kostenfreie App pixometer mit einem
Webportal kombiniert werden. Dort lassen
sich Zähler für die Ablesung per App einrichten und Ablesungen verwalten.
Für Profis wurde die erweiterte App pixometer Pro entwickelt: Damit können Zähler per
Barcode identifiziert und Zählerwerte plausibilisiert werden. Zudem lassen sich Kommentare zu Ablesungen ergänzen.
www.pixolus.de
Bittner+Krull
Workforce Management-Plattform für Energieversorger
Halle 3, Stand 424
Das Münchner Systemhaus Bittner+Krull hat die
Standardsoftware Argos zu einem System ausgebaut, das Prozesse der Energieversorger in einer
Plattform zusammenführen soll: Montage und
Ablesung beim Rollout und Betrieb intelligenter
Messsysteme, mobiles Inkasso, Field Services in
Netzbetrieb und Netzbau, Arbeiten in Prüfstelle und Werkstatt und die Instandhaltung von
Kraftwerken.
Dabei soll die End-to-End-Lösung die gesamte
Prozesskette von der Auftragserzeugung bis zur
Verbuchung der Arbeitsergebnisse abbilden.
Add-on-Module integrieren diese Prozesse in
SAP und ermöglichen ein Auftragsmanagement
direkt aus diesem ERP-System. Kapazitätsplaner
sollen zum Beispiel mit dem System bereits zu
Jahresbeginn prüfen können, ob die zu erwartende Auftragsmenge mit den vorhandenen Ressourcen zu bewältigen ist. Disponenten nutzen
für die Feinplanung die Plantafel und werden
dabei von einer automatisierten Disposition mit
neu konzipierter Geooptimierung unterstützt.
Außendienstmitarbeitern steht für die Auftragsbearbeitung vor Ort eine App zur Verfügung, die
laut Bittner+Krull hohe Sicherheitsansprüche
erfüllt. Bei Bedarf sollen sie darüber hinaus auf
webbasierte Dispositionswerkzeuge zugreifen
und damit ihre Arbeit in hohem Maße selbst organisieren können. Endkunden werden mit bequemen Terminmanagement-Funktionen ebenfalls in
die Prozesse integriert. www.bittner-krull.de
K
aum noch ein Jahr haben Stadtwerke und Netzbetreiber Zeit, bevor der Rollout intelligenter Messsysteme aller Voraussicht nach
zur Pflicht wird. Bis zum „Normalbetrieb“ der neuen Technologie
gibt es allerdings einiges zu tun: Geräte beschaffen, die erforderliche IT
bereitstellen und anbinden, Mitarbeiter qualifizieren, Montageprozesse
planen und vorbereiten – die Liste ließe sich noch deutlich verlängern.
Aufgrund der neuen technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen
gestalten sich die notwendigen Prozesse oft deutlich komplizierter als in
der „alten Welt“ des Messwesens. Hinzu kommen organisatorische und
nicht zuletzt auch betriebswirtschaftliche Fragen. Gerade kleine und
mittlere Stadtwerke müssen die verbleibenden Monate effektiv nutzen,
um die Weichen für das intelligente Messwesen richtig zu stellen.
Standardwerk für Stadtwerke
Patentlösungen gibt es keine, aber gute Wege zum Erfolg. Diese beschreiben Peter Backes und Thomas Hemmer, beide Geschäftsführer
der Saarbrücker co.met in ihrem Leitfaden. Mit dem Know-how eines
neunköpfigen Autorenteams entstand ein Standardwerk zum Thema
Smart Meter Rollout. Von A wie Auswahl der Geräte bis Z wie Zertifizierung fasst das Handbuch alle relevanten Informationen zum Thema zusammen und verdeutlicht, welche Prozesse und Strukturen im
Unternehmen aufzubauen sind. Kompakte Zusammenfassungen,
Checklisten sowie ein umfangreicher Prozessteil mit sofort nutzbaren
Ablaufdiagrammen unterstützen bei der Umsetzung.
Halle 4, Stand 127
Aus der Praxis für die Praxis
Der Leitfaden basiert auf den langjährigen Erfahrungen der Autoren
in Bereichen des Messwesens, zum Beispiel als grundzuständiger
MSB/MDL oder als Systemdienstleister an rund bundesweit rund 3,5
Millionen Zählpunkten überwiegend aus dem kommunalen Stadtwerke-Umfeld. Auch die Erkenntnisse aus zahlreichen Smart Metering Pilotprojekte mit Stadtwerken, Technologieunternehmen und
Beratern sind im Praxisleitfaden berücksichtigt.
Ihr Exemplar erhalten Sie
Neuerscheinung
• auf der E-World: Halle 4 Stand 127 bei 50,2
• online: www.50komma2.de
• im Buchhandel
Backes, Peter/ Hemmer, Thomas (Hrsg.)
Intelligente Messsysteme und moderne Messeinrichtungen
Leitfaden zur Einführung bei Stadtwerken und Netzbetreibern
ISBN 978-3-00-051486-9,
UVP: 189 € (Buch inkl. CD), 129 € (CD Version).
e-world
e-world
reisewitz
KISTERS
Die Smart-MeteringKomplettlösung von
KISTERS deckt nach Angaben des Unternehmens die Zähldatenerfassung, das Messdaten-Management, die Gateway-Administration,
Geräteverwaltung, Verbrauchsdarstellung beim
Endkunden sowie das Workforce-Management
für den Geräte-Rollout ab. Ein neu entwickeltes
Dashboard soll dabei dafür sorgen, dass die
Anwender stets über den Status quo sämtlicher
Prozesse im Bilde sind. Das Unternehmen bietet
zudem an, dieses Komplettpaket im hauseigenen Rechenzentrum als KISTERS-Cloud-Lösung
zu betreiben. Das sei insbesondere für kleinere
und mittlere EVU interessant, die ihr Investitionsvolumen möglichst niedrig halten wollen.
Die Cloud-Variante bieten die Aachener
auch für andere Lösungen an, zum Beispiel
für Prognosen oder den Betrieb von Virtuellen Kraftwerken (VK). Letztere liefern sie auf
Wunsch auch als schlüsselfertige Lösung, die
neben sämtlicher Soft- und Hardware die komplette Installation bis hin zur leittechnischen
Ankopplung der Anlagen umfasst.
Mit KiBiD hat der IT-Anbieter ab sofort auch eine
Software für das Management von Big Data im
Programm. Das Tool kombiniert ein unbegrenzt
großes Datenarchiv mit einer Analyse-Software,
die mit aussagekräftigen Auswertungen und Datenzugriff in Echtzeit punkten soll- ganz gleich,
ob es sich um Prognosen, Überwachungen,
Trend-Analysen oder Mustererkennung handelt.
Darüber hinaus zeigt KISTERS erstmalig das
neue Cockpit für den Intraday-Handel sowie die
bewährten Lösungen für Leitsysteme für Smart
Grids, Energiedatenmanagement für Strom und
Gas, Portfoliomanagement, Prognose, EEG-Direktvermarktung, Optimierung des Ressourcen-Einsatzes und Asset-Management.
Halle 3, Stand 131
www.kisters.de
Außendienstmitarbeiter
und Dienstleistereinsatz
automatisiert steuern
N-ERGIE
REMIT, Virtuelles Kraftwerk und
Portfolio-Management
Halle 2, Stand 427
Halle 3, Stand 235
A
m Messestand der N-ERGIE liegt das
Augenmerk dieses Jahr besonders auf
der EU-Verordnung REMIT über die Integrität und die Transparenz des Energiegroßhandelsmarkts, die am 7. April 2016 in Kraft
tritt. Meldepflichtige Unternehmen müssen
demnach sämtliche physische und finanzielle Transaktionen über Strom- und Erdgas an
die zuständige Behörde ACER in Ljubljana
melden. Die N-ERGIE hat eine Online-Meldeplattform entwickelt, mit der es den Kunden
gelingen soll, ihre Meldepflicht mit geringem
Aufwand zu erfüllen und gleichzeitig ihre
Prozesse zu optimieren. Alle Strom- und Gashandelsgeschäfte sowie Transaktionen über
Einspeisungen durch Eigenerzeugung können mit der Onlinelösung der N-ERGIE entweder manuell, per Vorlage oder über einen
File-Transfer gemeldet werden. Die N-ERGIE
will ihre Meldelösung zudem auf Abruf innerhalb kürzester Zeit online zur Verfügung stellen, sodass keine Softwareinstallation nötig
sei. Das Unternehmen bietet auf der Messe
Workshops zur REMIT-Lösung an, die täglich
um 10:00 Uhr sowie am 17. und 18. Februar
zusätzlich um 13:00 Uhr stattfinden.
Außerdem stellt das Unternehmen sein dezentrales virtuelles Kraftwerk vor, in dem die
N-ERGIE zur Verfügung gestellte Kapazitäten
bündelt, steuert und sie für die Kunden auf
dem Termin- oder Spotmarkt, DayAhead-, Intraday- oder Regelenergiemarkt vermarktet.
Die N-ERGIE will für ihre Kunden die Prüfung
der Steuerung übernehmen und die Strategie
für die bestmögliche Vermarktung des Pools
entwickeln.
Das N-ERGIE Angebot Portfoliomanagement Pro soll es Stadtwerken ermöglichen,
ihr Portfolio nach Kundengruppen, Verbrauchsverhalten und Zeitpunkt ihrer Kundenansprache zu segmentieren und durch
vertriebsorientierte Beschaffung Chancen
zu generieren. Jedes Segment wird je nach
Kundeninteresse unterschiedlich marktnah
beschafft. Während die Standardlastprofilmengen über Rollierung oder spezielle
Indexprodukte beschafft werden, will die
N-ERGIE für jeden einzelnen Kunden mit monatlicher Abrechnung über ihr „Partner Pricing“ täglich einen Preis zur Verfügung stellen. Damit sollen Stadtwerke nicht nur Zeit
sparen, sondern auch ihr eigenes Risiko senken können. Mit dem Know-how und dem
direkten Börsenzugang der N-ERGIE sollen
Stadtwerke darüber hinaus in der Lage sein,
ihren Key Account-Kunden maßgeschneiderte Beschaffungsstrategien anzubieten.
www.n-ergie.de
Um Außendienstprozesse so effizient wie möglich zu gestalten hat
reisewitz neben den klassischen Anwendungen eines Workforce-Management-Systems den Fokus auf die Bereitstellung von automatisierten Verfahren gelegt. Dazu wurden spezielle Optimierungskerne
für das WFM System AuReS entwickelt, die für viele Aufgaben im
Energieversorgungsumfeld genutzt werden können.
Ein wesentlicher Teil des Optimierungskerns beinhaltet die automatische Verplanung unter Berücksichtigung von unterschiedlichen
Sollfristen, Terminen und Anforderungen an die Eignungen der Mitarbeiter. Das soll nicht nur Innendienstressourcen sparen, sondern auch
den Einsatz der Mitarbeiter durch eine optimierte, geografische Route
verbessern. Das könnte von Vorteil sein, wenn beim Smart Meter Rollout deutlich mehr Außendienstaufgaben erledigt werden müssen.
Das im AuReS neu integrierte Auftrags-Dashboard soll zu jeder Zeit
einen umfassenden Überblick über den Status aller Aufträge bieten,
ob intern oder an externe Dienstleister vergeben.
Für kleine und mittelständische Dienstleister und Elektrofachbetriebe will reisewitz eine speziell abgestimmte und gehostete Version von AuReS anbieten. Damit ist laut reisewitz keine eigene IT/
Serverlandschaft beim Elektrofachbetrieb notwendig und alle relevanten Arbeiten, wie Terminorganisation, Kundenanschreiben und
mobile Datenerfassung, können selbständig ausgeführt werden.
www.reisewitz.com
Schleupen
Erprobte Smart Meter Gateway Administration
Halle 3, Stand 410
Eine Lösung zur Smart Meter Gateway Administration für EVU und Stadtwerke präsentiert Schleupen in Essen. Sowohl die
Beratungs-und Serviceleistungen als auch
der IT- Betrieb der SMGW-Admin Prozesse
fokussieren dabei insbesondere auf die
hohen Sicherheitsanforderungen an die
Kommunikationssysteme. Getestet wurde
die Lösung bereits in zwei Pilotprojekten
bei Soluvia Metering und den Stadtwerken Wolfenbüttel. Gerade für kleinere
Stadtwerke mit weniger Personal könne
die Auslagerung der geschäftskritischen
IT-Systeme in den Cloud-Betrieb für eine
höhere IT-Sicherheit sorgen, so das Unternehmen. Neben der neuen Softwaregeneration von Schleupen.CS stellt Schleupen
überdies auch ein Paket zu planbaren
Kosten für Unternehmen der Wasserwirtschaft vor. Schleupen.Wasser wird in der
Schleupen.Cloud betrieben und enthält
Software-Module wie Elemente für die
Abrechnung inklusive flexibler Preis- und
Gebührengestaltung und Finanzbuchhaltung sowie die benötigten Dienstleistungen.
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15
e-world
e-world
BTC Business Technology Consulting
Software und
SaaS-Lösungen
Halle 3, Stand 354
B
TC kommt mit einem breiten
Portfolio an Software- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen sowie Beratungs-, Projektierungsund Integrationsleistungen zur Messe
– vom schnell verfügbaren Starter-Paket als SaaS-Lösung über Beratung zur
IT-Sicherheit bis hin zur Konzeption
und Umsetzung integrierter IT-Lösungen für Gateway Administration und
Meter Data Management unter dem
Namen BTC|AMM Gateway Manager
und BTC|AMM Meter Data Manager.
Für den Einstieg in das intelligente
Messwesen hat BTC mit Smart Meter
Readiness Assessment ein spezielles
Beratungspaket konzipiert. Es soll Versorgungsunternehmen den Überblick
geben, wie sie beim Thema Smart Meter aufgestellt sind und welche Schritte
als nächstes anstehen. Der Fokus des
Workshops liegt auf einem individuell
abgestimmten Fahrplan für ein gesetzeskonformes Smart Metering.
Auch softwareseitig will BTC seinen
Kunden mit dem Starterpaket BTC|AMM
Start einen einfachen Zugang ermöglichen. Das Paket besteht aus dem
BTC|AMM Gateway Manager sowie
dem BTC|AMM Meter Data Manager,
und wird im ISO27001-zertifizierten
16
Rechenzentrum des Unternehmens
betrieben. Als Software-as-a-Service
sei es ideal, um schnell und mit geringem Aufwand Software und Prozesse – im Zusammenspiel mit Hardware
unterschiedlicher Gerätehersteller – im
zukünftigen Smart Metering zu testen.
Beim Vollbetrieb des BTC|AMM Gateway Manager und BTC|AMM Meter Data
Manager bietet BTC Messstellen- oder
Netzbetreibern zwei Nutzungsmöglichkeiten: Zum einen kann das Gateway
Administration und Meter Data Management als Software-as-a-Service aus der
Cloud bereitgestellt werden – mit allen
Vorteilen einer Cloudlösung. Zum anderen soll der Kunde die Lösungen On Premise im Eigenbetrieb einsetzen können.
Um die Smart-Meter-Daten bis zur
Abrechnung zu führen, hat SAP seine
kaufmännische Software im Energiebereich SAP IS-U (Industry Solution Utilities) auf den operativen Betrieb von
intelligenten Messsystemen inklusive
Gateways ausgedehnt. Dazu hat SAP
seinem Branchenpaket die Erweiterung mit dem Namen „SAP Intelligent
Metering for German Energy Utilities“
(IM4G) zur Seite gestellt. BTC unterstützt die Schnittstelle mit BTC|AMM.
www.btc-ag.com
Landis+Gyr
Infrastruktur für den
Smart Meter-Rollout
Halle 3, Stand 218
U
m eine komplette Infrastruktur für
den anstehenden Smart Meter Rollout hat Landis+Gyr sein Hardware-Angebot ergänzt. Das Lösungspaket Gridstream umfasst ein Smart Meter-Gateway, ein
Meter-Data-Management (MDM)-System,
eine Gateway-Administrations-Software
sowie zukünftig eine Software, die das Zuund Abregeln von Lasten über das Smart
Meter Gateway managt.
Darüber hinaus präsentiert das Unternehmen Zähler für Gas und Wärme sowie
einem FNN-konformen Zähler, der dem
Industriestandard Sym2 entspricht, sowie das Smart Meter-Gateway S 560 für
mehrere Strom- und Gaszähler. Über vier
Steuerausgänge sei das Regeln von Einspeisungs- und Verbrauchseinrichtungen
möglich. Eine so genannte Grid Balance
Management-Software kontrolliert die
Schaltvorgänge und sorgt so für Balance
im Netz. Das Gateway wurde gemäß den
Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit
in der Informationstechnik (BSI) entwickelt und durchläuft derzeit noch das Zertifizierungsverfahren des BSI.
Mit dem Grid Modul S750 stellt der Hersteller zudem eine Steuerungstechnologie
vor, die auch für größere Einspeiseleistungen und höhere Spannungsebenen geeignet sein soll. Da die Basis dieser Lösung
ein intelligenter Stromzähler ist, der dem
Industriestandard Sym² entspricht, ist die
Technologie nach Auskunft des Herstellers schon jetzt einsatzfähig. „Wir waren
an einigen der größten europäischen
Rollouts beteiligt. Mit dieser Expertise
stehen wir unseren Kunden nun bei einem
deutschlandweiten Smart Meter-Rollout
zur Seite", erläutert Dr. Peter Heuell, Geschäftsführer von Landis+Gyr Deutschland.
Auf der Messe ist Dr. Peter Heuell sowohl in der Podiumsdiskussion „Smart
Metering – Vorbereitung auf den Rollout"
am 16. Februar als auch mit seinem Vortrag „Erfahrungen mit der Implementierung von Smart Metern in anderen
europäischen Ländern" am 17. Februar
vertreten. E-WORLD 2016
ESSEN | 16. - 18.02.2016
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und Wirtschaft
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50,2 _1/2016
50,2 _1/2016
17
e-world
e-world
cronos Unternehmensberatung
SAP und Energiemarkt im Wandel
co.met empfiehlt sich als umfassend handlungsbereiter Partner für den Rollout
Einsatzbereite iMSKomplettlösung für Stadtwerke
Halle 3, Stand 322
Neben dem Energiemarkt erlebt aktuell
auch die SAP-Welt eine Transformation: Mit
S/4HANA als neuer Basistechnologie und
SAP Cloud for Customer (C4C) als Alternative zu SAP CRM, sowie SAP Hybris und die
SAP Multichannel Foundation for Utilities
für die Kundenkommunikation. Um diesen
doppelten Wandel geht es cronos bei seinem Messeauftritt. Im Rahmen seiner Workshop-Reihe will das Unternehmen zeigen,
wie Energieversorgungsunternehmen aus
der aktuellen Phase der Veränderung gestärkt hervorgehen können. Gemeinsam mit
Anwendern – „aus der Praxis für die Praxis“
– soll hinterfragt werden, welche der zahlreichen Handlungsoptionen tatsächlich Sinn
ergeben und welche hintenan gestellt werden können. Neben der globalen Strategie
SAP 2020 sollen die Vorträge beleuchten,
wie sich SAP-Technologien gewinnbringend
für die Digitalisierung der Energiewende
nutzen lassen. Betrachtet würden dabei
Power Plus Communications (PPC)
Halle 4, Stand 414
D
er Rollout intelligenter Messsysteme
(iMS) ab 2017 läutet für die Energieversorger in Deutschland ein neues Zeitalter ein und der Gesetzgeber hat die Messlatte hoch gelegt: Alle Verteilnetzbetreiber in
Deutschland müssen innerhalb der ersten drei
Jahre des bis 2032 geplanten Rollouts zehn
Prozent ihrer umrüstpflichtigen Zähler auf
intelligente Messsysteme umgestellt haben,
wenn sie ihre Grundzuständigkeit im Messstellenbetrieb behalten wollen. Andernfalls sind
sie gezwungen, den iMS-Betrieb auszuschreiben und abzugeben. Auch Unternehmen, die
nur wenige iMS-pflichtige Zählpunkte betreuen, benötigen gleichwohl den gleichen
Prozessapparat wie große Konzerne, um die
Anforderungen gesetzeskonform zu erfüllen.
„Die technische und organisatorische
Komplexität der zukünftigen Geschäftsprozesse im Messwesen stellt eine große
Herausforderung dar. Insbesondere kleine
und mittelgroße Stadtwerke (KMU) sind auf
Unterstützung angewiesen, wenn sie ihre
18
etwa die Entflechtung von MSB und VNB
oder der Aufbau eines MSB-Portals. Gleichzeitig stehen aktuelle Abrechnungsthematiken wie Convergent Invoicing oder EEG-Billing auf der Agenda.
Mit seiner Markterhebung zum Thema
Leeranlagen-Management stellt sich auch
der neue Bereich „cronos Research“ erstmals
der Öffentlichkeit vor. Laut der Studie, bei
der unterschiedlich große Marktteilnehmer
befragt worden sind, sollen Versorgungsunternehmen beim Leeranlagen-Management immer noch viele Potenziale für die
Neukundengewinnung beziehungsweise
für die Steigerung der Kundenbindung verschenken. Über gezielte Marktforschung
könnten künftig weitere Themenbereiche
des energiewirtschaftlichen Tagesgeschäfts
im Detail hinterfragt werden. Auf Basis der
Ergebnisse ließen sich anschließend konkrete Ansätze zur Wettbewerbsoptimierung
für die unterschiedlichen Akteure im Versorgungsumfeld identifizieren.
www.cronos.de
LTE-Smart Meter Gateway
Grundzuständigkeit als Messstellenbetreiber im eigenen Netzgebiet behalten wollen“,
sagt co.met-Geschäftsführer Peter Backes.
Hier positioniert sich das Unternehmen,
auf dessen Produkte und Dienstleistungen
insgesamt 400 Energieversorger, Stadt- und
Gemeindewerke, Rechenzentren sowie Industrieunternehmen mit insgesamt 3,8 Mio.
Zählpunkten in ganz Deutschland bauen.
„Als Dienstleister kommunaler Herkunft begegnen wir unseren Kunden auf Augenhöhe
und unterstützen sie bedarfsgerecht auf allen Handlungsfeldern”, betont Backes.
SEN-Kooperationsplattform
Das ermöglicht die Kooperationsplattform
SMART ENERGY NETWORK (SEN), entwickelt
von co.met in Kooperation mit Partnerunternehmen. Über das Software-as-a-Service(SaaS-) Prinzip können Kunden nach Angaben von co.met eine voll ausgeprägte und
in Pilotprojekten erprobte System- und Prozesslandschaft nutzen. So umfasst die Platt-
form neben Workforce und Geräte-Management ein GWA- und EMT-Modul, PKI-Services
Funktionen und Module zu Marktkommunikation oder ERP-Integration sowie Endkundenportale.
Halle 2, Stand 424
PTB
50.7-A
„Möglichst früh in den
Rollout einsteigen“
Smart Meter Gateway CONEXA
Leistungsfähig, flexibel,
zuverlässig
Eine weitere zentrale Messebotschaft formuliert co.met-Marketingleiter Sascha Schlosser:
„Der Countdown läuft. Es ist wichtig, schon
weit vor dem 1. Januar 2017 mit den Vorbereitungen zu beginnen, sprich Strategien zu
entwickeln, Pilotprojekte durchzuführen und
Abläufe zu optimieren.“ Auch bei diesen Prozessen steht der Saarbrücker Messdienstleister den Kunden unterstützend zur Seite. Darüber hinaus hat co.met gemeinsam mit der
Deutschen Leasing AG sogar eine speziell auf
die Belange des Rollouts von intelligenten
Messsystemen und modernen Zählern abgestimmte Finanzierungslösung entwickelt.
www.co-met.info
Theben CONEXA ist aktuell das einzige nach
50.7-A der PTB zertifizierten Smart Meter Gateway. Die schnelle Montage in der Ausführung als
Steckmodul (CONEXA 1.0) oder mit 3-Punktbesfestigung (CONEXA 2.0) bietet viele Einsatzmöglichkeiten. In Verbindung mit CONEXA wird das
Schaltmodul CSM 124 zur 4-stufigen Leistungsreduzierung gemäß den gesetzlichen Vorgaben
durch das EEG eingesetzt. Theben nimmt seit
2008 eine führende Rolle bei der Entwicklung
von Smart Meter Gateways ein. Aktuell läuft die
Entwicklung eines Gateways nach BSI-Richtlinien
(Protection Profile).
Besuchen Sie uns auf der E-world in Essen
vom16.-18.02.2016, Halle 2.0 Stand 2-516.
50,2 _1/2016
Das neue LTE Smart Meter Gateway mit
integriertem WAN-Kommunikationsmodul
ist eines der Highlights beim diesjährigen
Messeauftritt von PPC. Anwender können
mit dem neuen Gerät nun zwischen vier
Kommunikationsformen wählen: integriertes Ethernet, Breitband-Powerline,
GPRS oder LTE.
www.ppc-ag.de
50,2 _1/2016
www.smart-metering-theben.de
s m a r t m e t e r in g
rigen, bekannten und bewährten Logistik-Spezialisten weiterarbeiten. Die eingespielte, langjährige
Zusammenarbeit stelle kürzere Lieferzeiten sicher
und gewährleistet dem Kunden eine hohe Planbarkeit. Um die Qualitätsstandards bei Fertigung
und Logistik sicherzustellen, sind devolo und seine Partner nach ISO 9001 ff. zertifiziert. Produktion
und Logistik erfolgen zudem unter der Norm für
Umweltmanagement ISO 14001 ff.
Smart
Metering
Startschuss in diesem Jahr
Rollout ready?!
M
it dem Entwurf des „Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende“ hat die
Bundesregierung unter anderem die
Voraussetzungen für Investitionen in
intelligente Messsysteme geschaffen, die ab 2017
sukzessive bei den Verbrauchern installiert werden.
Während der Gesetzesentwurf gegenwärtig die
parlamentarischen Hürden in Bundestag und Bundesrat nimmt, bereiten sich die Hersteller der Branche bereits auf die Massenproduktion vor. Der Aufbau einer BSI-konformen Produktionsumgebung
für das Smart Meter Gateway, schnell skalierbare
Produktionskapazitäten und eine zuverlässige Logistik werden die zentralen Aufgaben für die Hardware-Lieferanten sein.
20
Der HardwareLieferant devolo
bereitet Produktion und Logistik
für den großflächigen Rollout vor
Herausforderung Massenproduktion
Als Hersteller von Smart Meter Gateways, Powerline-Kommunikationsgeräten und FNN-konformen
Steuerboxen hat die Aachener devolo bereits ihre
Produktions- und Logistikexperten mit den neuen
Aufgaben betraut. Zwar ist die Massenproduktion
und Distribution in Millionen-Stückzahlen Alltag
bei devolo, doch die zusätzlichen Sicherheitsanforderungen und der schnelle Aufbau von Produktionskapazitäten stellen eine nicht zu unterschätzende Aufgabe dar. Mit langjähriger Erfahrung aus
dem Retail- und OEM-Geschäft sowie über fünf Millionen ausgelieferten Produkten jährlich, sieht sich
der Powerline-Anbieter nach eigenen Angaben
sehr gut aufgestellt.
50,2 _1/2016
Kontakt: devolo AG, Walter Krott, Tel: +49 (0) 241-1827 9212,
E-Mail: [email protected]
90x118_EMH 16.12.15 14:37 Seite 1
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Schnell skalierbare, BSI-konforme
Produktionskapazitäten und eine zuverlässige
Logistik werden die zentralen Herausforderungen an die Lieferanten sein.
„Mit mehreren Fertigungsstandorten, einem großen Logistikzentrum in Deutschland und den Erfahrungen aus dem
Volumen-Markt sind wir bestens gewappnet für den Massen-Rollout“, erklärt devolo-Vorstand Heiko Harbers.
Die Messstellenbetreiber planen die Durchführung ihres
Rollouts sehr individuell. Für die Hersteller heißt das: sie müssen flexibel sein und Produktionskapazitäten variabel an den
Bedarfen ihrer Kunden ausrichten. Gleiches gilt für die Logistik, die eng mit der Rollout-Planung der Anwender verzahnt
werden muss.
devolo hat die Produktionsstätten bereits für den Rollout
vorbereitet. Zusätzliche Fertigungskapazitäten können in
weniger als vier Monaten an den verschiedenen Standorten
errichtet und nahezu unbeschränkt erweitert werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die BSI-konforme Umgebung für die Smart Meter Gateway Produktion. In den Fertigungsstätten findet eine laufende Qualitätskontrolle statt,
bei der alle Produkte vor der Auslieferung getestet werden.
„Dieses aufwändige Verfahren hat sich bei uns bewährt und
garantiert unseren Kunden höchste Produktqualität“, erläutert Dr. Michael Koch, Leiter des Geschäftsbereichs devolo
Smart Grid.
Im Bereich Logistik sieht devolo indes wenig Handlungsdruck für das eigene Unternehmen. Man werde mit den bishe-
Der Prüfzähler
mit dem
Erfolgsgen –
EMH stellt aus in Halle 2, Stand 431
www.icd-marketing.de
Im Retail- und OEM-Geschäft baute devolo Erfahrungen
und Infrastruktur für den Massenmarkt auf
Das FNN-Teststufenkonzept und die verschiedenen SINTEG-Schaufensterprojekte sind die
nächsten Schritte, um die Komponenten des
intelligenten Stromnetzes ausgiebig zu testen.
Hierfür werden erstmals größere Stückzahlen
benötigt. devolo, Vattenfall Metering sowie die
Stromnetzbetreiber Hamburg und Berlin haben
bereits im vergangenen Jahr fünf Netzgebiete
in den beiden Metropolen mit 1.000 devolo G3-PLC Modems ausgestattet und die Powerline-Datenkommunikation ausgiebig getestet.
Im Laufe des Jahres werden hier die Smart Meter Gateways des Aachener Herstellers im Rahmen des FNN-Teststufenkonzeptes einem
großen Praxistest unterzogen. Halle 4, Stand 130
Der dreiphasige, elektronische Prüfzähler der Klasse 0.1 macht mobil und ist
als tragbares Gerät prädestiniert für die Überprüfung von ein- oder dreiphasigen Elektrizitätszählern vor Ort. Alle Parameter zur Überprüfung der
Zählerinstallation und deren Schaltung können erfasst werden, z. B. Zählerprüfung von Impulsausgängen, Messungen von elektrischen Parametern
inklusive Vektordiagramm, Oberschwingungsanalyse und Darstellung von
Kurvenformen sowie Messwandlerprüfungen.
Heiko Harbers, Vorstand der
Aachener devolo AG, freut sich,
dass mit dem Gesetzentwurf nun
ein Rahmen für die unternehmerische Planung gesteckt wurde.
50,2 _1/2016
EMH Energie-Messtechnik GmbH
Vor dem Hassel 2 · 21438 Brackel
Tel.: +49 (0) 41 85 - 58 57-80
Fax: +49 (0) 41 85 - 58 57-68
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21
s m a r t m e t e r in g
Mobilfunk für intelligente
Messsysteme? Der Anbieter
Telefónica Deutschland hat dazu
ein Lösungsportfolio entwickelt.
Gute Verbindung
D
ie geplante Modernisierung der
Stromzähler in Deutschland stellt
auch an die dafür notwendige
Kommunikationsinfrastruktur besondere Anforderungen. So sollen zunächst
nur Verbraucher von mehr als 6000 KWh pro
Jahr sowie Stromerzeuger mit intelligenten
Messsystemen ausgestattet und an entsprechende Systemlösungen angebunden
werden. Die Kommunikationsinfrastruktur
verbindet somit nicht ganze Siedlungsgebiete, sondern nur die Hotspots der größeren Stromverbraucher und -produzenten.
Die Datenkommunikation muss aber bundesweit ermöglicht werden. Die Kosten können Energieversorger und Netzbetreiber nur
auf einen kleinen Teil ihrer Kunden umlegen.
Wirtschaftlich macht es daher kaum Sinn, für
Smart Metering ein eigenes – bundesweit
erreichbares, aber nur gering ausgelastetes
– Kommunikationsnetz aufzubauen. Sinnvoller ist es, auf vorhandene Netze zurückzu-
greifen. Mit den Fest- und Mobilfunknetzen
stehen theoretisch mehrere Möglichkeiten
für die Datenkommunikation bereit, doch
jede muss kritisch betrachtet werden.
Festnetzverbindung
Mittlerweile sind die meisten Haushalte in
Deutschland per Festnetz ans Internet angeschlossen, die meisten per DSL. Grundsätzlich
ließe sich diese Verbindung auch für die Datenkommunikation von intelligenten Messystemen nutzen. Der Haken: In der Regel liegt
der DSL-Router im Verfügungsbereich des
Endverbrauchers. Er ist zuständig für Betrieb
und Konfiguration. Das birgt naturgemäß
Unsicherheiten, die für einen verlässlichen
Smart Metering-Betrieb problematisch sind.
So kann es zu Fehlfunktionen oder Ausfällen
kommen, wodurch die Datenkommunikation der Messstelle gestört wird. Daran ändert
nach Ansicht mancher Experten auch der
derzeitige Ausbau des Glasfasernetzes nichts.
Mögliche Funktechnologie für Smart Grids und ihre Eigenschaften
GSM
UMTS
Bündelfunk LTE
Frequenz
900 MHz
1,8 GHz
1,9 GHz
2,1 GHz
450 MHz
450, 700 und 800
MHz 1,8; 2,0; 2,6 GHz
Typische
Latenzzeiten
Mehrere 100
ms bis zu
mehreren
Sekunden
Um 100 ms
bis zu 1 s
Um 100 ms
bis zu 1 s
Um 50 ms
bis zu 200 ms
Typische
Datenraten
Mehrere 10
kbit/s
Mehrere
100 kbit/s
bis Mbit/s
Mehrere 100
kbit/s bis 3
Mbit/s
Mehrere Mbit/s
bis 50 Mbit/s
Quelle: VDE
22
Mobilfunk
Der Mobilfunk erscheint besser geeignet,
weil hier die gesamte Kommunikationsstrecke durch die Anbieter professionell betrieben und gemanagt wird. Im Wesentlichen
stehen in Deutschland dafür vier Netze zur
Verfügung: das in die Jahre gekommene
GSM-Netz, das UMTS-Netz, das Bündelfunknetz und das moderne LTE-Netz.
Bei der Bewertung der Mobilfunktechniken muss allerdings gerade in Deutschland
berücksichtigt werden, dass hierzulande der
Stromnetzanschluss typischerweise im Keller
eines Gebäudes erfolgt. Mauerwerk, Beton
und Stahlarmierung senken hier die Reichweite der Mobilfunknetze deutlich. Nach einer Studie von Telefónica Deutschland sind
deshalb rund 25 Prozent der Stromzähler in
Deutschland nicht per Mobilfunk erreichbar
– und zwar unabhängig vom Netzbetreiber.
Funknetze im niedrigeren Frequenzbereich durchdringen mit ihrer größeren Wellenlänge Bauwerke besser. In einer Fallstudie
hat die Uni Dortmund beispielsweise festgestellt, dass in einem städtischen Umfeld per
UMTS im 2,1-GHz-Netz nur knapp 36 Prozent
der Haushalte entsprechend angebunden
werden können, im GSM-Netz von 900 MHz
immerhin knapp 79 Prozent.
LTE bringt Experten zufolge einen weiteren
Vorzug: kurze Latenzzeiten. Diese ermöglichen
Messungen nahezu in Echtzeit und sorgen im
weiteren Ausbau hin zu intelligenten Netzen
für kurze Reaktionszeiten und hohe Flexibilität
auch bei der Steuerung der Verbraucher.
Trotzdem lassen sich zurzeit viele Haushalte noch nicht über Mobilfunk anbinden. Die
vorhandenen Lücken müssen über weitere
Kommunikationstechnologien geschlossen
werden. Selbstorganisierende Netzwerke,
sogenannte Mesh-Netzwerke, die zwischen
verschiedenen intelligenten Zählern oder
Smart-Meter-Gateways aufgebaut werden,
überbrücken dabei die noch fehlende Anbindung. Eine andere Ergänzung wäre die Datenkommunikation über die Stromleitung selbst,
als Powerline bereits in vielen Haushalten im
Einsatz.
50,2 _1/2016
T
elefónica Deutschland – größter Mobilfunkanbieter der Republik – positioniert sich als Technologieanbieter und Dienstleister für die kommunikative Anbindung von intelligenten Messsystemen.
Wir sprachen mit Sven Koltermann, Leiter Energy
M2M.
Der Aufbau der erforderlichen Kommunikationsinfrastruktur für den zuverlässigen Betrieb
intelligenter Messsysteme erfordert auf jeden
Fall das Zusammenspiel mehrerer technologischer Lösungen. Welche Technologie zum Einsatz kommt, hängt schließlich vom konkreten
Versorgungsgebiet ab.
Pilotprojekt bei Trianel
Trianel, mit mehr als 50 Gesellschaftern aus
kommunalen Versorgungsunternehmen eine
der größten Stadtwerke-Kooperationen, hat
sich entschieden, entsprechende Pilotprojekte
mit Telefónica als Kommunikationsdienstleister
in der Praxis umzusetzen. „In der Zusammenarbeit profitieren wir von den Erfahrungen der
Telefónica aus dem Smart-Meter-Rollout in England“, sagt Sascha Schubert, Leiter Technische
Dienstleistungen bei Trianel. Dort realisiert Telefónica die bislang weltweit größte Smart-Metering-Vergabe. „Die Global-SIM von Telefónica
macht unsere Smart-Metering-Lösung unabhängig vom Provider des Mobilfunknetzes. Gerade in ländlichen Regionen, wo häufig Windräder und große Solaranlagen stehen, und in
Grenznähe bringt das wesentliche Vorteile“, ergänzt Schubert.
Galeria/Stand GA-24
Interview
Die Anforderungen an eine zuverlässige Datenkommunikation für intelligente Messsysteme und Stromnetze können nur im Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien erfüllt werden.
Sven Koltermann leitet
den Bereich Energy M2M
des Mobilfunkanbieters
Telefónica
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Herausforderungen
der Daten- und Kommunikationsinfrastruktur
beim Smart Metering?
Koltermann: In ihrer hohen Komplexität. Da müssen zum einen die physikalischen Rahmenbedingungen für die Anbindung berücksichtigt werden.
Hier bringt der Mobilfunk im LTE-Netz mit niedrigen
Frequenzen und kurzen Latenzzeiten Vorteile. Als
Ergänzung bieten wir mit Smart Meter Connect ein
System an, das auch gegen die wachsende Verbreitung von Smart-Home-Anwendungen per Funk störungsfrei arbeiten kann. Das Stromnetz selbst wird
dabei auch zur Datenleitung. Zum anderen geht es
beim Smart Metering vielfach um das Handling von
einer großen Zahl von Anschlüssen – nicht nur für
den Strom, sondern auch für die erforderliche Kommunikation.
Was bedeutet das für einen Anbieter wie
Telefónica?
Koltermann: Wir sehen unsere Aufgabe darin, die
Komplexität zu reduzieren, damit sich der Energieversorger oder VNB sich auf sein Geschäft konzentrieren
kann. Wir können hier nicht nur auf
ausgereifte Technologien, sondern
auch auf weitreichende Erfahrung
zurückgreifen – nicht zuletzt auf die
unserer Kollegen in Großbritannien,
die den bislang größten Smart-Meter-Rollout weltweit mit insgesamt
23 Millionen Kommunikations-Hubs
umsetzen. Außerdem ermöglicht Telefónica Konnektivität über jedes erreichbare Mobilfunknetz.
Kontakt: Telefónica M2M-Team, www.m2m.telefonica.de, Tel. +49 (0) 800-6224 463, [email protected]
50,2 _ 1/2016
23
s m a r t m e t e r in g
Kunden des Ökostromproduktes SeeEnergie
ÖkostromPlus gefördert.
In Neubauten der städtischen
Wohnungsbaugesellschaft
wurden die ersten intelligenten Messsysteme installiert.
An den Grenzen konventioneller
Verfahren
PV-Anlagen und Blockheizkraftwerke liefern in Konstanz
den günstigen Mieterstrom.
N
Die Kür
vor der Pflicht
Die Stadtwerke Konstanz werden noch in diesem Jahr intelligente
Mess­systeme nutzen, um ein vollständig EnWG-konformes und auto­
matisiertes Mieterstrommodell umzusetzen – wahrscheinlich eine Premiere
in Deutschland. Die Gateways liefert die Firma Theben, als Messdienstleister (MDL) wurde das Saarbrücker Unternehmen co.met beauftragt.
24
50,2 _1/2016
eue Geschäftsmodelle auf Grundlage intelligenter Messsysteme sind für die meisten Stadtwerke
noch wenig konkret. Im besten Fall sieht man sie
vielleicht als Kür nach der mühevollen Pflicht des
Smart Meter Rollouts. In Konstanz dagegen ist man bereits
dort angekommen. Hier gab die Entwicklung eines Mieterstrommodells den Anstoß für die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Smart Metering. „Mieterstrommodelle
sind in bestimmten Fällen eine relativ clevere Antwort auf
die sinkenden Börsenpreise und Einspeisevergütungen für
regenerativ erzeugten Strom“, sagt Gordon Appel, Leiter
Produktmanagement der Stadtwerke Konstanz. Denn für
Strom, der in räumlicher Nähe zur Erzeugung ohne Durchleitung durch ein öffentliches Netz verbraucht wird, entfallen
bestimmte Abgaben, die Netznutzungsentgelte sowie einige Umlagen und die Stromsteuer. In der Konsequenz wird
der Strom deutlich günstiger – bei KWK-Anlagen sinkt der
Preis pro kWh um bis zu 7 Cent. Davon profitiert der Endkunde, der nur noch den zusätzlich benötigten Reststrom
zum vollen Preis abnimmt, aber auch der Anlagenbetreiber
oder Contractor, der mit seiner Erzeugungsanlage auf diese Weise bessere Erlöse erzielen kann. Appel ist überzeugt:
Summenzählermodell
„Auch für den Vertrieb im Stadtwerk ist
der Mieterstrom ein wirklich attraktives
Produkt, mit dem sich Kunden gewinnen und binden lassen.“
Besonders gut geeignet sind Mieterstrommodelle nach Appels Einschätzung für Mehrfamilienhäuser oder Quartiere mit eigenen Blockheizkraftwerken
und PV-Anlagen. Dementsprechend
entschloss man sich bei den Stadtwerken Konstanz vor rund anderthalb Jahren, gemeinsam mit der städtischen
Wohnungsbaugesellschaft WOBAK in
vier Neubaugebieten mit insgesamt
rund 170 Wohn- und Gewerbeeinheiten Mieterstrommodelle zu realisieren.
Mit einer Ausnahme (nur PV) werden
in den Objekten KWK- und PV-Anlagen
kombiniert. Das Projekt wird im Rahmen
der Grüner Strom-Zertifizierung durch
50,2 _1/2016
Die Ansprüche im Produktmanagement waren
von Beginn an hoch gesteckt: „Wir als Stadtwerk
müssen eine absolut rechts- und marktkonforme Abrechnung anbieten, die zudem automatisiert erfolgt“, führt Gordon Appel aus. „Jeder
Mieter soll jederzeit sehen, wie sich sein Verbrauch genau zusammensetzt.“ Das diene nicht
nur der Kostentransparenz, sondern ermögliche es den Stromkunden in einem weiteren
Schritt auch, den Verbrauch an die Verfügbarkeit des günstigen Direktstroms anzupassen.
Leider war schnell klar, dass diese Ziele mit
der vorhandenen Ausstattung – bestehend aus
Ferraris-Zählern und einem marktüblichen Abrechnungssystem – nicht zu erreichen waren.
Speziell die Abbildung von Wechselprozessen
wäre problematisch gewesen, da sich in diesem
Fall die Aufteilung der Verbräuche zwischen
den Nutzern und somit die Abrechnungssystematik ändert. Entsprechend hätte man die
Verbräuche stichtagsgenau manuell erfassen
müssen, was naturgemäß mit sehr hohem
Aufwand verbunden wäre. Im konventionellen
Summenzählermodell ist überdies keine Differenzierung nach tatsächlicher, zeitlich aufgelöster Stromnutzung möglich und es kann nur ein
kumulierter Direkt- und Reststromverbrauch
ermittelt werden. „Mit der konventionellen Ausstattung hätten wir den Mieterstrom nicht so
(smart) mit externem MDL
25
s m a r t m e t e r in g
abrechnen können, wie es das EnWG vorsieht“, fasst
der Leiter des Produktmanagements zusammen.
nungslösung sowie ein SmartPortal zur monatlichen Visualisierung der Verbräuche und Kosten (Direktverbrauch
und Reststrom) für die Nutzer der Kundenanlage.
Die Installation der Anlagen in den Neubauprojekten
der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft WOBAK
läuft bereits auf Hochtouren, ab Frühjahr wird das Mieterstrommodell in den Livebetrieb gehen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sehen die Stadtwerke Konstanz in
Bestandsgebäuden mit KWK-Anlagen.
Halle 2, Stand 516 (Theben)
Einstieg ins intelligente Messwesen
Für die Stadtwerke Konstanz gab dies den Anstoß, sich umfassend mit intelligenter Mess- und
Kommunikationstechnik und der automatisierten
Übermittlung und Verarbeitung der Zählerstände
auseinanderzusetzen. Denn diese Infrastruktur ermöglicht eine Differenzierung nach tatsächlicher,
zeitlich aufgelöster Stromnutzung auf Basis von
15-Minuten-Werten und liefert stichtagsgenau
die Verbräuche aller Nutzer bei Wechselprozessen.
Doch eine Hürde blieb: „Die komplexe Berechnungssystematik zur Bestimmung des zeitlichen
Anteils an Direkt- und Reststrom ist in unserem
Kundeninformations- und Abrechnungssystem
nicht abbildbar“, so Gordon Appel. „Darum benötigten wir einen externen Messdienstleister, der
die Daten aller Zählpunkte im Arealnetz ausliest,
entsprechend unseren Anforderungen verarbeitet und an unser hausinternes System zurückgibt.“
Im Saarbrücker Unternehmen co.met fanden die
Stadtwerke Konstanz den geeigneten Partner für
diese Pionieraufgabe: Gemeinsam wurde eine Lösung entwickelt, mit der sich die kaufmännisch/bilanzielle Durchleitungsmenge der Kundenanlage,
der jeweilige Anteil von Direkt- und Reststrom sowie die Einspeisung von PV- und/oder KWK-Strom
berechnen lassen. Den Algorithmus entwickelte
Appel selbst, co.met gestaltete daraus die Abrech-
Intelligente Messtechnik in Konstanz
Gordon Appel, Leiter
Produktmanagement der
Stadtwerke Konstanz.
Die Messtechnik umfasst intelligente Zähler und Gateways
der Firma Theben aus Haigerloch, die Kommunikation
wird über das Glasfasernetz erfolgen, das derzeit in Konstanz flächendeckend ausgebaut wird. Da die Gateways
in dieser Infrastruktur den wichtigsten Kostenfaktor darstellen, schauten sich die Konstanzer die Leistungsmerkmale der am Markt verfügbaren Produkte genau an. „Die
Conexa von Theben ist für maximal zehn abrechnungsrelevante Zähler zugelassen, so dass wir hier in der Summe
Hardwarekosten sparen”, erläutert Appel. Außerdem kann
das Gerät auch Verbrauchsdaten anderer Sparten (Wasser,
Wärme und Gas) übermitteln. „Auch daraus kann ja mittelfristig eine Dienstleistung der Stadtwerke werden”, meint
der Leiter des Produktmanagements schmunzelnd. Genau
diese breite Perspektive macht auch aus Sicht von Ruwen
Konzelmann, Key Accout Manager bei Theben, das Besondere an dieser Anwendung aus: „Wir freuen uns, dass wir
mit den Stadtwerken Konstanz einen Kunden gewonnen
haben, der schon heute das gesamte Potenzial des Themas Smart Metering im Blick hat.”
Intelligente Energie
für Deutschland_
Effiziente Vernetzung für smartes Messen
- Smart Metering von Telefónica
Als größter Mobilfunkanbieter in Deutschland bringt
Telefónica die entscheidenden Faktoren für Smart Metering
zusammen: Gesicherte Konnektivität dank der Globalen
SIM-Karte für alle Mobilfunknetze, leistungsstarke Datenübertragung und zuverlässige Zähler-Hardware.
Untersuchungen zeigen, dass nur ein cleverer Technologiemix flächendeckend mehr Intelligenz an den Stromanschluss
bringen kann. Die passende Lösung von Telefónica heißt
Smart Meter Connect. Sie sorgt per Powerline, also der
Datenverbindung über Stromkabel, für vermaschte Netzwerke zwischen einzelnen Smart-Meter Gateways. Damit
schließt sie die mögliche Lücke zwischen Stromanschluss
und Mobilfunknetz.
Telefónica ist der Dienstleister für die gesamte Kommunikationsinfrastruktur, die das Smart Metering benötigt. Dafür
steht das Angebot „Managed Connectivity“ von Telefónica.
Es besteht im Wesentlichen aus drei Modulen:
• Modul 1: Global SIM als Kernprodukt für alle deutschen
und angrenzenden Mobilfunknetze
• Modul 2: Smart Meter Connect als Ergänzungstechnologie
zum Aufbau lokaler Netzwerke zwischen den Smart Meter
Gateways
• Modul 3: Service-Management-Software zum Betrieb und
zur Bewertung der Kommunikationsinfrastruktur.
Kontakt: Stadtwerke Konstanz GmbH, Gordon Appel, 78467 Konstanz, Tel.: +49 (0) 7531 803-4630, [email protected]
Theben AG, Stephanie van der Velden, 72394 Haigerloch, Tel. +49 (0) 7474-692-446, [email protected]
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50,2 _1/2016
Smart Metering – mit Telefónica intelligent verbunden
Entdecken Sie die Stromversorgung der Zukunft. Entdecken Sie
Smart Metering mit Telefónica. Die Komplettlösung für den Energieversorgermarkt erfüllt die Anforderungen der Richtlinie TR 3109,
des BSI-Schutzprofils und der MessVZ. Regelmäßig wird sie den
Marktanforderungen angepasst. Sie ist modular aufgebaut. Kunden
können so selbst entscheiden, welche Kompetenzen sie im Hause
behalten wollen oder ob sie sich auf eine Komplettlösung vom größten Kommunikationsdienstleister fürs Smart-Metering verlassen
wollen: Telefónica.
0800 - MACHINE
0800 - 6 22 44 63
[email protected]
27
m2m.telefonica.de/energy
N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g
rungssicheren Anschluss-Systemen.“ So könne man
deutlich kompaktere Transformatoren konfigurieren,
die sich nicht nur platzsparender verbauen lassen,
sondern seiner Überzeugung nach auch die Voraussetzung für eine dynamische Entwicklung der Netzinfrastruktur schaffen.
Netztechnik und
Kompakte Anschlusstechnik
-steuerung
Ein 50-MVA-Leistungstransformator mit
kompakten Connex-Anschlüssen in einer
unterirdischen Transformatorzelle.
Plug and Play im
Umspannwerk
S
chaltanlagen, Transformatoren, Wandler
und Stützer verteilt auf einer Fläche so groß
wie ein Fußballfeld, das ist das typische Erscheinungsbild bisheriger Umspannwerke.
Künftig wird sich dies jedoch ändern, meint Eduardo
Santana, Director Sales Cable Systems bei Pfisterer.
Nach seiner Einschätzung werden künftig Umspannwerke mit höherer Leistung auf einem Drittel der Fläche oder sogar unsichtbar innerhalb von Gebäuden
verbaut – speziell in dichter besiedelten Gebieten, wo
Baugrund ein immer knapperes und damit teureres
Gut ist. Das Problem: Mit der herkömmlichen Freileitungstechnik ist eine derart kompakte Bauweise wohl
nicht realisierbar, denn die luftisolierten Leitungen
erfordern große Sicherheitsabstände zu anderen Anlagen und Komponenten. Eduardo Santana ist daher
überzeugt: „Der Trend zur Urbanisierung erfordert
einen technischen Philosophiewechsel für Umspannwerke: Weg von der klassischen Freileitungstechnik,
hin zu isolierten Leitungen und gekapselten, berüh-
Vor mehr als vierzig Jahren als Kabelanschluss konzipiert, könnte
das steckbare Anschluss-System Connex von Pfisterer heute die
Antwort auf wichtige Herausforderungen im Netzbetrieb liefern.
28
50,2 _1/2016
50,2 _1/2016
„Bei Pfisterer haben wir bereits vor Jahren die aufkommende Notwendigkeit für flexibel einsetzbare
Anschlusstechnik für kompakte Transformatoren
erkannt und die technischen Lösungen dafür geschaffen“, so Eduardo Santana. Gemeint ist das trocken steckbare Connex-System, das ursprünglich als
Kabelanschluss für die Nieder- und Mittelspannung
konzipiert worden war. Es wurde sukzessive für Spannungsbereiche von 12 kV bis 550 kV ausgebaut und
umfasst heute ein komplettes Anschluss-System für
Transformatoren mit kompakten und feststoffisolierten Überspannungsableitern für die Hoch- und
Mittelspannung. Connex ist für alle Kabelvarianten
geeignet und kann in Innenräumen sowie im Außenbereich sowohl in Transformatoren als auch in gasisolierten Schaltanlangen (GIS) eingesetzt werden.
Zudem besitzt das Anschluss-System als einziges die
Zertifizierung für Offshore-Anwendungen durch die
Klassifikationsgesellschaft DNV GL und eignet sich
damit ebenfalls für den Einsatz auf Hochseeplattformen und in Windkraftanlagen. Zwischenzeitlich
umfasst die Produktfamilie Lösungen für Kabelendverschlüsse und -verbindungen, Überspannungsableiter, Durchführungen, Muffen und Spannungsprüfsysteme.
Installation und Wartung
Der zentrale Unterschied zur konventionellen Technologie besteht im fest montierten Connex-Geräteanschlussteil. Dadurch können diverse Komponenten wie Durchführungen oder Überspannungsleiter
einfach eingesteckt werden, ohne dass in das sen-
Kompakte Bauweise:
Das Umspannwerk
Oerlikon unter dem
ewz-Netzstützpunkt
benötigt nur noch rund
ein Drittel der Fläche
der bisherigen FreiluftSchaltanlage.
N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g
sible Innenleben des Transformators eingegriffen
wird. Mit anderen Worten: Der Transformator bildet
mit dem integrierten Anschlussteil gleichsam eine
Einheit und muss weder für Vor-Ort-Prüfungen
noch für den Netz-Anschluss geöffnet werden. „Das
kann den Zeitaufwand für die Erstinstallation um
75 Prozent verkürzen“, erläutert Santana. Insbesondere die bei herkömmlichen Systemen üblichen
zeit- und kostenintensiven Öl- oder Gasarbeiten
entfallen komplett. Durch ihre einsatzbereite Anlieferung seien die ölgefüllten Transformatoren auch
als sogenannte „Wandertrafos“ einsetzbar, sodass
die kostenintensive redundante Vorhaltung fest
installierter Ersatztransformatoren nicht mehr notwendig ist.
Auch Sicherheitsaspekte sprechen laut Hersteller Pfisterer für das System, welches strikt die elektrische von der mechanischen Verbindung trennt,
denn mit der platzsparenden Bauweise in innerstädtischen Lagen steigen die Sicherheitsanforderungen. „Jede Verteilstation ist externen, teilweise
unberechenbaren Einflüssen ausgesetzt, die ihren
Betrieb beeinträchtigen können. Umgekehrt kann
von den Anlagen eine Gefahr für die Umwelt ausgehen. Feststoffisolierte Verbindungstechniken
können in beiderlei Hinsicht Risiken bannen oder
zumindest begrenzen“, erläutert Ruben Grund,
Head of Technology Cable Accessory bei Pfisterer.
Beispielsweise bei der Wartung, denn je kompakter eine Anlage ist, desto wahrscheinlicher wird
es, dass das Servicepersonal bei seiner Arbeit mit
leitenden, blanken Teilen zufällig in Berührung
kommt. Vollgekapselte Anschlüsse sind berührungssicher und können daher ohne Absperrung
risikolos aufgestellt werden. Das bestätigt auch Roland Büttler. Er ist Geschäftsführer des Umspannwerks Klus im schweizerischen Kanton Solothurn,
wo die Connex-Technik beim Neubau vor einigen
Jahren durchgängig zum Einsatz gebracht wurde:
„So sicher und einfach wie Besucher diese Anlage
begehen können, kann auch unser Wartungspersonal arbeiten. Also ohne aufwendige Sicherheitsvorkehrungen die Anlagen grundreinigen, Ölproben ziehen und so fort.“
Steckbarer Überspannungsableiter
Die flexible HV-ConnexDurchführung ist direkt am
Transformator trocken einsteckbar und kann jederzeit
ausgetauscht werden.
30
Neben den Risiken für Personen will Pfisterer mit
Connex auch die Risiken für die hochwertigen Investitionsgüter minimieren. „Ein Blitzeinschlag oder
eine abrupt unter Volllast geschaltete Schaltanlage
kann beim Transformator zum Totalschaden führen. Der steckbare Connex-Überspannungsableiter
verhindert das“, erläutert Eduardo Santana. „Die
Metalloxid-Tabletten sind direkt am Betriebsmittel
platziert und bauen die ankommende Überspan-
N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g
Schaufenster
Intelligente Energie
Umspannwerk Oerlikon
Das neue Umspannwerk Oerlikon des ewz (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich) befindet sich mitten
im Stadtgebiet von Zürich, verteilt auf drei Ebenen
unter dem ebenfalls neu erbauten ewz-Netzstützpunkt. Zusammen benötigen die Bauten nur noch
30 Prozent der Fläche der bisherigen Freiluft-Schaltanlage. Pascal Müller, der als Gesamtprojektleiter
die Errichtung des neuen Umspannwerks und
Netzstützpunktes verantwortete: „Wir verwenden
Connex-Systeme und -Komponenten seit über
zehn Jahren mit sehr guten Erfahrungen. Im neuen
Umspannwerk Oerlikon sind alle Hoch- und Mittelspannungsanschlüsse der zwei Schaltanlagen und
drei Transformatoren damit ausgeführt.“ In Oerlikon
kommen insbesondere auch die neu entwickelten,
geraden 4-fach Connex-Transformatoranschlüsse bis
52 kV zum Einsatz. Sie verbinden die Transformatoren und Schaltanlagen berührungssicher über die
Stockwerke hinweg. In diese jüngste Komponente
der Produktfamilie können zum ersten Mal mehrere
vertikal geführte MV-Kabel gesteckt werden.
D
er Startschuss fiel am 1. Dezember 2015: In
fünf Modellregionen werden künftig im Rahmen des SINTEG-Förderprogramms innovative Technologien und Verfahren für die Energieversorgung der Zukunft untersucht werden. Nach
Aussagen des BMWi hatten sich insgesamt sieben
Konsortien als „Schaufenster“ beworben. Veröffentlichungen gab es jedoch nur zu den nun ausgewählten fünf Regionen (siehe auch 50,2 Ausgabe 3/2015).
Diese werden mit insgesamt bis zu 230 Mio. Euro
über vier Jahre gefördert. Das BMWi geht zudem davon aus, dass dadurch private Investitionen von rund
600 Mio. Euro erfolgen werden. Über 200 Unternehmen und weitere Akteure beteiligen sich an den Projekten, die als Blaupause für eine breite Umsetzung
intelligenter Energievernetzung in ganz Deutschland
dienen sollen. Die ausgewählten Schaufenster sind:
nung punktgenau ab, bevor sie Schaden anrichtet.“
Da die Isolierung und Feldsteuerung der Überspannungsableiter aus festem Silikon bestehen, können
sie ebenfalls platzsparend verbaut werden. Umweltrelevante Flüssigkeiten oder das klimakritische
SF6-Gas sind nicht involviert, entsprechend gibt es
keinen inneren Gasdruck, es ist keine Druckbehältervorschrift einzuhalten und die Gasüberwachung
entfällt. Durch ihre Steckverbindung lassen sich
auch die Überspannungsableiter ohne ein Öffnen
des Transformators einfach austauschen.
Ausgelegt für Netzveränderungen
Transformatoren mit einer Lebensdauer von bis
zu 50 Jahren sind eine langfristige Investition. Aus
heutiger Sicht ist für diesen Zeithorizont jedoch
nicht absehbar, wie sich die Netzinfrastruktur und
somit die Einsatzbedingungen der Transformatoren verändern werden. Zum weiterentwickelten Connex-System für Transformatoren gehört
deshalb auch eine neue steckbare Durchführung
für Freileitungsanschlüsse. Mit Connex verfügen
die Anlagen damit über eine steckbare Universalschnittstelle sowohl für Freileitungstechnik als
auch für isolierte Kabel und bleiben somit auch bei
veränderten Praxisbedingungen langfristig einsatzfähig.
Für Eduardo Santana geht die Produktstrategie
auf: „Inzwischen gibt es erste Beispiele für kompakte Umspannwerke in Gebäuden, beispielsweise das neue, auf drei unterirdischen Ebenen angelegte Umspannwerk Oerlikon in der Schweiz – und
der Markt wächst.“
Kontakt: Pfisterer Kontaktsysteme, Peter Kaiser, 73650 Winterbach, Tel.: +49 (0) 7181 7005 - 0, [email protected]
50,2 _1/2016
3. enera
Im Schaufenster "enera" in Niedersachsen geht es
unter anderem um regionale Systemdienstleistungen, die das Netz lokal stabilisieren und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien weiter erhöhen.
4. NEW 4.0
Das Schaufenster "NEW 4.0" in Schleswig-Holstein
und Hamburg soll zeigen, dass die Region bereits
2025 sicher und effizient mit 70 Prozent regenerativer Energie versorgt werden kann.
1. C/sells
5. WindNODE
Das Schaufenster "C/sells" in Baden-Württemberg,
Bayern und Hessen hat den Schwerpunkt "Solarenergie". Im Fokus steht die regionale Optimierung von
Erzeugung und Verbrauch.
Das Schaufenster "WindNODE" umfasst die fünf ostdeutschen Länder und Berlin. Ziel ist eine effiziente
Einbindung von erneuerbarer Erzeugung in einem
System aus Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor.
2. Designetz
Im Schaufenster "Designetz" in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland soll Energie
aus Solarenergie und Windkraft für die Versorgung
von urbanen und industriellen Verbrauchern genutzt
werden.
In einem nächsten Schritt können nun die Projektanträge beim Projektträger Jülich eingereicht werden. Nach Ende der Antragsphase sollen die Einzelprojekte in den Schaufensterregionen im zweiten
Halbjahr 2016 starten. Die Projektlaufzeit beträgt
vier Jahre.
www.bmwi.de
Phasenschieber der Allgäuer Überlandwerke modernisiert
S
eit über 90 Jahren versorgt die Allgäuer
Überlandwerk (AÜW) mehr als 87.000
Kunden im Allgäu mit Strom. Angrenzend Im
Westen befindet sich das Versorgungsgebiet
der Vorarlberger Kraftwerke (VKW), einem
österreichischen Energieversorger, der auch
weite Teile des Westallgäus versorgt. Um gezielt elektrische Energie zwischen den beiden
Netzen beziehen oder liefern zu können, betreiben die AÜW seit Ende der 90er Jahre ei-
50,2 _1/2016
nen Phasenschieber-Transformator mit einer
Leistung von 80 MVA. Dort führte die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) jetzt umfangreiche Retrofitmaßnahmen durch. Im Vordergrund stand dabei der Austausch der beiden
Laststufenschaltereinsätze für die Längs- und
Schrägregelung. Die bisher eingesetzten MR
Laststufenschalter mit Ölschalttechnik wurden durch VACUTAP-Laststufenschaltereinsätze mit Vakuumschalttechnik ersetzt. Der
neu in der Warte installierte TAPCON-Spannungsregler übernimmt nun die Wirkleistungsregelung, die Blindleistungsregelung,
die Spannungsregelung im Inselbetrieb
und die Synchronisierung der beiden Netze
mit einstellbarer Spannungsbandbreite und
Phasenwinkeltoleranz. Die drei ebenfalls neu
angebrachten Motorantriebe sorgen für den
zuverlässigen Antrieb der Stufenschalter und
des Umstellers.
www.reinhausen.com
31
N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g
Energieanlagen auch das Zertifizierungsprogramm und dazugehörige Prüfwerkzeuge zu entwickeln.
Den funktionalen Kern von VHPready bildet eine umfangreiche Datenpunkliste, mit der die unterschiedlichen Energieanlagen und Lasten in die Leitwarte eingebunden werden
können. Diese Liste legt die Formate der Daten fest, die bidirektional in Überwachungs- und Kontrollrichtung zwischen
Leitwarte und dezentraler Energieanlage ausgetauscht werden. Das kommunikationstechnische Fundament auf Basis
von TCP/IP bildet das Fernwirkprotokoll IEC60870-5-104 oder
IEC61850. Die Sicherheit der Datenübertragung wird durch
eine geschlossene Benutzergruppe und durch den Aufbau
eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN) gewährleistet.
Energie- und
Fertigungsnetze
im Austausch
Der Industriestandard VHPready und darauf
aufsetzende Produkte sollen Stromnetze
und Fabrikautomation enger verzahnen.
Industriebetriebe haben als Großverbraucher und
Erzeuger wesentlichen Einfluss auf die Netzstabilität.
Wenn ein Anbieter wie HMS Industrial Netge gewerblicher Kunden zwangsläufig eiworks auf der E-World ausstellt, so mag
nen erheblichen Einfluss auf die Stabilität
dies auf den ersten Blick verwundern. Das
der Netze haben. Viele der GroßverbrauUnternehmen aus Karlsruhe zählt zu den
cher sind zudem selbst Erzeuger und speiMarktführern im Bereich der insen Energie, etwa aus
BHKWs oder anderen
dustriellen Kommunikation für
Anlagen, ins Netz ein.
die Automatisierungstechnik und
Speziell größere Fertiist eigentlich in der Fertigungsindustrie beheimatet. Doch David
gungsbetriebe nutzen
Garcés, Solution Architect bei HMS
darüber hinaus LastLabs, sieht große Potenziale für das
managementsysteme,
verstärkte Zusammenwirken von
um die Produktion
Energie- und Fertigungsnetzen:
energieeffizient zu fah„Mit dem Ausbau regenerativer
ren und insbesondere
Energien steigen bekanntermaßen
teure Lastspitzen zu
die Anforderungen an die Flexibilivermeiden.
tät der Übertragungs- und VerteiEine
Möglichkeit,
die aktuellen Netzlungsnetze. Eine echte Integration
schwankungen in den
der industriellen Lasten – auch im
Griff zu bekommen,
Sinne steuernder Zugriffe – ist für
sieht David Garcés im
die intelligenten Netze der Zukunft
Über Fernwirkgateways
Zusammenspiel
von
unverzichtbar“. In der Tat entfallen
wie das Anybus SG 40 lasvirtuellen Kraftwerken
laut der Internationalen Energie- sen sich elektrische Systeme
und Lastmanagementagentur IEA rund 42 Prozent des sowie Anlagen, Systeme und
applikationen. Beide
weltweiten Stromverbrauchs auf Prozesse im Feld steuern und
führen dezentrale Erdie Industrie, so dass die Lastgän- überwachen.
32
Fernwirkgateways für die
Fertigungs- und Energienetze
zeuger und elektrische Lasten in einem Pool
zusammen und steuern sie durch eine übergeordnete Instanz. Bislang kommunizieren
sie allerdings nicht miteinander.
VHPready, der offene Standard
für virtuelle Kraftwerke
Der Kommunikationsstandard VHPready
soll das ändern und dafür sorgen, dass sich
die Leitwarte des virtuellen Kraftwerks, dezentrale Energieanbieter und große Verbraucher unmittelbar und über Herstellergrenzen hinweg verstehen. „Damit erhalten
die Netzbetreiber bessere Steuerungs- und
Stabilisierungsmöglichkeiten und die Industrie einen direkten Zugang zum Regelenergiemarkt“, kommentiert David Garcés.
VHPready steht für Virtual Heat and Power
Ready. VHPready 4.0 ist ein offener Industriestandard für für die Fernsteuerung und
den Zusammenschluss von dezentralen
Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen, Verbrauchern und Energiespeichern zu virtuellen Kraftwerken. Das von Vattenfall initiierte
VHPready-Protokoll wird mittlerweile vom
Industrieforum VHPready e.V. spezifiziert,
50,2 _1/2016
einer Industrieallianz von über 40 Unternehmen aus den
verschiedenen Bereichen des Energiemarktes, darunter Betreiber von virtuellen Kraftwerken, Energieversorger, Übertragungsnetzbetreiber, BHKW-Hersteller und Anbieter von
industriellen Kommunikationsgateways. Erklärtes Ziel ist es,
neben dem Industriestandard für die Vernetzung dezentraler
Virtuelle Kraftwerke
stabilisieren die Stromnetze
Ein virtuelles Kraftwerk kombiniert dezentrale Energieanlagen zum Zweck der Übernahme von Systemdienstleistungen,
beispielsweise zur nachfragegeführten Bereitstellung von
Regelenergie, aber auch zum Ausgleich von Schwankungen
durch das koordinierte Zusammenwirken der dezentralen
Energieressourcen und Lasten. Beispielsweise können BHKWs
Strom ins Netz einspeisen, wenn die erneuerbaren Energieanlagen gerade zu wenig produzieren, und die Wärmepumpen
können überflüssigen Strom aus dem Netz entnehmen, wenn
die erneuerbaren Energieanlagen zu viel Strom erzeugen. Studien der TU Berlin und der BTU Cottbus zeigen, dass eine solch
intelligente Vernetzung dezentraler regenerativer Kraftwerke
einen erheblichen Beitrag dazu leisten kann, große Mengen
wechselhaft anfallenden Stroms optimal in das Versorgungsnetz einzuspeisen. Dadurch kann sowohl die höhere Netzebene
entlastet als auch der Bedarf an konventionellen Reservekapazitäten deutlich verringert werden.
50,2 _ 1/2016
HMS Industrial Networks ist Mitglied des Industrieforums
und hat für die Realisierung von Lastmanagementanwendungen und virtuellen Kraftwerken Fernwirkgateways nach
dem Industriestandard VHPready entwickelt, die Anybus
SG-gateway Familie. Diese Fernwirkgateways ermöglichen
die Fernwirkung und Fernwartung elektrischer Systeme sowie das Steuern und Überwachen von Anlagen, Systemen
und Prozessen im Feld. „Dazu ist es erforderlich, dass die Gateways einerseits mit der Steuerung der Anlage vor Ort, also
etwa der SPS, kommunizieren und andererseits mit der Zentrale über Ethernet oder Mobilfunk verbunden sind“, erläutert
David Garcés. „Die Kommunikation mit der Leitwarte findet
mit VHPready statt, während für die Kommunikation mit der
lokalen Steuerung im Feld in der Regel Standards aus der Fabrikautomation wie Modbus, Profibus oder Profinet zum Einsatz kommen“, so Garcés weiter. Darüber hinaus müssten die
Gateways in der Lage sein, eine gewisse Logik ausführen zu
können, um die Befehle aus der Leitwarte (Anschalten, Ausschalten, Fahrpläne) zu verstehen und auszuführen.
Diese Anforderungen wurden nach Auskunft vom HMS
in der neuen Produktfamilie umgesetzt: Mit der Leitwarte
kommunizieren die SG-gateways über VHPready, entweder
über das Fernwirkprotokoll IEC 60870-5-104 oder mit dem
modernen IEC 61850 Standard. Für die Kommunikation mit
der lokalen Steuerung in der Fabrik bieten die Anybus SG-gateways eine Profinet-, eine Profibus- oder eine Ethernet/
IP-Schnittstelle an. Dank der Anybus-Technologie kann diese Schnittstelle mit jeder beliebigen Feldbus- oder Industrial-Ethernet-Technologie ersetzt werden, zum Beispiel EtherCAT oder Powerlink. Dadurch hat man einen universellen
Schlüssel, um mit der SPS zu kommunizieren. Darüber hinaus
werden Modbus, M-Bus und mehrere I/Os unterstützt, um
beliebige Geräte im Feld anzuschließen. Für Garcés sind der
neue Kommunikationsstandard und die darauf aufsetzende
Technologie erste Schritte auf dem Weg zu intelligenten Netzen. Für ihn steht fest: „Die Industriekommunikation ist einer
der wesentlichen Schlüssel zu Versorgungssicherheit und
Systemstabilität.“ Halle 7, Stand 322
Kontakt: HMS Industrial Networks GmbH, David Garcés, 76131
Karlsruhe, Tel.: +49 (0) 721 - 989 777 - 000, [email protected]
33
N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g
Im Umspannwerk (UW) Trochtelfingen wird die Netze BW erstmals in Deutschland
neuartige 20kV-Schaltfelder mit einem ökoeffizienten Isoliergas einsetzen.
I
n dem UW auf der Schwäbischen Alb, das für rund zehn Millionen Euro
komplett erneuert wird, laufen aktuell die Vorbereitungen zur Errichtung
des Gebäudes für die neue 20 kV-Anlage mit ihren 26 Schaltfeldern. Statt
auf die bisherigen luftisolierten setzt die EnBW-Tochter Netze BW dabei zukünftig auf kompakte, gasisolierte Schaltanlagen (GIS). Acht der Felder werden mit einer neuartigen Technologie ausgestattet, die von ABB entwickelt
wurde. Ab Mai 2016 sollen die 20 kV-Kabel auf die neue Schaltanlage umgestellt werden. Von dieser deutschlandweit ersten Pilotanlage erwarten sich
sowohl ABB als auch Netze BW wichtige Erkenntnisse über den praktischen
Umgang mit der neuen Gastechnologie. Ende August wurde eine vergleichbare Anlage in einem UW des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz) im
Stadtteil Oerlikon eingeweiht. Dort kommt das Gasgemisch zum ersten Mal
weltweit zum Einsatz - auch als Schaltmedium in der Hochspannungsebene.
ABB hat mit dem Partner 3M auf Basis von Fluorketonen das ökoeffiziente Gasgemisch als Alternative zu Schwefelhexafluorid (SF6) entwickelt.
SF6 erweist sich seit Jahrzehnten als sicher und zuverlässig und gilt in der
Branche weltweit als Stand der Technik. Aufgrund seines Treibhauspotenti-
Im neuen Umspannwerk Oerlikon
der ewz in Zürich arbeitet die weltweit
erste Pilotanlage mit dem neuen
Gasgemisch
als forscht die Industrie jedoch bereits seit Jahren nach
geeignetem Ersatz für elektrische Anwendungen. Das
neue Isoliergasgemisch besteht zum überwiegenden
Teil aus technischer Luft und besitzt nach Auskunft des
Herstellers ähnliche Eigenschaften wie SF6 – bei einem
Kohlenstoffdioxid-Äquivalent von weit unter eins. Sein
möglicher Klimaeffekt ist damit erheblich niedriger.
Laut ABB hat die neue Technik bereits bewiesen, dass
sie die strengen Anforderungen der elektrischen Normen erfülle, und sei auch entsprechend typgeprüft.
Auch hinsichtlich des Gas-Managements verspricht die
neue Technologie Vorteile, denn beim Umgang mit SF6
sind weitreichende Sorgfaltspflichten zu beachten. So
werde es beim Abbau ausschließlich von zertifiziertem
Fachpersonal rückgewonnen und anschließend wiederverwertet, berichtet Torge Andersen, der das Projekt bei
Netze BW leitet. Durch umfassende Bestandsaufzeichnungen sei zudem nachzuweisen, dass das Gas nicht
entweichen kann. Da sich die Auflagen für die Nutzung
von SF6 zukünftig eher verschärfen dürften, erwarte er
von der neuen Technologie auch eine Vereinfachung der
Dokumentationspflichten. Den Betrieb der neuen Schaltfelder wollen Netze BW und ABB mit umfassenden Untersuchungen begleiten und dafür regelmäßig Gasproben
entnehmen. Dabei strebe die EnBW-Tochter mit ihren
rund 5.000 Mittelspannungsschaltfeldern laut Geschäftsführer Martin Konermann „baldmöglichst einen deutlich
größeren Pilotversuch“ an.
Kontakt: Netze BW GmbH, Ulrich Stark, 70567 Stuttgart,
Tel.+49 (0) 711- 2895 2136, [email protected]
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Stromrichterstationen
mit neuer Technik
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Schaltfelder
mit ökoeffizientem Isoliergas
SG-gateways
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Amprion und TransnetBW
haben gemeinsam mit ihrem Technologiepartner Siemens die
geplante Technik der ULTRANET-Konverter vorgestellt.
ULTRANET – eine neue Stromleitung in
Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Technik (HGÜ) – ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden ÜNB. Die Trasse
wird zwischen Phillipsburg in Baden-Württemberg und Osterath in Nordrhein-Westfalen verlaufen und soll die Kapazität der
Übertragung zwischen den beiden Bundesländern um zwei GW erhöhen. Das
Herzstück sind die Umrichter am Anfang
und Ende der Leitung, die im Oktober bei
Siemens in Auftrag gegeben wurden. Die
Konverterstationen verbinden ULTRANET
mit dem Wechselstromnetz, indem sie
Wechsel- in Gleichstrom umwandeln und
umgekehrt. Die Anlagen werden zu den
modernsten ihrer Art zählen, melden die
Betreiber. Neu ist unter anderem die „Vollbrückentechnologie“, die Fehler auf einer
Gleichstrom-Freileitung bereits im Umrichter klären kann, ohne dass ein Abschalten
der Leitung erforderlich ist. Ein weiterer
Vorteil ist nach Auskunft von Siemens die
sogenannte „Schwarzstartfähigkeit”: Die
eingesetzten abschaltbaren Leistungstransistoren (IGBTs) können wie ein Generator
dabei unterstützen, auch ein spannungsloses Netzsegment selbständig aufzubauen
und sind damit schwarzstartfähig. „Das ist
ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der
Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten“, sagt Dr. Klaus
Kleinekorte, Geschäftsführer bei Amprion. Dr. Werner Götz, Geschäftsführer von
TransnetBW ergänzt: „Die Auftragsvergabe
ist ein wichtiger Meilenstein für ULTRANET.
Zusammen mit unserer Entscheidung für
den Standort der Anlage am südlichen
Endpunkt in Baden-Württemberg sind nun
die Weichen gestellt, um dieses wichtige
Leitungsprojekt zu realisieren.“
www.siemens.com
www.amprion.net
www.transnetbw.de
Halle 3, Stand 211
Umrichterstationen sind
Schlüssel­komponenten der
Hochspannungs-GleichstromÜbertragungs-Technik (HGÜ)
Kopplung von Energie- und
Automatisierungsnetzen
Anybus SG-gateways ermöglichen die
Fernanbindung von dezentralen Energieanlagen und elektrischen Lasten an
Lastmanagementsysteme und virtuelle
Kraftwerke.
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Einfache Kopplung der industriellen
Automatisierungstechnik mit den Fernwirkprotokollen im Energiebereich
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Kommunikation über VHPready mit
IEC60870-5-104 und IEC61850
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Industrial-Ethernet-Standards im Feld
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sg-gateways.indd 1
35
22.12.2015 08:50:26
ü b e r wa c h u n g
und
i n s ta n d h a lt u n g
eG
modernisiert
Die Stadtwerke München führen Prüfungen im Verteilnetz jetzt mit
einem neu entwickelten Stecksystem von Phoenix Contact durch.
D
ie Stadtwerke München (SMW), einer der größten
kommunalen Versorger in Deutschland, beliefern über
1,4 Millionen Einwohner der Landeshauptstadt sowie
acht weitere Gemeinden mit Strom. Zuständig für das
Verteilnetz ist die SWM Infrastruktur. „Die Stromleitungen in unserem Netz haben über alle Spannungsebenen eine Länge von
über 12.000 km“, erläutert Maximilian Gruner, Teamleiter Sekundärtechnik Strom bei der SWM Services. Hinzukommen neun
Umspannwerke für Höchst- zu Hochspannung, 328 für Hoch- zu
Mittelspannung sowie 5.184 für Mittel- zu Niederspannung. Eine
schnelle Störungserkennung – und dementsprechend eine Umschaltung der Netzleitungen – hat höchste Priorität im Unternehmen. Dazu überwachen digitale Netzschutz-Relais permanent
Messdaten von Strom- und Spannungswandlern aus den Umspann- und Verteilstationen. Fehler, wie etwa ein Kurzschluss auf
der Leitung durch einen umgefallenen Baum, werden so zuverlässig erkannt. „Das Netzschutz-Relais löst dann den Leistungsschalter aus, der die betreffende Leitung freischaltet“, erläutert Gruner.
„Weil die Versorgungssicherheit maßgeblich von der Funktion der
Netzschutz-Relais abhängt, führen wir regelmäßige Schutzprüfungen durch.“
36
Bis vor etwa zwei Jahren haben die SWM zu diesem Zweck Prüfstecker und Prüfbuchsen eingebaut. Bei Schutzprüfungen werden
durch Schalthandlungen auf der Klemmenleiste dann zusätzlich
sukzessive Melde- und Auslösekontakte geöffnet und dabei entschärft. Ein redundanter Schutz der Leitung im Mittelspannungsbereich besteht dann allerdings nur für ausgewählte Leitungen. Ein
Fehler bei der Schutzprüfung kann bei nicht redundanten Schutzsystemen weitreichende Folgen haben – bis hin zur Zerstörung von
einzelnen Teilen der Anlage.
Alternative Einsatzmöglichkeiten
messungen oder die Trennung der Auslösespule des Hochspannungsschalters vom
Schutzgerät durchgeführt werden. Fame
ist sowohl in der Steckzone wie auch im
Anschlussbereich fingerberührsicher ausgeführt. Sternpunkte im Stromwandlersatz
können wahlweise auch über Steckbrücken
direkt in der Prüfsteckleiste umgesetzt werden. Eine weitere Reihenklemmenleiste mit
Wandlertrennklemmen entfällt.
Die Stadtwerke München loben insbesondere die hohe Flexibilität und Sicherheit
sowie den Bedienkomfort. „Die Vorteile des
Systems liegen in der eindeutigen Kontaktüberlappung beziehungsweise projektgenauen Prüfsteckerfertigung – das kann
auch ein Drehschalter nicht bieten“, so Gruner. „Die gute mechanische Führung beim
Einstecken sowie der Schutz gegen das
Schrägziehen des Steckers sind weitere Vorteile für uns.“ Halle 2, Stand 110
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Bundesweites Informationssystem
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Deutschlandweit
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eG
eG
eG
Hohe Sicherheit: Beim Ziehen des Steckers
soll eine patentierte Drehgriffmechanik bei
geringem Kraftaufwand für genaue Signalzustände sorgen.
Eine Initiative der Chemie-,
Gas- und Ölleitungsbetreiber
www.bil-leitungsauskunft.de
Neuartiges Steckprüfsystem
Um all diese Aufgaben schneller, übersichtlicher und vor allem sicherer durchführen zu können, nutzen die Stadtwerke München
jetzt das neu entwickelte Steckprüfsystem „Fame“ von Phoenix
Contact. Die schnelle Kontaktierung spart dabei nach Auskunft des
Herstellers bis zu 50 Prozent Zeit bei der Vorbereitung der Prüfungen ein. „Mittels Fame können wir eine komplexe Prüfschaltung
für ein Schutzgerät in einem einzigen Steckvorgang mit dem Prüfgerät verbinden“, so Gruner, „alle notwendigen Schaltvorgänge
können wir sicher und automatisch umsetzen.“ Die Reihenfolge der
Kontaktbrücken, Trennungen und Kontaktierungen ist durch den
50,2 _1/2016
Die Leitungsauskunft
Bei anderen Anwendern wird Fame zusätzlich zur Klemmenleiste direkt in die Schaltschranktür eingebaut, so dass die Prüfung
bei geschlossener Tür erfolgen kann.
Auch in Anlagen, die nicht freigeschaltet
werden können, läßt sich mit Fame prüfen.
Dann wird während der Prüfung mit dem
Fame-Prüfstecker ein Reserveschutzgerät
eingeschliffen, das für eine gleichbleibende Netzsicherheit auch während der
Prüfung sorgt. Auch wenn ein Schutzgerät
ausfällt, ist diese Vorgehensweise möglich.
Kontakt: Phoenix Contact, Bernd Schairer, 32825 Blomberg,
Tel. +49 (0) 5235 300, [email protected]
50,2 _ 1/2016
© TRACTOTECHNIK GmbH & Co. KG, Lennestadt
Schutzgeräteprüfung
Stecker vorgegeben – und daher immer
korrekt. Die Varianz an möglichen Beschaltungen ist hoch – es können zahlreiche serielle Schaltfolgen der Wandlertrennklemmen in einer einzigen, parallel gesteuerten
Steckhandlung umgesetzt werden. „Diese
Vorgehensweise kann viele Fehler vermeiden – etwa offene Verbindungen oder
das Setzen der Kurzschlussbrücke für die
Stromwandler“, erläutert Bernd Stairer vom
Industriemanagement Energie bei Phoenix
Contact, der auch die Stadtwerke München
betreut. „Der Schutztechniker kann sich auf
die Beschaltung des Prüfsteckers konzentrieren.“ Auch das Wartungspersonal kann
jetzt viel einfacher prüfen. Um ein Fehlstecken bei gleichpoligen Prüfsteckern zu
verhindern, sind Prüfsteckleiste und Prüfstecker durch Kunststoffprofile kodierbar.
Außerdem können unterschiedliche Funktionsgruppen auf einer standardisierten
Prüfsteckleiste verdrahtet werden. Maximilian Gruner: „So führten wir anfangs zum
Beispiel das Haupt- und Reserve-Schutzrelais über eine Prüfsteckleiste mit zwei
getrennten Prüfsteckern, wodurch wir viel
Platz sparen.“
Zur freien Belegung der Kontakte stehen
drei „Steckzeiten“ zur Auswahl: Zum Beispiel der lange Kontakt für das Aus-Signal
und für Hilfssignale, der mittlere Kontakt
für Spannungswandler, und der kurze Kontakt für Stromwandler. Ein nicht belegter
Kontakt dient als Blindkontakt. Weiteres
Zubehör wie Bypass-Stecker und farbig
gekennzeichnete einpolige Stecker gehören ebenfalls zum Fame-Programm. Mit
dem einpoligen Stecker können Einzel-
Ü b e r wa c h u n g u n d I ns ta n d h a l t u n g
Schritt für Schritt
Daten zu allen Aufträgen und Meldungen werden
dabei auch Planwerke und Analyse-Funktionen
zur Verfügung gestellt und die Dokumentation
unterstützt. Aber auch die Navigation, das mobile
Drucken oder ein Barcodeleser gehören heute zur
selbstverständlichen Ausstattung. „Mit Hilfe der
NEO Mobile Suite verfügen wir heute über ein mobiles SAP-System, dass sich nahtlos in alle Prozesse
und Informationsflüsse integriert“, so Lemkemeyer.
Dabei wurde auch dem Thema IT-Sicherheit zentrale Aufmerksamkeit geschenkt – für einen Betreiber kritischer Infrastrukturen wie der Energienetze
heute eine ganz zentrale Anforderung. So verfügen alle mobilen Geräte nicht nur über eine Festplattenverschlüsselung und können nur über eine
so genannte Reaktiv Autoboot Authentifizierung
gestartet werden. Auch die Datensynchronisation
erfolgt über eine gesicherte VPN-Verbindung per
Mobilfunk. Durch mehrfaches tägliches Synchronisieren über Mobilfunk wird zudem einem ungewollten Datenverlust vorgebeugt. Ein DLP-System
überwacht die Schnittstellen der Geräte und verhindert so auch hier, dass Daten ungeplant abfließen oder verloren gehen.
zum Ziel
Die Stadtwerke
Bielefeld realisierten mit der NEO
Mobile Suite von
FRITZ & MACZIOL
ein System, das die
mobile Instandhaltung punktgenau
unterstützt.
Heute arbeiten fast alle
Monteure mit dem „mobilen
Büro”, das im Verlauf des
Projekts entwickelt wurde.
38
N
eun Jahre ist es her, dass sich die Stadtwerke Bielefeld zum ersten Mal mit dem
Thema „Mobile Instandhaltung“ beschäftigten. Heute werden 90 Prozent aller mobilen Prozesse im technischen Betrieb elektronisch
unterstützt. Die Einführung erfolgte schrittweise auf
Basis der NEO Mobile Suite von FRITZ & MACZIOL.
Mit knapp 2.200 Mitarbeitern und 660 Millionen
Euro Umsatz gehören die Stadtwerke Bielefeld zu
den großen kommunalen Unternehmen in der
Versorgungsbranche Deutschlands. Schon seit
dem 19. Jahrhundert versorgen sie die Einwohner
Bielefelds mit Strom, Gas und Wasser, seit den 50er
Jahren kam auch die Fernwärme dazu. Gerade dieses breite Portfolio war einer der Gründe dafür, dass
sich das Unternehmen nicht Hals über Kopf in die
mobile Instandhaltung stürzte.
„Es gab in dieser Zeit einige Unternehmen, deren
Projekte gescheitert sind, weil sie zu viel auf einmal
wollten. Deswegen haben wir uns ganz bewusst
dafür entscheiden, über kleine Pilotprojekte in ganz
unterschiedlichen technischen Bereichen auszuprobieren, welcher Weg für uns der richtige ist“, beschreibt Stephan Lemkemeyer, verantwortlich für die
Einsatzsteuerung und DV-Koordination bei den
Stadtwerken Bielefeld, die Ausgangssituation. Dazu
wurden zunächst einmal die grundsätzlichen Anforderungen an die Lösung genau definiert.
„Wir wollten ein System, dass sich nahtlos in die
Unternehmensprozesse integriert und alle Aufgaben rollengerecht unterstützt. Schließlich ist die
Wartung eines Schiebers im Wasserwerk etwas
anderes als die einer Trafostation oder einer Gasanlage“, umreißt Stephan Lemkemeyer die Herausforderungen. Sämtliche verfügbaren Ressourcen sollten im System transparent gemacht werden, um
sie so effizient wie möglich einsetzen zu können,
Anlagen nur dann repariert oder gewartet werden, wenn dies tatsächlich nötig ist. Die dafür benötigten Daten und Informationen sollten jeweils
dort verfügbar sein, wo sie gebraucht werden. Und
schließlich musste die Arbeits- und Einsatzsteuerung zentral über nur ein System erfolgen.
Drei-Säulen-Modell
„Aus allen diesen Vorgaben entwickelten wir ein
‚Drei-Säulen-Modell’, das bis heute die Grundlage
für unsere mobile Instandhaltung ist: Es besteht
aus den Komponenten Mobile Datenerfassung
(MDE), Zustandsmanagement (ZMS) und Ressourcenplanung und -steuerung (RPS). Die gemeinsame Datenbasis ist das SAP-System“, fasst er das
Konzept zusammen.
Im Rahmen einer ausführlichen Marktanalyse
identifizierten die Stadtwerke Bielefeld insgesamt
18 Anbieter, von denen allerdings zehn nach Übersendung des Lastenhefts gleich wieder absagten.
Zur Präsentation wurden am Ende fünf Anbieter
eingeladen und deren Systeme einer genauen Analyse unterzogen. Dafür wurde ein eigenes Drehbuch angefertigt, dem sich die jeweiligen Anbieter
im Rahmen einer großen Runde stellen mussten,
in der nicht nur die Bereichsleiter, sondern auch
die Monteure vertreten waren. Am Ende fiel die
Entscheidung zugunsten der NEO Mobile Suite
von FRITZ & MACIOL – nicht zuletzt auch, weil das
NEO-Team„überzeugend, offen und in einer fast
hemdsärmeligen Art“ auf alle Problemstellungen
des Drehbuchs eingegangen ist, so Lemkemeyer.
50,2 _1/2016
Erfolgreicher Aufbau
Auf dieser Grundlage wurde das System bis heute in weiten Teilen des Netzbetriebes ausgerollt,
dabei wurde immer auch ausreichend Zeit für
die Optimierung der Lösung und der Prozesse
reserviert. Das verlängerte zwar die Projektlaufzeit, dafür konnten alle gesetzten Ziele auch erreicht werden. Auch der Grundsatz, das Projekt
Die mobile Instandhaltung wurde
anhand der Unternehmensstrategie und nicht
schrittweise auf die einzelnen Arbeitsbereiche ausgeweitet.
auf Basis einer Vorgabe der IT-Technik aufzusetzen, zahlte sich aus. Denn letztere änderte sich
im Verlauf der letzten Jahre grundlegend. „Gestartet
sind
wir
noch
auf Basis der SAP Module MAM/MAU, die dann
Die positive Einschätzung bestätigte sich dann im Rahmen der
sukzessive durch die Neuentwicklung der NEO Mobile Suite ersetzt
ersten Pilotprojekte in den Bereichen „Geräte-/Zählerwechsel“ für
wurden. Auf diese Weise wurden wir ein wichtiger EntwicklungsStrom, Gas, Wasser und Fernwärme sowie in der Inspektion für die
partner für dieses Produkt und brachten aktiv die Anforderungen
Umspannwerke. Im Rahmen einer Prozessanalyse wurden dafür zuder Energiewirtschaft mit ein“, erzählt Stephan Lemkemeyer. Auch
nächst die Anwendungsfälle beschrieben und in ein Navigationsaktuell steht mit der Abkündigung von SAP Netweaver und der Umdiagramm überführt, auf dessen Grundlage dann die Oberflächen
stellung auf SAP mobile Platform und HANA ein weiterer Technolomodelliert und der Prototyp für die grafischen Oberflächen erstellt
giewechsel an. Zudem werden die Prozesse und Funktionen immer
wurde. Damit wurden anschließend unterschiedliche Endgeräte
weiter ausgebaut und optimiert. Ein Ende ist dabei sicher noch nicht
im täglichen Einsatz getestet, bevor die Entscheidung zugunsten
abzusehen. Das Ziel, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, wurde
der Toughbooks von Panasonic fiel. „Für uns war die Akzeptanz der
aber in jedem Fall erreicht. „Wir konnten die Produktivität im BackBenutzer ein ganz entscheidender Faktor, weswegen wir schon bei
endprozess deutlich steigern, vor allem auch durch den Wegfall der
diesen ersten Piloten strikt auf die bestmögliche Ergonomie geMedienbrüche. Seitdem sind auch die Datenverluste auf Null zurückachtet haben. Dies hat dann auch maßgeblich zur erfolgreichen
gegangen. Früher war das ganz anders, denn Papier ging regelmäßig
Umsetzung beigetragen“, berichtet Stephan Lemkemeyer.
verloren und damit auch die darauf vermerkten Informationen“, fasst
Schrittweise wurde in den Folgejahren die mobile InstandhalStephan Lemkemeyer zusammen. Das mobile Endgerät ist auf diese
tung in die weiteren Bereiche ausgerollt und die Funktionalität erWeise heute für den Monteur bei den Stadtwerken Bielefeld zu einer
weitert. So entstand ein „mobiles Büro“, das alle Komponenten für
Selbstverständlichkeit geworden.
den Außendiensteinsatz umfasst. Neben den Informationen und
Halle 2, Stand 511
Kontakt: FRITZ & MACZIOL GmbH, Herr Jens Beier, 89081 Ulm, Tel. +49 (0) 731-15510, [email protected]
50,2 _1/2016
39
Ü b e r wa c h u n g u n d I ns ta n d h a l t u n g
Digitaler Workflow zur
Leitungsauskunft
Das BIL-Portal fungiert als Kommunikationsdrehscheibe
zwischen dem Unternehmen, das
eine Bauauskunft anfragt, und
den angebundenen Leitungsbetreibern. Der Auskunftssuchende
kann an seinem Portalzugang,
der sich nach einer einfachen Registrierung öffnet, sein Bauvorhaben, zu dem er Auskunft wünscht,
Jens Focke, Vorstand der BIL eG.
Noch im Februar startet BIL, das Online-Portal
zunächst mittels einer alphanumezur bundesweiten Leitungsauskunft. Auch viele
rischen Suche nach Straßen und Orten lokalisieren und in einer KarStadtwerke wollen es nutzen.
te als Fläche eintragen. In der nächsten Eingabemaske erfolgen die
detaillierte Beschreibung sowie die Klassifizierung des Bauvorhabens.
Zu den erforderlichen Basisinformationen wie Maßnahmenbenapp sechs Monate nach Gründung der BIL eG ist das BIL-Ausschreibung, Bautermin und Dauer können Dokumente, Zeichnungkunftsportal technisch bereits weitgehend fertiggestellt. „Wir
en, Bilder zugefügt und Zusatzangaben wie zum Beispiel benötigtes
werden am 29. Februar in den Live-Betrieb gehen“, berichtet
schweres Bau- und Spezialgerät hinterlegt werden. Diese erleichtern
den Leitungsbetreibern die Betroffenheitseinschätzung erheblich.
Jens Focke, Vorstand der BIL eG. „Einfache und klare Bedienerführungsowie modernste Web-Technologie haben uns von Anfang an bei der
BIL prüft nun die Zuständigkeiten anhand einer FlächenverUmsetzung geleitet“, ergänzt BIL-Projektleiter Dirk Hemmen. Im Erschneidung des eingetragenen Bauvorhabens mit den Zuständigkeitsflächen der Leitungsbetreiber und übermittelt dem Anfragengebnis zeigt sich ein Portal, das in vielerlei Hinsicht wegweisend sein
den das Ergebnis. Den als zuständig ermittelten Leitungsbetreibern
kann.
– und nur diesen – leitet BIL die Anfrageinformationen weiter. Die
Das belegt auch die hohe Resonanz bei den Leitungsbetreibern,
Leitungsbetreiber sehen auf ihrer Portalseite die eingehende Anfradie laut Jens Focke durchgängig sehr positiv auf das neue Angebot
ge und können daraufhin die tatsächliche Betroffenheit überprüreagieren. „Auch erste regionale Leitungsbetreiber und Stadtwerfen. Die Rückmeldung an den Anfragenden über den Bearbeitungske stehen vor dem Beitritt", berichtet er. „Aus den Gesprächen wird
status sowie der Austausch von Informationen zum angefragten
deutlich, dass sich die Bauwirtschaft gerade in städtischen RandVorhaben erfolgen ebenfalls online über das Portal. Dabei greift BIL
bereichen und bei Änderungen der Konzessionsrechte schwer tut,
nicht in die bei den Leitungsbetreibern intern hinterlegten Arbeitsden zuständigen Leitungsbetreiber zu identifizieren.“ Auch der
prozesse ein, sondern fungiert lediglich als Austauschplattform.
durchgängige digitale Workflow zur Leitungsauskunft werde in vieLeitungsdaten verbleiben in der Hoheit der Leitungsbetreiber.
len Stadtwerken als echte Arbeitserleichterung gesehen.
Sowohl für Leitungsbetreiber als
auch für Anfragende übernimmt BIL
BIL, das neue Online-Portal für Leitungsauskunft
zudem die Archivierung und Aufverspricht hohe Mehrwerte für die Bauwirtschaft
zeichnung, da sämtliche Anfragen
sowie die Leitungsbetreiber.
und Vorgänge nebst allen Details
historisch katalogisiert und gespeichert werden. Nach Fertigstellung
der Datenintegrationsschnittstelle
und Systemschnittstelle können
die Betreiber im Februar dann endgültige Zuständigkeitsflächen in
BIL einstellen. Die Anwendung der
Systemschnittstelle wird einigen
Leitungsbetreibern schon zum BILStart einen vollständigen digitalen
Workflow in den eigenen nachgelagerten GIS- und Workforce Managementsystemen gestatten. Weitere
Informationen findet man unter
www.bil-leitungsauskunft.de.
Halle 4, Stand 127
K
Generation genX
Die tragbare „Generation genX“
P
ünktlich zur E-World bringt die EMH Energie-Messtechfür die Zählwerksüberprüfung
steht im Fokus des Messeaufnik das neue Checkmeter 2.3genX zur Marktreife, den
tritts: das neue Checkmeter
jüngsten Spross der tragbaren „Generation genX“ für die
2.3genX und der PWS 2.3gen X.
Zählwerksüberprüfung. „Mit dem kleinen und extrem
leichten tragbaren Präzisionsmessgerät machen wir die
Vor-Ort-Überprüfung von ein- und dreiphasigen Elektrizitätszählern noch komfortabler als mit dem Vorgängermodell“, sagt EMH Vertriebsleiter Lars Busekrus. Mit
seinen kompakten Abmessungen und dem Farbdisplay
mit Touchscreen und grafischer Benutzerschnittstelle
sieht er das CheckMeter 2.3genX bestens für die heutigen
Ansprüche im Bereich der Zählwerksüberprüfung aufgestellt. Das dreiphasige Arbeitsnormal
zur Überprüfung von modernen hochkomplexen Elektrizitätszählern wird mit einem universellen Zangeneingang im Bereich von 10 mA… 100 A verwendet. Optional ist eine Direktmessung
Klasse 0,1% mit separater Box möglich. Die Software CAlegration ermöglicht die Speicherauslesung, Online-Datenerfassung und Präsentation. Zu den Funktionen gehören die Strom- und
Spannungsmessung, die Phasenwinkel- und Leistungsfaktormessung ebenso wie die Frequenzmessung. Neben den genX-Produkten hat der Anbieter aus dem norddeutschen Brackel ein breites Portfolio an tragbaren Prüfgeräten für die Vor-Ort-Prüfung, stationären, vollautomatischen Mess- und Prüfanlagen für die Serienprüfung
sowie Produkte zur Qualitätssicherung bei Energieversorgern im Messegepäck.
Halle 2, Stand 431
Kontakt: EMH Energie-Messtechnik GmbH, Lars Busekrus,21438 Brackel, Tel. +49 (0)4185 5857 0, [email protected]
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 NEUE GESCHÄFTSMODELLE DURCH
FLEXIBILISIERUNG
 ERZEUGUNG IM ZUKÜNFTIGEN
STROMMARKT – DIE ERNEUERBAREN
ALS KÜNFTIGE LEITENERGIE
 WEATHER: DRIVER & THREAT FOR
THE ENERGY INDUSTRY
Das vollständige KonferenzProgramm und das Anmeldeformular
finden Sie unter:
www.e-world-essen.com
Kontakt: BIL eG, Jens Focke, 53123 Bonn, Tel.: +49 (0) 228 - 9258 5290, [email protected]
40
50,2 _1/2016
50,2 _ 1/2016
41
E ne r g ies p ei c h e r
In drei Schritten zum Ergebnis
Flow. Am Beginn des Projekts stand eine Simulation,
bei der das Modellnetz (LVN
Verteilnetz) im Hinblick auf
aktuelle und zukünftig zu erwartende EE-Ausbau- und Einspeiseszenarien, deren Konsequenzen
auf das lokale Verteilnetz und die
Möglichkeit zur Einbindung von
Speichern berechnet wurde. Auf
diesem Wege konnte man sowohl
die wirtschaftlich optimalen Speicherkapazitäten erschließen als
auch die technischen Anforderungen an einen Redox-Flow-Speicher
auf der Verteilnetzebene – insbesondere das notwendige dynamische Verhalten. Parallel hierzu
wurde ein für Redox-Flow-Batterien und Netzsystemdienstleistungen geeigneter Batteriewechselrichter der Leistungsklasse 200
kW DC / 500 kVA von der Firma
SMA entwickelt. Younicos übernahm die Definition und die Ausarbeitung einer Schnittstelle der
Batterie zum Stromnetz und zum
Batteriewechselrichter. Aufbauend
auf den Simulationsergebnissen
wurde schließlich der Demonstrations-Speicher der Firma Gildemeister energy solutions gemäß den erforderlichen Spezifikationen projektiert und in
das lokale Verteilnetz an einem optimalen
Netzpunkt integriert.
Im laufenden Betrieb der kommenden ein
bis zwei Jahre sollen nun die Simulationsmodelle anhand von Messdaten validiert
werden. Darauf aufbauend wollen die Partner ein Gesamtkonzept zur Integration von
Großbatterien in Verteilnetze entwickeln
und eine technische und wirtschaftliche
Gesamtbewertung des Netzausbaus im Vergleich zur Batterieintegration vorlegen.
Projektpartner bei dem für drei Jahre angelegten Projekt sind das Reiner Lemoine
Institut, die SMA Solar Technology, LEW
Verteilnetz und Younicos. Die Kosten für das
Forschungsvorhaben belaufen sich auf insgesamt 2,9 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert
das Projekt Smart Power Flow aufgrund eines
Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Halle 3, Stand 100
Die Integration und der Betrieb des Ortsspeichers im Netz der LVN markiert bereits
die zweite Phase des Projekts SmartPower-
Kontakt: Lechwerke AG, Ingo Butters, 86150 Augsburg,
Tel. +49 (0) 821-328-1673, [email protected]
Flüssigspeicher soll
Netzausbau vereinfachen
Im Projekt Smart Power Flow wird erstmals der Einsatz einer
großen Vanadium-Redox-Flow-Batterie im lokalen Nieder­
spannungsnetz der LEW Verteilnetz (LVN) erprobt.
U
m die Versorgungssicherheit und
Systemstabilität zu gewährleisten,
stehen bei vielen Netzbetreibern derzeit Investitionsentscheidungen bezüglich
des Netzausbaus an. Einiges deutet darauf
hin, dass die Integration von Großbatterien
in das Stromnetz ein wichtiges Werkzeug in
diesem Prozess sein und den Ausbau von
erneuerbaren Energien deutlich erleichtern
kann. Das Projekt Smart Power Flow soll
dazu weitere Erkenntnisse liefern: Erstmalig
wird dabei der Netzbetrieb unter Einbeziehung von Redox-Flow-Batterien und einer
speziell für diesen Zweck entwickelten Leistungselektronik in einem Verteilnetz mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Energieeinspeisung getestet. Dazu wurde im Herbst
der sogenannte CellCube FB200-400 DC von
Gildemeister energy solutions in Tussenhausen im Landkreis Unterallgäu offiziell in
Betrieb genommen – ein Ortsspeicher mit
einer Leistung von 200 KW und einer Kapazität von 400 KWh. Der Standort wurde aus 80
möglichen Orten ausgewählt, da hier mehrere Photovoltaikanlagen Strom mit einer
Leistung von maximal 560 KW ins Ortsnetz
42
einspeisen und ein entsprechend großer
Ortsnetztransformator vorhanden ist.
Im Projekt soll untersucht und quantifiziert
werden, inwiefern ein regionaler Netzausbau durch den Einsatz von Batteriespeichern
begrenzt werden kann. Außerdem möchten
die Projektpartner mit dem Ortsspeicher verschiedene Betriebs- und Vermarktungsweisen
erproben, wie etwa Spannungshaltung, Frequenzregelung, Blindleistungsmanagement
und die Teilnahme am Regelenergiemarkt. Damit soll gezeigt werden, dass der Spagat zwischen wirtschaftlichem und netzstützendem
Betrieb möglich ist. Aktuell wird der Speicher
so eingesetzt, dass er durch eine intelligente
Spannungsregelung nicht nur das Netz stabilisiert und idealerweise den Bedarf an Netzausbaumaßnahmen senkt, sondern zeitgleich
Primärregelleistung bereitstellt – unter den
aktuellen Rahmenbedingungen der lukrativste Einsatzbereich für Großbatterien.
50,2 _1/2016
Geeignet für
Smart Grid
Die Strom zu Gas-Demonstrations-Anlage in Frankfurt/Main
besteht den Simulationstest.
I
nsgesamt 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe bündeln
schon seit einigen Jahren ihr Know-how und Kapital, um
gemeinsam in die Entwicklung der Strom zu Gas-Speichertechnologie zu investieren. Im Fokus steht die Prüfung der Praxistauglichkeit der Strom zu Gas-Technologie.
Die Unternehmen sind überzeugt, dass diese langfristig
das größte Potential hat, die überschüssigen Mengen an
regenerativen Energien zu speichern. Zu diesem Zweck
entwickeln, bauen und betreiben die Unternehmen über mehrere
Jahre (2012 – 2016) gemeinsam eine eigene Demonstrationsanlage
in Frankfurt am Main. Die Anlage wandelt Strom in Wasserstoff um
und speist diesen dann in das Gasverteilnetz ein.
Im Herbst 2015 wurde erstmals getestet, wie sich die Anlage in einer
zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Energielandschaft
verhält. Dazu hatte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme
(ISE) eine Software für eine Echtzeit-Steuerung entwickelt. Während
des Livebetriebs ist die Strom-zu-Gas-Anlage mittels Computersimulation mit Wind- und Solaranlagen, einem Blockheizkraftwerk (BHKW)
und dem Verbrauchernetz in einem virtuellen Smart Grid zusammengeschaltet worden. Das bedeutet: Die Anlagen sind real und in
Echtzeit an unterschiedlichen Standorten gelaufen, wurden allerdings
nicht physikalisch innerhalb eines Netzes, sondern eben virtuell in
der Simulation zusammengeschaltet. Wenn es ein Überangebot an
Strom gab, wandelte die Strom-zu-Gas-Anlage ihn automatisch in
Gas (Wasserstoff) um und speiste es in das Gasverteilnetz ein. Bei zu
wenig Strom hat das angeschlossene BHKW das gespeicherte Gas zur
Rückverstromung genutzt. Der gesamte Prozess erfolgte automatisch
durch eine intelligente Steuerungssoftware. „Mit der Einbindung unserer Anlage in ein virtuelles Smart Grid ist ein entscheidender Schritt
erfolgt. Wir haben bewiesen, dass die Strom zu Gas-Technologie Unterschiede zwischen Stromerzeugung und –verbrauch intelligent
aussteuern kann und das bis auf die Minute genau“, so Michael Riechel, Vorsitzender des Thüga-Vorstands. Für die Betreiber ist dieses
Ergebnis entscheidend, um die Technologie zur Speicherung größerer
Energiemengen einzusetzen. Dazu muss sie nämlich in der Lage sein,
automatisch auf sich ständig ändernde Bedingungen in der Erzeugung und beim Verbrauch zu reagieren. Halle 2, Stand 528
Kontakt: Thüga AG, Carmen Meinhold, 80335 München,
Tel. +49 (0) 89-38197-1542, [email protected]
50,2 _ 1/2016
Neue und alte Technologie: Der Elektrolyseur vor dem denkmalgeschützten Schornstein eines Heizwerkes der Mainova
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43
IT u n d
p r o z e ss e
I T u n d P r o z esse
Jenseits der
Zähler
Wesentliche Themen für VNB:
Etablieren neuer und Anpassung
bestehender Prozesse
Datenbereitstellung und Wettbewerb verlangen neue Prozesse. Die alten Marktprozesse
sind einer Überprüfung zu unterziehen.
ÜNBs werden für die heute bei den VNBs
angesiedelten Clearing- und Prüfungsprozesse zusätzliches Personal aufbauen. Die
Marktkommunikation, heute in den sogenannten Marktregeln für die Bilanzkreisabrechnung Strom (kurz MaBiS) beschrieben,
ist neu zu gestalten.
Auf die Verteilnetzbetreiber in Deutschland kommen Herausforderungen zu, die weit über den Rollout intelligenter Messsysteme hinausgehen. Jochen Buchloh, Geschäftsführer der
Beratungsgesellschaft konsekwent, gibt seine Einschätzung.
M
it der im Sommer erwarteten
Verabschiedung des Gesetzes
zur Digitalisierung der Energiewende und des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG-E) ändern sich die
Rahmenbedingungen für Verteilnetzbetreiber (VNB) in Deutschland. Neben der seit
längerem erwarteten Verpflichtung für den
Rollout digitaler Stromzähler lassen sich
zwei Prinzipien ausmachen:
1. D
ie Regeln des Datenaustauschs werden neu gefasst. VNB verlieren ihre
Verantwortlichkeit für die Bereitstellung verbindlicher Daten für die energiewirtschaftlichen Prozesse.
2. N
ach dem Willen des Gesetzgebers
wird der Messstellenbetrieb regulatorisch aus dem Monopolbereich des
Netzbetriebs herausgelöst und wettbewerblich ausgerichtet.
Neue Regeln des
Datenaustauschs
Ab 1998 wurde in Deutschland sukzessive
die Energiemarktliberalisierung umgesetzt.
Seit dieser Zeit gelten VNB als verantwort-
44
lich für die Bereitstellung verlässlicher Daten
für energiewirtschaftliche Marktprozesse.
Bilanzierung, Prognose und Abrechnung
basieren letztlich auf den durch die VNBs
übertragenen und deren Messdienstleistern erhobenen Werten. Folgt man den
Ansätzen des MsbG-E, so hat dies nun ein
Ende. Stattdessen sollen die Daten aus den
neuen digitalen Messeinrichtungen durch
den unabhängigen Messstellenbetreiber
(MSB) zur Verfügung gestellt werden. Alternativ können sie, falls vorhanden, durch
jeden Marktteilnehmer vom Smart Meter
Gateway direkt bezogen werden. MSB verantworten künftig die Plausibilisierung
und Ersatzwertbildung (§ 35 (1) MsbG-E)
sowie Schätzung von Messwerten im Fehlerfall (§§ 55 (2), 71 (3) MsbG-E). Zusätzlich
soll die Verantwortung für das Bilanzkreismanagement intelligenter Messsysteme (§§
66 ff. MsbG-E) auf die ÜNB übergehen. Nach
Ansicht von Fachleuten geschieht dies aus
zwei Gründen. So habe die Lobbyarbeit der
Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) hier erfolgreich gewirkt, die ihre Abhängigkeit im
Bilanzkreismanagement von sehr vielen klei-
nen VNB reduzieren wollen. In die gleiche
Richtung gehe das Interesse des Gesetzgebers, der für diesen komplexen energiewirtschaftlichen Prozess auf wenige und große
Unternehmen setze und sich effizientere
Prozesse erhoffe. Kommt es zu einem derartigen Umbau, so hat dies langfristig erhebliche Auswirkungen auf die regional aufgestellten Netzbetreiber. Diese müssen prüfen,
inwieweit sie einen komplexer werdenden
MSB ausprägen wollen und verlieren in ihrer
eigenen Marktrolle Teile der energiewirtschaftlichen Kompetenzen. Sie können und
müssen sich im Verwaltungsbereich schlanker aufstellen.
Jochen Buchloh ist
seit über 20 Jahren
in verschiedenen
Management- und
Consultingfunktionen für die Energiewirtschaft tätig
und leitet heute ein
eigenes Beratungsunternehmen.
50,2 _1/2016
Entflechtung und Wettbewerb
des Messstellenbetriebs
Noch basiert aus Perspektive der verpflichteten Unternehmen die Refinanzierung des
Messstellenbetriebs auf den Grundsätzen
der Anreizregulierung. Mit dem MsbG-E
schafft der Gesetzgeber Raum für freie
Preisbildung. Um Verbraucher und Endkunden vor zu hohen Preisen zu schützen,
definiert er jedoch Standardleistungen und
kundensegmentscharfe
Maximalpreise
(Preisobergrenzen). Für den Marktstart werden die MSB bei den VNB zum Rollout der
digitalen Zähler verpflichtet. Die Kombination aller Maßnahmen zielt auf die Schaffung eines neuen Marktes.
Noch konzentrieren sich die meisten
Unternehmen in ihren Vorbereitungsaktivitäten auf die technische Machbarkeit des
intelligenten Messwesens. Die Auswirkungen aus Entflechtung und Neuregelung
des Preismechanismus werden indes mittelfristig wesentlich mehr Aufmerksamkeit
erfordern. Die Anforderungen an Unternehmensführung und Management im Monopolgeschäft des technisch orientierten
50,2 _1/2016
Prüfung der Aufbauorganisation
In der Folge sind die Organisationen umzubauen und eine veränderte Personalstrategie
ist zu entwickeln. Wo soll weiter in eigenes
Personal investiert und wo müssen Dienstleister eingesetzt werden?
Umbau der IT-Landschaft
Die bestehende IT-Organisation ist langfristig schlanker aufzustellen. Einsparungen sind
angesichts deutlich steigender (formaler)
Anforderungen beim MSB und an die ITSicherheit dringend erforderlich.
Verteilnetzbetriebs auf der einen und eines
wettbewerbsorientierten und sich auf digitale Innovationen ausrichtenden Messstellenbetriebs auf der anderen Seite könnten
kaum größer sein.
Viele Marktteilnehmer sind skeptisch
hinsichtlich der Entwicklung eines echten
Wettbewerbsmarktes. Sie verweisen auf
die bereits gescheiterten Versuche durch
MessZV und Liberalisierung des Messwesens sowie die Trägheit der Endkunden bei
der Wahl ihres Lieferanten. Solchen Skeptikern können jedoch vier zentrale Thesen
entgegnet werden:
1. D
er Business Case für den digitalen
MSB ist nach eigenen Abschätzungen
für rund 80 Prozent der Unternehmen
in den definierten Standardleistungen nicht tragfähig. Eine große Zahl
der Unternehmen wird sich von ihren
Aktivitäten trennen oder zusätzliches
wettbewerbliches Wachstum horizontal (neue Kunden in anderen Netzgebieten) oder vertikal (ergänzende Produkte bei Bestandskunden) generieren
müssen.
2. Der Markt startet in für Angreifer attraktiven Kundensegmenten.
Die Preisobergrenzen der ersten
Pflicht-Rollout-Kunden bieten angesichts fast identischer Kosten bei Kunden mit geringen Energieverbräuchen
oder Einspeiseleistungen und solchen
mit hohen Werten interessante Margen. Großen MSB bietet sich in diesen
Segmenten attraktives Wachstumspotenzial.
3. Die Bündelung von Verbrauchern
durch die Wohnungswirtschaft professionalisiert das Marktverhalten.
Besteht bisher für Endkunden ein
Wahlrecht, wird die Bündelung einer
großen Zahl von Kunden künftig eine
interessante Ergänzung des Produktportfolios wohnungswirtschaftlicher
Unternehmen sein.
4. Inhome-Digitalisierung ist bereits jetzt
ein umworbener Megatrend und bietet zahlreiche Synergien mit dem digitalen Messstellenbetrieb. Beide verlangen sichere Kommunikationsnetze für
bidirektionale Dienste, haben Schnittstellen zu den Themen Energie, Visualisierung und zur Automatisierung im
Haushalt.
Mit dem Gesetz zur Digitalisierung der
Energiewende regelt das BMWi nicht nur
den Einbau von intelligenten Endgeräten.
Auch weite Teile der den Verteilnetzbetrieb
betreffenden Energiemarktregulierung werden perspektivisch umgestellt. Wie genau
die Details des künftigen Marktgeschehens
sich entwickeln, hängt zum Teil von noch zu
erstellenden Verordnungen und Marktprozessen, vor allen Dingen aber vom Verhalten
der Marktteilnehmer ab. Offenbar kommt es
zu deutlichen Weichenstellungen in Richtung großer Strukturen und mehr Wettbewerb. Unternehmen, die in diesen Märkten
künftig eine (maßgebliche) Rolle einnehmen wollen, müssen kurzfristig, spätestens
aber nach Verabschiedung des Gesetzes,
mit geeigneten Projekten reagieren.
Kontakt: konsekwent GmbH, Jochen Buchloh,
40882 Ratingen, Tel.: +49 (0) 2102 298 - 941,
[email protected]
45
I T u n d P r o z esse
Die Kommunikationsnetze der
Energieunternehmen wandeln sich zu
multifunktionalen Autobahnen für Daten,
Sprache, Video- und Sensorinformationen.
Sichere Kommunikationsnetze
für
Smart Grids
Bei der strategischen Ausrichtung ihrer Kommunikationsnetze können Energieunternehmen von
Konzepten aus dem Verkehrswesen profitieren.
B
ei kritischen Infrastrukturen in der
Stromversorgung wird meist nur
an Kraftwerke, Stromeinrichtungen
oder Umspannstationen gedacht.
Mindestens ebenso wichtig sind jedoch die
IT- und Kommunikationsnetze für deren
Steuerung und Kontrolle. Dies gilt nicht nur
im laufenden Betrieb sondern insbesondere
auch im Störfall: „Gerade dann ist es essenziell, dass die Kommunikationsmöglichkeiten
bestehen bleiben. Nur so lassen sich Betriebszustände überwachen, Einsatzkräfte koordinieren und Entstörungen durchführen“,
betont Dr. Reinhard Wegener, Director Technology Center beim Systemintegrator und
Technologiedienstleister telent. Nach seiner
Erfahrung stellt die Kontrolle und
Steuerung der IT-Kommunikationsnetze eine wachsende Herausforderung auch im Energiesektor dar. So
sind die bestehenden Kommunikationsinfrastrukturen oft historisch
gewachsen und umfassen in der Regel unterschiedliche Übertragungstechnologien. Zusätzlich müssen im
Zuge der Dezentralisierung immer
mehr Komponenten in das Kommu-
In Multi-Service-Netzen können unterschiedliche Übertragungstechniken
und -protokolle wirksam und sicher
verbunden werden
46
nikationsnetz integriert und über alle Netzebenen hinweg zu einem funktionierenden
Ganzen orchestriert und gemanagt werden.
Das Verhalten des Gesamtnetzes sollte dabei
jederzeit im Blick sein.
Multi-Service-Netze
„Das klassische Rollenmodell in der Energieversorgung verändert sich durch die Energiewende massiv. Klassische, verbindungsorientierte Netze oder reine Datennetze
konvergieren hin zu Multiservice-Autobahnen“, sagt Dr. Wegener. Verschiedene Dienste wie Daten, Sprache, Video- und Sensorinformationen würden heutzutage über ein
und dasselbe Netz übertragen. Vor diesem
Hintergrund plädiert er für den Aufbau einer Multi-Service-Netzinfrastruktur, die auf
modernen IP-Technologien aufsetzt. Für die
Planung der entsprechenden Energieinformationsnetze muss das Rad hier nicht neu
erfunden werden, betont der Experte – bei
Verkehrsinfrastrukturen etwa würden mithilfe solcher Multi-Service-Netze bereits unterschiedliche Kommunikationsanforderungen
abgedeckt. „Diverse Übertragungstechniken
und -protokolle wirken dabei harmonisch
zusammen und ermöglichen ein übergeordnetes Netzkonzept“, sagt Dr. Wegener.
Die Anforderungen an ein solches Netzwerk werden für die Erstellung eines Konzepts nach einem einheitlichen Schema in
einem Katalog erfasst. Mögliche Parameter
sind die Betriebsrelevanz der Applikation,
der Sicherheitsbedarf, die Anzahl der Endsysteme, deren Kommunikationsbeziehungen und verwendete Protokolle, die QoS
(Quality of Services)-Anforderungen sowie
die Verfügbarkeit. Diese Eckdaten und die
Schlüsselanforderungen des Anwenders
bestimmen maßgeblich die Zielarchitektur
stufe betreiben zu können, wie das bei klassischen Zeitmultiplex-Verfahren (TDM) üblich
ist, sei allerdings eine adäquate Netzüberwachung und -steuerung essenziell, betont der
Telekommunikationsfachmann. Deren Aufgabe ist es, die moderne IP-basierte mit der
TDM-basierten Welt zu verbinden und einen
fließenden Übergang zu neuen Netzstrukturen zu ermöglichen. Dieser sukzessive Umbau
trägt der Tatsache Rechnung, dass die Lebensdauer der bisherigen Kommunikationsnetze
etwa 15 bis 20 Jahre beträgt und die aktuellen
Betriebsprozesse teilweise eng mit einer bestimmten Technologie verknüpft sind.
Netzmanagementsystem
und das Design des Energieinformationsnetzes. So wird beispielsweise sichergestellt,
dass versorgungskritische Anwendungen
rückwirkungsfrei bleiben, sprich: dass die
Ausgangsgröße der jeweiligen Regelungsglieder nicht auf die Eingangsgrößen zurückwirken. Insgesamt werden die Anwendungen dann gemäß einem QoS Design in
definierten Verkehrsklassen nach Betriebsrelevanz und Netzwerkanforderungen gruppiert, sodass der Datenverkehr für versorgungskritische Applikationen Vorrang hat.
Die Festlegung der jeweiligen Zielarchitektur schließt eine technologische und
wirtschaftliche Bewertung
der am Markt verfügbaren Zugangstechnologien
(z. B. Powerline, drahtlose
Festnetzanschlüsse oder
Breitbandnetze) und Paket-Transporttechnologien wie etwa Ethernet
oder MPLS ein. Auch die
Dr. Reinhard Wegener ist
Director Technology Center
telent, einem Unternehmen
der euromicron Gruppe.
Nutzbarkeit von vorhandenen öffentlichen
Telekommunikationsnetzen (Mobilfunk, Kabelnetz, DSL) anhand der definierten Schlüsselanforderungen ist dabei zu berücksichtigen.
Neue Netztechnologien
„Durch die technologische Weiterentwicklung im Umfeld paketorientierter Netze stehen Funktionen wie schnelle Ersatzwegeschaltungen zur Verfügung, die eine sichere
Übertragung gewährleisten und bislang
ausschließlich in deterministischen Netzen
zu finden waren“, weiß Dr. Reinhard Wegener.
Heute könnten IP-MPLS
Betriebsnetze mittels
zusätzlicher Maßnahmen den Transport von
Diensten ebenso sicher
und stabil realisieren
wie klassische PDH
(Plesiochrone Digitale
Hierarchie) und SDH
(Synchrone Digitale Hierarchie)-Telekommunikationsnetze. Um die
Dienste mit mindestens
der gleichen Qualitäts-
Dreh- und Angelpunkt in Kommunikationsinfrastrukturen mit Netzelementen unterschiedlicher Hersteller und heterogener
Technik ist damit ein übergreifendes Netzmanagementsystem (NMS). Es sorgt für die
Visualisierung des Netzes und automatisiert
die Betriebsabläufe. Dabei können zum Beispiel Alarmlisten, der aktuelle Netzzustand,
Topologie- und Geräteansichten sowie Qualitätsdaten dargestellt werden. „Der Aufbau
des NMS ist abhängig vom Betriebskonzept
und wird entsprechend der bereits vorhandenen Systeme und gewünschten Funktionalitäten eingerichtet“, erläutert Dr. Wegener, der bei telent entsprechende Konzepte
entwickelt und umsetzt. Ein wesentliches
Ziel sei es dabei, die Überwachung und Steuerung des Telekommunikationsnetzes mit
seinen Netzknoten und Diensten möglichst
einfach zu gestalten. Komplexe Konfigurationsaufgaben sollten sich dabei an der eingesetzten Technologie orientieren und vom
NMS durch einfache Eingaben umgesetzt
werden können. Dazu sollte das System ISO
definierte Hilfsmittel und Routinen zu den
Konfigurationsaufgaben sowie umfangreiche Managementfunktionen bereithalten.
Für hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit des Kommunikationsnetzes müssen zusätzlich zum NMS und den entsprechenden
Betriebsabläufen eine redundant angelegte
Netzkonzeption und eine ausreichend dimensionierte Notstromversorgung sorgen
– von der Konfiguration über die Überwachung bis hin zur Diagnose und Entstörung.
Wichtig für den Netzbetreiber sei auch eine
hohe Skalierbarkeit und Interoperabilität der
Lösung mit zukünftigen Technologien.
Halle 4, Stand 227
Kontakt: telent GmbH, Ralph Keil, 71522 Backnang, Tel.: +49 (0) 7191- 900-3475, [email protected]
50,2 _ 1/2016
47
I T u n d P r o z esse
Kommunikation
Darstellung, Aufbau Infrastruktur
bis in den letzten Winkel
Eine der drei Haupstationen des
Funksystems an einem Strommast.
Dafür wurden eigens wind- und
wetterfeste 19” Rack-Gehäuse gefertigt. Die Hauptstationen besitzen
eine eigene Stromversorgung inklusive Notstromakku-Pufferung.
Wie ein Versorgungsnetz im Hochschwarzwald per Digitalfunk eine integrierte
Sprach- und Datenkommunikation realisiert, die auch Blackouts überstehen kann.
W
ie können Netzbetreiber eine schnelle, sichere und
hochverfügbare Kommunikation von Anlagen und
Personen ermöglichen? Diese Frage treibt viele Versorger aktuell um, doch selten sind die Anforderungen so hoch wie bei einem aktuellen Projekt bei der Elektrizitätswerke Schönau Netze (EWS). Denn in dem Versorgungsgebiet, das
drei Teilnetze vereint, ist die Topographie sehr anspruchsvoll. Die
Hochlagen des Schwarzwaldes sorgen dafür, dass die Mobilfunkabdeckung stark zu wünschen übrig lässt. Schließlich teilen mit dem
Belchen und dem Feldberg zwei der höchsten Erhebungen des Mittelbebirges das Versorgungsgebiet.
Die EWS und die benachbarte Energieversorgung Titisee-Neustadt
(EVTN) und das Kraftwerk Köhlgartenwiese haben eine Kommunikationsplattform für ihr gemeinsames Netz installiert, die auf einem
digitalen, schmalbandigen Funk basiert und sowohl Daten- als auch
Sprachkommunikation abdeckt – und auch bei einem flächendeckenden Stromausfall noch ihren Dienst tut. Zudem ist es an das
dortige Leitsystem gekoppelt. Installiert, geplant und gewartet wird
die Lösung D|E|F Smart Radio Net von der Deutsche Energie Funk
(D|E|F) GmbH. Deren Besonderheit ist, dass es gleichermaßen für die
Kommmunikation von Daten und Sprache entwickelt wurde. Dabei
ist die gleichzeitige Übertragung von seriellen und Ethernet-basier-
48
ten Datensystemen möglich, unter anderem aufgrund des Einsatzes
von Datenfunkmodems (von Satel) der neuesten Generation. „Mit
der neuen Modulationstechnik sind nun auch im schmalbandigen
Funkbereich echte Webbrowser Anwendungen möglich, wodurch
auch eine Fernparametrierung der Geräte oder eingesetzter Peripherie möglich ist“, sagt Stefan Lichy, Geschäftsführer beider D|E|F.
Im März 2015 startete das EWS-Projekt, inzwischen sind sowohl
Sprach- als auch Datenkommunikation vollständig in Betrieb genommen. „Es ist wirklich beeindruckend, wie gut die Sprachverständlichkeit ist – als wenn der Kollege neben einem steht“, berichtet Martin
Halm, Geschäftsführer der EWS Netze, über den Nutzen des Sprachfunks. Und das bei flächendeckender Verfügbarkeit, bis in die hintersten Winkel entlegener Täler oder auf den Skipisten in den Höhenlagen.
Genau dort hat die Firma D|E|F, die bei dem Projekt als Komplettdienstleister fungierte, zwei dieser drei notwendigen Hauptstationen
installiert (siehe Bild) und auf dieser Basis eine intelligente Umsetzer-Struktur realisiert. Speziell positionierte Repeater sorgen für eine
komplette Abdeckung des gesamten, mehr als 70 Kilometer durchmessenden Versorgungsgebietes.
Umfangreiche Vermessungen vor Ort haben die Standort-Evaluation und -Optimierung der Funkinfrastruktur, also vor allem von Hauptstationen, Umsetzern und Repeatern, unterstützt. Wobei auch spe50,2 _1/2016
zielle, hauseigene Antennenentwicklungen
von D|E|F dafür sorgen, dass deutlich weniger
Umsetzer-Stationen notwendig sind.
Da Reichweiten des Funkgebiets auch Frankreich und vor allem die Schweiz berührten,
musste D|E|F auch berücksichtigen, dass
zuteilungsfähige Frequenzen in den Nachbarländern anderweitig genutzt beziehungsweise vergeben sind. „Durch die enge Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur und
deren intensiven Bemühungen konnte eine
Koordination von belegungsfähigen Frequenzen mit den Nachbarstaaten Frankreich
und Schweiz erreicht werden”, berichtet Lichy.
„Zudem sorgen auch die Spezialantennen
dafür, dass die Aussendung außerhalb des
Versorgungsgebietes stark reduziert wird", so
Lichy weiter.
Die komplexe Planung ergab auch, dass
das Sprachfunknetz in drei unabhängige Versorgungs(-unter)gebiete aufgeteilt ist, die jeweils von verschiedenen
Frequenzen genutzt und via Leitzentrale zusammengeschaltet werden. Dabei müssen keine kabelgebundenen Backbones oder Richtfunkstrecken genutzt werden, trotzdem ist die Kommunikation in und
aus allen öffentlichen Telefonnetzen möglich.
Um die Bedienfreundlichkeit zu steigern hat die D|E|F ein automatisiertes Frequenzbelegungssystem installiert, bei dem je nach
räumlichem Sektor eine unterschiedliche Frequenz genutzt wird. Ein
GPS-System erkennt dabei automatisch den Standort und wählt demnach die entsprechende Frequenz des Radionetzes. Die Klartextanzeige informiert den Benutzer über den aktuellen Versorgungssektor.
Per Funk können sowohl Gruppengespräche als auch separat wählbare, anonyme Einzelgespräche geführt werden. Gespräche ins Telefonnetz oder aus dem selbigen erfolgen immer anonym, das heißt,
nicht alle Teilnehmer können Gespräche mitverfolgen. In der Klartextanzeige der Geräte wird immer der Gesprächspartner angezeigt.
Ebenso gibt es eine Anruferspeicherliste.
Die Fahrzeuge wiederum sind zudem speziell mit sogenannten Kurzstreckenumsetzern ausgestattet, die für die Kommunikation mit den
mobilen Handfunkgeräten, also gewissermaßen die letzten Meter der
Besonderheiten der Funklösung
· Bidirektionale Kommunikation
· keine dauerhafte, nur bedarfsorientierte Verbindung
· Möglichkeit zu proaktivem Netzbelastungsmanagement duch den
Infrastrukturbetreiber D|E|F
· Garantie von Volumen und Geschwindigkeit für die Kunden
· Komplette Abdeckung der Anforderungen für die Teilnahme am
Regelenergiemarkt
· Spezielle Stromversorgungen vom Kilovolt- in den Niedervoltbereich
· Integrierte Notstrom/Batterieversorgung
Architektur des Funknetzes: Alle Ebenen, vom Nahbereich (oben) bis zur
weltweiten Ebene,werden von D|E|F Smart Radio Net abgedeckt.
Funkstrecke, sorgen. So können sich die Mitarbeiter auch außerhalb
der Fahrzeuge oder innerhalb von Gebäuden frei bewegen. „Somit
ist eine Versorgung in fast jeden Mikrowinkel des Gebietes gegeben“,
schwärmt Geschäftsführer Halm.
Das Funksystem ist direkt an den Leitstand der EWS (IDS-Technologie) gekoppelt. „Dies ist die Basis für das Thema Fernwirken und Fernwarten, das wir in Zukunft auch als kleinerer Versorger stark ausbauen
werden“, sagt Halm. D|E|F hat das Fernwirkprotokoll (IEC 60870-5-104)
integriert, so dass eine Einbindung in das IDS-System problemlos
möglich war.
In der Leitstelle gewährt ein Dispatcher per umfassender Visualisierung den Überblick über das Sprachfunknetz mit allen seinen Funktionen. An diesem befindet sich auch die zentrale Sprachgarnitur. Es
besteht die Möglichkeit, die einzelnen Versorgungsgebiete manuell
oder ferngesteuert so zu verriegeln, dass diese abgeschottet als eigene Inseln betrieben werden können.
Das integrierte Funknetz wird von D|E|F vollständig ferngewartet und verwaltet, da die Hauptstationen im Winter nicht mehr erreichbar sind. Das Networkmanagementsystem (NMS) nutzt dabei
einen eigenen Datenkanal innerhalb der dem Kunden zugeordneten Funknetze, über die D|E|F die komplette Funktionalität – also Betriebsbereitschaft, Störungsdiagnose, Ferndiagnose, Fernreparatur,
Umprogrammierung und auch die Einhaltung der Frequenznutzung
– überwachen kann. „Über unseren eigenen Satellitenuplink oder
unserem D|E|F Backbone Landes-Radionetz ist dies unter Ausschluss
von öffentlichen Netzen für jeden unserer Kunden automatisch fester Bestandteil unseres Funktions- und Technikangebotes.“, sagt Stefan Lichy. Halle 7, Stand 101
Kontakt: Elektrizitätswerke Schönau Netze GmbH, Martin Halm, 79677 Schönau, Tel.: +49 (0) 7673 - 8885 - 55, [email protected]
D|E|F Deutsche Energie Funk GmbH, Stefan Lichy, 83253 Rimsting, Tel.: +49 (0) 8051- 939 692 - 0, [email protected]
50,2 _1/2016
49
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Erkennungssoftware pixometer können Zählerstände (Strom, Gas und Wasser)
über die Kameras von Smartphones, Tablets und MDE-Geräten „abgescannt“
werden. Die Technik ist als SDK (iOS, Android) einfach in Apps und Workforce Management-Tools integrierbar. Stadtwerken und Versorgern wird pixometer auch als
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kostenlose Demoversion der App sowie ein Evaluierungs-SDK sind verfügbar.
co.met GmbH
Sascha Schlosser
Hohenzollernstraße 75, 66117 Saarbrücken
Tel. +49 0681-587 2292
Fax +49 0681-587 2371
[email protected]
www.co-met.info
Die co.met GmbH ist mit 14 Jahren Erfahrung und mit über 350 aktiven Vertragskunden Deutschlands größter und erfahrenster Spezialist in der Messdienstleistung. Als Tochter der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH
(VVS) und als grundzuständiger MSB/MDL ist co.met für die Bewirtschaftung von
ca. 240.000 Messstellen im Netzgebiet der Saarbrücker Stadtwerke verantwortlich.
Darüber hinaus erbringt co.met bundesweit an über 3,5 Mio. Zählpunkten bei
Stadt- und Gemeindewerken System- und Prozess-Dienstleistungen im Messwesen.
rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft
Bayenthalgürtel 9
50968 Köln
Tel. +49 221 93731- 602 oder 612
Fax +49 221 93731- 600
[email protected]
www.rhenag.de
rhenag liefert Gas, Strom, Wasser sowie moderne Energielösungen für 160.000
Kunden und ist Kooperations- und Dienstleistungspartner der Energiebranche.
Nach dem Prinzip "aus der Praxis für die Praxis" bündelt rhenag so ihre Erfahrungen aus der eigenen Versorgungstätigkeit und den Kooperationsprozessen als
Beteiligungsmanager. Diese einmalige Doppelkompetenz macht rhenag zum
Premiumdienstleister. Mit mehr als 200 zufriedenen Kunden gehören wir zu den
führenden Beratungsunternehmen für Energie- und Wasserversorger.
devolo AG
Charlottenburger Allee 60
52068 Aachen
Tel. +49 241 18279212
[email protected]
www.devolo.de/smart
Die Aachener devolo AG ist Pionier und ausgewiesener Experte im Bereich
Powerline-Datenkommunikation. Mit dem leistungsstarken und praxiserprobten
G3-PLC Modem 500k und dem devolo smart meter gateway bietet die devolo
AG Produkte für die Datenübertragung und Datensicherheit im Smart Grid für
Energieversorger und Netzbetreiber.
SSV Software Systems GmbH
Dünenweg 5
30419 Hannover
Tel. +49 511 40000 - 0
Fax +49 511 40000 - 40
[email protected]
www.ssv-embedded.de
Seit über 30 Jahren entwickelt und produziert die SSV Software Systems GmbH
langlebige und langzeitverfügbare Hardwarebaugruppen und Systeme für unterschiedlichste Branchen - von Versorgungsunternehmen der Energiewirtschaft
über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu Verkehrstechnik und Medizinsystemen. Das Portfolio reicht dabei von einzelnen Produkten bis hin zu kompletten Ende-zu-Ende Lösungen aus Hard- und Software für OEMs.
Hartkopf DV-Integration und Geodaten GmbH
Reichspräsidentenstr. 21-25
45470 Mülheim an der Ruhr
Tel. +49 208 698880 - 11
Fax +49 208 698880 - 12
[email protected]
www.hartkopf.biz
Die Hartkopf DV-Integration und Geodaten GmbH ist Spezialist für Datenintegration und Datenqualität unabhängig von der eingesetzten Software bei
Versorgungsunternehmen und Netzbetreibern. Das Unternehmen hat dazu
leistungsfähige, bidirektionale Schnittstellen entwickelt, mit denen Daten aus
einer Vielzahl von Fachsystemen (GIS, kfm. Systeme, Leitsysteme) zusammengeführt und konsolidiert werden. Die Kernkompetenzen liegen in der schnellen
Analyse der Situation und der zuverlässigen Projektrealisation.
Theben AG
Frau Stephanie van der Velden
Hohenbergstraße 32, 72401 Haigerloch
Tel. +49 7474 692 - 446
Fax +49 7474 692 - 199
[email protected]
www.theben.de
Mit 7 Tochterunternehmen in Europa, weltweit über 60 Vertretungen und mehr
als 700 Mitarbeitern zählt die Theben AG zu den führenden Herstellern von
Komponenten für KNX Haus- und Gebäudeautomation. Bereits seit 2008 nimmt
Theben eine führende Rolle bei der Entwicklung von Smart Meter Gateways
ein: CONEXA ist aktuell das einzige Smart Meter Gateway mit PTB-Zulassung
weltweit. Theben ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert und verfügt über ein
durch das VDE-Institut autorisiertes Prüflabor.
IDS GmbH
Nobelstraße 18
76275 Ettlingen
Tel. +49 7243 218 0
Fax +49 7243 218 100
[email protected]
www.ids.de
Die IDS GmbH in Ettlingen ist Spezialist für Netzleittechnik, Fernwirk- und Automatisierungstechnik, Stationsleit- und Schutztechnik sowie für Netzmanagement. Wir
bieten Produkte und Dienstleistungen für die Energieversorgung aus einer Hand
und entwickeln offene, anwenderorientierte Lösungen auf Basis von Marktstandards. Damit gewährleisten wir eine schnelle Umsetzung der Projekte auf Basis der
aktuellsten Marktanforderungen und eine reibungslose IT-Integration. Und das
schon seit 40 Jahren.
VOLTARIS GmbH
Voltastraße 3
67133 Maxdorf
Tel. +49 6237 935-414
Fax +49 6237 935-419
[email protected]
www.voltaris.de
VOLTARIS ist der Experte für Lösungen im Energiedatenmanagement, Messstellenbetrieb und Smart Metering für Stadt- und Gemeindewerke, Netzbetreiber,
Industrie und Gewerbe. Wir bieten passgenaue Dienstleistungen rund um intelligente Zähler und Smart Meter-Gateway zum Betrieb von Messsystemen,
Gateway-Administration, Lösungen für Gerätemanagement und Marktkommunikation, Datenmanagement (MDM, EDM), WiM-Prozesse sowie Mehrwertdienste
wie Visualisierung und EEG-Lösungen.
Unternehmensindex
50Hertz5
ABB35
Amprion35
BDEW4
BIL40
Bittner+Krull12
BTC16
Caterva11
co.met
18, 24-26
cronos19
DEF48-49
devolo20-21
E.ON Metering
4
Elektrizitätswerke Schönau 48-49
EMH41
ewz29
50
An b ie t e r v e r z ei c h nis
Fritz&Macziol38-39
Greenergic5
HMS32-34
Kisters14
konsekwent44-45
Landys&Gyr16
LEW Verteilnetz
42
Maschinenfabrik Reinhausen
31
MeteoGroup8
mobileX10
N-ERGIE14
Netze BW
35
Next Kraftwerke
6
pixolus12
Pfisterer28-30
Phoenix Contact
36-37
PPC19
reisewitz15
RWE5
Schleupen15
Siemens8,35
SINTEG31
Somentec Software
11
Stadtwerke Bielefeld
38-39
Stadtwerke Konstanz
24-26
Stadtwerke München
36-37
Stadtwerke Schwäbisch Hall
11
Telefónica22-23
telent46-47
Theben24-26
Thüga43
TransnetBW35
Trianel4
Universität Stuttgart/EEP
4
Vattenfall6
Voltaris10
Anzeigenindex
adapted solutions
43
BIL37
co.met17
DEF15
devolo6
EMH21
E-world41
HMS35
Meterpan12
Pfisterer52
PPC10
reisewitz11
RWE9
Telefónica27
Theben19
Wago5
Wilken Neutrasoft
14
50,2 _1/2016
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Fax +49 221 92182516
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Straße / Nr.
PLZ / Ort
Datum
1. Unterschrift
Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben.
Datum
2. Unterschrift
51
PFISTERER macht den
Leistungstransformator
steckbar
Ob Kabel- oder Freileitungsanschluss, Prüfadapter oder
Überspannungsableiter: Alle Transformator-Komponenten
von PFISTERER nutzen die universellen trocken steckbaren
Anschlussbuchsen des CONNEX Systems. Das macht
Design, Inbetriebnahme und Einsatz von Transformatoren
unerreicht flexibel.
Auch für Verteiltransformatoren hat PFISTERER alle
Anschlusselemente im Programm, dazu noch Spannungsprüf- und -anzeigegeräte sowie Erdungs- und Kurzschließmaterial.
HV-CONNEX
Kabelanschluss
www.pfisterer.de
HV-CONNEX
Überspannungsableiter
HV-CONNEX
Freileitungsanschluss
the power connection