Einzelpreis 12,00 € 1 / 2 0 1 6 50,2 Das Magazin für intelligente Stromnetze Die Spannung steigt ISSN 2199-4102 www.50komma2.de E-world energy & water 2016 Netztechnik und -steuerung Überwachung und Instandhaltung Kompakte Anschlusstechnik Mobile Instandhaltung in Bielefeld Smart Meter Energiespeicher Mieterstrommodell in Konstanz Smart Power Flow Inhalt 3 Editorial Editorial & Impressum 4 Aktuell D 7 Sonderseiten zur E-world er Gesetzesentwurf zur Digitalisierung der Energiewende wurde vom Kabinett verabschiedet. Der Rollout intelligenter Messsysteme ab 2017 wird damit ab sofort zum bestimmenden Thema für Stadtwerke und Netzbetreiber. Gleichzeitig entsteht quasi auf einen Schlag ein immenser Markt für Geräte, IT-Lösungen, Beratungs- und Dienstleistungen. Dabei geht es nicht nur um die Umstellung des Messwesens im engeren Sinne, sondern auch um die Vielzahl von Anwendungen, die mit der Verfügbarkeit hochgenauer Verbrauchsdaten möglich werden. Auf der E-world energy & water vom 16. bis zum 18. Februar 2016 in Essen präsentieren mehrere Hundert Anbieter die nächsten Schritte auf dem Weg zum intelligenten Verteilnetz – das Spektrum an Innovationen war selten so breit. 20 Smart Metering 20Rollout ready?! 22 Gute Verbindung 24 Die Kür vor der Pflicht 28 Netztechnik und -Steuerung 28 Plug and Play im Umspannwerk 31 Schaufenster Intelligente Energie 32 Energie- und Fertigungsnetze im Austausch 34 Schaltfelder mit ökoeffizientem Isoliergas 35 Stromrichterstationen mit neuer Technik 36 Überwachung und Instandhaltung 36 Schutzgeräteprüfung modernisiert 38 Schritt für Schritt zum Ziel 40Durchblick im Netz 41 Generation genX Ein Blick in die Praxis zeigt, dass sich nicht nur die Anbieter, sondern auch viele Stadtwerke schon längst auf den Weg in die „neue Welt“ gemacht haben. Das Mieterstrommodell, das die Stadtwerke Konstanz realisieren, zeigt das ebenso überzeugend wie das maßgeschneiderte Workforce Management, das bei in Bielefeld entstand. Selbst das aktuell heiß diskutierte Thema Datenkommunikation, dem wir in dieser Ausgabe sogar mehrere Beiträge widmen, macht da keine Ausnahme: Die Elektrizitätswerke Schönau Netze bauten in Eigeninitiative ein hochverfügbares Kommunikationsnetz für Daten und Sprache auf. Ein weiteres Kernthema bleibt die technische Modernisierung der Netze, die die Betreiber schon aktuell vor große Herausforderungen stellt. Auf der E-world und darüber hinaus gibt es spannende Neuerungen, über die wir gerne berichten – von der Anschlusstechnik über die Schutzgeräteprüfung bis hin zu einem neuartigen Isoliergas, das in einer Pilotanlage der Netze BW erprobt wird. Petra Quenel, Chefredakteurin 42 Energiespeicher 42 Flüssigspeicher soll Netzausbau vereinfachen 43 Geeignet für Smart Grid 44 IT und Prozesse Impressum redaktion Petra Quenel (V.i.S.d.P.) Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 70 [email protected] 44 Jenseits der Zähler 46 Sichere Kommunikationsnetze für Smart Grids 48Kommunikation bis in den letzten Winkel Carolin Höher Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 54 [email protected] Objektleitung Stefan Grebe Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 52 [email protected] 50 Anbieterverzeichnis produktion Michael Joschko Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 31 [email protected] Justin Fest Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 30 [email protected] verlag sig Media GmbH & Co. KG Bonner Straße 205 50968 Köln Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 50 Fax +49 (0) 2 21/ 92 18 25 -16 www.sig-media.de ISSN 2199-4102 Bildnachweise S. 1: iStock / Trifonov_Evgeniy;S. 2: Gwoeii / shutterstock S. 4: trianel; S. 5: 50Hertz; S. 6: Vattenfall, Pierklaud/Wikimedia, S.7: E-world; S 8: Siemens; S. 10: Voltaris; S. 11: Klaus-Uwe-Gerhardt/ pixelio; S. 12: pixolus; S. 14: N-ERGIE; S. 15: Alexander Raths / Fotolia; S. 18: co.met; S.19: PPC; S. 20-21: devolo; S. 23: snapinadil / shutterstock, S. 24 - 26: Theben; S. 28-30: Pfisterer, S.29: Roger Frei, Zürich; S. 31: Erich Westendarp / pixelio.de; S. 32: HMS; S. 32: shutterstock / Dmitry Kalinovsky; S. 34: Netze BW; S. 35: Siemens; S. 36-37: Phoenix Contact; S. 38-39: Fritz & Macziol, Susanne_Freitag, Oliver Krato; S. 41: EMH; S. 42: Lechwerke AG; S. 43: Thüga AG; S. 44: SWM; S. 47: Andrey Prokhorov / iStock; S. 48-49: Elektrizitätswerke Schönau Netze GmbH © Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. 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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in 50,2 berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden. 50 Unternehmensindex, Anzeigenindex 2 50,2 _1/2016 50,2 _ 1/2016 3 aktuell aktuell Südwest-Kuppelleitung kann teilweise in den Testbetrieb gehen Stadtwerke-Kooperation übernimmt Solarpark Pritzen D ie Trianel Erneuerbare Energien (TEE), ein Zusammenschluss von 38 Stadtwerken und Kommunalversorgern sowie der Stadtwerkekooperation Trianel, hat den Solarpark Pritzen im Bundesland Brandenburg erworben. „Wir haben damit das TEE-Portfolio um die erste PV-Freiflächenanlage mit einer installierten Leistung von 10 Megawatt erweitert. Unsere Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien werden wir bis 2018 auf 275 Megawatt ausbauen und konzentrieren uns Unternehmen in Deutschland wollen in den kommenden zwölf Monaten wieder mehr in Energieeffizienz investieren. Dies hat die aktuelle Erhebung des Energieeffizienz-Indexes EEI ergeben. Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zum Thema Energieeffizienz in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer IPA und dem TÜV Rheinland. An der aktuellen Erhebung zum EEI nahmen 631 und damit doppelt so viele produzierende Unternehmen teil wie im Sommer 2015. Insgesamt ist der EEI im letzten Halbjahr von 1,3 auf 2,8 gestiegen, was nach Auskunft der Wissenschaftler für ein positives Stimmungsbild für das Jahr 2016 spricht. Über 40 Prozent der befragten Unternehmen wollen mindestens ein Zehntel ihres gesamten Investitionsvolumens für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz einsetzen. Schwerpunkte liegen der Studie zufolge bei Energieeffizienz-Netzwerken und Audits. www.eep.uni-stuttgart.de BDEW veröffentlicht erste Zahlen zur Erzeugung 2015 Der Anteil der Erneuerbaren Energien am deutschen Strommix ist 2015 erneut gestiegen. Nach vorläufigen Erhebungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kamen im vergangenen Jahr 30 Prozent des Stroms aus Veränderung zu 2014 Anteile in Prozent regenerativen Anlagen (2014: Braunkohle 24,0 - 0,5 25,9 Prozent). Der weitere AnSteinkohle 18,2 - 0,5 lagenzubau und die günstigen Kernenergie 14,1 - 5,8 Wind onshore 12,0 + 39,3 Witterungsverhältnisse haben Erdgas 8,8 - 6,8 den Erneuerbaren diesen ReBiomasse 6,8 + 2,1 kordwert beschert. Insgesamt 5,9 Photovoltaik + 6,8 4,9 Sonstige Energieträger stieg die Bruttostromerzeu- 3,2 3,0 Wasser - 0,4 gung in diesem Jahr auf 647,1 1,3 Wind offshore + 458,8 Milliarden kWh (2014: 627,8). 0,9 Siedlungsabfälle - 6,1 0,0 Geothermie + 27,3 www.bdew.de 4 I auf Wind und Sonne“, berichtet Dr.-Ing. Christoph Schöpfer, Bereichsleiter Projektentwicklung Onshore. Der Solarpark Pritzen mit über 38.000 Solarmodulen hat Ende September 2015 den Betrieb aufgenommen. Der erzeugte Strom wird ins Verteilnetz der MITNETZ STROM (Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH) am Umspannwerk Großräschen eingespeist. Die Planungen gehen von einer Jahresproduktion von rund zehn Millionen Kilowattstunden aus. www.trianel.com Höhere Investitionen in Energieeffizienz geplant RWE beteiligt sich an Greenergetic Neuer Geschäftsführer Vertrieb bei der E.ON Metering Paul-Vincent Abs leitet seit dem 1. Januar 2016 gemeinsam mit Robert Pflügl die Geschäfte der E.ON Metering. Abs übernimmt die Verantwortung für den Geschäftsbereich Vertrieb und soll das Unternehmen noch stärker als Dienstleister für intelligentes Messwesen am Markt positionieren. Bereits in den Jahren von 2000 bis 2014 war Abs im E.ON Konzern tätig. So leitete er unter anderem als Geschäftsführer die Geschäfte von E WIE EINFACH sowie der E.ON Inhouse Consulting. Vor seiner Rückkehr zu E.ON arbeitete Abs als Geschäftsführer und Gesellschafter von Bluberries, einer auf die Energiewirtschaft spezialisierten Konzept- und Umsetzungsberatung. www.eon.com 50,2 _1/2016 m Gebiet des Übertragungsnetzbetreibers (ÜNB) 50Hertz konnte der dritte Abschnitt der Leitung – vom Umspannwerk Altenfeld bis zur bayerischen Landesgrenze – bereits kurz vor Weihnachten mit einem Stromkreis fertiggestellt werden. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit dem für den bayerischen Teil der Leitung zuständigen Übertragungsnetzbetreiber TenneT, so dass ein System der Leitung vorfristig den Testbetrieb aufnehmen konnte. Der zweite Abschnitt der Leitung ist gleichzeitig in den Dauerbetrieb überführt worden. Die ursprünglich für 2016 vorgesehene Inbetriebnahme wird nach Auskunft des ÜNB damit teilweise vorgezogen, um den Stromtransport zwischen Nord- und Süddeutschland noch vor der kritischen Winterzeit zu verbessern und zur Netzstabilität im Norden Bayerns nach der Abschaltung des Kernkraftwerkes Grafen- rheinfeld beizutragen. Ein weiterer Grund für die vorgezogene Aufnahme des Testbetriebes sei die Begrenzung der sprunghaft angestiegenen Kosten für Eingriffe in Netz und Markt: Die Kosten für diese Eingriffe lagen in 2015 allein im 50Hertz Netzgebiet bei über 300 Millionen Euro, bundesweit werden sie über 800 Millionen Euro betragen. www.50hertz.com Die RWE Vertrieb und das in Bielefeld ansässige Start-up Greenergetic werden ab sofort als strategische Partner zusammenarbeiten. Das 2012 gegründete Unternehmen bietet Energieversorgungsunternehmen (EVU) ein digitales Geschäftsmodell für Dienstleistungen im Bereich Photovoltaik an. Der Kern des Angebots ist ein Portal, das in die Homepage des EVU integriert wird und es Kunden dann ermöglicht, eine Photovoltaik-Anlage zu konfigurieren und zu bestellen. Ergänzend können weitere Leistungen sowie optional auch ein BaFin geprüftes PV-Pachtmodell in Anspruch genommen werden. Mittlerweile ist die White-Label-Lösung von Greenergetic nach Auskunft des Unternehmens bei 60 EVU im Einsatz. Derzeit wird das PV-Portal mit drei Entwicklungspartnern ausgebaut. www.greenergetic.de Anzeige WAGO AUTOMATISIERT VERTEILNETZE – mit Sicherheit! Schon heute gemäß BDEW-White-Paper im Einsatz: der PFC200 von WAGO • Mit integriertem 3G-Modem • Übertragung und Verarbeitung gemäß IEC 60870-5-101/-103/-104, IEC 61850, IEC 61400, DNP3 und MODBUS www.wago.com Halle 2, Stand 2-402 e-world E-world 2016: Halle 4, Stand 4-130 Sicher – kommunizieren und steuern im intelligenten Netz V attenfall hat am 19.11.2015 in Hamburg das Kraftwerk Moorburg offiziell eingeweiht. Beide Kraftwerksblöcke befinden sich bereits in Betrieb und haben seither über 5.000.000 MWh Strom ins Netz eingespeist. Mit einer elektrischen Leistung von jeweils 827 MW können sie zusammen rund 11 Milliarden KWh Strom pro Jahr erzeugen. Das entspricht in etwa dem Strombedarf Hamburgs. Die Leistung des Kraftwerks kann innerhalb von 15 Minuten um bis zu 600 MW erhöht oder abgesenkt werden. Im Vergleich zu älteren Steinkohlekraftwerken erzeugt Moorburg nach Angaben des Betreibers etwa ein Viertel weniger CO2-Emissionen. Momentan werden die Arbeiten zur weiteren Flexibilisierung des Kraftwerks fortgesetzt. Die ursprüngliche Entscheidung für den Bau des Kraftwerks war vor über zehn Jahren gefallen, die Baukosten stiegen in dieser Zeit Berichten des NDR zufolge von geplanten 1,7 auf knapp 3 Milliarden Euro. Bis heute ist die Anlage nicht unumstritten. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz betonte jedoch bei der offiziellen Einweihungsfeier seine Bedeutung: „Das Kraftwerk Moorburg ist wichtig, weil es zur Netzstabilität beiträgt und weil beim weiteren Ausbau der regenerativen Energien die unvermeidliche Volatilität zum Beispiel des Windangebots ausgeglichen werden kann.“ www.vattenfall.de Next Kraftwerke expandiert nach Frankreich C Datenkommunikation, Datensicherheit, smarte Steuerung. www.G3-PLC.de 16. bis 18. Februar in Essen Kraftwerk Moorburg eingeweiht entrales Next SAS heißt die französische Tochtergesellschaft von Next Kraftwerke, die in Frankreich Produkte im Bereich der Stromvermarktung und auch der Aggregation von Flexibilität anbieten wird. Centrales Next kann mit der Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien („Vente Directe“) in den französischen Markt einsteigen. Das neue französische Energiewendegesetz „Loi sur la transition énergétique pour la croissance verte“ wird dafür einen verbindlichen Rechtsrahmen setzen. Es erlaubt Anlagenbetreibern, ihren Strom ab dem 1. Januar 2016 nicht mehr nur über die dortigen Netzbetreiber zu vermarkten sondern nun auch über professionelle Stromhändler der Erneuerbaren Energien an die Strombörsen zu bringen – ähnlich der deutschen Marktprämienverordnung im EEG 2012. Ziel ist es außerdem, die Flexibilität der vernetzten dezentralen Anlagen zu bündeln, um diese dem Stromsystem zur Verfügung zu stellen. Erste Gespräche, etwa zur Regelenergiebereitstellung für den französischen Übertragungsnetzbetreiber RTE, haben diesbezüglich bereits stattgefunden. www.next-kraftwerke.de Intelligenz für die Netze D ie Spannung steigt: Am 16. Februar 2016 öffnet die E-world energy & water in Essen wieder ihre Pforten – drei Tage lang haben die Besucher Gelegenheit, sich über Innovationen zu informieren. Das Angebotsspektrum der austellenden Unternehmen reicht von der Energieerzeugung über Transport und Speicherung bis hin zu Handel und grünen Technologien. Der Markt hat in den letzten Jahren erheblich an Schwung gewonnen. 70 Prozent der Ausstellungsfläche waren bereits im September letzten Jahres vergeben und die Veranstalter rechnen damit, dass sich die Austeller- und Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr weiter steigern. Immerhin verzeichnet die Branchenschau von Beginn an kontinuierliche Zuwächse – im letzten Jahr auf 640 Aussteller und 24.000 Besucher aus 80 Ländern. Wichtigster Wachstumsmotor ist fraglos der Austellungsbereich Smart Energy: Hier hat sich die Zahl der Aussteller in den letzten drei Jahren vervierfacht, das Segment gehört heute zu den bestbesuchten Branchentreffs für intelligente und effiziente Energielösungen. Im Fokus stehen intelligent steuerbare Netze, Messysteme und Gebäudetechnik, aber auch mobile Lösungen für Messdatenerfassung und Wartungsmanagement. Weitere wichtige Schwerpunkte bilden die Themen Mobilität und Effizienz. Neben globalen Unternehmen wie RWE, Vattenfall, EnBW, Shell, Wingas, Bosch oder Siemens, möchte die E-world besonders für junge Unternehmen eine Plattform bereitstellen. Darum sind dieses Jahr 26 Start-ups und Newcomer, unter anderem aus den Bereichen Onlinehandel und Energiemanagement, auf gefördeten Austellungsflächen vertreten. 50,2 _ 1/2016 E-world Kongress N eue Techniken, Marktentwicklungen und gesetzliche Rahmenbedingungen: Um diese aktuellen Herausforderungen der Energiebranche geht es 2016 auf dem E-World Kongress. Internationale Experten aus Politik und Wirtschaft geben vom 15. bis 18. Februar in rund 30 Konferenzen Impulse und Handlungsempfehlungen. Den Auftakt macht das Führungstreffen Energie am 15. Februar. Leitthemen der Veranstaltung in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung sind „Die Energiewende in der Erneuerung“ und „Die Zukunft der Energiewirtschaft in Deutschland und Europa“. Als Referenten sprechen unter anderem Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie; Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova; und Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Am 16. Februar geht es um IT-Sicherheit und Datenschutz in Hinblick auf politische Rahmenbedingungen, regulatorische Anforderungen und IT-Infrastrukturen. Mit einem Vortrag von Simone Riccetti von IBM Security Services und einer Demonstration von einem Live-Hacking von Prozessnetzen steht das Thema Cybersicherheit im Fokus dieser Konferenz. Der Einfluss der Digitalisierung auf die Energiewende ist am 17. Februar mit der Konferenz „Digitalisierung – Schöne, neue Welt?“ ein zentrales Thema und wird von Prof. Dr. Armin Grundwald, Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag und Professor für Technikethik und Technikphilosophie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), in einem Vortrag vorgestellt. Am selben Tag steht der Europäische Strommarkt im Mittelpunkt. Die Veranstaltung beschäftigt sich sowohl mit der Rolle von Windenergie im Rahmen der Energieunion als auch mit Energieversorgung, Versorgungssicherheit und Strommarktintegration. Dabei treten Vertreter von EWEA – European Wind Energy Associacion, ENTSO-E – European Network of Transmission System Operators for Electricity sowie des Universal Smart Energy Framework (USEF) als Sprecher auf. Die wissenschaftliche Konferenz „SmartER Europe“ am letzten Messetag wird in diesem Jahr von den neuen Network-Partnern Zenit und enterprise europe unterstützt. Präsentiert und diskutiert werden diesmal die jüngsten Fortschritte und Erfahrungen beim Aufbau und Einsatz neuer IT-basierte Lösungen für Smart Grids und Smart Markets. 7 e-world RWE NETZSERVICE Siemens Smart-Grid-Lösungen für eine digitalisierte Energiewelt MARKTRAUMUMSTELLUNG L-GAS AUF H-GAS: KOMPETENT, ZUVERLÄSSIG, SICHER. E-WORLD HALLE 3, 00 STAND 3-1 Die Umstellung von L-Gas auf H-Gas ist eine große Herausforderung für Verteilnetzbetreiber. Schließlich müssen Gasgeräte in rund 4 Millionen Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben angepasst werden. Dabei unterstützen wir Sie. Mit modernen, kosteneffizienten Methoden sorgen wir dafür, dass Kundendaten sicher erhoben werden und Material sowie „Mann“ zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Halle 3, Stand 211 S iemens stellt Smart-Grid-Lösungen und die digitale Verarbeitung von Messdaten in den Fokus des Messeauftritts. Konkret präsentiert das Unternehmen die Smart-Grid-Plattform EnergyIP, auf der unterschiedliche Applikationen für die genannten Aufgabenbereiche aufsetzen – so etwa ein Tool, das Smart Meter Gateways verwaltet und Messdaten für externe Marktteilnehmer auf dem deutschen Markt verarbeitet. Interessante Entwicklungen vermeldet das Unternehmen auch bei EnergyIP Analytics, der Anwendung zur Datenanalyse. Ausgestattet mit ausgesuchten BI(Business Intelligence)-Reports und umfassenden Programmierschnittstellen (API) soll diese Applikation als Basis für alle analytischen Anwendungen auf der Smart-Grid-Plattform nutzbar sein. Außerdem ermöglicht es EnergyIP Analytics, die Versorgungsqualität individueller Messstellen zu bewerten, insbesondere von Netzbereichen und Geräten mit schlechten Power-Quality-Kennziffern. Sie möchten mehr wissen? EnergyIP Analytics wurde um eine BigData-Option erweitert, die datenintensive Prozesse unterstützen soll. Zu diesen zählt beispielsweise die Analyse komplexer Datenmuster, mit deren Hilfe sich nach Auskunft des Unternehmens sowohl Energiediebstahl als auch gefährdete oder überlastete Geräte und Anlagen im Verteilnetz identifizieren lassen. Zudem lassen sich Lastprognosen für verschiedene Ebenen im Verteilnetz auf der Basis feingranularer Zählerdaten erstellen. Auf der Smart-Grid-Plattform EnergyIP bietet Siemens auch die neue Generation eines virtuellen Kraftwerks, das nun zur zentralen Anwendung für die Optimierung, Vermarktung und Steuerung dezentraler Stromerzeugungsanlagen werden soll. Durch den Zusammenschluss von thermischen Anlagen mit erneuerbaren Energiequellen und flexiblen Erzeugern, Lasten und Speichern können diese laut Siemens noch gewinnbringender vermarket werden. Mit Hilfe intelligenter Last- und Preisprognosen sowie verbesserter Demand-Response-Funktionen, sollen die Portfolios sicher vorhergesagt bzw. kurzfristig angepasst werden können um spontan Chancen, beispielsweise für den Handel, Regelenergie oder das Verteilnetz, zu nutzen. Mit Spectrum Power Aktives Netzmanagement (ANM) stellt Siemens schließlich ein neues Netzleitsystem vor, das für einen stabilen Netzbetrieb bei zunehmender Integration erneuerbarer Energiequellen entwickelt wurde. Mit dem Leitsystem als zentraler Steuer- und Regeleinheit sollen sich Spannungsbandverletzungen vermeiden sowie Überlastsituationen und nicht eindeutige Lastflussrichtungen meistern lassen. Erreicht werde dies sowohl durch die Steuerung von Spannung, Blindleistung und Auslastung des Netzes, als auch durch eine verbesserte Visualisierung dieser Netzparameter. Damit soll Spectrum Power ANM durch eine automatische Optimierung der Netzführung ein aktives Netzmanagement ermöglichen. www.siemens.com MeteoGroup Windenergieindex NAREX-Wide und Wetterlösungen für den Energiehandel Halle 3, Stand 121 Die MeteoGroup bietet Unternehmen Vorhersage- und Analyseprodukte zum Windenergieindex NAREX WIDE an. Mit dem Index, den die MeteoGroup täglich berechnet, sollen sich Energieunternehmen gegen Risiken aufgrund von Schwankungen in der Windenergieproduktion absichern können. NAREX WIDE wird auf der diesjährigen E-world erstmals einer breiten Fachöffentlichkeit präsentiert. Der Index ermittelt die Windenergie in Deutschland und bildet das Underlying für die Wind 8 Index Futures, deren Handel die Nasdaq Ende 2015 gestartet hat. Um den Einfluss des Wetters auf die erneuerbaren Energien geht es im Seminar „Weather: Driver and Threat for the Energy Industry” von Nasdaq und MeteoGroup. Der Wetterdienst stellt außerdem die neue Version des Online-Portals TradingMaster für den Energiehandel vor. Übersichtlich und verständlich soll das Portal Kurz-, Mittelund Langfristprognosen basierend auf den besten Wettervorhersagemodellen bieten. www.meteogroup.com 50,2 _1/2016 Besuchen Sie uns auf der E-world – wir freuen uns auf Sie! Ihr Ansprechpartner Dirk Sattur berät Sie gern: T 0231 438 1922 E [email protected] RWE Netzservice GmbH Friedrichstraße 60 57072 Siegen T +49 271 584-2182 F +49 271 584-2447 E [email protected] I www.rwenetzservice.com QR-Code scannen und weitere Informationen erhalten. 50,2 _ 1/2016 9 e-world e-world VOLTARIS Breites Portfolio für den Smart Meter Rollout Caterva nach dem Baukastensystem individuell zusammenstellen. Die Teilnahme von VOLTARIS an der koordinierten Testphase des Forum Netztechnik/ Netzbetrieb (FNN) im VDE ist ein weiteres wichtiges Thema am Messestand. In einem branchenweiten, mehrstufigen Test werden dabei das Zusammenspiel der Geräte verschiedener Hersteller sowie deren Praxistauglichkeit sichergestellt. „Mit unserem Engagement im FNN bieten wir interessierten Stadtwerken die Möglichkeit, aktiv an verschiedenen Labor- und Feldtests mitzuwirken und von den Ergebnissen zu profitieren“, erläutert Geschäftsführer Peter Zayer. Interessierte Energieversorger sind eingeladen, sich zu beteiligen und sofort in eine entsprechende Planung einzusteigen. www.voltaris.de Halle 4, Stand 217 D er bevorstehende Smart Meter Rollout steht im Mittelpunkt des Messeauftritts von VOLTARIS. Das Portfolio reicht dabei von der Installation und Inbetriebnahme der Messeinrichtungen bis hin zur Gerätebeschaffung und dem Gerätemanagement einschließlich der eichrechtlichen Unterstützung. Zudem bietet Voltaris die Konfiguration und Überwachung der Betriebsprozesse und kümmert sich um die Fehlerbehandlung. Dreh- und Angelpunkt ist der VOLTARIS-Messsystem-Operator: Das flexible IT-System soll die intelligenten Messsysteme verwalten, in Betrieb nehmen und sicher betreiben. Energieversorger können die Dienstleistungen und Produkte von VOLTARIS entweder als vollumfängliches Lösungspaket wählen oder mobileX Mobile Workforce Management-Lösungen zur Unterstützung des bevorstehenden Rollouts hat die mobileX im Messegepäck. Mit mobileX-MIP for Metering, mobileX-MIP for Field Service und mobileX-Dispatch will das Unternehmen eine vollständige Lösung für die Einsatzplanung und mobile Auftragsbearbeitung im Zählerwesen und in der Instandhaltung vorstellen. Der massenhafte Einbau der neuen Messsysteme sowie der Betrieb der bestehenden Systeme ließen sich damit perfekt planen. Die grafische C aterva, Hersteller von virtuellen Großspeichern, will Versorgern ein innovatives Geschäftsmodell anbieten. Es basiert auf dem Caterva-Energie-Management, durch das sich die Flexibilität eines Speicherverbunds auf neue Weise vermarkten lassen soll. Mit einem virtuellen Großspeicher aus 65 dezentralen Einheiten demonstriert Caterva bereits heute, wie sich mit Solarstromspeichern – den Caterva-Sonnen – Zusatzerlöse erzielen lassen. Dieser Speicherverbund wurde im Sommer 2015 im Rahmen von SWARM – einem vom Freistaat Bayern geförderten Gemeinschaftsprojekt – zur Erbringung von Primärregelleistung präqualifiziert. Um die Flexibilität des virtuellen Großspeichers zu vermarkten, wirken das zentrale Caterva-Energie-Management und die Steuerungsrechner der dezentralen Einheiten zusammen. Auf Abweichungen der Netzfrequenz soll jeder Caterva-Energiespeicher selbstständig reagieren und Regelleistung durch Laden oder Entladen bereitstellen. Das zentrale Energie-Management tauscht Dispositionslösung soll dem Meister oder Disponenten alle Informationen über die Verfügbarkeit und den aktuellen Status auf einen Blick im Gantt-Diagramm oder auf der Karte bieten. Dabei behält der Disponent laut Unternehmen den aktuellen Fortschritt immer im Blick und kann bei Ausfällen sofort steuernd eingreifen, Tagestouren um- oder Störungseinsätze hinzuplanen oder fremdvergeben. Auch die Laufwege sollen sich innerhalb einzelner Ableseeinheiten mit dem Tool optimieren lassen und somit die Effizienz steigern. www.mobilexag.de Das Smart Meter Gateway für Ihren Rollout ■ Mit integriertem Breitband Powerline oder Mobilfunk: NEU! LTE ■ Erprobt mit allen GWA Systemen ■ Bei führenden Energieversorgern im Einsatz Anzeige sich dabei über UMTS (oder LTE) mit den Speichern aus und überwacht sie. So können die Speichersysteme die Regelleistung erbringen und zugleich die Aufgabe des häuslichen Solarstromspeichers erfüllen. Parallel liefert das Energie-Management alle Informationen für einen Handel an der Strombörse, so dass sich die Flexibilität virtueller Großspeicher auch im Intraday-Handel vermarkten läßt. www.caterva.de Softwarelösung und Dienstleistung verbinden Halle 3, Stand 226 Die Stadtwerke Schwäbisch Hall und die Somentec Software stellen ihr gemeinsames Produkt SHERPA-X vor, das Software-Lösungen von XAP und Dienstleistungen von SHERPA kombiniert. Neu sind Dienstleistungsangebote für Wärme- und Wasserversorger sowie Contractoren. Die flexibel auf Zielgruppen und Marktrollen anpassbare XAP-Softwarelösung besteht im Kern aus der Abrechnung/Verteilrechnung und der integrierten Abbildung der Marktprozesse. Aufgabenspezifische Funktionen, beispielsweise für Kundenbeziehungsmanagement, Vertrags- Anzeige www.ppc-ag.de Besuchen sie uns auf der E-world! Stand 2-424 10 Halle 4, Stand 130 Stadtwerke Schwäbisch-Hall/Somentec Software Mobiles Workforce Management live erleben Halle 1, Stand 130 Dezentrale Stromspeicher vermarkten 50,2 _1/2016 verwaltung, Forderungsmanagement, Verwaltung von technischen Anlagen und Geräten sowie Business Intelligence runden das Produktportfolio ab. Kunden können XAP auch als Software-as-a Service betreiben, die dann im zertifizierten Rechenzentrum der Stadtwerke Schwäbisch Hall gehostet wird. Mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall als Mehrheitsgesellschafter bietet die Somentec Software darüber hinaus cloudbasierte Dienste bis hin zur kompletten Abwicklung von energiewirtschaftlichen Aufgaben und Prozessen an. www.stadtwerke-hall.de, www.somentec.de e-world Der Rollout-Leitfaden WILLKOMMEN IM MEHRWERTMESSWESEN! „Der Normalbetrieb startet, sobald das erste Messsystem installiert und in Betrieb genommen wurde.“ Pixolus Lösung für Kundenselbstablesung Halle 7, Stand 609-03 Z 2016 E-world uar Febr 16.-18. Halle 4, 33 Stand 1 Wir gehen mit Ihnen den ganzen Weg in das digitale Zeitalter der Energiewirtschaft: mit einer professionellen Komplettlösung oder individualisierten Umsetzungsprojekten im Smart Metering. Mit unseren Lösungen sind Sie für die gesamte Strecke gerüstet: von der Lieferung und Installation der Messsysteme über sämtliche MeterData-Management-Leistungen bis hin zur Gateway-Administration. Erfahren Sie mehr unter: www.meterpan.de 12 ählerstände einfach per Bilderkennung erfassen – das verspricht pixolus Stadtwerken und Versorgern mit seinem Portfolio für die Kundenselbstablesung. Auf der Messe präsentiert das Kölner Start-up Lösungen für unterschiedliche Zielgruppen von Stadtwerken bis hin zu gewerblichen Kunden und Vermietern mit wenigen Zählpunkten. Basis ist die Scanfunktion: Zählerstände von Strom-, Gas- und Wasserzählern mit Rollenund LCD-Anzeige sowie von Doppeltarifzählern werden per Kamera automatisch erfasst. pixometer digitalisiert den Zählerstand und nimmt gleichzeitig ein Belegfoto auf. Ganz neu ist die Funktion zur automatischen Erkennung der Stelligkeit: pixometer erkennt selbständig die Anzahl der Vor- und Nachkommastellen. Stadtwerken bietet pixolus zum einen eine komplette App mit individuellem Branding und passender Middleware zur Datenverwal- tung samt Anbindung an Abrechnungs- und Meter Data Management-Systeme. Zum anderen können Versorger, aber auch Anbieter von Workforce Management Tools die Scantechnologie von pixometer als Software Development Kit (SDK) für iOS, Android, Cordova, Titanium und Xamarin zur Erweiterung eigener Lösungen und Kunden-Apps nutzen. Für andere Branchen, die regelmäßig Zählerstände erfassen und auswerten müssen, kann die kostenfreie App pixometer mit einem Webportal kombiniert werden. Dort lassen sich Zähler für die Ablesung per App einrichten und Ablesungen verwalten. Für Profis wurde die erweiterte App pixometer Pro entwickelt: Damit können Zähler per Barcode identifiziert und Zählerwerte plausibilisiert werden. Zudem lassen sich Kommentare zu Ablesungen ergänzen. www.pixolus.de Bittner+Krull Workforce Management-Plattform für Energieversorger Halle 3, Stand 424 Das Münchner Systemhaus Bittner+Krull hat die Standardsoftware Argos zu einem System ausgebaut, das Prozesse der Energieversorger in einer Plattform zusammenführen soll: Montage und Ablesung beim Rollout und Betrieb intelligenter Messsysteme, mobiles Inkasso, Field Services in Netzbetrieb und Netzbau, Arbeiten in Prüfstelle und Werkstatt und die Instandhaltung von Kraftwerken. Dabei soll die End-to-End-Lösung die gesamte Prozesskette von der Auftragserzeugung bis zur Verbuchung der Arbeitsergebnisse abbilden. Add-on-Module integrieren diese Prozesse in SAP und ermöglichen ein Auftragsmanagement direkt aus diesem ERP-System. Kapazitätsplaner sollen zum Beispiel mit dem System bereits zu Jahresbeginn prüfen können, ob die zu erwartende Auftragsmenge mit den vorhandenen Ressourcen zu bewältigen ist. Disponenten nutzen für die Feinplanung die Plantafel und werden dabei von einer automatisierten Disposition mit neu konzipierter Geooptimierung unterstützt. Außendienstmitarbeitern steht für die Auftragsbearbeitung vor Ort eine App zur Verfügung, die laut Bittner+Krull hohe Sicherheitsansprüche erfüllt. Bei Bedarf sollen sie darüber hinaus auf webbasierte Dispositionswerkzeuge zugreifen und damit ihre Arbeit in hohem Maße selbst organisieren können. Endkunden werden mit bequemen Terminmanagement-Funktionen ebenfalls in die Prozesse integriert. www.bittner-krull.de K aum noch ein Jahr haben Stadtwerke und Netzbetreiber Zeit, bevor der Rollout intelligenter Messsysteme aller Voraussicht nach zur Pflicht wird. Bis zum „Normalbetrieb“ der neuen Technologie gibt es allerdings einiges zu tun: Geräte beschaffen, die erforderliche IT bereitstellen und anbinden, Mitarbeiter qualifizieren, Montageprozesse planen und vorbereiten – die Liste ließe sich noch deutlich verlängern. Aufgrund der neuen technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen gestalten sich die notwendigen Prozesse oft deutlich komplizierter als in der „alten Welt“ des Messwesens. Hinzu kommen organisatorische und nicht zuletzt auch betriebswirtschaftliche Fragen. Gerade kleine und mittlere Stadtwerke müssen die verbleibenden Monate effektiv nutzen, um die Weichen für das intelligente Messwesen richtig zu stellen. Standardwerk für Stadtwerke Patentlösungen gibt es keine, aber gute Wege zum Erfolg. Diese beschreiben Peter Backes und Thomas Hemmer, beide Geschäftsführer der Saarbrücker co.met in ihrem Leitfaden. Mit dem Know-how eines neunköpfigen Autorenteams entstand ein Standardwerk zum Thema Smart Meter Rollout. Von A wie Auswahl der Geräte bis Z wie Zertifizierung fasst das Handbuch alle relevanten Informationen zum Thema zusammen und verdeutlicht, welche Prozesse und Strukturen im Unternehmen aufzubauen sind. Kompakte Zusammenfassungen, Checklisten sowie ein umfangreicher Prozessteil mit sofort nutzbaren Ablaufdiagrammen unterstützen bei der Umsetzung. Halle 4, Stand 127 Aus der Praxis für die Praxis Der Leitfaden basiert auf den langjährigen Erfahrungen der Autoren in Bereichen des Messwesens, zum Beispiel als grundzuständiger MSB/MDL oder als Systemdienstleister an rund bundesweit rund 3,5 Millionen Zählpunkten überwiegend aus dem kommunalen Stadtwerke-Umfeld. Auch die Erkenntnisse aus zahlreichen Smart Metering Pilotprojekte mit Stadtwerken, Technologieunternehmen und Beratern sind im Praxisleitfaden berücksichtigt. Ihr Exemplar erhalten Sie Neuerscheinung • auf der E-World: Halle 4 Stand 127 bei 50,2 • online: www.50komma2.de • im Buchhandel Backes, Peter/ Hemmer, Thomas (Hrsg.) Intelligente Messsysteme und moderne Messeinrichtungen Leitfaden zur Einführung bei Stadtwerken und Netzbetreibern ISBN 978-3-00-051486-9, UVP: 189 € (Buch inkl. CD), 129 € (CD Version). e-world e-world reisewitz KISTERS Die Smart-MeteringKomplettlösung von KISTERS deckt nach Angaben des Unternehmens die Zähldatenerfassung, das Messdaten-Management, die Gateway-Administration, Geräteverwaltung, Verbrauchsdarstellung beim Endkunden sowie das Workforce-Management für den Geräte-Rollout ab. Ein neu entwickeltes Dashboard soll dabei dafür sorgen, dass die Anwender stets über den Status quo sämtlicher Prozesse im Bilde sind. Das Unternehmen bietet zudem an, dieses Komplettpaket im hauseigenen Rechenzentrum als KISTERS-Cloud-Lösung zu betreiben. Das sei insbesondere für kleinere und mittlere EVU interessant, die ihr Investitionsvolumen möglichst niedrig halten wollen. Die Cloud-Variante bieten die Aachener auch für andere Lösungen an, zum Beispiel für Prognosen oder den Betrieb von Virtuellen Kraftwerken (VK). Letztere liefern sie auf Wunsch auch als schlüsselfertige Lösung, die neben sämtlicher Soft- und Hardware die komplette Installation bis hin zur leittechnischen Ankopplung der Anlagen umfasst. Mit KiBiD hat der IT-Anbieter ab sofort auch eine Software für das Management von Big Data im Programm. Das Tool kombiniert ein unbegrenzt großes Datenarchiv mit einer Analyse-Software, die mit aussagekräftigen Auswertungen und Datenzugriff in Echtzeit punkten soll- ganz gleich, ob es sich um Prognosen, Überwachungen, Trend-Analysen oder Mustererkennung handelt. Darüber hinaus zeigt KISTERS erstmalig das neue Cockpit für den Intraday-Handel sowie die bewährten Lösungen für Leitsysteme für Smart Grids, Energiedatenmanagement für Strom und Gas, Portfoliomanagement, Prognose, EEG-Direktvermarktung, Optimierung des Ressourcen-Einsatzes und Asset-Management. Halle 3, Stand 131 www.kisters.de Außendienstmitarbeiter und Dienstleistereinsatz automatisiert steuern N-ERGIE REMIT, Virtuelles Kraftwerk und Portfolio-Management Halle 2, Stand 427 Halle 3, Stand 235 A m Messestand der N-ERGIE liegt das Augenmerk dieses Jahr besonders auf der EU-Verordnung REMIT über die Integrität und die Transparenz des Energiegroßhandelsmarkts, die am 7. April 2016 in Kraft tritt. Meldepflichtige Unternehmen müssen demnach sämtliche physische und finanzielle Transaktionen über Strom- und Erdgas an die zuständige Behörde ACER in Ljubljana melden. Die N-ERGIE hat eine Online-Meldeplattform entwickelt, mit der es den Kunden gelingen soll, ihre Meldepflicht mit geringem Aufwand zu erfüllen und gleichzeitig ihre Prozesse zu optimieren. Alle Strom- und Gashandelsgeschäfte sowie Transaktionen über Einspeisungen durch Eigenerzeugung können mit der Onlinelösung der N-ERGIE entweder manuell, per Vorlage oder über einen File-Transfer gemeldet werden. Die N-ERGIE will ihre Meldelösung zudem auf Abruf innerhalb kürzester Zeit online zur Verfügung stellen, sodass keine Softwareinstallation nötig sei. Das Unternehmen bietet auf der Messe Workshops zur REMIT-Lösung an, die täglich um 10:00 Uhr sowie am 17. und 18. Februar zusätzlich um 13:00 Uhr stattfinden. Außerdem stellt das Unternehmen sein dezentrales virtuelles Kraftwerk vor, in dem die N-ERGIE zur Verfügung gestellte Kapazitäten bündelt, steuert und sie für die Kunden auf dem Termin- oder Spotmarkt, DayAhead-, Intraday- oder Regelenergiemarkt vermarktet. Die N-ERGIE will für ihre Kunden die Prüfung der Steuerung übernehmen und die Strategie für die bestmögliche Vermarktung des Pools entwickeln. Das N-ERGIE Angebot Portfoliomanagement Pro soll es Stadtwerken ermöglichen, ihr Portfolio nach Kundengruppen, Verbrauchsverhalten und Zeitpunkt ihrer Kundenansprache zu segmentieren und durch vertriebsorientierte Beschaffung Chancen zu generieren. Jedes Segment wird je nach Kundeninteresse unterschiedlich marktnah beschafft. Während die Standardlastprofilmengen über Rollierung oder spezielle Indexprodukte beschafft werden, will die N-ERGIE für jeden einzelnen Kunden mit monatlicher Abrechnung über ihr „Partner Pricing“ täglich einen Preis zur Verfügung stellen. Damit sollen Stadtwerke nicht nur Zeit sparen, sondern auch ihr eigenes Risiko senken können. Mit dem Know-how und dem direkten Börsenzugang der N-ERGIE sollen Stadtwerke darüber hinaus in der Lage sein, ihren Key Account-Kunden maßgeschneiderte Beschaffungsstrategien anzubieten. www.n-ergie.de Um Außendienstprozesse so effizient wie möglich zu gestalten hat reisewitz neben den klassischen Anwendungen eines Workforce-Management-Systems den Fokus auf die Bereitstellung von automatisierten Verfahren gelegt. Dazu wurden spezielle Optimierungskerne für das WFM System AuReS entwickelt, die für viele Aufgaben im Energieversorgungsumfeld genutzt werden können. Ein wesentlicher Teil des Optimierungskerns beinhaltet die automatische Verplanung unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Sollfristen, Terminen und Anforderungen an die Eignungen der Mitarbeiter. Das soll nicht nur Innendienstressourcen sparen, sondern auch den Einsatz der Mitarbeiter durch eine optimierte, geografische Route verbessern. Das könnte von Vorteil sein, wenn beim Smart Meter Rollout deutlich mehr Außendienstaufgaben erledigt werden müssen. Das im AuReS neu integrierte Auftrags-Dashboard soll zu jeder Zeit einen umfassenden Überblick über den Status aller Aufträge bieten, ob intern oder an externe Dienstleister vergeben. Für kleine und mittelständische Dienstleister und Elektrofachbetriebe will reisewitz eine speziell abgestimmte und gehostete Version von AuReS anbieten. Damit ist laut reisewitz keine eigene IT/ Serverlandschaft beim Elektrofachbetrieb notwendig und alle relevanten Arbeiten, wie Terminorganisation, Kundenanschreiben und mobile Datenerfassung, können selbständig ausgeführt werden. www.reisewitz.com Schleupen Erprobte Smart Meter Gateway Administration Halle 3, Stand 410 Eine Lösung zur Smart Meter Gateway Administration für EVU und Stadtwerke präsentiert Schleupen in Essen. Sowohl die Beratungs-und Serviceleistungen als auch der IT- Betrieb der SMGW-Admin Prozesse fokussieren dabei insbesondere auf die hohen Sicherheitsanforderungen an die Kommunikationssysteme. Getestet wurde die Lösung bereits in zwei Pilotprojekten bei Soluvia Metering und den Stadtwerken Wolfenbüttel. Gerade für kleinere Stadtwerke mit weniger Personal könne die Auslagerung der geschäftskritischen IT-Systeme in den Cloud-Betrieb für eine höhere IT-Sicherheit sorgen, so das Unternehmen. Neben der neuen Softwaregeneration von Schleupen.CS stellt Schleupen überdies auch ein Paket zu planbaren Kosten für Unternehmen der Wasserwirtschaft vor. Schleupen.Wasser wird in der Schleupen.Cloud betrieben und enthält Software-Module wie Elemente für die Abrechnung inklusive flexibler Preis- und Gebührengestaltung und Finanzbuchhaltung sowie die benötigten Dienstleistungen. www.schleupen.de Anzeige Bestands- und Bedarfsanalyse Netzplanung Aufbau und Inbetriebnahme Monitoring und hybride Betriebsführung Die Experten für sichere Daten- und Sprachkommunikation Halle 7-101 50,2 _1/2016 Anzeige Smarte IT-Lösungen für alle Marktrollen Deutsche Energie Funk GmbH Nordstrasse 10 83253 Rimsting I Deutschland Tel.: +49 (0) 8051- 9396920 [email protected] www.def-gmbh.com 15 e-world e-world BTC Business Technology Consulting Software und SaaS-Lösungen Halle 3, Stand 354 B TC kommt mit einem breiten Portfolio an Software- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen sowie Beratungs-, Projektierungsund Integrationsleistungen zur Messe – vom schnell verfügbaren Starter-Paket als SaaS-Lösung über Beratung zur IT-Sicherheit bis hin zur Konzeption und Umsetzung integrierter IT-Lösungen für Gateway Administration und Meter Data Management unter dem Namen BTC|AMM Gateway Manager und BTC|AMM Meter Data Manager. Für den Einstieg in das intelligente Messwesen hat BTC mit Smart Meter Readiness Assessment ein spezielles Beratungspaket konzipiert. Es soll Versorgungsunternehmen den Überblick geben, wie sie beim Thema Smart Meter aufgestellt sind und welche Schritte als nächstes anstehen. Der Fokus des Workshops liegt auf einem individuell abgestimmten Fahrplan für ein gesetzeskonformes Smart Metering. Auch softwareseitig will BTC seinen Kunden mit dem Starterpaket BTC|AMM Start einen einfachen Zugang ermöglichen. Das Paket besteht aus dem BTC|AMM Gateway Manager sowie dem BTC|AMM Meter Data Manager, und wird im ISO27001-zertifizierten 16 Rechenzentrum des Unternehmens betrieben. Als Software-as-a-Service sei es ideal, um schnell und mit geringem Aufwand Software und Prozesse – im Zusammenspiel mit Hardware unterschiedlicher Gerätehersteller – im zukünftigen Smart Metering zu testen. Beim Vollbetrieb des BTC|AMM Gateway Manager und BTC|AMM Meter Data Manager bietet BTC Messstellen- oder Netzbetreibern zwei Nutzungsmöglichkeiten: Zum einen kann das Gateway Administration und Meter Data Management als Software-as-a-Service aus der Cloud bereitgestellt werden – mit allen Vorteilen einer Cloudlösung. Zum anderen soll der Kunde die Lösungen On Premise im Eigenbetrieb einsetzen können. Um die Smart-Meter-Daten bis zur Abrechnung zu führen, hat SAP seine kaufmännische Software im Energiebereich SAP IS-U (Industry Solution Utilities) auf den operativen Betrieb von intelligenten Messsystemen inklusive Gateways ausgedehnt. Dazu hat SAP seinem Branchenpaket die Erweiterung mit dem Namen „SAP Intelligent Metering for German Energy Utilities“ (IM4G) zur Seite gestellt. BTC unterstützt die Schnittstelle mit BTC|AMM. www.btc-ag.com Landis+Gyr Infrastruktur für den Smart Meter-Rollout Halle 3, Stand 218 U m eine komplette Infrastruktur für den anstehenden Smart Meter Rollout hat Landis+Gyr sein Hardware-Angebot ergänzt. Das Lösungspaket Gridstream umfasst ein Smart Meter-Gateway, ein Meter-Data-Management (MDM)-System, eine Gateway-Administrations-Software sowie zukünftig eine Software, die das Zuund Abregeln von Lasten über das Smart Meter Gateway managt. Darüber hinaus präsentiert das Unternehmen Zähler für Gas und Wärme sowie einem FNN-konformen Zähler, der dem Industriestandard Sym2 entspricht, sowie das Smart Meter-Gateway S 560 für mehrere Strom- und Gaszähler. Über vier Steuerausgänge sei das Regeln von Einspeisungs- und Verbrauchseinrichtungen möglich. Eine so genannte Grid Balance Management-Software kontrolliert die Schaltvorgänge und sorgt so für Balance im Netz. Das Gateway wurde gemäß den Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt und durchläuft derzeit noch das Zertifizierungsverfahren des BSI. Mit dem Grid Modul S750 stellt der Hersteller zudem eine Steuerungstechnologie vor, die auch für größere Einspeiseleistungen und höhere Spannungsebenen geeignet sein soll. Da die Basis dieser Lösung ein intelligenter Stromzähler ist, der dem Industriestandard Sym² entspricht, ist die Technologie nach Auskunft des Herstellers schon jetzt einsatzfähig. „Wir waren an einigen der größten europäischen Rollouts beteiligt. Mit dieser Expertise stehen wir unseren Kunden nun bei einem deutschlandweiten Smart Meter-Rollout zur Seite", erläutert Dr. Peter Heuell, Geschäftsführer von Landis+Gyr Deutschland. Auf der Messe ist Dr. Peter Heuell sowohl in der Podiumsdiskussion „Smart Metering – Vorbereitung auf den Rollout" am 16. Februar als auch mit seinem Vortrag „Erfahrungen mit der Implementierung von Smart Metern in anderen europäischen Ländern" am 17. Februar vertreten. E-WORLD 2016 ESSEN | 16. - 18.02.2016 HALLE 4 | STAND 4-414 TERMINVEREINBARUNG UNTER: W W W.C O U N T-T O G E T H E R.D E eBZ Campus für Energie und Wirtschaft www.landisgyr.de 50,2 _1/2016 50,2 _1/2016 17 e-world e-world cronos Unternehmensberatung SAP und Energiemarkt im Wandel co.met empfiehlt sich als umfassend handlungsbereiter Partner für den Rollout Einsatzbereite iMSKomplettlösung für Stadtwerke Halle 3, Stand 322 Neben dem Energiemarkt erlebt aktuell auch die SAP-Welt eine Transformation: Mit S/4HANA als neuer Basistechnologie und SAP Cloud for Customer (C4C) als Alternative zu SAP CRM, sowie SAP Hybris und die SAP Multichannel Foundation for Utilities für die Kundenkommunikation. Um diesen doppelten Wandel geht es cronos bei seinem Messeauftritt. Im Rahmen seiner Workshop-Reihe will das Unternehmen zeigen, wie Energieversorgungsunternehmen aus der aktuellen Phase der Veränderung gestärkt hervorgehen können. Gemeinsam mit Anwendern – „aus der Praxis für die Praxis“ – soll hinterfragt werden, welche der zahlreichen Handlungsoptionen tatsächlich Sinn ergeben und welche hintenan gestellt werden können. Neben der globalen Strategie SAP 2020 sollen die Vorträge beleuchten, wie sich SAP-Technologien gewinnbringend für die Digitalisierung der Energiewende nutzen lassen. Betrachtet würden dabei Power Plus Communications (PPC) Halle 4, Stand 414 D er Rollout intelligenter Messsysteme (iMS) ab 2017 läutet für die Energieversorger in Deutschland ein neues Zeitalter ein und der Gesetzgeber hat die Messlatte hoch gelegt: Alle Verteilnetzbetreiber in Deutschland müssen innerhalb der ersten drei Jahre des bis 2032 geplanten Rollouts zehn Prozent ihrer umrüstpflichtigen Zähler auf intelligente Messsysteme umgestellt haben, wenn sie ihre Grundzuständigkeit im Messstellenbetrieb behalten wollen. Andernfalls sind sie gezwungen, den iMS-Betrieb auszuschreiben und abzugeben. Auch Unternehmen, die nur wenige iMS-pflichtige Zählpunkte betreuen, benötigen gleichwohl den gleichen Prozessapparat wie große Konzerne, um die Anforderungen gesetzeskonform zu erfüllen. „Die technische und organisatorische Komplexität der zukünftigen Geschäftsprozesse im Messwesen stellt eine große Herausforderung dar. Insbesondere kleine und mittelgroße Stadtwerke (KMU) sind auf Unterstützung angewiesen, wenn sie ihre 18 etwa die Entflechtung von MSB und VNB oder der Aufbau eines MSB-Portals. Gleichzeitig stehen aktuelle Abrechnungsthematiken wie Convergent Invoicing oder EEG-Billing auf der Agenda. Mit seiner Markterhebung zum Thema Leeranlagen-Management stellt sich auch der neue Bereich „cronos Research“ erstmals der Öffentlichkeit vor. Laut der Studie, bei der unterschiedlich große Marktteilnehmer befragt worden sind, sollen Versorgungsunternehmen beim Leeranlagen-Management immer noch viele Potenziale für die Neukundengewinnung beziehungsweise für die Steigerung der Kundenbindung verschenken. Über gezielte Marktforschung könnten künftig weitere Themenbereiche des energiewirtschaftlichen Tagesgeschäfts im Detail hinterfragt werden. Auf Basis der Ergebnisse ließen sich anschließend konkrete Ansätze zur Wettbewerbsoptimierung für die unterschiedlichen Akteure im Versorgungsumfeld identifizieren. www.cronos.de LTE-Smart Meter Gateway Grundzuständigkeit als Messstellenbetreiber im eigenen Netzgebiet behalten wollen“, sagt co.met-Geschäftsführer Peter Backes. Hier positioniert sich das Unternehmen, auf dessen Produkte und Dienstleistungen insgesamt 400 Energieversorger, Stadt- und Gemeindewerke, Rechenzentren sowie Industrieunternehmen mit insgesamt 3,8 Mio. Zählpunkten in ganz Deutschland bauen. „Als Dienstleister kommunaler Herkunft begegnen wir unseren Kunden auf Augenhöhe und unterstützen sie bedarfsgerecht auf allen Handlungsfeldern”, betont Backes. SEN-Kooperationsplattform Das ermöglicht die Kooperationsplattform SMART ENERGY NETWORK (SEN), entwickelt von co.met in Kooperation mit Partnerunternehmen. Über das Software-as-a-Service(SaaS-) Prinzip können Kunden nach Angaben von co.met eine voll ausgeprägte und in Pilotprojekten erprobte System- und Prozesslandschaft nutzen. So umfasst die Platt- form neben Workforce und Geräte-Management ein GWA- und EMT-Modul, PKI-Services Funktionen und Module zu Marktkommunikation oder ERP-Integration sowie Endkundenportale. Halle 2, Stand 424 PTB 50.7-A „Möglichst früh in den Rollout einsteigen“ Smart Meter Gateway CONEXA Leistungsfähig, flexibel, zuverlässig Eine weitere zentrale Messebotschaft formuliert co.met-Marketingleiter Sascha Schlosser: „Der Countdown läuft. Es ist wichtig, schon weit vor dem 1. Januar 2017 mit den Vorbereitungen zu beginnen, sprich Strategien zu entwickeln, Pilotprojekte durchzuführen und Abläufe zu optimieren.“ Auch bei diesen Prozessen steht der Saarbrücker Messdienstleister den Kunden unterstützend zur Seite. Darüber hinaus hat co.met gemeinsam mit der Deutschen Leasing AG sogar eine speziell auf die Belange des Rollouts von intelligenten Messsystemen und modernen Zählern abgestimmte Finanzierungslösung entwickelt. www.co-met.info Theben CONEXA ist aktuell das einzige nach 50.7-A der PTB zertifizierten Smart Meter Gateway. Die schnelle Montage in der Ausführung als Steckmodul (CONEXA 1.0) oder mit 3-Punktbesfestigung (CONEXA 2.0) bietet viele Einsatzmöglichkeiten. In Verbindung mit CONEXA wird das Schaltmodul CSM 124 zur 4-stufigen Leistungsreduzierung gemäß den gesetzlichen Vorgaben durch das EEG eingesetzt. Theben nimmt seit 2008 eine führende Rolle bei der Entwicklung von Smart Meter Gateways ein. Aktuell läuft die Entwicklung eines Gateways nach BSI-Richtlinien (Protection Profile). Besuchen Sie uns auf der E-world in Essen vom16.-18.02.2016, Halle 2.0 Stand 2-516. 50,2 _1/2016 Das neue LTE Smart Meter Gateway mit integriertem WAN-Kommunikationsmodul ist eines der Highlights beim diesjährigen Messeauftritt von PPC. Anwender können mit dem neuen Gerät nun zwischen vier Kommunikationsformen wählen: integriertes Ethernet, Breitband-Powerline, GPRS oder LTE. www.ppc-ag.de 50,2 _1/2016 www.smart-metering-theben.de s m a r t m e t e r in g rigen, bekannten und bewährten Logistik-Spezialisten weiterarbeiten. Die eingespielte, langjährige Zusammenarbeit stelle kürzere Lieferzeiten sicher und gewährleistet dem Kunden eine hohe Planbarkeit. Um die Qualitätsstandards bei Fertigung und Logistik sicherzustellen, sind devolo und seine Partner nach ISO 9001 ff. zertifiziert. Produktion und Logistik erfolgen zudem unter der Norm für Umweltmanagement ISO 14001 ff. Smart Metering Startschuss in diesem Jahr Rollout ready?! M it dem Entwurf des „Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende“ hat die Bundesregierung unter anderem die Voraussetzungen für Investitionen in intelligente Messsysteme geschaffen, die ab 2017 sukzessive bei den Verbrauchern installiert werden. Während der Gesetzesentwurf gegenwärtig die parlamentarischen Hürden in Bundestag und Bundesrat nimmt, bereiten sich die Hersteller der Branche bereits auf die Massenproduktion vor. Der Aufbau einer BSI-konformen Produktionsumgebung für das Smart Meter Gateway, schnell skalierbare Produktionskapazitäten und eine zuverlässige Logistik werden die zentralen Aufgaben für die Hardware-Lieferanten sein. 20 Der HardwareLieferant devolo bereitet Produktion und Logistik für den großflächigen Rollout vor Herausforderung Massenproduktion Als Hersteller von Smart Meter Gateways, Powerline-Kommunikationsgeräten und FNN-konformen Steuerboxen hat die Aachener devolo bereits ihre Produktions- und Logistikexperten mit den neuen Aufgaben betraut. Zwar ist die Massenproduktion und Distribution in Millionen-Stückzahlen Alltag bei devolo, doch die zusätzlichen Sicherheitsanforderungen und der schnelle Aufbau von Produktionskapazitäten stellen eine nicht zu unterschätzende Aufgabe dar. Mit langjähriger Erfahrung aus dem Retail- und OEM-Geschäft sowie über fünf Millionen ausgelieferten Produkten jährlich, sieht sich der Powerline-Anbieter nach eigenen Angaben sehr gut aufgestellt. 50,2 _1/2016 Kontakt: devolo AG, Walter Krott, Tel: +49 (0) 241-1827 9212, E-Mail: [email protected] 90x118_EMH 16.12.15 14:37 Seite 1 Anzeige Schnell skalierbare, BSI-konforme Produktionskapazitäten und eine zuverlässige Logistik werden die zentralen Herausforderungen an die Lieferanten sein. „Mit mehreren Fertigungsstandorten, einem großen Logistikzentrum in Deutschland und den Erfahrungen aus dem Volumen-Markt sind wir bestens gewappnet für den Massen-Rollout“, erklärt devolo-Vorstand Heiko Harbers. Die Messstellenbetreiber planen die Durchführung ihres Rollouts sehr individuell. Für die Hersteller heißt das: sie müssen flexibel sein und Produktionskapazitäten variabel an den Bedarfen ihrer Kunden ausrichten. Gleiches gilt für die Logistik, die eng mit der Rollout-Planung der Anwender verzahnt werden muss. devolo hat die Produktionsstätten bereits für den Rollout vorbereitet. Zusätzliche Fertigungskapazitäten können in weniger als vier Monaten an den verschiedenen Standorten errichtet und nahezu unbeschränkt erweitert werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die BSI-konforme Umgebung für die Smart Meter Gateway Produktion. In den Fertigungsstätten findet eine laufende Qualitätskontrolle statt, bei der alle Produkte vor der Auslieferung getestet werden. „Dieses aufwändige Verfahren hat sich bei uns bewährt und garantiert unseren Kunden höchste Produktqualität“, erläutert Dr. Michael Koch, Leiter des Geschäftsbereichs devolo Smart Grid. Im Bereich Logistik sieht devolo indes wenig Handlungsdruck für das eigene Unternehmen. Man werde mit den bishe- Der Prüfzähler mit dem Erfolgsgen – EMH stellt aus in Halle 2, Stand 431 www.icd-marketing.de Im Retail- und OEM-Geschäft baute devolo Erfahrungen und Infrastruktur für den Massenmarkt auf Das FNN-Teststufenkonzept und die verschiedenen SINTEG-Schaufensterprojekte sind die nächsten Schritte, um die Komponenten des intelligenten Stromnetzes ausgiebig zu testen. Hierfür werden erstmals größere Stückzahlen benötigt. devolo, Vattenfall Metering sowie die Stromnetzbetreiber Hamburg und Berlin haben bereits im vergangenen Jahr fünf Netzgebiete in den beiden Metropolen mit 1.000 devolo G3-PLC Modems ausgestattet und die Powerline-Datenkommunikation ausgiebig getestet. Im Laufe des Jahres werden hier die Smart Meter Gateways des Aachener Herstellers im Rahmen des FNN-Teststufenkonzeptes einem großen Praxistest unterzogen. Halle 4, Stand 130 Der dreiphasige, elektronische Prüfzähler der Klasse 0.1 macht mobil und ist als tragbares Gerät prädestiniert für die Überprüfung von ein- oder dreiphasigen Elektrizitätszählern vor Ort. Alle Parameter zur Überprüfung der Zählerinstallation und deren Schaltung können erfasst werden, z. B. Zählerprüfung von Impulsausgängen, Messungen von elektrischen Parametern inklusive Vektordiagramm, Oberschwingungsanalyse und Darstellung von Kurvenformen sowie Messwandlerprüfungen. Heiko Harbers, Vorstand der Aachener devolo AG, freut sich, dass mit dem Gesetzentwurf nun ein Rahmen für die unternehmerische Planung gesteckt wurde. 50,2 _1/2016 EMH Energie-Messtechnik GmbH Vor dem Hassel 2 · 21438 Brackel Tel.: +49 (0) 41 85 - 58 57-80 Fax: +49 (0) 41 85 - 58 57-68 [email protected] www.emh.eu 21 s m a r t m e t e r in g Mobilfunk für intelligente Messsysteme? Der Anbieter Telefónica Deutschland hat dazu ein Lösungsportfolio entwickelt. Gute Verbindung D ie geplante Modernisierung der Stromzähler in Deutschland stellt auch an die dafür notwendige Kommunikationsinfrastruktur besondere Anforderungen. So sollen zunächst nur Verbraucher von mehr als 6000 KWh pro Jahr sowie Stromerzeuger mit intelligenten Messsystemen ausgestattet und an entsprechende Systemlösungen angebunden werden. Die Kommunikationsinfrastruktur verbindet somit nicht ganze Siedlungsgebiete, sondern nur die Hotspots der größeren Stromverbraucher und -produzenten. Die Datenkommunikation muss aber bundesweit ermöglicht werden. Die Kosten können Energieversorger und Netzbetreiber nur auf einen kleinen Teil ihrer Kunden umlegen. Wirtschaftlich macht es daher kaum Sinn, für Smart Metering ein eigenes – bundesweit erreichbares, aber nur gering ausgelastetes – Kommunikationsnetz aufzubauen. Sinnvoller ist es, auf vorhandene Netze zurückzu- greifen. Mit den Fest- und Mobilfunknetzen stehen theoretisch mehrere Möglichkeiten für die Datenkommunikation bereit, doch jede muss kritisch betrachtet werden. Festnetzverbindung Mittlerweile sind die meisten Haushalte in Deutschland per Festnetz ans Internet angeschlossen, die meisten per DSL. Grundsätzlich ließe sich diese Verbindung auch für die Datenkommunikation von intelligenten Messystemen nutzen. Der Haken: In der Regel liegt der DSL-Router im Verfügungsbereich des Endverbrauchers. Er ist zuständig für Betrieb und Konfiguration. Das birgt naturgemäß Unsicherheiten, die für einen verlässlichen Smart Metering-Betrieb problematisch sind. So kann es zu Fehlfunktionen oder Ausfällen kommen, wodurch die Datenkommunikation der Messstelle gestört wird. Daran ändert nach Ansicht mancher Experten auch der derzeitige Ausbau des Glasfasernetzes nichts. Mögliche Funktechnologie für Smart Grids und ihre Eigenschaften GSM UMTS Bündelfunk LTE Frequenz 900 MHz 1,8 GHz 1,9 GHz 2,1 GHz 450 MHz 450, 700 und 800 MHz 1,8; 2,0; 2,6 GHz Typische Latenzzeiten Mehrere 100 ms bis zu mehreren Sekunden Um 100 ms bis zu 1 s Um 100 ms bis zu 1 s Um 50 ms bis zu 200 ms Typische Datenraten Mehrere 10 kbit/s Mehrere 100 kbit/s bis Mbit/s Mehrere 100 kbit/s bis 3 Mbit/s Mehrere Mbit/s bis 50 Mbit/s Quelle: VDE 22 Mobilfunk Der Mobilfunk erscheint besser geeignet, weil hier die gesamte Kommunikationsstrecke durch die Anbieter professionell betrieben und gemanagt wird. Im Wesentlichen stehen in Deutschland dafür vier Netze zur Verfügung: das in die Jahre gekommene GSM-Netz, das UMTS-Netz, das Bündelfunknetz und das moderne LTE-Netz. Bei der Bewertung der Mobilfunktechniken muss allerdings gerade in Deutschland berücksichtigt werden, dass hierzulande der Stromnetzanschluss typischerweise im Keller eines Gebäudes erfolgt. Mauerwerk, Beton und Stahlarmierung senken hier die Reichweite der Mobilfunknetze deutlich. Nach einer Studie von Telefónica Deutschland sind deshalb rund 25 Prozent der Stromzähler in Deutschland nicht per Mobilfunk erreichbar – und zwar unabhängig vom Netzbetreiber. Funknetze im niedrigeren Frequenzbereich durchdringen mit ihrer größeren Wellenlänge Bauwerke besser. In einer Fallstudie hat die Uni Dortmund beispielsweise festgestellt, dass in einem städtischen Umfeld per UMTS im 2,1-GHz-Netz nur knapp 36 Prozent der Haushalte entsprechend angebunden werden können, im GSM-Netz von 900 MHz immerhin knapp 79 Prozent. LTE bringt Experten zufolge einen weiteren Vorzug: kurze Latenzzeiten. Diese ermöglichen Messungen nahezu in Echtzeit und sorgen im weiteren Ausbau hin zu intelligenten Netzen für kurze Reaktionszeiten und hohe Flexibilität auch bei der Steuerung der Verbraucher. Trotzdem lassen sich zurzeit viele Haushalte noch nicht über Mobilfunk anbinden. Die vorhandenen Lücken müssen über weitere Kommunikationstechnologien geschlossen werden. Selbstorganisierende Netzwerke, sogenannte Mesh-Netzwerke, die zwischen verschiedenen intelligenten Zählern oder Smart-Meter-Gateways aufgebaut werden, überbrücken dabei die noch fehlende Anbindung. Eine andere Ergänzung wäre die Datenkommunikation über die Stromleitung selbst, als Powerline bereits in vielen Haushalten im Einsatz. 50,2 _1/2016 T elefónica Deutschland – größter Mobilfunkanbieter der Republik – positioniert sich als Technologieanbieter und Dienstleister für die kommunikative Anbindung von intelligenten Messsystemen. Wir sprachen mit Sven Koltermann, Leiter Energy M2M. Der Aufbau der erforderlichen Kommunikationsinfrastruktur für den zuverlässigen Betrieb intelligenter Messsysteme erfordert auf jeden Fall das Zusammenspiel mehrerer technologischer Lösungen. Welche Technologie zum Einsatz kommt, hängt schließlich vom konkreten Versorgungsgebiet ab. Pilotprojekt bei Trianel Trianel, mit mehr als 50 Gesellschaftern aus kommunalen Versorgungsunternehmen eine der größten Stadtwerke-Kooperationen, hat sich entschieden, entsprechende Pilotprojekte mit Telefónica als Kommunikationsdienstleister in der Praxis umzusetzen. „In der Zusammenarbeit profitieren wir von den Erfahrungen der Telefónica aus dem Smart-Meter-Rollout in England“, sagt Sascha Schubert, Leiter Technische Dienstleistungen bei Trianel. Dort realisiert Telefónica die bislang weltweit größte Smart-Metering-Vergabe. „Die Global-SIM von Telefónica macht unsere Smart-Metering-Lösung unabhängig vom Provider des Mobilfunknetzes. Gerade in ländlichen Regionen, wo häufig Windräder und große Solaranlagen stehen, und in Grenznähe bringt das wesentliche Vorteile“, ergänzt Schubert. Galeria/Stand GA-24 Interview Die Anforderungen an eine zuverlässige Datenkommunikation für intelligente Messsysteme und Stromnetze können nur im Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien erfüllt werden. Sven Koltermann leitet den Bereich Energy M2M des Mobilfunkanbieters Telefónica Wo liegen aus Ihrer Sicht die Herausforderungen der Daten- und Kommunikationsinfrastruktur beim Smart Metering? Koltermann: In ihrer hohen Komplexität. Da müssen zum einen die physikalischen Rahmenbedingungen für die Anbindung berücksichtigt werden. Hier bringt der Mobilfunk im LTE-Netz mit niedrigen Frequenzen und kurzen Latenzzeiten Vorteile. Als Ergänzung bieten wir mit Smart Meter Connect ein System an, das auch gegen die wachsende Verbreitung von Smart-Home-Anwendungen per Funk störungsfrei arbeiten kann. Das Stromnetz selbst wird dabei auch zur Datenleitung. Zum anderen geht es beim Smart Metering vielfach um das Handling von einer großen Zahl von Anschlüssen – nicht nur für den Strom, sondern auch für die erforderliche Kommunikation. Was bedeutet das für einen Anbieter wie Telefónica? Koltermann: Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Komplexität zu reduzieren, damit sich der Energieversorger oder VNB sich auf sein Geschäft konzentrieren kann. Wir können hier nicht nur auf ausgereifte Technologien, sondern auch auf weitreichende Erfahrung zurückgreifen – nicht zuletzt auf die unserer Kollegen in Großbritannien, die den bislang größten Smart-Meter-Rollout weltweit mit insgesamt 23 Millionen Kommunikations-Hubs umsetzen. Außerdem ermöglicht Telefónica Konnektivität über jedes erreichbare Mobilfunknetz. Kontakt: Telefónica M2M-Team, www.m2m.telefonica.de, Tel. +49 (0) 800-6224 463, [email protected] 50,2 _ 1/2016 23 s m a r t m e t e r in g Kunden des Ökostromproduktes SeeEnergie ÖkostromPlus gefördert. In Neubauten der städtischen Wohnungsbaugesellschaft wurden die ersten intelligenten Messsysteme installiert. An den Grenzen konventioneller Verfahren PV-Anlagen und Blockheizkraftwerke liefern in Konstanz den günstigen Mieterstrom. N Die Kür vor der Pflicht Die Stadtwerke Konstanz werden noch in diesem Jahr intelligente Messsysteme nutzen, um ein vollständig EnWG-konformes und auto matisiertes Mieterstrommodell umzusetzen – wahrscheinlich eine Premiere in Deutschland. Die Gateways liefert die Firma Theben, als Messdienstleister (MDL) wurde das Saarbrücker Unternehmen co.met beauftragt. 24 50,2 _1/2016 eue Geschäftsmodelle auf Grundlage intelligenter Messsysteme sind für die meisten Stadtwerke noch wenig konkret. Im besten Fall sieht man sie vielleicht als Kür nach der mühevollen Pflicht des Smart Meter Rollouts. In Konstanz dagegen ist man bereits dort angekommen. Hier gab die Entwicklung eines Mieterstrommodells den Anstoß für die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Smart Metering. „Mieterstrommodelle sind in bestimmten Fällen eine relativ clevere Antwort auf die sinkenden Börsenpreise und Einspeisevergütungen für regenerativ erzeugten Strom“, sagt Gordon Appel, Leiter Produktmanagement der Stadtwerke Konstanz. Denn für Strom, der in räumlicher Nähe zur Erzeugung ohne Durchleitung durch ein öffentliches Netz verbraucht wird, entfallen bestimmte Abgaben, die Netznutzungsentgelte sowie einige Umlagen und die Stromsteuer. In der Konsequenz wird der Strom deutlich günstiger – bei KWK-Anlagen sinkt der Preis pro kWh um bis zu 7 Cent. Davon profitiert der Endkunde, der nur noch den zusätzlich benötigten Reststrom zum vollen Preis abnimmt, aber auch der Anlagenbetreiber oder Contractor, der mit seiner Erzeugungsanlage auf diese Weise bessere Erlöse erzielen kann. Appel ist überzeugt: Summenzählermodell „Auch für den Vertrieb im Stadtwerk ist der Mieterstrom ein wirklich attraktives Produkt, mit dem sich Kunden gewinnen und binden lassen.“ Besonders gut geeignet sind Mieterstrommodelle nach Appels Einschätzung für Mehrfamilienhäuser oder Quartiere mit eigenen Blockheizkraftwerken und PV-Anlagen. Dementsprechend entschloss man sich bei den Stadtwerken Konstanz vor rund anderthalb Jahren, gemeinsam mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WOBAK in vier Neubaugebieten mit insgesamt rund 170 Wohn- und Gewerbeeinheiten Mieterstrommodelle zu realisieren. Mit einer Ausnahme (nur PV) werden in den Objekten KWK- und PV-Anlagen kombiniert. Das Projekt wird im Rahmen der Grüner Strom-Zertifizierung durch 50,2 _1/2016 Die Ansprüche im Produktmanagement waren von Beginn an hoch gesteckt: „Wir als Stadtwerk müssen eine absolut rechts- und marktkonforme Abrechnung anbieten, die zudem automatisiert erfolgt“, führt Gordon Appel aus. „Jeder Mieter soll jederzeit sehen, wie sich sein Verbrauch genau zusammensetzt.“ Das diene nicht nur der Kostentransparenz, sondern ermögliche es den Stromkunden in einem weiteren Schritt auch, den Verbrauch an die Verfügbarkeit des günstigen Direktstroms anzupassen. Leider war schnell klar, dass diese Ziele mit der vorhandenen Ausstattung – bestehend aus Ferraris-Zählern und einem marktüblichen Abrechnungssystem – nicht zu erreichen waren. Speziell die Abbildung von Wechselprozessen wäre problematisch gewesen, da sich in diesem Fall die Aufteilung der Verbräuche zwischen den Nutzern und somit die Abrechnungssystematik ändert. Entsprechend hätte man die Verbräuche stichtagsgenau manuell erfassen müssen, was naturgemäß mit sehr hohem Aufwand verbunden wäre. Im konventionellen Summenzählermodell ist überdies keine Differenzierung nach tatsächlicher, zeitlich aufgelöster Stromnutzung möglich und es kann nur ein kumulierter Direkt- und Reststromverbrauch ermittelt werden. „Mit der konventionellen Ausstattung hätten wir den Mieterstrom nicht so (smart) mit externem MDL 25 s m a r t m e t e r in g abrechnen können, wie es das EnWG vorsieht“, fasst der Leiter des Produktmanagements zusammen. nungslösung sowie ein SmartPortal zur monatlichen Visualisierung der Verbräuche und Kosten (Direktverbrauch und Reststrom) für die Nutzer der Kundenanlage. Die Installation der Anlagen in den Neubauprojekten der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft WOBAK läuft bereits auf Hochtouren, ab Frühjahr wird das Mieterstrommodell in den Livebetrieb gehen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sehen die Stadtwerke Konstanz in Bestandsgebäuden mit KWK-Anlagen. Halle 2, Stand 516 (Theben) Einstieg ins intelligente Messwesen Für die Stadtwerke Konstanz gab dies den Anstoß, sich umfassend mit intelligenter Mess- und Kommunikationstechnik und der automatisierten Übermittlung und Verarbeitung der Zählerstände auseinanderzusetzen. Denn diese Infrastruktur ermöglicht eine Differenzierung nach tatsächlicher, zeitlich aufgelöster Stromnutzung auf Basis von 15-Minuten-Werten und liefert stichtagsgenau die Verbräuche aller Nutzer bei Wechselprozessen. Doch eine Hürde blieb: „Die komplexe Berechnungssystematik zur Bestimmung des zeitlichen Anteils an Direkt- und Reststrom ist in unserem Kundeninformations- und Abrechnungssystem nicht abbildbar“, so Gordon Appel. „Darum benötigten wir einen externen Messdienstleister, der die Daten aller Zählpunkte im Arealnetz ausliest, entsprechend unseren Anforderungen verarbeitet und an unser hausinternes System zurückgibt.“ Im Saarbrücker Unternehmen co.met fanden die Stadtwerke Konstanz den geeigneten Partner für diese Pionieraufgabe: Gemeinsam wurde eine Lösung entwickelt, mit der sich die kaufmännisch/bilanzielle Durchleitungsmenge der Kundenanlage, der jeweilige Anteil von Direkt- und Reststrom sowie die Einspeisung von PV- und/oder KWK-Strom berechnen lassen. Den Algorithmus entwickelte Appel selbst, co.met gestaltete daraus die Abrech- Intelligente Messtechnik in Konstanz Gordon Appel, Leiter Produktmanagement der Stadtwerke Konstanz. Die Messtechnik umfasst intelligente Zähler und Gateways der Firma Theben aus Haigerloch, die Kommunikation wird über das Glasfasernetz erfolgen, das derzeit in Konstanz flächendeckend ausgebaut wird. Da die Gateways in dieser Infrastruktur den wichtigsten Kostenfaktor darstellen, schauten sich die Konstanzer die Leistungsmerkmale der am Markt verfügbaren Produkte genau an. „Die Conexa von Theben ist für maximal zehn abrechnungsrelevante Zähler zugelassen, so dass wir hier in der Summe Hardwarekosten sparen”, erläutert Appel. Außerdem kann das Gerät auch Verbrauchsdaten anderer Sparten (Wasser, Wärme und Gas) übermitteln. „Auch daraus kann ja mittelfristig eine Dienstleistung der Stadtwerke werden”, meint der Leiter des Produktmanagements schmunzelnd. Genau diese breite Perspektive macht auch aus Sicht von Ruwen Konzelmann, Key Accout Manager bei Theben, das Besondere an dieser Anwendung aus: „Wir freuen uns, dass wir mit den Stadtwerken Konstanz einen Kunden gewonnen haben, der schon heute das gesamte Potenzial des Themas Smart Metering im Blick hat.” Intelligente Energie für Deutschland_ Effiziente Vernetzung für smartes Messen - Smart Metering von Telefónica Als größter Mobilfunkanbieter in Deutschland bringt Telefónica die entscheidenden Faktoren für Smart Metering zusammen: Gesicherte Konnektivität dank der Globalen SIM-Karte für alle Mobilfunknetze, leistungsstarke Datenübertragung und zuverlässige Zähler-Hardware. Untersuchungen zeigen, dass nur ein cleverer Technologiemix flächendeckend mehr Intelligenz an den Stromanschluss bringen kann. Die passende Lösung von Telefónica heißt Smart Meter Connect. Sie sorgt per Powerline, also der Datenverbindung über Stromkabel, für vermaschte Netzwerke zwischen einzelnen Smart-Meter Gateways. Damit schließt sie die mögliche Lücke zwischen Stromanschluss und Mobilfunknetz. Telefónica ist der Dienstleister für die gesamte Kommunikationsinfrastruktur, die das Smart Metering benötigt. Dafür steht das Angebot „Managed Connectivity“ von Telefónica. Es besteht im Wesentlichen aus drei Modulen: • Modul 1: Global SIM als Kernprodukt für alle deutschen und angrenzenden Mobilfunknetze • Modul 2: Smart Meter Connect als Ergänzungstechnologie zum Aufbau lokaler Netzwerke zwischen den Smart Meter Gateways • Modul 3: Service-Management-Software zum Betrieb und zur Bewertung der Kommunikationsinfrastruktur. Kontakt: Stadtwerke Konstanz GmbH, Gordon Appel, 78467 Konstanz, Tel.: +49 (0) 7531 803-4630, [email protected] Theben AG, Stephanie van der Velden, 72394 Haigerloch, Tel. +49 (0) 7474-692-446, [email protected] 26 50,2 _1/2016 50,2 _1/2016 Smart Metering – mit Telefónica intelligent verbunden Entdecken Sie die Stromversorgung der Zukunft. Entdecken Sie Smart Metering mit Telefónica. Die Komplettlösung für den Energieversorgermarkt erfüllt die Anforderungen der Richtlinie TR 3109, des BSI-Schutzprofils und der MessVZ. Regelmäßig wird sie den Marktanforderungen angepasst. Sie ist modular aufgebaut. Kunden können so selbst entscheiden, welche Kompetenzen sie im Hause behalten wollen oder ob sie sich auf eine Komplettlösung vom größten Kommunikationsdienstleister fürs Smart-Metering verlassen wollen: Telefónica. 0800 - MACHINE 0800 - 6 22 44 63 [email protected] 27 m2m.telefonica.de/energy N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g rungssicheren Anschluss-Systemen.“ So könne man deutlich kompaktere Transformatoren konfigurieren, die sich nicht nur platzsparender verbauen lassen, sondern seiner Überzeugung nach auch die Voraussetzung für eine dynamische Entwicklung der Netzinfrastruktur schaffen. Netztechnik und Kompakte Anschlusstechnik -steuerung Ein 50-MVA-Leistungstransformator mit kompakten Connex-Anschlüssen in einer unterirdischen Transformatorzelle. Plug and Play im Umspannwerk S chaltanlagen, Transformatoren, Wandler und Stützer verteilt auf einer Fläche so groß wie ein Fußballfeld, das ist das typische Erscheinungsbild bisheriger Umspannwerke. Künftig wird sich dies jedoch ändern, meint Eduardo Santana, Director Sales Cable Systems bei Pfisterer. Nach seiner Einschätzung werden künftig Umspannwerke mit höherer Leistung auf einem Drittel der Fläche oder sogar unsichtbar innerhalb von Gebäuden verbaut – speziell in dichter besiedelten Gebieten, wo Baugrund ein immer knapperes und damit teureres Gut ist. Das Problem: Mit der herkömmlichen Freileitungstechnik ist eine derart kompakte Bauweise wohl nicht realisierbar, denn die luftisolierten Leitungen erfordern große Sicherheitsabstände zu anderen Anlagen und Komponenten. Eduardo Santana ist daher überzeugt: „Der Trend zur Urbanisierung erfordert einen technischen Philosophiewechsel für Umspannwerke: Weg von der klassischen Freileitungstechnik, hin zu isolierten Leitungen und gekapselten, berüh- Vor mehr als vierzig Jahren als Kabelanschluss konzipiert, könnte das steckbare Anschluss-System Connex von Pfisterer heute die Antwort auf wichtige Herausforderungen im Netzbetrieb liefern. 28 50,2 _1/2016 50,2 _1/2016 „Bei Pfisterer haben wir bereits vor Jahren die aufkommende Notwendigkeit für flexibel einsetzbare Anschlusstechnik für kompakte Transformatoren erkannt und die technischen Lösungen dafür geschaffen“, so Eduardo Santana. Gemeint ist das trocken steckbare Connex-System, das ursprünglich als Kabelanschluss für die Nieder- und Mittelspannung konzipiert worden war. Es wurde sukzessive für Spannungsbereiche von 12 kV bis 550 kV ausgebaut und umfasst heute ein komplettes Anschluss-System für Transformatoren mit kompakten und feststoffisolierten Überspannungsableitern für die Hoch- und Mittelspannung. Connex ist für alle Kabelvarianten geeignet und kann in Innenräumen sowie im Außenbereich sowohl in Transformatoren als auch in gasisolierten Schaltanlangen (GIS) eingesetzt werden. Zudem besitzt das Anschluss-System als einziges die Zertifizierung für Offshore-Anwendungen durch die Klassifikationsgesellschaft DNV GL und eignet sich damit ebenfalls für den Einsatz auf Hochseeplattformen und in Windkraftanlagen. Zwischenzeitlich umfasst die Produktfamilie Lösungen für Kabelendverschlüsse und -verbindungen, Überspannungsableiter, Durchführungen, Muffen und Spannungsprüfsysteme. Installation und Wartung Der zentrale Unterschied zur konventionellen Technologie besteht im fest montierten Connex-Geräteanschlussteil. Dadurch können diverse Komponenten wie Durchführungen oder Überspannungsleiter einfach eingesteckt werden, ohne dass in das sen- Kompakte Bauweise: Das Umspannwerk Oerlikon unter dem ewz-Netzstützpunkt benötigt nur noch rund ein Drittel der Fläche der bisherigen FreiluftSchaltanlage. N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g sible Innenleben des Transformators eingegriffen wird. Mit anderen Worten: Der Transformator bildet mit dem integrierten Anschlussteil gleichsam eine Einheit und muss weder für Vor-Ort-Prüfungen noch für den Netz-Anschluss geöffnet werden. „Das kann den Zeitaufwand für die Erstinstallation um 75 Prozent verkürzen“, erläutert Santana. Insbesondere die bei herkömmlichen Systemen üblichen zeit- und kostenintensiven Öl- oder Gasarbeiten entfallen komplett. Durch ihre einsatzbereite Anlieferung seien die ölgefüllten Transformatoren auch als sogenannte „Wandertrafos“ einsetzbar, sodass die kostenintensive redundante Vorhaltung fest installierter Ersatztransformatoren nicht mehr notwendig ist. Auch Sicherheitsaspekte sprechen laut Hersteller Pfisterer für das System, welches strikt die elektrische von der mechanischen Verbindung trennt, denn mit der platzsparenden Bauweise in innerstädtischen Lagen steigen die Sicherheitsanforderungen. „Jede Verteilstation ist externen, teilweise unberechenbaren Einflüssen ausgesetzt, die ihren Betrieb beeinträchtigen können. Umgekehrt kann von den Anlagen eine Gefahr für die Umwelt ausgehen. Feststoffisolierte Verbindungstechniken können in beiderlei Hinsicht Risiken bannen oder zumindest begrenzen“, erläutert Ruben Grund, Head of Technology Cable Accessory bei Pfisterer. Beispielsweise bei der Wartung, denn je kompakter eine Anlage ist, desto wahrscheinlicher wird es, dass das Servicepersonal bei seiner Arbeit mit leitenden, blanken Teilen zufällig in Berührung kommt. Vollgekapselte Anschlüsse sind berührungssicher und können daher ohne Absperrung risikolos aufgestellt werden. Das bestätigt auch Roland Büttler. Er ist Geschäftsführer des Umspannwerks Klus im schweizerischen Kanton Solothurn, wo die Connex-Technik beim Neubau vor einigen Jahren durchgängig zum Einsatz gebracht wurde: „So sicher und einfach wie Besucher diese Anlage begehen können, kann auch unser Wartungspersonal arbeiten. Also ohne aufwendige Sicherheitsvorkehrungen die Anlagen grundreinigen, Ölproben ziehen und so fort.“ Steckbarer Überspannungsableiter Die flexible HV-ConnexDurchführung ist direkt am Transformator trocken einsteckbar und kann jederzeit ausgetauscht werden. 30 Neben den Risiken für Personen will Pfisterer mit Connex auch die Risiken für die hochwertigen Investitionsgüter minimieren. „Ein Blitzeinschlag oder eine abrupt unter Volllast geschaltete Schaltanlage kann beim Transformator zum Totalschaden führen. Der steckbare Connex-Überspannungsableiter verhindert das“, erläutert Eduardo Santana. „Die Metalloxid-Tabletten sind direkt am Betriebsmittel platziert und bauen die ankommende Überspan- N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g Schaufenster Intelligente Energie Umspannwerk Oerlikon Das neue Umspannwerk Oerlikon des ewz (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich) befindet sich mitten im Stadtgebiet von Zürich, verteilt auf drei Ebenen unter dem ebenfalls neu erbauten ewz-Netzstützpunkt. Zusammen benötigen die Bauten nur noch 30 Prozent der Fläche der bisherigen Freiluft-Schaltanlage. Pascal Müller, der als Gesamtprojektleiter die Errichtung des neuen Umspannwerks und Netzstützpunktes verantwortete: „Wir verwenden Connex-Systeme und -Komponenten seit über zehn Jahren mit sehr guten Erfahrungen. Im neuen Umspannwerk Oerlikon sind alle Hoch- und Mittelspannungsanschlüsse der zwei Schaltanlagen und drei Transformatoren damit ausgeführt.“ In Oerlikon kommen insbesondere auch die neu entwickelten, geraden 4-fach Connex-Transformatoranschlüsse bis 52 kV zum Einsatz. Sie verbinden die Transformatoren und Schaltanlagen berührungssicher über die Stockwerke hinweg. In diese jüngste Komponente der Produktfamilie können zum ersten Mal mehrere vertikal geführte MV-Kabel gesteckt werden. D er Startschuss fiel am 1. Dezember 2015: In fünf Modellregionen werden künftig im Rahmen des SINTEG-Förderprogramms innovative Technologien und Verfahren für die Energieversorgung der Zukunft untersucht werden. Nach Aussagen des BMWi hatten sich insgesamt sieben Konsortien als „Schaufenster“ beworben. Veröffentlichungen gab es jedoch nur zu den nun ausgewählten fünf Regionen (siehe auch 50,2 Ausgabe 3/2015). Diese werden mit insgesamt bis zu 230 Mio. Euro über vier Jahre gefördert. Das BMWi geht zudem davon aus, dass dadurch private Investitionen von rund 600 Mio. Euro erfolgen werden. Über 200 Unternehmen und weitere Akteure beteiligen sich an den Projekten, die als Blaupause für eine breite Umsetzung intelligenter Energievernetzung in ganz Deutschland dienen sollen. Die ausgewählten Schaufenster sind: nung punktgenau ab, bevor sie Schaden anrichtet.“ Da die Isolierung und Feldsteuerung der Überspannungsableiter aus festem Silikon bestehen, können sie ebenfalls platzsparend verbaut werden. Umweltrelevante Flüssigkeiten oder das klimakritische SF6-Gas sind nicht involviert, entsprechend gibt es keinen inneren Gasdruck, es ist keine Druckbehältervorschrift einzuhalten und die Gasüberwachung entfällt. Durch ihre Steckverbindung lassen sich auch die Überspannungsableiter ohne ein Öffnen des Transformators einfach austauschen. Ausgelegt für Netzveränderungen Transformatoren mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren sind eine langfristige Investition. Aus heutiger Sicht ist für diesen Zeithorizont jedoch nicht absehbar, wie sich die Netzinfrastruktur und somit die Einsatzbedingungen der Transformatoren verändern werden. Zum weiterentwickelten Connex-System für Transformatoren gehört deshalb auch eine neue steckbare Durchführung für Freileitungsanschlüsse. Mit Connex verfügen die Anlagen damit über eine steckbare Universalschnittstelle sowohl für Freileitungstechnik als auch für isolierte Kabel und bleiben somit auch bei veränderten Praxisbedingungen langfristig einsatzfähig. Für Eduardo Santana geht die Produktstrategie auf: „Inzwischen gibt es erste Beispiele für kompakte Umspannwerke in Gebäuden, beispielsweise das neue, auf drei unterirdischen Ebenen angelegte Umspannwerk Oerlikon in der Schweiz – und der Markt wächst.“ Kontakt: Pfisterer Kontaktsysteme, Peter Kaiser, 73650 Winterbach, Tel.: +49 (0) 7181 7005 - 0, [email protected] 50,2 _1/2016 3. enera Im Schaufenster "enera" in Niedersachsen geht es unter anderem um regionale Systemdienstleistungen, die das Netz lokal stabilisieren und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien weiter erhöhen. 4. NEW 4.0 Das Schaufenster "NEW 4.0" in Schleswig-Holstein und Hamburg soll zeigen, dass die Region bereits 2025 sicher und effizient mit 70 Prozent regenerativer Energie versorgt werden kann. 1. C/sells 5. WindNODE Das Schaufenster "C/sells" in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen hat den Schwerpunkt "Solarenergie". Im Fokus steht die regionale Optimierung von Erzeugung und Verbrauch. Das Schaufenster "WindNODE" umfasst die fünf ostdeutschen Länder und Berlin. Ziel ist eine effiziente Einbindung von erneuerbarer Erzeugung in einem System aus Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor. 2. Designetz Im Schaufenster "Designetz" in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland soll Energie aus Solarenergie und Windkraft für die Versorgung von urbanen und industriellen Verbrauchern genutzt werden. In einem nächsten Schritt können nun die Projektanträge beim Projektträger Jülich eingereicht werden. Nach Ende der Antragsphase sollen die Einzelprojekte in den Schaufensterregionen im zweiten Halbjahr 2016 starten. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre. www.bmwi.de Phasenschieber der Allgäuer Überlandwerke modernisiert S eit über 90 Jahren versorgt die Allgäuer Überlandwerk (AÜW) mehr als 87.000 Kunden im Allgäu mit Strom. Angrenzend Im Westen befindet sich das Versorgungsgebiet der Vorarlberger Kraftwerke (VKW), einem österreichischen Energieversorger, der auch weite Teile des Westallgäus versorgt. Um gezielt elektrische Energie zwischen den beiden Netzen beziehen oder liefern zu können, betreiben die AÜW seit Ende der 90er Jahre ei- 50,2 _1/2016 nen Phasenschieber-Transformator mit einer Leistung von 80 MVA. Dort führte die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) jetzt umfangreiche Retrofitmaßnahmen durch. Im Vordergrund stand dabei der Austausch der beiden Laststufenschaltereinsätze für die Längs- und Schrägregelung. Die bisher eingesetzten MR Laststufenschalter mit Ölschalttechnik wurden durch VACUTAP-Laststufenschaltereinsätze mit Vakuumschalttechnik ersetzt. Der neu in der Warte installierte TAPCON-Spannungsregler übernimmt nun die Wirkleistungsregelung, die Blindleistungsregelung, die Spannungsregelung im Inselbetrieb und die Synchronisierung der beiden Netze mit einstellbarer Spannungsbandbreite und Phasenwinkeltoleranz. Die drei ebenfalls neu angebrachten Motorantriebe sorgen für den zuverlässigen Antrieb der Stufenschalter und des Umstellers. www.reinhausen.com 31 N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g Energieanlagen auch das Zertifizierungsprogramm und dazugehörige Prüfwerkzeuge zu entwickeln. Den funktionalen Kern von VHPready bildet eine umfangreiche Datenpunkliste, mit der die unterschiedlichen Energieanlagen und Lasten in die Leitwarte eingebunden werden können. Diese Liste legt die Formate der Daten fest, die bidirektional in Überwachungs- und Kontrollrichtung zwischen Leitwarte und dezentraler Energieanlage ausgetauscht werden. Das kommunikationstechnische Fundament auf Basis von TCP/IP bildet das Fernwirkprotokoll IEC60870-5-104 oder IEC61850. Die Sicherheit der Datenübertragung wird durch eine geschlossene Benutzergruppe und durch den Aufbau eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN) gewährleistet. Energie- und Fertigungsnetze im Austausch Der Industriestandard VHPready und darauf aufsetzende Produkte sollen Stromnetze und Fabrikautomation enger verzahnen. Industriebetriebe haben als Großverbraucher und Erzeuger wesentlichen Einfluss auf die Netzstabilität. Wenn ein Anbieter wie HMS Industrial Netge gewerblicher Kunden zwangsläufig eiworks auf der E-World ausstellt, so mag nen erheblichen Einfluss auf die Stabilität dies auf den ersten Blick verwundern. Das der Netze haben. Viele der GroßverbrauUnternehmen aus Karlsruhe zählt zu den cher sind zudem selbst Erzeuger und speiMarktführern im Bereich der insen Energie, etwa aus BHKWs oder anderen dustriellen Kommunikation für Anlagen, ins Netz ein. die Automatisierungstechnik und Speziell größere Fertiist eigentlich in der Fertigungsindustrie beheimatet. Doch David gungsbetriebe nutzen Garcés, Solution Architect bei HMS darüber hinaus LastLabs, sieht große Potenziale für das managementsysteme, verstärkte Zusammenwirken von um die Produktion Energie- und Fertigungsnetzen: energieeffizient zu fah„Mit dem Ausbau regenerativer ren und insbesondere Energien steigen bekanntermaßen teure Lastspitzen zu die Anforderungen an die Flexibilivermeiden. tät der Übertragungs- und VerteiEine Möglichkeit, die aktuellen Netzlungsnetze. Eine echte Integration schwankungen in den der industriellen Lasten – auch im Griff zu bekommen, Sinne steuernder Zugriffe – ist für sieht David Garcés im die intelligenten Netze der Zukunft Über Fernwirkgateways Zusammenspiel von unverzichtbar“. In der Tat entfallen wie das Anybus SG 40 lasvirtuellen Kraftwerken laut der Internationalen Energie- sen sich elektrische Systeme und Lastmanagementagentur IEA rund 42 Prozent des sowie Anlagen, Systeme und applikationen. Beide weltweiten Stromverbrauchs auf Prozesse im Feld steuern und führen dezentrale Erdie Industrie, so dass die Lastgän- überwachen. 32 Fernwirkgateways für die Fertigungs- und Energienetze zeuger und elektrische Lasten in einem Pool zusammen und steuern sie durch eine übergeordnete Instanz. Bislang kommunizieren sie allerdings nicht miteinander. VHPready, der offene Standard für virtuelle Kraftwerke Der Kommunikationsstandard VHPready soll das ändern und dafür sorgen, dass sich die Leitwarte des virtuellen Kraftwerks, dezentrale Energieanbieter und große Verbraucher unmittelbar und über Herstellergrenzen hinweg verstehen. „Damit erhalten die Netzbetreiber bessere Steuerungs- und Stabilisierungsmöglichkeiten und die Industrie einen direkten Zugang zum Regelenergiemarkt“, kommentiert David Garcés. VHPready steht für Virtual Heat and Power Ready. VHPready 4.0 ist ein offener Industriestandard für für die Fernsteuerung und den Zusammenschluss von dezentralen Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen, Verbrauchern und Energiespeichern zu virtuellen Kraftwerken. Das von Vattenfall initiierte VHPready-Protokoll wird mittlerweile vom Industrieforum VHPready e.V. spezifiziert, 50,2 _1/2016 einer Industrieallianz von über 40 Unternehmen aus den verschiedenen Bereichen des Energiemarktes, darunter Betreiber von virtuellen Kraftwerken, Energieversorger, Übertragungsnetzbetreiber, BHKW-Hersteller und Anbieter von industriellen Kommunikationsgateways. Erklärtes Ziel ist es, neben dem Industriestandard für die Vernetzung dezentraler Virtuelle Kraftwerke stabilisieren die Stromnetze Ein virtuelles Kraftwerk kombiniert dezentrale Energieanlagen zum Zweck der Übernahme von Systemdienstleistungen, beispielsweise zur nachfragegeführten Bereitstellung von Regelenergie, aber auch zum Ausgleich von Schwankungen durch das koordinierte Zusammenwirken der dezentralen Energieressourcen und Lasten. Beispielsweise können BHKWs Strom ins Netz einspeisen, wenn die erneuerbaren Energieanlagen gerade zu wenig produzieren, und die Wärmepumpen können überflüssigen Strom aus dem Netz entnehmen, wenn die erneuerbaren Energieanlagen zu viel Strom erzeugen. Studien der TU Berlin und der BTU Cottbus zeigen, dass eine solch intelligente Vernetzung dezentraler regenerativer Kraftwerke einen erheblichen Beitrag dazu leisten kann, große Mengen wechselhaft anfallenden Stroms optimal in das Versorgungsnetz einzuspeisen. Dadurch kann sowohl die höhere Netzebene entlastet als auch der Bedarf an konventionellen Reservekapazitäten deutlich verringert werden. 50,2 _ 1/2016 HMS Industrial Networks ist Mitglied des Industrieforums und hat für die Realisierung von Lastmanagementanwendungen und virtuellen Kraftwerken Fernwirkgateways nach dem Industriestandard VHPready entwickelt, die Anybus SG-gateway Familie. Diese Fernwirkgateways ermöglichen die Fernwirkung und Fernwartung elektrischer Systeme sowie das Steuern und Überwachen von Anlagen, Systemen und Prozessen im Feld. „Dazu ist es erforderlich, dass die Gateways einerseits mit der Steuerung der Anlage vor Ort, also etwa der SPS, kommunizieren und andererseits mit der Zentrale über Ethernet oder Mobilfunk verbunden sind“, erläutert David Garcés. „Die Kommunikation mit der Leitwarte findet mit VHPready statt, während für die Kommunikation mit der lokalen Steuerung im Feld in der Regel Standards aus der Fabrikautomation wie Modbus, Profibus oder Profinet zum Einsatz kommen“, so Garcés weiter. Darüber hinaus müssten die Gateways in der Lage sein, eine gewisse Logik ausführen zu können, um die Befehle aus der Leitwarte (Anschalten, Ausschalten, Fahrpläne) zu verstehen und auszuführen. Diese Anforderungen wurden nach Auskunft vom HMS in der neuen Produktfamilie umgesetzt: Mit der Leitwarte kommunizieren die SG-gateways über VHPready, entweder über das Fernwirkprotokoll IEC 60870-5-104 oder mit dem modernen IEC 61850 Standard. Für die Kommunikation mit der lokalen Steuerung in der Fabrik bieten die Anybus SG-gateways eine Profinet-, eine Profibus- oder eine Ethernet/ IP-Schnittstelle an. Dank der Anybus-Technologie kann diese Schnittstelle mit jeder beliebigen Feldbus- oder Industrial-Ethernet-Technologie ersetzt werden, zum Beispiel EtherCAT oder Powerlink. Dadurch hat man einen universellen Schlüssel, um mit der SPS zu kommunizieren. Darüber hinaus werden Modbus, M-Bus und mehrere I/Os unterstützt, um beliebige Geräte im Feld anzuschließen. Für Garcés sind der neue Kommunikationsstandard und die darauf aufsetzende Technologie erste Schritte auf dem Weg zu intelligenten Netzen. Für ihn steht fest: „Die Industriekommunikation ist einer der wesentlichen Schlüssel zu Versorgungssicherheit und Systemstabilität.“ Halle 7, Stand 322 Kontakt: HMS Industrial Networks GmbH, David Garcés, 76131 Karlsruhe, Tel.: +49 (0) 721 - 989 777 - 000, [email protected] 33 N e t z t e c h ni k u n d - s t e u e r u n g Im Umspannwerk (UW) Trochtelfingen wird die Netze BW erstmals in Deutschland neuartige 20kV-Schaltfelder mit einem ökoeffizienten Isoliergas einsetzen. I n dem UW auf der Schwäbischen Alb, das für rund zehn Millionen Euro komplett erneuert wird, laufen aktuell die Vorbereitungen zur Errichtung des Gebäudes für die neue 20 kV-Anlage mit ihren 26 Schaltfeldern. Statt auf die bisherigen luftisolierten setzt die EnBW-Tochter Netze BW dabei zukünftig auf kompakte, gasisolierte Schaltanlagen (GIS). Acht der Felder werden mit einer neuartigen Technologie ausgestattet, die von ABB entwickelt wurde. Ab Mai 2016 sollen die 20 kV-Kabel auf die neue Schaltanlage umgestellt werden. Von dieser deutschlandweit ersten Pilotanlage erwarten sich sowohl ABB als auch Netze BW wichtige Erkenntnisse über den praktischen Umgang mit der neuen Gastechnologie. Ende August wurde eine vergleichbare Anlage in einem UW des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz) im Stadtteil Oerlikon eingeweiht. Dort kommt das Gasgemisch zum ersten Mal weltweit zum Einsatz - auch als Schaltmedium in der Hochspannungsebene. ABB hat mit dem Partner 3M auf Basis von Fluorketonen das ökoeffiziente Gasgemisch als Alternative zu Schwefelhexafluorid (SF6) entwickelt. SF6 erweist sich seit Jahrzehnten als sicher und zuverlässig und gilt in der Branche weltweit als Stand der Technik. Aufgrund seines Treibhauspotenti- Im neuen Umspannwerk Oerlikon der ewz in Zürich arbeitet die weltweit erste Pilotanlage mit dem neuen Gasgemisch als forscht die Industrie jedoch bereits seit Jahren nach geeignetem Ersatz für elektrische Anwendungen. Das neue Isoliergasgemisch besteht zum überwiegenden Teil aus technischer Luft und besitzt nach Auskunft des Herstellers ähnliche Eigenschaften wie SF6 – bei einem Kohlenstoffdioxid-Äquivalent von weit unter eins. Sein möglicher Klimaeffekt ist damit erheblich niedriger. Laut ABB hat die neue Technik bereits bewiesen, dass sie die strengen Anforderungen der elektrischen Normen erfülle, und sei auch entsprechend typgeprüft. Auch hinsichtlich des Gas-Managements verspricht die neue Technologie Vorteile, denn beim Umgang mit SF6 sind weitreichende Sorgfaltspflichten zu beachten. So werde es beim Abbau ausschließlich von zertifiziertem Fachpersonal rückgewonnen und anschließend wiederverwertet, berichtet Torge Andersen, der das Projekt bei Netze BW leitet. Durch umfassende Bestandsaufzeichnungen sei zudem nachzuweisen, dass das Gas nicht entweichen kann. Da sich die Auflagen für die Nutzung von SF6 zukünftig eher verschärfen dürften, erwarte er von der neuen Technologie auch eine Vereinfachung der Dokumentationspflichten. Den Betrieb der neuen Schaltfelder wollen Netze BW und ABB mit umfassenden Untersuchungen begleiten und dafür regelmäßig Gasproben entnehmen. Dabei strebe die EnBW-Tochter mit ihren rund 5.000 Mittelspannungsschaltfeldern laut Geschäftsführer Martin Konermann „baldmöglichst einen deutlich größeren Pilotversuch“ an. Kontakt: Netze BW GmbH, Ulrich Stark, 70567 Stuttgart, Tel.+49 (0) 711- 2895 2136, [email protected] 50,2 _1/2016 Stromrichterstationen mit neuer Technik Anzeige Schaltfelder mit ökoeffizientem Isoliergas SG-gateways Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Amprion und TransnetBW haben gemeinsam mit ihrem Technologiepartner Siemens die geplante Technik der ULTRANET-Konverter vorgestellt. ULTRANET – eine neue Stromleitung in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Technik (HGÜ) – ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden ÜNB. Die Trasse wird zwischen Phillipsburg in Baden-Württemberg und Osterath in Nordrhein-Westfalen verlaufen und soll die Kapazität der Übertragung zwischen den beiden Bundesländern um zwei GW erhöhen. Das Herzstück sind die Umrichter am Anfang und Ende der Leitung, die im Oktober bei Siemens in Auftrag gegeben wurden. Die Konverterstationen verbinden ULTRANET mit dem Wechselstromnetz, indem sie Wechsel- in Gleichstrom umwandeln und umgekehrt. Die Anlagen werden zu den modernsten ihrer Art zählen, melden die Betreiber. Neu ist unter anderem die „Vollbrückentechnologie“, die Fehler auf einer Gleichstrom-Freileitung bereits im Umrichter klären kann, ohne dass ein Abschalten der Leitung erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil ist nach Auskunft von Siemens die sogenannte „Schwarzstartfähigkeit”: Die eingesetzten abschaltbaren Leistungstransistoren (IGBTs) können wie ein Generator dabei unterstützen, auch ein spannungsloses Netzsegment selbständig aufzubauen und sind damit schwarzstartfähig. „Das ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten“, sagt Dr. Klaus Kleinekorte, Geschäftsführer bei Amprion. Dr. Werner Götz, Geschäftsführer von TransnetBW ergänzt: „Die Auftragsvergabe ist ein wichtiger Meilenstein für ULTRANET. Zusammen mit unserer Entscheidung für den Standort der Anlage am südlichen Endpunkt in Baden-Württemberg sind nun die Weichen gestellt, um dieses wichtige Leitungsprojekt zu realisieren.“ www.siemens.com www.amprion.net www.transnetbw.de Halle 3, Stand 211 Umrichterstationen sind Schlüsselkomponenten der Hochspannungs-GleichstromÜbertragungs-Technik (HGÜ) Kopplung von Energie- und Automatisierungsnetzen Anybus SG-gateways ermöglichen die Fernanbindung von dezentralen Energieanlagen und elektrischen Lasten an Lastmanagementsysteme und virtuelle Kraftwerke. Einfache Kopplung der industriellen Automatisierungstechnik mit den Fernwirkprotokollen im Energiebereich Kommunikation über VHPready mit IEC60870-5-104 und IEC61850 Unterstützung aller Feldbus- und Industrial-Ethernet-Standards im Feld Schnelle und einfache Konfiguration, ohne Programmierung! Besuchen Sie uns am VHPready Gemeinschaftsstand · Halle 7, Stand 7-322 · 16. bis 18. Feb. 2016 HMS Industrial Networks GmbH Emmy-Noether-Str. 17 · 76131 Karlsruhe +49 721 989777-000 · [email protected] www.anybus.de · www.ixxat.de · www.netbiter.de sg-gateways.indd 1 35 22.12.2015 08:50:26 ü b e r wa c h u n g und i n s ta n d h a lt u n g eG modernisiert Die Stadtwerke München führen Prüfungen im Verteilnetz jetzt mit einem neu entwickelten Stecksystem von Phoenix Contact durch. D ie Stadtwerke München (SMW), einer der größten kommunalen Versorger in Deutschland, beliefern über 1,4 Millionen Einwohner der Landeshauptstadt sowie acht weitere Gemeinden mit Strom. Zuständig für das Verteilnetz ist die SWM Infrastruktur. „Die Stromleitungen in unserem Netz haben über alle Spannungsebenen eine Länge von über 12.000 km“, erläutert Maximilian Gruner, Teamleiter Sekundärtechnik Strom bei der SWM Services. Hinzukommen neun Umspannwerke für Höchst- zu Hochspannung, 328 für Hoch- zu Mittelspannung sowie 5.184 für Mittel- zu Niederspannung. Eine schnelle Störungserkennung – und dementsprechend eine Umschaltung der Netzleitungen – hat höchste Priorität im Unternehmen. Dazu überwachen digitale Netzschutz-Relais permanent Messdaten von Strom- und Spannungswandlern aus den Umspann- und Verteilstationen. Fehler, wie etwa ein Kurzschluss auf der Leitung durch einen umgefallenen Baum, werden so zuverlässig erkannt. „Das Netzschutz-Relais löst dann den Leistungsschalter aus, der die betreffende Leitung freischaltet“, erläutert Gruner. „Weil die Versorgungssicherheit maßgeblich von der Funktion der Netzschutz-Relais abhängt, führen wir regelmäßige Schutzprüfungen durch.“ 36 Bis vor etwa zwei Jahren haben die SWM zu diesem Zweck Prüfstecker und Prüfbuchsen eingebaut. Bei Schutzprüfungen werden durch Schalthandlungen auf der Klemmenleiste dann zusätzlich sukzessive Melde- und Auslösekontakte geöffnet und dabei entschärft. Ein redundanter Schutz der Leitung im Mittelspannungsbereich besteht dann allerdings nur für ausgewählte Leitungen. Ein Fehler bei der Schutzprüfung kann bei nicht redundanten Schutzsystemen weitreichende Folgen haben – bis hin zur Zerstörung von einzelnen Teilen der Anlage. Alternative Einsatzmöglichkeiten messungen oder die Trennung der Auslösespule des Hochspannungsschalters vom Schutzgerät durchgeführt werden. Fame ist sowohl in der Steckzone wie auch im Anschlussbereich fingerberührsicher ausgeführt. Sternpunkte im Stromwandlersatz können wahlweise auch über Steckbrücken direkt in der Prüfsteckleiste umgesetzt werden. Eine weitere Reihenklemmenleiste mit Wandlertrennklemmen entfällt. Die Stadtwerke München loben insbesondere die hohe Flexibilität und Sicherheit sowie den Bedienkomfort. „Die Vorteile des Systems liegen in der eindeutigen Kontaktüberlappung beziehungsweise projektgenauen Prüfsteckerfertigung – das kann auch ein Drehschalter nicht bieten“, so Gruner. „Die gute mechanische Führung beim Einstecken sowie der Schutz gegen das Schrägziehen des Steckers sind weitere Vorteile für uns.“ Halle 2, Stand 110 Besuchen Sie uns auf der Halle 4, Stand 127 Bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche Deutschlandweit Spartenübergreifend Kostenfreie Bauauskunft eG eG eG Hohe Sicherheit: Beim Ziehen des Steckers soll eine patentierte Drehgriffmechanik bei geringem Kraftaufwand für genaue Signalzustände sorgen. Eine Initiative der Chemie-, Gas- und Ölleitungsbetreiber www.bil-leitungsauskunft.de Neuartiges Steckprüfsystem Um all diese Aufgaben schneller, übersichtlicher und vor allem sicherer durchführen zu können, nutzen die Stadtwerke München jetzt das neu entwickelte Steckprüfsystem „Fame“ von Phoenix Contact. Die schnelle Kontaktierung spart dabei nach Auskunft des Herstellers bis zu 50 Prozent Zeit bei der Vorbereitung der Prüfungen ein. „Mittels Fame können wir eine komplexe Prüfschaltung für ein Schutzgerät in einem einzigen Steckvorgang mit dem Prüfgerät verbinden“, so Gruner, „alle notwendigen Schaltvorgänge können wir sicher und automatisch umsetzen.“ Die Reihenfolge der Kontaktbrücken, Trennungen und Kontaktierungen ist durch den 50,2 _1/2016 Die Leitungsauskunft Bei anderen Anwendern wird Fame zusätzlich zur Klemmenleiste direkt in die Schaltschranktür eingebaut, so dass die Prüfung bei geschlossener Tür erfolgen kann. Auch in Anlagen, die nicht freigeschaltet werden können, läßt sich mit Fame prüfen. Dann wird während der Prüfung mit dem Fame-Prüfstecker ein Reserveschutzgerät eingeschliffen, das für eine gleichbleibende Netzsicherheit auch während der Prüfung sorgt. Auch wenn ein Schutzgerät ausfällt, ist diese Vorgehensweise möglich. Kontakt: Phoenix Contact, Bernd Schairer, 32825 Blomberg, Tel. +49 (0) 5235 300, [email protected] 50,2 _ 1/2016 © TRACTOTECHNIK GmbH & Co. KG, Lennestadt Schutzgeräteprüfung Stecker vorgegeben – und daher immer korrekt. Die Varianz an möglichen Beschaltungen ist hoch – es können zahlreiche serielle Schaltfolgen der Wandlertrennklemmen in einer einzigen, parallel gesteuerten Steckhandlung umgesetzt werden. „Diese Vorgehensweise kann viele Fehler vermeiden – etwa offene Verbindungen oder das Setzen der Kurzschlussbrücke für die Stromwandler“, erläutert Bernd Stairer vom Industriemanagement Energie bei Phoenix Contact, der auch die Stadtwerke München betreut. „Der Schutztechniker kann sich auf die Beschaltung des Prüfsteckers konzentrieren.“ Auch das Wartungspersonal kann jetzt viel einfacher prüfen. Um ein Fehlstecken bei gleichpoligen Prüfsteckern zu verhindern, sind Prüfsteckleiste und Prüfstecker durch Kunststoffprofile kodierbar. Außerdem können unterschiedliche Funktionsgruppen auf einer standardisierten Prüfsteckleiste verdrahtet werden. Maximilian Gruner: „So führten wir anfangs zum Beispiel das Haupt- und Reserve-Schutzrelais über eine Prüfsteckleiste mit zwei getrennten Prüfsteckern, wodurch wir viel Platz sparen.“ Zur freien Belegung der Kontakte stehen drei „Steckzeiten“ zur Auswahl: Zum Beispiel der lange Kontakt für das Aus-Signal und für Hilfssignale, der mittlere Kontakt für Spannungswandler, und der kurze Kontakt für Stromwandler. Ein nicht belegter Kontakt dient als Blindkontakt. Weiteres Zubehör wie Bypass-Stecker und farbig gekennzeichnete einpolige Stecker gehören ebenfalls zum Fame-Programm. Mit dem einpoligen Stecker können Einzel- Ü b e r wa c h u n g u n d I ns ta n d h a l t u n g Schritt für Schritt Daten zu allen Aufträgen und Meldungen werden dabei auch Planwerke und Analyse-Funktionen zur Verfügung gestellt und die Dokumentation unterstützt. Aber auch die Navigation, das mobile Drucken oder ein Barcodeleser gehören heute zur selbstverständlichen Ausstattung. „Mit Hilfe der NEO Mobile Suite verfügen wir heute über ein mobiles SAP-System, dass sich nahtlos in alle Prozesse und Informationsflüsse integriert“, so Lemkemeyer. Dabei wurde auch dem Thema IT-Sicherheit zentrale Aufmerksamkeit geschenkt – für einen Betreiber kritischer Infrastrukturen wie der Energienetze heute eine ganz zentrale Anforderung. So verfügen alle mobilen Geräte nicht nur über eine Festplattenverschlüsselung und können nur über eine so genannte Reaktiv Autoboot Authentifizierung gestartet werden. Auch die Datensynchronisation erfolgt über eine gesicherte VPN-Verbindung per Mobilfunk. Durch mehrfaches tägliches Synchronisieren über Mobilfunk wird zudem einem ungewollten Datenverlust vorgebeugt. Ein DLP-System überwacht die Schnittstellen der Geräte und verhindert so auch hier, dass Daten ungeplant abfließen oder verloren gehen. zum Ziel Die Stadtwerke Bielefeld realisierten mit der NEO Mobile Suite von FRITZ & MACZIOL ein System, das die mobile Instandhaltung punktgenau unterstützt. Heute arbeiten fast alle Monteure mit dem „mobilen Büro”, das im Verlauf des Projekts entwickelt wurde. 38 N eun Jahre ist es her, dass sich die Stadtwerke Bielefeld zum ersten Mal mit dem Thema „Mobile Instandhaltung“ beschäftigten. Heute werden 90 Prozent aller mobilen Prozesse im technischen Betrieb elektronisch unterstützt. Die Einführung erfolgte schrittweise auf Basis der NEO Mobile Suite von FRITZ & MACZIOL. Mit knapp 2.200 Mitarbeitern und 660 Millionen Euro Umsatz gehören die Stadtwerke Bielefeld zu den großen kommunalen Unternehmen in der Versorgungsbranche Deutschlands. Schon seit dem 19. Jahrhundert versorgen sie die Einwohner Bielefelds mit Strom, Gas und Wasser, seit den 50er Jahren kam auch die Fernwärme dazu. Gerade dieses breite Portfolio war einer der Gründe dafür, dass sich das Unternehmen nicht Hals über Kopf in die mobile Instandhaltung stürzte. „Es gab in dieser Zeit einige Unternehmen, deren Projekte gescheitert sind, weil sie zu viel auf einmal wollten. Deswegen haben wir uns ganz bewusst dafür entscheiden, über kleine Pilotprojekte in ganz unterschiedlichen technischen Bereichen auszuprobieren, welcher Weg für uns der richtige ist“, beschreibt Stephan Lemkemeyer, verantwortlich für die Einsatzsteuerung und DV-Koordination bei den Stadtwerken Bielefeld, die Ausgangssituation. Dazu wurden zunächst einmal die grundsätzlichen Anforderungen an die Lösung genau definiert. „Wir wollten ein System, dass sich nahtlos in die Unternehmensprozesse integriert und alle Aufgaben rollengerecht unterstützt. Schließlich ist die Wartung eines Schiebers im Wasserwerk etwas anderes als die einer Trafostation oder einer Gasanlage“, umreißt Stephan Lemkemeyer die Herausforderungen. Sämtliche verfügbaren Ressourcen sollten im System transparent gemacht werden, um sie so effizient wie möglich einsetzen zu können, Anlagen nur dann repariert oder gewartet werden, wenn dies tatsächlich nötig ist. Die dafür benötigten Daten und Informationen sollten jeweils dort verfügbar sein, wo sie gebraucht werden. Und schließlich musste die Arbeits- und Einsatzsteuerung zentral über nur ein System erfolgen. Drei-Säulen-Modell „Aus allen diesen Vorgaben entwickelten wir ein ‚Drei-Säulen-Modell’, das bis heute die Grundlage für unsere mobile Instandhaltung ist: Es besteht aus den Komponenten Mobile Datenerfassung (MDE), Zustandsmanagement (ZMS) und Ressourcenplanung und -steuerung (RPS). Die gemeinsame Datenbasis ist das SAP-System“, fasst er das Konzept zusammen. Im Rahmen einer ausführlichen Marktanalyse identifizierten die Stadtwerke Bielefeld insgesamt 18 Anbieter, von denen allerdings zehn nach Übersendung des Lastenhefts gleich wieder absagten. Zur Präsentation wurden am Ende fünf Anbieter eingeladen und deren Systeme einer genauen Analyse unterzogen. Dafür wurde ein eigenes Drehbuch angefertigt, dem sich die jeweiligen Anbieter im Rahmen einer großen Runde stellen mussten, in der nicht nur die Bereichsleiter, sondern auch die Monteure vertreten waren. Am Ende fiel die Entscheidung zugunsten der NEO Mobile Suite von FRITZ & MACIOL – nicht zuletzt auch, weil das NEO-Team„überzeugend, offen und in einer fast hemdsärmeligen Art“ auf alle Problemstellungen des Drehbuchs eingegangen ist, so Lemkemeyer. 50,2 _1/2016 Erfolgreicher Aufbau Auf dieser Grundlage wurde das System bis heute in weiten Teilen des Netzbetriebes ausgerollt, dabei wurde immer auch ausreichend Zeit für die Optimierung der Lösung und der Prozesse reserviert. Das verlängerte zwar die Projektlaufzeit, dafür konnten alle gesetzten Ziele auch erreicht werden. Auch der Grundsatz, das Projekt Die mobile Instandhaltung wurde anhand der Unternehmensstrategie und nicht schrittweise auf die einzelnen Arbeitsbereiche ausgeweitet. auf Basis einer Vorgabe der IT-Technik aufzusetzen, zahlte sich aus. Denn letztere änderte sich im Verlauf der letzten Jahre grundlegend. „Gestartet sind wir noch auf Basis der SAP Module MAM/MAU, die dann Die positive Einschätzung bestätigte sich dann im Rahmen der sukzessive durch die Neuentwicklung der NEO Mobile Suite ersetzt ersten Pilotprojekte in den Bereichen „Geräte-/Zählerwechsel“ für wurden. Auf diese Weise wurden wir ein wichtiger EntwicklungsStrom, Gas, Wasser und Fernwärme sowie in der Inspektion für die partner für dieses Produkt und brachten aktiv die Anforderungen Umspannwerke. Im Rahmen einer Prozessanalyse wurden dafür zuder Energiewirtschaft mit ein“, erzählt Stephan Lemkemeyer. Auch nächst die Anwendungsfälle beschrieben und in ein Navigationsaktuell steht mit der Abkündigung von SAP Netweaver und der Umdiagramm überführt, auf dessen Grundlage dann die Oberflächen stellung auf SAP mobile Platform und HANA ein weiterer Technolomodelliert und der Prototyp für die grafischen Oberflächen erstellt giewechsel an. Zudem werden die Prozesse und Funktionen immer wurde. Damit wurden anschließend unterschiedliche Endgeräte weiter ausgebaut und optimiert. Ein Ende ist dabei sicher noch nicht im täglichen Einsatz getestet, bevor die Entscheidung zugunsten abzusehen. Das Ziel, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, wurde der Toughbooks von Panasonic fiel. „Für uns war die Akzeptanz der aber in jedem Fall erreicht. „Wir konnten die Produktivität im BackBenutzer ein ganz entscheidender Faktor, weswegen wir schon bei endprozess deutlich steigern, vor allem auch durch den Wegfall der diesen ersten Piloten strikt auf die bestmögliche Ergonomie geMedienbrüche. Seitdem sind auch die Datenverluste auf Null zurückachtet haben. Dies hat dann auch maßgeblich zur erfolgreichen gegangen. Früher war das ganz anders, denn Papier ging regelmäßig Umsetzung beigetragen“, berichtet Stephan Lemkemeyer. verloren und damit auch die darauf vermerkten Informationen“, fasst Schrittweise wurde in den Folgejahren die mobile InstandhalStephan Lemkemeyer zusammen. Das mobile Endgerät ist auf diese tung in die weiteren Bereiche ausgerollt und die Funktionalität erWeise heute für den Monteur bei den Stadtwerken Bielefeld zu einer weitert. So entstand ein „mobiles Büro“, das alle Komponenten für Selbstverständlichkeit geworden. den Außendiensteinsatz umfasst. Neben den Informationen und Halle 2, Stand 511 Kontakt: FRITZ & MACZIOL GmbH, Herr Jens Beier, 89081 Ulm, Tel. +49 (0) 731-15510, [email protected] 50,2 _1/2016 39 Ü b e r wa c h u n g u n d I ns ta n d h a l t u n g Digitaler Workflow zur Leitungsauskunft Das BIL-Portal fungiert als Kommunikationsdrehscheibe zwischen dem Unternehmen, das eine Bauauskunft anfragt, und den angebundenen Leitungsbetreibern. Der Auskunftssuchende kann an seinem Portalzugang, der sich nach einer einfachen Registrierung öffnet, sein Bauvorhaben, zu dem er Auskunft wünscht, Jens Focke, Vorstand der BIL eG. Noch im Februar startet BIL, das Online-Portal zunächst mittels einer alphanumezur bundesweiten Leitungsauskunft. Auch viele rischen Suche nach Straßen und Orten lokalisieren und in einer KarStadtwerke wollen es nutzen. te als Fläche eintragen. In der nächsten Eingabemaske erfolgen die detaillierte Beschreibung sowie die Klassifizierung des Bauvorhabens. Zu den erforderlichen Basisinformationen wie Maßnahmenbenapp sechs Monate nach Gründung der BIL eG ist das BIL-Ausschreibung, Bautermin und Dauer können Dokumente, Zeichnungkunftsportal technisch bereits weitgehend fertiggestellt. „Wir en, Bilder zugefügt und Zusatzangaben wie zum Beispiel benötigtes werden am 29. Februar in den Live-Betrieb gehen“, berichtet schweres Bau- und Spezialgerät hinterlegt werden. Diese erleichtern den Leitungsbetreibern die Betroffenheitseinschätzung erheblich. Jens Focke, Vorstand der BIL eG. „Einfache und klare Bedienerführungsowie modernste Web-Technologie haben uns von Anfang an bei der BIL prüft nun die Zuständigkeiten anhand einer FlächenverUmsetzung geleitet“, ergänzt BIL-Projektleiter Dirk Hemmen. Im Erschneidung des eingetragenen Bauvorhabens mit den Zuständigkeitsflächen der Leitungsbetreiber und übermittelt dem Anfragengebnis zeigt sich ein Portal, das in vielerlei Hinsicht wegweisend sein den das Ergebnis. Den als zuständig ermittelten Leitungsbetreibern kann. – und nur diesen – leitet BIL die Anfrageinformationen weiter. Die Das belegt auch die hohe Resonanz bei den Leitungsbetreibern, Leitungsbetreiber sehen auf ihrer Portalseite die eingehende Anfradie laut Jens Focke durchgängig sehr positiv auf das neue Angebot ge und können daraufhin die tatsächliche Betroffenheit überprüreagieren. „Auch erste regionale Leitungsbetreiber und Stadtwerfen. Die Rückmeldung an den Anfragenden über den Bearbeitungske stehen vor dem Beitritt", berichtet er. „Aus den Gesprächen wird status sowie der Austausch von Informationen zum angefragten deutlich, dass sich die Bauwirtschaft gerade in städtischen RandVorhaben erfolgen ebenfalls online über das Portal. Dabei greift BIL bereichen und bei Änderungen der Konzessionsrechte schwer tut, nicht in die bei den Leitungsbetreibern intern hinterlegten Arbeitsden zuständigen Leitungsbetreiber zu identifizieren.“ Auch der prozesse ein, sondern fungiert lediglich als Austauschplattform. durchgängige digitale Workflow zur Leitungsauskunft werde in vieLeitungsdaten verbleiben in der Hoheit der Leitungsbetreiber. len Stadtwerken als echte Arbeitserleichterung gesehen. Sowohl für Leitungsbetreiber als auch für Anfragende übernimmt BIL BIL, das neue Online-Portal für Leitungsauskunft zudem die Archivierung und Aufverspricht hohe Mehrwerte für die Bauwirtschaft zeichnung, da sämtliche Anfragen sowie die Leitungsbetreiber. und Vorgänge nebst allen Details historisch katalogisiert und gespeichert werden. Nach Fertigstellung der Datenintegrationsschnittstelle und Systemschnittstelle können die Betreiber im Februar dann endgültige Zuständigkeitsflächen in BIL einstellen. Die Anwendung der Systemschnittstelle wird einigen Leitungsbetreibern schon zum BILStart einen vollständigen digitalen Workflow in den eigenen nachgelagerten GIS- und Workforce Managementsystemen gestatten. Weitere Informationen findet man unter www.bil-leitungsauskunft.de. Halle 4, Stand 127 K Generation genX Die tragbare „Generation genX“ P ünktlich zur E-World bringt die EMH Energie-Messtechfür die Zählwerksüberprüfung steht im Fokus des Messeaufnik das neue Checkmeter 2.3genX zur Marktreife, den tritts: das neue Checkmeter jüngsten Spross der tragbaren „Generation genX“ für die 2.3genX und der PWS 2.3gen X. Zählwerksüberprüfung. „Mit dem kleinen und extrem leichten tragbaren Präzisionsmessgerät machen wir die Vor-Ort-Überprüfung von ein- und dreiphasigen Elektrizitätszählern noch komfortabler als mit dem Vorgängermodell“, sagt EMH Vertriebsleiter Lars Busekrus. Mit seinen kompakten Abmessungen und dem Farbdisplay mit Touchscreen und grafischer Benutzerschnittstelle sieht er das CheckMeter 2.3genX bestens für die heutigen Ansprüche im Bereich der Zählwerksüberprüfung aufgestellt. Das dreiphasige Arbeitsnormal zur Überprüfung von modernen hochkomplexen Elektrizitätszählern wird mit einem universellen Zangeneingang im Bereich von 10 mA… 100 A verwendet. Optional ist eine Direktmessung Klasse 0,1% mit separater Box möglich. Die Software CAlegration ermöglicht die Speicherauslesung, Online-Datenerfassung und Präsentation. Zu den Funktionen gehören die Strom- und Spannungsmessung, die Phasenwinkel- und Leistungsfaktormessung ebenso wie die Frequenzmessung. Neben den genX-Produkten hat der Anbieter aus dem norddeutschen Brackel ein breites Portfolio an tragbaren Prüfgeräten für die Vor-Ort-Prüfung, stationären, vollautomatischen Mess- und Prüfanlagen für die Serienprüfung sowie Produkte zur Qualitätssicherung bei Energieversorgern im Messegepäck. Halle 2, Stand 431 Kontakt: EMH Energie-Messtechnik GmbH, Lars Busekrus,21438 Brackel, Tel. +49 (0)4185 5857 0, [email protected] Anzeige Durchblick im Netz Ü b e r wa c h u n g u n d I ns ta n d h a l t u n g MESSE NETWORKING KONGRESS FACHFOREN EUROPAS FÜHRENDE ENERGIEFACHMESSE E-WORLD ENERGY & WATER 16.-18. FEBRUAR 2016 ESSEN, GERMANY 25 FACH-KONGRESSE:VERANSTALTUNGEN ZU ERNEUERBAREN ENERGIEN NEUE GESCHÄFTSMODELLE DURCH FLEXIBILISIERUNG ERZEUGUNG IM ZUKÜNFTIGEN STROMMARKT – DIE ERNEUERBAREN ALS KÜNFTIGE LEITENERGIE WEATHER: DRIVER & THREAT FOR THE ENERGY INDUSTRY Das vollständige KonferenzProgramm und das Anmeldeformular finden Sie unter: www.e-world-essen.com Kontakt: BIL eG, Jens Focke, 53123 Bonn, Tel.: +49 (0) 228 - 9258 5290, [email protected] 40 50,2 _1/2016 50,2 _ 1/2016 41 E ne r g ies p ei c h e r In drei Schritten zum Ergebnis Flow. Am Beginn des Projekts stand eine Simulation, bei der das Modellnetz (LVN Verteilnetz) im Hinblick auf aktuelle und zukünftig zu erwartende EE-Ausbau- und Einspeiseszenarien, deren Konsequenzen auf das lokale Verteilnetz und die Möglichkeit zur Einbindung von Speichern berechnet wurde. Auf diesem Wege konnte man sowohl die wirtschaftlich optimalen Speicherkapazitäten erschließen als auch die technischen Anforderungen an einen Redox-Flow-Speicher auf der Verteilnetzebene – insbesondere das notwendige dynamische Verhalten. Parallel hierzu wurde ein für Redox-Flow-Batterien und Netzsystemdienstleistungen geeigneter Batteriewechselrichter der Leistungsklasse 200 kW DC / 500 kVA von der Firma SMA entwickelt. Younicos übernahm die Definition und die Ausarbeitung einer Schnittstelle der Batterie zum Stromnetz und zum Batteriewechselrichter. Aufbauend auf den Simulationsergebnissen wurde schließlich der Demonstrations-Speicher der Firma Gildemeister energy solutions gemäß den erforderlichen Spezifikationen projektiert und in das lokale Verteilnetz an einem optimalen Netzpunkt integriert. Im laufenden Betrieb der kommenden ein bis zwei Jahre sollen nun die Simulationsmodelle anhand von Messdaten validiert werden. Darauf aufbauend wollen die Partner ein Gesamtkonzept zur Integration von Großbatterien in Verteilnetze entwickeln und eine technische und wirtschaftliche Gesamtbewertung des Netzausbaus im Vergleich zur Batterieintegration vorlegen. Projektpartner bei dem für drei Jahre angelegten Projekt sind das Reiner Lemoine Institut, die SMA Solar Technology, LEW Verteilnetz und Younicos. Die Kosten für das Forschungsvorhaben belaufen sich auf insgesamt 2,9 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt Smart Power Flow aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Halle 3, Stand 100 Die Integration und der Betrieb des Ortsspeichers im Netz der LVN markiert bereits die zweite Phase des Projekts SmartPower- Kontakt: Lechwerke AG, Ingo Butters, 86150 Augsburg, Tel. +49 (0) 821-328-1673, [email protected] Flüssigspeicher soll Netzausbau vereinfachen Im Projekt Smart Power Flow wird erstmals der Einsatz einer großen Vanadium-Redox-Flow-Batterie im lokalen Nieder spannungsnetz der LEW Verteilnetz (LVN) erprobt. U m die Versorgungssicherheit und Systemstabilität zu gewährleisten, stehen bei vielen Netzbetreibern derzeit Investitionsentscheidungen bezüglich des Netzausbaus an. Einiges deutet darauf hin, dass die Integration von Großbatterien in das Stromnetz ein wichtiges Werkzeug in diesem Prozess sein und den Ausbau von erneuerbaren Energien deutlich erleichtern kann. Das Projekt Smart Power Flow soll dazu weitere Erkenntnisse liefern: Erstmalig wird dabei der Netzbetrieb unter Einbeziehung von Redox-Flow-Batterien und einer speziell für diesen Zweck entwickelten Leistungselektronik in einem Verteilnetz mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Energieeinspeisung getestet. Dazu wurde im Herbst der sogenannte CellCube FB200-400 DC von Gildemeister energy solutions in Tussenhausen im Landkreis Unterallgäu offiziell in Betrieb genommen – ein Ortsspeicher mit einer Leistung von 200 KW und einer Kapazität von 400 KWh. Der Standort wurde aus 80 möglichen Orten ausgewählt, da hier mehrere Photovoltaikanlagen Strom mit einer Leistung von maximal 560 KW ins Ortsnetz 42 einspeisen und ein entsprechend großer Ortsnetztransformator vorhanden ist. Im Projekt soll untersucht und quantifiziert werden, inwiefern ein regionaler Netzausbau durch den Einsatz von Batteriespeichern begrenzt werden kann. Außerdem möchten die Projektpartner mit dem Ortsspeicher verschiedene Betriebs- und Vermarktungsweisen erproben, wie etwa Spannungshaltung, Frequenzregelung, Blindleistungsmanagement und die Teilnahme am Regelenergiemarkt. Damit soll gezeigt werden, dass der Spagat zwischen wirtschaftlichem und netzstützendem Betrieb möglich ist. Aktuell wird der Speicher so eingesetzt, dass er durch eine intelligente Spannungsregelung nicht nur das Netz stabilisiert und idealerweise den Bedarf an Netzausbaumaßnahmen senkt, sondern zeitgleich Primärregelleistung bereitstellt – unter den aktuellen Rahmenbedingungen der lukrativste Einsatzbereich für Großbatterien. 50,2 _1/2016 Geeignet für Smart Grid Die Strom zu Gas-Demonstrations-Anlage in Frankfurt/Main besteht den Simulationstest. I nsgesamt 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe bündeln schon seit einigen Jahren ihr Know-how und Kapital, um gemeinsam in die Entwicklung der Strom zu Gas-Speichertechnologie zu investieren. Im Fokus steht die Prüfung der Praxistauglichkeit der Strom zu Gas-Technologie. Die Unternehmen sind überzeugt, dass diese langfristig das größte Potential hat, die überschüssigen Mengen an regenerativen Energien zu speichern. Zu diesem Zweck entwickeln, bauen und betreiben die Unternehmen über mehrere Jahre (2012 – 2016) gemeinsam eine eigene Demonstrationsanlage in Frankfurt am Main. Die Anlage wandelt Strom in Wasserstoff um und speist diesen dann in das Gasverteilnetz ein. Im Herbst 2015 wurde erstmals getestet, wie sich die Anlage in einer zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Energielandschaft verhält. Dazu hatte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) eine Software für eine Echtzeit-Steuerung entwickelt. Während des Livebetriebs ist die Strom-zu-Gas-Anlage mittels Computersimulation mit Wind- und Solaranlagen, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und dem Verbrauchernetz in einem virtuellen Smart Grid zusammengeschaltet worden. Das bedeutet: Die Anlagen sind real und in Echtzeit an unterschiedlichen Standorten gelaufen, wurden allerdings nicht physikalisch innerhalb eines Netzes, sondern eben virtuell in der Simulation zusammengeschaltet. Wenn es ein Überangebot an Strom gab, wandelte die Strom-zu-Gas-Anlage ihn automatisch in Gas (Wasserstoff) um und speiste es in das Gasverteilnetz ein. Bei zu wenig Strom hat das angeschlossene BHKW das gespeicherte Gas zur Rückverstromung genutzt. Der gesamte Prozess erfolgte automatisch durch eine intelligente Steuerungssoftware. „Mit der Einbindung unserer Anlage in ein virtuelles Smart Grid ist ein entscheidender Schritt erfolgt. Wir haben bewiesen, dass die Strom zu Gas-Technologie Unterschiede zwischen Stromerzeugung und –verbrauch intelligent aussteuern kann und das bis auf die Minute genau“, so Michael Riechel, Vorsitzender des Thüga-Vorstands. Für die Betreiber ist dieses Ergebnis entscheidend, um die Technologie zur Speicherung größerer Energiemengen einzusetzen. Dazu muss sie nämlich in der Lage sein, automatisch auf sich ständig ändernde Bedingungen in der Erzeugung und beim Verbrauch zu reagieren. Halle 2, Stand 528 Kontakt: Thüga AG, Carmen Meinhold, 80335 München, Tel. +49 (0) 89-38197-1542, [email protected] 50,2 _ 1/2016 Neue und alte Technologie: Der Elektrolyseur vor dem denkmalgeschützten Schornstein eines Heizwerkes der Mainova Anzeige energiespeicher Könnte von uns sein Ist von uns Leistungsfähig und intuitiv: Software zur Netzberechnung www.adapted-solutions.com 43 IT u n d p r o z e ss e I T u n d P r o z esse Jenseits der Zähler Wesentliche Themen für VNB: Etablieren neuer und Anpassung bestehender Prozesse Datenbereitstellung und Wettbewerb verlangen neue Prozesse. Die alten Marktprozesse sind einer Überprüfung zu unterziehen. ÜNBs werden für die heute bei den VNBs angesiedelten Clearing- und Prüfungsprozesse zusätzliches Personal aufbauen. Die Marktkommunikation, heute in den sogenannten Marktregeln für die Bilanzkreisabrechnung Strom (kurz MaBiS) beschrieben, ist neu zu gestalten. Auf die Verteilnetzbetreiber in Deutschland kommen Herausforderungen zu, die weit über den Rollout intelligenter Messsysteme hinausgehen. Jochen Buchloh, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft konsekwent, gibt seine Einschätzung. M it der im Sommer erwarteten Verabschiedung des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende und des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG-E) ändern sich die Rahmenbedingungen für Verteilnetzbetreiber (VNB) in Deutschland. Neben der seit längerem erwarteten Verpflichtung für den Rollout digitaler Stromzähler lassen sich zwei Prinzipien ausmachen: 1. D ie Regeln des Datenaustauschs werden neu gefasst. VNB verlieren ihre Verantwortlichkeit für die Bereitstellung verbindlicher Daten für die energiewirtschaftlichen Prozesse. 2. N ach dem Willen des Gesetzgebers wird der Messstellenbetrieb regulatorisch aus dem Monopolbereich des Netzbetriebs herausgelöst und wettbewerblich ausgerichtet. Neue Regeln des Datenaustauschs Ab 1998 wurde in Deutschland sukzessive die Energiemarktliberalisierung umgesetzt. Seit dieser Zeit gelten VNB als verantwort- 44 lich für die Bereitstellung verlässlicher Daten für energiewirtschaftliche Marktprozesse. Bilanzierung, Prognose und Abrechnung basieren letztlich auf den durch die VNBs übertragenen und deren Messdienstleistern erhobenen Werten. Folgt man den Ansätzen des MsbG-E, so hat dies nun ein Ende. Stattdessen sollen die Daten aus den neuen digitalen Messeinrichtungen durch den unabhängigen Messstellenbetreiber (MSB) zur Verfügung gestellt werden. Alternativ können sie, falls vorhanden, durch jeden Marktteilnehmer vom Smart Meter Gateway direkt bezogen werden. MSB verantworten künftig die Plausibilisierung und Ersatzwertbildung (§ 35 (1) MsbG-E) sowie Schätzung von Messwerten im Fehlerfall (§§ 55 (2), 71 (3) MsbG-E). Zusätzlich soll die Verantwortung für das Bilanzkreismanagement intelligenter Messsysteme (§§ 66 ff. MsbG-E) auf die ÜNB übergehen. Nach Ansicht von Fachleuten geschieht dies aus zwei Gründen. So habe die Lobbyarbeit der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) hier erfolgreich gewirkt, die ihre Abhängigkeit im Bilanzkreismanagement von sehr vielen klei- nen VNB reduzieren wollen. In die gleiche Richtung gehe das Interesse des Gesetzgebers, der für diesen komplexen energiewirtschaftlichen Prozess auf wenige und große Unternehmen setze und sich effizientere Prozesse erhoffe. Kommt es zu einem derartigen Umbau, so hat dies langfristig erhebliche Auswirkungen auf die regional aufgestellten Netzbetreiber. Diese müssen prüfen, inwieweit sie einen komplexer werdenden MSB ausprägen wollen und verlieren in ihrer eigenen Marktrolle Teile der energiewirtschaftlichen Kompetenzen. Sie können und müssen sich im Verwaltungsbereich schlanker aufstellen. Jochen Buchloh ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Management- und Consultingfunktionen für die Energiewirtschaft tätig und leitet heute ein eigenes Beratungsunternehmen. 50,2 _1/2016 Entflechtung und Wettbewerb des Messstellenbetriebs Noch basiert aus Perspektive der verpflichteten Unternehmen die Refinanzierung des Messstellenbetriebs auf den Grundsätzen der Anreizregulierung. Mit dem MsbG-E schafft der Gesetzgeber Raum für freie Preisbildung. Um Verbraucher und Endkunden vor zu hohen Preisen zu schützen, definiert er jedoch Standardleistungen und kundensegmentscharfe Maximalpreise (Preisobergrenzen). Für den Marktstart werden die MSB bei den VNB zum Rollout der digitalen Zähler verpflichtet. Die Kombination aller Maßnahmen zielt auf die Schaffung eines neuen Marktes. Noch konzentrieren sich die meisten Unternehmen in ihren Vorbereitungsaktivitäten auf die technische Machbarkeit des intelligenten Messwesens. Die Auswirkungen aus Entflechtung und Neuregelung des Preismechanismus werden indes mittelfristig wesentlich mehr Aufmerksamkeit erfordern. Die Anforderungen an Unternehmensführung und Management im Monopolgeschäft des technisch orientierten 50,2 _1/2016 Prüfung der Aufbauorganisation In der Folge sind die Organisationen umzubauen und eine veränderte Personalstrategie ist zu entwickeln. Wo soll weiter in eigenes Personal investiert und wo müssen Dienstleister eingesetzt werden? Umbau der IT-Landschaft Die bestehende IT-Organisation ist langfristig schlanker aufzustellen. Einsparungen sind angesichts deutlich steigender (formaler) Anforderungen beim MSB und an die ITSicherheit dringend erforderlich. Verteilnetzbetriebs auf der einen und eines wettbewerbsorientierten und sich auf digitale Innovationen ausrichtenden Messstellenbetriebs auf der anderen Seite könnten kaum größer sein. Viele Marktteilnehmer sind skeptisch hinsichtlich der Entwicklung eines echten Wettbewerbsmarktes. Sie verweisen auf die bereits gescheiterten Versuche durch MessZV und Liberalisierung des Messwesens sowie die Trägheit der Endkunden bei der Wahl ihres Lieferanten. Solchen Skeptikern können jedoch vier zentrale Thesen entgegnet werden: 1. D er Business Case für den digitalen MSB ist nach eigenen Abschätzungen für rund 80 Prozent der Unternehmen in den definierten Standardleistungen nicht tragfähig. Eine große Zahl der Unternehmen wird sich von ihren Aktivitäten trennen oder zusätzliches wettbewerbliches Wachstum horizontal (neue Kunden in anderen Netzgebieten) oder vertikal (ergänzende Produkte bei Bestandskunden) generieren müssen. 2. Der Markt startet in für Angreifer attraktiven Kundensegmenten. Die Preisobergrenzen der ersten Pflicht-Rollout-Kunden bieten angesichts fast identischer Kosten bei Kunden mit geringen Energieverbräuchen oder Einspeiseleistungen und solchen mit hohen Werten interessante Margen. Großen MSB bietet sich in diesen Segmenten attraktives Wachstumspotenzial. 3. Die Bündelung von Verbrauchern durch die Wohnungswirtschaft professionalisiert das Marktverhalten. Besteht bisher für Endkunden ein Wahlrecht, wird die Bündelung einer großen Zahl von Kunden künftig eine interessante Ergänzung des Produktportfolios wohnungswirtschaftlicher Unternehmen sein. 4. Inhome-Digitalisierung ist bereits jetzt ein umworbener Megatrend und bietet zahlreiche Synergien mit dem digitalen Messstellenbetrieb. Beide verlangen sichere Kommunikationsnetze für bidirektionale Dienste, haben Schnittstellen zu den Themen Energie, Visualisierung und zur Automatisierung im Haushalt. Mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende regelt das BMWi nicht nur den Einbau von intelligenten Endgeräten. Auch weite Teile der den Verteilnetzbetrieb betreffenden Energiemarktregulierung werden perspektivisch umgestellt. Wie genau die Details des künftigen Marktgeschehens sich entwickeln, hängt zum Teil von noch zu erstellenden Verordnungen und Marktprozessen, vor allen Dingen aber vom Verhalten der Marktteilnehmer ab. Offenbar kommt es zu deutlichen Weichenstellungen in Richtung großer Strukturen und mehr Wettbewerb. Unternehmen, die in diesen Märkten künftig eine (maßgebliche) Rolle einnehmen wollen, müssen kurzfristig, spätestens aber nach Verabschiedung des Gesetzes, mit geeigneten Projekten reagieren. Kontakt: konsekwent GmbH, Jochen Buchloh, 40882 Ratingen, Tel.: +49 (0) 2102 298 - 941, [email protected] 45 I T u n d P r o z esse Die Kommunikationsnetze der Energieunternehmen wandeln sich zu multifunktionalen Autobahnen für Daten, Sprache, Video- und Sensorinformationen. Sichere Kommunikationsnetze für Smart Grids Bei der strategischen Ausrichtung ihrer Kommunikationsnetze können Energieunternehmen von Konzepten aus dem Verkehrswesen profitieren. B ei kritischen Infrastrukturen in der Stromversorgung wird meist nur an Kraftwerke, Stromeinrichtungen oder Umspannstationen gedacht. Mindestens ebenso wichtig sind jedoch die IT- und Kommunikationsnetze für deren Steuerung und Kontrolle. Dies gilt nicht nur im laufenden Betrieb sondern insbesondere auch im Störfall: „Gerade dann ist es essenziell, dass die Kommunikationsmöglichkeiten bestehen bleiben. Nur so lassen sich Betriebszustände überwachen, Einsatzkräfte koordinieren und Entstörungen durchführen“, betont Dr. Reinhard Wegener, Director Technology Center beim Systemintegrator und Technologiedienstleister telent. Nach seiner Erfahrung stellt die Kontrolle und Steuerung der IT-Kommunikationsnetze eine wachsende Herausforderung auch im Energiesektor dar. So sind die bestehenden Kommunikationsinfrastrukturen oft historisch gewachsen und umfassen in der Regel unterschiedliche Übertragungstechnologien. Zusätzlich müssen im Zuge der Dezentralisierung immer mehr Komponenten in das Kommu- In Multi-Service-Netzen können unterschiedliche Übertragungstechniken und -protokolle wirksam und sicher verbunden werden 46 nikationsnetz integriert und über alle Netzebenen hinweg zu einem funktionierenden Ganzen orchestriert und gemanagt werden. Das Verhalten des Gesamtnetzes sollte dabei jederzeit im Blick sein. Multi-Service-Netze „Das klassische Rollenmodell in der Energieversorgung verändert sich durch die Energiewende massiv. Klassische, verbindungsorientierte Netze oder reine Datennetze konvergieren hin zu Multiservice-Autobahnen“, sagt Dr. Wegener. Verschiedene Dienste wie Daten, Sprache, Video- und Sensorinformationen würden heutzutage über ein und dasselbe Netz übertragen. Vor diesem Hintergrund plädiert er für den Aufbau einer Multi-Service-Netzinfrastruktur, die auf modernen IP-Technologien aufsetzt. Für die Planung der entsprechenden Energieinformationsnetze muss das Rad hier nicht neu erfunden werden, betont der Experte – bei Verkehrsinfrastrukturen etwa würden mithilfe solcher Multi-Service-Netze bereits unterschiedliche Kommunikationsanforderungen abgedeckt. „Diverse Übertragungstechniken und -protokolle wirken dabei harmonisch zusammen und ermöglichen ein übergeordnetes Netzkonzept“, sagt Dr. Wegener. Die Anforderungen an ein solches Netzwerk werden für die Erstellung eines Konzepts nach einem einheitlichen Schema in einem Katalog erfasst. Mögliche Parameter sind die Betriebsrelevanz der Applikation, der Sicherheitsbedarf, die Anzahl der Endsysteme, deren Kommunikationsbeziehungen und verwendete Protokolle, die QoS (Quality of Services)-Anforderungen sowie die Verfügbarkeit. Diese Eckdaten und die Schlüsselanforderungen des Anwenders bestimmen maßgeblich die Zielarchitektur stufe betreiben zu können, wie das bei klassischen Zeitmultiplex-Verfahren (TDM) üblich ist, sei allerdings eine adäquate Netzüberwachung und -steuerung essenziell, betont der Telekommunikationsfachmann. Deren Aufgabe ist es, die moderne IP-basierte mit der TDM-basierten Welt zu verbinden und einen fließenden Übergang zu neuen Netzstrukturen zu ermöglichen. Dieser sukzessive Umbau trägt der Tatsache Rechnung, dass die Lebensdauer der bisherigen Kommunikationsnetze etwa 15 bis 20 Jahre beträgt und die aktuellen Betriebsprozesse teilweise eng mit einer bestimmten Technologie verknüpft sind. Netzmanagementsystem und das Design des Energieinformationsnetzes. So wird beispielsweise sichergestellt, dass versorgungskritische Anwendungen rückwirkungsfrei bleiben, sprich: dass die Ausgangsgröße der jeweiligen Regelungsglieder nicht auf die Eingangsgrößen zurückwirken. Insgesamt werden die Anwendungen dann gemäß einem QoS Design in definierten Verkehrsklassen nach Betriebsrelevanz und Netzwerkanforderungen gruppiert, sodass der Datenverkehr für versorgungskritische Applikationen Vorrang hat. Die Festlegung der jeweiligen Zielarchitektur schließt eine technologische und wirtschaftliche Bewertung der am Markt verfügbaren Zugangstechnologien (z. B. Powerline, drahtlose Festnetzanschlüsse oder Breitbandnetze) und Paket-Transporttechnologien wie etwa Ethernet oder MPLS ein. Auch die Dr. Reinhard Wegener ist Director Technology Center telent, einem Unternehmen der euromicron Gruppe. Nutzbarkeit von vorhandenen öffentlichen Telekommunikationsnetzen (Mobilfunk, Kabelnetz, DSL) anhand der definierten Schlüsselanforderungen ist dabei zu berücksichtigen. Neue Netztechnologien „Durch die technologische Weiterentwicklung im Umfeld paketorientierter Netze stehen Funktionen wie schnelle Ersatzwegeschaltungen zur Verfügung, die eine sichere Übertragung gewährleisten und bislang ausschließlich in deterministischen Netzen zu finden waren“, weiß Dr. Reinhard Wegener. Heute könnten IP-MPLS Betriebsnetze mittels zusätzlicher Maßnahmen den Transport von Diensten ebenso sicher und stabil realisieren wie klassische PDH (Plesiochrone Digitale Hierarchie) und SDH (Synchrone Digitale Hierarchie)-Telekommunikationsnetze. Um die Dienste mit mindestens der gleichen Qualitäts- Dreh- und Angelpunkt in Kommunikationsinfrastrukturen mit Netzelementen unterschiedlicher Hersteller und heterogener Technik ist damit ein übergreifendes Netzmanagementsystem (NMS). Es sorgt für die Visualisierung des Netzes und automatisiert die Betriebsabläufe. Dabei können zum Beispiel Alarmlisten, der aktuelle Netzzustand, Topologie- und Geräteansichten sowie Qualitätsdaten dargestellt werden. „Der Aufbau des NMS ist abhängig vom Betriebskonzept und wird entsprechend der bereits vorhandenen Systeme und gewünschten Funktionalitäten eingerichtet“, erläutert Dr. Wegener, der bei telent entsprechende Konzepte entwickelt und umsetzt. Ein wesentliches Ziel sei es dabei, die Überwachung und Steuerung des Telekommunikationsnetzes mit seinen Netzknoten und Diensten möglichst einfach zu gestalten. Komplexe Konfigurationsaufgaben sollten sich dabei an der eingesetzten Technologie orientieren und vom NMS durch einfache Eingaben umgesetzt werden können. Dazu sollte das System ISO definierte Hilfsmittel und Routinen zu den Konfigurationsaufgaben sowie umfangreiche Managementfunktionen bereithalten. Für hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit des Kommunikationsnetzes müssen zusätzlich zum NMS und den entsprechenden Betriebsabläufen eine redundant angelegte Netzkonzeption und eine ausreichend dimensionierte Notstromversorgung sorgen – von der Konfiguration über die Überwachung bis hin zur Diagnose und Entstörung. Wichtig für den Netzbetreiber sei auch eine hohe Skalierbarkeit und Interoperabilität der Lösung mit zukünftigen Technologien. Halle 4, Stand 227 Kontakt: telent GmbH, Ralph Keil, 71522 Backnang, Tel.: +49 (0) 7191- 900-3475, [email protected] 50,2 _ 1/2016 47 I T u n d P r o z esse Kommunikation Darstellung, Aufbau Infrastruktur bis in den letzten Winkel Eine der drei Haupstationen des Funksystems an einem Strommast. Dafür wurden eigens wind- und wetterfeste 19” Rack-Gehäuse gefertigt. Die Hauptstationen besitzen eine eigene Stromversorgung inklusive Notstromakku-Pufferung. Wie ein Versorgungsnetz im Hochschwarzwald per Digitalfunk eine integrierte Sprach- und Datenkommunikation realisiert, die auch Blackouts überstehen kann. W ie können Netzbetreiber eine schnelle, sichere und hochverfügbare Kommunikation von Anlagen und Personen ermöglichen? Diese Frage treibt viele Versorger aktuell um, doch selten sind die Anforderungen so hoch wie bei einem aktuellen Projekt bei der Elektrizitätswerke Schönau Netze (EWS). Denn in dem Versorgungsgebiet, das drei Teilnetze vereint, ist die Topographie sehr anspruchsvoll. Die Hochlagen des Schwarzwaldes sorgen dafür, dass die Mobilfunkabdeckung stark zu wünschen übrig lässt. Schließlich teilen mit dem Belchen und dem Feldberg zwei der höchsten Erhebungen des Mittelbebirges das Versorgungsgebiet. Die EWS und die benachbarte Energieversorgung Titisee-Neustadt (EVTN) und das Kraftwerk Köhlgartenwiese haben eine Kommunikationsplattform für ihr gemeinsames Netz installiert, die auf einem digitalen, schmalbandigen Funk basiert und sowohl Daten- als auch Sprachkommunikation abdeckt – und auch bei einem flächendeckenden Stromausfall noch ihren Dienst tut. Zudem ist es an das dortige Leitsystem gekoppelt. Installiert, geplant und gewartet wird die Lösung D|E|F Smart Radio Net von der Deutsche Energie Funk (D|E|F) GmbH. Deren Besonderheit ist, dass es gleichermaßen für die Kommmunikation von Daten und Sprache entwickelt wurde. Dabei ist die gleichzeitige Übertragung von seriellen und Ethernet-basier- 48 ten Datensystemen möglich, unter anderem aufgrund des Einsatzes von Datenfunkmodems (von Satel) der neuesten Generation. „Mit der neuen Modulationstechnik sind nun auch im schmalbandigen Funkbereich echte Webbrowser Anwendungen möglich, wodurch auch eine Fernparametrierung der Geräte oder eingesetzter Peripherie möglich ist“, sagt Stefan Lichy, Geschäftsführer beider D|E|F. Im März 2015 startete das EWS-Projekt, inzwischen sind sowohl Sprach- als auch Datenkommunikation vollständig in Betrieb genommen. „Es ist wirklich beeindruckend, wie gut die Sprachverständlichkeit ist – als wenn der Kollege neben einem steht“, berichtet Martin Halm, Geschäftsführer der EWS Netze, über den Nutzen des Sprachfunks. Und das bei flächendeckender Verfügbarkeit, bis in die hintersten Winkel entlegener Täler oder auf den Skipisten in den Höhenlagen. Genau dort hat die Firma D|E|F, die bei dem Projekt als Komplettdienstleister fungierte, zwei dieser drei notwendigen Hauptstationen installiert (siehe Bild) und auf dieser Basis eine intelligente Umsetzer-Struktur realisiert. Speziell positionierte Repeater sorgen für eine komplette Abdeckung des gesamten, mehr als 70 Kilometer durchmessenden Versorgungsgebietes. Umfangreiche Vermessungen vor Ort haben die Standort-Evaluation und -Optimierung der Funkinfrastruktur, also vor allem von Hauptstationen, Umsetzern und Repeatern, unterstützt. Wobei auch spe50,2 _1/2016 zielle, hauseigene Antennenentwicklungen von D|E|F dafür sorgen, dass deutlich weniger Umsetzer-Stationen notwendig sind. Da Reichweiten des Funkgebiets auch Frankreich und vor allem die Schweiz berührten, musste D|E|F auch berücksichtigen, dass zuteilungsfähige Frequenzen in den Nachbarländern anderweitig genutzt beziehungsweise vergeben sind. „Durch die enge Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur und deren intensiven Bemühungen konnte eine Koordination von belegungsfähigen Frequenzen mit den Nachbarstaaten Frankreich und Schweiz erreicht werden”, berichtet Lichy. „Zudem sorgen auch die Spezialantennen dafür, dass die Aussendung außerhalb des Versorgungsgebietes stark reduziert wird", so Lichy weiter. Die komplexe Planung ergab auch, dass das Sprachfunknetz in drei unabhängige Versorgungs(-unter)gebiete aufgeteilt ist, die jeweils von verschiedenen Frequenzen genutzt und via Leitzentrale zusammengeschaltet werden. Dabei müssen keine kabelgebundenen Backbones oder Richtfunkstrecken genutzt werden, trotzdem ist die Kommunikation in und aus allen öffentlichen Telefonnetzen möglich. Um die Bedienfreundlichkeit zu steigern hat die D|E|F ein automatisiertes Frequenzbelegungssystem installiert, bei dem je nach räumlichem Sektor eine unterschiedliche Frequenz genutzt wird. Ein GPS-System erkennt dabei automatisch den Standort und wählt demnach die entsprechende Frequenz des Radionetzes. Die Klartextanzeige informiert den Benutzer über den aktuellen Versorgungssektor. Per Funk können sowohl Gruppengespräche als auch separat wählbare, anonyme Einzelgespräche geführt werden. Gespräche ins Telefonnetz oder aus dem selbigen erfolgen immer anonym, das heißt, nicht alle Teilnehmer können Gespräche mitverfolgen. In der Klartextanzeige der Geräte wird immer der Gesprächspartner angezeigt. Ebenso gibt es eine Anruferspeicherliste. Die Fahrzeuge wiederum sind zudem speziell mit sogenannten Kurzstreckenumsetzern ausgestattet, die für die Kommunikation mit den mobilen Handfunkgeräten, also gewissermaßen die letzten Meter der Besonderheiten der Funklösung · Bidirektionale Kommunikation · keine dauerhafte, nur bedarfsorientierte Verbindung · Möglichkeit zu proaktivem Netzbelastungsmanagement duch den Infrastrukturbetreiber D|E|F · Garantie von Volumen und Geschwindigkeit für die Kunden · Komplette Abdeckung der Anforderungen für die Teilnahme am Regelenergiemarkt · Spezielle Stromversorgungen vom Kilovolt- in den Niedervoltbereich · Integrierte Notstrom/Batterieversorgung Architektur des Funknetzes: Alle Ebenen, vom Nahbereich (oben) bis zur weltweiten Ebene,werden von D|E|F Smart Radio Net abgedeckt. Funkstrecke, sorgen. So können sich die Mitarbeiter auch außerhalb der Fahrzeuge oder innerhalb von Gebäuden frei bewegen. „Somit ist eine Versorgung in fast jeden Mikrowinkel des Gebietes gegeben“, schwärmt Geschäftsführer Halm. Das Funksystem ist direkt an den Leitstand der EWS (IDS-Technologie) gekoppelt. „Dies ist die Basis für das Thema Fernwirken und Fernwarten, das wir in Zukunft auch als kleinerer Versorger stark ausbauen werden“, sagt Halm. D|E|F hat das Fernwirkprotokoll (IEC 60870-5-104) integriert, so dass eine Einbindung in das IDS-System problemlos möglich war. In der Leitstelle gewährt ein Dispatcher per umfassender Visualisierung den Überblick über das Sprachfunknetz mit allen seinen Funktionen. An diesem befindet sich auch die zentrale Sprachgarnitur. Es besteht die Möglichkeit, die einzelnen Versorgungsgebiete manuell oder ferngesteuert so zu verriegeln, dass diese abgeschottet als eigene Inseln betrieben werden können. Das integrierte Funknetz wird von D|E|F vollständig ferngewartet und verwaltet, da die Hauptstationen im Winter nicht mehr erreichbar sind. Das Networkmanagementsystem (NMS) nutzt dabei einen eigenen Datenkanal innerhalb der dem Kunden zugeordneten Funknetze, über die D|E|F die komplette Funktionalität – also Betriebsbereitschaft, Störungsdiagnose, Ferndiagnose, Fernreparatur, Umprogrammierung und auch die Einhaltung der Frequenznutzung – überwachen kann. „Über unseren eigenen Satellitenuplink oder unserem D|E|F Backbone Landes-Radionetz ist dies unter Ausschluss von öffentlichen Netzen für jeden unserer Kunden automatisch fester Bestandteil unseres Funktions- und Technikangebotes.“, sagt Stefan Lichy. Halle 7, Stand 101 Kontakt: Elektrizitätswerke Schönau Netze GmbH, Martin Halm, 79677 Schönau, Tel.: +49 (0) 7673 - 8885 - 55, [email protected] D|E|F Deutsche Energie Funk GmbH, Stefan Lichy, 83253 Rimsting, Tel.: +49 (0) 8051- 939 692 - 0, [email protected] 50,2 _1/2016 49 Anbieterverzeichnis arvato Systems perdata GmbH Martin-Luther-Ring 7-9 04109 Leipzig Tel. +49 341 35522 - 335 Fax +49 341 35522 - 90309 [email protected] www.it.arvato.com Als global agierender Next Generation IT Systemintegrator konzentriert sich arvato Systems auf Lösungen, die die digitale Transformation unserer Kunden unterstützen. Das arvato Systems Utilities-Team betreut seit vielen Jahren Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft sowie Entsorgung und Verkehrsinfrastruktur. Unsere Kunden schätzen die Verbindung von intensivem BranchenKnow-how, herstellerübergreifendem technologischem Wissen, gelebter Partnerschaft und echtem Unternehmergeist. Janitza electronics GmbH Herr Kilian Eckert Vor dem Polstück 1, 35633 Lahnau Tel. +49 6441 9642591 Fax +49 6441 964230 [email protected] www.janitza.de Messtechnik Spezialist - Janitza electronics GmbH Janitza ist ein deutscher Hersteller, der seit über 50 Jahren Komplettsysteme im Bereich der Energiemessung und Spannungsqualität erfolgreich entwickelt. Unsere UMG-Messgeräte, GridVis®-Software und Komponenten vereinen 3 Lösungen - Energiedatenmanagement, Spannungsqualitäts-Monitoring und Fehlerstrommessung (RCM) - in einer gemeinsamen Systemumgebung. BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH Alfonsstraße 44, 52070 Aachen Tel. +49 241 47062-0 Fax +49 241 47062-600 [email protected] www.bet-aachen.de BET ist ein führendes Beratungsunternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft. Seit über 25 Jahren unterstützt BET ein breites Kundenspektrum in allen Fragen der liberalisierten Energiemärkte und berät erfolgreich mit nahezu 80 Experten in der gesamten Wertschöpfungskette. Bei der innovativen Anpassung auf zukünftige Anforderungen von Netzinfrastrukturen sowie deren Steuerung und Bewertung stellt BET technische, kaufmännische, regulatorische und organisatorische Kompetenz zur Verfügung. mobileX AG Grillparzerstraße 10 81675 München Tel. +49 89 542433-10 Fax +49 89 542433-55 [email protected] www.mobilexag.de Als Spezialist für Mobile Workforce Management-Lösungen unterstützt die mobileX AG seit 2001 ihre Kunden mit umfassendem Branchen Know-how sowie stabilen und praxisorientierten Lösungen. Die beiden StandardproduktemobileX-MIP und mobileX-Dispatch verfügen über eine von SAP zertifizierte Schnittstelle. Für Versorgungsunternehmen bietet die mobileX AG Branchenlösungen für das Zählerwesen und die Instandhaltung. Zu den Kunden der mobileX AG zählen MVV Energie, Mainova, Netz Leipzig, ENSO Netz, Open Grid Europe, Badenova, Stadtwerke Kiel und viele weitere. BIL eG Herr Jens Focke Josef-Wirmer Straße 1-3 53123 Bonn Tel. +49 228 9258 5290 [email protected] www.bil-leitungsauskunft.de BIL steht für Bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche. Als genossenschaftliche Initiative deutscher Fernleitungsnetzbetreiber stellt BIL erstmals in Deutschland eine umfassende und für Nutzer kostenfreie Online-Leitungsauskunft in einem durchgängigen digitalen Prozess bereit. BIL verfolgt keine kommerziellen Interessen und steht Leitungsbetreibern aller Sparten offen. pixolus GmbH Dr. Stefan Krausz Eupener Str. 165, 50933 Köln Tel. +49 221 949992-21 [email protected] www.pixolus.de www.pixometer.io Zählerstände zuverlässig und korrekt per Kamera erfassen. Mit der speziellen Erkennungssoftware pixometer können Zählerstände (Strom, Gas und Wasser) über die Kameras von Smartphones, Tablets und MDE-Geräten „abgescannt“ werden. Die Technik ist als SDK (iOS, Android) einfach in Apps und Workforce Management-Tools integrierbar. Stadtwerken und Versorgern wird pixometer auch als White Label-App inkl. Bilderkennung und Anbindung an SAP IS-U angeboten. Eine kostenlose Demoversion der App sowie ein Evaluierungs-SDK sind verfügbar. co.met GmbH Sascha Schlosser Hohenzollernstraße 75, 66117 Saarbrücken Tel. +49 0681-587 2292 Fax +49 0681-587 2371 [email protected] www.co-met.info Die co.met GmbH ist mit 14 Jahren Erfahrung und mit über 350 aktiven Vertragskunden Deutschlands größter und erfahrenster Spezialist in der Messdienstleistung. Als Tochter der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (VVS) und als grundzuständiger MSB/MDL ist co.met für die Bewirtschaftung von ca. 240.000 Messstellen im Netzgebiet der Saarbrücker Stadtwerke verantwortlich. Darüber hinaus erbringt co.met bundesweit an über 3,5 Mio. Zählpunkten bei Stadt- und Gemeindewerken System- und Prozess-Dienstleistungen im Messwesen. rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft Bayenthalgürtel 9 50968 Köln Tel. +49 221 93731- 602 oder 612 Fax +49 221 93731- 600 [email protected] www.rhenag.de rhenag liefert Gas, Strom, Wasser sowie moderne Energielösungen für 160.000 Kunden und ist Kooperations- und Dienstleistungspartner der Energiebranche. Nach dem Prinzip "aus der Praxis für die Praxis" bündelt rhenag so ihre Erfahrungen aus der eigenen Versorgungstätigkeit und den Kooperationsprozessen als Beteiligungsmanager. Diese einmalige Doppelkompetenz macht rhenag zum Premiumdienstleister. Mit mehr als 200 zufriedenen Kunden gehören wir zu den führenden Beratungsunternehmen für Energie- und Wasserversorger. devolo AG Charlottenburger Allee 60 52068 Aachen Tel. +49 241 18279212 [email protected] www.devolo.de/smart Die Aachener devolo AG ist Pionier und ausgewiesener Experte im Bereich Powerline-Datenkommunikation. Mit dem leistungsstarken und praxiserprobten G3-PLC Modem 500k und dem devolo smart meter gateway bietet die devolo AG Produkte für die Datenübertragung und Datensicherheit im Smart Grid für Energieversorger und Netzbetreiber. SSV Software Systems GmbH Dünenweg 5 30419 Hannover Tel. +49 511 40000 - 0 Fax +49 511 40000 - 40 [email protected] www.ssv-embedded.de Seit über 30 Jahren entwickelt und produziert die SSV Software Systems GmbH langlebige und langzeitverfügbare Hardwarebaugruppen und Systeme für unterschiedlichste Branchen - von Versorgungsunternehmen der Energiewirtschaft über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu Verkehrstechnik und Medizinsystemen. Das Portfolio reicht dabei von einzelnen Produkten bis hin zu kompletten Ende-zu-Ende Lösungen aus Hard- und Software für OEMs. Hartkopf DV-Integration und Geodaten GmbH Reichspräsidentenstr. 21-25 45470 Mülheim an der Ruhr Tel. +49 208 698880 - 11 Fax +49 208 698880 - 12 [email protected] www.hartkopf.biz Die Hartkopf DV-Integration und Geodaten GmbH ist Spezialist für Datenintegration und Datenqualität unabhängig von der eingesetzten Software bei Versorgungsunternehmen und Netzbetreibern. Das Unternehmen hat dazu leistungsfähige, bidirektionale Schnittstellen entwickelt, mit denen Daten aus einer Vielzahl von Fachsystemen (GIS, kfm. Systeme, Leitsysteme) zusammengeführt und konsolidiert werden. Die Kernkompetenzen liegen in der schnellen Analyse der Situation und der zuverlässigen Projektrealisation. Theben AG Frau Stephanie van der Velden Hohenbergstraße 32, 72401 Haigerloch Tel. +49 7474 692 - 446 Fax +49 7474 692 - 199 [email protected] www.theben.de Mit 7 Tochterunternehmen in Europa, weltweit über 60 Vertretungen und mehr als 700 Mitarbeitern zählt die Theben AG zu den führenden Herstellern von Komponenten für KNX Haus- und Gebäudeautomation. Bereits seit 2008 nimmt Theben eine führende Rolle bei der Entwicklung von Smart Meter Gateways ein: CONEXA ist aktuell das einzige Smart Meter Gateway mit PTB-Zulassung weltweit. Theben ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert und verfügt über ein durch das VDE-Institut autorisiertes Prüflabor. IDS GmbH Nobelstraße 18 76275 Ettlingen Tel. +49 7243 218 0 Fax +49 7243 218 100 [email protected] www.ids.de Die IDS GmbH in Ettlingen ist Spezialist für Netzleittechnik, Fernwirk- und Automatisierungstechnik, Stationsleit- und Schutztechnik sowie für Netzmanagement. Wir bieten Produkte und Dienstleistungen für die Energieversorgung aus einer Hand und entwickeln offene, anwenderorientierte Lösungen auf Basis von Marktstandards. Damit gewährleisten wir eine schnelle Umsetzung der Projekte auf Basis der aktuellsten Marktanforderungen und eine reibungslose IT-Integration. Und das schon seit 40 Jahren. VOLTARIS GmbH Voltastraße 3 67133 Maxdorf Tel. +49 6237 935-414 Fax +49 6237 935-419 [email protected] www.voltaris.de VOLTARIS ist der Experte für Lösungen im Energiedatenmanagement, Messstellenbetrieb und Smart Metering für Stadt- und Gemeindewerke, Netzbetreiber, Industrie und Gewerbe. Wir bieten passgenaue Dienstleistungen rund um intelligente Zähler und Smart Meter-Gateway zum Betrieb von Messsystemen, Gateway-Administration, Lösungen für Gerätemanagement und Marktkommunikation, Datenmanagement (MDM, EDM), WiM-Prozesse sowie Mehrwertdienste wie Visualisierung und EEG-Lösungen. Unternehmensindex 50Hertz5 ABB35 Amprion35 BDEW4 BIL40 Bittner+Krull12 BTC16 Caterva11 co.met 18, 24-26 cronos19 DEF48-49 devolo20-21 E.ON Metering 4 Elektrizitätswerke Schönau 48-49 EMH41 ewz29 50 An b ie t e r v e r z ei c h nis Fritz&Macziol38-39 Greenergic5 HMS32-34 Kisters14 konsekwent44-45 Landys&Gyr16 LEW Verteilnetz 42 Maschinenfabrik Reinhausen 31 MeteoGroup8 mobileX10 N-ERGIE14 Netze BW 35 Next Kraftwerke 6 pixolus12 Pfisterer28-30 Phoenix Contact 36-37 PPC19 reisewitz15 RWE5 Schleupen15 Siemens8,35 SINTEG31 Somentec Software 11 Stadtwerke Bielefeld 38-39 Stadtwerke Konstanz 24-26 Stadtwerke München 36-37 Stadtwerke Schwäbisch Hall 11 Telefónica22-23 telent46-47 Theben24-26 Thüga43 TransnetBW35 Trianel4 Universität Stuttgart/EEP 4 Vattenfall6 Voltaris10 Anzeigenindex adapted solutions 43 BIL37 co.met17 DEF15 devolo6 EMH21 E-world41 HMS35 Meterpan12 Pfisterer52 PPC10 reisewitz11 RWE9 Telefónica27 Theben19 Wago5 Wilken Neutrasoft 14 50,2 _1/2016 Probe-Abo Name / Vorname Ja, ich möchte zwei aktuelle Ausgaben von 50,2 kostenlos zugesandt Firma / Institut bekommen. Entspricht das Magazin nicht meinen Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage nach Erhalt der zweiten Ausgabe eine schriftliche Mit teilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Bonner Straße 205, 50968 Köln, senden. Die Lieferung wird dann eingestellt. Wenn Sie bis zu diesem Termin keine Nachricht von mir haben, möchte ich 50,2 im Jahresabonnement (6 Ausgaben) zum Preis von EUR 64,00 (inkl. Versandkosten und MwSt.) beziehen. Abteilung / Funktion sig Media GmbH & Co. KG Bonner Straße 205 50968 Köln/Germany 50,2 _ 1/2016 Tel. +49 221 92182550 Fax +49 221 92182516 [email protected] Straße / Nr. PLZ / Ort Datum 1. Unterschrift Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben. Datum 2. Unterschrift 51 PFISTERER macht den Leistungstransformator steckbar Ob Kabel- oder Freileitungsanschluss, Prüfadapter oder Überspannungsableiter: Alle Transformator-Komponenten von PFISTERER nutzen die universellen trocken steckbaren Anschlussbuchsen des CONNEX Systems. Das macht Design, Inbetriebnahme und Einsatz von Transformatoren unerreicht flexibel. Auch für Verteiltransformatoren hat PFISTERER alle Anschlusselemente im Programm, dazu noch Spannungsprüf- und -anzeigegeräte sowie Erdungs- und Kurzschließmaterial. HV-CONNEX Kabelanschluss www.pfisterer.de HV-CONNEX Überspannungsableiter HV-CONNEX Freileitungsanschluss the power connection
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