als pdf - Mallorquin Bikes

Unterwegs auf Mallorca
MALLE
MAL ERLEB EN
Mallorca ist so etwas wie
Everybody’s Darling unter den
sonnenverwöhnten Urlaubs­
inseln, und auch jeder Motorradfahrer findet dort Lieblingsstrecken en masse –
sogar recht fern vom Massentourismus, dabei aber zeitnah von zu Hause:
Text und Fotos von Klaus H. Daams
Der Flug dauert nur zwei Stunden.
86
LEBEN
2/2015
w w w. m o to r r a d o n l i n e. d e
Viel Einsamkeit an der Nordostküste bei Cap de Formentor (großes Foto),
viel Volk auf dem Markt und in den Gassen von Santanyi
LEBEN
87
Mallorca
GELOBT SEI,
WER SOLCHE HAUSSTRECKEN VOR DER TÜRE HAT
Bei Alaró streifen die Augen kilometerweit über die Insel. Eines der Bilderbuchmotive: die Kathedrale von Palma. Dazwischen Kurioses
und Kurven satt: Ziegen mit Kletterambitionen, Altreifenentsorgung am Straßenrand, Serpentinen oberhalb von Port de Valldemossa
w w w. m o to r r a d o n l i n e. d e
LEBEN
89
Mallorca
Mallorca zu Lande, zu Wasser und
halb in der Luft: Kitesurfen vor S’Arenal,
Kurvenkratzen bei Sa Calobra (großes
Foto) oder Endurotraining mit Johannes
Klosterberg. Fromm oder fröhlich? San
Salvador mit Jesusfigur (oben), ein Stück
Oberbayern mitten in S’Arenal
WIE EINE ANAKONDA
WINDET SICH DER ASPHALTWURM HINAB ZUM MEER
90
LEBEN
2/2015
w w w. m o to r r a d o n l i n e. d e
LEBEN
91
Mallorca
K
urz vorm Abflug. Sie: „Freust du dich? Bestimmt freust du
dich schon!“ Er: „Na ja, geht so.“ Mallorca: Trauminsel für
die eine(n), nicht frei von albtraumhaften Aspekten für
die (den) anderen. Etwa zehn Millionen Touristen stranden jährlich auf der größten Insel der Balearen. Viele ballern sich
nur für ein paar Tage die Festplatte zu, manche bleiben für immer,
kaufen eine Finca oder bauen sich eine neue Existenz auf. Einer
von ihnen könnte Sven werden. Der gelernte Zimmermann aus der
Nähe von Chemnitz jobbt zurzeit als Mechaniker und Tourguide
beim Motorradvermieter Mallorquin-Bikes – erst mal zur Probe. Die
haben seine beiden Chefs, Anke und Johannes, längst hinter sich.
„Wir sind die weißesten Mallorquiner“, erklären sie grinsend die
Nebenwirkungen ihres Geschäfts, das sie einst, nach der Auswanderung aus Deutschland, mutig gegründet haben und das nun
vor lauter Organisieren und Motorradfahren kaum Zeit zum Grillen
lässt. Lohn der Mühe übrigens auch, abgesehen vom verringerten
Hautkrebsrisiko: eine Veröffentlichung im „Playboy“, der als Geheimtipp die Inselerkundung mit einer ihrer Leih-Enduros empfiehlt.
Die geeigneten Spielgeräte gibt es in Felanitx in einer ehemaligen Weinessigfabrik, wo Mallorquin-Bikes einen ganzen Stall voll
BMWs bereithält, von der leichten Sportenduro bis zur Roadster.
Wer es geiler findet, mit einer fetten Harley an Strandpromenaden
zu posen: Auch dafür findet sich auf Malle ein Vermieter. Und wer
ohne Begleitung auf die Insel geflogen ist, steht am ersten Abend
möglicherweise als einsamster Biker der Welt am mondbeschienenen Hotelstrand in Cala d’Or. Und simst: „Wär ich eine Flaschenpost, schwämm ich zu dir.“
Montagmorgen, Start nach „oben rechts auf der Karte“, zum Cap
de Formentor. Danach soll’s weitergehen in die Serra de Tramuntana, den 90 Kilometer langen, bis zu 1400 Meter hohen Gebirgszug,
der Mallorcas Norden zum Refugium für Strandflüchtlinge macht.
Mit von der Partie sind Thorsten und Alexander, die bei ihrer Mietmotorrad-Recherche ebenfalls in Felanitx gelandet sind. Damit
wir uns nicht an der Küste verzetteln, via Petra zügig durchs flache
Inland bis Port de Pollença. Dort in einem Straßencafé mit Blick
auf Boote, Bucht und Berge, wie ihn bereits vor 80 Jahren wohl­
habende Urlauber aus Großbritannien genossen haben, erzählt
Thorsten von einer Politesse, die mal eine Gruppe falsch geparkter
Maschinen abkassieren wollte, siebenmal 200 Euro forderte.
Wie es war, als noch Segelschiffe von Piraten ausgeraubt wurden, das kann sich gut vorstellen, wer auf einem schmalen Stichsträßchen hoch zum alten Wachturm Talaia d’Albercutx gekurvt ist.
Tief unten das wüste Gezacke der zerklüfteten Küste, dazu bergige
Halbinseln, die wie urzeitliche Monsterechsen aus dem Wasser
ragen. Das soll die biedere „Hausfraueninsel“ Mallorca sein? Sieht
doch viel exotischer aus, mindestens wie Neuseeland. Es hat schon
Typen gegeben, auch das weiß Thorsten, die wurden hier oben
am Turm so high, unterstützt vielleicht durch nicht ganz nebenwirkungsfreie Pillen, dass Stunden vergingen, bevor sie wieder fahrtüchtig waren.
Und das solltest du schon sein, wenn es nun weitergeht zum
Cap de Formentor. Eine kurvenreiche Knallerstrecke durch Fels und
Wald, der fahrphysikalische Flow dabei hoffentlich nicht allzu sehr
gestört durch Busse und Mietwagen, die ebenfalls zum nordöstlichen Zipfel der Insel karawanen. Und dort vor Leuchtturm und Bar
kaum einen freien Parkplatz finden. Wer darob einen Hals kriegt
oder selbigen nicht voll, kann ja 60 knackige Kilometer weiter westlich mal den „Krawattenknoten“ probieren, die 300-Grad-Serpentine
und spektakulärste Stelle auf dem Weg nach Sa Calobra.
Wie eine Anakonda windet sich der Asphaltwurm aus der Serra
de Tramuntana 800 Meter tief hinab zum Meer. 15 Kilometer kunstvollst geknüpfter Bodenbelag für eine Luftlinie von vier Kilometern:
Das schreit förmlich nach einer neuen Maßeinheit, einem Pendant
zum Leistungsgewicht „PS pro Kilogramm“. Dass dann im winzigen
Sa Calobra für heute der Besucherstrom schon versiegt ist, allenfalls
Wellen in der felsigen Bucht der grandiosen Schöpfung Beifall klatschen, stört nicht weiter, im Gegenteil. Dank der Gnade des späten
Unterwegsseins gehören uns die 800 Höhenmeter retour wieder
ganz allein, und auch auf der folgenden Sonderprüfung über den
Coll de sa Bataia nach Selva steht kein Blech hinderlich im Weg.
So leer abends die Straßen, so voll noch schnell der Teller am Buffet
im Hotel, wo – typisch für einen Motorradinselurlaub – du oft der
letzte Esser bist im Saal.
Dienstag, 7 Uhr. Treffen mit Sven in Portocolom, um der Sonne
beim Aufgehen zuzusehen. Die Gute kommt nur mühsam aus dem
Himmelbett, scheinbar verpennt wie Lady Gaga nach durchfeierter
Nacht. Da bleibt bloß ein geduldiges „Wo die Spitzen der Wolken
jetzt hell werden, da muss sie sein“. Zum Wachfahren dann die
göttlichen Serpentinen zum Wallfahrtskloster San Salvador; auf der
Bergkuppe eine übermenschlich große Jesusfigur und Blick bis
zum Glitzermeer. Gelobt sei, wer so eine Hausstrecke vor der Tür
hat. Winterdepris haben da keine Chance, ganz zu schweigen vom
„Rücken“, der daheim droht, wenn du bei Schmuddelwetter nur
vorm Rechner hockst.
Kurs Nordwest weiter über ein feines Netz von Wirtschafts­
wegen durch schachbrettartiges Bauernland. Das mitteleuropäisch
geeichte Auge bleibt staunend an kolossalen Kakteenhecken
hängen; und angesichts frisch gepflügter, braun geschuppter Felder
assoziiert man vielleicht die gegerbte Haut eines Dieter Bohlen, der
zu lange im Solarium gelegen und neue fiese Sprüche für DSDS ausgebrütet hat. Ein schön schlankes Sträßchen bringt uns nach Binissalem, kurz danach in Alaró auf der sonnenbeschirmten Plaza de la
Vila der Kellner des „Ca’n Punta“ zwei üppige Salatteller. Leider bleibt
so kein Platz mehr, sich den Magen abschließend mit verlockendem,
die Speisekarte bereicherndem „Ritzel-Kuchen“ verzahnen zu lassen.
Stattdessen folgt, hoch zum Castell d’Alaró, die schlechteste
Straße der Welt, na ja, der Insel. Schlaglöcher wie aus der Gießkanne,
daneben wie Dorfälteste leicht gebrechliche Olivenbäume als
Charakterdarsteller. All das mit der GS purer Genuss, während gequälte Kupplungen und Reifen vierrädriger Vehikel ihre Lenker zum
Henker wünschen dürften, natürlich nicht wissend, dass am Ende
des Martyriums im hochgelobten Restaurant „Es Verger“ butter­
zartes Lamm wartet. So oder so wieder runtergerumpelt und wedelnd weiter durchs Hochtal Vall d’Orient. Das Land sattgrün wie
ein Billardtisch, zerschnitten nur von der Straße, als hätte jemand
vor lauter Wut oder auch Übermut mit dem Queue eine kurvigkrakelige Linie ins Tuch geritzt. Wie Flipperkugeln dann über den
Pass nach Sóller geflitzt, gerade rechtzeitig, um Punkt 19 Uhr bei
Deià Zeuge zu werden, wie im Meer glutrot die Lady versinkt, die
uns heute lange begleitet hat.
Mittwoch. Wie kleine Jungs vor Heiligabend freuen sich Physiotherapeut Martin, Orthopäde Jens und drei weitere Kandidaten auf
ihr professionelles Enduro-Training. Schnell noch ein paar Liegestütze sowie eine freundschaftliche Bauchfettanalyse, und schon
stauben wir los, folgen der HP 2 von Johannes auf Pfaden, die keine
Karte kennt, bis zum Santuari de la Consolacio, dem Kloster der
gnädigen Frau. Auf dem Vorplatz der verschwiegenen Eremitage
ein Trockenkurs in Sachen Offroad-Technik, bevor die Botanik ruft
und die Crosshemden vor Schweiß bald nur so triefen. Sven und
ich wollen unseren Motorrädern noch mehr von Mallorca zeigen
und steuern also zwecks zügigen Vorankommens wieder befes­tig­
tes Geläuf an.
Bei Porto Cristo zweimal „Fuchsröhre“ mit Kompression wie
auf der Nordschleife, rund um Cala Millor eine sterile Hotellandschaft, der man gerne die Rücklichter zeigt, und nördlich von
Artà dann im Naturpark Peninsula de Llevat vorerst Ruhe im Gelände, das hier gesichert wird durch alte Reifen auf einer stählernen
„Wäscheleine“ als Leitplankenersatz. Von schorfigem Restasphalt
belegte Pfade führen direkt weiter zu den sandigen Badebuchten
Cala Torta und Cala Mitjana, mit oder ohne Jana. Zurück nach
Artà – unterwegs dabei Schnupperkontrolle, ob denn das vorm
Restaurant „Sa Teulera“ am Spieß rotierende Spanferkel inzwischen
knusprig ist –, und auf einem ebenfalls leckeren, sich durch die
Hügel hangelnden Sträßchen zu einem Hort der Askese, zur kleinen Ermita de Betlem. Da fährt man wirklich gerne ins Kloster.
Einige rennen sogar hin, trainieren auf der abgelegenen Strecke
für den Mallorca-Marathon.
Donnerstag. „Da bist du noch nicht gewesen? Mich erinnert das
jedesmal an die in den Fels gesprengten Straßen der Dolomiten. Da
wirst du ausflippen!“ Johannes hat es echt drauf, immer wieder Lust
auf neue Exkursionen zu machen. Eine S 1000 RR-taugliche Strecke
von Porreres nach Llucmajor, gleich drei Klöster auf einem Berg bei
Randa, irgendwann gegen Mittag Valldemossa, dank George Sand
und Frédéric Chopin sicher allseits bekannt. Gut nur, dass Busse
und Wohnmobile nicht ausflippen dürfen, sodass das folgende Vergnügen, die sechs Kilometer steil und eng bergab zum winzigen
Port de Valldemossa, ein vergleichsweise exklusives bleibt.
Das gibt es nur auf Malle: Sonnenaufgang bei Portocolom (großes
Foto) und der einmalige „Krawattenknoten“ bei Sa Calobra
Ebenfalls intensiv und deutlich länger als ein Quickie der weitere Verlauf der Ma-10 hoch über der Küste an der Kante der Serra
de Tramuntana, quasi das Kammstraßensutra auf Mallorca. SahneAsphalt vor Andratx pusht den Adrenalinspiegel, Angststreifen
schmelzen dahin wie die weißen Hautpartien am FKK-Strand der
Platja El Mago. In Deutschland würden die Kollegen die Kurven
zehnmal hoch- und runterschleifen, bis schließlich die Ordnungsmacht mit der Streckensperrung drohen würde. Auf den Balearen
hingegen ist das kein Thema.
Irgendwann spielt sogar der Magen Hanging-off und will gefüttert werden. Die Speisung der Hungrigen gelingt schließlich in Galilea, einem nach biblischem Vorbild benannten kleinen Bergdorf
mit Café und Restaurant am zentralen Kirchplatz. Den Bauch voller
Tapas fährt es sich danach noch mal so schön. Ma-1041 und Ma1016, Coll d’es Vent und Coll de Sa Creu, und auch mal die Straße
überwuchert von Zweigen, sodass man sich bückt, als hätten die
Enduros Stummellenker: Wer wird da nicht zum Malle-Fan? Ihr Ende
findet unsere Exkursion in den Bergen am Stadtrand von Palma.
Boah, ey! Die Inselhauptstadt verdiente sicher mehr als 30 Minuten,
müssten wir wegen der Dämmerung uns nun nicht sputen. Also
nur drei Zeilen: Im Jachthafen materialisiert sich die Maxime vom
Luxus, mit der kolossalen Kathedrale die Hoffnung auf ein Leben
nach dem Tod.
Freitag im Frühstücksfernsehen ein Bericht über das Rentner­
paradies Florida, wo sich Bewohner mit einer Million Dollar in Luxuswohnanlagen einkaufen. Wer nicht ganz so viel Schotter angehäuft
hat, kann am Cap de ses Salines immerhin Steine aufschichten. Das
felsige Ufer am Südzipfel von Mallorca ist gespickt mit kunstvollen
Türmchen wie in Norwegen die E 6 am Polarkreis. Das Visier voll
glitzernder Salzkristalle vom aufschäumenden Meerwasser, steuern
wir nun den Ort an, der mindestens so magnetisch wirkt wie das
Nordkap: S’Arenal, Epizentrum des balearischen Bebens, Garant für
ZEHN MILLIONEN
STRANDEN AUF MALLE, MANCHE BLEIBEN FÜR IMMER
92
LEBEN
2/2015
w w w. m o to r r a d o n l i n e. d e
LEBEN
93
Puntals
Andratx
Cala
Major
Santa Ponça
Portals Vells
UNTERKUNFT: Ob Finca oder
Kloster, kleines Schnuckelhotel oder
billige Bettenburg – auf Mallorca
muss keiner am Strand schlafen. Wie
bei der Anreise gilt auch hier: selbst
nach Angeboten jagen oder ganz
bequem ein Reisebüro fragen. Gute
Erfahrungen gemacht haben wir
mit der persönlichen Beratung von
Keufen Reisen, Tel. 0 24 01/8 01 80,
www.keufen-reisen.de.
REISEZEIT: Rund 300 Sonnentage im Jahr machen Mallorca zum
Urlaubsziel Nummer eins für Millionen, oftmals auch – bei älteren Menschen – zur bevorzugten Adresse
Reisedauer:
sechs Tage
Gefahrene Strecke:
1500 Kilometer
Santa
Eugènia
Sant Jordi
Galilea
Randa
S´Arenal
Cap de
Cala Figuera
torrad nicht missen möchte, fährt
damit bis Barcelona oder Valencia
und setzt per Fähre nach Mallorca
über (www.balearia.com, www.
balearenfaehre.com, www.aferry.
com). Alternativ bietet sich für den
Fahrzeugtransport auch eine Spedition an: www.mallorca-transporte.
com. Meistens wählt man aber ein
Mietmotorrad vor Ort plus Flug
nach Palma de Mallorca. Bei der
Schnäppchenjagd nach günstigen
Verbindungen hilft das Internet
oder das Reisebüro des Vertrauens.
In beiden Fällen kann dort zeitsparenderweise zum Flug auch gleich
eine Unterkunft gebucht werden.
PALMA
DE MALLORCA
Esclop
Badia Gran
Llucmajor
MI
Cap Blanc
TT
EL
M E
E R
Ermita de Betlem
Cap del Freu
an
Artà
Manacor
Porreres
San Salvador
Felanitx
Campos
Portocristo
Can Nofre
Portocolom
Calonge
Cala d’Or
Parc Natural
de Mondragó
Ses Salines
Cap de ses Salines
Brasilien
Son Servera
Cala Millor
Petra
Cap de la Figuera
Santuari de la Consolacio
15 km
Santanyí
FRANKREICH
Mittelmeer
für den Lebensabend. So oder so ist
es im Frühling und Herbst am angenehmsten, im Sommer dagegen nur
auszuhalten bei Freude an Backofenhitze. Ebenfalls nicht ganz unwichtig
beim Stichwort Reisezeit: Nach nur
gut zwei Stunden in der Luft landet
der Flieger, zuvor von einem fast
beliebigen Flughafen Mitteleuropas
gestartet, schon in Palma. Besonders
für Frühmorgens-Bucher vielleicht
die Chance auf ein staufreies langes
Wochenende mal jenseits der Alpen.
MOTORRADVERMIETER:
Die unterschiedlichsten BMW-Modelle, von G 450X Cross über R 1200
R bis zur neuen wassergekühlten R
1200 GS, vermietet die Firma Mallorquin Bikes, Tel.: 00 34-8 71/98 64 69
oder mobil: 00 34-6 09/23 76 37,
www.mallorquin-bikes.de; dort
besteht auch die Möglichkeit, auf
einem Enduroparcours unter professioneller Anleitung an der OffroadTechnik zu feilen. Auf den Verleih
von Harleys und japanischen Cruisern spezialisiert ist Mallorca Motorbike, Tel.: 00 34-971/65 53 95, www.
mallorca-motorbike.com. BMWs wie
auch Harleys führt Mallorca Bikes,
Tel.: 00 34-666/61 73 27, www.
mallorcabikes.es. Das Preisgefüge
für Mietmotorräder auf Mallorca
reicht von rund 80 Euro/Tag (F 650
GS) bis knapp 900 Euro/Woche
(H-D Fat Boy). Statt das Fluggepäck
zu belasten, kann die eigene Schutzkleidung meist Urlaub zu Hause
machen, da die Vermieter entsprechende Ausrüstung bereithalten;
zum Service gehört in der Regel
auch ein Shuttlebus vom bzw. zum
Flugplatz.
LITERATUR UND KARTEN: Als Reiseführer kaum eine
Frage offen lässt der Band „Mallorca“ aus dem Michael Müller Verlag
für 16,90 Euro. Geeignete Straßenkarten sind die Marco Polo-Freizeitkarte „Mallorca“ im Maßstab
PORTUGAL Madrid Ibiza
SPANIEN
Formentera
BALEAREN
Menorca
Mallorca
Algier
Rabat
MAROKKO
ALGERIEN
Mallorca
!
Hauptstadt: Palma de
Mallorca
Fläche: 3640 km2
Gründung: seit 1983
autonomes Territorium
Währung: Euro
Einwohnerzahl: 876 147
1:120 000 für 7,99 Euro sowie die
wasser- und sonnenölfeste Radwanderkarte „Mallorca“ von Publicpress
im Maßstab 1:100 000 für 4,99 Euro.
ADRESSEN: www.mallorca.
com, www.mallorca-homepage.de,
www.mallorcazeitung.es
Eine Reise führt durch den unbekannten Süden des Landes
– von den weißen Stränden des Atlantiks bis zum beeindruckenden Foz do Iguaçu –, während wir auf einer zweiten Tour
das Pantanal, eines der artenreichsten Feuchtgebiete dieser
Erde, erkunden. Beide Touren versprechen Naturerlebnisse
der Extraklasse. Über mehrere Kilometer stürzen bis zu 65 00
Kubikmeter Wasser pro Sekunde über 60 Meter in die Tiefe.
Den Ausblick auf Hunderte gischtende Katarakte vergisst
man so schnell
sicher nicht wieder.
Genauso wenig die
Begegnung mit der
einzigartigen Fauna
und Flora im Pantanal: Jaguare und
Riesenotter sind
hier beheimatet,
Kaimane und riesige
Würgeschlangen
Der Foz do Iguaçu, der größte
kreuzen auch schon
Wasserfall der Welt
mal die Straße.
Foto: Daniel Lengwenus
Col de
Sa Gran Mola
Parc Natural de la
Pininsula de Llevant
de S´Albufera
Sóller r a m
Valldemossa
Selva
T
Deià
de
Veyá
Muro
Port de Valdemossa
Inca
ra
r
S e Alaró
Binissalem
Estellencs
Col de Claret
Cala Torta
t
u
Alcudia
Pollença
Coll de sa Bataia
n a Parc Natural
nta
TERMINE
Brasiliens Süden
21.03.–04.04.2015 / 14.11.–28.11.2015 3490 Euro
Pantanal
01.05.–16.05.2015 / 24.10.–08.11.2015 4590 Euro
Marokko
Unterwegs im Land der Farben. Selbst Weitgereiste sind
sich einig: Marokko gehört zu den schönsten Ländern Afrikas.
Und zu den abwechslungsreichsten noch dazu. Vom Atlantik
über das Atlas-Gebirge zu den Königsstädten Marakkesch
und Fes bis hin zur Sandwüste des Erg Chebbi führt uns diese
Tour. Marokko beeindruckt durch sein
buntes Farbenspiel:
rötliche Lehmhäuser,
ockerfarbene Berge,
grüne Oasen und
den tiefblauen Himmel. Die Souks der
Königsstädte verzaubern uns ebenso
wie die vielfältige
Die 250 Kilometer Offroad-Anteil
und leckere Küche
können auch umfahren werden
Marokkos.
Foto: Dirk Schäfer
www.motorradonline.de/unterwegs
Cap Gros
Keine Frage: Mallorca zieht als klimatisch wie
landschaftlich attraktive Mittelmeerinsel massen­
haft Touristen an. Und bietet aber auch, jenseits
von Sandstrand und Partymeile, traumhaften
Raum für individuelle Aktivitäten: Segeln, Schnor­
cheln, Wandern, Klettern, Mountainbiken oder
Rennradeln – und natürlich Motorradfahren.
Fragt sich fast nur noch: Enduro oder Harley?
ANREISE: Wer das eigene Mo-
Puig Roig
Sa Calobra Escorca
Fornalutx
REISE-BOX
Cap des Pinar
Cap Codolar
Karte: MAIRDUMONT/Claudia Werel
Samstag. Zum letzten Mal im Speisesaal des Hotels das
Quietschen des Toaster-Rollbandes und der Mix aus MuscleShirts und Blümchenblusen. Neben Klamotten auch Obst
und Gemüse, Schnick und Schnack gibt’s auf dem wuseligen
Wochenmarkt rund um die Kirche in Santanyi. Unter den
Anbietern auffällig viele Schwarze, das tiefdunkle Braun ihrer
Haut nicht die beliebteste Visitenkarte auf Mallorca, wo diese
Menschen, so erklärt Johannes, zum Ausgleich für die spanischen Enklaven in Nordafrika finanziell unterstützt würden;
das wiederum störe notleidende Einheimische oft gewaltig.
Aber wer will im Urlaub schon länger solche Themen wälzen?
Vamos oder auch „gasos a la playa“, zum Strand am Cap de
Cala Figuera, nicht zu verwechseln übrigens mit Cala Figuera,
dem hübschen Fischerort mit dem laut Reiseführer schönsten
Hafen der Insel. Nach einem Rutsch quer über das Eiland –
ja, so ein festes Quartier beschert dir viele Kilometer, davon
manche auf der Autobahn – erweist sich die Zufahrt bis direkt
zum Cap zwar als gesperrt, doch bereits davor finden wir in
Portals Vells die ultimative, malerischste Bucht Malles: Sandstrand, Strandbar, Parken in Sichtweite, Pinienwald, paradiesisch klares Wasser. Fehlt noch was? Klar, der Promi-Faktor.
Den liefert in Santa Ponça Kultblondine Daniela Katzenberger
mit ihrem Fanshop und Café – ganz in Pink und irgendwie
Vorbotin für den wieder grauen Alltag zu Hause.
infos
MALLORCA
Cap de Formentor
Fumat
ev
Stimmung und Show zwischen Sandstrand und Disco rund
um die Uhr, selbst wenn in der Nachsaison schon viele Läden
geschlossen haben.
Beim Cruisen entlang der Uferpromenade plötzlich zwischen den Strandbars „Ballermann 1“ und „2“ ein animierendes
„Hallo Männer, wie wär’s mit 280-Gramm-Steaks, original vom
deutschen Metzger, für nur neun Euro?“ Andy nimmt die
Sonnenbrille nie ab und den Mund immer voll. Der Telekommunikationsfachhändler aus Berlin lebt seit neun Jahren auf
Mallorca und arbeitet dort als Promoter fürs „El Bistro“. Beim
Versuch, Passanten das Lokal schmackhaft zu machen, muss
er Ton und Sprache sofort richtig treffen. Der Profi erkennt
Holländerinnen an ihren Birkenstocks, schätzt an Engländerinnen die Tuchfühlung und die gepiercten Bauchnabel.
Zum Abschied von Andy der Tipp: „Wenn ihr den Flugzeugen
mal direkt unter die Flügel gucken wollt, fahrt zur Ma-5013
Richtung Sant Jordi, da schweben sie im Landeanflug ganz
dicht über eure Köpfe.“
Col de Vela
Port de Pollença
Ll
Mallorca
Talaia d’Albercuix
SANDSTRAND,
STRANDBAR, KLARES WASSER. UND SELBST PROMIS INKLUSIVE
Auf der Insel ist man
immer wieder dicht
am Wasser: ob in der
Strandbucht (links oben)
oder an der Steilküste
bei Portals Vells (rechts),
im Fischerdorf Cala
Figuera (Mitte) oder in
Cala Mitjana (links)
TERMIN
Marokko
27.10.–10.11.2015
2880 Euro
MOTORRAD action team, 70162 Stuttgart,
Telefon 0711/182-1977, Fax -2017,
E-Mail: [email protected], Internet: www.actionteam.de
reisen trainings enduro events
LEBEN
95