Freitag, 12. Februar 2016 Heute mit Immobilienmarkt BERNEROBERLAENDER.CH AZ Bern, Nr. 35 | F I L M F E ST S P I E L E H AS L I B E RG Premiere mit Clooney Ein turbulenter Schwank steht an George Clooney als Sandalenfilmdarsteller: Mit der Hollywoodsatire «Hail, Caesar!» ist gestern die 66. Berlinale eröffnet worden. SEITE 23 Mit dem Schwank «Tante Jutta vo Kalkutta» bietet der Theaterverein Hasliberg ab Samstag ein Verwechslungskarussell der turbulenten Art. SEITE 4 Preis: CHF 3.90 (inkl. 2,5% MwSt) Heute –1°/ 3° Bei meist dichten Wolken fällt am Nachmittag etwas Niederschlag. Morgen 1°/ 6° Am Samstag ist es stark bewölkt und zeitweise nass. SEITE 15 ANZEIGE KEHRSATZ CITROËN MARTI www.citroen-marti.ch 031 963 00 00 BERN ER OBERLAN D MEDI EN «Mr. Gurtenfestival» bringt Open Air in Spiezer Bucht Keine Probleme mit Überzeit MEIRINGEN Drei Clubs dürfen neu bis fünf Uhr morgens offen sein. Ein Versuch, der bisher reibungslos läuft. SPIEZ Die Sherlock Lounge, der Sherlock Club und der Sherpa Club können am Wochenende bei Bedarf bis fünf Uhr morgens offen bleiben. Seit Anfang Jahr läuft ein entsprechender Versuchsbetrieb. Ende 2016 wird abgerechnet und entschieden, ob die entsprechenden Bewilligungen unbefristet erteilt werden sollen. Bisher gingen weder bei der Gemeinde noch bei den Betreibern Reklamationen ein. Die Verantwortlichen zeigen sich mit dem bisherigen Verlauf des Versuchs zufrieden. Man handhabe die Überzeit flexibel. «Nur weil wir bis fünf Uhr offen haben dürfen, heisst das nicht, dass wir bis fünf Uhr offen sind», erklärt Martin Infanger, Pächter im Sherlock. Schliesslich müsse sich der Betrieb auch rechnen. Er und Michael Infanger vom Sherpa Club zeigen sich überzeugt, dass durch das neue Regime der Nachtlärm abnimmt. sgg SEITE 4 Brigante mit neuem Album Der singende Plättlileger Roberto Brigante aus Thun bringt sein neues Album heraus und tritt in einer Woche in Spiez auf. SEITE 5 THUN Es wird weiterhin gesammelt Die Stiftung Silea sammelt im Gwatt auch weiterhin Korkzapfen. Zumindest vorerst. SEITE 6 ABSTIMMUNG Initiative ist ungerecht Thomas Hansjakob, Erster Staatsanwalt des Kantons St. Gallen, erklärt im Interview, warum er die Durchsetzungsinitiative für «ungerecht» hält. SEITE 12+13 Haben gut lachen: (v. l.) Der Heimweh-Spiezer Sacha Altermatt und Philippe Cornu von der Seaside Festival AG, Gemeindepräsident Franz Arnold und Stefan Seger von der Spiez Marketing AG gestern auf der Rogglimatte. Hier in der Spiezer Bucht findet Ende August 2017 das neue Musikfestival statt. Markus Hubacher WAS SIE WO FINDEN Börse .................................... 11 Unterhaltung ......................... 20 FORUM ............................ 25/27 Agenda ................................. 28 Kinos ..................................... 29 TV/Radio .......................... 30/31 Anzeigen: Todesanzeigen ....................... 10 Immobilienmarkt ............. 24/26 WIE SIE UNS ERREICHEN Abonnemente + Ferienumleitung .... 0844 038 038 Anzeigen .............. 033 225 15 15 Redaktion ............. 033 828 80 40 RedaktionsHotline (nur für aktuelle Ereignisse) ............................ 033 225 15 77 ............... [email protected] Gründer von Zig Zag Records Thun und seit 25 Jahren der Programmverantwortliche des Gurtenfestivals. «Das Seaside soll ein Erlebnis sein», sagt er. Das Open Air wird eng mit dem Summerdays Festival in Arbon am Bodensee zusammenarbeiten, was laut Cornu «die Verpflichtung namhafter internationaler Acts für zwei Shows am selben Wochen- ende erlaubt». Welche konkret dies sein werden, ist heute offen. Die «Mischung aus Musikfestival und Fest», wie Cornu es beschreibt, hat den Segen des Gemeinderates und auch der Kommission Koordination Bucht. Laut Stefan Seger von Spiez Marketing ist in der Bucht auch in sportlicher Hinsicht etwas Grosses geplant . . . jss SEITE 3 Schärfere 2000 Helfer Kontrollen? gesucht Abläufe in der Kritik China in der Offensive FUSSBALL Fürs morgige Spiel ds FC Thun gegen Lugano verfügt die Stadt keine zusätzlichen Auflagen. Das dürfte sich aber Ende Monat ändern. ESTAVAYER 2016 Von den 4000 Helfern, die für das Eidgenössische Schwingfest im August benötigt werden, ist erst die Hälfte gefunden. KANTON Das Personal der Verwaltung kritisiert das Gehalt und die komplizierten Abläufe. Im Grundsatz sind die Mitarbeiter aber zufrieden. SPORT Chinas Klubfussball verfügt über riesige Finanzreserven. Zahlreiche Topspieler wechseln in die chinesischen Ligen. Trotz den negativen Vorfällen mit Pyros in den letzten beiden Heimspielen verfügt die Stadt für das Spiel gegen Lugano keine zusätzlichen Auflagen. Thuns Sicherheitsvorsteher Peter Siegenthaler betont, dass Massnahmen nur bei jenen Teams ein Thema sind, deren Fans sich in der vorangehenden Begegnung unkonform verhielten. Das betrifft den Match gegen den FC Basel Ende Februar. Eine mögliche Massnahme: verstärkte Eingangskontrollen. mik SEITE 2 Mit erwarteten 250 000 Besuchern ist das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Estavayer das grösste Fest dieses Jahres. Entsprechend gross ist der Bedarf an freiwilligen Helferinnen und Helfern: Rund 4000 werden benötigt. Die Rekrutierung begann im Oktober. Nach verschiedenen Aufrufen gingen bei den Organisatoren bisher rund 2000 Zusagen ein. Nun gilt es, diese Zahl zu verdoppeln – und dafür bleiben nur noch vier Monate Zeit. maz SEITE 8 Das Verwaltungspersonal des Kantons kritisiert in einer Umfrage, an dieser nahmen knapp 8500 Angestellte teil, die komplizierten und zum Teil doppelspurigen Arbeitsabläufe. Damit spielen die Angestellten jenen Politikern in die Hände, die effizientere Abläufe fordern. Nach wie vor unzufrieden sind die Kantonsangestellten zudem mit ihrem Gehalt, das sie als nicht marktgerecht empfinden. Sie loben jedoch das Teamwork und die Arbeitsinhalte. sar SEITE 9 Im Weltfussball verschieben sich gerade die Grenzen. Chinas Klubs sind im schier grenzenlosen Kaufrausch. Die beiden obersten Ligen des Landes gaben in der aktuellen Wintertransferperiode, die in China noch bis Ende Februar dauert, bisher fast 500 Millionen Franken Ablösesumme für neue Akteure aus. Erst einmal, 2002, nahm China an einer WM teil – erfolglos. Staatspräsident und Fussballfan Xi Jinping will das nun mit aller Macht ändern. fdr SEITE 17 KULTUR Das Berner Oberland ist ab Sommer 2017 um ein grosses Open Air reicher: Die Wepromote AG mit Gurtenfestival-Urgestein Philippe Cornu lanciert in Spiez das Seaside Festival. Internationale wie nationale Acts sowie eine gepflegte Kulinarik in einem gefälligen Ambiente: Das alles verspricht das neue Seaside Festival, das erstmals am 25./ 26. August 2017 in der Spiezer Bucht über die Bühne gehen wird. Hinter dem jüngsten Schweizer Musikfestival steht die Wepromote Entertainment Group Switzerland AG, in der fünf grosse Musikveranstalter zusammengeschlossen sind. Einer von ihnen ist der Berner Philippe Cornu, Angreifer sind weg THUN Die drei Asylsuchenden, die sich am Dienstagnachmittag im Bälliz gegen eine Ausweiskontrolle wehrten und dabei einen Polizisten leicht verletzten, befinden sich nicht mehr in Thun. Dies teilte das Staatssekretariat für Migration gestern auf Anfrage mit. Von den zwei Männern, die zunächst von der Kantonspolizei Bern festgenommen wurden, befindet sich gemäss deren Angabe einer inzwischen in Ausschaffungshaft, der andere wurde einem anderen Kanton zugewiesen. Die beiden Männer müssen mit einer Anzeige rechnen, teilte die Kantonspolizei weiter mit. mbs SEITE 2 ANZEIGE ANZEIGE Erfahrung wählen! www.wahlBE16.ch Ammann. Anpackend. Bewährt. Bernasconi. Bärenstark: die neuen BEKB Fonds. bekb.ch/fonds <wm>10CAsNsjY0MDQx0TW2NLYwNwAAnZQY4A8AAAA=</wm> <wm>10CFWKrQ6AMAwGn6jL167dVirJHEEQ_AxB8_6KH8clZy63LGEJn3Nf974Fg1Upe24VwVKTmQebJUcJCFzAZYKjaclafz_BBA_jfQhMUgc_tZGWISzpOs4bciSg8nIAAAA=</wm> Oberland Berner Oberländer Freitag, 12. Februar 2016 | 3 SPIEZ «MR. GURTENFESTIVAL» PLANT GROSSES OPEN AIR Seaside Festival für die «schönste Bucht» Kommentar Jürg Spielmann Grosses für Spiez E Die Rogglimatte in der Spiezer Bucht: Hier wird das Hauptgelände vom Seaside Festival sein. Im Bereich der Rogglischeune (rechts) wird, gegen den See hin, die Bühne aufgebaut. Die Wepromote Entertainment Group Switzerland AG und die Gemeinde Spiez lancieren das Seaside Festival, eine Mischung aus Open Air und Fest für die Bevölkerung. Ende August 2017 werden internationale und nationale Acts am 3-MillionenEvent in der Bucht aufspielen. Wer, ist allerdings noch offen. «Seaside» steht zu Deutsch für «am Meer» oder «an der Küste gelegen». Wenn Ersteres auch nicht auf Spiez zutrifft, ist Letzteres im Sommer 2017 dort Programm. Seaside Festival heisst der jüngste Wurf in der Schweizer Festivallandschaft – über die Bühne wird er erstmals am 25. und 26. August in der Bucht, der selbst ernannt «schönsten Europas», gehen. Die Gemeinde Spiez und die Veranstalter bestätigen damit Recherchen dieser Zeitung. Zusammen mit Summerdays Das neue Seaside Festival will mit einem breiten Programm an internationalen Musikern aus dem Pop- und Rockbereich sowie mit Schweizer Bands, vorab aus dem diesbezüglich starken Bernbiet, bei einem breiten Publikum punkten. «Die zweitägige Veranstaltung richtet sich an Junge, Junggebliebene und an Familien», sagt Philippe Cornu vom Veranstaltungskomitee. Er ist seit 25 Jahren auch das musikalische Gewissen des Gurtenfestivals (siehe Kasten). Das Konzept des Spiezer Open Airs mit einem Budget von 3 Millionen Franken basiert auf der Idee einer Partnerschaft mit dem Summerdays Festival. Dieses wird seit 2009 im thurgauischen Arbon durchgeführt – mit musikalischem Hauptaugenmerk auf Mainstream aus dem Rock- und Popbereich und Classic Rock. Im letzten Jahr haben unter anderem Deep Purple, Sunrise Avenue und Jan Delay am Ufer des Bodensees aufgespielt. Laut Cornu erlaubt die Zusammenarbeit der beiden Festivals die Verpflichtung von «namhaften internationalen Acts» für zwei Shows am selben Wochenende. Die Planungsarbeiten sind in vollem Gang, erste vielversprechende Bandkontakte sollen bereits stattgefunden haben. «Die Headliner und Co-Headliner buchen wir gemeinsam. Zwei Offerten sind bereits raus, es sieht gut aus.» Mehr ist dem Booking-Profi zum Programm noch nicht zu entlocken. Beim Open Air in Spiez werde nicht nur grosser Wert auf hochkarätige Bands, sondern auch auf die Qualität des kulinarischen Angebots, auf die Dekoration und die Beleuchtung des Geländes gelegt. Dieser Mix aus Festival und Fest für die breite Masse soll den Erfolg bringen – und keine Konkurrenz zu den Oberländer Spartenfestivals Greenfield sowie Trucker- und Country-Festival, die jeweils im Juni in Interlaken durchgeführt werden, sein. «Wir sind klar der Meinung, dass es ein weiteres Festival verträgt», sagt Philippe Cornu. Das, weil es anders ausgerichtet sei und ein anderes Zielpublikum anspreche. Die Spiezer Bucht, die für das Sea- side Festival abgesperrt und von der Rogglischeune in Richtung See beschallt wird, verfüge über «eine Kapazität von 8000 bis 10 000 Besuchern». Dass der Standort Spiez überhaupt zum Thema wurde, kommt nicht von ungefähr: Sacha Altermatt aus dem Team Cornus hat bis zu seinem 16. Lebensjahr in Hondrich gelebt. Der seit 1994 in Bern lebende Heimwehspiezer war es denn auch, der von den Vorzügen der Naturarena wusste. Was es in Spiez übrigens nicht geben wird, ist ein Festivalcamping. Möglich sei jedoch eine Zusammenarbeit mit Zeltplätzen und Hotels in der Region, welche Packages schnüren könnten. «Etwas Nachhaltiges» Mit der Gemeinde Spiez, deren politischen Segen die Macher er- DIE FESTIVALMACHER Veranstalter des Spiezer Seaside Festival vom 25./26. August 2017 ist die Wepromote Entertainment Group Switzerland AG. Dabei handelt es sich um den Zusammenschluss von fünf be kannten Schweizer Musikver anstaltern – etwa der Openair St. Gallen AG oder der Berner Wildpony AG von Philippe Cornu. Der Mann mit dem blonden Pferdeschwanz ist zusammen mit dem gebürtigen Hondricher Sacha Altermatt Projektleiter für die noch zu gründende Wepromote-Tochter Seaside Festival AG. Mit im Boot ist auch Christof Huber, CEO von Wepromote und Programmverantwortlicher des Summerdays Festival in Arbon. Das Open Air am Bodensee ist das Schwesterfestival des Spiezer Seaside. Philippe Cornu ist seit einem Vierteljahrhundert als «Mr. Gurtenfestival» das Aushängeschild des Open Airs auf dem Berner Hausberg. Nach 17-jährigen Wirkens stieg Cornu im April 2015 bei der Gurtenfestival-Or- Philippe Cornu ganisatorin und Bierhübeli-Betreiberin Appalooza Productions aus. Er ist aber weiterhin für das Musikprogramm auf dem «Güsche» verantwortlich. 1986 organisierte der Stadtberner, der zwei Jahre zuvor den Thuner Plattenladen Zig Zag Records gegründet hatte, das erste Open Air Festival im Schadau park Thun. Gespielt haben damals unter anderen die noch jungen Züri West. In der Nacht davor soll Philippe Cornu, weil er sein gesamtes Erspartes in das Vorhaben gesteckt hat, kein Auge zugetan haben. Der Booking-Profi lebt seit drei Jahrzehnten in der Berner Matte, ist 57-jährig und Vater von sechs Kindern. jss Markus Hubacher halten haben, wird nun die Detailplanung an die Hand genommen. «Den Gemeinderat hat der professionelle Eindruck überzeugt. Der Anlass ist gut und passt in die Bucht», findet Gemeindepräsident Franz Arnold. Ortsmarketing-Chef Stefan Seger ist ebenso überzeugt, dass das Vorhaben «Hand und Fuss» hat und nichts «völlig Schräges» sei. Die Organisatoren hätten sowohl von der Behörde wie auch von der Kommission Koordination Bucht (KKB) grünes Licht erhalten, so Seger. Letztere, mit Vertretern der Gemeinde und der Anwohnerschaft, koordiniert seit Dezember 2014 alle Anlässe in der Bucht. Die ist ein sensibles Gebiet; sogenannt laute Veranstaltungen mit Immissionen über 22 Uhr hinaus sind deren sieben pro Jahr definiert. Eine Zahl, die übrigens seit Jahren nicht ausgeschöpft wird; 2015 zum Beispiel waren es deren fünf. «Es ist klar, Grossveranstaltungen führen zu Belastungen, gerade in Wohngebieten», weiss Cornu. Er spreche aus Erfahrung. «Wir wollen dafür sorgen, dass es für alle tragbar ist.» Das soll unter anderem auch mit einem Verkehrskonzept gelingen, welches einen starken Einbezug der öffentlichen Verkehrsmittel vorsieht. «Wir werden Lösungen mit der BLS anstreben», sagt Sacha Altermatt. Man wolle ein nachhaltiges Festival «mit grosser Strahlkraft für Spiez und die Region» aufbauen, definiert Philipp Cornu als Ziel. Und: «Das Seaside soll ein Erlebnis sein.» Jürg Spielmann in neues Festival 2017 in der «schönsten Bucht Europas». Und – manch einer mag sich ob so viel Neuem verwundert die Augen reiben – ein Jahr später möglichst gleich auch noch die Europameisterschaft in der Trendsportart Beachsoccer: Die Spiezer haben Grosses vor. Zu Recht. Mit Philippe Cornu ist ein ausgewiesener Profi als Veranstalter des Seaside Festival am Start. Einer, der aus dem Effeff weiss, wie ein Open Air zu organisieren ist – und was genau es dafür braucht. Aber: Den Beweis, ob der zunehmend gesättigte Markt ein weiteres Musikfestival verträgt, wird er zuerst erbringen müssen. Auf eigenes finanzielles Risiko. Beruhigend ist, dass das Seaside keine echte Konkurrenz zu den etablierten Spartenfestivals in Interlaken, das Trucker- und das Greenfield Festival, sein dürfte. Dass Stefan Seger, Vater der 2011 lancierten Sandoffensive, mittels EM um internationale Beachtung für Spiez buhlt, ist kühn. Im klaren Wissen, dass die Mittelbeschaffung eine Herkulesaufgabe darstellen wird, wäre es dem umtriebigen Oberhofner zu gönnen, wenn seine Spiez Marketing AG die nötige Unterstützung finden würde. Trotzdem sei vor allzu grosser Euphorie gewarnt. Die einst mit zahlreichen Steuerfranken grün erhaltene Bucht ist ein Kleinod. Ein hochsensibles dazu. Denn der Spiezer Identitätsträger ist nicht nur ein Tourismus- und Naherholungs-, sondern auch ein Wohngebiet. Darum sind die Veranstalter von Grossanlässen – oder vorab deren Statthalter vor Ort – gut beraten, mit grösstmöglicher Sorgfalt und Rücksichtnahme auf sämtliche Partner an die Arbeit zu gehen. Nur so kann für Spiez etwas wirklich Grosses entstehen. [email protected] Auf die Musiker sollen die besten Strandfussballer folgen Das Ziel von Spiez Marketing und Gemeinderat, internationalen Sport in die Bucht zu holen, könnte gelingen. 2018 ist die Beachsoccer-EM geplant. Nach dem Open-Air ist vor dem Sportgrossevent: Keine zehn Monate nach der Erstauflage des Seaside Festival (siehe Text oben) soll im Mai 2018 in Spiez die Beachsoccer-Europameisterschaft angepfiffen werden. Das ist das hochgesteckte Ziel, das SpiezMarketing-Geschäftsführer Stefan Seger und Swiss-Beach-Soccer-Präsident Reto Wenger gemeinsam verfolgen. Dass die besten kontinentalen Strandkicker in der Bucht um Titelehren spielen sollen, ist ebenso wenig ein Zufall wie die Austragung des Seaside Festival. Beides ist Teil einer Strategie der Spiez Marketing AG und des Gemeinderates. 2011 wurde besiegelt, dass sich die pittoreske Bucht und deren Angebot entwickeln soll. «Das akquirierte Festival ergänzt neben dem Seenachtsfest das Angebotsportfolio im kulturellen Bereich und ist die konsequente Umsetzung der strategischen Stossrichtung ‹einzigartige wiederkehrende Anlässe› nach Spiez zu bringen», erklärt Seger. Die Umsetzung im sportlichen Bereich wird mit Beachsoccer- Einer der Weltbesten: Dejan Stankovic, hier am Spiezer Länderspiel 2011 gegen Deutschland, soll 2018 mit der Schweiz in Spiez die EM spielen. wd Final- und Länderspielen schon seit 2011 gelebt. Mit einigem Erfolg: Der Ort konnte sich als Kompetenzzentrum Sand etablieren. Internationale Turniere ausrichten und Wertschöpfung für Spiez generieren, war ein Fernziel. «Es besteht die konkrete Absicht, stets innerhalb der Vereinbarung über die Anzahl lauter Anlässe, einen letzten qualitativ hochwertigen Event an Land zu ziehen», so Seger. Internationale Turniere sollen die laue Vorsaison beleben. «Wir rechnen mit einem Budget von 750 000 Franken.» Anders als für das Musikfestival, das die Gemeinde laut Stefan Seger nichts kostet, sind die Spiezer für die Ausrichtung der dreitägigen Beachsoccer-EM mit acht Nationen auf die öffentliche Hand angewiesen. Einen Drittel müssten sie von der Gemeinde via Ortsmarketingkredit, von touristischen Organisationen, Kanton und Bund zusammenbringen. Ein erstes Gespräch mit dem Beco, Berner Wirtschaft, hat schon stattgefunden. Der Rest des Budgets werde über die TV-Rechte, Sponsoring, Ticketing oder Catering gedeckt. «Bis Ende Jahr ist klar, ob wir das stemmen oder nicht.» Sollte der Coup gelingen, würde die neue Beach-Arena, mit einer auf 2000 Plätze ausgebauten Tribüne, bespielt. jss
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