SANIereN brINgt proFIt

r e p o r ta g e z u m t i t e l b i l d
02
I 09 DACH UND WAND 4
Einfamilienhaus Rheineckerstrasse 17 in Thal SG vor und nach der Sanierung. Sockeldämmung und Alu-Läden werden in der Abschlussphase noch angebracht.
S ani e r e n b r in g t P r o fi t
SVDW-Mitglied Müggler & Co. Dach & Wand, Thal & Rheineck
Inzwischen nutzen Bauherren und Dachdeckerbetriebe zunehmend die Möglichkeit
zum Bezug von Förderbeiträgen bei der Stiftung Klimarappen und können
so profitieren. Dies zeigt das folgende Beispiel eines sanierten Wohnhauses.
Ausgangslage
Dieses aus dem Jahre 1670 stammende
Haus an der Rheineckerstrasse in Thal SG
wird seit Generationen bewohnt. Im Jahre 1960 erfolgte letztmals eine Renova­tion der Fassade. 2007 entschloss sich der
Besitzer und Inhaber eines Dachdeckerbetriebs – aus folgenden Gründen für eine umfassende Gesamtsanierung der Gebäudehülle:
·· optimaler Wärmeschutz
·· Senken des Öl- und Holzverbrauchs,
(CO2-Reduk­tion, Energie- und Kosteneinsparung)
·· verbesserter Wohnkomfort und Lärmschutz
·· Werterhaltung und Wertsteigerung der
Liegenschaft
·· betrieblicher Arbeitsvorrat
·· Referenzobjekt für den Betrieb
Die Aussenwände des dreigeschossigen
Hauses bestehen im Erdgeschossbereich
aus Bruchsteinmauerwerk, im ersten und
zweiten Obergeschoss aus Holz (Aufbau
als sogenannte Strickwände) oder Holz­
riegel-Wandkonstruktionen. Im Bereich der
Dachschräge liegt der Wohnbereich.
Rückbau und kompletter Neuaufbau
Um die erwähnten Ziele zu erreichen, blieb
nur ein vollständiger Rückbau der alten
Fassaden- und Dachaufbaukonstruktionen.
Der alte Dachstock wurde zum grössten
Teil entfernt und ein neuer selbsttragender
aufgesetzt, was zu einer leichten Erweiterung des Estrich-Volumens führte.
Das neue Aufbaukonzept der Hüllensanierung umfasst unter anderem eine starke
Wärmedämmung (zweimal 8 oder 10 cm
Steinwolle mit Holzeinlagen) auf den Aussenwänden beziehungsweise über dem
neuen Dachstuhl sowie eine Neueinklei-
r e p o r ta g e z u m t i t e l b i l d
12
I 08 DACH UND WAND 5
D at en z u r S anier u ng
dung mit Fassadenschiefer und die Neueindeckung des Daches mit Tonziegeln.
Dank verstärkter Dämmung und dem zusätzlichen Einbau neuer Holzmetall-Fenster in den Obergeschossen wird in der sanierten Gebäudehülle der Minergiestandard erreicht. Die Arbeiten – Rückbau und
Neubau – wurden 2007 in Etappen mit Hilfe eines Notdaches ausgeführt.
Vetretbarer Administrativaufwand für
Förderbeiträge
Um Förderbeiträge von der Stiftung Klimarappen zu erhalten, muss die Antragstellung, das Einreichen von Unterlagen,
(z. B. Energiekenndaten, geplante Ener­
giesparmassnahmen und Planskizzen) sowie die bauliche Abwicklung im Rahmen
der Vorgaben der Stiftung erfolgen. (Anträge können via Internet unter www.
stiftungklimarappen.ch gestellt werden.)
Der unumgängliche Administrativ-Aufwand zum Erhalt von Förderbeiträgen
hält sich bei korrekter Durchführung aber
in Grenzen und ist von Projektbegleitern
problemlos abzuwickeln (direkter Zugang:
www.gebaeudeprogramm.ch).
Ins Gewicht fallende Einsparung
In diesem Beispiel resultierte bei Sanierungsinvestitionen von insgesamt 185 000
Franken ein Förderbeitrag von rund 8900
Franken. Es wird eine Brennstoffeinsparung von rund 50 % erwartet, was im Bezug auf das Heizöl rund 1250 l pro Jahr
ausmacht.
Betriebe, die Förderbeiträge generieren,
können sich gegenüber Bauherren auch
als kompetente Dienstleister anbieten und
sich so profilieren. Für den geleisteten Administrativ-Aufwand erhalten Projektbegleitende von der Stiftung jeweils eine
Entschädigung.
Wohnhaus, Rheineckerstr. 17, Thal SG
·Baujahr 1670, letzte Renovation 1960
· Öl- sowie Holzheizung
·Energiebezugsfläche EBF 222 m2
·Energiekennzahl (vor Sanierung) 565 mJ/m2
Sanierungsmassnahmen
Gesamtsanierung der Gebäudehülle (Fassaden, Steildach, Fenster)
Abwicklung, Ausführung, Bauherrschaft Müggler & Co. Dach & Wand, Thal & Rheineck
Bauteil
Fläche
Investition
Erwartete
HeizölEinsparung
Sanierungsmassnahmen
Rückbau und Neubau (Ausführung im
Jahr 2007, in Etappen)
Fassaden
199 m2
Fr. 85 000
700 l/Jahr
Alter Aufbau: Strickwand/ Holzriegel, Dämmung, Lattung, Schalung, Schiefer-Bekleidung (Rückbau bis auf Strickwand/ Holzriegel)
Neuaufbau: Strickwand/ Holzriegel, Dämmung (2 X 80 mm Steinwolle mit Holzeinlage ), Winddichtung, Vertikallattung, Eternitschiefer-Bekleidung
EG-Sockel: Aussendämmung (100 mm) auf
Mauerwerk, Putz (wird noch ausgeführt)
Steildach
137 m2
70 000
500 l/Jahr
Alter Aufbau: Innenverkleidung, Dämmung
zwischen Sparren, Sparrenlage, Schindelunterzug, Konterlattung/ Lattung, Ziegeleindeckung (Rückbau bis inkl. Sparrenlage)
Neuaufbau: neue Sparrenlage, Holzschalung, Dampfbremse, Dämmung (2 X 100
mm Steinwolle mit Holzeinlage, Weichfaserplatte 35 mm), Unterdachbahn, Konterlattung/ Lattung, Ziegeleindeckung
Fenster
33 m2
Fr. 30 000
50 l/Jahr
Total
369 m2
Fr. 185 000
1250 l/Jahr
alt: Holzfenster (Rückbau)
neu: Holzmetallfenster (zweifach verglast)
Wichtiges in Kürze
·· durchschnittlicher Ölverbrauch vorher: ca. 2500 l/Jahr
·· erwartete Öl-Einsparung nachher: ca. 50% (zusätzlich gleich grosse Reduktion des
Holzverbrauchs bei der Holzzentralheizung/ Ofen)
·· Förderbeitrag der Stiftung Klimarappen an die Bauherrschaft: Fr. 8900 (rund 4,8%
der Totalinvestition)