Sara’s Thanksgiving in Michigan “Are you already excited for your first thanksgiving?! What will be your favorite food? Get ready to eat more than you ever did.. “ Das waren so ziemlich alle Gespraechsthemen, mit denen wir Austauschschueler in den letzten Tagen vor dem grossen Dankfest konfronitert wurden: Thanksgiving. Das Highlight des Jahres einer jeden amerikanischen Familie. Fuer viele sogar noch wichtiger als Weihnachten. Ein Zusammenkommen, Essen und Zeit miteinander verbringen. “Are you already excited?” Oh ja das war ich. Bereits im Englischunterricht in Deutschland lernten wir alles wichtige ueber den grossen Tag und meine Freunde hier erinnerten mich jede Minute daran. Besonders war ich natuerlich auf den Turkey gespannt. Aber zwischendurch hatte ich auch mal meine Zweifel. Warum ist dieser Tag fuer alle so besonders? Eigentlich ist es doch nur ein grosses Abendessen mit der Familie. Ist das Turkey-Essen wirklich so ausschlaggebend, dass es sogar Weihnachtsgeschenke in den Schatten stellt? Naja, das wuerde ich ja noch herausfinden. Muede kam ich am Mittwoch, dem 21. November von der Schule nach Hause. Die Lehrer wollte eben nochmals alles aus uns herausholen vor der viertaegigen Pause. Aber ich war auch erleichtert und unglaublich gespannt. Bereits als ich die Haustuere oeffnete, stieg mir der Durft von Zimt und frisch gebackenen Keksen in die Nase. Meine Mutter stand in der Kueche und hatte bereits 6 Pumkin Pies und ausserdem viele verschiedenen Cookies gebacken. Auch sie wollte natuerlich erneut wissen, ob ich auch schon gespannt sei, was ich wieder ehrlich bejate. Schnell half ich ihr, das Gebaeck in unseren zwei riesigen, amerikanischen und ungewohnt kalten Kuehlschraenken zu verstauen und alles fuer den morgigen Tag zusammenzupacken. Nach dem erledigen der Hausaufgaben und meiner taeglichen Dienste im Haus schaute ich mit meinem Dad einen wunderschoenen Thanksgiving Film. Das war aber auch so ziemlich das einzigste was in dieser Woche auf den Kanaelen lief. Am naechsten Morgen sprang ich um 9.30 Uhr munter aus dem Haus. Extra hatte ich mein Haar frisiert und mich huebsch angezogen. Ich konnte ja nicht wissen, dass das eigentlich gar nicht so ueblich war. Das merkte ich allerdings erst, als ich zu meiner grossen Schwester und ihrem Verlobten ins Auto stieg. Evan trug sogar ein Trikot der Football Manschaft Detroit Lions, da am heutigen Tage ein sehr wichtiges Spiel laufen wuerde. Aber meine Schwester beruhigte mich und meinte nur, dass ich huebsch aussehen wuerde in dem Rock, den wir kurz zuvor zusammen bei einer Schnaeppchenjagd in der Mall ergattert hatte. Die fast zweistuendige Fahrt mit dem Auto ging bei guter-Laune-Musik aus dem Radio und lustigen Gespraechsthemen auch schneller um als gedacht. Und schon waren wir angekommen: Im Haus auf dem Land bei meiner Tante Nancy und ihrem Ehemann im wunderschoenen Jackson. Nach einem ausfuehrlichen Rundgang durch ihr selbstgebautes, tolles Haus halfen meine Schwester und ich, das Fingerfood und die Dips herzurichten. Die Maenner schauten waerenddessen den Anpfiff des Footballspiels. Kurze Zeit speater begruessten wir auf meine Eltern, die in Begleitung meines Bruders David aus Washington DC uns seiner Freundin Kaye ankamen. Die Zeit bis zum unserem “Thanksgiving Dinner” , das wir auf 13 Uhr wegen spaeteren Terminen verschieben mussten, verbrachten wir traditionell mit Klavierspielen und dem Singen der Thanksgiving und ersten Weihnachtslieder. Und dann tischte unsere gute Koechin Nancy auf: Turkey mit Stuffing, Kartoffelpuree und einer Crème-Sauce, Reisauflauf, suesse Kartoffeln, Pumkin Pie, verschiedene Salate, Granberry Sauce, und und und. Sie hoerte gar nicht mehr auf die Gerichte aus der Kueche heranzubringen. Alle zusammen setzten wir uns an den reich gedeckten Tisch. Onkel Allan betete ein wunderschoenes Gebet, indem er fuer unseren Wohlstand , das Essen und die Familie dankte. Ausserdem befahl er Gott unsere Schwester Kathy in Paraguai an und segnete unser Thanksgiving Dinner. Jetzt war jeder gefragt. Nach einer aelteren Tradition meiner Gastschwester musste nun jeder der Reihe nach sagen, fuer was er Gott dieses Jahr besonders Dankbar sei. Besonders oft wurde natuerlich fuer die Familie, den Wohlstand aber auch fuer mich als neues Familienmitglied gedankt. Und dann gings los! Ich glaube ich hatte noch nie in meinem Leben solch einen gefuellten Teller vor mir stehen. Aber ich musste doch auch von allem etwasprobieren! Wir liessen uns genuesslich Zeit, redeten und lachten waerend die ganzen guten Speisen nach und nach verschwanden. Ich war positiv ueberrascht wie gut alles zusammen schmeckte und ernannte die Mashed Potatoes mit Granberry Sauce und den Pumkin Pie als meine Favoriten. Das war jedoch gar nicht so einfach, da Tante Nancy eine ausgezeichnete Koechin ist. Nach dem Essen halfen wir alle zusammen beim abraeumen und Geschirr abspuelen, was bei so vielen Helfern schnell erledigt war. Wir setzten uns alle zusammen ins Wohnzimmer, assen selbstgebackene Thanksgiving Cookies und hoerten Tante Nancy’s zu, die uns alte Geschichten aus der Familie erzaehlte. Das Football Spiel lief auch noch uns schalteten wir spaeter den Fernseher wieder ein. Die Hintergrundgeraeusche hielten meine Familie aber nicht davon mir ein traditionelles Michigan Kartenspiel beizubringen. Es war aehnlich wie Skat,welches mir mein Vater in Deutschland bereits beigebracht hatte. So fiel es mir nicht allzu schwer mich in das Spiel einzudenken. Natuerlich war ich lang nicht so gut wie Onkel Allan, dem kein Trick und kein Siegspielzug unbekannt war, aber auch nicht ganz so schlecht wie einer meiner Gastcousins, wurde mir erzaehlt. Wir spielten eine ganze Weile Karten, schauten das Spiel und hatten einfach eine tolle Zeit zusammen in der Familie. Und als ich an diesem Abend in meinem Bett lag und nochmal den ganzen Tag in meinem Kopf durchlebte, stimmte ich zu: Thansgiving ist ein wunderschoenes und besonderes Fest im Jahr. Fuer mich steht zwar immer noch Weihnachten an erster Stelle aber ich bin so froh die Moeglichkeit gehabt zu haben, diesen einzigartigen mit meiner Gastfamilie hier in Michigan zu erleben. „Was Thanksgiving like you did expect it?“ Nein, es war viel viel besser...
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