Soziale Medien – Medien sozial?!

Soziale Medien – Medien sozial?!
Podiumsdiskussion am 03. Februar 2016 in der CoJe
„Kinder haben das Recht auf ein gutes Aufwachsen mit Medien!“
Diese Worte der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig anlässlich des Safer Internet
Day 2014 haben heute sogar noch an Bedeutung gewonnen.
Am 09. Februar 2016 findet der diesjährige internationale Safer Internet Day statt. Unter dem
Motto "Play your part for a better internet" ruft die Initiative der Europäischen Kommission
wieder weltweit zu Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit auf.
Auch in diesem Jahr initiiert und koordiniert klicksafe in Deutschland die nationalen Aktivitäten mit dem Ziel, möglichst viele Akteure und Institutionen für den weltweiten Aktionstag zu
gewinnen.
Das von klicksafe gesetzte Schwerpunktthema beim diesjährigen Safer Internet Day lautet
„Extrem im Netz“. Hierbei geht es nicht nur um extreme Gewaltvideos, ausländerfeindliche
Hass-Botschaften und rechtsextreme Onlineaktivitäten. Denn Auffallen ist alles im Internet.
Und so nehmen auch Aspekte wie Sexting und Cybermobbing zum Teil extreme Ausmaße
an. Zudem bietet das Netz aber auch unendlich viele positive Beispiele: Extrem Überraschendes, Mutiges und Lustiges erfahren wir heute fast immer zuerst über das Internet.
Auftaktveranstaltung am 03. März 2016 in der CoJe
Die Podiumsdiskussion „Soziale Medien – Medien Sozial?!“ greift das Motto des diesjährigen
Safer Internet Day auf. An der Auftaktveranstaltung am Donnerstag, den 03. März 2016 um
18:00 Uhr in der CoJe, Rosenauer Str. 45, Coburg sind digitale Medien, insbesondere das
Internet, Soziale Netzwerke, Smartphones und Online-Games Kernthemen der Befassung.
Versierte Fachkräfte der Medienbildung und Mediengestaltung, Vertreter von Schulen, Jugend- und Freizeiteinrichtungen der Coburger Region informieren, berichten und debattieren
gemeinsam mit Jugendlichen über exzessive Handynutzung, gehen der Frage nach ob die
Sozialen Medien wirklich so sozial sind, wie es der Name vermuten lässt und befassen sich
mit Blogs sowie dem Online-Game „Mindcraft“.
Aktuelle Fakten zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland stellt Sebastian Ring vom Institut Jugend, Film, Fernsehen aus München vor. Von besonderem Interesse sind hierbei natürlich die medialen Realitäten von Kindern und Jugendlichen in
Deutschland. Erkenntnisse aus unterschiedlichen Studien lassen wichtige Rückschlüsse für
Politik, Schule und Jugendarbeit zu. Auch für Eltern ergeben sich neue Handlungsaufträge
im Rahmen ihres Erziehungsauftrages. Die drei Gesprächsrunden sind mit Veit Schott, Mittelschullehrer, zuständig für die Medienpädagogische informationstechnische Beratung (MiB)
im Schulamtsbezirk Kronach, den Medienfachberatern der Bezirksjugendringe Ober- und
Mittelfranken, Karsten Anders und Klaus Lutz, Florian Seidel von der Gamesredaktion
„Grotto-TV“, der Blogger Benjamin Schmidt (bejonet studio), sowie Schülerinnen und Schülern des Arnoldgymnasiums qualifiziert besetzt.
„Ein Leben ohne Internet und mobile Kommunikation ist für die meisten Kinder und Jugendlichen heute unvorstellbar (Bundesministerin Manuela Schwesig, 2014).“ Der sichere, häufig
kreative und komplexe Umgang mit digitalen Medien ist mittlerweile aber auch unverzichtbare berufliche Schlüsselqualifikation und aus dem Arbeitsleben in allen Bereichen wie Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und Dienstleistung nicht mehr wegzudenken.
Mit Begeisterung haben sich zuerst die Kinder und Jugendlichen die digitalen Welten erschlossen. Ob PC, Smartphone oder Tablet – immer online und erreichbar ist keine Utopie
sondern Realität! Dem Online-Institut Statista zu Folge sind 20% der 6-7-jährigen, 25% der
8-9-jährigen und 57% der 10-11-jährigen Kinder in Deutschland Smartphone-Nutzer/innen.
86 % der 13- und 14-Jährigen können jederzeit über das Handy / Smartphone auf das Internet zugreifen. Jugendliche ohne handybasierten Onlinezugang erleben Einschränkungen
und erfahren kommunikative Ausgeschlossenheit bei der Kommunikation mit Gleichaltrigen.
Eine weitere Kehrseite der Medaille ist, dass etwa 4 Prozent der 14 – 16 Jährigen in
Deutschland als internet- oder computerspielabhängig bezeichnet werden müssen, wobei
Soziale Netzwerke nahezu das gleiche Suchtpotenzial wie Onlinespiele aufweisen. Sicherlich alarmierend ist, dass mittlerweile ein Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 65 Jahren in Deutschland (ca. 560.000 Menschen!) als internetabhängig bezeichnet werden muss!
Sehr bedeutsam ist es daher, dass Erwachsene den Einstieg von Kindern in die Welt der digitalen Medien begleiten und ein altersgerechtes Aufwachsen mit den Medien ermöglichen.
Aber 15 Prozent aller Eltern verzichteten bisher auf jegliche Handy-Erziehung. Die häufigsten medienerzieherischen Elternreaktionen sind leider nur Verbote und Limitierungen. Auch
Schulen sind oftmals überfordert, dem digitalen Entwicklungsstand ihrer SchülerInnen gerecht zu werden.
Medienkompetenz
Es stellt eine besondere gesellschaftliche Aufgabe dar, dass Medienerziehung in Familien,
Kindertagesstätten, Schulen und im Freizeitbereich stattfindet. Nicht mit Verboten, sondern
immer zusammen mit Kindern und Jugendlichen sind die Möglichkeiten, Anwendungsbereiche digitaler Medien zu erschließen. Das eigene Nutzerverhalten, das zeitliche Ausmaß und
den richtigen Umgang mit dem Internet, die Vertraulichkeit von Daten sowie die Vertrauenswürdigkeit gepflegter Kontakte, etc. sind Themen, die es gemeinsam zu besprechen gilt.
Diese Aufgabe kann nicht nur vorübergehend-einmalig stattfinden. Es gilt, dass alle Bildungs- und Erziehungsbeteiligten sich gemeinsam und koordiniert dieser Herausforderung
dauerhaft und regelmäßig stellen.
Medienkompetenz in der Praxis
Moderiert wird die Veranstaltung von Gymnasiallehrerin Christine Rebhan, Leiterin des medienpädagogischen Projekts des Arnoldgymnasiums und „Chefmoderatorin“ von nectv. So lebt
sich Medienkompetenz in der Praxis: Zu einer modernen Ausbildung am Arnoldgymnasium
Neustadt gehört es auch, Schülern Wege zu zeigen, wie man verantwortungsvoll, reflektiert
und effektiv mit Medien umgehen kann. Seit Oktober 2015 gehört das Arnold-Gymnasium
Neustadt zu dem kleinen Kreis der Medienreferenzschulen in Bayern. Bayernweit einmalig
ist wohl das mit modernster Technik ausgestattete Fernsehstudio unter dem Dach der
Schule, in dem Schüler und Lehrer im Rahmen eines medienpädagogischen Projekts für den
Lokalsender nec tv produzieren.
Im Rahmen der Veranstaltung informiert Jung.FM, das Jugendradionetzwerk der Medienfachberatung des Bezirksjugendrings Oberfranken über seine Angebote & Aktivitäten. Die
Redaktionsgruppe des Arnoldgymnasiums Neustadt stellt ihre aktive und kreative Medienarbeit an der Schnittstelle von Schule sowie professionellem Fernsehen vor. Logisch, dass
die mediale Berichterstattung auch via Radio Galaxy und nectv erfolgt!
Einladung
Zur Veranstaltung „Soziale Medien – Medien sozial?!“ sind alle interessierten Lehrkräfte, pädagogischen Fachkräfte, Jugendleiter/innen, Eltern und Jugendliche in Saal der CoJe recht
herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenfrei und bedarf keiner Anmeldung. Infos und
Fragen unter: [email protected], 09561 / 514 – 111.
Veranstalter sind gemeinschaftlich: Bezirksjugendring Oberfranken (Medienfachberatung),
Domino Coburg e.V., Stadt- und Kreisjugendring Coburg, Stadt und Landkreis Coburg, Gesundheitsamt Coburg, MiB im Schulamtsbezirk Kronach, unterstützt von den Staatlichen
Schulämtern im Landkreis und in der Stadt Coburg, dem Arnoldgymnasium und nectv.