Test 12 Sattelstützen Hält die Stütz e durch? 150.000 Lastwechsel muss die Sattelstütze aushalten. Jury: der neue Dauertest-Prüfstand von Dirk Zedler 108 TOUR 6-2011 stresstest Dank Carbon wiegen die leichtesten Sattelstützen für Renn räder kaum mehr als 100 Gramm. Ziemlich wenig, wenn man bedenkt, dass an der Sattelstütze Gesundheit und Leben hängen können. TOUR hat zwölf Leichtbau-Modelle aus Alu und Carbon einem aufwendigen Belastungstest unterzogen kurz & knapp alu oder carbon Alle Alu-Stützen und die besten Carbon-Stützen schafften die 15O.OOO Lastwechsel ohne Probleme Text Fotos: Heidelbach (1); Greber (3) Jens Klötzer Eine Sattelstütze besteht aus einem Rohr, Stützenkopf und Schrauben. Und sie verrichtet eigentlich einen überschaubaren Job: Zur Verbindung von Rahmen und Sattel muss sie die richtige Länge haben, ausreichend verstellbar und leicht einzustellen sein. That’s it. Radler hätten sie darüber hinaus gerne möglichst leicht, sie sollte federn sowie in Form, Farbe und Finish zum Rad und den eigenen Ansprüchen passen. Bis hierhin kann man alles sehen, fühlen, ausprobieren. Nur: Ob die Sattelstütze auch hält – das ist bis zum Beweis des Gegenteils eine Frage des Vertrauens in den Hersteller und dessen Idee davon, einen guten Job zu machen. Denn wenn’s drauf ankommt, hängen an der Stattelstütze Leben und Gesundheit: Die Lasten, die der einseitig eingespannte Träger erdulden muss, sind erheblich. Rumpelt man durch ein Schlagloch, belastet der Fahrer nach unseren RealdatenMessungen Sattel und Stütze kurzzeitig mit dem Vierfachen b e st e n l i st e Beste Stütze Syntace P6 HiFlex Doch Carbon ist ein anspruchsvoller Werkstoff. Zwei Carbon-Stützen versagten bereits nach seines Gewichts; wiegt ein Radler 100 Kilogramm, entspricht das je nach Sitzposition einer Last von bis zu 3.000 Newton. Bricht eine Sattelstütze unter einer solchen Last, sind Stürze und schwerste Verletzungen vorprogrammiert. Grund genug, nachzuprüfen, was aktuelle Leichtbau-Stützen aushalten. 1 Beste Alu-Stütze Ritchey WCS A l u Lastwechsel Alle Testergebnisse auf belastung mal drei Bei der Auswahl haben wir uns auf be sonders leichte und auf unterschiedliche Konstruktionen konzentriert: Wir wählten jeweils das Top-Modell aus Carbon sowie die leichteste Alu-Stütze der weitverbreiteten Marken 3T, FSA, Ritchey und PRO; dazu von Syntace die neue Carbonstütze P6 HiFlex. Tune schickte den Alu-Klassiker „Starkes Stück“, von Rose haben wir eine neue Carbonstütze mit verstellbarem Versatz gewählt. Vom Newcomer Mcfk interessierte uns die minimalistische Carbonstütze: eine klassische Leichtbau-Sattelstütze mit Jochklemmung, die in der Testausführung nur 109 Gramm wiegt. Im Mittelpunkt unserer Untersuchungen steht ein mehrteiliger Belastungstest, den wir gemeinsam mit dem Ingenieurbüro und Prüflabor von TOUR-Autor Dirk Zedler so konzipiert haben, dass er den Stress eines t ypischen Sattelstützen-Lebens möglichst genau nachahmt. Den Anfang macht eine Seite 112 Beste Leichtbau-Stütze MCFK Rennrad 6-2011 TOUR 109 Das leichteste Testexemplar kommt aus der noch wenig bekannten Manufaktur Mcfk des Leipzigers Martin Fuhrmann. Die Stütze – 27,2 Millimeter Durchmesser, 310 Millimeter lang – wiegt nur 109 Gramm, ist aber nach Fuhrmanns Worten für Fahrer bis 100 Kilogramm ausgelegt. Dagegen ist die leichteste Großserienstütze im Test, Ritcheys Super logic, mit gut 140 Gramm schon fast ein Schwergewicht. Fuhrmanns Rezept ist unspektakulär: Ein einfaches Carbonrohr, Jochklemmung mittels CFK-Halbschale, Alu-Balken und Titanschrauben – das reicht, um zu funktionieren. Der Nachteil: Die meisten Sattelhersteller verbieten solche Klemmvarianten für Sättel mit Carbongestell und Titanrohren, da sie wegen der geringen Auflagefläche zu sehr auf Scherung belastet werden und brechen können. Bei manchen Sätteln kann es zudem problematisch sein, die Neigung einzustellen, da die hintere Einstellschraube an die untere Halbschale stößt und so den Verstellbereich limitiert. Auch Tune arbeitet mit diesem Prinzip, schafft aber Aussparungen für die Schrauben, um den Verstellbereich zu erweitern. ganz oben Zeitgemäßer Klassiker: „Starkes Stück“ von tune oben links Drei Exemplare getestet, keines konnte bestehen: 3T Palladio LTD o b e n r e c hts Vorbildlich in vielen Belangen: Syntace P6 HiFlex 110 TOUR 6-2011 standardisierte Vorbelastung, die sich an den gängigen Montagearbeiten orientiert: Stütze einbauen und justieren, Stützenk lemmung mehrfach öffnen und schließen – wie es beim Verpacken eines Rades in einen Transportkoffer oder ins Auto üblich ist. Vor allem Carbonstützen nehmen es übel, wenn man dabei nicht konsequent einen Drehmomentschlüssel verwendet – aber den hat nicht jeder immer parat. Diesem statischen Test folgt ein dynamischer Ermüdungstest, der den Job der Stütze im Rennradalltag simuliert. Am Ende steht ein statischer Überlasttest, mit dem wir herausfinden wollen, ob eine Stütze auch dann noch hält, wenn sie schon ein anstrengendes Stützenleben hinter sich gebracht hat und plötzlich hart angepackt wird – wie bei dem eingangs erwähnten Rumpler durch ein fettes Schlagloch. Bewertet werden außerdem das Handling bei Montage und Einstellung des Sattels, das Gewicht, die Verarbeitung sowie die Bedienungsanleitung; letztere ist besonders bei Carbonstützen wegen der Angabe der zulässigen Drehmomente wichtig. Fotos: Markus Greber (4); Daniel Kraus (1) komplizierte klemmungen Für die Kräfteverhältnisse im Stützenkopf ist diese Technik der zwei senkrechten Schrauben günstig, Montage und Einstellung des Sattels sind aber fummelig. Bei vielen Modellen muss der Stützenkopf komplett zerlegt werden, bevor man einen Sattel montieren kann. Bei simplen Konstruktionen aus einer Ober- und einer Unterschale mag das noch gehen, bei mehrteiligen Klemmungen wünscht man sich aber zur Montage oft eine dritte, helfende Hand. Einige Stützen sträuben sich zudem gegen den Drehmomentschlüssel zur Sattelklemmung: Bei den Joch-Varianten von Mcfk und Tune liegen beide Schraubenköpfe zu nah am Rohr, an der FSA K-Force ist die vordere Klemmschraube zu tief im Stützenkopf versenkt – man kann den Schlüssel nicht ansetzen. Modelle mit horizontalen Schrauben, die das Sattelgestell mit seitlichen Backen klemmen, sind praktischer. Ritchey und PRO konstruieren so; dann verstellt sich auch die Sattelneigung nicht mehr, wenn man die Schrauben festzieht – ein weiterer Vorteil. Intelligent gemacht sind auch die schräg angestellten Schrauben der Syntace-Stütze, die sich leicht mit einem Drehmomentschlüssel erreichen lassen. Besonders aufwendig ist die Klemm-Konstruktion der 3T Palladio: Die Schrauben für die seitlichen Klemmbacken lassen sich gut erreichen, die Sattelneigung kann mit zwei verzahnten Einsätzen sehr fein und exakt eingestellt werden, ohne sie beim Anziehen wieder zu verändern. Allerdings muss das sechsteilige Konstrukt für jede neue Einstellung komplett zerlegt n e wco m e r Die Mcfk-Stütze ist leicht und robust, aber etwas kompliziert zu montieren interview d ir k Z e d l e r erden – ein Geduldsspiel. Eine w Sonderstellung nimmt die neue Rose-Stütze ein, die neben der Winkeleinstellung auch einen horizontalen Verstellbereich bietet: Die Sattelaufnahme kann mehr als zwei Zentimeter in Längsrichtung verschoben werden. Zur Klemmung ovaler Carbongestelle sind nur wenige Stützen geeignet. Ritchey bietet für die Einschrauben-Klemmung spezielle Adapter an, die Backenklemmung von 3T und PRO ist für solche Gestelle nicht geeignet. Am ehesten funktioniert hier eine klassische ZweischraubenKlemmung mit großer Auflage wie bei FSA, Syntace oder Rose. solide alu-stützen Alle Alu-Stützen durchliefen die Ermüdungsprüfung anstandslos. Bis auf leichte Klemmspuren oder Lackabplatzer konnte der Härtetest den leichten Alu-Modellen nichts anhaben. Die Carbonstütze K-Force Light von FSA zeigt sich verändert: In der Vergangenheit war das Modell bei TOUR-Tests mehrmals aufgefallen, weil bereits geringe Drehmomente, teilweise deutlich unter Hersteller-Empfehlung, die Stütze im Klemmbereich beschädigten und unbrauchbar machten. Im aktuellen Test hielten die Stüt zen auch sieben Newtonmetern an der Klemmschelle stand. Dafür zeigte sich die K-Force Light empfindlich am Stützenkopf: Zwei Testmodelle versagten bereits bei den Vorbelastungstests, deshalb nahmen wir sie aus der Wertung. Empfindlich reagierten auch die Palladio LTD von 3T und die neue Rose-Carbonstütze: Bei drei 3T-Stützen war bereits bei fünf Newtonmetern das vielsagende Knistern an der Klemmstelle hörbar, die Stützen verformten sich und zeigten Risse. Die Carbonlagen verlaufen hier offenbar nicht belastungsgerecht oder sind schlicht zu dünn. Eine Stütze brach auf dem Dauerprüfstand beim ersten Lastwechsel, eine zweite hielt 27.800 von geplanten 150.000 Last wechseln stand, bevor sie nachgab. Eine dritte, nachgetestete Stütze versagte ebenfalls. Ähnlich bei Rose: Schon die Vorbelastungen sind zu viel für das sensible Carbonrohr. Empfehlung für die Montage: das Anzugsmoment in sehr kleinen Schritten steigern und so niedrig wie möglich halten. Dennoch fährt das Risiko mit. Wegen der nicht bestandenen Ermüdungstests nahmen wir das Rose- und das 3T-Modell aus der Wertung. Alle anderen Stützen mussten noch den Überlasttest bestehen – was fast allen gelang, auch dem filigranen Leichtbau-Teil von Mcfk. Einzig die spezielle Sattelklemmung der Ritchey Superlogic rutschte bei beiden Versuchen unter Last so durch, dass die Sattelnase in der Praxis nach oben zeigen würde. In diesem Fall entschieden wir uns, die Stütze nicht aus der Wertung zu nehmen: Zum einen lassen unsere Tests den Schluss zu, dass leichte Fahrer mit der Stütze kein Problem haben dürften – selbst wenn sie durch ein Schlagloch fahren. Zum anderen hat es, wenn sich der Sattel während der Fahrt verstellt, nicht die gleiche Sicherheitsrelevanz wie etwa ein Bruch der Stütze. Insgesamt erreichen die meisten Sattelstützen ein hohes technisches Niveau und sind sicher – das ist eine positive Nachricht. Die Schäden an den Stützen von FSA, 3T und Rose zeigen aber erneut, wie sensibel Carbon ist – und wie wichtig der korrekte Umgang mit diesen Hightech-Produkten ist. Die richtige Montage ist entscheidend für die Sicherheit: Carbonmontagepaste, Dreh momentschlüssel (Maximalwerte beachten!) und gefettete Klemmschrauben sind bei Carbonteilen unabdingbar! » nie ohne Drehmomentschlüssel « I n t e rv i e w Jens Klötzer TOUR: Sind Sattelstützen besonders defektanfällig? ZEDLER: Kaputte Sattelstützen zählen zu den häufigsten Schäden am Rad – mit teils schlimmen Folgen für Leib und Leben der Fahrer. Die Einschrauben-Patentklemmung vieler meist einfacher Sattelstützen führt unsere Schadenstatistik mit weitem Abstand an. Dieser Typ erfordert enorm hohe und präzise einzuhaltende Schraubendrehmomente, die mit einem Minitool oder Innensechskant nicht zu erreichen sind. Die Doppelfunktion als Verstelleinrichtung und einziger Halt des Sattels bricht diesen Schrauben allzu häufig buchstäblich das Genick. Gibt es Prinzip-Unterschiede zwischen Alu- und Carbonstützen? Hochwertige Alu-Stützen mit Zweischraubenklemmung bereiten meist keine Probleme. Bei Carbonstützen hat sich die Proble matik verlagert – weg vom Stützenkopf, hin zur Klemmung der Stütze im Rahmen. Für sicheren Halt werden oft Klemmkräfte angesetzt, die das druckempfindliche Carbonrohr quetschen und vorschädigen. Bei weiteren Belastungen, vor allem groben Fahrbahnstößen, können so vorgeschädigte Carbonstützen versagen. Wie kann man einem Stützenbruch vorbeugen? Die Montage ist von größter Bedeutung. Der Stützen- Durchmesser muss exakt zum Sitzrohr passen. Sie muss sich ohne Spiel einschieben lassen. Auf die Klemmflächen gehört Carbon-Montagepaste, damit die Reibung erhöht wird und Anzugsdrehmomente der Schrauben verringert werden können. Was tun, wenn kein Drehmomentschlüssel zur Hand ist? Selbst mit einem Minitool kann man eine Sattelstütze vor schädigen. Deshalb ist die Montage mit Drehmomentschlüssel unerlässlich. Der gibt einem mit der Zeit auch das Gefühl für Drehmomente, ist ein guter Lehrmeister. Wer das intus hat, kann eine Sattelstütze aus Carbon dann auch mal unterwegs neu justieren. Dipl.-Ing. Dirk Zedler ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Fahr räder. Er betreibt in Ludwigsburg ein Institut für Fahrradtechnik und -sicherheit 6-2011 TOUR 111 Modell Bezug/Info Preis Material Rohr/Klemmung/Schrauben lieferbare Durchmesser 1) Längen (Mindesteinstecktiefe) 1) Versatz Fahrergewichtslimit Gewicht gewogen/bereinigt Prüfung dynamisch/Überlast TOUR-Wertung 3T FSA FSA Dorico Pro www.3tcycling.com 60 Euro Alu/Alu/Stahl 27,2/31,6 mm 280/300 (70) mm 25 mm – 250/235 Gramm bestanden/bestanden Palladio LTD www.3tcycling.com 250 Euro Carbon/Alu/Stahl 27,2/31,6 mm 280/300 (70) mm 25 mm – 168/160 Gramm nicht bestanden/nicht mehr möglich K-Force light www.mcg-parts.de 177 Euro Carbon/Alu/Titan 27,2/31,6 mm 350 (100) mm 0/25/32,5 mm – 213/189 Gramm nicht mehr möglich SL250 www.mcg-parts.de 63 Euro Alu/Alu/Stahl 27,2/31,6 mm 350 (100) mm 20 mm – 264/223 Gramm bestanden/bestanden Gewicht (30 %) 4,0 2,3 2,7 3,7 Verarbeitung (20 %) 2 ,0 2 ,0 1,0 2 ,0 Montage (15 %) 3,0 4,0 3,0 3,0 Einstellung (20 %) 3,0 1,0 3,0 3,0 Bedienungsanleitung (15 %) 4,0 4,0 3,0 3,0 Gesamtnote (100 %) Fazit HERSTELLER Modell Bezug/Info Preis Material Rohr/Klemmung/Schrauben lieferbare Durchmesser 1) Längen (Mindesteinstecktiefe) 1) Versatz Fahrergewichtslimit Gewicht gewogen/bereinigt Prüfung dynamisch/Überlast TOUR-Wertung 3,3 3,0 OHNE WERTUNG OHNE WERTUNG Alle drei Testmodelle brachen im Ermüdungstest; eine Stütze brach bereits beim ersten Lastwechsel am Rohr. Zwei Modelle versagten bei der Vorbelastung: Eine Titanschraube brach und ein Carbonkopf riss ein. Eine Stütze bestand alle Tests. MCFK PRO PRO Ritchey Rennrad www.mcfk.de 298 Euro Carbon/Carbon+Alu/Titan 27,2/30,9/31,6/34,9 mm 260/310/360/410 (100) mm 0 mm 100 kg 109/101 Gramm bestanden/bestanden Stealth Evo www.paul-lange.de 150 Euro Carbon/Alu/Titan 27,2/31,6 mm 350 (85) mm 20 mm – 201/174 Gramm bestanden/bestanden Vibe 7S www.paul-lange.de 75 Euro Alu/Alu/Stahl 27,2/31,6 mm 280/350 (80) mm 25 mm – 232/217 Gramm bestanden/bestanden Superlogic2) www.cosmicsports.de 269 Euro Carbon/Alu/Stahl 27,2/30,9/31,6 mm 300/350/400 (75) mm 25 mm 110 kg 141/131 Gramm bestanden/2.350 N2) Etwas fummelige Montage, vor dere Schraube mit Drehmomentschlüssel nicht erreichbar. In der Ermüdungsprüfung problemlos. Traditionelle ZweischraubenKlemmung. Muss zur Montage aufgrund der kurzen Schrauben komplett zerlegt werden. Gewicht (30 %) 1,0 2,7 3,3 1,7 Verarbeitung (20 %) 2 ,0 1,0 2 ,0 1,0 Montage (15 %) 3,0 4,0 4,0 3,0 Einstellung (20 %) 2 ,0 1,0 1,0 1,0 Bedienungsanleitung (15 %) 2 ,0 1,0 1,0 1,0 Gesamtnote (100 %) Fazit 112 3T TOUR 6-2011 1,9 2,0 2,3 Besteht alle Belastungstests trotz minimalistischer Konstruktion. Nicht geeignet für Carbon- und Titan-Sattelgestelle. Horizontale Doppelschraubenklemmung leicht zugänglich. Muss zur Montage komplett zerlegt werden, aber einfache Einstellung. Günstiges Alu-Pendant zum Modell Stealth Evo, kein Aero-Kopf – ähnliche Klemmung mit nur einer Stahlschraube. Robust. 1,5 Leichteste Serien-Stütze. Intelligente Einschrauben-Klemmung – rutscht aber bei hohen Lasten durch. Nichts für schwere Fahrer. Fotos: Greber (12); Leyrer (1) HERSTELLER HERSTELLER Modell Bezug/Info Preis Material Rohr/Klemmung/Schrauben lieferbare Durchmesser 1) Längen (Mindesteinstecktiefe) 1) Versatz Fahrergewichtslimit Gewicht gewogen/bereinigt Prüfung dynamisch/Überlast Ritchey Rose Syntace Tune WCS Alu www.cosmicsports.de 75 Euro Alu/Alu/Stahl 27,2/30,9/31,6 mm 300/350 (85) mm 20 mm 110 kg 196/184 Gramm bestanden/bestanden RC 180 S Carbon www.rose-versand.de 109 Euro Carbon/Alu/Stahl 27,2/31,6 mm 300 (85) mm 12–35 mm, einstellbar 110 kg 203/190 Gramm nicht bestanden/nicht mehr möglich P6 HiFlex www.syntace.de 178 Euro Carbon/Alu/Titan 27,2/30,9/31,6/34,9 mm 300/400 (90) mm 0 mm 130 kg 197/151 Gramm3) bestanden/bestanden Starkes Stück www.tune.de 124 Euro Alu/Alu/Titan 26,8/27,0/27,2/31,4/31,6/31,8 mm 340/420 mm 0 mm – 172/154 Gramm3) bestanden/bestanden TOUR-Wertung Gewicht (30 %) 2,7 3,0 2 ,0 Verarbeitung (20 %) 2 ,0 2 ,0 1,0 2 ,0 Montage (15 %) 3,0 2 ,0 1,0 4,0 Einstellung (20 %) 1,0 1,0 1,0 2 ,0 Bedienungsanleitung (15 %) 1,0 5,0 1,0 2 ,0 Gesamtnote (100 %) Fazit So testet tour 2,0 Hochwertige Alu-Stütze, recht leicht. Praktische EinschraubenKlemmung, Adapter für ovale Carbongestelle erhältlich. Durchdacht, sehr schön verarbeitet, auch für Carbongestelle geeignet. Einfache Einstellung. Robust, dennoch relativ leicht. Gewicht Zur Vergleichbarkeit wurden alle Stützen auf einheitliche 250 Millimeter gekürzt. Die Angaben müssen dennoch mit Bezug auf das Testexemplar gelesen werden: Stützen mit 31,6 Millimeter Durchmesser sind etwas schwerer als solche mit 27,2 Millimeter, Stützen mit Versatz nach hinten gegenüber versatzlosen Stützen ebenfalls. Prüfstand für den Überlastversuch Verarbeitung Testgrößen jeweils gefettet. 2) Bei zwei Modellen rutschte im Überlasttest die Klemmung bei hohen Lasten durch. 3) Da die Stütze zum Testzeitpunkt im Durchmesser 27,2 mm nicht lieferbar war, wurde das Gewicht der Stütze mit Durchmesser 31,6 mm gewogen; bei einem Durchmesser von 27,2 mm hätte die Stütze ein geringeres Gewicht. 1) Bewertet wird die Maßgenauigkeit im Klemm bereich sowie die optische und technische Anmutung der Bauteile. so eingeschränkt ist, dass sich manche Sattel modelle nicht waagerecht ausrichten lassen. Montage vorBelastungstest Bewertet, wie sich ein Sattel montieren lässt. Maß ist die für die Sattelmontage notwendige Zeit. Sind die Klemmschrauben nur schwer oder gar nicht für Werkzeug (Drehmomentschlüssel) zugänglich, wird eine Note schlechter bewertet. Die Stütze wird mit einer handelsüblichen Klemmschelle in einem passgenauen Sitzrohr zehnmal mit 5 Newtonmeter und anschließend einmal mit 7 Newtonmeter geklemmt. Die S attelklemmschrauben am Stützenkopf werden zehnmal mit dem vom Hersteller empfohlenen Drehmoment angezogen und einmal mit dem 1,5-fachen des empfohlenen Drehmoments. Einstellung Bewertet, wie sich der Sattel auf der Stütze positionieren lässt. Abzüge gibt es, wenn der Sattel sich beim Anziehen der Klemmschrauben wieder verstellt, Längen- und Winkelausrichtung nur schwer oder gar nicht getrennt von einander möglich sind und der Einstellbereich 2,3 1,3 OHNE WERTUNG Alle drei Test-Stützen versagten im Test, eine davon brach im Ermüdungstest schon beim ersten Lastwechsel am Rohr. 2 ,0 Dynamische Ermüdungsprüfung Die Stütze wird in einem rennradtypischen Winkel von 73 Grad einseitig in eine feste Auf- Leichteste Alu-Stütze im Test. Leichte Jochklemmung, jedoch ungeeignet für Carbon- oder Titangestelle. nahme eingespannt, die sich nach oben verjüngt und die Elastizität des Rahmensitzrohres simuliert. Zwei Pneumatikzylinder belasten über einen Sattel-Dummy abwechselnd hinten und vorn den Stützenkopf. Die Sitzhöhe ist für alle Stützen identisch, die Krafteinleitung erfolgt jeweils 70 Millimeter vor bzw. hinter dem Mittelpunkt der Sattelklemmung auf einen Satteldummy mit einem 7-Millimeter-Drahtgestell. Die sechs Testblöcke umfassen zwischen 100 und 1.300 Lastwechsel bei Lasten von 1.200 bis 1.500 Newton. Sie werden so lange durchlaufen, bis 150.000 Lastwechsel erreicht sind oder der Prüfstand auf Grund eines Defekts der Stütze abschaltet. Stützen, die diese Prüfung nicht bestehen, erhalten keine Wertung. Statische Überlastprüfung Die Stütze wird mit maximal 3.000 Newton ein Mal belastet, um zu prüfen, ob die Stütze gar nicht, plötzlich oder plastisch versagt. Alle Details im Netz Die genaue Beschreibung des Testprozederes finden Sie auf unserer Website unter www.tour-magazin.de, Webcode 10145 6-2011 TOUR 113
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