Kein Folientitel - Antriebstechnik.fh

Synchron-Schenkelpolmaschine – Aufbau
• Drehstrom Is in Ständerwicklung erzeugt Drehfeld (hier 12 Pole).
• 12 Erregerspulen im Läufer (“Polrad”) über Schleifringe mit Gleichstrom
(“Feldstrom If”) erregt. Es entsteht ein 12-poliges Läuferfeld.
• Das Ständer-Drehfeld zieht den magnetisierten Läufer SYNCHRON mit.
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DARMSTADT
Institut für Elektrische Energiewandlung
Prof. A. Binder
FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Synchrongeneratoren – Wasserturbinen
• Wasserturbinen drehen langsam:
Flußkraftwerk: niedriger Wasserdruck, hoher Volumenstrom:
KAPLAN- u. FRANCIS-Turbinen:
n ca. 80/min bis ca. 400/min
Speicherkraftwerke: hoher Wasserdruck, kleiner Volumenstrom:
PELTON-Turbinen:
n ca. 500/min bis 1000/min
Einsatz hochpoliger Schenkelpol-Synchron-Generatoren:
f = 50 Hz = n.p
Bsp.: n = 300/min = 5/s:
Polzahl 2p = 2(f/n) = 2(50/5) = 20
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FB 18 • Elektrotechnik und
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Synchrongeneratoren – Dampf- und Gasturbinen
• Dampf- und Gasturbinen drehen schnell:
n = 3000/min,
bei P > 1000 MW: n = 1500/min
Einsatz von zwei- und vierpoligen Turbogeneratoren
Bsp.: n = 3000/min = 50/s:
Polzahl 2p = 2(f/n) = 2(50/50) = 2
Umfangsgeschwindigkeit des Läufers =
Umlauf-Geschwindigkeit des Drehfelds: v syn = d sip × nsyn
Bsp.: dsi = 1.1 m, vsyn = 1.1p(3000/60) = 173 m/s = 622 km/h
Sehr hohe Fliehkräfte: Läufer muß aus massivem, hochfestem Stahl sein, Nuten für die Erregerwicklung werden
gefräst.
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FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Vollpol-Synchronmaschinen
• Läufer: Genuteter zylindrischer Blechkörper, in dessen Nuten
die “verteilte” Gleichstrom-Erregerwicklung liegt. Bei hohen
Leistungen (hohe Fliehkräfte): Läufer aus massivem
Schmiedestahl mit eingefrästen Nuten (“Turboläufer”).
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FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Synchronmaschine: Funktion
•
Läuferfluß pro Pol: analog zur Gleichstrommaschine: Φ p = a ×t p × l × Bd , p
Das Feld Bd,p wird vom Läuferstrom If erregt.
•
Rotierendes Polrad (Drehzahl n): Induzierte Spannung je Ständerwicklungsstrang (Polradspannung): U i 0 = U p = 2pf × N s k wsΦ p , Frequenz f = n . p
•
Bei Änderung des Feldstroms If in der Polradwicklung ändert sich die
induzierte Spannung Up.
•
Die Ständerwicklung ist an das Drehspannungssystem Us des Netzes angeschlossen. Die Differenz Us – Up treibt in der Ständerwicklung Drehstrom Is.
•
Der Ständerstrom erzeugt ein Drehfeld Bd,s das gleich schnell wie das
Läuferfeld Bd,p rotiert. Beide überlagern sich zum resultierenden Drehfeld Bd.
•
Das Drehfeld induziert die Ständerwicklung (Selbstinduktion, Hauptinduktivität Lh), aber nicht die Läuferwicklung (Synchronlauf, KEINE Relativbewegung von Bd,s zum Läufer).
•
Selbstinduktion im Ständer durch Streuflüsse z. B. in den Nuten (Streuinduktivität Lss ) kommt hinzu.
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FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Ersatzschaltbild der Synchronmaschine
• Ständerspannungsgleichung je Strang : U s = ( Rs + jwLss + jwL h ) I s + U p
• “Quellenspannung”:
Polradspannung Up (“steuerbar”
über Gleichstrom If)
• “Innenwiderstand”: Summe aus
- Wicklungswiderstand Rs,
- Streureaktanz Xss = wLss
- Hauptreaktanz Xh = wLh
wobei Xd = Xss + Xh die “Synchronreaktanz” heißt.
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Synchronmaschine: Zeigerdiagramm (1)
• Zeigerdiagramm gilt je Strang der
Ständerwicklung !
• a) Ständer-Selbstinduktionsspannung: jwLh I s
Spannung im rechten Winkel zu Is
• b) Polradspannung
(Gegeninduktion vom rotierenden
Läufer) : U p = jw × N s k ws Φ p / 2
• Hauptfeldspannung
(a) + b)) : U h = jw × N s k ws Φ h / 2
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Synchronmaschine: Zeigerdiagramm (2)
• Synchronmaschine ist über Up(If)
steuerbare Spannungsquelle und
kann daher als kapazitiver und
induktiver Verbraucher wirken.
• Im Bild: Up hoch (If hoch, “übererregt”):
Synchronmaschine kapazitiv.
• Im Bild: Pe = 3Us Is cosj < 0:
Synchronmaschine gibt elektrische
Leistung ab: GENERATORBETRIEB
“Polradwinkel” J von Us zu Up ist
positiv.
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Bedeutung des Polradwinkels J
•
Zeigerdiagramm:
Im Generatorbetrieb eilt Polradspannung Up der Strangspannung Us um den
Polradwinkel J VOR.
•
Generatorbetrieb:
Diese VOReilende Phasenlage J entsteht dadurch, daß das Polrad mit dem
Polradfluß RÄUMLICH etwas VOR dem Drehfeld des resultierenden
Hauptflusses läuft und daher die Ständerwicklung etwas früher induziert als
das Hauptfeld.
Bildlich gesprochen:
Das Polrad – angetrieben von der Turbine - “zieht” das Drehfeld hinter sich
her. Das elektromagnetische Drehmoment Me bremst das Polrad.
•
Motorbetrieb:
Polradspannung Up eilt der Strangsp. Us um den Polradwinkel J NACH.
Bildlich gesprochen:
Das Drehfeld – gespeist aus dem Netz - “zieht” das Polrad hinter sich her.
Das elektromagnetische Drehmoment Me treibt das Polrad und die daran
gekuppelte Arbeitsmaschine an.
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Synchron-Vollpolmaschine bei Last
• Ständerfeld (“Ankerrückwirkung”)
überlagert sich dem Läuferfeld zum
resultierenden Magnetfeld
• Feldbild:
Zweipolige Maschine,
Generator:
Polrad eilt Ständerfeld vor (nach links),
übererregt
(Strom eilt Spannung vor
= kapazitiver Verbraucher).
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FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Leistung und Drehmoment
• Bei Annahme Rs = 0 ist die elektrische
und mechanische Leistung gleich groß:
Pe = 3U s I s cos j , Pm = Ωm M e = Ωsyn M e
Pe = Pm
• Zeigerdiagramm:
geometrische Beziehung:
p
U p sin J = X d I s sin(j - ) = - X d I s cos j
2
Pe = 3U s ×
•
Me = TECHNISCHE
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- U p sin J
Xd
3U sU p
Ωsyn X d
=-
3U sU p
Xd
sin J = Pm
sin J
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Informationstechnik
Elektromagnetisches Drehmoment
3U sU p
•
Elektromagnetisches Drehmoment: M e = -
•
Maschine erzeugt maximales Drehmoment
Mp0 bei Polrad-Kippwinkel ±90°: “synchrones Kippmoment”
M e = - M p 0 sin J , M p 0 =
3U sU p
W syn X d
•
Durch Erhöhung des Erregerstroms If kann über Erhöhung von
Up das Kippmoment erhöht
werden (“Stoßerregung”).
•
Nur für -90°<J <90° ist STABILER
synchroner Betrieb möglich. Bei
größerer Belastung “kippt” das
Polrad aus dem Synchronlauf und
rotiert asynchron.
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W syn X d
sin J
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Informationstechnik
Betriebszustände
der Synchronmaschine
• Verbraucher-Zählpfeilsystem:
Up entspricht Polrad,
Uh entspricht resultierendem
Drehfeld
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FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Betriebszustände Synchronmaschine
INDUKTIV
KAPAZITIV
KAPAZITIV
INDUKTIV
Erregerstrom If klein
Erregerstrom If groß
Erregerstrom If groß
Erregerstrom If klein
Polradspannung Up
klein
Polradspannung Up
groß
Polradspannung Up
groß
Polradspannung Up
klein
Untererregung
Übererregung
Übererregung
Untererregung
Is eilt Us nach
Is eilt Us vor
Is eilt Us vor
Is eilt Us nach
Phasenwinkel j > 0
Phasenwinkel j < 0
Phasenwinkel j < 0
Phasenwinkel j > 0
GENERATOR
GENERATOR
MOTOR
MOTOR
Polradwinkel J > 0
Polradwinkel J > 0
Polradwinkel J < 0
Polradwinkel J < 0
Up eilt Us vor
Up eilt Us vor
Up eilt Us nach
Up eilt Us nach
Phasenwinkel
Phasenwinkel
Phasenwinkel
Phasenwinkel
j >p /2
j >p /2
j £p /2
j £p /2
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Prof. A. Binder
FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Dämpferwicklung
•
Dämpferkäfig ist Kurzschlußkäfig, der ebenfalls im Polrad angeordnet ist.
•
Kraft zwischen bestromter Ständerwicklung und Polradfeld des Läufers wirkt
über die magnetischen Flußröhren zwischen Ständer und Läufer.
•
Flußröhren wirken wie “elastische Gummischnüre” (“MAXWELL´scher Zug”).
•
Bei einer sprungartigen Drehmomenterhöhung (“Momenten-Stoß”) vergrößert sich der Polradwinkel J auf J´ > J und damit die Länge der Flußröhren im Luftspalt (“Dehnung” der Flußröhren).
•
Die Masse des Polrades schwingt mit dem “elastischen” Feld um die neue
Polradlage J‘.
•
Das “Schwingen” ist eine oszillierende Relativbewegung des Polrads zum
Ständerfeld. Daher wird im Kurzschlußkäfig (Dämpferkäfig) des Läufers vom
Ständerdrehfeld Spannungen induziert, die Dämpferströme treiben.
•
Diese Dämpferstöme bilden – wie bei der Asynchronmaschine – mit dem
Ständerdrehfeld ein zusätzliches Drehmoment, daß das “Schwingen” des
Polrads abbremst. Nach wenigen Sekunden ist die Schwingung
abgeklungen (“abgedämpft”: Name DÄMPFER !).
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Institut für Elektrische Energiewandlung
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FB 18 • Elektrotechnik und
Informationstechnik
Einsatzgebiete elektrischer Maschinen –
Gleichstrommaschinen mit Stromrichterspeisung
•
Gleichstrommaschinen mit Stromrichterspeisung
Drehzahlveränderbare Antriebe mit geregelter Drehzahl
– in der Industrie z. B. in Walzwerken, Prüfständen, Kranen, für
Drahtziehen, Stanzen, Kunststoffspritzguß, Folienrecken,...
– in der Traktion als U-Bahn-, Straßenbahn- und Vollbahnmotoren,
in E-Autos,
– in Schiffen als U-Boot-Antriebe,
– als Kleinmotor in Automobilen (Fensterheber, Sitzversteller,..),
als Tachogeneratoren,...
– als Universalmotor in vielen Haushaltsgeräten.
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Einsatzgebiete elektrischer Maschinen –
Asynchron - und Synchronmaschinen
•
Asynchronmaschinen mit Netzspeisung:
Als Festdrehzahlantrieb, zumeist als robuster “Normmotor”, für Pumpen,
Gebläse, Kompressoren, einfachere Bearbeitungsmaschinen in sehr
großer Stückzahl im Einsatz, aber auch Windgeneratoren,...
Asynchronmaschinen mit Umrichterspeisung:
Drehzahlvariabel und geregelt, übernimmt er viele Aufgaben der
Gleichstrommaschine in der Industrie, Traktion,..., da er robust ist.
•
Synchronmaschinen:
Als Generatoren zur Stromerzeugung bis 1800 MVA im Einsatz
(Großmaschinen). Mit Umrichterspeisung als drehzahlgeregelte Motoren
für Werkzeugmaschinen, Verpackungsmaschinen,... (kleine Leistung)
und Großantriebe für die Traktion (TGV), bis 100 MW (z. B. Antrieb für
Windkanal).
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