A d r e ss e Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Am Weißenhof 1 70191 Stuttgart T +49 (0)711 28440 - 0 [email protected] www.abk-stuttgart.de www.facebook.com/kunstakademiestuttgart Sekretariat der Fachgruppe Kunstwissenschaften-Restaurierung Susanne Krause (Mo – Do vormittags) T +49 (0)711 28440 - 260 [email protected] Ute Woracek (Mo – Do vormittags) T +49 (0)711 664 638 11 [email protected] Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U5 ab Hauptbahnhof (Arnulf-Klett-Platz) › Haltestelle Killesberg Bus 44 ab Hauptbahnhof (Arnulf-Klett-Platz) › Haltestelle Kunstakademie Bus 43 ab Rotebühlplatz (Stadtmitte) › Haltestelle Killesberg Bus 57 ab Pragsattel › Haltestelle Killesberg Studiengänge K u n s t w i ss e n s c h a f t e n – R e s tau r i e r u n g — Gemälde und gefasste Skulpturen Archäologische, ethnologische und kunsthandwerkliche Objekte Kunstwerke auf Papier, Archiv- und Bibliotheksgut Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie Neue Medien und Digitale Information Lehrangebot in Kunsttheorie, Ästhetik und Kunstgeschichte Gestaltungskonzept Anja Haas Fotos Nadine Bracht, Natalie Neomi Isser, Martin Lutz Stand Juni 2015 (Auflage: 1 000) K unstwiss e ns c h a f t e n — R e stau r i e r ung Restaurierung von Kulturgut ist wichtig, weil wir all die Gegenstände und Objekte brauchen, die uns vom Wirken des Menschen erzählen, von seinem Alltag, seinem Denken und Fühlen, seiner schöpferischen Kraft. Ohne sie würden wir unser kulturelles Gedächtnis und damit ein Stück unserer persönlichen Geschichte verlieren. Durch Ausbildung kompetenter Restauratorinnen und Restauratoren in den Studiengängen für Konservierung und Restaurierung trägt die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zur Bewahrung von Kunst- und Kulturgut bei. Zu den Tätigkeiten der Absolventinnen und Absolventen gehört, neben der praktischen Konservierung und Restaurierung, auch die Forschung an Objekten oder ganzen Sammlungen. Dies geschieht in Form von Projekten in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen und der Denkmalpflege. Auf dieses breit gefächerte und chancenreiche Arbeitsfeld werden die Studierenden durch eine systematische, wissenschaftlich fundierte Ausbildung vorbereitet. Das fünfjährige Studium vermittelt hierbei eine besondere berufliche Qualifikation durch eine ausgewogene Balance zwischen theoretischen Lehrinhalten und der konservatorisch-restauratorischen Praxis. Die Studierenden sollen nicht nur lernen, was zu tun ist, sondern dies auch umsetzen können. Das akademisch-universitäre Studium versteht sich gleichzeitig auch als Berufsausbildung. Im Studium ergänzt sich die Übung von praktischen Techniken und Methoden mit der theoretisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung, die Themen der Prävention, der Konservierung Kompetente Restaurierung setzt das Wissen um die materielle Zusammensetzung der Objekte und um ihre Alterungsprozesse einerseits und das Verständnis der kulturellen Bedeutung der Objekte andererseits voraus. Daher bietet das interdisziplinär ausgerichtete Studienangebot der Restaurierungsstudiengänge zusammen mit dem Labor für Archäometrie vielfältige Möglichkeiten, Materialien und Schädigungen von Objekten zu untersuchen, Restaurierungsmethoden zu testen und restauratorische Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Kunstgeschichte und andere geisteswissenschaftliche Disziplinen – von der Archäologie über die Archivkunde bis hin zur Denkmalpflege – sowie die Fachbereiche Architektur, Kunst und Design mit ihren spezifischen Lehrangeboten und profilprägenden Werkstätten ergänzen das Lehrangebot. und Restaurierung wie auch grundsätzliche Fragen des materiellen Umgangs mit Kulturgut in einer gesellschaftlichen Perspektive umfasst. Das Studium bereitet auf eine professionelle Ausübung des Berufs vor und nimmt durch seine fachliche Ausrichtung zugleich Einfluss auf das Berufsbild und seine künftige Positionierung. Das geht mit einer ständigen Schärfung des Profils und der Entwicklung innovativer Ansätze einher. Die Studiengänge kooperieren in Form von gemeinsamen Lehrveranstaltungen eng miteinander und sind in ein vielfältig funktionierendes, kreatives Umfeld der Fachgruppe Kunstwissenschaften-Restaurierung eingebettet. Die Studiengänge sind innerhalb ihrer Fachbereiche international und interdisziplinär vernetzt. Sie forschen gemeinsam mit Partnern im In- und Ausland und unter stetiger Beteiligung der Studierenden in Projekten, Praktikumsaufenthalten und Abschlussarbeiten. Zahlreiche auswärtige Experten sorgen für einen regen Austausch über aktuelle Fachthemen vor Ort. D I E P R O FE S S O R I N N E N U N D P R O FE S S O RE N üb e r di e studi e ngäng e Prof. Dr. Irene Brückle Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken auf Papier, Archivund Bibliotheksgut Allgemeines zu den Studiengängen in Konservierung und Restaurierung Bachelor of Arts (B.A.)/Master of Arts (M.A.) Prof. Dr. Gerhard Eggert Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten Prof. Johannes Gfeller Konservierung Neuer Medien und Digitaler Information (KNMDI) Prof. Dr. Christoph Krekel Labor für Archäometrie und Konservierungswissenschaften Prof. Dipl.-Rest. Roland Lenz Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie Prof. Dipl.-Rest. Volker Schaible Konservierung und Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen Kunsttheorie, Ästhetik und Kunstgeschichte Prof. Dr. Barbara Bader Fachdidaktik Kunst und Bildungswissenschaften Prof. Dr. Nils Büttner Mittlere und Neuere Kunstgeschichte Prof. Dr. Felix Ensslin Kunstvermittlung und Ästhetik Prof. Dr.-Ing. Sokratis Georgiadis Architekturgeschichte, Designgeschichte und Architekturtheorie Prof. Dr. Hans Dieter Huber Kunstgeschichte der Gegenwart, Ästhetik und Kunsttheorie In den vier B.A./M.A.-Studiengängen Konservierung und Restaurierung ist der Bachelor nach 6 Semestern ein Zwischenabschluss auf dem Weg zum Master. B.A.-Abschlüsse an der Kunstakademie Stuttgart berechtigen automatisch zur Fortsetzung des Studiums im M.A.-Studiengang an der Stuttgarter Akademie; B.A.-Absolventen anderer Restaurierungsstudiengänge können sich ebenfalls bewerben. Auch Gastsemester sind möglich. Auslandserfahrungen der Studierenden und der fachwissenschaftliche Austausch mit Gaststudierenden im eigenen Haus werden durch internationale Vernetzungen unterstützt, dabei hilft auch das ERASMUSProgramm. Studienorganisation: Die Studienpläne für die angebotenen Disziplinen sind so bemessen, dass der Abschluss mit dem Master nach einer Regelstudienzeit von 10 Semestern erfolgt. Im B.A.-Studium werden in 6 Semestern die grundlegenden praktischen und theoretischen Kenntnisse für die Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut des jeweiligen Fachbereichs vermittelt. Das M.A.Studium führt unter Vertiefung und Erweiterung der im B.A.-Studium erworbenen Kenntnisse bis an die Grenzen des heutigen Wissens und liefert Impulse zur Forschung. Gleichzeitig können Schwerpunkte nach eigener Wahl bestimmt werden. Es wird im 10. Semester mit einer Masterarbeit abgeschlossen, in der restauratorische, kunsttechnologische, verfahrenstechnische oder naturwissenschaftliche Fragestellungen selbstständig zu bearbeiten und zu lösen sind. Die Promotion bietet den M.A.-Absolventinnen und -absolventen die Möglichkeit zur Vertiefung von kunsttechnologischer und konservierungstechnischer Forschung. Konservierung und Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen (B.A./M.A.) Regelstudienzeit: 6 Semester (B.A.)/4 Semester (M.A.) Der Studiengang Konservierung und Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen ist einer der ersten seiner Art in Deutschland. Schon lange werden seine zahlreichen Kontakte zu Museen und Werkstätten der Denkmalpflege im In- und Ausland gepflegt. Das B.A.-Studium setzt – wie die anderen B.A./ M.A.-Studiengänge auch – ein mindestens zwölfmonatiges Vorpraktikum voraus. Die in diesem Vorpraktikum bereits erworbenen berufsspezifischen Fertigkeiten werden einerseits weiter entwickelt und das künstlerische Einfühlungsvermögen vertieft. Andererseits befähigt das Studium durch die Vermittlung naturwissenschaftlich-technischer und kunstwissenschaftlicher Grundkenntnisse die Studierenden, Konzepte für konservatorische und restauratorische Eingriffe zu erarbeiten. Diese werden schließlich auf der Basis wissenschaftlicher Grundlagen und unter Anleitung an originalen Kunstwerken umgesetzt. Das M.A.-Studium befähigt die Studierenden zunächst auf der Grundlage einer fundierten technologischen und materiellen Analyse sowie einer methodisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung eigenständige Untersuchungen und Konzepte zu erarbeiten und zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich Konservierungsund Restaurierungsprojekte an Gemälden und gefassten Skulpturen durchzuführen. Die praktische Umsetzung der weitgehend selbstständig erarbeiteten Konservierungs- und Restaurierungskonzepte bildet einen wichtigen Schwerpunkt im M.A.-Studium. Darüber hinaus ermöglichen spezielle Lehrveranstaltungen, die Interessen der Studierenden zu erweitern. Gerade diese Möglichkeit einer Spezialisierung bildet ein besonderes Profil dieses Studiengangs. So ist es beispielsweise im M.A.-Studium durchaus möglich, sich auf Grundlage einer soliden Ausbildung im Bereich der klassischen Gemäldeund Skulpturenrestaurierung der besonderen Problematik der Erhaltung moderner und zeitgenössischer Kunst zuzuwenden. Zulassungsvoraussetzungen: Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (keine Fachhochschulreife), Berufstätige ohne allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife wenden sich bitte an die Abteilung für Studien- und Prüfungsangelegenheiten; zwölfmonatiges Praktikum vor Beginn des Studiums in der Fachrichtung Gemälde und gefasste Skulpturen; Verfahren siehe Bewerbungsablauf. Das Zulassungsverfahren findet einmal jährlich zum Wintersemester statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.gemaelderestaurierung.abk-stuttgart.de Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten (B.A./M.A.) Regelstudienzeit: 6 Semester (B.A.)/4 Semester (M.A.) Für diesen Studiengang gibt es keine Grenzen in Raum, Zeit und Material. Neolithische Geflechte aus dem Bodensee, attische rotfigurige Keramik, römische Glasflaschen, mittelalterliche Silberschreine, Meißner Porzellan, Darmhaut-Parkas der Inuit, moderne CortenStahlskulpturen und PVC-Werbeaufkleber der 80er Jahre: all das und vieles mehr wurde schon konserviert und restauriert. Das anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Studiengangs erschienene Buch »Was wären wir ohne die Dinge!« (29 Euro, Bezug über Fachgruppensekretariat) illustriert diese Vielfalt. Für viele Objektgruppen, seien es nun Möbel, Bücher, Kleider oder Gemälde, gibt es eigene Spezialisten. Die besondere Stärke von Objektrestauratoren ist es, sich mit Sammlungsgütern aus Materialkombinationen ganzheitlich befassen zu können. Eine gefasste afrikanische Holzmaske mit Textilapplikationen und einem sammlungshistorisch wichtigen Papieraufkleber muss eben auch »aus einer Hand« restauriert werden. Besondere Schwerpunkte des Studiums liegen im Bereich von Metallobjekten und Bodenfunden. Im Mittelpunkt des Studiums stehen die Restaurierungsprojekte, im B.A.-Studium flankiert von entsprechenden konservierungstechnischen Seminaren, Workshops und praktischen Übungen zu Herstellungstechniken. Die Themen der B.A.-Projektarbeiten werden mit den Vorlesungen in Werkstoffkunde und -geschichte synchronisiert, um Theorie und Praxis eng zu verzahnen. Die M.A.-Studierenden können entsprechend ihrer Interessen eigene Schwerpunkte setzen. M.A.-Absolventen arbeiten nicht nur als Selbstständige oder in Museen, sondern auch in den archäologischen Werkstätten der Bodendenkmalpflege. Besonders begabte und interessierte M.A.-Absolventen können auch im Rahmen von Promotionen und/oder Drittmittelprojekten im Studiengang befristet weiterforschen, z. B. über historische Herstellungstechniken, das Entstehen von Schäden oder die Verbesserung von Konservierungsverfahren. Zulassungsvoraussetzungen: Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (keine Fachhochschulreife), Berufstätige ohne allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife wenden sich bitte an die Abteilung für Studien- und Prüfungsangelegenheiten; zwölfmonatiges Praktikum vor Beginn des Studiums in der Fachrichtung archäologische, ethnologische und kunsthandwerkliche Objekte; Verfahren siehe Bewerbungsablauf. Das Zulassungsverfahren findet einmal jährlich zum Wintersemester statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.objektrestaurierung.abk-stuttgart.de Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken auf Papier, Archiv- und Bibliotheksgut (B.A./M.A.) Regelstudienzeit: 6 Semester (B.A.)/4 Semester (M.A.) Papier und sein Vorläufer Pergament haben seit über 1000 Jahren in vielfältigster Form der Entwicklung und Verbreitung von Kultur gedient. Der Name des Studiengangs verweist auf die verschiedenartigen Repositorien, in denen Absolventinnen und Absolventen für die Erhaltung von Werken auf Papier – Dokumente, Zeichnungen, Malerei, Bücher, Manuskripte – verantwortlich sind. Wertvollste Unikate, ganze Sammlungen mit einer Vielzahl von Objekten, Inkunabeln, Druckgrafiken, Spielkarten, Papierkleider, Großformate, Globen, Fotografien stellen unterschiedliche Ansprüche hinsichtlich des restauratorischen Umgangs mit ihnen. In Deutschland ist der Studiengang aufgrund seiner Verankerung an einer Kunstakademie einmalig. In diesem Umfeld liegt sein Schwerpunkt in der Erhaltung und Restaurierung von Kunstwerken auf Papier und Einzelobjekten unter Berücksichtigung des Sammlungsbezugs. Zentrale Themen der Konservierung historischer und zeitgenössischer Medien sowie der Trägermaterialien Papier und Pergament werden schon im B.A.-Studium in den Grundlagen vermittelt, wobei eine enge Verschränkung von Theorie und Praxis von Anfang an das Studium bestimmen. Im M.A.-Studium kommen neue Einzelthemen, wie die Retusche von Fehlstellen und die Konsolidierung fragiler Farbschichten dazu. Ein im M.A. wiederkehrendes Thema ist die präventive Konservierung von Sammlungen. Für ihre langfristige Erhaltung ist die stetige Entwicklung optimal schützender und dabei auch effizienter Lagerungsbedingungen ein ebenso vielfältiges Arbeitsgebiet wie der Schutz der in Ausstellungen gezeigten Werke vor beschleunigter Alterung. Restauratorische Eingriffe wie das Wässern verbräunter Papiere werden ab dem ersten Semester an originalen Objekten erlernt. Wert wird gelegt auf die wissenschaftlich fundierte Herangehensweise in der Konzeptfindung. Promotionen im Fachbereich sind ebenfalls möglich. Absolventinnen und Absolventen arbeiten in leitenden Funktionen in Archiven, Bibliotheken und Museen sowie Forschungsinstituten. Viele sind erfolgreich freiberuflich tätig. Der Förderverein Papierrestaurierung Stuttgart begleitet den Studiengang. Weitere Informationen finden Sie unter: www.foerderverein-papierrestaurierung.de Zulassungsvoraussetzungen: Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (keine Fachhochschulreife), Berufstätige ohne allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife wenden sich bitte an die Abteilung für Studien- und Prüfungsangelegenheiten; zwölfmonatiges Praktikum vor Beginn des Studiums in der Fachrichtung Kunstwerke auf Papier, Archiv- und Bibliotheksgut; Verfahren siehe Bewerbungsablauf. Das Zulassungsverfahren findet einmal jährlich zum Wintersemester statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.papierrestaurierung.abk-stuttgart.de Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie (B.A./M.A.) Regelstudienzeit: 6 Semester (B.A.)/4 Semester (M.A.) Das Arbeitsfeld der Restauratorin und des Restaurators für Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie gehört zu den besonders spannenden Bereichen der Kunstund Baudenkmalpflege. Das im öffentlichen Interesse stehende und vielfältig genutzte Denkmal verlangt objektspezifische Konzepte der Konservierung und Restaurierung. Methoden und Techniken müssen geprüft, angepasst und weiterentwickelt, aber auch kritisch hinterfragt werden. Das Kunst- und Kulturgut fordert mit dem Anspruch seiner Erhaltung zum ständigen Dialog auf. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist der B.A.- und M.A.-Studiengang so aufgebaut, dass die persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt bereits im Studium gezielt gefördert werden können. Diese individuelle Förderung der Studierenden lässt sich durch das exzellente, für die Studierenden außerordentlich günstige, Betreuungsverhältnis auf hohem Niveau realisieren. Das Studium ist im weitesten Sinne als Projektstudium angelegt. Das bedeutet, dass Methoden, Verfahren und Techniken an konkreten Projekten in einem ganzheitlichen Zusammenhang entwickelt, durchgeführt und abgeschlossen werden können. Eines der größten Anliegen des Studiengangs ist hierbei die »Studierbarkeit« des Faches. Es wird darauf geachtet, dass genügend Zeit zum Selbststudium vorhanden ist, damit die persönlichen Interessen entdeckt und entwickelt werden können. Im klassischen Tätigkeitsbereich der Kunstund Baudenkmalpflege stellen besonders moderne Kunstwerke neue Herausforderungen für die Zukunft dar; hier bieten Projektarbeiten die Möglichkeit zur weiteren Vertiefung und Erforschung. Ein weiterer Schwerpunkt mit viel Potential ist außerdem die Steinpolychromie, welche im weiteren Sinne als Fassung auf dreidimensionalen anorganischen Trägermaterialien wie Stein, Stuck und Beton begriffen wird. Der Studiengang steht in enger Kooperation mit anderen Disziplinen und Hochschulen und zeigt sich dadurch als klarer Förderer der gelebten interdisziplinären Zusammenarbeit. Zulassungsvoraussetzungen: Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (keine Fachhochschulreife), Berufstätige ohne allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife wenden sich bitte an die Abteilung für Studien- und Prüfungsangelegenheiten; zwölfmonatiges Praktikum vor Beginn des Studiums in der Fachrichtung Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie; Verfahren siehe Bewerbungsablauf. Das Zulassungsverfahren findet einmal jährlich zum Wintersemester statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.wandmalereirestaurierung.abk-stuttgart.de Konservierung Neuer Medien und Digitaler Information KNMDI (M.A.) Regelstudienzeit: 4 Semester Kann man sich unsere Welt ohne Fotografien, Videos oder digitale Schriftaufzeichnungen vorstellen? Was wäre, wenn künftige Historikerinnen und Historiker unsere Kultur und Geschichte ohne diese Medien rekonstruieren müssten? Dieses Szenario ist wahrscheinlicher, als es viele wahrhaben wollen, denn die modernen technischen Bilder und Daten sind akut gefährdet – die jüngsten am meisten. Die Vielfalt der technischen Träger ruft nach einer entsprechend vielseitigen Ausbildung für die Strategien ihrer Erhaltung, aber auch ihrer Migration. Bibliotheken, öffentliche und private Archive, Firmenarchive, Gedächtnisinstitutionen aller Art, historische Museen und Kunstmuseen bis hin zum kleinen Ortsmuseum, aber auch Theater, Oper und Konzertveranstalter, schließlich Bildungseinrichtungen: all diese haben Fotografien auf Papier, Glasnegative, Filme, Tonbänder, Audio- und Videokassetten, Disketten und andere digitale Träger, die sie bereits nicht mehr lesen können, oder von denen sie gar nicht so genau wissen, um welche Medien es sich überhaupt handelt. Darüber hinaus ist das Personal nicht für den Umgang mit diesen Medien ausgebildet. Genau an dieser Stelle setzt der Studiengang KNMDI an. Seit 2006 gibt es das europaweit einzigartige Aufbaustudium für die Konservierung Neuer Medien und Digitaler Information mit einem weitgehend offenen Eingangsprofil. Dies erfordert im ersten Jahr eine hohe Dichte an Informationsvermittlung, damit die Studierenden die gemeinsamen Grundlagen erhalten, die sie im zweiten Jahr, in dem der Schwerpunkt auf der Praxis liegt, benötigen. In der Theorie, aber auch im »hands on« werden die Möglichkeiten des langfristigen Erhalts von analogen und digitalen Fotografien, Audio- und Videoaufzeichnungen sowie digitalem Archivgut vermittelt. Den »born-digital«-Objekten vom klassischen HTML bis zu den Social Media kommt ein wachsendes Augenmerk zu. Den Studiengang KNMDI prägen nicht nur technische Aspekte im engeren Sinn, da dieser auch der kulturhistorischen Seite der Medien einen angemessenen Platz einräumt. Die Gegenstände der Erhaltung sind nicht nur Informationsträger, die nach erfolgter Kopie womöglich entsorgt werden sollen. Sie sind grundsätzlich Kulturgüter, besonders dann wenn diese nicht mehr täglich gebraucht werden. Das Studium schärft den Blick für diese schleichenden Veränderungen, deren letzte erst gerade vollbracht ist: der Übergang vom Filmstreifen zur digitalen Projektion im Kino. Wenn es bei den analogen Trägern noch darum geht, sie zu identifizieren und den richtigen Workflow für die Digitalisierung zu bestimmen, so werden wir nun bei den digitalen Medien mehr und mehr mit ihrer eigenen Geschichtlichkeit und Vergänglichkeit konfrontiert. Die digitalen Daten sind also nicht nur Ziel der Erhaltungsmaßnahmen von ehemals analogen Medien, sondern werden selbst zum Gegenstand der Konservierung. Längst hat die Medienarchäologie auch die digitalen Medien erreicht; in unserem Studiengang sind sie Artefakt und tägliches Werkzeug zugleich. Seminaren oder Übungen. Eine umfangreiche Studiensammlung von analogen und digitalen Mediengeräten steht für die praktische Arbeit zur Verfügung. Fotonegative, Wachszylinder, Schallplatte, Magnetband, laseroptische Medien und Disketten aller Art bleiben lesbar. Durch das Vernetzen von in der Akademie und in ihrem Umfeld bereits vorhandenen Ressourcen, durch Lehrangebote in- und ausländischer Experten sowie durch Kooperationen mit führenden Forschungseinrichtungen entsteht an der Akademie ein internationaler Wissenspool. In diesem Umfeld werden den künftigen »Preservation Managern« nicht nur vor Ort technologische und theoretische Einsichten vermittelt, sondern sie bereiten sich auch in praxisorientierten Projekten auf ihr anspruchsvolles Betätigungsfeld vor. Bereits im Studium wird so Interdisziplinarität, Internationalität und Kommunikationsfähigkeit mit Spezialisten praktiziert. Da es wenig vergleichbare Ausbildungen in diesem Feld gibt, sind die Berufsaussichten gut. Die theoretischen Inhalte des ersten und zweiten Semesters werden von Beginn an in individuellen oder gemeinschaftlichen Studienprojekten auf Anwendungsfälle aus der Praxis übertragen. Im dritten Semester folgen zwei jeweils fünfwöchige Konservierungsprojekte, das vierte Semester dient ausschließlich der Erstellung der Masterarbeit. Eine anschließende Promotion ist möglich. Die Ausbildung gliedert sich in fünf Module, die zeitlich nebeneinander vermittelt werden: Konservierung allgemein, Fotografie, Audiovisuelle Medien, Digitale Information und Begleitwissenschaften. Die Module bestehen aus einzelnen Kursen in Form von Vorlesungen, Weitere Informationen finden Sie unter: www.mediaconservation.abk-stuttgart.de Zulassungsvoraussetzungen: Voraussetzung für das Studium ist ein B.A. in Archiv- und Bibliothekswesen, Informatik, Ingenieurswesen, Fotografie, Kunstwissenschaft. Medienwissenschaft, Mediengestaltung, Design, Kunst oder vergleichbaren Gebieten auf Anfrage. Labor für Archäometrie und Konservierungswissenschaften (alle B.A./M.A.–Studiengänge) Das Labor ist aus den »Lehr- und Versuchswerkstätten« des frühen 20. Jahrhunderts hervorgegangen, deren Selbstverständnis als kreativem Ort der freien Forschung und der individuellen Lehre es bis heute verkörpert. Dabei steht das künstlerische Werk aller Epochen und Kulturen in seinem Entstehen, seiner kulturellen Bedeutung, seiner kunstwissenschaftlichen Erforschung und seiner materiellen Erhaltung im Mittelpunkt. Die naturwissenschaftlichen Inhalte und analytischen Techniken werden in grundlegenden Seminaren, Praktika und Vorlesungen, vornehmlich aber in der gemeinsamen Arbeit mit Studierenden anhand der sich aus den Restaurierungsprojekten ergebenden Problemstellungen vermittelt. Durch die hervorragende technische Ausstattung des Labors, unter anderem mit einem Rasterelektronenmikroskop, einem Ramanmikroskop und einem Infrarotspektrometer, können Fragestellungen zu Materialien und deren Umwandlungsprodukten aus allen Bereichen bearbeitet werden. Eine besondere Bedeutung kommt bei den Untersuchungen auch dem Verständnis historischer, kunsttechnischer Quellenschriften und der praktischen Nachstellung der Rezepte zu. Durch international vernetzte, interdisziplinäre Großprojekte werden im Labor für Archäometrie und Konservierungswissenschaften grundlegende Forschungsfragen der Kunsttechnologie und der Konservierungswissenschaften angegangen, etwa zur Maltechnik von Ernst Ludwig Kirchner, zur Materialgeschichte und Konservierung historischer Verchromungen oder zur dreidimensionalen Visualisierung submikroskopischer Transportschäden an Gemälden. Lehrangebot in Kunsttheorie, Ästhetik und Kunstgeschichte B E W ER B U N G , T ER M I N E , K O N T A K T Neben der künstlerischen Arbeit bildet die wissenschaftliche Lehre einen Schwerpunkt der Ausbildung. Das vielfältige Angebot an kunstwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen steht den Studierenden aller Fachrichtungen offen. Über die Grenzen der einzelnen Studienbereiche hinweg sind sie übergreifenden wissenschaftlichen Fragestellungen gewidmet. Die Formen und Methoden der kunstwissenschaftlichen Lehre entsprechen denen der Universitäten. Entsprechend den jeweiligen Studien- und Prüfungsordnungen werden die Inhalte vor allem in Vorlesungen, Seminaren und Übungen vermittelt. Zum Programm gehören zudem Lehrveranstaltungen, in denen das Kuratieren von Ausstellungen oder Verfassen von Katalogbeiträgen eingeübt wird. Darüber hinaus unterstützt die Hochschule Initiativen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zur Förderung des Diskurses in Fragen der Kunst und der Ästhetik mit Ausstellungen und wissenschaftlichen Beiträgen in Form von Workshops, Kongressen und Publikationen. Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart hat das Promotionsrecht auf dem Gebiet der Architektur (mit dem akademischen Grad Doktor-Ingenieur), auf den Gebieten der Kunstwissenschaften-Restaurierung und der Kunstpädagogik (mit dem akademischen Grad Doktor der Philosophie). Bewerbung Eine Bewerbung muss direkt an die Akademie gerichtet werden (nicht an die Stiftung für Hochschulzulassung [SfH], ehemals die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen [ZVS]), und ist nur für einen Studiengang möglich. Die Kunsthochschule hat keinen Numerus Clausus (NC), kein Losverfahren und keine Warteliste. Bewerbungsablauf › Bewerbungsunterlagen zusammenstellen › Ausfüllen des Online-Formulars › Ausdrucken und Unterschreiben des Online-Formulars › Beifügen der notwendigen Dokumente › Absenden der Unterlagen an: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Studierendenbüro Am Weißenhof 1 70191 Stuttgart Die Zulassung zu einem Studium erfolgt zusätzlich über eine Eignungsprüfung mit Klausur und mündlicher Prüfung, bei KNMDI mit einem Eignungsgespräch. Informieren Sie sich über die Bewerbungsmodalitäten aktuell auf der Website unter: www.abk-stuttgart.de Darüber hinaus steht Ihnen die Abteilung für Studien- und Prüfungsangelegenheiten bei der Beratung zu allgemeinen Fragen des Studiums wie z. B. Bewerbungs- und Aufnahmeverfahren zur Verfügung. Abteilung für Studien- und Prüfungsangelegenheiten Rita Afani T +49 (0)711 28440 - 107 [email protected] Philipp Rummel T +49 (0)711 28440 - 106 [email protected] Bewerbungstermine Studienbeginn B.A.: jährlich zum Wintersemester Studienbeginn M.A.: jährlich zum Wintersemester Die aktuellen Termine entnehmen Sie bitte der Website unter: www.abk-stuttgart.de
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