Alles andere als grau. Duisburg bei Nacht erleben

Ausgabe 01/14
NAME GESUCHT!
Das Magazin der Stadtwerke Duisburg AG
NEUER NAME –
GLEICHER SERVICE
Aus der Netzgesellschaft
wird Netze Duisburg.
EINE RUNDFAHRT AUF
DER MS GERHARD
MERCATOR
Ein Tag mit Schiffsführer Heinz
Bendel im Hafen von Duisburg.
WISSENSWERTES ÜBER
IHREN STROMPREIS
Wir schaffen Durchblick bei
Abgaben und Umlagen.
TITELTHEMA
Alles andere als grau.
Duisburg bei
Nacht erleben
Editorial 03
Marcus Wittig,
Vorstandsvorsitzender
Stadtwerke Duisburg AG
Liebe Duisburgerinnen, liebe Duisburger,
in Ihren Händen halten Sie das Magazin der Stadtwerke Duisburg AG: ein neues Magazin, ein
frisches Magazin, ein anderes Magazin – aus Duisburg, über Duisburg und für Duisburg.
Sie werden sich vielleicht fragen, warum die Stadtwerke Duisburg als Energie- und Wasserversorger kostenlos ein eigenes Magazin herausgeben. Weil wir uns eben nicht einfach nur
als Versorgungsunternehmen wie jedes andere verstehen, sondern uns der Stadt und ihren
Bürgern besonders verbunden fühlen. Und deshalb möchten wir Ihnen mehr bieten als nur
Strom, Gas, Wasser, Fernwärme oder Energiedienstleistungen. Wir wollen Sie informieren
über die Stadt, in der wir leben und arbeiten, und über unser Unternehmen.
Wie soll ich heißen?
Ich bin das neue Magazin der Stadtwerke Duisburg. Doch wie Sie auf der Titelseite gesehen haben, fehlt mir noch ein Name. Das können Sie ändern!
Ich zeige Ihnen interessante und außergewöhnliche Orte, Menschen und
Ereignisse in Duisburg. Mir geht es um das Gefühl von Heimat und um die
Stadtwerke Duisburg. Ich erkläre Ihnen auch, wofür und wohinter die
Stadtwerke Duisburg stehen und wo Sie dieses Engagement in Duisburg erleben können. Über meinen Namen haben meine Macher natürlich auch schon
intensiv nachgedacht. Sie sollen aber mit entscheiden, denn ich soll ja vor allem
Ihnen, den Leserinnen und Lesern gefallen.
Heimathafen, Bei uns, Kilometer 780, Das Magazin: In diese Richtung könnte
es gehen. Oder reichen Sie Ihren eigenen Namensvorschlag ein!
Was ist Ihr Favorit? Unter allen Einsendern verlost die Redaktion zwei Allinklusive-Tickets für die Silvesterparty 2014 auf dem Fahrgastschiff MS Gerhard Mercator. Nach Sichtung aller Vorschläge wird dann im nächsten Schritt
mein Name festgelegt.
Bitte senden Sie Ihren Namensfavoriten bis zum 30. November 2014 an:
Stadtwerke Duisburg AG, Stichwort „Wie soll ich heißen?“, Postfach 10 13 54,
47053 Duisburg oder schicken Sie uns einfach eine E-Mail an: magazin@
stadtwerke-duisburg.de. Ich drücke Ihnen die Daumen!
Mitarbeiter der DVV GmbH und ihrer Tochtergesellschaften können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.
Es geht um interessante Menschen, außergewöhnliche Orte und um besondere Ereignisse. In jeder Ausgabe steht dabei ein Thema im Mittelpunkt. Duisburg bei Nacht ist der Themenschwerpunkt dieser ersten Ausgabe – in der aktuell dunklen Jahreszeit durchaus passend.
Es geht in unserem Magazin auch um das Gefühl von Heimat, das uns seit 160 Jahren mit
dem Standort verbindet. Wir wollen Ihnen zeigen, wofür und wohinter die Stadtwerke Duisburg stehen und wo Sie dieses Engagement für Duisburg überall erleben können. Wir wollen
Sie auch über Hintergründe zur Energiewirtschaft informieren und Ihnen ganz praktische
Tipps zu den Themen Strom, Gas, Wasser und Wärme geben.
Ich bin gespannt, welchen Namen Sie für unser neues Magazin am besten finden. Die Redaktion und ich freuen uns auch auf Ihre Anregungen und Themenvorschläge zu Menschen, Orten
und Ereignissen in Duisburg für die kommenden Ausgaben unseres Magazins.
Doch jetzt erst einmal viel Spaß auf Ihrer Entdeckungsreise durch das nächtliche Duisburg!
Ihr
Marcus Wittig
04 Inhalt
Inhalt 05
12
30
26
16
TITELTHEMA: ALLES ANDERE ALS GRAU. DUISBURG BEI NACHT ERLEBEN
06 EIN BLICK IN DIE
12 DSCHUNGELFEELING
21 SIND DIE TAGE
Rolf Hembach öffnet seine
Sternwarte in Rheinhausen.
Wir begleiten Tierpfleger Siegfried Lippmann beim Abendspaziergang im Zoo Duisburg.
Rückbau, Abbau, Denkmalschutz.
Alles über den Stadtwerketurm.
10 WIR SETZEN
16 VOM KIEZ ZUM
22 NEUIGKEITEN UND
STERNE
DUISBURG INS
RICHTIGE LICHT
Erhellendes über die Straßenbeleuchtung in unserer Stadt.
IN DER GROSSSTADT
SZENEVIERTEL
Ein nächtlicher Streifzug am und um den Dellplatz.
GEZÄHLT?
TERMINE
Wissenswertes auf den Punkt
gebracht.
25 OHNE KWK GERÄT DIE 30 PFLANZEN SIE MIT!
ENERGIEWENDE INS WANKEN
Duisburg setzt auf klimaschonende Kraft-Wärme-Kopplung.
26 EINE RUNDFAHRT AUF
DER MS GERHARD
MERCATOR
Zu Besuch bei der Weißen Flotte und Schiffsführer Heinz Bendel.
24 NETZGESELLSCHAFT 28 WAS SIE ÜBER IHREN Was verbirgt sich hinter dem neuen Namen?
WIRD ZU NETZE
DUISBURG
STROMPREIS WISSEN SOLLTEN
Wir schaffen Durchblick bei Abgaben und Umlagen.
600 BÄUME FÜR
DUISBURG
Wir helfen dem Stadtwald nach Ela auf die Beine.
IMPRESSUM
Herausgeber: Stadtwerke Duisburg AG,
Konzernkommunikation und Marketing,
Postfach 10 13 54, 47013 Duisburg;
[email protected]
Redaktion: Torsten Hiermann (V. i. S. d. P.),
Thomas Kehler (Leitung), Thomas Nordiek
Mitarbeit an der Ausgabe: Tobias Appelt,
David Huth
Kreation: Anke Schymanski
Konzept: Andreas Schmidt-Sorgenicht
Fotografie: Wolfgang Buhr (Titel); Tobias
Appelt (S. 06-09, 14, 18-20); Michael
Neuhaus (S. 10, 11, 12-15, 16, 22, 23,
25, 30, 31); Detlef Spreier (S. 21); Holger
Krüssmann (S. 26,27)
Illustration: Ivana Filipic (S. 02); Exponent
Industrial Structures (S. 21)
Druck: color-offset-wälter GmbH & Co. KG,
Dortmund, Auflage 250.000
Distribution: MDM Direktmarketing GmbH,
Dortmund
duisburg bei nacht ERLEBEN 07
Ein Blick in die Sterne
Der Duisburger Nachthimmel ist für manche Überraschung gut.
Jemand, der auch bei absoluter Dunkelheit den Durchblick behält, ist Rolf Hembach. Er ist der Vorsitzende des Vereins, der in
Rheinhausen die Rudolf-Römer-Sternwarte betreibt.
Der Motor summt. Stahlseile setzen sich
in Bewegung. Die Decke knarrt. Langsam
schieben sich zwei Holzplatten auseinander. Das Dach des Krupp-Gymnasiums
öffnet sich. Durch den Spalt, der immer
größer wird, ist der Nachthimmel über
Rheinhausen zu sehen. Das Teleskop ist
nach oben gerichtet – bereit, die Sterne
zu beobachten. Hier, auf dem Dach des
Schulgebäudes am Flutweg, verbringt
Rolf Hembach viel Zeit – obwohl er schon
lange kein Schüler mehr ist.
70 Stufen bis zur Sternwarte
Er ist der Vorsitzende des Vereins, der
die Rudolf-Römer-Sternwarte betreibt.
Sie liegt auf dem höchsten Punkt des
städtischen
Gymnasiums.
Astronomie steht in Nordrhein-Westfalen zwar
nicht auf dem Lehrplan, doch seit vielen Jahren betreiben die Ehrenamtlichen des Vereins das Observatorium.
Die Räume der Sternwarte sind im Dachgeschoss der Schule untergebracht. Rund
70 Stufen sind es vom Foyer bis ganz nach
oben in die vierte Etage. „Wer gerne in die
Sterne schaut, braucht kein Fitnessstudio“, scherzt Hembach. „Treppensteigen
hält fit.“
08 duisburg bei nacht ERLEBEN
duisburg bei nacht ERLEBEN 09
Dabei ist Rolf Hembach in seinem Element.
Von „Montierung“, „Deklination“ und „Rektaszension“ spricht er, wenn er das große,
weiße Refraktor-Fernrohr in der Sternwarte
den Besuchern vorführt.
Eines ist klar: Ohne Fachwissen zu haben,
ist es Glückssache, ein bestimmtes Objekt
am Nachthimmel zu finden. Die Erde bewegt sich. Die Planeten bewegen sich. Der
Nachthimmel verändert sich unaufhörlich.
Für Astronomen wie Rolf Hembach bedeutet das, dass sie wissen müssen, zu welcher
Zeit ein Ereignis zu beobachten ist. So wie
etwa bei der Venus, die am 6. Juni 2012 auf
ihrer Umlaufbahn an der dahinter liegenden
Sonne vorbeizog. Ein überaus seltener Anblick, der hier in Deutschland erst wieder in
mehr als hundert Jahren zu sehen sein wird.
„Am liebsten habe ich es natürlich schon,
wenn ich etwas Seltenes sehen kann“, sagt
Hembach. Doch gerade ein Himmelskörper,
der sehr einfach und oft zu sehen ist,
hat es dem Astronomen besonders angetan – der Mond. Der Erdtrabant lässt sich
bereits mit einem Feldstecher gut beobachten, wie er erzählt. Dennoch, langweilig wird es Rolf Hembach nie, wenn er
stundenlang durch das Okular des Teleskops blickt, um sich den Mond anzusehen.
„Dort gibt es so viel zu entdecken, dass
dafür ein Menschenleben nicht ausreicht.“
Ein seltenes Ereignis konnte der Astronom
Anfang Oktober beobachten – den Hesiodus-Strahl. Hembach sah dabei durch sein
Teleskop, wie die Strahlen der aufgehenden
Seit Rolf Hembach 1969 live die Mondlandung
im Fernsehen verfolgt hat, hat er ein besonderes
Faible für Astronomie.
Als einer der Mitgründer war er bereits
1971 dabei, als der Verein ins Register
eingetragen wurde. Damals war er selbst
noch Schüler am Krupp-Gymnasium. Die
Sternwarte konnte er nur besuchen, wenn
sich der Astronomie-Kurs des Bildungswerks Rheinhausen traf. Es gab 40 solcher
Treffen im Jahr. „Das war uns aber zu wenig“, sagt der heute 60-Jährige. Vor allem
störte ihn, dass er nicht bei allen Treffen
die Sterne beobachten konnte, da es das
Wetter oft nicht zuließ. So gründete er zusammen mit anderen Schülern den Verein.
Noch heute erinnert er sich, wie der Schulleiter ihn zum Liegenschaftsamt der Stadt
geschickt hatte. Dort werde ihm der Amtsleiter sagen, ob er die Sternwarte nutzen
dürfe. Für den Jugendlichen war das eine
große Sache. Als Schüler trug Rolf Hembach seine Haare lang. So wie es in den
1970er Jahren Mode war. „Ich glaubte
nicht, dass der Beamte mich ernst nehmen
würde“, erzählt Hembach vor seinem damals bevorstehenden Besuch bei der Behörde. Trotzdem brachte er sein Anliegen
vor. „Okay, ihr könnt ja einen Verein gründen, um die Sternwarte zu nutzen“, schlug
ihm der Amtsleiter vor. Gesagt, getan.
Die Sternwarte benannten die Vereins-
gründer nach Rudolf Römer. Er war ein
ehemaliger Lehrer am Krupp-­Gymnasium.
Dort unterrichtete er Mathematik und
Physik. Im Zweiten Weltkrieg tauschte der
Pädagoge das Klassenzimmer gegen die
Schlachtfelder in Afrika. Ans Krupp-Gymnasium kehrte er erst 1948 zurück. In der
Schule kümmerte er sich dann um den Aufbau der physikalischen Sammlung. Auch
die Sternwarte verdankt die Schule diesem
Lehrer.
Der Rotlichtbezirk Sternwarte
Rolf Hembach wurde von Rudolf Römer
nie unterrichtet. Der Lehrer verließ die
Schule, wenige Jahre nachdem Hembach
dort eingeschult wurde. Dennoch sagt der
heutige Leiter der Sternwarte immer noch
anerkennend: „Dieser Lehrer hat aus dem
Nachkriegs-Trümmerhaufen eine vorbildliche physikalische Sammlung aufgebaut.“
Was die beiden Männer verbindet, das ist
ihre Liebe zur Physik und zur Astronomie.
Bei Rolf Hembach hat die Faszination,
die die Sterne auf ihn ausüben, nie nachgelassen. „Wenn Sie das hier vernünftig
machen wollen, dann haben Sie für andere Dinge nicht mehr viel Zeit“, sagt er.
Und wer die Sterne sehen will, muss sich
Zeit lassen. Eine halbe Stunde dauert es
Sonne durch eine Lücke in den Wänden
der Mondkrater Hesiodus und Pilatus fielen. „Der Strahl war deutlich zu sehen und
erschien zum berechneten Zeitpunkt“, erzählt er. Der Grund für das besondere Interesse am Mond ist bei vielen Männern seiner
Generation leicht auszumachen: die Mondlandung am 21. Juli 1969. Ein Jahrhundertereignis. „Meine Eltern erlaubten mir, nachts
aufzustehen, um mir die Übertragung im
Fernsehen anzusehen“, erzählt Hembach.
Er sah live auf der schwarz-weißen Mattscheibe mit an, wie Neil Armstrong als
erster Mensch den Mond betreten hat.
Die Astronomie ließ Hembach seitdem
nicht mehr los.
Der Führerschein für das Fernrohr
Den Sternwarten-Verein gründete er im
Alter von 14 Jahren. Mit 18 gab er schon
Astronomie-Kurse in der Volkshochschule.
Und noch heute unterrichtet der studierte
Betriebswirt nebenher Astronomie. Jeden
Dienstag lädt er Anfänger in die Sternwarte ein. Bei ihm können sie den „Fernrohrführerschein“ machen. „Viele Leute kaufen
sich ein Teleskop, lesen die Bedienungsanleitung, aber bekommen trotzdem nichts
zu sehen“, sagt Hembach. Ihnen hilft er. Astronomie ist eine komplexe Wissenschaft,
die er den Menschen näherbringen will. Rolf
Hembach unternimmt eine Menge, um für
den Verein zu werben. Auf den Flyern, die
er verteilt, stehen reihenweise Termine.
Eng gedruckt, nah beieinander. Das Angebot ist groß – wenn man bedenkt, dass
der Verein nur 50 Mitglieder hat. Die Sternwarte muss unterhalten werden, und wie
so oft im Ehrenamt sind die Kassen nicht
gerade prall gefüllt. Der Vorsitzende würde sich daher wünschen, dass noch mehr
Menschen mitmachen. „Astronomen sind
aber leider oft eher Einzelgänger“, sagt er.
Mit mehr Mitgliedern ließen sich ganz andere Projekte realisieren, von denen Rolf
Hembach träumt. „Wir überlegen, ob wir
noch eine Außensternwarte aufmachen“,
sagt er. Auf einem Hügel: im Krefelder
Raum oder in der Sonsbecker Schweiz.
Hembach ist deshalb auf der Suche nach einem abgelegenen Ort. Fernab von Häusern,
Fabriken und Autoscheinwerfern. Das Licht
der Stadt ist dem Astronomen nämlich
ein Dorn im Auge. Wo überall in der Nacht
Licht brennt, ist den meisten Menschen
kaum bewusst. Rolf Hembach hingegen
weiß, wann in der Nähe seiner Sternwarte andere Lampen in die Laternen geschraubt wurden. Es ist dieser Blick für
die kleinen Details, die zeigen, wie leidenschaftlich er die Astronomie betreibt.
So wird er noch lange die 70 Stufen zu seiner Sternwarte hinaufgehen. Das Dach öffnen. Das Fernrohr justieren. Sich auf den
kleinen weißen Hocker hinter dem Teleskop
setzen und in den mit Sternen erfüllten
Duisburger Nachthimmel blicken.
David Huth
Termine
Die Räume in der Sternwarte
werden mit rotem Licht ausgeleuchtet. Es sorgt dafür, dass
sich die Augen besser an die
Dunkelheit anpassen.
18/11/2014
Der Wintersternenhimmel
20.00 Uhr: Teil des astronomischen
Grundkurses; Teilnahmegebühr: 4,00 €
21/11/2014
bereits, bis sich die Augen an die Dunkelheit der Nacht gewöhnt haben. „Deswegen
ist jede Sternwarte grundsätzlich ein Rotlichtbezirk“, scherzt Hembach gerne. Er
macht viele Scherze, während er darüber
spricht, wie Sterne beobachtet werden. Nur
rotes Licht ist gestattet, weil es die Sicht
der Astronomen nicht behindert. Das Teleskop muss sorgfältig ausgerichtet werden,
damit man am nächtlichen Himmel etwas
Interessantes entdecken kann.
Astronomie-Seminar
20.30 Uhr: Astronomische Weiterbildung für Anfänger und Fortgeschrittene; Teilnahmegebühr: 4,00 €
05/12/2014
Kontakt
Rudolf-Römer-Sternwarte Rheinhausen e.V.
Postfach 14 18 07
47208 Duisburg-Rheinhausen
[email protected]
02065 75 012 oder 0175 70 26 738
Fax: 02065 25 44 24
Der Sternenhimmel im Dezember
20.30 Uhr: Lichtbildervortrag zum
aktuellen Sternenhimmel mit Beobachtungshinweisen; keine Teilnahmegebühr
10 duisburg bei nacht ERLEBEN
Titelthema 11
Wir setzen Duisburg ins
richtige Licht
Gut ausgeleuchtete Straßen und Gehwege sind besonders jetzt in der dunklen Jahreszeit sehr wichtig. Ob morgens auf dem Weg zur Arbeit und Schule oder abends auf
dem Heimweg: Fast 50.000 Laternen sorgen in Duisburg dafür, dass auch im Dunkeln
alle ihren Weg finden und mit einem sicheren Gefühl ans Ziel kommen.
Im Jahr 1809 fing alles an: Da wurden auf
Kosten der Stadt Duisburg 34 Laternen
aufgehängt, die mit Öl betrieben und nur
in den dunklen Wintermonaten angezündet
wurden. Mittlerweile sind die Stadtwerke
Duisburg als Eigentümer im Auftrag der
Stadt für den zuverlässigen Betrieb von fast
50.000 Leuchten verantwortlich. Gemeinsam mit der Stadt legt das Unternehmen
viel Wert darauf, dass die Straßenbeleuchtung möglichst wenig Energie verbraucht.
Das schont das Klima und senkt die Kosten,
ohne dass die Duisburger dabei auf eine
gute Nachtsicht verzichten müssen.
Gute Planung sorgt für mehr Effizienz
„Effiziente Straßenbeleuchtung setzt voraus, dass bereits beim Neubau auf die
Folgekosten geachtet wird und Innovationen dort eingesetzt werden, wo sie sinnvoll
sind“, sagt Roland Pojer, Sachgebietsleiter
Straßenbeleuchtung bei der Netze Duisburg GmbH, die im Auftrag der Stadtwerke
Duisburg das Beleuchtungsnetz betreibt.
„Bereits seit Anfang der achtziger Jahre
haben wir in Zusammenarbeit mit der Stadt
Duisburg damit begonnen, stromsparende
Leuchtmittel und Vorschaltgeräte in unseren Laternen einzusetzen.“ Im Vergleich zu
anderen Städten hat Duisburg damit schon
früh mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung begonnen, um den Energieverbrauch zu senken. „Davon können wir heute
profitieren, während Betreiber in vielen anderen Kommunen ihre Straßenbeleuchtung jetzt noch aufwendig modernisieren
müssen“, betont er.
So werden die Stadtwerke Duisburg schon
jetzt den Anforderungen gerecht, die die
Europäische Union ab 2015 an eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung stellt
und die Quecksilberdampflampen, die sogenannten HQL-Lampen, endgültig vom
Markt verbannt. Fast 92 Prozent der Duisburger Straßenbeleuchtung werden
bereits mit den ener­
g ie­
s parenden
Natriumdampf-Hochdruck­lampen oder
Kompaktleuchtstoff­lampen betrieben. Diese verbrauchen bei gleicher Lichtausbeute
bis zu 60 Prozent weniger Strom als herkömmliche Quecksilberdampf-Hochdrucklampen. Dadurch werden pro Jahr fast 6,3
Millionen Kilowattstunden Strom und rund
3.700 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart. „In unserem Netz sind
quasi keine Quecksilberdampflampen mehr
im Einsatz“, macht Pojer deutlich. „Bei den
wenigen Ausnahmefällen suchen wir zeitnah eine energieeffiziente Lösung.“ Neben
Natriumdampf-Hochdrucklampen werden
in Duisburg, insbesondere bei neuen Beleuchtungsanlagen, auch Leuchtdioden
(LED) eingesetzt.
Intelligente Steuerzentrale
Die Schaltung der Straßenbeleuchtung in
Duisburg erfolgt automatisch über eine
zentrale Steueranlage. Damit die Leuchten nicht nur zeitgesteuert, sondern auch
abhängig von der Tageshelligkeit betrieben
werden können, sind verteilt im Stadtgebiet einzelne Lichtsensoren installiert. Die
sind mit der Steueranlage verbunden, um
die Laternen bei Bedarf ein- oder auszuschalten. Energie lässt sich auch durch
den Einsatz von LED sparen. Die Stadtwerke Duisburg haben diese im Auftrag
der Stadt Duisburg bisher für sogenannte
Effektbeleuchtungen zum Beispiel an den
Regelmäßig werden die fast
50.000 Laternen in unserer
Stadt gewartet.
Rasenflächen vor dem City-Palais am König-Heinrich-Platz und auf dem Marktplatz
Hochemmerich in Rheinhausen installiert.
„Die Nutzung von LED im Bereich der allgemeinen Straßenbeleuchtung befindet sich
allerdings noch in der Testphase“, sagt der
Sachgebietsleiter. „Einen flächendeckenden Einsatz ziehen wir derzeit noch nicht
in Betracht, da dieser mit einem hohen
Investitionsaufwand verbunden wäre. Außerdem ist unsere Beleuchtung schon jetzt
hocheffizient, und es existiert momentan
noch kein einheitlicher Standard für die
LED-Technik, der zukunftssicher ist.“
Thomas Kehler
Roland Pojer und seine Kollegen sorgen für
gut ausgeleuchtete Straßen und Wege.
duisburg bei nacht ERLEBEN 13
Dschungelfeeling in
der Großstadt
Einmal im Monat führen Tierpfleger bei besonderen
Abendspaziergängen Besuchergruppen durch den
Duisburger Zoo. Nur der Lichtstrahl ihrer Taschenlampen hilft bei der Orientierung.
Ein fuchsgroßes Tier huscht durch die Dunkelheit. Im Strahl der Taschenlampe klettert
es einen Baum hoch. Es ist ein Fossa-Männchen, ein Raubtier. In den Kronen der Bäume über den Menschen raschelt es. Durch
die Nacht hallt der Schrei eines Vogels. Und
ganz leise ist in der Ferne noch ein anderes Geräusch zu hören: die vorbeifahrenden Wagen am Autobahnkreuz Kaiserberg.
Dass es der Duisburger Zoo ist, durch den
die rund 30 Besucher schlendern, haben
sie bei ihrem Abendspaziergang schnell
vergessen. In der Dunkelheit wirkt dieser
vertraute Ort so fremd. Geht es tief in die
Pfade hinein – etwas abseits der Hauptwege – kommt echtes Dschungelfeeling auf.
Die Tour beginnt im Giraffenhaus
Tierpfleger Siegfried Lippmann führt die
Zoo-Besucher an diesem Freitagabend
durch sein Revier. Seit 40 Jahren arbeitet
er in dem Duisburger Tierpark. Lange war
er im Koala-Haus tätig. Zurzeit ist er Springer. Er hilft in den Gehegen aus, wo der eigentliche Pfleger in Urlaub oder krank ist.
So kennt er ziemlich jedes Tier, das den
Besuchern in dieser Nacht begegnen wird.
Und deswegen hat Lippmann seine Gäste
zu Beginn auch so begrüßt, wie es eben
ein Mann macht, der auf seinem Terrain
unterwegs ist: „Stellen Sie ruhig jede Frage, wir wissen alles. Und wenn wir etwas
nicht wissen, lügen wir Sie einfach an.“
Die Gruppe lacht. Das Eis ist gebrochen.
Los geht es auf die Zoo-Safari. Ein paar
Tagesgäste kommen den abendlichen Besuchern am Anfang noch entgegen. Wenn
die Dämmerung einbricht, dann heißt es
auch für sie: „Runter vom Gelände“. Dieses
Jahr feiert der Zoo Duisburg bereits seinen
80. Geburtstag. Das Giraffenhaus ist noch
nicht so alt, es eröffnete erst im Jahr 2000.
Dort beginnen die Besucher ihren Rundgang.
Draußen geht bereits die Sonne unter.
Drinnen stehen sie schon: die vier Giraffen des Zoos. Kiringo, der Zuchtbulle,
steht abseits von den drei Kühen seiner Herde. Hinten im Giraffenhaus hat
er über Nacht sein eigenes Gehege, getrennt von seinem Harem. „Würden wir
die Tiere zusammenlassen, dann würde er sie die ganze Nacht durch die Gegend scheuchen“, erklärt der Tierpfleger.
Die drei Giraffenweibchen scheinen sich
wenig für die Menschen zu interessieren.
Das ändert Siegfried Lippmann aber ganz
schnell. Während die Gäste sich schon dicht
um das Geländer drängen, holt er von hinten einen langen Bambus-Ast mit frischen,
grünen Blättern. „Wer hat Lust, die Giraffen
zu füttern?“, fragt er. Die Hände schießen
in die Luft. „Aber seien Sie vorsichtig“, sagt
Lippmann, als er einer Dame den Ast reicht.
Seine Schützlinge reißen den Menschen
solche Leckereien nämlich gerne mal aus
der Hand.
14 duisburg bei nacht ERLEBEN
Und der Tierexperte weiß, wovon er spricht.
Kaum ist der Ast in der Nähe der drei Giraffen, ist ihr Interesse geweckt. Mit ihren langen Zungen rupfen sie die Blätter
gierig herunter. In der freien Wildbahn
hilft ihnen diese Zunge dabei, an Blätter zu gelangen, die für ihren Mund unerreichbar wären, etwa dann, wenn das
Grün von Dornen geschützt ist. Die Tiere
so nah beim Fressen zu beobachten, ist
eine Szene, welche die meisten Zoo-Besucher nicht zu sehen bekommen. „Wenn
wir noch näher herangehen würden, könnte
es sein, dass sie mit dem Kopf schlagen“,
sagt der Tierpfleger. Sie lassen sich zwar
von Hand füttern, aber wilde Tiere bleiben
auch die Zoo-Giraffen. Dass Tiere außerhalb des Streichelzoos nicht immer ungefährlich sind, vergessen die Besucher öfter
mal, weil die Tiere so niedlich wirken. So
etwa im Aquarium. Neben den Fischen haben dort auch die Brasilianischen Riesenotter ihr Gehege. Nur wenige zoologische
duisburg bei nacht ERLEBEN 15
Gärten halten die größte Otterart der Welt.
Hinter der Glasscheibe wirken die agilen
Tiere possierlich. „Die sind aber drollig“,
ruft eine Besucherin. Der Eindruck täuscht:
„Die Otter können sehr fest zubeißen und
haben zudem scharfe Krallen“, sagt der
Pfleger. Vor Jahren habe es auch schon
einen Unfall mit einem Kollegen gegeben.
Er bemerkte zu spät, dass die Tiere nicht
weggeschlossen waren, als er ihr Domizil
betrat. Rasend schnell biss dann eines der
Tiere zu.
Eine Beleuchtung gibt es nicht
Wieder raus aus dem Aquarium, empfängt die Gruppe die Nacht. Die Wege sind
dunkel. Eine Beleuchtung gibt es nicht.
Jetzt wird auch klar, warum die Abendspaziergänge immer von zwei Leuten begleitet werden: eine Sicherheitsmaßnahme.
Sara Kamela ist bei dieser Tour der
Widerpart des Tierpflegers. Die 23-jährige
Studentin ist Zoobegleiterin.
Termine
21/11/2014
Abendspaziergang mit Tierpflegern
Beginn: 19.30 Uhr
Teilnahmegebühr 16,00 €
05/12/2014
Abendspaziergang mit Tierpflegern
Beginn: 19.30 Uhr
Teilnahmegebühr 16,00 €
19/12/2014
Abendspaziergang mit Tierpflegern
Beginn: 19.30 Uhr
Teilnahmegebühr 16,00 €
Treffpunkt für die Abendspaziergänge
ist immer am Haupteingang.
Anmeldungen unter: 0203 30 559,
montags bis freitags 9.00 – 15.00 Uhr
„Wenn wir noch näher an die
Giraffen herangehen würden,
könnte es sein, dass sie mit
dem Kopf schlagen.“
Siegfried Lippmann,
Tierpfleger im Zoo Duisburg
Die abendlichen Touren beginnen im
Giraffenhaus. Besucher können dort die
Tiere mit frischem Bambus füttern.
Sie bildet die Nachhut. „Auf diese Weise geht uns niemand verloren“, sagt Sara
Kamela. Und bis zum Raubtierhaus ist es
schon ein kleiner Marsch durch die Dunkelheit. Die Truppe bewegt sich im Schein
der Taschenlampen durch den stockfinsteren Zoo. Nur der Halbmond wirft
ein schwaches Licht auf die Besucher.
Als die Gruppe das Raubtierhaus betritt,
sind es aber nicht die Könige der Savanne –
die Löwen –, die die Gäste begrüßen.
Im Außenbereich ihres Geheges schleichen
zwei Fischkatzen neugierig am Gitter entlang. Ihre schemenhaften Schatten bewegen sich elegant durch die Dunkelheit. Als
der Kegel der Taschenlampe durch die Gitterstäbe fällt, stellt sich ein Tier auf seine
Hinterpfoten. Durch das Gitter streckt es
seine Tatzen den Besuchern entgegen. Die
Löwen schlafen schon. Andächtig liegen
Piefke und Weibchen Leah nebeneinander.
Eine friedliche Szene, die Siegfried Lippmann mit einer kleinen Anekdote einrahmt. Als Piefke mit den Löwinnen des
Zoos – „damals waren es noch mehr Tiere
– zusammengeführt werden sollte, machte ihm vor allem Leah das Leben schwer.
Sie verprügelte ihn nach Strich und Faden.
Einmal brach ihm Leah sogar die Schwanzwurzel. „Er wurde immer wieder zusammengeflickt“, sagt Lippmann. Die beiden
Löwen kamen einfach nicht miteinander
klar. Der Tierarzt wollte dann noch einen
letzten Versuch unternehmen und gab
Piefke eine Spezial-Spritze. „Danach ging
er mit breiter, stolzgeschwellter Brust ins
Gehege und verprügelte erstmal Leah“,
erzählt Lippmann. Was der Arzt dem Löwenmann wohl gespritzt habe, wollen die
Besucher wissen. Lippmann zuckt mit den
Schultern. „Steroide, das wäre meine Vermutung“, sagt er schmunzelnd. „Seitdem
ist Piefke der Pascha.“
Maisstaude als Mitternachtssnack
Es ist schon spät, als die Gruppe die Löwen verlässt. Die Besucher kommen zur
nachtaktiven Wombat-Dame Roxy. Genüsslich verspeist sie eine Maisstaude als Mitternachtssnack. Roxy schafft
es aber nicht lange, die Besucher in ihren Bann zu ziehen, da bereits die Koalas
warten. Lange war der Duisburger Zoo
der einzige, der es in Deutschland schaffte, diese Tiere zu halten und zu züchten.
Die Besucher betreten die Koala-Anlage.
Auf den Stufen vor dem Gehege nehmen
sie Platz. Durch eine große Glasscheibe sehen sie ein verschlafenes Tier, das sich auf
einem Ast räkelt. Den Koalas sei es egal, ob
gerade Tag oder Nacht sei. Denn die meiste
Zeit schliefen sie eh, erzählt Sara Kamela.
Und auch für die Besucher wird es langsam
Zeit zu gehen und die Nacht den Tieren zu
überlassen.
David Huth
16 Thema
duisburg bei nacht ERLEBEN 17
Vom Kiez zum
Szeneviertel
Es gab Zeiten, da war der Dellplatz eine eher unattraktive
Ecke der Stadt Duisburg. Heute ist das lebendige Quartier ein Künstler- und Szeneviertel, das vor allem Nachtschwärmer anzieht. Ein Streifzug durchs Nachtrevier.
Mario zupft die Saiten seiner Balalaika.
Von der Größe erinnert das russische Instrument an einen Kontrabass. Neben ihm
steht Rumen und entlockt seinem Akkordeon muntere Töne. Die beiden Männer sind
Straßenmusiker. Seit fünf Jahren sind sie in
Deutschland. Heute Nacht ist der Duisburger Dellplatz ihre Bühne. Ihr Publikum sind
die Gäste in den Biergärten. Die Straßenmusiker sind ebenso ein Beispiel für den
Wandel des Dellplatzes wie die Kneipen,
Ateliers, das Kino – und die Nachtschwärmer, die ein wenig Kleingeld in den Klimperbeutel von Mario und Rumen werfen.
Der Platz und die Nebenstraßen, die vom
Dellplatz wegführen, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zum
Künstler- und Szeneviertel gemausert. Die
Verwandlung vom hässlichen Entlein zum
schönen Schwan hat das angesagte Quartier noch nicht abgeschlossen. Noch immer
ist vieles in Bewegung. Und wer etwas über
diesen andauernden Wandel erfahren will,
muss Monika Gottlob im Movies besuchen.
Der Weg in ihr Café ist zugleich der Zugang
zum Filmforum Duisburg, dem einst ersten
kommunalen Kino in Deutschland.
duisburg bei nacht ERLEBEN 19
Jetzt, mitten in der Nacht, ist der Platz
fast leer. Nur vereinzelt huschen Passanten
vorbei. Menschen, die nachts um zwei
Uhr über den Dellplatz laufen, sehen zu,
dass sie schnell weiterkommen. Angesichts
der Männer, die auf den Parkbänken im
Schatten der St.-Joseph Kirche Bier in sich
hineinschütten, wirkt die dunkle Fläche auf
manche ein wenig unheimlich. Nur in der
Mitte der Freifläche harren junge Leute mit
Dreadlocks und bunten Klamotten auf einer
Decke aus. Ein kleines „Sit-in“, die Botschaft, die man in seinen Anblick unweigerlich hineininterpretiert, ist vielmehr eine
Frage: „Warum ist auf diesem Platz nicht
mehr los?“ Der Dellplatz selbst ist tote
Fläche. Leider. Im Sommer stellen zwar die
Restaurants ihre Tische raus, doch wirklich
bespielt wird der Dellplatz nicht. Das kritisiert auch Filmforum-Chef Kai Gottlob: „Er
ist zu schön, um einfach nur da zu sein.“
Das bei Kino-Fans beliebte Filmforum hat maßgeblich zur Entwicklung des Viertels beigetragen.
Über dem Eingang hängen plakatgroße
Fotos von Schauspielerin Marlene Dietrich.
Die Tische des Biergartens vor dem alten
Gebäude, das schon in den 1940er Jahren
ein Kino war, sind an diesem Abend alle
besetzt. Links vor dem Grammatikoff und
rechts vor dem Webster das gleiche Bild.
Die Menschen genießen einen der letzten
lauen Spätsommerabende. Sie reden und
lachen. Der Platz ist laut und lebendig. In
den kommenden Wintermonaten wird er
nicht weniger belebt sein. Dann verlagert
sich das Treiben nur nach drinnen.
Ausgezeichnetes Programm
Monika Gottlob verfolgt dieses Treiben
jetzt schon seit mehr als 25 Jahren. Damals hat sie das Movies eröffnet. Die Kino-Gastronomie ist ein eigener Betrieb.
Aber Filmforum und Movies gehören zusammen. Das mag wohl auch daran liegen,
dass die Café-Chefin mit Kino-Geschäftsführer Kai Gottlob verheiratet ist. Heute
Abend sitzen in den zwei Sälen des Kinos
rund 300 Menschen. „Puh“, seufzt Monika
und sagt: „Vor Filmbeginn war hier echt die
Hölle los.“ Beide Vorstellungen sind ausverkauft, beide Filme sind anspruchsvoll,
„Popcorn-Kino“ gibt es im Multiplex. „Wir
werden von der Filmstiftung NRW regelmäßig für unser Programm ausgezeichnet“,
sagt Kai Gottlob, der gerne das Wort
„Niveau“ fallen lässt, wenn er sein Konzept
beschreibt. Auch Stummfilme zeigt er. Für
sie kommt extra ein Pianist: Nostalgie pur.
Zeitweise war der Dellplatz eine Anlaufstelle des Duisburger Rotlichtmilieus. Leichte
Mädchen standen in den 1970er Jahren auf
dem Platz und warben für ihre Dienste. Die
Freier wiederum kurvten mit ihren Autos
um den Platz herum. Die Gastronomie – vor
allem an der Grünstraße – diente den Frauen und ihren Zuhältern damals als Rückzugsort. Spätestens Anfang der 1980er
Jahre, als das Filmforum in das alte Lichtspielhaus, das einst sogar als Porno-Kino
genutzt wurde, einzog, begann der Wandel des Viertels. Das Schmuddel-Image
ist heute verschwunden. Ein Beleg ist das
Brauhaus Webster. Vor 22 Jahren hat Marc
Weber dort das erste Fass angestochen.
Der Diplombrau-Ingenieur produziert in
dem Laden sogar sein eigenes Bier. Ob
blond oder braun, das Bier, das er herstellt,
ist naturbelassen und ungefiltert. Seine
Gäste können sogar dabei zusehen, wenn
das Bier gebraut wird. Die großen Kupferkessel stehen mitten im Speisesaal. Der
Laden brummt: eine Erfolgsgeschichte des
Dellplatzes.
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Welches hausgebraute
Webster-Bier darf es denn heute sein?
Seiner Meinung nach schlummert an diesem Ort noch viel „ungenutztes Potential“.
Dabei lassen sich die Gastronomen rings
um den Dellplatz eine Menge einfallen,
um ihn zu beleben: etwa die Musiknacht
Duisburg Deluxe oder das PlatzhirschFestival, um zwei Beispiele zu nennen.
Erdnussschalen mit Tradition
Verlässt man den Dellplatz in Richtung
Lehmbruck-Museum, klacken die Sohlen
auf dem Kopfsteinpflaster und warmes
Licht fällt aus hübschen Altbaufenstern
auf die dunkle Straße. Dann steht man vor
der Bar von Stefan Gorican, sie heißt „Das
Café“. Diesen Namen gab der 43-Jährige
der kultigen Kneipe nach einem Rechtsstreit mit seinem ehemaligen Geschäftspartner. Den Gästen ist das egal. Für sie
heißt das „Das Café“ immer noch, wie sie
es eine gefühlte Ewigkeit lang kannten:
Café Graefen – benannt nach dem Künstler
Eckart Graefen. Die Collagen an der Wand
stammen von ihm. Die kleine Eckkneipe an
der Dellstraße ist gerappelt voll. Normalzustand an den Wochenenden. Über der Bar
hängen Aquarien. Fische leben zwar keine
darin, dafür ist das Wasser bunt illuminiert.
Ab und zu platzen Musiker mit Gitarre herein. Sie spielen spontan für das Publikum,
das sich schnell mitreißen lässt. Es wird
getanzt. Auf den Tischen liegen Erdnüsse,
ungeschält. Die Folge: Je später der Abend,
desto mehr Schalen liegen auf dem Boden.
Eigentlich eine Riesensauerei. Aber das
muss so sein, in diesem Laden ist das Tradition. „Die Erdnüsse sind für nervöse Finger“, erklärt der Kneipenchef, und er wird
nicht müde, ihre Vorteile aufzuzählen: „Sie
wirken auch ein bisschen wie Aspirin-Tabletten, und die Öle in den Schalen sind eine
gute Politur für den Boden.“
„Erdnüsse wirken auch ein bisschen wie Aspirin-Tabletten, und
die Öle in den Schalen sind eine gute Politur für den Boden.“
Stefan Gorican, Barchef „Das Café“
Prost! Im „Das Café“ gehen pro Abend etliche Biere
über den Tresen. Zu den Kaltgetänken werden
traditionell Erdnüsse gereicht.
20 duisburg bei nacht ERLEBEN
Jedes Mal, wenn Stefan Gorican etwas erzählen will, braucht er mehrere Anläufe.
Dauernd wird er von seinen Gästen angequatscht: „Hey Stefan, alles klar bei dir?“
Flott wird ein bisschen Small Talk an den
Mann gebracht, dann wendet er sich wieder seinem Gesprächspartner zu. Das ist
lässig, familiär, und irgendwie unterstreicht
es auch das abgerockte Ambiente des Ladens: Hier wird nicht auf Äußerlichkeiten
geschaut, es zählen nur die inneren Werte. So ungezwungen, wie Stefan Gorican
mit seinen Gästen plaudert, kommen sie
auch untereinander ins Gespräch. Nach einem Abend an der Theke hat man garantiert neue Menschen kennengelernt. Und
tatsächlich, die Kneipe ist auch eine Art
Kontaktbörse: „Hier haben sich schon viele
kennen- und lieben gelernt“, sagt der Inhaber. Ein Paar feierte sogar zehn Jahre nach
dem ersten Treffen an der Graefen-Theke
seine Hochzeit in ebendiesem Laden.
Noch etwas versteckter, in der Realschulstraße, liegt das Goldengrün – und hier
ist in dieser Nacht noch lange nicht Feierabend. Die Bar platzt aus allen Nähten,
es ist laut, heiß, ein DJ sorgt für Musik.
Die heutige Club-Location war früher mal
ein Sado-Maso-Schuppen. Und ein wenig
des alten Geists weht noch immer durch
den schlauchförmigen Raum: Denn dezenter Ellenbogen-Einsatz und eiserner
Wille sind durchaus hilfreich, wenn man
einen der begehrten Plätze an der Bar ergattern will. Ist man erst einmal mit seiner
Getränkebestellung an der Reihe, beginnt
die Action: Barkeeper Dirk Bremmenkamp
nimmt die Arbeit auf. Die Hände des Cocktail-Experten wirbeln Flaschen und Messbecher durch die Luft. Es scheppert auch
mal, wenn eines seiner Werkzeuge über
die Bar schliddert: ein Showprogramm mit
Flaschen-Jonglage. Welcher Cocktail wird
am häufigsten bestellt? „Es gibt bei den
Gästen keinen klaren Favoriten. Ich erfinde
außerdem ständig neue Cocktails“, sagt
Bremmenkamp.
Der Cocktail-Kultur nicht würdig
Seine Worte sind kaum zu verstehen. Die
Geräuschkulisse ist ohrenbetäubend. Und
welcher Cocktail kommt bei ihm nicht ins
Glas? „Long Island Iced Tea“, er nennt das
hochprozentige Getränk, bei dem im Prinzip Schnaps mit Schnaps mit Schnaps
mit Schnaps und Schnaps gemischt wird.
„Der Drink ist der Cocktail-Kultur schlicht
nicht würdig.“ Der Chef des Ladens ist Tom
Amshove. Bevor er das Goldengrün 2010
21
Sind die Tage gezählt?
Er ist in die Jahre gekommen: der Stadtwerketurm in Duisburg-Hochfeld. 1966 in Betrieb genommen, hat er über 40
Jahre die Rauchgase aus den Kraftwerken der Stadtwerke
Duisburg abgeleitet.
So würde der Stadtwerketurm
ohne Röhren aussehen.
Im Goldengrün legt der Chef höchstpersönlich
Hand an: Tom Amshove mixt seinen durstigen
Gästen ihre Wunschdrinks.
eröffnete, war er Kellner in „Das Café“. „Der
Dellplatz ist jetzt das angenehmste Viertel in Duisburg“, sagt er, „aber ihm würden
noch drei bis vier Clubs guttun.“ Konkurrenz belebt das Geschäft, ist die Überzeugung des Barbesitzers. Um das Goldengrün
herum schläft das Dellviertel aber, wenn
für Tom Amshove die Hauptarbeitszeit
beginnt. Im nahegelegenen Mädchengymnasium sind schon längst die Lichter
aus. Auch in der Geschäftsstelle der SPD
arbeitet in der Nacht niemand mehr. Und
bei den Menschen in ihren Wohnzimmern
läuft höchstens noch der Fernseher. Nur an
der Dell- und Goldstraße sind Kultur- und
Nachtleben geballt auf einem Fleck. Ein
ewiger Dauerrenner ist das Grammatikoff:
unten Kneipe, oben Tanzfläche. Generationen von jungen Leuten haben hier schon
gefeiert, auch heute stehen sie in einer
langen Schlange vor dem Laden, um am
Türsteher vorbeizukommen. Früher hieß
der Laden mal Hundertmeister, aber das
ist längst Geschichte. Um die Ecke liegt das
Kleinkunsttheater „Die Säule“. Ganz in der
Nähe ist auch die Galerie „Jetzt am Dellplatz“ oder das Künstler- und Atelierhaus
der Stadt. Das Herz des Viertels schlägt
immer noch, vielleicht sogar lauter denn je.
Hier, wo alles mit dem Filmforum angefangen hat, ist es deutlich zu hören.
David Huth
FAKTEN ZUM
STADTWERKETURM
IHR BILD VON DUISBURG
BEI NACHT
Daß Duisburg bei Nacht alles andere
als grau ist, konnten Sie in unseren
Titelgeschichten erleben. Bestimmt
kennen auch Sie tolle, bunte oder
interessante nächtliche Orte und Szenen in unserer Stadt. Die möchten wir
gerne kennenlernen. Wenn Sie davon
ein tolles Foto gemacht haben, dann
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Alle Leser können sich dann auf
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Baujahr: 1966
Höhe Gesamtbauwerk: 200 Meter
Höhe Unterbau aus Stahlbeton:
65 Meter
Grundriss Unterbau: 16 mal 17 Meter
Durchmesser der drei Abgasrohre in
der Stahlkonstruktion auf dem
Unterbau: 3 Meter
Durchmesser des Zentralrohrs mit
Aufzug: 2,3 Meter
Masse der Stahlkonstruktion:
1.350 Tonnen
Seit 1999 ist der Turm in der Dunkelheit grün beleuchtet.
Mit der Stilllegung des ebenfalls aus den
60er Jahren stammenden Heizkraftwerks
II/B Ende Dezember 2012 hat der 200 Meter hohe Kamin ausgedient. Für den Kraftwerksbetrieb wird er nicht mehr benötigt.
Und auch wenn viele Duisburger in ihm mehr
als nur einen Kamin, nämlich durchaus ein
Wahrzeichen der Stadt sehen, planen die
Stadtwerke derzeit seinen Rückbau.
„Wir haben uns die Entscheidung nicht
leicht gemacht, weil wir wissen, dass der
Schornstein für viele Duisburger ein besonderes Bauwerk ist“, betont Marcus Wittig,
Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.
„Ich bitte jedoch auch um Verständnis,
dass ein Erhalt des Turms als reine Landmarke – ohne technische Funktion – für
das Unternehmen wirtschaftlich nicht zu
vertreten ist.“ Und gerade als mehrheitlich kommunales Unternehmen sei man
in der Pflicht, Entscheidungen unter Wirtschaflichkeitskriterien zu treffen. „Schließlich leisten die Stadtwerke einen wichtigen
Beitrag zum Haushalt der Stadt Duisburg.“
Zudem hat das Alter seine Spuren hinterlassen. Im Rahmen der Planung des Rückbaus beschäftigen sich die Stadtwerke
Duisburg intensiv mit dem Bauwerk. Und
das hat seine Tücken. „In vielen Bauteilen,
insbesondere den Rauchgasrohren, wurden
wie damals durchaus üblich Schad- und
Gefahrstoffe wie Asbest oder künstliche
Mineralfasern verbaut“, erläutert Martin
Wir sind gespannt.
Mehr Informationen zum Stadtwerketurm
und zum geplanten Rückbau gibt es im
Internet unter: stadtwerketurm.de
Martin Ebbinghaus (l.) und Prof. Constantin
Verwiebe untersuchen die Statik der Abgasröhren.
Ebbinghaus von der Firma Exponent.
Das Ingenieurunternehmen steuert das
Rückbauvorhaben für die Stadtwerke. Die
Schad- und Gefahrstoffe müssen unter
strengen Schutzmaßnahmen entfernt und
fachmännisch entsorgt werden, was schon
nahezu einem vollständigen Rückbau der
Rauchgasrohre entsprechen würde. Und
auch Korrosion macht den Kaminrohren zu
schaffen. Ebbinghaus: „Als der Turm noch in
Betrieb war, haben die heißen Abgase dafür
gesorgt, dass Feuchtigkeit kondensiert.“
Nach der Stilllegung nagt diese nun an den
Stahlrohren. Die Stadtwerke Duisburg haben daher einen ausgewiesenen Fachmann
für Turmbauten beauftragt, die Statik des
Kamins und den aktuellen Zustand der
wichtigsten Trageelemente zu untersuchen: Prof. Constantin Verwiebe. „Wir haben
keine Erkentnisse, dass die Standsicherheit
des Turms derzeit nicht gegeben ist“, macht
der Experte deutlich. „Eine fortschreitende Korrosion würde jedoch die Bausubstanz nach und nach beeinträchtigen.“
Rückbau der Röhren ist unvermeidbar
Es gibt also viele Argumente, die für einen Rückbau sprechen. Allerdings ist der
Stadtwerketurm 2013 vorläufig unter
Denkmalschutz gestellt worden. Vor einer
endgültigen Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Duisburg sind die Stadtwerke
aufgefordert, Stellung zu nehmen. „Nach
aktuellem Kenntnisstand gehen wir davon
aus, dass ein Rückbau der Rauchgasrohre
insbesondere wegen der Schad- und Gefahrstoffe und der fortschreitenden Korrosion unvermeidbar ist“, verdeutlicht der
Ingenieur Markus Rost von der Firma Exponent. Sollte der Turm trotzdem endgültig
unter Denkmalschutz gestellt werden, liege
es an der Behörde, über die Errichtung von
eventuellen Kopien der einzelnen Röhren zu
entscheiden.
Thomas Nordiek
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Werks-Chor mit Weltrekord zum Weihnachtskonzert
Neuigkeiten und Termine
Momentan bereitet sich der Werks-Chor der Stadtwerke Duisburg mit viel Hingabe auf sein
großes Weihnachtskonzert im Theater am Marientor vor. Am 28. September stand aber
noch ein Weltrekordversuch im Terminkalender: Auf Einladung des Shanty Chors Hiesfeld in
Dinslaken versuchten die 46 Stadtwerke-Sänger gemeinsam mit 21 anderen Chören und
ambitionierten Einzelsängern den größten Shantychor der Welt zusammen zu bekommen.
Und sie haben es mit insgesamt 1867 Sängern geschafft.
Doch zurück zum Weihnachtskonzert, das am 7. Dezember im Theater am Marientor als Gemeinschaftsprojekt mit dem MGV-Saarn 1869 e.V. veranstaltet wird. Zusammen mit Gästen
werden beide Chöre ein weihnachtliches Potpourri bekannter und stimmungsvoller Lieder
präsentieren.
Große Thermografie-Aktion startet wieder
Schlecht gedämmte Gebäude lassen Wärme einfach entweichen. Das führt zu unnötig
hohen Energiekosten. Auch in diesem Winter bieten die Stadtwerke Duisburg wieder thermografische Untersuchungen von Wohngebäuden an. Mit Hilfe von Infrarotaufnahmen
erfahren Hauseigentümer schnell, wo an ihrem Gebäude Wärmeverluste auftreten. Die
thermografische Untersuchung wird bereits ab 170 Euro angeboten. Um besser vergleichen
zu können, erhalten Kunden der Stadtwerke Duisburg neben mindestens sechs Thermografieaufnahmen eine individuelle Auswertung der Bilder durch einen Experten. Die Aktion
endet am 20. Februar 2015.
Mehr Informationen zur Aktion und zu weiteren Energiedienstleistungen gibt es unter
der Servicenummer 0203 604 11 11 oder unter stadtwerke-duisburg.de
Karten für das Konzert am 7. Dezember um 17.00 Uhr im Theater am Marientor erhalten
Sie im MSV-Fanshop und bei Duisburg-Marketing für 20,00 € im Vorverkauf sowie an der
Abendkasse für 22,00 €. Weitere Informationen unter: stadtwerkechor-duisburg.de
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Kundenservice und Energieberatung unter einem Dach
Seit September bieten wir unseren Kunden noch mehr Service und Beratung. Im modernisierten Kundencenter an der
Friedrich-Wilhelm-Straße stehen jetzt mehr Serviceplätze und
ein komfortablerer Wartebereich zur Verfügung. Darüber hinaus wurde das zuvor im Einkaufszentrum Forum Duisburg angesiedelte Energieberatungs-Center mit dem Kundenservice
unter einem Dach zusammengeführt.
Am neuen Serviceempfang im Eingangsbereich werden jetzt die
Besucher je nach Anliegen sofort beraten oder an die Kundenbeziehungsweise Energieberater weitergeleitet. Die Serviceplätze befinden sich nun in der ersten Etage und wurden von acht
auf zwölf erweitert. Zudem sind die Beratungsplätze so angeordnet, dass Gespräche in einem ruhigeren Umfeld geführt werden können. Unsere Kunden können die Wartezeit nun in einem
vergrößerten und mit zusätzlichen Sitzplätzen ausgestatteten
Wartebereich im Eingangsbereich verbringen. Im Erdgeschoss
bieten unsere Experten ab sofort eine ausführliche Beratung
zu Themen wie Energiesparen, Heizungsmodernisierung und
Elektromobilität an.
Weitere Informationen online: stadtwerke-duisburg.de
Holiday on Ice – Passion
Karteninhaber erhalten eine Ermäßigung in Höhe von 10 % auf die Grundpreistickets in den Kategorien 1 sowie
20 % in den Kategorien 2-3. Buchungen,
soweit verfügbar, über 01805 - 114
113 (0,14 € / Min. aus dt. Festnetz,
­­­­Mobilpreise max. 0,42 € / Min) u
­ nter der
Angabe des Kennworts „CityPower“ und
unter beste-plätze.de/citypower
10,00 € Rabatt pro Ticket
SHREK – Das Musical
Gilt für alle Vollpreiskarten der Preisklasse 1-3 der Vorstellungen in Düsseldorf bis zum 23.12.2014. Telefonisch
buchbar unter: 0211 73 440, Stichwort
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Sister Act
Gilt für alle Karten der Kategorien „Premium“ bis „Kategorie 2“ im Metronom
Theater Oberhausen. Gültig für Buchungen bis 31.12.2014 für Vorstellungen bis 01.02.2015. beste-plätze.de/
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auf dem Weihnachtsmarkt
Mehr erleben, weniger ausgeben. So macht
Sparen richtig Spaß. Die PartnerCard,
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für weniger Geld: sofort und ohne aufwändiges Punktesammeln!
Auch in diesem Jahr ermöglicht die Stadtwerke Duisburg AG winterliches Schlittschuh-Vergnügen auf dem Duisburger
Weihnachtsmarkt in der Zeit vom 20. November bis 30. Dezember. Dabei dürfen
sich die Besucher auf ein buntes Rahmenprogramm rund um die von den Stadtwerken präsentierte Eisbahn energy on ice
freuen. Als Premiere gibt es in diesem Jahr
kostenloses WLAN, und zwar auf dem gesamten Weihnachtsmarkt. Die Events auf
der Eisbahn sind wie immer etwas für die
ganze Familie.
Sie sind Kunde der Stadtwerke Duisburg
und haben noch keine PartnerCard?
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energy-on-ice
24
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Netzgesellschaft wird zu
Netze Duisburg
Ohne KWK gerät die
Energieversorgung
ins Wanken
Die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH firmiert seit Mitte Oktober 2014 als Netze
Duisburg GmbH. Warum die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Duisburg AG
einen neue Markenauftritt bekommen hat und was die Umstellung mit sich bringt, erfahren Sie hier.
Die Stadtwerke Duisburg unterstützen die
Energiewende. Sie ist ein wichtiges Instrument,
um die CO2-Emissionen zu verringern und so
nachhaltigen Klimaschutz zu betreiben.
STÖRUNGSMELDUNGEN
Versorgungsstörungen können rund um die Uhr
bei der Netze Duisburg GmbH telefonisch gemeldet werden, auch an den Feiertagen.
Allgemeine Störungsannahme für Strom, Gas,
Wasser, Fernwärme und Straßenbeleuchtung:
0203 604 20 00
24-Stunden-Notfall-Telefon Gas und Wasser:
0203 604 22 86
Diese Fotomontage zeigt, wie das neue Firmenlogo auf einem Fahrzeug aussehen wird.
Notwendig war die Umstellung aufgrund
gesetzlicher Auflagen, die das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) vorgibt. Hier heißt
es: „Verteilernetzbetreiber, (…), haben in
ihrem Kommunikationsverhalten und ihrer
Markenpolitik zu gewährleisten, dass eine
Verwechslung zwischen Verteilernetzbetreiber und den Vertriebsaktivitäten des
vertikal integrierten Energieversorgungsunternehmens ausgeschlossen ist.“ Das
bedeutet, dass der Markenauftritt der Tochtergesellschaft sich zukünftig eindeutig von
der Mutter, der Stadtwerke Duisburg AG,
unterscheiden muss. Deshalb hat sich die
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft in
Netze Duisburg GmbH umbenannt und
auch ihren Markenauftritt, also Logo und
Schriftzug, geändert.
Sie als Kunde werden in Zukunft besser und
klarer zwischen Ihrem Energieversorger und
dem Duisburger Verteilnetzbetreiber Netze
Duisburg, der bisher Stadtwerke Duisburg
Netzgesellschaft mbH hieß, unterscheiden
können. Ab sofort wird Ihnen deshalb die
Netze Duisburg an der einen oder anderen
Stelle begegnen: auf Anschreiben, auf den
Ablesekarten für Ihre Jahresverbrauchsabrechnung, der Internetseite sowie nach
und nach im gesamten Duisburger Stadtgebiet auf Fahrzeugen, Umspannwerken,
Transformatoren und Verteilerschränken.
Ansonsten ändert sich nichts für Sie. Alle
Ansprechpartner und der gewohnte Service
bleiben gleich. Auch über Ihren Energieversorger bestehende Netznutzungsverträge
gehen automatisch auf die Netze Duisburg
GmbH über. Sie müssen nicht aktiv werden.
Technischer Service rund um die Uhr
Die Netze Duisburg GmbH ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke Duisburg AG. Fast 500 Mitarbeiter
arbeiten an der Sicherung und dem Aus-
bau leistungsstarker Netze im Duisburger
Stadtgebiet. Rund um die Uhr sorgen sie
damit dafür, dass die Energie sicher und
verlässlich zu allen Duisburgern fließt. In
der Querverbundleitstelle der Netze Duisburg werden die Strom-, Gas- und Wassernetze in Duisburg überwacht – 24 Stunden
am Tag, sieben Tage in der Woche. Die Netze verbinden unter anderem die Kraftwerke
der Stadtwerke Duisburg AG, die Übernahmestationen der überregionalen Stromund Gasübertragungsnetze sowie die Wasserwerke mit den rund 250.000 Duisburger
Haushalten. Auch an Feiertagen leisten hier
Mitarbeiter ihren Dienst, um insgesamt
mehr als 8.000 Kilometer Versorgungsnetze im Auge zu behalten.
Thomas Kehler
Der Ausbau der erneuerbaren Energien
spielt hierfür eine Rolle. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, sollte aber auch
darauf geachtet werden, dass die Kohlendioxid-Einsparungen (CO2) möglichst kosteneffizient sind. Die Energieerzeugung aus
Wind und Sonne ist wetterabhängig. Um
trotzdem eine sichere Energieversorgung
im Zuge der Energiewende zu gewährleisten, brauchen wir konventionelle Kraftwerke. Diese verursachen weniger CO2-Emissionen, wenn sie in Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK) arbeiten, also gleichzeitig Strom und
Fernwärme erzeugen, wie die Kraftwerke
der Stadtwerke Duisburg in Hochfeld und
Wanheim. Die hocheffiziente KWK-Technologie garantiert, dass bis zu 90 Prozent
der im Brennstoff gespeicherten Energie
bei der Verbrennung genutzt wird. Zum
Vergleich: Ein konventionelles Kraftwerk
ohne KWK erzeugt Strom mit einem Wirkungsgrad zwischen 33 und 57 Prozent. Bis
zu 25 Prozent der für das Jahr 2050 prognostizierten gesamten CO2-Emissionen in
Deutschland könnten mit dem Einsatz von
KWK-Anlagen eingespart werden.
Kraftwerken droht das Aus
Der durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geförderte Ökostrom wird bevorzugt behandelt. Er muss zu einem festgelegten Preis immer als Erstes ins Netz
eingespeist werden. Erst dann darf Strom
aus konventionellen Energien ins Netz,
weshalb diese Kraftwerke immer häufiger
stillstehen. Zudem sind die Strompreise an
der Energiebörse durch die Einspeisung des
EEG-Stroms so weit gefallen, dass sie unter
den Produktionskosten der konventionellen
Kraftwerke liegen. Auf lange Sicht müssen
unter diesen Bedingungen auch konventionelle Kraftwerke mit KWK stillgelegt werden.
Diese werden aber nicht nur gebraucht, um
kosteneffizient CO2 einzusparen, sondern
auch, um die wetterbedingten Schwankungen bei der Stromproduktion aus Sonne
und Wind auszugleichen. Die Sicherheit der
Stromversorgung können die Stadtwerke
unter den Bedingungen des EEG jedoch
nicht gewährleisten, ohne die eigene wirtschaftliche Existenz aufs Spiel zu setzen.
So wird auch eine große Zahl von Arbeitsplätzen gefährdet.
Weitere Informationen zur Kampagne
finden Sie im Internet unter: stadtwerkeduisburg.de/kraft-waerme-kopplung
Thomas Nordiek
KWK ERLEBEN
Möchten Sie live erfahren, wie KraftWärme-Kopplung funktioniert? Die
Stadtwerke Duisburg bieten Führungen durch ihr Heizkraftwerk in Hochfeld an. Anmeldung online unter:
dvv.de/besucherservice
Die Stadtwerke beziehen daher klar Position: Die Politik in Berlin muss dafür sorgen,
dass KWK-Kraftwerke eine Zukunft haben,
damit die Energeiwende gelingen kann.
Das Kraftwerk der Stadtwerke Duisburg in
Wanheim erzeugt Strom und Wärme.
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Eine Rundfahrt auf der
MS Gerhard Mercator
Am Steuer stehen keine Kapitäne, sondern Schiffsführer. Die Männer auf
der Brücke der Ausflugsschiffe kennen den Hafen wie ihre Westentasche.
Und trotzdem gleicht für sie keine Tour der anderen.
Zunächst ist ein dumpfes Brummen zu hören. Dann setzt eine leichte Vibration ein.
Und nur einen Augenblick später nimmt die
MS Gerhard Mercator Fahrt auf. Am Heck
kräuselt sich das Wasser. Die insgesamt
600 PS starken Motoren schieben das
Schiff vom Innenhafen in Richtung Rhein.
Ein kurzes Räuspern knarzt aus den Lautsprechern auf dem Oberdeck. Dann ist eine
Stimme zu hören, die klingt, als wäre es
die von Helge Schneider: „Ich begrüße Sie
zur Rundfahrt durch den größten Binnenhafen Europas.“ Da spricht dann wohl der
Kapitän. „Nein, ich bin kein Kapitän“, sagt
Heinz Bendel später und räumt damit ein
Missverständnis aus. „Ich bin Schiffsführer. Kapitäne sind die, die zur See fahren.“
Der 62-Jährige hält mit der linken Hand ein
Lenkrad und in der rechten Hand das Mikrofon. Vor ihm steht eine Tasse Tee.
Wirtschaftliches Schwergewicht
Etwa einhundert Menschen sind an Bord.
Bis zu 250 Leute hätten Platz. „Wenn Sie
jetzt nach links schauen, sehen Sie einen
Lastkahn. Er hat Steinkohle geladen. Trotz
des langen Transportwegs ist es günstiger,
sie aus dem Ausland mit dem Schiff hierher zu bringen, als sie in Deutschland
abzubauen“, sagt die Stimme aus dem
Lautsprecher. Die Köpfe der Fahrgäste
schwenken nach links, die Menschen bestaunen den riesigen Lastkahn. Während
Bendel via Lautsprecher den Gästen vom
Hafen berichtet, erkundet Helmut Vesper
das Schiff. Vesper besucht Verwandte in
Duisburg: „Die haben gesagt, dass ich den
Hafen gesehen haben muss, wenn ich ein
Gefühl für die Stadt bekommen will. Da
ist was dran.“ Vom Wasser aus bietet sich
eine Perspektive, die Spaziergängern oder
Radfahrern an Land verborgen bleibt. Die
Menschen auf dem Boot sehen den Hafen
aus der Sicht der Binnenschiffer, und sie
können erkennen, was für ein wirtschaftliches Schwergewicht der Hafen mit seinen
gigantischen Ausmaßen tatsächlich ist.
Immer wenn Schiffsführer Bendel zwischen
den Ansagen sein Mikrofon ausschaltet, hat
er etwas Zeit für kurze Plaudereien. Wenn
man ihn danach fragt, erzählt er von seinem Leben: Mit 14 Jahren schloss er die
Schule ab, es folgte eine Bäckerlehre. Doch
schon nach der Hälfte der Zeit schmiss er
die Brocken hin. „Ich wollte damals einfach
weg, das war mir hier alles zu eng“, sagt
er. „Ich bin hier in der Region aufgewachsen, und ich wusste, über die Ruhr und den
Rhein geht es in die weite Welt – da wollte
ich hin.“
Bendel ging zunächst nach Holland, lernte dort einige Seeleute kennen. Die neuen Kumpels schleppten ihn zu einem Tätowierer. „Jeder Seemann braucht ’nen
Anker auf dem Arm“, haben sie gesagt.
Der junge Bendel, damals knapp 16 Jahre alt, hat nicht widersprochen. Er drückte
dem Mann mit der Nadel 20 Gulden in die
Hand, und wenige schmerzhafte Stiche
später hatte er die Tätowierung auf seinem
„Das Schicksal schreibt dem
Schiff die Bahn nicht vor. Es
schickt uns nur den Wind.“
Taufspruch der
MS Gerhard Mercator
Unterarm. Spätestens jetzt war endgültig klar, dass Bendel sein Geld nicht in der
Backstube verdienen würde.
„Das Schicksal schreibt dem Schiff die
Bahn nicht vor. Es schickt uns nur den
Wind“, lautet der Taufspruch der MS Gerhard Mercator, die Schiffsführer Bendel
heute durch den Duisburger Hafen lenkt.
Auch er ist dem Wind gefolgt – und er hat
es, wie er sagt, niemals bereut. 1977 wurde
Bendel Schiffsführer, später war er mehr
als ein Jahrzehnt lang selbständig als Binnenschiffer auf den Flüssen der Republik
unterwegs. Mit seinem Tanker Petra B, den
er nach seiner Frau benannt hatte, fuhr der
Partikulier Benzin und Heizöl durchs ganze
Land. Und seit 2002 fährt er im Dienste der
Weißen Flotte Touristen durch den Duisburger Hafen. Tag für Tag die gleiche Stre-
Tour durch den Duisburger Hafen: Schiffsführer Heinz
Bendel erklärt jungen Fahrgästen seinen Arbeitsplatz.
cke, rund 25 Kilometer lang, in der Hauptsaison drei Mal täglich. Wird das nicht
irgendwann langweilig? „Nein“, sagt Stefan
Anders. Er ist der zweite Schiffsführer an
Bord, sozusagen der Copilot. „Jede Fahrt
ist einzigartig. Das Wetter variiert, man begegnet anderen Schiffen und der Wasserpegel schwankt ständig.“ Jede Fahrt sei anspruchsvoll, sagt der 49-Jährige, der etwa
die Hälfte seines Lebens als Binnenschiffer im Duisburger Hafen gearbeitet hat.
„Selbst ein Hochseekapitän, der alle sieben
Weltmeere befahren hat, käme hier ohne
Einweisung und Ausbildung nicht zurecht.
Hier muss man wissen, wo man durchkommt – und wo nicht.“ Zwischen Hochund Niedrigstand des Rheinpegels können bis zu zehn Meter Höhenunterschied
liegen. Die Fahrrinne wird dadurch breiter
– oder deutlich schmaler. „Ein Hochseekapitän kann über lange Zeit einfach geradeaus fahren“, sagt Anders. „Wir müssen ständig wachsam sein und laufend
den Kurs anpassen.“ Der Arbeitsplatz der
Schiffsführer Bendel und Anders ist knapp
45 Meter lang, in der Breite misst er mehr
als acht Meter und wiegt insgesamt 220
Tonnen. Gibt der Mann auf der Brücke Vollgas, pustet er in der Stunde bis zu 80 Liter
Diesel durch die Motoren. Die MS Gerhard
Mercator fährt dann mit rund 30 km/h
stromabwärts. Die MS Gerhard Mercator ist
zwar benannt nach dem berühmten Kartographen aus dem 16. Jahrhundert, doch an
Bord verlässt man sich längst auf moderne
Technik. Für die Schiffsführer ist ihr Einsatz
eine Hilfe, aber kein Muss. Als Bendel das
schwere Schiff in einem engen Hafenbecken wendet, sagt er nur: „Das könnte ich
auch mit geschlossenen Augen.“ Es bedarf
keiner Vorführung. Wenn jemand die meiste Zeit seines Lebens auf dem Wasser verbracht hat, glaubt man es ihm einfach.
Nur eine Verkleidung
Vielleicht liegt das an der Autorität, die
seine adrette, weiße Kapitänsuniform ausstrahlt? Bendel lacht, als er diese Vermu-
tung hört. Die Uniform, sagt er, sei doch nur
eine Verkleidung. Die Leute erwarten halt so
etwas. Am Abend aber, wenn er nach Hause kommt, zieht er die Sachen aus, wirft
sich eine Lederjacke über und macht sein
Motorrad startklar. „Dann bretter’ ich mit
dem Chopper durch die Gegend. Da erkennt
mich keiner mehr.“ Nach zwei Stunden ist
die Rundfahrt vorbei. Bendel steuert das
Schiff zum Anlegeplatz. Konzentriert blickt
er in die Rückspiegel, mit Fingerspitzengefühl bearbeitet er den Antriebsregler. Es
ist Zentimeterarbeit, doch schließlich ist
das Schiff im Hafen. „Wir bedanken uns
für Ihren Besuch“, lautet die letzte Mikrofon-Durchsage des Tages. Bendel stoppt
die Maschinen, sein Copilot Anders fixiert
das Boot mit dicken Tauen am Liegeplatz.
Die Gäste gehen von Bord. „So“, sagt Bendel und schaltet die Nachtleuchten an, „die
Ziege ist angebunden.“ Feierabend.
Tobias Appelt
28
29
Was Sie über Ihren Strompreis
wissen sollten
Anteil von Steuern, Abgaben und Belastungen
Vom Tanken kennen wir es längst: Vater Staat kassiert kräftig mit.
Aktuell entfallen knapp 60 Prozent Steuern und Abgaben auf einen Liter
verkauften Kraftstoff. Ähnlich verhält es sich auch beim Strompreis.
Aktuell beinhaltet der Strompreis 52 Prozent Steuern und Abgaben. Auf 23 Prozent
belaufen sich zudem die staatlich festgelegten Netznutzungsentgelte. Das bedeutet, dass mehr als 70 Prozent des Strompreises heute nicht durch die Stadtwerke
Duisburg beeinflussbar sind, sondern nur
an die Kunden weiterberechnet werden.
Was in der Diskussion um den Strompreis
oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass
Energieversorger wie die Stadtwerke Duisburg momentan mehr als die Hälfte des gesamten Strompreises an Steuern und Abgaben ausschließlich für den Staat eintreiben
– so viel wie noch nie zuvor. Dazu zählen
unter anderem Mehrwertsteuer, Stromsteuer, die Umlage § 19 StromNEV, Kon-
zessionsabgabe, KWKG- und EEG-Umlage.
Doch damit nicht genug: Auch die sogenannten Netzentgelte werden von einer
Bundesbehörde, der Bundesnetzagentur,
festgelegt.
Viele Abgaben und Umlagen sind in den
letzten Jahren stetig gestiegen und haben Strom teurer gemacht. Energiesparen
wird daher immer wichtiger. Hierbei unterstützen wir Sie mit unseren Energiedienstleistungen: zum Beispiel durch eine
Stromsparberatung, Modernisierungsprogramme, die Ihre Heizkosten senken, und
viele weitere Angebote für Mieter und
Hausbesitzer. Weitere Informationen erhalten Sie unter: stadtwerke-duisburg.de
Strompreis für Haushalte 2014: drei wesentliche Bestandteile
Aus diesen Bestandteilen setzt sich der
Strompreis zusammen
Der Strompreis in Deutschland setzt sich
aus mehreren Bestandteilen zusammen.
Welche das genau sind, wofür sie erhoben
werden und welchen Anteil sie am Strompreis ausmachen, erfahren Sie auf der
nächsten Seite.
Die nachfolgend genannten Anteile beziehen sich auf den Bruttostrompreis im Tarif
PartnerStrom Casa eines Haushaltes mit
einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr 2014.
Quelle: Eigene Darstellung der Stadtwerke Duisburg AG nach offiziellen Werten.
Umlage Abschaltbare Lasten
(Anteil am Strompreis: 0,03 Prozent)
Abschaltbare Lasten sind große Stromverbraucher, die am Hoch- und Höchstspannungsnetz angeschlossen sind, mit großer
Leistung nahezu rund um die Uhr Strom
abnehmen und aufgrund der Besonderheiten ihres Produktionsprozesses kurzfristig auf Abruf für eine bestimmte Zeit ihre
Verbrauchsleistung reduzieren können. Bei
drohender Instabilität des Stromnetzes
sollen diese Verbrauchseinheiten vom Netz
gehen können und dafür eine Entschädigung erhalten, die über die Umlage finanziert wird.
Offshore-Haftungsumlage
(Anteil am Strompreis: 0,9 Prozent)
Die Umlage soll Investitionen der Betreiber
von Offshore-Windparks, also Windparks
im Meer, finanziell absichern, wenn diese
zum Beispiel wegen Problemen beim Netzanschluss keinen Strom liefern können.
Umlage § 19 StromNEV
(Anteil am Strompreis: 0,3 Prozent)
Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens
Der Anteil von Steuern, Abgaben und Belastungen
hat sich in den letzten Jahren stetig erhöht.
zur Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes 2011 werden stromintensive
Industrieunternehmen von Netzentgelten
befreit. Grundlage hierfür ist eine Änderung
von § 19 der Stromnetzentgeltverordnung
(StromNEV). Zur Gegenfinanzierung dieser
Entlastung wird eine staatliche Umlage
erhoben, die hauptsächlich von Privatverbrauchern und kleinen Unternehmen über
die Stromabrechnung gezahlt wird.
KWKG-Umlage
(Anteil am Strompreis: 0,6 Prozent)
Grundlage hierfür ist das Gesetz für die
Erhaltung, die Modernisierung und den
Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, kurz
KWK-Gesetz. Die Umlage dient zur Förderung der effizienten parallelen Erzeugung
von Strom und Wärme in Kraftwerken. Im
Vergleich zur EEG-Umlage mit über 21 Prozent beträgt sie nur 0,6 Prozent des Preises.
EEG-Umlage
(Anteil am Strompreis: 20,6 Prozent)
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
ist ein Instrument für den Ausbau erneu-
erbarer Energien. Es legt fest, dass Strom
aus erneuerbaren Energien vorrangig in
das Netz eingespeist werden kann und
garantiert dem Betreiber feste Einspeisevergütungen. Diese werden über eine Umlage
finanziert, die der Stromverbraucher zahlt.
Stromsteuer
(Anteil am Strompreis: 6,8 Prozent)
Gesetzlich geregelte Verbrauchssteuer. Sie
hat das Ziel, Energie durch höhere Besteuerung zu verteuern und im Gegenzug die
Lohnnebenkosten durch eine Entlastung
der Beitragszahler in der Sozialversicherung zu senken.
Konzessionsabgabe
(Anteil am Strompreis: 6,6 Prozent)
Abgaben, die Energieversorger an Kommunen dafür zahlen, dass diese ihnen das
Recht einräumen, für die Verlegung und
den Betrieb von Leitungen öffentliche Wege
zu nutzen.
Thomas Kehler
30
31
Pflanzen Sie mit!
600 Bäume für Duisburg
Seit 2009 pflanzen die Stadtwerke Duisburg gemeinsam mit Bürgern
regelmäßig Bäume im Duisburger Stadtwald. Kurz vor dem ersten
Advent ist es wieder soweit. Gesucht werden Baumpaten, die engagiert
zum Spaten greifen.
Bisher wurden so über 3.000 neue Bäume
in die Erde gebracht, die nachhaltig das
Klima schützen. Bei der nun fünften Baumpflanzaktion steht die Aufforstung des
durch den Pfingststurm Ela stark in Mitleidenschaft gezogenen Waldgebiets rund
um die Sechsseen-Platte im Vordergrund.
Auch in diesem Jahr suchen wir wieder engagierte Mitpflanzer.
Besonders im Duisburger Süden wütete am Pfingstmontag Sturmtief Ela und
richtete dort teils große Schäden an. Vor
allem umgestürzte Bäume mussten zersägt und aus dem Weg geräumt werden.
Da zunächst wichtige Straßen und Wege
im Fokus der Aufräumarbeiten standen,
konnten die Einsatzkräfte in den durch den
Sturm verwüsteten Duisburger Waldgebieten erst nach und nach die Gefahrenstellen
beseitigen. Aus diesem Grund waren einige
Waldgebiete noch bis Anfang September
für die Öffentlichkeit gesperrt. In einem
dieser stark von Sturmschäden betroffenen Waldareale wird nun am Samstag,
22. November, die nächste Baumpflanzaktion der Stadtwerke Duisburg stattfinden. Damit lösen wir nicht nur erneut
unser Versprechen ein, für jeden Neukunden der Produkte PartnerStrom Natur und PartnerErdgas Natur in Duisburg
einen Baum zu pflanzen. Mit den rund 600
Eichen, Buchen und Wildkirschen, die im
Erholungsgebiet Sechsseen-Platte Wedau
in die Erde gebracht werden, kann nun
auch ein Großteil der durch Ela entwurzelten Bäume durch junge Bäume ersetzt
werden. Wenn auch Sie sich eigenhändig
in dem mehrere Hektar großen Waldareal
als Baumpflanzer engagieren wollen, dann
werden Sie doch Baumpate für einen oder
mehrere Bäume. So kann jeder Duisburger
vor Ort aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz
leisten. Jeder Setzling wird extra mit einer
Banderole versehen, auf der der Name des
Paten oder der Patenfamilie vermerkt werden kann. So können Sie später Ihren Baum
wiederfinden und in den folgenden Jahren
miterleben, wie er wächst und gedeit.
Wälder sind die grüne Lunge der Erde
Bäume nehmen Kohlendioxid auf und wandeln es in lebenswichtigen Sauerstoff um.
Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes
sind intakte Wälder daher wichtiger denn
je. Denn jeder Hektar Wald bindet jährlich
rund zehn Tonnen Kohlendioxid (CO2), ein
einzelner Baum entlastet in seinem Leben
die Umwelt von rund vier Tonnen Kohlendioxid und trägt somit dazu bei, die globale
Erwärmung zu mindern. Ein Zeichen für den
Klimaschutz können Sie auch als Kunde
der Stadtwerke Duisburg setzen: Für jeden
Duisburger, der sich für Naturstrom oder
Naturgas entscheidet, pflanzen wir einen
weiteren Baum im Stadtwald.
Inzwischen ist die Wissenschaft sich weitgehend einig, dass zunehmende Kohlendioxid-Emissionen die Erdatmosphäre aufheizen. Die Folgen sind mit der polaren
Eisschmelze, der weiteren Erwärmung der
Meere sowie dem Anstieg der Meeresspiegel bereits sicht- und spürbar. Außerdem
ist mit einer Zunahme von Wetterschwankungen, Stürmen, Dürren, extremen Regenfällen und Überschwemmungen als
Konsequenz zu rechnen. CO2-Emissionen
Familie Hoffmann setzte bereits ein Zeichen
für den Klimaschutz.
SO WERDEN SIE BAUMPATE
wirken weltweit. Somit stellen sie ein globales Problem dar, das auch nur in globaler
Zusammenarbeit gelöst werden kann. Für
den Klimaschutz ist die Reduzierung oder
noch besser die Vermeidung des Treibhausgases entscheidend. Ob diese in einer
deutschen Stadt wie Duisburg oder zum
Beispiel in Brasilien stattfindet, spielt dabei
keine Rolle.
Thomas Kehler
Sie wollen Baumpate werden? Dann melden Sie sich
für unsere nächste kostenlose Baumpflanzaktion an
und schreiben bis zum 14. November eine E-Mail an
[email protected] oder
Sie schicken uns eine Postkarte an Stadtwerke Duisburg AG, Konzernkommunikation und Marketing,
Postfach 10 13 54, 47013 Duisburg. Bitte verwenden Sie dabei das Stichwort „Baumpate“. Außerdem
benötigen wir von Ihnen folgende Angaben: Name,
Adresse und die Wunschaufschrift für Ihr Baumpatenschild.
Der Pfingssturm Ela hat im Duisburger
Stadtwald zahlreiche Bäume entwurzelt.
Wir sehen uns!
... UND IN DER ZWISCHENZEIT GIBT ES FÜR SIE:
DEN NEUEN STADTWERKE-KALENDER
FÜR DAS JAHR 2015
Zum Wasser haben wir hier in Duisburg eine besondere
Affinität, denn die Nähe zu Rhein und Ruhr prägt das
Bild der Stadt, in der wir leben. Mit dem Titel „Alles im
Fluss: unser Duisburg an Rhein und Ruhr“ zeigt der
Stadtwerke-Kalender 2015 eindrucksvolle Impressionen von Brücken, Häfen und Schiffen.
Der Kalender bietet aber nicht nur etwas fürs Auge,
sondern auch für den Magen. Jeden Monat stellen wir
Ihnen ein leckeres Rezept zum Nachkochen und Genießen vor – von Kräuter-Putenbraten über BrombeerTrifle bis Erdnuss-Rotbarschfilet.
Erhältlich ist der Kalender ab sofort in unserem Kundencenter an der Friedrich-Wilhelm-Straße 47 und während unserer Aktionstage an den Wochenenden vom
20.11 - 21.12. auf dem Weihnachtsmarkt in der Duisburger City an der Eislaufbahn „energy on ice“ am Kuhtor – solange der Vorrat reicht!
Abendstimmung
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April 2015
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Karfreitag
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Ostersonntag
Ostermontag
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