18.10.2015 Stürme des Lebens 1

STÜRME DES LEBENS
1. Warum wir Stürme erleben
Themenreihe
2015
Einleitung: Wir werden in diesem Thema die grossen Frage stellen, warum im Leben nicht
immer alles rund läuft, warum wir manchmal Leid oder eben Stürme erleben. Es sind
Fragen dich sich jeder irgendwann stellen muss und ich bin sicher, dass dieses Thema
darum für alle ein Gewinn ist. Auch wenn wir selber nicht gerade einen Sturm erleben,
brauchen wir auch Antworten auf die Nöte in der Welt. Jeder Mensch begegnet früher oder
später aber selber, in der Familie oder im Freundeskreis irgendwelchem Leid. Eines sei
zum Anfang gesagt: wir werden in dieser Themenreihe keine einfachen Antworten
präsentieren, weil es die diese nämlich nicht gibt. Wir finden in der Bibel aber wichtige
Aussagen zu diesem Thema und ich glaube, dass Gott uns begegnen und uns helfen
möchte, damit mit dem Leben und besonders mit schwierigen Umstände besser umgehen
können. Ich freue mich mit dem ersten Teil den Start machen zu dürfen.
Ps 23,4 (Teil des berühmten Hirtenpsalms) Und wenn ich auch durchs Tal des Todes gehen muss
fürchte ich mich nicht, denn der HERR ist bei mir und tröstet mich.
Römer 5,3-4 Bedrängnis bringt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung.
1. Leid und Nöte – Stürme – treffen alle Menschen!
1.1 Diese Tatsache ist unbequem, aber auch tröstlich
• Es ist eine Illusion zu glauben, man könne vor aller Not verschont werden.
- Auch wenn einige Leute scheinbar ohne grösseres Leid durchs Leben schippern
werden sie bei jeder Beerdigung an ihre Sterblichkeit erinnert und spätestens vor dem
eigenen Tod holt sie diese unbequeme Tatsache definitiv ein.
• Die Bibel- und Menschheitsgeschichte ist auch eine Leidensgeschichte.
- Die Bibel war und ist gerade darum so vielen Menschen ein Trost und eine Hilfe, weil
man sich mit ihren Lebens- und Leidensgeschichten identifizieren kann.
- Sie erzählt wie Gott Menschen durch Anfeindungen und Krankheiten, durch Nöte und
Schwierigkeiten und auch durch eigenes Versagen hindurch geführt hat.
- Viele Schlüsselpersonen in der Bibel haben gerade durch ihre Leidensgeschichte
Geschichte geschrieben: Josef, Mose, Hiob, Hanna, David, Jeremia, Daniel, Maria &
Josef, Stephanus, Jakobus, Paulus, Timotheus, usw. Das ist bis heute so!
1.2 Wir müssen uns damit abfinden, dass wir das Leben nicht einfach im Griff
haben und dass wir Stürme erleben können
• Ich sage das auch darum, weil gerade Christen oft eine weltfremde, nicht realistische
und auch nicht biblische Haltung haben, die dem widerspricht.
- Sie träumen von einer heilen Welt und der Idee, dass es für alle Nöte geistliche
Hintergründe gibt, die man mit Glauben und Gebet (Befreiung) überwinden kann.
- Angefochtene haben nach ihrer Meinung entweder zu wenig Glauben, Sünde oder
Dämonen - als ob wir sündlos sein und alle Segnungen immer gleich abrufen könnten.
- Hiob’s Freunde hatten ja so ein ähnliches Glaubenskonzept. Gott hat sie getadelt.
• Auch wenn es war ist, dass wir für Heilung beten und an Gottes Eingreifen glauben
sollen, dürfen wir uns nicht auf allzu einfache Glaubenskonzepte einlassen.
- Das Leben ist komplexer als wir denken und wir dienen Leidenden besser, wenn wir
zuerst Mitgefühl zeigen, als sie mit Hammermethoden ’zurechtbiegen’ zu wollen.
- Ich habe einige Male erlebt, wie das Weltbild von gläubigen Idealisten zusammengebrochen ist, wenn sie selber von einem Schicksalsschlag getroffen wurden.
- Viele haben Gott erst durch ihre Lebensstürme richtig kennen gelernt, und konnten
nachher besser mit dem Leben umgehen.
lifechurch Wil © begeistert von Gott
Pastor Ruedi Suhner
STÜRME DES LEBENS
1. Warum wir Stürme erleben
2. Woher kommen Stürme und Leid?
Damit kommen wir zur Kernfrage. Warum habe gerade ich diese Krankheit, warum ist
dieser Unfall ausgerechnet mir passiert, warum ist mein Mann so früh gestorben? Wie
erwähnt wollen wir nicht einfache Antworten liefern, aber die Bibel gibt uns doch
Aussagen, die über allen Leidensfragen stehen.
2.1 Die Bibel lehrt, dass wir in einer gefallenen, nicht mehr richtig funktionierenden
Welt leben. Was bedeutet das?
• Sie lehrt, dass sich der Mensch von Gott abgewendet und dem Eigensinn und Bösen
zugewendet hat und das Leben dadurch aus den Fugen geraten ist.
- Und zwar geschah das schon am Anfang der Menschheit durch den Sündenfall.
- Sünde bedeutet ‚Ziel verfehlen’. Sie haben das Ziel, mit Gott zu leben verfehlt!
• Da Gott die Menschen für eine Beziehung zu Ihm und als Verwalter der ganzen Erde
geschaffen hatte, waren die Auswirkungen ihrer Abkehr verheerend.
- Es führte nicht nur zu einer Identitätskrise - sie fühlten sie sich nackt und unsicher
(1Mo 3,7) und wirkte sich auf ihre Beziehung aus - sie gaben sich gegenseitig die
Schuld (V.12-13) sondern brachte diesen Fluch auch über ihre Nachkommen – so
erschlug schon einer ihren ersten Söhnen seinen Bruder aus purem Neid.
• Da ihre Abkehr von Gott ein Bund mit dem Teufel war, erhielt dieser mit seinen
Untergebenen eine Macht, die ihm nie zugedacht war.
- Aber das Schlimmste war ihre zerbrochene Beziehung zu Gott und dass sie damit von
seinem Segen und von seiner Kraft und Liebe abgeschnitten wurden.
- Der Mensch ist also direkt oder indirekt für alles Böse und für alles Leid verantwortlich.
• Diese Sichtweise gibt uns zwar keine Antwort für jede Leidensgeschichte, sie gibt uns
aber eine übergeordnete Erklärung auf die Fragen zum Leid.
• Natürlich wird oft argumentiert, dass dies doch nicht in eine aufgeklärte Welt passt.
- Aber man könnte umgekehrt auch fragen, warum denn all die Esoterik und
Sternzeichen und Yogaübungen und andere Zaubereien in unsere Welt passen.
- Sehr viele Spiele, Games, Filme, Bücher und Energiekurse sind voll Geisteswelten.
- Glauben an die Bibel nein, aber Glauben an jede noch so abstruse Lehre ja?
- Ich denke wir sind jetzt an einem wichtigen Punkt angelangt.
2.2 Die Welt hat eine geistliche Dimension und das Leben eine ewige Bestimmung
• Mit der Bibel glauben wir, dass es einen Gott und eine unsichtbare Welt gibt und dass
der Mensch eine Seele - d.h. nicht materielle Identität besitzt, was die neueste
Sterbeforschung übrigens auch bewiesen hat.
- Es steht wissenschaftlich fest, dass das biologische Sterben des Menschen nicht gleichzeitig
ein Auslöschen seines psychischen Lebens, also der Seele ist. Dr.med. Hartmut Meier-Gerber
• Das bedeutet, dass wir geistliche Wesen sind und dass unser Leben eine tieferen
Sinn und ein grösseres Ziel hat als nach ein paar Jahren wieder zu sterben.
- Mit diesem christlichen Weltbild können wir die Aussagen von David und Hiob, Paulus
und Jesus und der ganzen Bibel viel einfacher verstehen!
- Wir erleben Stürme und Leid, weil der Mensch sich von Gott entfernt hat und weil es
einen Widersacher gibt, der alles Gute und auch unsere Leben zerstören will.
- Das absolut Böse und die Katastrophen unserer Welt können wir nur so einordnen.
2.3 Aber - bessere Seite der Geschichte - Gott hat das Böse überwunden!
- Jh 3,16 Gott liebte die Welt so sehr, dass er uns seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an
ihn glaubt nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.
- Gal 3,16 Jesus ging für uns ans Kreuz und hat alle Schuld/jeden Fluch auf sich genommen
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Pastor Ruedi Suhner
STÜRME DES LEBENS
1. Warum wir Stürme erleben
- Eph 1,3 In ihm hat Gott uns mit allen geistlichen Segnungen gesegnet – d.h. alles
wiederhergestellt und noch mehr, ein vollkommenes Heil geschaffen.
• Man kann jetzt zu recht fragen, warum wir denn immer noch Leid erfahren, wenn
Jesus doch alles Böse überwunden und alle Schuld auf sich genommen hat?
- Die Antwort ist, dass Er Gottes Reich zwar gebracht, aber noch nicht vollendet hat.
- Er hat Teufel und Tod zwar besiegt, wird sie aber erst beim 2. Kommen beseitigen.
• Das ist das biblische Konzept und es tut uns gut, wenn wir uns daran orientieren.
- D.h. wir dürfen Gottes Segen und Kraft heute erwarten, die wir hoffentlich noch mehr
erleben werden, müssen aber gleichzeitig die Spannung bis dann aushalten.
3. Wie können wir mit Stürmen und Leid umgehen?
Aus dem bisher gesagten und aus vielen weiteren Aussagen der Bibel dürfen wir
verschiedene Dinge klar wissen.
3.1 Gott trägt unser Leiden und unsere Stürme mit und ist immer bei uns
- Mt 28,20 (letzter Vers) Jesus sagte: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.
• Diese Zusage sind für Sturmgeplagte ein grosser Trost und viele Leidende bezeugen
immer wieder wie sie eine übernatürliche Geborgenheit in Gott erlebt haben.
- Ps 23,4 ... Auch im dunklen Tal fürchte ich mich nicht, denn du, HERR, bist bei mir...
• Wir dürfen Ihm auch unsere Sorgen und Frustrationen bringen, wie es die Leute in der
Bibel getan haben. Ein Buch in der Bibel heisst sogar Klagelieder.
- 1Petr 5,7 Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn Er sorgt für euch.
- Manches ändert sich schon dadurch dass wir das tun.
- Viele Sorgen bleiben, aber sie dominieren uns nicht mehr. Roman Siewert, Pastor und
Seelsorger, ehem. Präses des BFP Deutschland
3.2 Alles muss an Gott vorbei und es muss uns zum Besten dienen
- Röm 8,28 Alle Dinge dienen denen zum Besten die Gott lieben.
• Diese Zusagen machen wirklich Mut, weil es keine leeren Worte sind.
- Auch wenn wir nicht um die Ecken sehen dürfen wir vertrauen, dass Gott es tut.
• Nöte sollen uns auch in dem Sinn zum Besten dienen, weil wir uns darin bewähren
können und im Charakter und im Glauben reifer werden.
- Röm 5,3-4 Bedrängnis bringt Geduld, Geduld Bewährung, und Bewährung Hoffnung.
• Es ist eine Tatsache, dass wir an den Stürmen oft am stärksten wachsen und man
hört sogar von verfolgten Christen, dass sie Gott nie so stark erlebt haben wie in der
Verfolgung und dass auch die Gemeinden dann am stärksten gewachsen sind.
- Es gibt mit dem Leiden verbunden also Geheimnisse und übergeordnete Ziele, die wir
nie ganz verstehen werden, die Gottes Sache und uns zum Besten dienen, auch
wenn sie erst in der Ewigkeit sichtbar werden.
• Trotzdem – und das ist sehr wichtig, möchte Gott nie, dass wir das Leiden oder gar
das Martyrium verherrlichen, wie das z.T. im Islam gemacht wird.
- Das Christentum ist keine fatalistische Religion, die ausruft ‚Gott habe es so gewollt’.
- Gott muss Leiden zulassen, weil sich die Menschen von ihm angewandt haben und
weil Er seinen Willen niemandem aufzwingen kann. Und Er muss Gerichte ausüben,
weil Er als gerechter Richter das Böse bestrafen muss.
- Bei allem müssen wir festhalten, dass Gott gerecht ist, auch wenn wir es aus unserer
Sicht noch nicht verstehen können, und es sich erst in der Ewigkeit voll zeigen wird.
3.3 Jesus kommt wieder und wird für Gerechtigkeit sorgen
- Mk 13,24 Der Menschensohn (Jesus) wird mit göttlicher Macht kommen .... und die
Menschen zusammenzubringen, die er erwählt hat.
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Pastor Ruedi Suhner
STÜRME DES LEBENS
1. Warum wir Stürme erleben
- Ofb 21,4 Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine
Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr.... Er wird alles neu machen.
• Diese letzte Wahrheit ist die grosse christliche Hoffnung die auch mit der Hoffnung auf
das ewige Leben verbunden ist.
- Paulus schrieb den Philippern aus dem Gefängnis heraus, dass sie sich trotz ihrer
Trübsal freuen sollen, weil sie eine solche lebendige Hoffnung haben.
• Freunde, es lebt sich anders wenn man diese Dinge im Herzen trägt und du stehst
anders in einem Sturm da, wenn du weisst, dass Jesus im Boot ist und dass Er
versprochen hat, dass wir mit Ihm das andere Ufer erreichen werden.
- Jeder Sturm geht irgendwann wieder zu Ende.
3.4 Als Christen haben wir den Auftrag füreinander und besonders für Schwache
und Leidende da zu sein
- Gal 6,2 Tragt einer des anderen Last, so werdet ihr das Gesetzt Christi erfüllen.
• Geteiltes Leid ist halbes Leid.
- Das faszinierte die römische Gesellschaft bei den ersten Christen, weil sie sich nicht
nur umeinander kümmerten, sondern oft auch noch für andere da waren.
• Ich glaube wir können das noch besser lernen, besonders in den Kleingruppen wo wir
uns am nächsten sind und einander am besten kennen.
- Wer besucht die Kranken, wenn nicht wir es tun, wer hilft einer alleinstehenden
Mutter, wenn nicht wir es tun. Wir müssen das Christsein wieder neu verstehen.
- Dafür braucht man keine besondere Berufung, sondern nur ein Herz mit Liebe.
- Ich glaube wir würden gerade dadurch mehr Heilungen und Veränderung erleben.
• Gott hat sein Volk nie an grossen Gottesdiensten oder Wunder & Zeichen gemessen,
sondern daran wie sie sich um die Schwachen und Kranken gekümmert haben.
- Das andere nimmt Er für selbstverständlich.
• Beispiele von Nächstenliebe:
- Jetzt ist wieder die Weihnachtspäckliaktion wo wir mit wenig viel bewegen können.
- Hanni brachte einem Nachbarn kürzlich einen Kartoffelgratin. Seine Frau hat Krebs
und er pflegen und macht den ganzen Haushalt. Er war zu Tränen gerührt.
- Im 2. Weltkrieg wurde ein Mann in einem Flüchtlingszug der einen andern Mann auf
den Schulter trug anerkennend angesprochen, welche grosse Last er da trage. Darauf
antwortete der Mann, es sei keine Last, es sei sein Bruder.
- IS verlangt für das Leben von Christen 50'000 Dollar, sonst werden sie geköpft. Wir
können uns an solchen Aktionen mitbeteiligen, solche Leute freizukaufen.
- Mt 5,4 Freuen dürfen sich alle, die unter dieser heillosen Welt leiden – Gott wird ihrem Leid
ein Ende machen.
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Pastor Ruedi Suhner