Evangelische Kirchengemeinde Oberndorf am Neckar Gemeindebrief 3 - September 2015 Erntedank – was ist das eigentlich? Ein neues Bewusstsein für die Kostbarkeiten des Lebens täte gut Der Mähdrescher hat Pause, das Getreide ist eingefahren, und der neue Wein kann schon getrunken werden. Grund genug, richtig zu feiern und für die Ernte zu danken. Aber was ist das eigentlich, Erntedank? Erntedanktag – nur ein Fest der Erinnerung? Die geschmückten Altäre sind geblieben und wir singen immer noch das schöne, von Matthias Claudius gedichtete Lied: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land.“ Aber es drängt sich schon die Frage auf, ob uns mit der Zeit und mit den radikal veränderten Strukturen in unserer Gesellschaft vielleicht doch der Dank abhanden gekommen ist. Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn! Von Gott kommt alles her. Alles. Das Nahe und das Ferne – was für Matthias Claudius zu seiner Zeit bestenfalls zu ahnen war, ist in unserer global erkundeten Welt für uns anders. Nah und fern – wir wissen fast immer Bescheid. Wir essen Lebensmittel aus aller Herren Länder, und natürlich würzen wir diverse Gerichte gern exotisch. Dass dies alles so selbstverständlich für uns geworden ist, begünstigt oft einen verschwenderischen und erschreckend selbstherrlichen Umgang mit dem, was wir haben. Was wir von Gott haben. Deswegen täte unserer Welt ein neues Bewusstsein für die Kostbarkeiten dieses Lebens gut. Kann uns der DankTag – Erntedank – zu dankbaren Menschen machen? Für den Erntedankgottesdienst am 4. Oktober erbitten wir Gaben! Sie können die Dank-Gaben abgeben im evangelischen Gemeindezentrum am Freitag, 2. Oktober 2015, von 14:00 bis 16:00 Uhr Heute schon ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ sagt Ihnen Ihr Pfarrer Gerhard A. Romppel Die Feldmaus Frederick und der lange Winter Die Feldmaus Frederick lebt mit ihrer Familie in einer alten Steinmauer auf einem verlassenen Bauernhof. Alle sammeln Vorräte für den nahenden Winter, nur Frederick sitzt scheinbar untätig herum. Auf die Fragen seiner Familie, warum er nicht mithelfe, antwortet er, dass er für kalte, graue und lange Wintertage Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammele. Als der Winter kommt, leben die Feldmäuse von den gesammelten Vorräten. Der Winter ist jedoch lang, und die Vorräte gehen allmählich zur Neige. Jetzt wird Frederick nach seinen Vorräten gefragt – und er teilt mit seiner Familie die gesammelten Sonnenstrahlen, um sie zu wärmen; die Farben, um den Winter weniger grau und trist sein zu lassen, und die Worte in Form eines Gedichtes. Wenn Ihr die ganze Geschichte von der Feldmaus Frederick hören wollt, dann kommt zum Erntedank-Gottesdienst am Sonntag, 4. Oktober 2015, um 10 Uhr ins evangelische Gemeindezentrum auf dem Lindenhof. Das Team und die Kinder vom Kinderhaus Regenbogen werden den Familien-Gottesdienst gestalten. Auf eine gemeinsame Feier freue ich mich. Ihr Gerhard A. Romppel, Pfarrer Was hat Besuchsdienst mit Goethe zu tun? Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen, wir müssen zu Ihnen gehen, um zu erfahren, wie es ihnen geht (Johann Menschen. Ehrenamtlicher Besuchsdienst ist Praxis des allgemeinen Priestertums: Gemeindeglieder übernehmen untereinander und füreinander Verantwortung. Gemeinde wird lebendige Gemeinschaft. Wolfgang von Goethe) Besuchen, ist eine „Urbewegung“ Was der große deutsche Dichter gesagt hat, nehmen wir wörtlich. Denn Besuche in den Kirchengemeinden haben von Beginn an eine herausragende Funktion gehabt. Durch die Reisen des Apostels Paulus entstand die Kirche nach unserem heutigen Verständnis. Das Besuchen von Menschen ist uns von Jesus als wichtige diakonische Aufgabe aufgetragen, sie gehört zum Wesen der Kirche. Indem eine Kirchengemeinde bewegung“ aufnimmt, ist sie: „Ur- eine besuchende Kirche eine begrüßende Kirche eine Kirche nahe bei den Menschen eine sich ständig verändernde Kirche eine Kirche der Vielen Haben wir Ihr Interesse am Besuchsdienst geweckt? Dann kommen Sie zu einem Informationsabend: Donnerstag, 08. Oktober 2015, um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum. Besuchsdienst bedeutet: zu den Menschen gehen, sie individuell und in ihrer persönlichen Lebenssituation wahrnehmen, ihnen Gesprächspartner/in sein – Kirche nahe bei den Impressum diese Auf Ihr Kommen freut sich Ihr Gerhard A. Romppel, Pfarrer Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Oberndorf am Neckar http://www.ev-kg-oberndorf.de Pfarramt - Pfalzstraße 1 - 78727 Oberndorf am Neckar - 07423/2259 Redaktion: Michael Frädrich - 07423/2132 – Thorsten Sosinski - 07423/8772813 Ständige Mitarbeiter: Pfarrer Gerhard A. Romppel – Torsten Zühlsdorff Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen 2 Schnellschüsse wird es nicht geben Kirchengemeinderat: Manchmal führen erst weitere Wege zum Ziel Einige Themen und Fragen, die sich uns Kirchengemeinderäten im Alltag stellen, sind äußerst komplex und vielschichtig. Sachanalysen, Expertengutachten, Situationsbewertungen und zahlreiche sachliche Diskussionen müssen dann von unserem Laiengremium zielgerichtet „beackert“ werden, damit wir später zu ganz konkreten Abstimmungen kommen können, bei denen schließlich jedes Mitglied des Kirchengemeinderats wirklich aus der eigenen begründeten Sicht im Sinne und zum Wohle der Kirchengemeinde entscheiden wird. Das ist mitunter ein langer Prozess. Manchmal vielleicht etwas zu schwerfällig, wenn rasches Handeln angezeigt scheint. Immer wieder gibt es dann auch Stimmen aus der Gemeinde, die in der Rückschau auf eine konkrete Zeitspanne zu dem Schluss kommen: „Das hätte auch anders (besser) laufen können!“ Brüder an. Denn wir sind gewählt, um Schaden von der Kirchengemeinde abzuwenden und das Glaubensleben mitzugestalten. Dass wir uns dabei manchmal auch an bestimmte Vorgaben halten müssen, gefällt nicht jedem. Aber jede einzelne Frage, der wir uns Tatsächlich führen meist weitere Wege zum Ziel. Und sobald der „Gipfel“ erreicht ist, eröffnen die bisherigen Erfahrungen oft ganz andere Perspektiven. Der neue Rundumblick zeigt uns plötzlich, dass im mittleren Teil des Aufstiegs ein paar Umwege stecken, was uns vorher in der Wolkenwand verborgen geblieben war. Das ist ärgerlich. Manchmal müssen wir uns auch Fehler bei der Wahl unserer Ausrüstungsgegenstände eingestehen, weil wir zuvor die Beschaffenheit des Geländes nebst der Witterungsentwicklung unterschätzt hatten. In solchen Fällen gibt es dann nur noch zwei Möglichkeiten: entweder der sofortige Tourenabbruch mit späterem Neubeginn oder die Angleichung der Route an die zur Verfügung stehenden Mittel. Beide Optionen könnten sich im Nachhinein erneut als Fehler erweisen – trotzdem muss nun rasch eine Entscheidung getroffen werden. widmen, erhält vom Kirchengemeinderat größte Aufmerksamkeit. Kommen wir selbst nicht weiter, werden Experten zu Rate gezogen. Abstimmungen erfolgen stets erst dann, sobald sich jedes Mitglied eine eigene Meinung bilden kann. Anders darf unser Gremium gar nicht unterwegs sein. Und wenn wir in unserem Tun durch konstruktive Impulse aus der Gemeinde unterstützt werden, so ist dies eine wertvolle Bereicherung. „Schnellschüsse“ jeglicher Art wird es weiterhin aber nicht geben. Die Orgel zum Beispiel (mehr dazu in diesem Brief), oder ein möglicher Gemeindebesuchsdienst. Und dafür bitte ich weiterhin um Ihr Verständnis. Wenn ich mir die Protokolle der letzten Monate anschaue, wird mir manchmal ganz blümerant zumute. So viele verschiedene Entscheidungsprozesse auf stets anderen Sach- und Rechtsebenen! Zum Glück dürfen wir auch diese Last im Gebet auf den Schultern unseres Retters Jesus Christus ablegen. John Newton schrieb einmal: „Ihr kommt zu einem König. Deshalb bringt große Bitten mit. Seine Gnade und Macht sind so groß, dass niemand jemals um zu viel bitten könnte…“ Jesus kennt uns. Er weiß auch, was gut für seine Gemeinde ist. Lassen wir uns von Ihm führen. Bitte unterstützen Sie die Arbeit des Kirchengemeinderats weiterhin durch Ihr Mitwirken, durch Ihre Eingaben und durch Ihr Gebet. An der Wahl meiner Metaphern merken Sie bereits, dass ich den Urlaub zusammen mit meiner Familie im Gebirge verbracht habe. Ja, wir Menschen machen alle Fehler. Ganz besonders dann, wenn man sich nicht täglich im alpinen Gelände bewegt. Wo die Routine durch Abwesenheit glänzt, muss mit Bedacht vorgegangen werden. Und das gefällt mir an unserem Gremium ausgesprochen gut: Schritt für Schritt erarbeiten wir uns mit gemeinsamen Überlegungen und Aktivitäten einen Weg durch zunächst meist unbekanntes Terrain hin zum Ziel, der den hohen Anforderungen der Kirchengemeindeordnung entspricht. Nüchtern und sachlich meist, manchmal aber auch durchmischt mit Emotionen. Dabei begegnen wir uns auf Augenhöhe und nehmen einander als Schwestern und Für den Kirchengemeinderat: Torsten Zühlsdorff 3 Kindergarten Rosenberg unter neuer Leitung Iris Bilsing folgt auf Gabi Schmid Der evangelische Kindergarten Rosenberg hat eine neue Leiterin: Iris Bilsing stellte sich jetzt in einem Gottesdienst in der Stadtkirche der Gemeinde vor und wurde in ihre neue Aufgabe als Chefin des Hauses eingesetzt. Sie folgt auf Gabi Schmid, die sich einer neuen Herausforderung stellen will. In jener Zeit der Industrialisierung und Landflucht wuchsen viele Kleinkinder nicht daheim auf, sondern in Bewahranstalten. In denen geschah nicht mehr und nicht weniger, als das, was der Name besagt. Fröbels Kindergarten unterschied sich davon durch eine pädagogische Konzeption. Sein Leitmotiv: Kinder sollen nicht bewahrt und belehrt werden, sondern glücklich im Sonnenlicht aufwachsen, erstarken und sich entwickeln. „Erziehung ist Beispiel und Liebe. Sonst nichts.“ Mit diesen Worten begann Pfarrer Gerhard A. Romppel seine Festpredigt für den Kindergar- Die geschieht seit nunmehr 175 Jahren, und Romppel nahm die Einführung der neuen Kindergartenleiterin Iris Bilsing zum Anlass, diese Errungenschaft aus dem 19. Jahrhundert zu würdigen, die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher anzuerkennen, und die Kinder in den Blick zu nehmen – so, wie sie sind. Und er schloss mit den Worten: „Ich wünsche mir, dass unsere Kinder zu Hause genau so wie in den Kindergärten von heute mit diesem Blick der Liebe bedacht werden, der sie für ihr Leben stärkt, auch und gerade in unseren evangelischen Kindergärten, sodass sie schließlich in die Welt hinausgehen und anderen mit dem Blick der Liebe begegnen.“ Neben dem Segenswort gab es vom Pfarrer auch Blumen für die „Neue“, die so neu nicht ist, denn Iris Bilsing ist bereits seit mehr als fünf Jahren im Rosenberg-Kindergarten beschäftigt. Kirchenpflegerein Martina Herzog bezeichnete sie in ihrem Willkommenswort als engagierte Erzieherin und Teamplayerin. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Michael Link Mit einem Gottesdienst wurde Iris Bilsing als neue Leiterin des Kindergartens am Rosenberg eingesetzt. Von links: Pfarrer Gerhard A. Romppel, Kirchenpflegerin Martina Herzog und Iris Bilsing mit Tochter Loreen. Foto: Christa Romppel ten, ist diese Einrichtung in Deutschland doch vor 175 Jahren geschaffen worden. Dies ging auf eine Initiative von Friedrich Fröbel zurück, einem Pfarrersohn aus Oberweißbach im Thüringer Wald. Der frühe Tod seiner Mutter ließ ihn ohne mütterliche Liebe aufwachsen. Schon bald steckte er seine ganze Lebensenergie in die Entwicklung frühkindlicher Pädagogik. Sein besonderes Verdienst besteht darin, die Bedeutung der frühen Kindheit nicht nur erkannt, sondern durch Schaffung eines Systems von Liedern, Beschäftigungen und „Spielgaben“ die Realisierung Die Band „Oifach so“ (von links): Jörn Gräfe (Bass), Reiner Engelkes (Gitarre), Gerhard Freudenberger (Cajon) und Gerhard A. Romppel (Gitarre und Gesang). Foto: David Hütter dieser Erkenntnisse vorangetrieben zu haben. So wurde er zum Begründer an der Orgel und der Band „Oifach so“, die sich des ersten „Kindergartens“ in Deutschland, erunter dem bisherigen „Arbeitsnamen“ KGRöffnet 1840 in Bad Blankenburg. Band schon einige Male präsentiert hat. mf. 4 Um eine andere Orgel wird es erstmal ruhig sein Förderverein gibt Auftrag an Kirchengemeinde zurück Auf eine bessere Orgel wird die Evangelische Stadtkirche in Oberndorf wohl noch eine Weile warten müssen. Der Förderverein gab den entsprechenden Auftrag jetzt an den Kirchengemeinderat zurück. Und der legte das heiße Thema auf Eis. Zum Abkühlen. Geld hat“. Denn für den Unterhalt einer solchen Orgel sind per anno um die 1500 Euro anzusetzen. Die Info-Tour erbrachte aber nicht die erhoffte Erweiterung des orgelmusikalischen Horizonts, sondern eher verhärtete Fronten zwischen Pfei- „Im Herzen bin ich für eine Pfeifenorgel. Aber der Verstand sagt mir, dass das finanziell nicht geht.“ So beschreibt Johannes Missel, Vizevorsitzender des Fördervereins, seine Haltung. „Mir geht es genauso, eine Pfeifenorgel ist illusorisch“, pflichtet ihm Günter Niethammer bei, der Vorsitzende des Vereins. Eigentlich könnte sich der im Sommer 2001 gegründete Förderverein auflösen. Sein Ziel, die Renovierung der Stadtkirche, ist erreicht. Schon bald aber kam der Wunsch nach einer besseren Orgel auf, am besten eine Pfeifenorgel. Kostenpunkt: um die 500 000 Euro. Das wäre der Clou in dem renovierten Gotteshaus. Der Verein trat mit diesem Ansinnen an den Kirchengemeinderat, der griff die Initiative auf und übertrug im Dezember 2014 das Projekt Orgel dem Förderverein. Das Thema Orgel in der Evangelischen Stadtkirche treibt sie um (von links): Pfarrer Gerhard A. Romppel, Johannes Missel, Vizevorsitzender des Fördervereins, und Günter Niethammer, Vorsitzender des Vereins. Foto: Elke Schneider fenorgel-Befürwortern und jenen, denen selbige eine finanzielle Hutnummer zu groß ist. Für einen Bruchteil ließe sich eine Digital-Orgel erwerben, hier ist man mit 50 000 Euro längst dabei. Noch einmal Missel: „Wenn wir das Projekt Pfeifenorgel angehen, muss ein starkes Team für mindestens fünf Jahre volles Engagement bringen.“ Er sehe aber nichts in dieser Richtung, und er und Niethammer allein könnten das nicht schultern. Dieser nahm die Herausforderung an und legte sich gleich ins Zeug. So wurde in Titisee eine von der Christkönigskirche ausgemusterte Pfeifenorgel ausfindig gemacht, die fast zu einem Spottpreis zu haben gewesen wäre, alles in allem etwa 100 000 Euro. Doch der Plan scheiterte. Am Standplatz der jetzigen Orgel hätte jene aus Titisee das große Altarfenster verdeckt – eine ästhetische Missetat ohnegleichen. Und einen Einbau auf der Gegenempore lehnten sowohl Kirchengemeinderat als auch Denkmalamt ab. Jetzt hat der Vorstand des Fördervereins „einstimmig“ beschlossen, den Orgel-Auftrag an den Kirchengemeinderat zurückzugeben. Niethammer schreibt zur Begründung: „Zu viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten machen es sehr schwer, eine Entscheidung zu treffen, die dann von allen akzeptiert wird. Eine nochmalige Spaltung der Kirchengemeinde wollen wir nicht riskieren.“ In Oberndorf hat die Orgel überwiegend eine liturgische Aufgabe, sie führt durch den Gottesdienst. „Sie soll die Gemeinde zusammenführen, nicht spalten“, sagt Niethammer. Parallel dazu wurden die Augen offen gehalten nach einem anderen Gebraucht-Instrument, bislang ohne Erfolg. Dann kam in der Mitgliederversammlung des Vereins im Mai 2015 die Variante „digitale Orgel“ ins Spiel. Eine Delegation hörte sich in St. Michael in Aichhalden ein solches Instrument an und fuhr zur vergleichenden Hörprobe gleich weiter nach Königshofen im Elsass, wo eine Schwester-Orgel der ursprünglichen Oberndorfer Walcker-Orgel in Betrieb ist. Der Kirchengemeinderat nahm's zur Kenntnis – und wird vorerst nichts tun. Romppel: „Die Sache wird ruhen, bis wieder Sachlichkeit einkehrt.“ Für ihn steckt des Pudels Kern auch noch woanders: „Die Leute sind zufrieden mit dem vorhandenen Instrument.“ Michael Frädrich „Die in Aichhalden klang prima“, kommentierte Pfarrer Gerhard A. Romppel. Das Instrument in Königshofen hingegen sei „nicht in optimalem Zustand“ gewesen – auch ein Beispiel dafür, „was passiert, wenn die Kirchengemeinde kein 5 Hoch auf dem gelben Wagen sitzt Tom Dooley Allerlei Amüsantes beim Sommerfest / Bibel To Go für Konfirmanden Diese Republik hatte schon einen singenden Präsidenten. Warum soll dann ein Städtchen keinen singenden Pfarrer haben? Nun, Oberndorf hat einen. Walter Scheel trällerte einst „Hoch auf dem gelben Wagen“, Gerhard Romppel und seine Kirchengemeinderatsband nahmen sich des Folksongs „Tom Dooley“ an, just nach der gleichen Melodie. Und hatten noch allerlei andere Songs im Repertoire. Das war nur ein Steinchen im bunten Mosaik des Amüsanten, das beim Sommerfest der Evangelischen Kirchengemeinde auf dem Lindenhof geboten wurde. Rappelvoll war das Gemeindezentrum beim einleitenden Familiengottesdienst, in dem Romppel die Jahreslosung 2015 aufgriff: „Nehmet einander an, wie Christus Euch angenommen hat zu Gottes Lob“ und auf dieser Basis für Solidarität mit den Millionen von Flüchtlingen warb: „Hinter jedem Schicksal steht eine bewegende Geschichte.“ Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor unter Leitung von Michael Link, den beiden evangelischen Kindergärten und der KGR-Band. Für 22 junge Damen und Herren, den Konfirmanden des Jahrgangs 2016, hatte der Kirchengemeinderat eine „Bibel To Go“ parat, einen „Reiseführer durch die Bibel“, der in jede Jackentasche passt. Er soll seine Besitzer mit wesentlichen Informationen versorgen, damit sie das Buch der Bücher verstehen lernen. Auf jeden Fall bis zur Konfirmation im Frühling 2016 wird „Bibel To Go“ die jungen Menschen begleiten. Die kühle Temperatur hielt die Gäste nicht davon ab, sich anschließend im Freien niederzulassen, allerlei Speisen und Getränke zu genießen und sich eines bunten Programms zu erfreuen. Da war das Kinderhaus Regenbogen mit einer Spielstraße vertreten, der Kindergarten Rosenberg hatte einen Schminkstand aufgebaut, die Kinder beider Häuser ließen sich von der KGR-Band bei Liedern „Wie schön, dass Du geboren bist“ oder den Schlümpfen begleiten. Die Senioren vom Berg präsentierten sich mit einem Info-Stand, desgleichen das Team „Familiengottesdienst“. Eine Hipp-HoppGruppe trat ebenso auf wie eine Schar von Zumba-Tänzerinnen, und die Kinder übten sich im Torwandschießen. Erst recht groß war das Hallo, als die Oberndorfer Feuerwehr auftauchte und die Kleinen zu Rundfahrten ins rote Auto einlud. Und als Romppel das Lied von der „Stroßaboh“ zum Besten gab, warf er scherzhaft die Frage auf, ob wohl einer der Bürgermeisterkandidaten es für denkbar halte, die Impressionen vom Sommerfest Fotos: Thomas Nuglisch Menschen in der topografisch dreigeteilten Stadt mittels einer Straßenbahn leichter zusammen zu führen. Einige hundert Gäste erlebten einen unterhaltsamen Sonntag, an dessen Ende das Lied „Nehmt Abschied Brüder“ erklang und Romppel nicht müde wurde, den zahllosen Helfern und Unterstützern ein herzliches „Vergelt's Gott“ zuzurufen. Michael Frädrich 6 Weitere Impressionen vom Sommerfest 7 Oberndorfer Tafel arbeitet in neuen Räumen Umzug abgeschlossen / Nachfeier des 5-jährigen Bestehens Der Tafelladen in Oberndorf hat seine Arbeit in den neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Wohnung über dem Don-Bosco-Haus aufgenommen. Die offizielle Neueröffnung fand am 19. Juni 2015 statt. Gleichzeitig wurde das 5jährige Bestehen nachgefeiert. Zu diesem Anlass hatten sich Förderer, Mitarbeiter und Tafelmitstreiter eingefunden. Pastoralreferentin Helga Dlugosch begrüßte die Gäste in lockerer Runde im Don-Bosco-Haus, ehe sie zum offiziellen Teil überleitete. In einem bebilderten Rückblick ließ sie die vergangenen fünf Jahre Revue passieren – angefangen von der durch Pfarrer Thomas Elser aufgebrachten Idee eines Tafelladens über das erste Treffen der Interessierten, der Klärung von Finanzierungs- und Raumfragen, dem Abschluss eines Kooperationsvertrags zwischen Evangelischer und Katholischer Kirchengemeinde bis hin zum offiziellen Startschuss am 30. Juli 2009. in Baden-Württemberg, überbrachte ebenfalls Glückwünsche. Er stellte klar, dass es bei der Idee der Tafeln nicht um Almosen gehe, sondern darum, füreinander einzustehen. Die Tafeln in Baden-Württemberg würden nicht konkurrieren, sondern ausgleichen. Er stellte die Frage, was die Tafeln ausmache, und gab die Antwort in Form eines Reims: „Teilen, teilen, das macht Spaß, dann bekommt ein jeder was.“ Elf Prozent der Bevölkerung gelten heute als bedürftig. In Oberndorf selber ist die Zahl der berechtigten Bedarfsgemeinschaften von anfänglich 35 auf heute 80 angestiegen. Kirchengemeinderat Thorsten Sosinski überbrachte die Glückwünsche der Evangelischen Kirchengemeinde. Er dankte allen Beteiligten, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die der Betrieb des Tafelladens nicht möglich wäre. Gleichzeitig ging er auf den Umstand ein, dass mit dem Tafelladen eine Einrichtung gefeiert werde, die entstanden sei, um Mitmenschen mit dem Notwendigsten zu versorgen – und das in einer nicht als arm zu bezeichnenden Nation wie der Bundesrepublik Deutschland. Ebenfalls beleuchtet wurden die Highlights der vergangenen fünf Jahre: Aktionen für die Kunden des Tafelladens, Anschaffung eines Kühlautos, Teilnahme an der Regiotafel mit der da- Ein herzliches Dankeschön von Helga Dlugosch galt Elfriede und Hermann Stoll, Bianca Zeder, Carl-Friedrich Eder und Helmut Hollenbach. Hermann Stoll wurde für seinen besonderen Einsatz mit dem „Goldenen Hammer am Bande“ ausgezeichnet. Carl-Friedrich Eder wurde als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Oberndorfer Tafel verabschiedet. Für ihn wurde mit Helmut Hollenbach ein adäquater Nachfolger vorgestellt. Mitarbeiter des Tafelladens in gemütlicher Runde. Foto: Thorsten Sosinski mit verbundenen Möglichkeit, das Sortiment zu erweitern. Nicht immer lief alles reibungslos, doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen zueinander und sind auch heute noch fast alle mit aktiv dabei. Bürgermeister Hermann Acker überbrachte die Glückwünsche und den Dank der Stadt und betonte, dass das im Tafelladen erbrachte ehrenamtliche Engagement so durch den städtischen Personalkörper nicht leistbar wäre. Er sagte seinen Beistand ebenso zu wie die Unterstützung durch Verwaltung und Stadt. Rolf Göttner, Vorsitzender des Landesverbandes der Tafeln Im Anschluss an den offiziellen Teil bestand die Möglichkeit, die neuen Räume des Tafelladens zu besichtigen und noch ein paar gemütliche Stunden miteinander zu verbringen. Thorsten Sosinski 8 Sozialstation freut sich über neues Auto Volksbank spendet VR-Mobil / Drei Jahre lang im Einsatz Die Sozialstation Raum Oberndorf kann hilfsbedürftige Menschen jetzt noch besser unterstützen: Möglich macht dies die Spende eines Fahrzeugs durch die Volksbank SchwarzwaldNeckar eG. Dr. Udo Schlipf, Vorstandssprecher der Bank, hat dem Geschäftsführer der Sozialstation, Andreas Bronner, die Fahrzeugschlüssel des neuen VR-Mobils bereits überreicht. Gestiftet haben das Auto die Kunden der Genossenschaftsbank, indem sie Monat für Monat Gewinnspar-Lose erworben haben. „Die genossenschaftliche Idee steht für Solidarität und Förderung der Region. Mit der Spende von einem VR-Mobil wollen wir die Sozialstation Raum Oberndorf bei der Versorgung hilfsbedürftiger Menschen unterstützen. Wir verbessern die Mobilität der Pflege- und Hilfspersonen und damit die Betreuung der Menschen zu Hause“, unterstrich Schlipf bei der Übergabe. Mitglieder und Kunden kaufen, unterstützen diese das gesellschaftliche und soziale Netz in unserer Region“, sagt Schlipf. Das gesamte Spendenaufkommen der Bank aus dem Gewinnsparen beträgt in diesem Jahr etwa 41 000 Euro. Mit der Spende der VR- In den nächsten drei Jahren wird das neue VR Mobil der Sozialstation zu 11 000 Hausbesuchen unterwegs sein. Freudige Gesichter gab's bei der Übergabe (von links): Kajetan Spreter (Regionalmarktleiter Volksbank Schwarzwald-Neckar eG), Andreas Bronner (Geschäftsführer der Sozialstation Oberndorf), Dr. Udo Schlipf (Vorstandssprecher der Bank) Das Auto wird in den nächsten drei Jahren rund 80 000 Kilometer bzw. zu gut 11 000 Hausbesuchen im Einzugsgebiet der Sozialstation unterwegs sein. Es steht der Sozialstation auf Leasingbasis für drei Jahre zur Verfügung. Finanziert wird die Spende aus dem Spendentopf des Gewinnsparens der Volksbank. Mobile beteiligt sich die heimische Volksbank an einer Aktion der baden-württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken, die heuer insgesamt 111 VR-Mobile an gemeinnützige Pflege- und Sozialdienste in ganz BadenWürttemberg spenden. So funktioniert das Gewinnsparen: Ein Los kostet zehn Euro, davon gehen 7,50 Euro auf ein Sparkonto und 2,50 Euro sind der Spieleinsatz. Von diesem werden pro Los rund 63 Cent an gemeinnützige Einrichtungen in der jeweiligen Region gespendet. „Mit jedem Los, das unsere In einer Großveranstaltung am 24. Juli auf Schloss Solitude in Stuttgart hat die badenwürttembergische Sozialministerin Katrin Altpeter als Schirmherrin der Aktion „VR-Mobil“ die Fahrzeuge offiziell überreicht. 9 Kasualien Getauft wurden: Emely Derheim Joel Derheim Hannah Jauker Moritz Rapp Eddy Brunnmeier Lilly Klotschko Getraut wurden: Daniela Kipp und Andreas Digeser Sabine Weidenfelder geb. Ruopp und Walter Weidenfelder Bestattet wurden: Hans Georg Grieser Karin Röscheisen geb. Beck Edith Luppold geb. Hofmann Gerhard Schmohl Rose Holder geb. Schwaderer Christian Buchmüller Hilde Steidinger geb. Joost Anneliese Ruth Wolf geb. Gottfried Mitgehen und Begleiten ... Ehrenamtliche, kostenlose Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus Ich glaube an die Unsterblichkeit der Seele. Ökumenische Hospizgruppe Raum Oberndorf am Neckar Handy 0151 – 17 13 95 09 e-mail: [email protected] Die Wissenschaft hat uns bewiesen, dass sich nichts in Nichts auflöst. Also können sich auch die Seele und das Leben nicht in Nichts auflösen und sind daher unsterblich. Trauerbegleitung monatliches Treffen, 1. Samstag im Monat (außer August) von 15.00 bis 17.00 Uhr, Gemeindehaus „Quelle“ in Winzeln, Tel. 07402 – 34 15 89 Wernher von Braun Wir freuen uns über neue Mitarbeiter und beraten Sie gerne unverbindlich. Einladung zum Taizé-Gebet Immer am ersten Sonntag im Monat lädt unsere Gemeinde zum ökumenischen TaizéGebet in die Stadtkirche ein. Um 18 Uhr trifft man sich zum Einstimmen und Einsingen, das eigentliche Gebet beginnt um 18.30 Uhr. Nächste Termine sind der 4. Oktober und der 1. November. Das Treffen lehnt sich an die Gottesdienstpraxis der Communauté de Taizé an. Charakteristische Elemente sind neben Psalm, Fürbittgebet und Bibellesung vor allem meditative Gesänge. Das selbst gewählte Motto der Zusammenkunft in Oberndorf lautet „Singen – Beten – Zur Ruhe kommen – Gemeinschaft erleben“. Wer Interesse hat, sich textlich oder musikalisch einzubringen, oder wer eine Andacht vorbereiten oder anleiten möchte, kann sich jederzeit beim Pfarramt melden (Tel. 2259) oder bei Markus Riedl in Bochingen (Tel. 832 13). 10 Alle Gottesdienste in unserer Gemeinde im Überblick Änderungen entnehmen Sie bitte der Presse oder auf http://www.ev-kg-oberndorf.de Gottesdienste im Altenheim finden an jedem Freitag um 15.30 Uhr statt (kein Gottesdienst am 1. Freitag im Monat). Gemeinsame Gottesdienste (Stadt & Lindenhof) an hohen Feiertagen oder aus besonderem Anlass finden in der Regel um 10.00 Uhr statt. (A) mit Abendmahl (alkoholfrei) So., 20.09.15 10.00 h Gottesdienst mit Taufe im Gemeindezentrum (A) So., 27.09.15 10.00 h Gottesdienst in der Stadtkirche Sa., 03.10.15 18.00 h Ökumenischer Erntedankgottesdienst in der Katholischen Kirche in Altoberndorf mit dem Kindergarten Altoberndorf So., 04.10.15 10.00 h Erntedankgottesdienst im Gemeindezentrum mit dem Kinderhaus Regenbogen So., 04.10.15 18.30 h Taizé-Gebet in der Stadtkirche So., 11.10.15 09.00 h Gottesdienst im Gemeindezentrum (A) So., 18.10.15 10.00 h Gottesdienst in der Stadtkirche So., 25.10.15 10.00 h Gottesdienst mit Taufe im Gemeindezentrum Sa., 31.10.15 19.00 h Reformationsabend in der Stadtkirche So., 01.11.15 10.00 h Gottesdienst zur Reformation in der Stadtkirche So., 01.11.15 18.30 h Taizé-Gebet in der Stadtkirche So., 08.11.15 10.00 h Gottesdienst im Gemeindezentrum So., 15.11.15 10.00 h Gottesdienst im Gemeindezentrum Mi., 18.11.15 18.00 h Gottesdienst zum Buß- und Bettag im Gemeindezentrum (A) So., 22.11.15 10.00 h Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag in der Stadtkirche So., 29.11.15 10.00 h Gottesdienst zum 1. Advent in der Stadtkirche Mi., 02.12.15 18.00 h Adventsandacht in der Stadtkirche So., 06.12.15 10.30 h Gottesdienst zum 2. Advent in der Katholischen Kirche in Altoberndorf So., 06.12.15 18.30 h Taizé-Gebet in der Stadtkirche Mi., 09.12.15 18.00 h Adventsandacht in der Stadtkirche So., 13.12.15 10.00 h Gottesdienst zum 3. Advent in der Stadtkirche Mi., 16.12.15 18.00 h Adventsandacht in der Stadtkirche So., 20.12.15 10.00 h Gottesdienst zum 4. Advent im Gemeindezentrum Heiligabend Do., 24.12.15 15.00 h Familiengottesdienst im Gemeindezentrum Heiligabend Do., 24.12.15 17.00 h Gottesdienst in der Stadtkirche Fr., 25.12.15 10.00 h Gottesdienst zum 1. Weihnachtsfeiertag in der Stadtkirche Beratungstermine der BruderhausDiakonie in den Räumen der Ev. Kirchenpflege Oberndorf – Pfalzstraße 1 Die nächsten Beratungstermine finden statt (jeweils in der Zeit von 9.00 Uhr bis 10.30 Uhr) am Montag, 19. Oktober 2015 Montag, 16. November 2015 Montag, 21. Dezember 2015 11 „Ein feste Burg ist unser Gott“ Ist das populärste Kirchenlied Martin Luthers. Luther schrieb es nicht als Hymne des Protestantismus, sondern als Trostlied. „Ein feste Burg“ ist das am meisten missverstandene und missbrauchte evangelische Kirchenlied überhaupt. Um Luthers Text zu verstehen, ist es hilfreich, die vielfältigen biblischen Bezüge wahrzunehmen, die in diesem Lied anklingen. Martin Luther hat dem „Volk aufs Maul geschaut“ – er hat Melodien aus dem Wirtshaus aufgenommen und Texte der Reformation dazu gedichtet, dadurch wurde das Anliegen der Reformation rasant in allen gesellschaftlichen Schichten verbreitet. Reformationsabend Kultur - Geschichte - Gegenwart Benina Berger REFORMATIONSABEND 31.10.2015 19 UHR EVANGELISCHE STADTKIRCHE OBERNDORF Studium Bachelor "Music & Movement" mit Gesang Tanzdozentin, Selbstständige Stimmartistin, Sängerin, Tänzerin und Performerin Mitwirkende Benina Berger Michael Link Tanz & Gesang Orgel Band „OIFACH SO“ Reiner Engelkes Gerhard Freudenberger Jörn Gräfe 12 Gerhard A. Romppel Gitarre & Sprecher Cajon & Sprecher Baß & Sprecher Gitarre & Moderator
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