Ein Welpe zieht ein! Eine informative Broschüre nicht nur für Ersthundbesitzer! Ein Welpe kommt ins Haus Aber… … bevor das geschieht, solltest Du einmal ganz tief in Dich gehen und Dich ehrlich fragen, ob es überhaupt für Dich und Deine Familie Sinn macht Dein/Euer Leben mit dem Leben eines Hundes teilen zu wollen! Natürlich ist es eine Bereicherung, aber da wir hier über ein Lebewesen sprechen, muß uns und Dir von Anfang an klar sein, daß ein Hund individuelle und zum Teil sehr spezielle Bedürfnisse hat, die es zu erfüllen gilt. Diese Bedürfnisse sind nicht statisch, sondern werden sich im Laufe seines Lebens verändern und Dich immer wieder aufs Neue vor die Herausforderung stellen diesen respektvoll gerecht zu werden. Folgende Fragen stelle Dir bitte möglichst vorher: Willst und kannst Du Dich einlassen auf das Abenteuer Hund, in guten wie in schlechten Tagen und das sein Leben lang? Willst und kannst Du über lange Zeit Verantwortung tragen und damit auch Abstriche machen – egal in welcher Richtung - von Deinem bisherigen Leben? Nur wenn Du diese Frage ausnahmslos mit einem Ja beantworten kannst, bist Du wirklich bereit für den nächsten Schritt! Welcher Hund, Rassehund oder Mischling, letztendlich der Richtige für Dich ist, entscheidest Du ganz allein. Ebenso liegt es überwiegend an Dir, wie Dein Hund sich entwickelt. Mit der Adoption eines Welpen verpflichtest Du Dich für ihn zu sorgen, immer für ihn da zu sein, ihn vor Belästigungen zu schützen, Dich aber auch darum zu kümmern, daß Dein Hund niemanden belästigt, das ganze Hundeleben lang! Um einen kleinen Einblick zu geben, was Du alles bedenken solltest und wie vielschichtig die Auseinandersetzung mit der Spezies Hund schon ganz am Anfang tatsächlich ist, sind hier folgende Anregungen zusammen getragen: Seite 2 Die Ankunft: Bei der Ankunft des Welpen in seinem neuen Zuhause in Deiner Familie sind alle Mitglieder des Haushaltes anwesend. Bereits vorhandene Hunde dürfen den Kleinen zuerst begrüßen, während sich die Menschen ruhig (Kinder sitzen) im Hintergrund halten. Bei seiner Erkundung der näheren Umgebung nimmt der Neuankömmling Kontakt zu den menschlichen Familienmitgliedern auf. Erwidert dies freundlich! Wichtig dabei ist, dass Kinder den Welpen auf keinen Fall hochheben dürfen. Beachte: Die Aufregung des gegenseitigen Kennenlernens bleibt in der Regel nicht folgenlos. Die erste „Pfütze“ wird kommentarlos entsorgt (ebenso wie die folgenden), der Welpe wird nicht im Anschluss zu dem für das Geschäft vorgesehenen Ort (Garten oder anders) getragen, weil er dadurch lernt „ich muss mich aufregen, um hinaus zu kommen“! Ein Welpe ist ein Lebewesen, keine Trophäe zum überall Herumzeigen und für jedermann zum Angrapschen! Die menschenfreie Ruhezone: Ein Hundekorb, eine Decke oder anderes stell Deinem Welpen zur Verfügung! ER wird entscheiden, ob, zu welchem Zeitpunkt oder an welchem Ort der Wohnung/Haus er seine „menschenfreie Zone“ annehmen wird. Das bedeutet, hier ist sein Reich, hier darf er sich zu jeder Zeit ungestört zurückziehen! Dein Hund hat das Recht auf seine Ruhezone, niemand darf ihn dort stören! Seite 3 Die artgerechte Fütterung: Bei der Auswahl des Futters bedenke bitte, dass je nach Alter des Welpen unterschiedlich lange Verdauungszeiten vorliegen. Mit 8 Wochen ist der Kleine, direkt von der Milchbar der Mutter kommend, gewohnt steten Zugang zur Futterquelle zu haben. Dies berücksichtigst Du bei der Anzahl und Menge der Futtergaben. Bei in Wasser eingeweichtem Trockenfutter (zu Beginn bitte das beim Züchter verwendete Trockenfutter geben, später mit der eigenen Wahl ausgewogenem Welpenfutter vermischen!) sind ca. 5, beim BARFen (Biologische Artgerechte Rohfütterung) ca. 7-8 Fütterungen pro Tag nötig. Dies reduzierst Du ab einem Welpenalter von 10 Wochen auf 3 (eingeweichtes Trockenfutter) bzw. 5-6 beim BARFen. Die Verdauung Deines Kleinen benötigt ca.12 Stunden für die Trockenfutterration und ist um die Hälfte schneller bei Rohfutter. Der Welpe darf in der ersten Zeit stets so viel fressen wie er möchte und das möglichst ungestört. Frisches Wasser bitte IMMER bereit stellen! Ein Welpe/der Hund ist ein Raubtier! Fleisch ergänzt mit Früchten und Gemüse ist daher artgemäße Nahrung! Das große und kleine Geschäft: Schläft der Welpe ein, erschöpft von den vielen Eindrücken, trägst Du ihn sofort nach dem Aufwachen hinaus, um ihn sein Geschäft machen zu lassen! Auch nach dem Fressen gilt – RAUSBRINGEN, damit der Kleine sein Geschäft erledigen kann. Sollte er nach dem Fressen spielen wollen, achte unbedingt darauf, dass er nicht rennt oder springt, weil es zu einer gefährlichen und unter Umständen tödlichen Magendrehung kommen kann. Alternativ kannst Du ihm alle bodennahe Spiele (Zerr-, Seite 4 Such- und Kontaktspiele) anbieten. Auch die Gabe von rohen nicht splitternden Rinderknochen ist zum Beispiel als Beschäftigung erlaubt. Ein ca. 8 Wochen alter Welpe muss etwa alle 3 Stunden, ein ca. 10 Wochen alter ca. alle 4 Stunden hinaus, um sein Geschäft zu erledigen, auch in der Nacht! Das heißt für Dich: Wecker stellen! Beachte: Der Garten ist während des ersten halben Jahres der ideale Gassiplatz. Steht Euch dafür kein Garten zur Verfügung gilt die Regel: Geschäft erledigt (und per Beutel entsorgt!), zurück nach Haus! Beobachte Deinen Welpen, nach einiger Zeit erkennst Du die Zeichen, die Dir sagen, dass er mal wohin muss! Einen Welpen mit der Nase in sein Malheur/ seine Pfütze zu drücken ist rohe üble Gewalt! Gesundheit und Pflege: Hat Dein Kleiner sein großes Geschäft erledigt, wirf immer einen Blick darauf! Ist der „Haufen“ ziemlich fest, bröckelig und von weißer Konsistenz kann es sein, dass Dein Hund zu viel Knochen/ Knochenmehl bekommt! Zu dünner Kot ist ein Zeichen für ein Unwohlsein des Welpen. Das kann verschiedene nicht zu unterschätzende Ursachen haben. Beispielsweise Spul- und Hakenwürmer, die der Kleine immer wieder bei der Erkundung seiner neuen Umgebung aufnehmen kann, könnten der Grund sein. Ein Tierarzt des Vertrauens möglichst aus Deiner Umgebung hält für die regelmäßige Entwurmung geeignete Präparate bereit. Ebenso berät er Dich bei den notwendigen Impfungen und bei der vorbeugenden Behandlung gegen weitere Parasiten wie Flöhe, Zecken u.a. oder wenn Dein Kleiner mal krank ist! Zur Pflege Deines Hundes gehört das Bürsten (und/oder Trimmen) des Felles, die Kontrolle und bei Bedarf das Reinigen der Ohren, der Augen und der Pfoten/Krallen. Das Fell des Hundes reinigt sich in der Regel Seite 5 selbst und bedarf eigentlich nur im arg riechenden oder stark modderigen Notfall eines warmen Bades. Beachte: Das Tragen des Welpen ist besonders auf Treppen aus gesundheitlichen Gründen notwendig. Beachte: Wenn Dein Hund winselt, weint oder sich anders als sonst verhält, dann ist etwas nicht in Ordnung – es hat immer einen Grund! Es liegt in Deiner Verantwortung, die Ursachen herauszufinden, notfalls mit Hilfe eines Tierarztes! Einige Hundehalter sind der Meinung, dass ihr Hund sie nur ärgern wolle. Das ist eine rein menschliche Annahme, anderen böse Absichten zu unterstellen! Hunde wollen ihren Menschen stets gefallen! Sie leben im Hier und Jetzt, denken weder an die Zukunft noch leben sie in der Vergangenheit – noch hegen sie böse Absichten. Eine wohl dosierte Mischung aus Bewegung und Spiel, genügend Schlaf, gesunder Ernährung und vor allem ausreichend liebevollen Kontakt zu seinen Menschen sorgen primär dafür, dass es Deinem Kleinen gut geht! Die Zähne: Der Welpe hat wie kleine Kinder auch ein Milchgebiss, welches er mit 4-6 Monaten Stück für Stück in ein bleibendes Gebiss wechselt. Während des Zahnwechsels nimmt seine Kauaktivität zu, geeignetes Spielzeug erleichtert dem Kleinen das Ganze. Fütterst Du Deinen Hund mit Fertigfutter dann achte bitte darauf, dass er sich regelmäßig an einem Knochen die Zähne „sauber kauen“ kann! Passende Spielzeuge, wie Taue aus besonderem Material, helfen ebenfalls bei der Zahnreinigung. Du kannst Deinen Hund natürlich auch daran gewöhnen, dass Du ihm regelmäßig die Zähne putzt! Beachte: Schuhe sind als Kauersatz nicht nur während des Zahnwechsels bei Welpen beliebt! Also, die guten Schuhe wegräumen! Seite 6 Der Alltag: Es ist für alle im Haushalt lebenden Mitglieder wichtig, bald zum Alltag über zu gehen und dabei aber stets Rücksicht auf den kleinen Vierbeiner zu nehmen. Auf diese Weise wird der Welpe nach und nach mit der alltäglichen Geräuschkulisse (TV, Staubsauger, Waschmaschine, etc.) vertraut gemacht. Kinder und Welpen verstehen sich normalerweise gut, dennoch sollten Kinder angehalten werden, ruhiger zu sein, besonders in Lautstärke und Spiel und dies selbstverständlich unter Aufsicht Erwachsener. Natürlich muss der Welpe UNGESTÖRT ausschlafen dürfen. Nachts darf der Kleine in Deiner Nähe schlafen. Dies schließt idealerweise Dein Bett mit ein. Beachte: Dein kleiner Hund spielt wie jedes andere Baby auch die Hauptrolle in Deiner Familie! Sprich/ruf ihn ab der ersten Minute immer liebevoll mit Namen an. Auch Höflichkeit und Respekt ihm gegenüber sollen nicht vergessen werden! Dazu gehört ein ehrliches „Entschuldigung“ genauso wie „Bitte“ und „Danke“! Prinzipiell sollte der Welpe in den ersten vier Wochen in dem neuen Zuhause - nie alleine gelassen werden, danach erst Schritt für Schritt ans Alleinsein herangeführt werden - keinen Kontakt zu unbekannten Hunden haben sowie - keinen Kontakt zu fremden Personen haben. (z.B. Familienfeierlichkeiten im eigenen Haus werden verschoben) Dies ist wichtig, um das Vertrauen des Kleinen zu SEINER Bezugsperson oder -personen aufzubauen und zu festigen. Ignoriere nie Deinen Welpen und seine Bedürfnisse! Er ist gerne nah bei Dir, da fühlt er sich sicher und geborgen! Geschirr und Leine: Nach der häuslichen Eingewöhnungsphase von ca. 1 bis 2 Wochen kannst Du mit dem Anlegen von Geschirr und Leine beginnen. Mach Deinen Kleinen erst einige Tage minutenweise mit dem Geschirr vertraut, bis er es wie selbstverständlich trägt! Der Handel hält passende gepolsterte Geschirre in allen Größen bereit! Achte beim Kauf auf die Größenverstellbarkeit, denn Dein Kleiner wächst ja noch! Seite 7 Beachte: Ein Halsband ist ungeeignet, da der Welpe (wie übrigens ein großer Hund auch) sich durch Ziehen an der Leine und dem damit verbundenen Druck auf den Hals und die Nackenwirbelsäule Schädigungen zuziehen kann. Ebenso ungeeignet ist eine s.g. Flexizugleine, an der ein Hund permanent nach vorne ziehen muss, um Raum zu gewinnen und die somit immer auf Spannung steht. Das allererste Leinentraining ist immens wichtig, damit der Hund später ruhig an der Leine geht. Hier eine etwas ausführlichere Anleitung: Beginne damit an einem Ort, wo keine Hindernisse im Weg herumstehen (z.B. Garten, Flur)! Der Welpe wird entweder a) sofort anfangen, sich gegen das Festhalten (Leine, Geschirr) zu wehren, er wird sich ins Geschirr werfen, herum hüpfen und alles daran setzten, dieses Ding, das ihn hält, loszuwerden. Du hockst Dich nieder, hältst das Ende der Leine (denke daran, 2 m!) fest und lockst Deinen Welpen mit süßer Stimme (leise sprechen, ruhig bleiben, nicht übertrieben quietschen) zu Dir heran. Er wird zunächst evtl. nicht reagieren. Du verharrst in dieser Position, hältst die Leine fest, gibst weder nach noch ziehst Du den Kleinen zu Dir heran, du hältst einfach nur fest und begrenzt dadurch den „Spielraum“. Das ist sehr wichtig für jedes künftige „an der Leine gehen“. Wenn Dein Welpe auf Dein Locken reagiert und zu Dir kommt, lässt Du die Leine in ihrer vollen Länge, Du holst die Leine nicht ein, sondern lässt sie einfach liegen, tröstest Deinen Kleinen. Du wartest so lange ab, bis der Kleine ruhig bleibt und nicht mehr gegen die Leine und das Geschirr kämpft. Das kann u. U. eine ganze Weile dauern. Wann immer Dein Hund dabei zu Dir kommt, lobst Du ihn (verbal und leise), streichelst ihn und lässt ihn wieder gehen. Es ist von enormer Wichtigkeit, dass Du gehockt bleibst und absolut passiv! Wenn Du hier falsch reagierst, kann es bereits jetzt zu einem Vertrauensbruch kommen, noch bevor Du Gelegenheit hattest, eine Beziehung zu Deinem Hund aufzubauen. Das wäre nicht nur schade, sondern für die weitere Entwicklung mehr als schädlich! Wenn Dein Hund jetzt also gelernt hat, dass er nicht weiter als 2 m von Dir weg kann, sich aber innerhalb dieser Begrenzung frei bewegen kann, stehst Du auf und gehst – Deinen Hund leise lockend, ein paar Seite 8 Schritte vorwärts. Auch jetzt hältst Du lediglich das äußerste Ende der Leine fest. Sobald der Welpe wieder anfängt, sich aufzulehnen, bleibst Du stehen und tust gar nichts, außer ihn wieder zu Dir zu locken. Die ganze Übung sollte nicht länger als 3 Minuten dauern, nachdem Dein Hund aufgehört hat, sich aufzulehnen. Dann nimmst Du ihm das Geschirr ab, lobst ihn (wieder mit Kraulen, Spielen – nicht mit Leckerli) und Schluss! Einige Stunden später wiederholst Du das Ganze, niemals länger als 3 Minuten! Oder: b) er bleibt stocksteif stehen und bewegt sich gar nicht mehr. In diesem Fall lockst Du ihn zu Dir, ganz vorsichtig und gehst, wenn er bei Dir ist und Du ihn kurz gestreichelt hast, ein oder zwei Schritte rückwärts und lockst ihn wieder. Das wiederholst Du so lange, bis er sich an die Sache gewöhnt hat. Wenn Du das nicht innerhalb von 5 Minuten hinbekommst, hörst Du trotzdem auf wie oben beschrieben (Geschirr ablegen, spielen oder kraulen und Schluss) Auch dann wiederholst Du das einige Stunden später. Meist ist es mit höchstens 4 Wiederholungen getan und der Kleine hat begriffen, dass die Leine ihn begrenzt. Zieh bitte niemals aktiv an der Leine! Nimm niemals die Leine kürzer! Und vor allem, werde niemals ungeduldig! Selbstverständlich ist für Welpen ohne direkten Zugang zu einem gesicherten Garten das Anlegen eines Geschirrs mit Leine beim Verrichten des Geschäfts PFLICHT – Safety first (Sicherheit an erster Stelle) - nicht zu verwechseln mit dem Gehen an der Leine! Beachte: Der Folgetrieb wird beim Welpen bis zur 8. Woche von der Mutter gelernt. Diesen kann man sich sehr gut bis zur 10. Woche zu Nutze machen. Sollte der Welpe diese Lernphase aus welchen Gründen auch immer (von Mutter verstoßen, zu früh von der Mutter getrennt worden, etc.) verpasst haben, kennt er keinen Folgetrieb! Das bedeutet, dass Du nicht automatisch davon ausgehen kannst, dass der Welpe Dir, seinem Menschen, unbedingt folgt. Seite 9 Wie der Wolf zum Hund wurde: An dieser Stelle bietet sich ein kleiner Exkurs in die Geschichte des Haushundes und das Leben seiner Vorfahren an, die jeder Hundebesitzer kennen sollte. Hunde stammen eindeutig vom Wolf ab. Man nennt diesen Vorgang auch Domestizierung. Wissenschaftler vermuten, daß die Domestizierung des Hundes vor ca. 19000 bis 40000 Jahren begann. Wissenschaftler stellten sich auch die Frage, warum sich ausgerechnet Wölfe den Menschen anschlossen, es hätten ja auch Füchse oder andere Tiere sein können. Sie kamen zu folgendem Schluß: Der Wolf schloss sich dem Menschen an und wurde zum Hund, weil er in der menschlichen Familie ähnliche Sozialstrukturen vorfand wie in der Wolfsfamilie. Das Zusammenleben von freilebenden Wölfen in einem Rudel, so der biologische Begriff einer Wolfsfamilie, wird heute wie damals durch komplexe soziale Regeln bestimmt. Eine Familie besteht aus dem Elternpaar, welches meist ein Leben lang zusammen bleibt, und Welpen aus dem aktuellen Wurf des Jahres. Oft gehören auch Wölfe aus den Würfen der Vorjahre dazu, vereinzelt auch Alttiere. Die Arbeit wird geteilt, es gibt Jäger, Wächter und Kindergärtner. Die FÜRSORGE des Rudels gilt allen, auch älteren und kranken Tieren. Seite 10 Dieser soziale Zusammenhalt und die Zuverlässigkeit der Familie ermöglicht den Wölfen die Anpassung und somit ein Überleben in den verschiedensten Gebieten der Erde. Wie geht die Erziehung des Nachwuchses in einer Wolfsfamilie von statten? Die gesamte Familie ist daran beteiligt. Die Wolfseltern tragen die Verantwortung! Alle gemeinsam sorgen für Futter, Sicherheit, Schutz und dafür, dass die Wolfskinder all das lernen, was sie für ihr zukünftiges Wolfsleben benötigen, damit sie in der Wildnis überleben können. Bis zu einem bestimmten Alter genießt der Wolfsnachwuchs beinahe sämtliche Freiheiten. Er tanzt den Alttieren sprichwörtlich auf der Nase herum. Benimmt ein Wolfskind sich daneben, insbesondere, wenn es um seine eigene Sicherheit geht, dann wird es zur Ordnung gerufen. Dabei kommen auch mal kurzzeitig die Zähne, knurrende Laute und teilweise der Körper zum Einsatz. Wölfe erziehen aus der Situation heraus, aber niemals mit Vorsatz. Das heißt, kein Wolf schafft eine Situation, wo er von vorn herein weiß, dass ein Welpe darauf hineinfällt und anschließend dann vom Alttier bestraft wird . Instinktiv werden sämtliche seelischen Grundbedürfnisse wie Respekt, Neugierde, Gefühle, Erfahrungsräume, Mitsprache, Intimität, Bewegung , Sicherheit, Vertrauen, Liebe, Ruhe und Gewaltfreiheit erleben und erfahren, in einer Wolfsfamilie befriedigt! Ein Wolfsrudel lebt nach individuellen Regeln. Die bestehen einerseits aus den Verhaltensregeln der Natur, die unter anderem das Überleben Seite 11 des Rudels sichern und andererseits sind sie bedingt durch das Umfeld, in dem das Rudel lebt. Nach diesen Regeln werden Grenzen gesteckt, die in bestimmten Situationen fließend sein können. Eine Wolfsfamilie wohnt beispielsweise am Fluss. Dieser Fluss führt im Frühjahr Hochwasser, während er zu den anderen Jahreszeiten ein ganz flaches ruhiges Gewässer ist! Im Frühjahr ist der Aufenthalt am Flussufer gefährlich, also werden die Welpen lernen, dass sie dort zu der Zeit nichts zu suchen haben. Zu den anderen Jahreszeiten wird diese Grenze gelockert, weil sie nicht mehr lebensbedrohlich für die Kleinen ist. Das Setzen dieser Grenze macht also einen Sinn für alle Beteiligten und gilt in erster Linie dem Schutz des Nachwuchses! Das Lernen, sich innerhalb von Grenzen zu bewegen, die unter bestimmten Umständen fließend sein können, ist Erziehung. Die Wolfseltern bieten den Familienmitgliedern Sicherheit und eine souveräne Führung ohne diese gravierend in ihrer persönlichen Entwicklung und Entfaltung zu behindern! Das tun sie, weil sie auf Grund ihres Alters die meiste Erfahrung besitzen und nicht, wie noch häufig propagiert, weil sie am stärksten sind und sich durch Machtkämpfe diese Stellung eroberten! Seite 12 Einige überholte Erziehungsmethoden bedienen sich noch dieses Irrglaubens. Wissenschaftler haben schon seit einiger Zeit festgestellt, dass ein freilebendes Wolfsrudel aus einer Familie besteht, in der keine permanent zu verteidigende Rangordnung herrscht. Durch die souveräne Führung der Alttiere kann sich ein stabiler sozialer Familienverband entwickeln! Dein Hund sieht Deine Familie als seinen sozialen Familienverband an. Das wölfische Erbe Deines Hundes ist sozusagen die Fähigkeit, sich freiwillig in Deine Familie einzubinden, ein Teil davon zu sein! Das soziale Erbe: Wie sieht es nun aus in der hoch entwickelten Familie Mensch der westlichen Welt von heute, in der Mensch und Hund zu Hause sind? Gibt es noch so viele Gemeinsamkeiten in den sozialen Familienstrukturen wie damals, zu Zeiten der Domestikation? Die menschlichen Familien sind heute deutlich kleiner als früher. Das gesellschaftliche Leitbild ist eine ungebundene Lebensführung. Die Kinder werden in eine scheinbar heile Welt geboren, wobei heile Welt in erster Linie ein heiler materieller Status bedeutet - schicke Wohnung, Familienauto und ein gesicherter Job. Dieser Status erhält Vorrang vor einer sozial stabilen Familienkonstellation. Eltern verbringen weniger Zeit mit ihren Kindern (und Hunden!) und stehen auch emotional weniger für sie zur Verfügung. Dazu kommt ein ungeheurer Einfluss von Außen, dem sich der Mensch immer bereitwilliger ausliefert. Die Meinungen anderer sind wichtiger als Empathie, Bauchgefühl und die eigene Intuition. Seite 13 Die Gesellschaft beherrscht ein konsum-medial bestimmtes Weltbild. Mit dieser Beeinflussung leben Kinder wie Erwachsene jeden Tag. Die Menschen reduzieren den Wert ihres Gegenübers oft nur auf die Funktion. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Gegenstand oder ein Lebewesen handelt. Der Hund vertraut auf seine Familie, so wie er es von seinen Ahnen in die Wiege gelegt bekam. Allerdings ist die menschliche Familie längst nicht mehr so zuverlässig und vertrauenswürdig. Der Mensch versucht in der heutigen Zeit durch Kontrolle und Dressur den einstigen Partner und Freund Hund zu einer funktionierenden Marionette zu machen! Damit bringt der Mensch den Hund in schwere körperliche und seelische Bedrängnis. Der Hund ist ein fühlendes soziales Lebewesen mit seelischen Grundbedürfnissen in Deiner intakten Familie! Der Methodenwahnsinn in der Hundeerziehung Sicherlich hast Du Dich als (zukünftiger) Welpenbesitzer mit den verschiedenen Methoden der Hunderziehung befaßt. Hinterfrage und prüfe kritisch jede dieser Methoden, welche Folgen sie letztendlich für Dich und Deinen Hund haben kann! Jede dieser Methoden beansprucht für sich die außergewöhnliche Erziehungsmethode zu sein, mit der der Mensch seinen Hund zu dem gesellschaftlich geforderten Musterhund macht, der zu jeder Zeit kontrollierbar ist! Bilde Dir Deine eigene Meinung! Höre nicht auf alles, was man Dir als „gut“ verkaufen will. Höre auf Dein Herz! Seite 14 Viele Erziehungsmethoden basieren auf dem Irrglauben, dass der Hund den Menschen dominieren wolle! Der Mensch müsse dem Hund permanent zeigen, wer der Herr im Hause ist. Darum wird der Hund ständig gemaßregelt, kommandiert und kontrolliert. Über Bestrafung (auch Ignorieren ist Strafe!), Ausgrenzung (keine Teilhabe am Familienleben) und Einschränkung (von Ressourcen und Bedürfnissen wie Fressen und Spielzeug, aber auch Sozialkontakten) wird dem Hund seine soziale Kompetenz und somit seine Würde genommen. Ganz viele moderne Erziehungskonzepte werden als die guten Supermethoden angepriesen, weil der Hund nur über die s.g. positive Bestärkung trainiert wird. Diese Methoden verfolgen ebenfalls nur ein Ziel: Der Hund soll mit Hilfe von Trainings kontrolliert werden und funktionieren – mit denselben fatalen Folgen für den Hund: Den Verlust seiner sozialen Kompetenz und seiner Würde. Ob über Strafe erzwungen oder positiv belohnt: Das Ziel, über Dressur einen funktionierenden Hund zu erschaffen, ist und bleibt unsinnig! Für über Gefühle und Emotionen agierende und kommunizierende Lebewesen wie den Hund ist eine solche Gefühlskälte und die Reduktion auf das „Funktionieren“ unverständlich und im höchsten Maße verunsichernd. Als Ergebnis stellen sich entweder Probleme im Zusammenleben mit seinen Menschen oder Artgenossen ein oder die Hunde resignieren und fügen sich in ein „emotionsloses Leben“! Sinnvolle Erziehung: Erziehung findet immer dort statt, wo eine Familie, ein Mensch und Hund zusammen lebt, wo man zusammen ist, gemeinsam aufsteht, spazieren geht, spielt, usw. keinesfalls auf einem Hundeplatz oder einem Trainingsgelände! Seite 15 Die Erziehung Deines Welpen ist also ganz alltäglich und selbstverständlich und irgendwie unspektakulär. Fünf Säulen einer guten Erziehung spielen bei der Förderung der Entwicklung Deines Hundes eine bedeutende Rolle und können als Grundsätze Eures guten Miteinanders angesehen werden: Emotionale Wärme Hierzu gehört, Deinem Welpen/Hund echte Anteilnahme zu zeigen und sich ihm aufmerksam zuzuwenden. Dies kann sich in Körperkontakt – wobei dieser nicht erzwungen werden darf, aber auch durch Lächeln, Trost und Blickkontakt o.ä. zeigen. Achtung und Respekt Hunde verhalten sich aufgrund ihrer Art und auch aufgrund der jeweiligen Entwicklungsstufe anders als Menschen. Dies solltest Du Dir immer wieder bewusst machen und Deine volle Aufmerksamkeit auf die gerade aktuelle Entwicklungsstufe sowie das normale Verhalten des Hundes lenken. Dabei spielt auch Vertrauen in die Fähigkeiten Deines Hundes und Respekt eine bedeutende Rolle. Kooperation Kooperation bedeutet, dass Du darauf achtet, das Wesen, die Emotionen und den Entwicklungs- und Gemütszustand des Hundes in Entscheidungen mit einzubeziehen. Es geht also um Euer Miteinander, aber auch um das gegenseitige Verstehen und manchmal auch darum, um das Verständnis des anderen zu kämpfen. Struktur und Verbindlichkeit Für Deinen Welpen ist es sehr wichtig, dass er Verlässlichkeit und Kontinuität spürt und so für sich Handlungssicherheit gewinnt. Dazu ist es wichtig, dass klare Regeln und Strukturen festgelegt und kommuniziert werden und sich alle, auch die Menschen Eurer Familie, daran halten. Umfangreiche Förderung Dein Hund sollte von Dir in allen Bereichen – also in intellektuellen, motorischen und sinnlichen Bereichen – gefördert und unterstützt werden. Dadurch lernt er, ebenso wie ein Kleinkind, Zusammenhänge herzustellen und zu verstehen. Für die Persönlichkeitsentwicklung Deines Hundes ist die Bindung zu Dir und Deiner Familie, seinen Menschen, äußerst wichtig, wesentlich wichtiger als die Bindung zu Artgenossen. Seite 16 Verstehe diese fünf Säulen als Deinen Richtungsweiser. Euer Alltag ist natürlich deutlich vielschichtiger. Keiner ist fehlerfrei und Du als (frischer) Hundehalter bist kein Erziehungsroboter. Daher ist insbesondere Deine Selbstreflexion und Selbstakzeptanz eigener Unzulänglichkeiten sowie Selbsterziehung der Schlüssel zum Erfolg und weniger das fehlerfreie Erziehen. Dazu gehört, Fehler zu erkennen und jeden Tag aufs Neue zu korrigieren und so an sich zu arbeiten. Beachte: So genannte Erziehungshalsbänder mit Strom, Stacheln, Zischen oder Wasser fügen dem Hund Schmerzen zu. Diese „Hilfsmittel“ sind bösartige Folter – also Hände weg! Beachte: Du und Deine Liebe sind die beste Motivation für Deinen Hund! Permanente Leckerlibelohnung und unnatürliche Lockrufe hingegen stören Euren sozialen Kontakt zueinander. Der Hund tut nur noch was für eine Belohnung. Du bist nur der Leckerliautomat, als Mensch wirst Du so uninteressant für Deinen Hund! Möchtest Du das? Beachte: Die einzigartigen Umstände, wie Wohnung oder Haus, Stadt oder Dorf, in der Deine Familie lebt, sowie Dein soziales Umfeld privat wie auch arbeitsmäßig ist für den Kleinen maßgebend. Er wird in diesem einmaligen Umfeld seinen Platz finden! Beachte: Der Mensch und somit Du übernimmst die Rolle der Eltern und bietest ihm Liebe, Vertrauen, Geborgenheit und Schutz. Dein Hund ist ein Lebewesen, welches die gleichen (seelischen) Bedürfnisse hat wie ein kleines Kind! Du trägst die Verantwortung, von Beginn an! Nimmst Du Deinen Welpen nach den oben angeführten Säulen und Regeln in Deine Familie auf, wird er Dir zukünftig vertrauensvoll folgen und zu Dir stehen. Gehorsamkeitsübungen, wie Sitz, Platz und Fuß sind Dressur und haben nichts mit Erziehung zu tun! Seite 17 Der Rückruf: Rufen und der Hund kommt – natürlich ist das der Wunsch eines jeden Hundebesitzers. Ab der 16. Woche beginnst Du beim Spielen den zuverlässigen Rückruf einzubauen, dessen anfängliches Nichtbefolgen unbedingt Konsequenzen haben muß, die sich wie folgt darstellen können: Du rufst Deinen Welpen und er kommt nicht, dann wäre … Beispiel eins: … Deine Konsequenz, daß Du Dich umdrehst und weggehst. Dein Welpe lernt so, daß sein Mensch weg ist, wenn er nicht auf den Ruf reagiert. Beispiel zwei: … für Deinen Hund die Konsequenz, das er das Gefühl bekommt, er hätte etwas Spannendes verpaßt. Du beschäftigst Dich dafür intensiv mit einer Stelle auf dem Boden, kommt nun Dein Hund um zu sehen, was es dort gibt, stehst Du sofort auf und gehst, ohne näher auf den Hund einzugehen … auch ohne sofortiges Lob! Beachte: Das Loben (hier für die Nähe zu seinem Halter) darf erst erfolgen, wenn der Kleine etwa 3 Schritte mit Dir gelaufen ist. Schimpfen und Maßregeln, wenn der Rückruf mal nicht klappt, sind absolut fehl am Platz! Genauso wenig ehrlich und bindend ist die permanente Belohnung mit einem Leckerli! Seite 18 Spiel und Beschäftigung: Spiel ist für Dich und Deinen Welpen eine super Gelegenheit, sich kennen zu lernen und gemeinsam Spaß zu haben. Rennspiele, Rumrangen, Verstecken – miteinander Lachen – probiere aus, was Deinem Kleinen und Dir am Besten gefällt! Wenn Dein Hund Dich zum Spiel auffordert, dann geh darauf ein! Achte auf einen angemessenen Wechsel aus Spiel und Ruhezeiten! Beim Spiel kann es passieren, daß Dein Hund Dich mit seinen Zähnen festhält. Wird es zu arg, zeig ihm durch einen Schmerzlaut, daß es Dir weh tut. Er wird es verstehen! Beachte: Zu viel Beschäftigung (wie oft empfohlen) überfordert Deinen Welpen. Die negativen Folgen sind stressabhängige Verhaltensauffälligkeiten, beispielsweise permanentes Bellen, nervöses Umherlaufen usw. Deshalb gilt unbedingt: Weniger ist Mehr! Interessiert sich Dein Hund z.B. für Zerren, Suchen, Kontakt, Rennen u.a.? Bietet Dein Kleiner solche Aktivitäten an – laß es zu! Dein Hund darf dabei ganz selbstverständlich bei z.B. Zerrspielen gewinnen, dies fördert sein Selbstbewußtsein. Er wird mit Sicherheit nicht gleich die Weltherrschaft an sich reißen, wenn er es tut. Der Welpe und auch später der erwachsene Hund wollen keine Rangordnung festigen und somit auch keine Dominanz klären. Spielzeug: Jedes Baby/Kind braucht Spielzeug! Stell Deinem Hundebaby eine kleine Auswahl (mindestens 5-10) zur Verfügung und lass ihn sein Lieblingsspielzeug selbst wählen! Achte darauf, dass das Spielzeug weder aus giftigem Material noch aus kleinen Teilen besteht, die der Kleine verschlucken könnte. Seite 19 Das Wegräumen des Spielzeuges in eine geeignete Kiste kannst Du gemeinsam mit Deinem Hund als ein spannendes Spiel gestalten! Der HUND fordert zum Spiel auf und beendet dieses auch, nicht der Mensch! Beachte: Für kleine Hunde ist alles Neue interessant und wird gerne untersucht. Achte darauf, dass Dein Welpe sich bei seinen Erkundungen nicht verletzt bzw. Risiken aussetzt. Eine Steckdose und lose Kabel beispielsweise können schon sehr gefährlich sein! Der Kleine selbst ist kein Spielzeug für die Mitglieder Deiner Familie und wird auch nicht als solches an andere, Kinder wie Erwachsene, ausgeliehen! Andere Hunde: Ignoriere fremde Hunde bzw. verscheuche sie bei aufdringlichen Annäherungsversuchen! So lernt Dein Hund, daß Du für ihn die Sachen regelst, ihn beschützt und auf ihn acht gibst! Das stärkt das Vertrauen des Kleinen zu Dir! Beachte: Der oft gepriesene Welpenschutz gilt nur innerhalb der Hundefamilie, aus der der Welpe stammt. Ein souveräner, bekannter Hund darf anfangs unter Aufsicht kurzzeitig in Kontakt (z.B. spielend) mit Deinem Kleinen treten, sofern beide Interesse zeigen. Seite 20 Die althergebrachte Aussage „Hunde regeln die Dinge unter sich!“ überlässt den Hund sich selbst und ist daher falsch! – Du beschützt doch auch Dein Kind vor Rüpeln! Der Kleine bekommt mit Deiner Hilfe nach der Eingewöhnungsphase die Möglichkeit, soweit sie im eigenen häuslichen Umfeld nicht besteht, einige gute Hundefreundschaften zu schließen. Was jedoch keinesfalls bedeutet, daß er mit jedem Hund Freund sein muß! Das Spiel und der Kontakt mit einem Artgenossen ersetzt in keinem Fall Dich, den Spielgefährten und Sozialpartner Mensch! Übrigens ist es für Dich und Deinen Welpen weder notwendig noch empfehlenswert Welpenerziehungskurse (wie vielerorts angeboten) zu besuchen! Den notwendigen Sozialkontakt sowie seine Erziehung erhält er allein bei Dir und in Deiner Umgebung! Fremde Menschen: Welpen sind niedlich und es liegt in der Natur der Menschen, kleine putzige Lebewesen streicheln zu wollen. Gestatte nicht, daß Dein Kleiner ständig von Fremden angefaßt wird! So beschützt Du Deinen Hund mit dem Nebeneffekt, daß er auch später nicht ständig zu allen Leuten hinläuft, sie anspringt usw. Beachte: Vermeide mit Deinem Welpen Menschenaufläufe bzw. daß sich Menschen über ihn beugen. In einem Selbsttest, bei dem Du Dich in die Situation Deines Kleinen versetzt, wirst Du erfahren, warum! Seite 21 Pubertät und andere Normalitäten: Ein Welpe durchläuft ähnliche Phasen wie unsere Kinder. Dazu gehört auch die Pubertät. Zum Beispiel hört der halbwüchsige Welpe plötzlich gar nicht mehr, macht Dummheiten wie in „Kindertagen“! Die jungen Rüden finden die „Mädchen“ nicht nur wie bisher als Spielkameraden interessant und sie beginnen beim pullern das Bein zu heben. Die heranwachsenden Hündinnen steuern mit ca. 6-8 Monaten der ersten Läufigkeit entgegen. Beachte: Eine halbwüchsige Hündin kann schon bei der ersten Läufigkeit gedeckt werden! Schütze Sie in dieser Zeit besonders! Sei verständnisvoll zu Deinem Teenie-Welpen und verzeih ihm die eine oder andere Ungezogenheit in dieser pubertären Zeit. So wird er auch weiterhin Vertrauen zu Dir haben. Der Welpe ist für 1-2 Jahre als Baby zu betrachten, abhängig von der Rasse und vom einzelnen Individuum. Fakt ist, daß aus dem kleinen niedlichen Welpen in dieser kurzen Zeit ein ausgewachsener Hund wird, der zumeist sein Aussehen verändert. Fast immer zu unserem Leidwesen ist es normal, daß Welpen/Hunde nach Mäusen buddeln und diese dann ganz flink verspeisen oder dass sie Kot von anderen Tieren (Katzen, Schafe, Pferde u.a.) fressen! Eine regelmäßige Entwurmung ist daher sehr wichtig! Bedenklich ist es allerdings, wenn Hunde ihren eigenen Kot zu sich nehmen! Seite 22 Bellen und Knurren sind normale Lautäußerungen, mit denen Dein Welpe Dir oder seiner Umwelt etwas sagen will. Beobachte Deinen Hund und Du wirst bald herausfinden, wie die Hundesprache funktioniert. Wenn Du mit Deinem Hund sprichst, kannst Du es in Sätzen tun. Außerdem wirst Du bald feststellen, daß Dein Hund auf Deine Stimmungen reagiert! So respektvoll, wie Du Dich in Deiner Umwelt bewegst, wird sich auch Dein Hund bewegen. Verhalte Dich immer fair, ehrlich und authentisch. Sei ein gutes Vorbild für Deinen Hund, von Dir wird er eine ganze Menge lernen ... … und nun - auf ins Welpenabenteuer! Gerne stehe ich Dir für weitere Fragen und Anregungen mit Rat und Tat zur Seite. Herzliche Grüße von Kathrin Richter E-Mail: Homepage: [email protected] www.pfotenpenne.de Diese Broschüre entstand in Zusammenarbeit mit dem Hundeguruteam! Seite 23 Texte/Gestaltung: (c) KaRi Seite 24
© Copyright 2025 ExpyDoc