Flirten kann man, oder man kann es nicht. „Stimmt nicht!“, sagt

Flirten kann man, oder man kann
es nicht. „Stimmt nicht!“, sagt
Phillip von Senftleben, der in
seinem Handbuch sowohl
Anfängern als auch
Fortgeschrittenen den Weg in
Sachen charmanter
Kontaktanbahnung weist. Lesen Sie
im Amazon-Interview mehr über
die richtige Flirt-Strategie, den
perfekten Anbagger-Spruch und
den Umgang mit Abfuhren.
© Stiller Entertainment
Frage: Sie wollen es mit Ihrem Flirt-Leitfaden allen zeigen. Ist Flirten wirklich für jedermann
„erlernbar"?
Phillip von Senftleben: Das ist die gute Nachricht! Jeder kann flirten lernen.
Den meisten Menschen fehlt es schon an dem nötigen Mut oder Selbstvertrauen. So ging es
mir früher auch. Aber das kann man trainieren, und dafür gibt es Regeln, die Sie in meinem
Buch finden. Ein Beispiel: Gehen Sie auf die Straße und beginnen Sie mit „kleinen
Kontakten!“ Fragen Sie so viele fremde Menschen wie möglich nach der Uhrzeit oder dem
Weg. Sie werden sehen. Wenn Sie diese Übung ein paar Tage durchhalten, kostet es Sie
schon viel weniger Überwindung, jemanden anzusprechen, und Sie können einen Schritt
weitergehen auf dem Weg zum erfolgreichen Flirt.
Frage: In Ihrem Leitfaden erfährt man, dass es auf das Gegenüber, die Situation und noch ein
paar andere Koordinaten ankommt, wenn es um die richtige Flirt-Strategie geht. Kann der
Leser am Ende eine Art persönliches Muster daraus ableiten?
Phillip von Senftleben: Man muss individuell arbeiten: Das ist eine der wichtigsten Regeln für
einen erfolgreichen Flirt! Beobachten Sie, hören Sie zu, gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein!
Werden Sie ein Frauen- bzw. Männerversteher. Finden Sie ein gemeinsames Thema, reden
Sie über Handball, oder gehen Sie in einen so genannten Frauenfilm, auch, wenn Sie das
normalerweise vielleicht nicht tun würden. Es gibt keinen allgemeingültigen Anmachspruch –
oder er wird nicht funktionieren. Wenn Sie einer Frau sagen, dass sie schöne Augen hat,
werden Sie sie langweilen. Geben Sie sich Mühe und beginnen Sie den Augen-Satz besser
mit: In deinen Augen liegt… und dann finden Sie etwas, was in DIESEN Augen liegt.
Frage: Wie wichtig ist Humor bei der ganzen Sache?
Phillip von Senftleben: Humor gehört zu den Top 5 des guten Flirts! Wenn ich jemanden zum
Lachen bringe, öffnet er mir ein wenig seine Seele und schenkt mir sein Vertrauen. Besser
geht es nicht. Zur Humor-Regel gehört auch die Selbstironie, nehmen Sie sich selbst nicht zu
ernst! Das ist besonders für Männer wichtig, die manchmal schnell anfangen anzugeben. Das
geht gar nicht! Die Frau muss von alleine merken, was er für ein toller Kerl ist.
Frage: Gibt es so etwas wie den perfekten „Anbagger-Spruch" oder „Opener", wie Sie es
nennen? Und was ist absolut verboten?
Phillip von Senftleben: Sie müssen individuell und ehrlich sein! Ein Kompliment kann ein
Opener sein, aber es muss auf einer Wahrheit beruhen! Sagen Sie niemals jemandem etwas
Schmeichelhaftes über seine Haarpracht – was mir schon passiert ist (und ich habe kaum
welche auf dem Kopf) – wenn dem nicht so ist. Ihr Gegenüber wird sich nicht ernst
genommen fühlen, und Sie werden keinen Erfolg haben. Wenn Sie den/die andere/n noch
nicht kennen, können die ersten Worte vielleicht nicht personenbezogen sein, aber dann
müssen Sie situationsbezogen arbeiten. Fragen Sie zum Beispiel um Rat, das ist immer ein
guter Opener. Wenn Sie bei Starbucks vor der Auswahltafel stehen, können Sie sich darüber
unterhalten, da sieht ja kaum jemand durch. Oder fragen Sie im Supermarkt: Entschuldigung,
in welchem Regal stehen die Nudeln? Sie werden eine Antwort bekommen und sollten dann
alle Artikel in seinem oder ihrem Wagen durchgehen und nachfragen, wo der jeweilige
Artikel wohl zu finden ist – so kann man schon mal deutlich machen, dass man in vielen
Dingen denselben Geschmack hat, und es gibt ein Gesprächsthema.
Frage: Was war die drastischste Abfuhr, die Sie jemals erlebt haben?
Phillip von Senftleben: Meine Erfahrung sagt, dass Liebe zu 85 Prozent berechenbar ist, zu 15
Prozent nicht. Das ist Chemie oder höhere Gewalt. Wenn man das weiß, tut ein Korb nicht
weh, sondern dann heißt es einfach nur: auf zu neuen Ufern!
Die Fragen stellte Henrik Flor, Literaturtest.