·· . EN·· .·S·· CU·· M _~mSN0255~619 Jg. 2. H. III 0537.DM 5.30 sfr, 4.20 rfUR-- __ G EL Heinz Zemanek: Die Welt der Computer - unsere neue Wirklichkeit Moderne Medizin im Kreuzfeuer der Kritik Unsterblichsein. Todesphilosophie und Dimensionen des Utopischen Die Erhaltung der genetischen Vielfalt von Pflanzen und Tieren und ihre Bedeutung fur unsere Zukunft Tibetforscher Heinrich Harrer - Auf der Suche nach Mensch und Natur Die Aufgabe der Philosophie in der,.p~enwart ..;.'~ ..t· Carsten Bresch: Konnen wir neue Menschen werden? ~.;.~, ~:;'~·~::;t-,·, ·'"':"t i». Adolf Hubner, Priisideat der Osterreichischen Ludwig W£ttgenstein Gesellschaft Die Aufgabe der in der Gegenwart X. INTERNATIONALES WITTGENSTEIN SYMPOSIUA1, KIRCHBERG ZUSAMMENSCHAU, 1m Ausklang dieses zwanzigsten Jahrhunderts findet eine Verwestlichung beinahe der gesamten Welt statt. Diese Verwestlichung der Welt ist aber keineswegs gleichbedeutend mit einer "Ausbreitung der westlichen Kultur": vielmehr handelt es sich um eine Ausbreltung westlich-wisscnschaftlicher Technologle - und der ihr zugrundeliegenden ldeoloqte. Insofern als die Ideologic der Technologic keine politische ist, ist der "polltlsche Osten" an dieser Verbreitung in glcichem MaBe beteiligt wie der politische Westen. Und insofern als - mit Wittgenstein gesprochen - an kelnerldeologie etwas Gutes ist, haben wir allen Grund zu der Furcht, daB diese technologisch-ideologische Verwestlichung der Welt zu keinem guten Ende fllhren wird. Ernstlicher Widerstand auf sciten der sogenannten Dritten Welt wird auf der Ebene des Religidsen nur vorn fundamentalistischen Islam geleistet. Dieser reagiert mit Gewalt und richtet seine geistige Kraft in Anbetracht seiner materiell-technologischen Schwache gegen einen Ersatzgegncr. Die "klassischen Lander fernostlicher Weisheit" sind, wie im Faile Japan, der kulturlosen Plattheit der Ideologie der Technik langst erlegen oder sind, wie im Faile China, im Begriffe zu erliegen. Wer, wie im Faile der Lander des indischen Subkontinentes, nicht bereit lst, auf seine religios-kulturelle ldentitat zu verzichten, bleibt melancholisch miBachteter, riickschrittlicher Teil der Dritten Welt. Was gegen Ende des zweiten Jahrtausends christlich-abendlandischer Zeitrechnung wirklich gut vorangeht, ist so gut wie nichts - ausgenommen der fabelhaft gute Fortschritt der Technologie und deren Wissenschaft (insbesondere auf militarischem Gebiet] sowie eine rasant fortschreitende Umweltvergiftung und Naturzerstorung, "Die Probleme des Lcbens der Welt - eingeschlossen die okologlschen -- sind in den Dimensionen der Oberflache unlosbar." Wo aber finden sich jene Dimensionen der Tlefe, in welchen die Probleme des Lebens der Welt losbar werden? Finden sie sich etwa in der Philosophie? Wo sonst? Finden sie sich in der heutigen Philosophie? Moritz Schlick in seinem Aufsatz Die Wende der Philosophie mit Bezug auf Ludwig Wittgensteins Traktat: "Philosophische Schriftsteller werden noch lange alte Scheinfragen diskutieren, aber schllefslich wird man ihnen nicht mehr zuhoren, und sie werden Schauspielern gleichen, die noch eine Zeitlang fortspielen, bevor sie merken, daB die Zuschauer sich allrnahlich fortgeschlichen haben. Dann wird es nicht mehr notig sein, iiber 'philosophische Fragen' zu sprechen, weil man iiber alie Fragen philosophisch sprcchen DISKUSSION 1985 UND BERICHT Rudy Krejci, USA, in seinem Beitrag zum 10. Internationalen Wittgenstein Symposium: "Nach Jahrzehnten der Analyse, der Isolation und Rivalitat, welche die moderne Philosophie in volligen Verruf gebracht haben, endet diese in einem diirren, unfruchtbaren Scholastizismus, ohne jegliche Beriihrung mit dcr sich rasant wandelnden Welt, die uns umgibt. Mit unseren unterschiedlichen Wertsystemen und philosophischen Glaubenssatzen befinden wir uns, global gesehen, stets in Minderheitspositioncn. Unserc eigenen Glaubenssatze bekampfen jene der anderen, welche den gleichen Endzweck anstreben, aber zugleich zu ganz anderen Resultaten gelangen. - Nur ganz wenigen Beobachtern ist aufgefallen, daB die philosophische Selbstzerstorung der Philosophic gerade [enes rnoderne Paradoxon kennzeichnet, das 'unsere mod erne Suche nach Sinn und ldentitat' ist. - Um zu Uberleben, mug die Philosophie eine neu-alte ldentitat finden." joseph Moria Bochenskl, Schweiz, als Eroffnungsredner des 10. Internationalen Wittgenstein Symposiums: "Mein Postulat ist, da~ man endlich anerkenne, daS die zeitgenossische Philosophie die analytische Philosophie 1st. Alles andere ist - mit moglichen Ausnahmen - ehrwiirdig, aber gehort zur Vergangenheit, zur toten Vergangenheit. Das Lebendige heute ist die analytische Philosophie. - 1m Hinblick auf den historischen Ort [der analytischcn Philosophie) habe ich betont und wiederhole: vom Gcsichtspunkte der Analysis ist die mod erne Philosophie eine Sackqasse des Getstes, und wir vertreten den Bruch damit. Und mit diesem Bruch verbunden ist unsere Riickkehr in die groBe, im wesentlichen griechische, Tradition. Es handelt sich-um eln Ubernehmen und Weiterf(jhren unserer groBen europdlschen Denkermtssion. " Rudy Krejci: "Da das zwanzigste Jahrhundert sich seinem Ende zuneigt, finden wir uns in der Position, neue Konklusionen iiber die Natur der Philosophie und ihre Rolle in der Formung der menschlichen Bestimmung - der individuellen wie der kollektiven - vorzuschlagen. - Eine Verteidigung der Philosophie also, die in diesern Jahrhundert bisher nicht popular war. Der StoB dieser Apologie der Philosophie richtet sich gegen ihr Gegenteil, das rnasochistische Bacchanal auf dem Grabe der Philosophic, wie es sich im Westen heute abspielt." J. M. Bochenski: "So, irn Hinblick auf die Analysis haben einige Analytiker gesagt, es gabe keine Philosophic, das ware zu synthetisch. Das ist der 'therapeutische Wittgensteinianismus"! Dcr Philosoph soli den anderen Philosophen zeigen, da& sie Unsinn treiben. Es gibt keine Philosophie. Also man kann diesen Fortschritt der Analysis so weit treiben, daB man die Philosophie ein- Philosophie "Die Probleme des Lebens sind an der Oberfliiche unlosbar, und nur in der Tiefe zu losen. In den Dimensionen der Oberfldche sind sie unlosbar. " "Das Christentum sagt unter anderm, glaube ich, daft aile guten Lehren nicht niitzenl Man miisse das Leben dndern (oder die Richtung des Lebens). '" daft aile Weisheit kalt ist; und daft man mit ihr das Leben S() uienig in Ordnung bringen kann, uiie man Eisen kalt schmieden kann. Eine gute Lehre niimlich mufl einen nicht ergreifen - man kann ihr folgen, wie einer Vorschrift des Arztes. - Aber hier muft man von etuias ergnffen und umgedreht werden. - (D. h., so oerstehe ich's). 1st man umgedreht, dann muft man umgedreht bleiben. Weisheit ist leidenschaftslos. Dagegen nennt Kierkegaard den Glauben eine Leidenschaft. " Ludwig Wittgenstein fach abschafft: es gibt keine Philosophie." Rudy Krejci: "Die Neugier des (westlichen) Menschen ist auf Objekte und die Beziehungen zwischen den Objekten gerichtet. Die Antwort auf eine Frage existiert in dem Potential, das durch die Frage definiert ist. Hinter dieser unserer [westlichen] FrageAntwort Logik bestehen jedoch schweigende Annahmen, die in den meisten Fallen blindllngs akzeptiert werden, als Folge der Tradition, des Zeitgeistes, der Erziehung, des Glaubens und bestimmter Vorliebcn. Dieser unilberpriifbare Haufen der Ursachlichkciten in Form von schweigenden Annahmen gibt den ausgesprochenen Fragen ihrcn Sinn vor und sie konnen nur offengelegt werden, wenn man sie 'in f1agranti' ertappt. Philosophische Argumente bewegen sich im Bereich der Logik expliziter Aussagen. Werden die stillschweigenden Voraussetzungen ans Licht gebracht, so verkehren sich sowohl die unausgesprochene, verborgene Loglk, wie auch die ausgesprochene logik in Unloglk. - Die Zurilckweisung mythischer Antworten erfolgte grundsatzllch durch Berufung auf zwei Quellen der Erkenntnis: die Quelle der durch unsere Sinne gelieferten Daten und die Quelle unserer Vernunft." j. M. Bochenskt: "Die Absicht von Kant war nicht, Metaphysik IU vernichten, sondern eine Metaphysik zu begrilnden, und zwar fur ihn auf irrationalem Wege: durch Postulate. Nein, in der analytischen Philosophie ist es nicht gesagt, daB die Metaphysik nicht moglich ist! Und wenn eine moglich ist, kann sie nur auf rationalem Wege zustandekommen. Der irrationale Weg wird ausgeschlossen durch unseren loqischen Zugang." Rudy Krejci: "Es hat den Anschein, daB das Universum und unsere Rolle in ihm wesentlich geistiger Natur sind. Der Beweger und das Bewegte, das Wahrgenommene und das Sich-vorstellende, der endliche Geist und der ganze, operieren in Einheit und stellen einander erganzende Tei/e dar, deren Zusamrnengehorigkeit am besten durch unseren religiosen und mathematischen Svmbolisrnus ausgedruckt wird." Elisabeth Lelnfellner, USA: "Die Mauthnersche Analyse der Sprache der Religionen unterscheidct sich nicht prinzipiell yon der der wissenschaftlichen Sprachen; nur sind die Folgen dieser Analyse flir die Religionen so katastrophal, da& er sie als Argumente ft.Ir den Atheisrnus verwenden kann. - 'Es denkt nicht in der Welt'!" J. M. Bochenskt: "Die Voraussetzung fUr die Analysis 1st, da& die Welt komplex ist; - die Voraussetzung fUr die Sprache ist, daB es keine in der Luft schwebenden Begriffe gibt. Begriffe sind gerade Bedeutungen yon Worten. - Dann fUr die Logik: also fllr einen Pla- toniker meiner Art ist das, daB Gott nach geometrlschen Prinzi pien die Welt qebaut hat. Bei anderen Kollegen, die nicht so meta physisch ausgerichtet sind, da ware zu sagen, daS wenigstens unse« Welt rational ist. - Und fur die Objektivltat ware zu sagen, do8 e: elne Ordnunq In den Dlngen da gibt, die von unserem Ego unab hiinglg sind." Rudy Krejci: "Unabwendbar fUhrt das am meisten fortgeschrit tene Denken Uber die moderne Wissenschaft zu einem Verstandni: seiner lrnpllkationen und bereitet uns vor fur ein Verstehen der hi storischen Religionen und deren Symbolismus! Auf der hochster Stufe der Oberlegungen iiber Religion und Wissenschaft vereiniger sich diese zu einem untrennbaren Ganzen. Hier sind wir Zeuger eines groBen modernen Paradoxons; eines Widerspruchs, der ver antwortlich ist fllr den Gegensatz zwischen Wissenschaft und Philc sophie einerseits und Religion andererselts. Das Comtesche 'Geset der drei Stadien', das einen so rnachtvollen EinfluS auf die [westli che) Welt in den letzten 150 J ahren ausgeUbt hat, hat sich in da Museum rnenschlicher Doktrinen zuriickgezogen und ist obsolet ge worden. Wie wir sehen konnen, war das gesamte Erziehungssyster des Westens durch dieses mod erne wissenschaftliche Dogma g{ formt. Wie lange soli es - nach seiner Demaskierung - noch llbe: leben?" Ludwig wtttqenstetn, in einer Tagebuchnotiz: "Wie dem auc sel, jedenfalls sind wir in einem gewissen Sinne abhangig und da woven wir abhangig sind, konnen wir Gott nennen." - "Das grof Problem, um welches sich alles dreht, was ich schreibe, ist: Is a priori, eine Ordnung in der Welt, und wenn [a, worin besteht sic - Meine Theorie bringt namlich eigentlich nicht heraus, daB dl Satz die zwei Pole 'wahr' und 'falsch' haben mus. Ich mUBte jet einen Ausdruck dafiir flnden, WIEVIEL ein Satz sagt. Aber wie i dies Mag Vielsagendheit zu finden? - Man konnte wohl sagen: D, Satz sagt am meisten, aus welchem am meisten folgt." Adolf Hubner, 1985, diskutierend: "Der meistsagende Satz is Eine Welt ist cine Welt genau dann, wenn aile ihre Sachverhal einer Ordnung unterstehen; und dieser Satz ist nicht wesentlii wahr-falsch, sondern er ist unter allen Urnstanden wahr." l- M. Bocbenski: "Die analytische Philosophie vertritt eim Wert, der ganz zentral fur die Gesellschaft ist. Dieser Wert i der Wert der Rationalltat, der Ratio, der Vemunft. - So etw Irrationales wie den Menschen kann man sich gar nicht vorstelle Sle werden vielfeicht sagen, ja, es gibt Wissenschaftler, Naturwisse schaftler, die die Sachen so schon ausarbeiten, - aber verzelben ~ bitte: ein Naturwissenschaftler, der auBerhalb seines Gebietes i~ ·---------DIE AUFGABEDERPHILOSOPHIE IN DERGEGENWART .--------- spricht sehr oft in hochst irrationaler Weise. Es ist eine todliche Gefahr fUr unsere Gesellschaft, daB wir in diese Irrationaiitat sinken. leh sehe nur elne Kraft, die fahig ware, das zu verhindern, und das ist die analytische Philosophie. Und deshalb sollte man slch Rechenschaft geben, daB wir nieht ein fUnftes Rad am Wagen sind. sondern ein wesentlieher Teil der Gesellschaft, mlt elner ganz klaren Aufgabe vor unsl Warum gab es so einen Widerstand gegendie Philosophie? Weil dlese Philosophie ofters so dichterische Formen annahm, Unwlssenschaftllcheswar. " Rudy Krejci: "Wenn wir Philosophie als die fundamentalste und wlchtigste Tatigkelt des mensehlichen Lebens ansehen, und nieht als eine abstrakte akademische Diszipiin mit kelner oder geringer Relevanz fUr dastagliche Leben, dann konnen wir erwarten, daB die Philosophie die Gesellschaft mit lebendigen l.eitlinien und Weg· weisern verse hen wird, an allen Kreuzungen, die ihre Bestimmung markieren, und wir werden von der Philosophie die grundlegenden Vorschlage zu erfahren suchen, zur Losung der Probleme, denen sich die Mensehheit heute gegenUber sieht." Franz Moser: "Viktor Krafts positivistisehe Definition der Grundlagen der Moral ist noch immer in den SchulbUehern unserer Mittelschulen zu finden: Moralische Normen resultieren aus dem lie Ie aller Menschen, ihre WUnsche, SehnsUehe und BedUrfnisse zu befriedigen. Dies, und das optimale Funktionieren der Gesellschaft, sind die beiden Hauptziele, die der rationale Mensch auf der Basis seiner korperllchen Natur sehen muB." Rudy Krejci: "Es ist eine allgemeine Oberzeugung im Westen, dag, was immer an Wertvollem in der Geschichte der Menschheit geschaffen wurde, im Westen geschaffen wurde, wahrend der Osten grundsatzlich die westliche Produktion von Ideen und Entdeckungen, die den Erfolg des Westens ausrnachen, kopierte. Beurteilt mit westlichen Standards, war die Welt des Orients stets eine rllckwarts blickende Welt, die die Dynamik der westlichen Gcsellschaft eben"So vermissen lieB, wie deren technologisches Know how. - Wenn die FUhrer des westlichen Erziehungssystems die wachsende lahl der Haunter der Ernpfanger des westlichen 'Know how' zahlen, geraten sie in freudige Erregung - und sind keineswegs beunruhigt daruber, was diese Entleihungen in der Zukunft an Schaden anrichten konnen. Schaden sowohl fur die Geber als auch fur die Ernpfanger ." Dieter Blrnbacher, referierend: "Verantwortung ftirzukUnftige Generationen ist seit [ahrtausenden wahrgenommen worden, ohne daB es dazu einer expliziten Ethik der lukunftsverantwortung be· durft hatte, Der geschichtliche Prozef fortschreitender Rationalisierung hat auch diese Normen zu einem Gegenstand expliziter, systematisch planender Vernunft werden lassen - ohne daS damit ausgemacht ware, dag dieser Weg, einmal beschritten, aufs Ganze gesehen zu besseren, langfristig erfolgreicheren Entscheidungen gefUhrt hatte. Immerhin sind in unserem Jahrhundert gerade die haarstraubendsten Exzesse politischer Brutalitat mit Berufung auf die langerfristige Zukunft entschuldlgt oder gerechtfertigt worden: als bedauerte oder unbedauerte Unurnganglichkeiten im Dienste der Nachkommen. - Das christliche Gebot der Nachstenliebe schliefst 'Fernstenliebe' nicht aus, sondern ein .... So verstanden, muB sich Nachstenliebe gerade dann bewahren, wenn es darum geht, dem 'Nachsten' um des 'Ferneren' willen Opfer zuzumuten, im Sinne einer Handlungsrationalltat, die ein groBes MaB an Unabbangigkeit von der Gegenwartsverhaftetheit der rnoralischen Emotionen verlangt." Rudy Krejci: "Es mag sein, daB das einseitige Verlangen des Ostens, nur einen kleinen Teil unseres westlichen Erbes zu Ubernehmen. auf dem intuitiven Verstandnis beruht, daB man von der weitlaufigeren westlichen Kultur, aus welcher sich Wissenschaft und Technik entwickelt haben, - nichts lernen kann. Entweder haben wir hier in der Tat nichts anzubieten - unser kulturelles Erbe, ausgedrUekt in Werten der Vergangenheit, ist auf unsere heutige Lebensfuhrung nieht anwendbar - oder unsere heutige, westliche Wissenschaft vom Menschen ist ziemlich barbarisch und daher ohne je· .J. A -_:_ •••• ---1 ••• +. ~:. -lft~ A.-'b~ ()hn" ~r:""' vrrahlt der Westen Ideen und EinfliJsse aus, die - sehr bald - in verwandelter Form zurUckkehren werden. Wir formen eine neue Welt, aber zufolge unserer bestehenden Phllosophlen sind wir unfahig, unsere Rolle introspektlv richtlg elnzuschatzen. Unser Einfllhlungsvermogen in die nicht-westllche Welt und ihre Jahrtausende alte kulturelle Tradition, die auf von den unseren geschiedenen philosophischen Were ten beruht, ist au Berst gering." j. M. Bochenski: "Also, wenn Sie WOllen, die Lage ist diese: Heute gibt es ein groBes BedUrfnis seitens zahlreicher Wissenschaf· ten an der Analysis. [ede Wissenschaft treibt ein biBehen Analysis, und was wir treiben, lst der abstrakteste Teil davon. - Also, das ist, was heute kommt, und das heiSt, daB die Philosophie sich heute als eine Dienerin der Wissenschaften verstehen sollte. Kein Ma· thematiker ftihlt sich beleidigt durch die Tatsache, daB ein Physiker seine Wissenschaft als Hilfswissenschaft verwendet. Aber Philosophen, die Ersatz fUr Religion und Theologie fabrizieren wollen, fllhlen sich beleidigt. Wir haben solche Sehwierigkeiten nieht. Die Philosophie, die durch die analytische Schule gegangen ist, ist uberhaupt keine weltanschauliche Philosophie: jeder Buddhist oder Katholik oder Marxist kann sie gebrauchen, wie er will - wenn er vernUnftig spricht. Und deshalb, wenn jemand das gebrauchen will, desto besserl Ich glaube, es ist sehr notwendig, da8 man sich Rechenschaft gebe, da8 die Phllosophle heute elne gro8e Verantwortunq In Hlnbllck auf die Wlssenschaftenhat.Sie kann ihnen namlich helfen, im Gebiet derabstraktesten Begriffe, die dort zu behandelnsind. Und nun ist festzustellen, daB wir in dieser Hinsicht sehr schlecht ausgerilstet sind. Wir treiben namlich Analysis und wenn wir dicse Analysis ariwenden, dann auf Fragen, die nur den Philosophen interessieren. Nicht wahr? Nun, das ist eine Definition von Bertrand Russell: Die Philosophie ist ein Studium von Problemen, die nur fur einen Philosophen ein Interesse haben. Die anderen pfeifen darauf. Das haben wir getrieben! Dagegen haben wlr nlchts qetan, um unsere Analysis zu codtttzterent. Es gibt HandbUcher der formalen Logik, aber HandbUchcrder Analysis gibtes nicht! 1m Mittelalter war es selbstverstdndtlch, daB jede Wissenschaft die Analyse, wie sie von den Logikern angeboten war, in ihrem Gebiet angewandt hat. [eder Wissenschaftler war in der philosophischen Analyse geschult. Diese Haltung ist zugrundegegangen und man kann sich fragen: warum? Nun, der Grilnde sind zwei: Erstens der MiBbrauch, der mit der Analyse getrieben worden ist - Uber die Grenze des Ertragbaren, so wie bei einigen Kollegen heute der selbe Geist der "Spitzfindigkeit" herrscht. lweitens das Aufkommen der Galileischen Physik, die elne mathematische Sprache spricht, wo also dIe Deutungen nlcht notwendlg sind. - Nun aber, die leiten haben slch geandert: es ist namlich eine ganze Rcihe von Wissenschaften aufgekommen, die nieht das Privileg genleSen, wie die Physik in einer kllnstlichen Spraehezu sprechen und mit synthetisehen Definitionen zu operieren: das sind die Geisteswissenschaften,die politischen Wissenschaften, die Soziologle, die Natlonalokonomie, die Rechtswissenschaften usw. Aile diese Wissenschaften haben ein sehr grcses BedUrfnis, Begriffe zu analysieren, also die philosophisehe Analysis anzuwenden." Ludwig Wlttgensteln: "In keiner religlosen Konfession ist so viel durch den MiBbrauch metaphysischer AusdrUcke gesUndigt worden, wie in der Mathematik." Der gro8e osterreichiscbe Mathematiker Karl Menger als ErOffnungsredner des 4. Internationalen Wittgenstein Symposiums in seinem Vortrag "Sprache und Mathematik": "Das Wichtige an der . Mathematik sind nicht die Formeln, sondern noeh immer das zwischen den Formcln gesprochene Wort." Adolf Hilbner, erganzend: "Auch die mathematische Physik kann selbstredend zu richtigen, die Erkenntnis erweiternden Formeln mit Weltbczogenheit nur auf dem Wege von Oberlegungen in begrifflicher Richtigkeit gelangen. Indem sich Einstein fragte, inwieweit es - begriffsanalytiseh - gerechtfertigt ist, von der Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse zu sprechen, war er der erste Analytiker der modernenPhysik. Erstnach dieser Frage konnte er sinnvoll seine mathematische Physik, mit ganz auBerordentlichem Erfolge _.' ' DIE AUFGABE DER PHILOSOPHIE IN DER GEGENWART .,--------- offensichtlichen Unterschiede aufzulisten, sie auf die zugrundelieUbrigens, betreiben. Gerade in der theoretischen Physik ist ein genden Annahmen zuruckzufuhren und dann vlele der WiderspriiDenken in begrifflicher Richtigkeit hochst dringlich. Ansonsten che in einem gemeinsamen Bemiihen aufzulosen. Unabhangig van besteht die Gefahr des Betreibens einer Physik, die mit der Realitat allen zu erwartenden Schwierigkeiten ist es wichtig, jetzt damit zu dleser Welt nichts mehr zu tun hat. - Anzeichen fUr das Bestehen beginnen, Durch meine Bekanntschaft mit Dr. Hiroshi Takashima elner solchen Physik gibt es in nlcht geringer Zahl. [edenfalls: bin ich mit vielen grundlegenden Unterschieden zwischen den ostliEinsteins analytisches Vorgehen hat ein ganz auBerordentliches chen und westlichen kulturellen Traditionen vertraut geworden synthetlsches Resultat erbracht. Dies sei hier angefugt, um einem und ich will versuchen, diese in den Kategorien meines Verstehens mOglichen MiSverstandnis der Form 'analytisches Vorgehen kann zu beschreiben: nur analytische, d. h. nur rlchtlgste/lende Ergebnisse hervorbringen' vorzubeugen." Traditionelle Wcltanschauungen: J. M. Bochenskl, entgegnend: "Bei Kant findet sich die FeststelIURg, daB die Metaphysik gescheitert ist: das ist ahnlich unserer 1) Welt und Mensch: Haltung. Wir fiirchten, daB diese metaphysischen Systeme, so schon Westlich: Objekte - Oberleben des Tilchtigsten - Betonung des Insie sein konnten, eigentlich zu nichts gefuhrt haben: deshalb diese dividuellen - jugendliches Alter ist das Ziel - Eroberung - Agresanalytische Haltung: nur keine groBen Synthesen, sondern Kleinsion - Zeit: leb' sie aus - Beziehungen sind wesentlich gegensatzarbeit, wenigstens am Anfang." lich - jeder Tag ist ein Mittel, etwas zu Ende zu flihren - der Adolf Hubner, replizierend: "Die Relativitatstheorie hat bereits Mensch ist selbst-versichert - Betonung auf das Geschriebene - die sprachlichen Fahigkeiten sind wichtig - Leben ist lebenswert durch die Grundlagen fur ein groSes rneta-phvsisches System, zusammen die Erreichung von Zielen - Vollbringung - Betonung des Intelmit der Quantenmechanik, geliefert. Ihre Implikationen verweisen lekts - man arbeitet fur Ziele bereits auf die nun zu tuenden - am Leitfaden begrifflicher Rich· - Betonung tigkeit kontrollterbaren - synthetischen Schritte. Das hat sich aller- Ostlich: Subjekte - Oberleben durch Zusammenarbeit auf der sozialen Gruppe - hohes Alter = Weisheit - Verehrung der dings weder in den Kreisen der Physiker selbst - da sie analytisch Vorfahren - Harmonie mit der Natur - Geduld - Zeit ist wie ein nicht erzogen sind - noch in den Kreisen der Philosophen - da sie Strom - Beziehungen sind wesentlich erganzend - die Erfahrung ihr Mitspracherecht hier nicht erkannt und daher auch nieht wahrdes Tages ist Selbstzweck - die Erschcinung der Bcscheidenheit genommen haben - herumgesprochen." Betonung des Gesprochenen - die Fahigkeit des Zuhorens ist wichDieter Blrnbacher: "Gegen das 'Verbot der grosen Synthesen' tig - das Leben wird geliebt, indem man es lebt - Betonung des rnochte ich immerhin einwenden,daB fllr wahrhaft geniale ErkenntGanzen eines Menschen - man genieBt das Arbeiten, indem man es nisse, Hypothesen, Erfindungen und kulturelle Schopfungen definicht eilig hat, es zu beenden. nitionsgemaj, gilt, daB die Wahrscheinlichkeit, daB sie morgen von 2) Land: Y gemacht wiirden, wenn sie nicht bereits heute von X gemacht Westlich: Land als privates Eigentum - unbeschrankte Rechte des worden waren, sehr klein tst ... " Eigners Adolf HUbner: "Noch ein Wort zu dem von Prof. Bochenski Ostlich: Oer Nutzen des Landes - man kann Land nicht wirklich geforderten 'Codex der Analyse'. Hier seheint mir ein MiBversrandbesitzen, man kann es nur zeitlich niitzen nis vorzuliegen. Die Methode der Analyse ist, wie Wittgenstein 3) Logik betont, keine generelle, sondern eine exemplarlsche: hier ist ein Satz, der gesagt wurde, und hier die auf dies en Satz bezogene Westlich: Unpersonlich - kUhl - abstrakt - diktatorisch - ja = ja, begriffliche Analyse, die dessen 'eigentiimliche' mogliche Unsinnignein=nein, ja kann nicht nein sein, und umgekehrt - der Gegensatz keit, Unrichtigkeit oder Vorurteilshaftigkeit in der Elnzigartigkelt van ist und ist nicht Ostlich: Yom Menschen gemacht, um den Menschen beizustehen, selner ElgentUmllchkelt zu untersuchen hat: im Sinne Wittgenseine Erftlllung zu finden - ja gleitet in nein, nein geht Uber in ja steins, der sagte: "Scheue Dich ja nicht, Unsinn zu reden! Nur keine Wande zwischen ja und nein - die Einheit von "ist" und "ist mugt Du auf Deinen Unsinn lauschen" und "Ist ein falscher Gedannicht" und die Einheit von Existenz und Nichtexistenz ke nur einmal kiihn und klar ausgedriickt, so ist damit schon vie I gewonnen". Da es die Analyse stets mit Einzigartigkeiten zu tun 3) Der Mensch und die Maschine hat, die zufolge ihrer Einmaligkeit immer 'neu' sind, ist die Analyse Westlich: Glorifizierung der mechanischen Hilfsmittel - die Manlcht generelle Methode, keine Wissensehaft, die erlernt werden schine ist gottlich - die Maschine arbeitet wie eine Person - der konnte, und hat Talent zur Voraussetzung, wie die Kilnste. Witt· Mensch ist wie eine Maschine und ist als Menge eine Summe ersetzgenstein sagt: "FUr philosophische Untersuchungen muB man mit barer Teile - der Mensch lst ein Giiter-produzierender Mechanisden richtigen Sehwerkzeugen ausgerUstet sein" - und er sagt auch: mus Ostlich: Die Maschine ist nicht-kreativ - das UnpersOnliche hat "Den ken wollen ist eins; Talent zum Denken haben, ein Anderes." keine Bedeutung - die Maschine kennt keine Ethik und Asthetik Ich meine, daB damit deutlich wird, daB die Philosophie, und insbeBetonung auf das Ganze des Lebens sondere die philosophische Analyse, elne Kunst 1st, als solche eher ein kulturelles Unternehmen ist, denn ein 'wissenschaftliches', und 4) Psychologie also vom Vorhandensein von Talenten ganz eigener Art abhangig Westlich: Psychologie = "Ratt"ologie - analytisch - abselts von ist. Ich mochtealso sagen: man soli hier bei 'anderwartig sehr ge- Medizin und Philosophie - mechanistische Herabminderung der scheiten' Leuten keine, mogflcherwelse nie einlosbaren, Hoffnunmensch lichen Personlichkeit ausgedriickt in Behaviorismus, bedinggen erwecken, indem man Ihnen ein Handbuch verspricht, das in ten Reflexen, kUnstlicher Besarnung, Automation, Vivisektion, HBombe einem wesentlichen Teile gar nicht schreibbar ist." Ostlich: Psycho logie, im westlichen Sinne: nicht existent - verRudy Krejci: "Wie dem auch sei, die Philosophie hat ihre Aufgaeinigt die Seele mit dem Ganzen be gegeniiber der Gesellsehaft wahrzunehmen, indem sie allgemein 5} Medizin gilltige Richtlinien erstellt. Diese Rolle hat sie in den letzten J ahrhunderten (im Westen) durch einen fortschreitenden ProzeB der Westlich: Leben wird ausgerottet und zerteilt, um studiert werden Aufteilung menschlicher Bemiihungen verloren. Es wird mehr und zu konnen - Medizin behandelt schlecht funktionierende Teile mehr offenkundig, daB eine neue schopferische Synthese van Glauman geht zum Doktor, wenn man muB - die Interessen des Arztes und des Patienten sind gegensatzlich ben, Ideen und Praktiken, wie sie in den verschiedensten kulturelOstlich: Psychosomatisch - Medizin behandelt das Ganze - vorlen Traditionen gefunden werden, in der heutigen Welt Iangst uberbeugende Medizin Aufrechterhaltung der Harmonie zwischen fallig geworden ist. In einer Zusammenarbeit zwischen gleichgesinn•.....•. r\__L ..•.••• f"\..a. .. _...1 ,., __ L ..• _ .• _ .• _t.: L..•.•..•. !t_ L..,. •.•....•••.•.•••..•• :"'" Geist und Korner &. 6) Erziehung Westlich: teilhaft-analytisch - quantitativ - "testornanisch" Ostlich: synthetisch: wie die Teile das Ganze einschlieBen - qualitatives Verstehen LINDE"NBOHELWEG 2 ·04-8021 INNSBRUCK • TELEFON 0522218118: 7) Asthetik Westlich: die Gegenstande der Kunst zeigen uns, was sie sind Ostlich: der Beschauer sagt dem Werk, was es ist 8) Kultur Westlich: ist Ergebnis der Mischung von Erbe und Blut Ostlich: ist Ergebnis von durch [ahrtausende angesammelten Erfahrungen hornogener Menschen ohne Vermischung yon ErbgUtern, Ideen und Blut 9) Religion Westlich: monotheistisch - kleiner Teil des Lebens - das Christentum spricht vom Logos, Wort, Fleisch und Inkarnation und sturmischer Zeitlichkeit Ostlich: pantheistisch - ist Lebensweise - das Wort ist kein Wort - Fleisch ist kein Fleisch, Exkarnation, Stille, Vereinigung, harmonischer Friede - die Stille spricht wie ein Donner 10) Wissenschaft Westlich: theoretisch-analvtisch - fragrnentarisch - objektiv - mechanistisch - realistlsch - materialistisch - dreidimensionaler Raum und eine Zeitdimension - Kausalitat, ohne Beobachter Ostlich: praktisch-synthetisch - pragrnatisch Wissenschaft Philosophie Religion Literatur = Kunst: aile sind nur Aspekte des einen Unternehmens Leben - der Beobachter ist alles - zukunftsorientiert - enge BerUhrung mit dem Leben = = = lOa) Philosophie Westlich: abstrakte Disziplin mit geringer oder keiner Bedeutung fur das Leben - teile und herrsche - Erkenntmstheorie - Realitat - Werte - Sein - Geist - Aktion - Geschichte - Wissenschaft usw. - fragmentarisch - in Abteile geteilt - Kausalitat Ostlich: Einheit yon Wissenschaft und Philosophie Westlich: je mehr Du sprlchst, umso mehr weil~t Du - je weniger Du sprichst, umso weniger weiSt Du - Schweigen Zeichen der Ignoranz - Tuer tun, Nichtstun = Faulheit - Widerspruch groBte Sunde unseres Intellekts Ostlich: die, welche wissen, sprechen nicht - die, welche sprechen, wissen nicht - indem Du nichts tust, tust Du - indem Du tust, tust Du nichts - das Paradoxe: ein Ilberwaltigendes Prinzip des Lebens - mystischer Unterton - synthetisch. = = Heinrich Harrer WIEDERSEHN Mil TIBET 240 Seiten, 25 Farbabblldungen, SchwarzweiBabbiidungen, Format 14,5 x 27,5 em, Leinen, S 298,Carina Harrer HEINRICH HARRER (Harrer-Blographla) Aile Iraume des Lebens Jugend 31 beginnen in der 104 Seiten, 26 Farb- und 25 SW-Abbildungen, Pappband, S 145,Heinrich Harrer LADAKH 172 Seiten, 154 farblge Abbildungen, mat 21,5 x 27,5 cm, Leinen, S 368,- For- Heinrich Harrer RINPOTSCHE VON LADAKH 135 Sellen, KJ2 Farb- und ,8 SchwerzweiBabbildung.m, Format 21,5 x 27,5 em, Leinen, S 398,Ein Fortsetzungsband zu .Ladakh", Heinrich Harrer ICH KOMME AUS DER STEINZErr 252 Seiten, 27 farbige Abbildungen, 5 Karlen, Format 14,5 x 22 cm, Leinen, S258,Heinrich Harrers Abenteuer und Erlebnisse bei der Erforschung NeuguineBs" Heinrich Harrer OEHEIMNIS AFRIKA 152 Selten, 82 Farb- und 36 SchwarzweiBabbildungen, Format 21,5 x 27,5 cm, Lei- nen, S368,- Beim Vergleich der beiden Kolumnen sollte man beachten, dag es sich um allgemeine Destillationen aus vielfaltigen kulturellen Traditionen handelt, und sie sind nicht als streng reprasentativ fUr eine der beiden Kulturen vermeint, Die Absicht war hier, die allgernelnen abendlandischen und rnorgenlandischen Annahmen als GrUnde fUr das Zustandekommen sehr oft diametral entgegengesetzter Theorien und Praktiken darzustellen." Ado/f Hubner, als Diskutant: "Bei allen Vorbehalten, die man dieser GegenUberstellung entgegenbringen muB, scheint sie doch aufzuzeigen, welche Gefahren der Welt drohen, wenn - wie es heute tatsachlich geschieht - der (japanische) Osten durch nachahmende Obernahme der 'expliziten' technologischen "Kultur" des Westens unter gleichzeitiger Oberschatzung ihres Wertes seine kulturellen Werte verschllttet, also nicht nur kulturcll halt/os wird, sondern diesen westlichen 'Wert' in der ihm eigenttimlichen strengen, ichbezogenen, d. h, 'national-sozlalen' Disziplin radtkaltslert. Japan als kulturell haltloser, egozentrischer Klassenbester unter den Volkem erscheint mir viel weniger als (neuer) politi scher Alptraum, denn als kulturbedrohender Alptraum. Da diese Welt eine konkrete ist, erscheint es mir notwendig, hier diese konkrete Feststellung zu machen." Dieter Blrnbacher: "An die Seite der Kritik an der Gegenwartsvergessenheit (auch der Philosophie) ist die Kritik an der Zokuntts- Heinrich Harrer DER HIMALAJA BLOHT 154 Seiten, 105 Farbabblldungen, 21,5 x 27,5 em, Leinen,S 368,Neuauflage, erscheint Feber 1986 Format In allen Buchhandlungen erhaltlich 5 DIE AUFGABE DER PHlLOSOPHIE IN DER GEGENWART vergessenheit (auch der Philosophie) getreten. - Die Aktualitat der Frage nach der Zukunftsverantwortung ist durch mindestens zwei die gegenwartlge Weltsituation charakterisierende Faktoren bedingt: 1) Zum ersten Mal in der Geschichte steht die zukunftige Gattungsexistenz der Menschheit selbst zur Disposition, 2) Die , technlsche Verftigungsmacht des Menschen nimmt immer grMere Dimensionen an und reicht in immer weitere Zukunftshorlzonte hlnein. - Die Widerstande, die einer Obernahme yon Zukunftsverantwortung entgegenstehen, verhalten sich zum Teil symmetrisch zu denen, die eine Obernahme yon Verantwortung fUr raumlich Entfernte erschweren: zu denen, zu we\chen wir keine personlichen Beziehungen haben, besteht cine nur begrenzte Sympathie, verbindend ist hier nur der gemeinsame Besitz derselben menschlichen Natur. BezUglich einer zeitlichen Fernwirkungsethik kommt hinzu, daB. eine Zettprdterenz der Art besteht, daS wlr.dazu neigen, zukUnftigen Schaden und Nutzen perspektivisch verkUrzt zu sehen. Hemmend wirkt hier auch die Unslcherhelt liber das Ob und Wann des Eintretens yon Folgen unserer Handlungen und Unterlassungen. Hier zeigt sich, dag einer teleologischen, also zlelgerlchteten Ethik der Vorzug gegenUber der herkornmtichen deontologischen Ethik zu geben ist, da sie sich nicht nur - wie die letztere - auf moralische Werte bezieht, sondern auch auf auserrnoralische, die es sicherzustellen gilt. - Eine universale Zukunftsethik mug in noch starkerem MaBe an rein rationale Motive appellieren als eine universalistische Gegenwartsethik, da nun auch nicht mehr die Chance einer - wenn auch nur indirekten - Bekanntschaft mit den Betroffenen besteht. Ein teleologischer Ansatz in der Ethik, der auf die Sieherung der Gattungsexistenz gerichtet Ist, muB davon ausgehen, dal? das durchschnittliche Gluck der Menschen und das unter den Menschen reatislerte Gute erhohbar 1st. Hier stellt die Existenz jedes einzelnen zusatzlichen Menschenlebens ein bonum dar, sofern es sich nur lnsgesamt als lebenswert empfindct. Die Fahigkeit zur Erfahrung yon GlUck, die innerhalb der Schopfung einzig dern Menschen [uneingeschrankt) zueigen ist, ist ein zu kostbares Gut, als daB wir es riskieren dUrften, sie unwiederbringlich zunichte zu machen!" Adolf Hilbner, zu I. M. Bochenski gewandt: "Die AusfUhrungen yon Herrn Birnbacher scheinen mir Beweis genug dafUr zu sein, daB das rationale Unternehmen 'Analysis' sehr wohl auf die Moral anwend bar ist und Anwendung finden sollte." J. M. Bochenskl: "lch sehe mich jetzt veranlaBt, Ihnen zuzustimmen. - Es ist der abendlandlsche Mensch, dem in dieser Welt die . rationale Denkermission in erster Linie zugekommen ist und diese Mission ist heute auf den drei Grundpfeilern der modernen Analysis, Sprache - Logik - Objektivitat, tortzusetzen. Die Obernahme ostlicher Weisheit kann nicht bedeuten. daS wir yon unserem Unternehmen, die Welt einem rationalen Verstandnisse zuzufUhren, ablassen, wie ieh schon sagte: unsere Autgabe ist es, zu den ken. " Ludwig Wlttgenstein, abschliel?end: "1st es denn wahr, daS slch mein Charakter - nach der psycho-physischen Auffassung - nur im Bau meines Korpers oder meines Gehirns und nicht ebenso im Bau der ganzen iJbrigen Welt ausdrUckt? Es fragt sich, ob nicht eben auch hier wieder (und gewig lst es so) rnein Korper mit dem der Wespe und der Schlange auf einer Stufe steht, so dag ich weder yon dem der Wespe auf meinen, noch yon meinem auf den der Wespe geschlossen habe. 1st das die Losung des Ratsels, warum die Menschen immer glaubten, eln Geist sei der ganzen Welt gemein? Und dann ware er freilich auch den unbelebten Dingen gemein- sarn." Rudy Krejci, abschlieBend: "Es geht heute um die Theorie der groBen Vereinigung iQder Physik Religion Wissenschaft Philosophie = Kunst." Franz Moser, abschliesend: "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten 80 Jahre, besonders aber die der letzten 20 Jahre, fllhrten zu der Ansicht, daB die Welt keine mechanistische Maschine ist, sondern ein Gewebe energetischer Ereignisse, die mit BewuBtheitsereignissen verbunden slnd.Tn dieser Weise bildet sich ein = --'-'----"--'--'--- ... :---_._ ••_&.I:~I..~. \VAI.hiIA = ri.,c cirh = in nirht~ vnn SEMINAR OBER OSTERREICHISCHE PHI LOSOPHIE BEIM 10.INTERNATIONALEN WITIGENSTEIN SYMPOSIUM Peter M. Simons in scinem Beitrag Ole Engllsch-(Jsterrelchlsche zwischen 6sterreichischen und englischen Philasophen waren stets van Objektivitat gekennzeichnet und ruhten auf einer gemeinsamen Antipathie gegenuber dem Idealismus ebenso wie auf dem Respekt gegenUber der empirizistischen Tradition. Grob gesprochen, je naher ein Philosoph dem Geist von Konigsberg stcht, desto entfernter ist er vom Zentrum des Englisch-Osterreichischen Realismus' - der Wiege der analytischen Philosophie. Weder dle engllsche, noch die osterrelchlsche Philosophie waren jemals in sich geeinigt . Doch, was sic gemeinsam hatten, war das Beste ihrer Zeit - und ist noch immer belsplelgebend. " Roderick M. Chisholm in seinem Beitrag "Das Ich In der osterreichlschen Phttosophie", gleichfalls im Seminar Uber Osterreichisene Philosophie: "Wenn ich Bolzano ware, wollte ich zu Wittgenstein sagen: Herr Kollege, Sic wissen ja: worUber man nicht schweigen kann, dariJber mug man sprechen! - Ich bin in gespannter Erwartung, zu sehen, in welche Richtung die osterrelchische Phitosophie den nachsten Schritt tut." analyttsche Achse: "Die person lichen Beziehungen SCHLUSSBEMERKUNG Was das 10. Internationale Wittgenstein Symposium dem Beobachter des Geschehens gezeigt hat, ist, daS eine Letdenschatt zum guten Willen unter den Phllosophen In Ausbrettunq begrlffen 1st. Es ist die Kraft dieser Leidenschaft, die sowohl hinreichend erscheint, die Fehlerhaftigkeit des geistigen Unternehmens "Philoso. phie" mehr und mehr - und zwar mit dem Mittel praziser Analyse - elnzuschranken, als auch einen kUhlen philosophischen Akademismus mehr und menr aus seiner Weltabgewandtheit herauszuflihren, so zwar, daB das jetzt abstrakt Wertvolle an ihm konkrete Bedeutung gewinnen kann. Der sich seiner Grundlage "Rationalitat" bewufste, aufs Ganze gerichtete gute Wille kann nicht "in guter Absicht" das UnvernUnftige tun, und das heiBt auch, er kann nicht wollen, Gruppeninteressen gegen das Ganze zu stellen, Wir konnen uns, in gewissem Sinne, in der Beurteilung yon VernUnftigkcit ebensowenig irren, wie wir uns, in gewissem Sinne, nicht in der Logik irren konnen (vgl . Wittgenstcin, TLP 5.473). Die "Wahrhaftigkcit" cines guten Willens beruht darauf, daB er slch als guter Wille sub specie aeternitatis sieht, so, wie das Kunst- . werk der sub specie aeternitatis gesehene Gegenstand ist (vgl. Wittgenstein, TagebUcher). Insofern als das Gcmeinsame aller Gutwilligkeiten das Bestreben ist, in vernilnftiger Weise auf das Ganze gerichtet gutwillig zu sein, gibt es keine Differenz im Selbstverstandnis aller denkbaren, ganzhaften Gutwilligkeiten. Literatur: Ludwig Wittgenstein: 'Tractatus 'Vermischte Bemerkungen' 'Tagebucher'. toglco-phllosophicus' Der obige Bericht enthalt AusfUhrungcn und Dlskussionsbeltrage folgender Philosophen: Prof. DDr. Dr. h.c, Joseph Maria Bochenski, Freiburg, Schweiz Dr. Elisabeth Lcinfel/ner, Lincoln, Nebraska, USA Prof. Dr. Rudy Krejci, Department of Philosophy and Humanities, University of Alaska, Fairbanks, Alaska, USA Prof. Dr. Franz Moser, Technische Universitat Graz, Osterrelch Dr. Dieter Birnbacher, Universitat Essen, BRD Or. Peter M. Simons, Universitat Salzburg, Osterreich Prof. Dr. Dr. h.c. Roderick M. Chisholm, Brown University, Providence, Rhode Island, USA; Ehrendoktor der Karl-Franzens-Unlversitat Graz, Osterreich Dr. Adolf HUbner, Kirchberg am Wechsel, Osterreich Moritz Schlick t KRIEGE ALS ZIVIUSA TlONSFOLGEN - FRIEDE ALS KULTURFOLGE Zu d iesern Therna fand irn Rahmen des IX. Internationalen Wittgenstein Symposiums eine Podiumsdiskussion statt, an der neben zahlreichen Kongrefsteilnehrnern auch eine breite Offentlichkeit regen An teil nahm. 1m Vordergrund stand zunlichst eine Analyse kriegsbegunstigender Faktoren. Vor allem muB eine Romantisierung mannlicher Tugenden, wie sie zu allen Zeiten in der Geschichte stattgefunden hat, beendet werden. Hier - so die Polito login Charlotte Teuber liegt die Aufgabe des weiblichen Elernentes, das in die WeItpoIitik eingebracht werden muB. Den Philosophen kommt die wichtige Aufgabe zu, begriffliche Klarstellungen vorzunehmen und dadurch die Burger 'z eitgerccht ' zunehmend kritischer und immer weniger verfiihrbar zu machen. Die Bcfriedigung von Luxusbcdiirf nisscn darf auch nicht mehr mit Not und Elend unterprivilegierter Menschen in 'riickstandigen Landerri' erkauft werden, betonte der UNIDO-Konsulent Karl MUller. "BewuBtmachungsprozesse begrifflicher Art mUssen energisch in Angriff genommen werden und diirfen nicht rnehr zum Stillstand kommen ": in dieser Form kann das Ergebnis der Diskussion hier zusammengefaBt werden. Sobald der Staat wieder wir - d. h. jeder EinzeIne - ist, sind wir am Ziele. Ludwig Wittgenstein hat weiter gesehen als seine Zeitgcnossen, wenn er sagte: "Es kdnn te sein, daft Wissenschaft und l ndustrie, und ihr Fortschritt, das Bleibends te der heutigen Welt ist. Daft jede Mutmafiung eines Zusammenbruches der Wissenschaft und Industrie einstweilen, und auf Lange Zeit, ein blofter Traum sei, und daft Wissenschaft und Industrie nach und nach mit unendlichem Jam. mer die Welt einigen werden, ich meine, sie zu einem zusammenfas'sen uierden, in uielchem dann freilich alles eher als der Friede wohnen unrd. •• Ludwig Wittgenstein war es, der uns gezeigt hat, daB wir dem Allgemeinen vorurteilshaft eine Machtigkeit unterstellen, die es gegcniiber dem konkreten speziellen Fall in Wahrhcit nicht hat. Angesichts einer hoffentlich weiter umsichgreifenden kulturellen Ernanzipation der Masse der Menschen, zu der jeder seinen Beitrag leisten kann, sind die Machtigsten diescr Welt heute gezwungen, sich einer des kulturellen Aspektes ihrer je eigenen Personlichkeit Dies ist der heutige spezielle Fall der Menschheitsgeschichte, den es noch niemals gegeben hat, und er gibt AnlaB, Hoffnung auf eine neue, nie dagewesene Art zu schopfen. Der Friede hat heute eine Chance, die er noch niernals hatte und diese Chance laBt sich kin aussprechen. Es ist die gewonnene begriffliche K1ar· heit, die jeden einzelnen denkenden Menschen zurn Experten des Friedens machen kann. Womit wir es zu tun haben, ist die Ausrottung offenkundig unsinniger Konzepte in den Kopfen von Menschen. Nicht ein wie immer geartetes Detailwissen Uber diegegenwartige Weltsituation ist die Voraussetzung fiir cine effiziente Friedensarbeit, sondern al1ein die Fahigkeit zu einer begrifflich korrekten Bcurteilung der wesentlichen Aspekte der gegenwartigen Weltsituation. Es geht darurn, jedem einzelnen Menschen bewuBt zu machen, daB er nicht ohnmachtig den 'dunklen Machten der Weltpolitik' ausgeliefert ist, sondern daB er durchaus handlungsfahig una damit auch personlich verantwortlich fiir die Erhaltung des Friedens ist. Jedem von uns muG bewuBt werden, daB die Moglichkeit der Entschuldigung aufgrund eigener 'Sachunzustiindigkeit" in Sachen Frieden nicht gcgeben ist. Es ware unredlich und absurd, die Vcrantwortung fiir den Kampf um die Erhaltung des Weltfriedem einern Kollektiv von Friedensexperten zuschieben zu wollen, das sich mit dem Hinweis auf cine angeb lich notwendige Qualifikation selbst ernannt hat. Friedensforschung "ja", Aber im richtigen Geiste, in intellektueller Redlichkeit und begrifflicher Klarheit, Die Zeit zurn Handeln ist langst gekommen. Jeder Zeitpunkt ir der Geschichte ist der richtige, fiir die Sache des Weltfriedens ein zutreten, Die Geschichte der Menschhcit hat keine LUcken. Treten wir nieht bei jeder Gelegenheit fur den Frieden ein, so kormte aber in der Tat cine LUcke in der Geschichte der Menschheit eintreten. die so geartct ist, daB nach einer niedergegangenen Sintflut vor Atombomben die Uberlebenden in der Tat unfahig sind, weiterhir Weitpolitik zu betreiben: der geschichtslose Augenblick ware danr angebrochen und wir konnten nicht ho here Macht e, wir mUBter uns selbst dafilr verantwortlich machen, Dr. Adolf Hubner Beurteilung zu stellen. Helmut Schelsky als Soziologe Wnd politischer Denker Beitriige zur Rechtsanthropologie Begriindung der Menschenrechte Grazer Gedachtnisschrift zum Andenken an den am 24. Februar 1984 verstorbenen Gelehrten Vortrage auf der Tagung der Deutschen Sektion der lnternationalen Vereinigung fur Rechts- und Sozialphilosophie (IVR) in der Bundesrepublik Deutschland, Bielefeld, 10.-13. Oktober 1984 Symposium der Schweizer Sekt. der Internationalen Vereinigung filr Rechts- und Sozialphilosophie (IVR) vom 22. 4. 1983 in Genf Herausgegeben von Ota Weinberger und Werner Krawietz Herausgegcben Mil Bcitragcn yon Werner Krawietz, Gerald Mon'lie, Manfred I'ris('hill!!:. Christian Seidl. Michael Steiner. Ota Weinberger 1985. 72 Seitcn. Kart. DM 28,-. Zu diesem Buch: Kein Zweifel, da/3 Helmut Schelsky wegen der Eigenstandigkeit, der Vielfalt und der Vielschichtigkeit seines Lcbenswerkes das Zeug bcsitzt, zum Klassiker der dcutschen Sozio logic zu avancicrcn, die er in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg nachhaltig bestimmt und gepragt hat. Am 19. April 1984 fand an der Universitat Graz, der Helmut Schelsky in seinem letzten Lebensabschnitt als Honorarprofessor angehorte, eine Podiumsdiskussion zum Andenken an den weltbekannten Soziologen stall. Der vorliegendc Band vereinigt die aus diesem Anla/3 in memoriam Helmut Schelsky verfafiten Beitrage zu einer Gedachtnisschrift, die eine erste Wurdigung seines Lebcnswerkes bietet. Franz Steiner Verla!! Wiesbaden GmbH Postfach 347, D- 7000 Stuttgart von Ernst-Joachim Lampe 1985.200 S. (Archiv filr Reclus- und Sozialphilosophie, Beiheft 22). Kart. DM 64.-. Inhaltsubersicht: E.-J. Lampe, Menschenbild im Recht - E. Benda, Die Wtirde des Menschen U. Pothast, Mensch und Recht - W. Pannenberg, Recht und Religion - J. M. Brockman, Motivationale Grundlage - B. Schilnemann, Kognition, Einstellung und Vorurteii - H. E. Troje, Komrnunikation und Interaktion - F. ROller. Prirnare Soziulisation, normative Erwartungen und Rechtskultur - W. Schild, Philosophische Anmerkungen zur Methode yon L. Kohlberg - H. Rottleuthner, Bedeutung biologischer Determinanten - G. Dux, Recht als kulturelle Errungensehaft - H. Lenk, Zum neuen ver- haltenstheoretischen Ansatz B. F. Skinners - H. Hendrichs, Abweichendes Sozialverhalten bei hoheren Wirbeltieren - R. Schott, Einheit der Rechtskultur - H. Scholler. Kulturkonflikte, Toleranz und Ordre Public - P. G. Sack. Ethnographische Beobachtung - E. V. Heyen, Kulturanthropologische Probleme. ® Franz Steiner Verlaa Wiesbaden CmhH Postfach 347, D-7000 Stullgart ] . Herausgegeben von Peter Paul Muller-Schmid 1986. Etwa 208 Seiten. (Archiv filr Rcchtsund Sozialphilosophic, Bciheft 26.) Kart., etwa DM 58,-. Zu diesem Buch: Die Menschenrechte sind die Voraussetzungen einer die freiheitlich-pluralistische Gesellschaft allgemeinverbindlich orientierenden Rechtsordnung. Die Realitat des demokratisehen Verfassungsstaates wird vor allern immer dann problematisch, wenn die Wertgrundlagen der Men. schcnrechte als solcher durch den Pluralismus der Meinungen in Zweifel gezogcn sind. In dicser Situation erhalt die Frage nach der Begrundung universeller Menschenrechte eine grundsatzliche praktische Bedeutung. In den Beitragen werden von weltansehaulieh unterschiedlichen Ausgangspunkten aus die allgemeine Grundsatzproblematik und spezifische Problerne der Menschenrechte in rechts- und sozialphilosophischer, erkenntnistheoretischer und historischer Sieht abgehandell. Der Band gibt fundierte Orientierungen. Franz Steiner Verlag Wlesbaden GmbH Postfach 347, D-7000 Stuttgart 1
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