Friedrichshafen, 6. Juli 2015 Leichtes E-Bike mit revolutionärem Abtrieb - CarboFibretec adaptiert mit anderen Mittelständlern die Transrapid-Technik fürs E-Bike - Batterie und Antrieb erstmals "unsichtbar" im Rahmen integriert Das futuristisch anmutende E-Bike Velocité hat es im wahrsten Sinne in sich. Der Firma CarboFibretec aus Friedrichshafen ist es in jahrelanger Entwicklungsarbeit zusammen mit Partnern aus dem Mittelstand erstmals gelungen, Batterie, E-Motor und Spule von außen "unsichtbar" in einem leichten Carbonrahmen zu integrieren. Revolutionär neu bei dem E-Bike ist der Antrieb. Er nutzt das Prinzip der TransrapidTechnik. Die Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg stellt diese innovative Technologie mit ihrem ThinKing im Juli vor. Die Leichtbau BW GmbH präsentiert unter diesem Label regelmäßig beispielhafte Produkte oder Dienstleistungen im Leichtbau aus BadenWürttemberg. Die technischen Daten des Velocités sprechen für sich: Mit 14 Kilogramm ist der Prototyp deutlich leichter als herkömmliche E-Bikes. Der Gewichtsvorteil wirkt sich positiv auf die Reichweite aus. Dank der innovativen und effizienten E-Motor-Technologie lässt sich das Zweirad dynamisch auf 45 Stundenkilometer beschleunigen. Der Kraftfluss erfolgt dabei zwischen 180 Magnetplättchen am Hinterrad und einem sogenannten Stator, der im Rahmen integriert ist. "Das ist der Transrapid ins Fahrrad übertragen", sagt CarboFibretecGeschäftsführer Thomas Leschik. Die Energie für den Antrieb des Velocités kommt aus einem im Unterrohr platziertem Akku mit alternativer Zelltechnologie und ist auf den ersten Blick nicht zu sehen. Ein Vorteil des CarbonRahmens ist neben seiner sehr hochwertigen Anmutung, seinem geringen Gewicht und seiner hohen Steifigkeit auch, dass das Material den Magnetfluss nicht abschirmt – ansonsten wäre die Integration von Magnet und Spule technisch nicht möglich gewesen. Geschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometer möglich Der patentierte Felgenmotor des Velocité wiegt rund drei Kilogramm und verfügt über eine Power von 500 Watt. Vergleichbare Produkte bringen bei gleicher Leistung knapp das Doppelte auf die Waage. Das Verhältnis von Kraft und Gewicht liegt bei dem Felgenmotor bei 250 Watt pro Kilogramm. "Dadurch hat das Bike aus dem Stand heraus ein viel besseres Beschleunigungsverhalten", erläutert Leschik. Durch die neue Technik geht der Kraftfluss direkt vom Antrieb auf die Straße, ein Getriebe ist nicht mehr nötig. Auf einem Prüfstand wurde in der Auslegung mit 500 Watt Motorleistung eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreicht. Das Velocité als ein sportliches Fortbewegungsmittel könnte bei seiner zukünftigen Markteinführung eine ganz neue Zielgruppe ansprechen: Zum Beispiel den urbanen Citypendler mit Design- und Technologieanspruch. Der Radstand entspricht dem eines Rennrades, während herkömmlich E-Bike-Modelle bislang "eher wie ein Bus daherkommen", merkt Diplom-Ingenieur Leschik an. Seiner Einschätzung nach hat das Velocité durch seine Eigenschaften auch großes Potenzial für neue Mobilitätkonzepte - beispielsweise in den Megacities Asiens. Ein Clou, der der anvisierten Zielgruppe zupassekommen dürfte, ist die Möglichkeit zur Integration eines Smartphones in das Bike. Dafür wurde eigens eine Halterung im Lenker eingeplant. Per App lassen sich dann beispielsweise während der Fahrt der Reifendruck oder die Bremsenabnutzung überprüfen. "Man kann sich mit dem Bike vernetzen", sagt Leschik. Gefördert wurde das 2010 gestartete Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 2,5 Millionen Euro. Sieben Firmen und Forschungseinrichtungen waren an dem Konsortium mit insgesamt rund 60 Mitarbeitern beteiligt. CarboFibretec entwickelte federführend Rahmen und Laufradkonzept sowie Design und Funktion für den Elektroantrieb. Die Forschung hat einen gehörigen Anteil an dem Hightech-Demonstrator: Die FraunhoferInstitute für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) sowie für Siliziumtechnologie (ISIT) übernahmen Energiemanagement sowie Chipdesign für Leistungselektronik und Zelltechnologie. Leschik hält mit Blick auf Industrie 4.0 andere Anwendungsbereiche für die "Transrapid"Technologie für gut machbar. Für möglich erachtet der Ingenieur beispielsweise einen Einsatz in Baumaschinen, Bergbahnen oder in Robotern: "Überall dort, wo leichte Transversalflussmaschinen betrieben werden müssen." Das System der Bauteilüberwachung, wie es mit dem Smartphone bei dem Bike abrufbar ist, kann nach Auffassung des Geschäftsführers ebenfalls für andere Branchen interessant sein. Die Technik ist entwickelt, gesucht wird nun noch ein Investor, der die Idee bis zur Marktreife weiter unterstützt. "Wir brauchen einen Partner, der das Velocité mit uns zu Ende entwickelt", sagt Leschik. Den Zeitraum, um das neue Antriebskonzept im aufstrebenden E-Bike-Markt zu etablieren, schätzt der Ingenieur auf ein bis zwei Jahre. Zu sehen gibt es das Velocité bei der EUROBIKE vom 26. bis 29. August 2015 in Friedrichshafen. Über CarboFibretec Das Unternehmen CarboFibretec ging 2001 mit Pionieren aus der ehemaligen Dornier-Luftund Raumfahrttechnik an den Start. 14 Jahre später ist das Unternehmen Innovationsführer für Carbonprodukte und Leichtbau. Ein rund 100 Mitarbeiter starkes Team produziert in Friedrichshafen kundenindividuell Carbonlösungen. Ausgestattet mit einer der begehrten Zertifizierungen für die Produktion von Luft- und Raumfahrtkomponenten ist z.B. die Wickeltechnik mit hochsteifen Carbonfasern eines der Spezialgebiete des Unternehmens am Bodensee. Neben Individuallösungen für Kunden aus dem Maschinenbau, der Medizintechnik und der Agrarwirtschaft werden auch Serienprodukte zum Beispiel für die Premium-CarbonLaufradmarke Lightweight entwickelt und produziert. CarboFibretec war auch maßgeblich beteiligt an avantgardistischen Architekturprojekten wie den BMW Guggenheim Lab und dem Rietberg Museum. Bildmaterial Bildunterschrift: (links) Rahmen und Felgen beim VeloCité sind aus Carbon. Der Prototyp wiegt nur 14 Kilogramm und ist damit deutlich leichter als herkömmliche E-Bikes. Ein Vorteil des CarbonRahmens ist, dass das Material den Magnetfluss nicht abschirmt. / (rechts) Beim Velocité hat CarboFibretec Transrapid-Technik auf das Fahrrad übertragen. Der Kraftfluss erfolgt dabei zwischen 180 Magnetplättchen am Hinterrad und einem sogenannten Stator, der im Rahmen integriert ist. Bildhinweise: CarboFibretec GmbH Fotos in höherer Auflösung sowie weitere Motive können Sie anfordern unter [email protected] Falls Sie diese Informationen für Ihre Berichterstattung verwenden können, freuen wir uns über einen Hinweis und/oder ein Belegexemplar. Wenn Sie einen exklusiven Fachartikel zu diesem Thema oder einem bestimmten Themenaspekt wünschen, sprechen Sie uns bitte an. Bei Fragen stehen wir gern zur Verfügung oder vermitteln Ihnen einen Kontakt zur Compositence GmbH. Kontakt für die Redaktionen: Thomas Leschik Dipl.-Ing. Geschäftsführer CarboFibretec GmbH Otto-Lilienthal-Str.15 ∙ D-88046 Friedrichshafen Telefon +49 (0) 75 41 / 38 89-28 Telefax +49 (0) 75 41 / 38 89-10 [email protected] www.carbofibretec.de Leichtbau BW GmbH Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mirko Hertrich Breitscheidstraße 4 70174 Stuttgart Tel.: +49 711 – 128 988-46 Mob.: +49 151 – 5060 36 53 [email protected] http://www.leichtbau-bw.de
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