Das Wesentliche wAr erst unsichtbar

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Tages-Anzeiger
- 2t. Februar zorr
Das Wesentliche wAr erst unsichtbar
Von Katharina Köppen* Nachdem die alten Strukturen freigelegt wurden, offenbart ein Bauernhaus im Weinbaugebiet von
Stäfa seinen ganzen Charme. Mit Scheunen und einem Ersatzbau aus Holz bitdet es ein stimmiges Ense m b [e.
Bei einem Spaziergang zeigte Vera Mettier ihrem Mann Andreas Glenck das alte
Bauernhaus in Stäfa. Von einer Freundin
hatte sie erfahren, dass es zum Verkauf
stand. Die beiden verliebten sich sofort
in das alte Haus und beschlossen, es zu
renovieren. Damit ging ein lang gehegter
Traum in ErfüLllung: ein altes Haus umbauen, um darin zu wohnen. Bevor es
so weit war, erforderte das Projekt einiges an Fantasie und Mut. Vom heutigen
Charme war vor dem Umbau nämlich
nicht viel zu spüren.
Abgewetzte Spannteppiche, brüchi- so lernten die
ger Putz, keine Heizung
neuen Besitzer ihr zukünftiges Zuhause
kennen. Viele Reize des Bauernhauses
von 1730 lagen noch im Verborgenen.
Von Beginn an fasziniert war das Ehepaar Mettier-Glenck jedoch von der Lage
des Hofes im kleinen Weiler Mutzmalen
am Fuss des Lattenbergs, eines der bekanntesten Weinbaugebiete des Kantons
Zirich. Das Wohnhaus bildet ein Ensemble mit Scheunen und Wirtschaftsgebäuden, die sich um einen Hofgruppieren.
Der Weiler ist kantonal geschützt und
liegt in einer Landwirtschaftszone. Dies
bedeutet, neben denkmalpflegerischen
Auflagen, dass keine neuen Bauten errichtet werden dürfen und auch Erwei-
Wo früher die Weinfässer lagerten, wurde die Natursteinwand vom Putz befreit und das Holztor durch eine Glastür ersetzt.
Fotos: Beat Bühler
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gelagerq nun lässt eine Glastär anstelle
nahmen zog er die ArchiteÌúen vom Büro
Dachtler Partner aus Zürich hinzu, die
viel Erfaluung mit denkmalgeschützten
Objekten und im Umgang mit den Be-
hörden mitbrachten. Das Konzept war
von Ánfang an klar: <Oberstes Bestreben
war, den Charakter des Ensembles zu
erhalteo>, erklärt Urs Schwab, Architekt
des Ersatzbaus durfte der Keller nicht
als Wohnraum ausgebaut werden. Doch
auch ohne Heizung strahlt der grosszügige Raum mit dem groben Gebåilk und den
neuen Sandsteinbodenplatten Rutie und
Wohnlichkeit aus. Aus der Eingangshalle führt eine zweiarmige TTeppe zu den
Wohruäumen in den oberen Geschossen,
und Mitinhaber von Dachtler Partner.
weiter geht es über einfache Holzstiegen.
wesen auf natürliche Weise. Die hellen
Wohnungen verftigen über einen zwei-
In Flur und Küche haben die Bauherren die groben Sandsteinböden freigelegt, in den anderen Räumen wurden
zum Teil alte Holzdielen aus dem Lager
der kantonalen Denlonalpfl ege Thurgau
verlegt. Die Holztåifelungen des Wohnund des Esszimmers wurden entsprechend den . gefundenen Farbresten in
Tönen der Polychromie von Le Corbusier gestrichen. Andreas Glenck reicht in
geschossigen Wohnraum
Die Remise wurde durch einen ähnlich
proportionierten Holzbau ersetzt der
das Ensemble als modernes Element ergänzt. Die Massnahmen am Wohnhaus
konzentrierten sich primär auf das Frei
legen der alten Substanz. Unter Teppi-
chen, gespachtelten Böden, Putz und
Holzverschalungen fanden sich Natu¡-
1,
2
steine, Fachwerk und Holzbalkendecken.
Ihr Alter sieht man fünen an, doch die
Bauteile sind gut erhalten, undvor allem
tragen sie den grössten Teil zur besonderen Ausstrahlung des fast 300Jahre alten
Hauses bei.
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ln der Elngangshalle wurden die Zwischenböden entfernt, die Balken aber belassen.
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terungen. nur in bescht¿inktem Mass
möglich sind. Für Andreas Glenck und
Vera Mettier war es jedoch wichtig in einem Anbau zusätzlichen Wohnraum zu
schaffen. Nach eingehender Prüfirng erhielten Sie die Genehmigung die Remise
zr,r¡ischen Wohnhaus und Stall durch ei-
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nen Neubau zu ereetzen,Im Rahmen der
leitung Baumanagement und Bautreuhand flihrt, war es na]reliegend, dass er
geltenden Bestimmungen wurden zvvei
selbst die Ausführungsplanung rurd Bau-
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Wohnungen geschaffen: Deren Fläche
du¡fte bis zu 30 Prozent der bestehenden
Wohnfläche, jedoch nicht mehr als 100
Quadrahneter betragen.
Weil Andreas Glenck ein Büro für Bau-
des alten Tores viel Licht hinein. Wegen
diesen Räumen fast bis zur Decke. Er ist
gross, doch die Decken und Ttiren sind
extrem niedrig'und die Böden schief.
<Diese za ersetzen und die Raumstruktu¡ zu veråindern, kam für uns nie in Fra-
dereinst aber nicht
l, sondern auch Fami-
Das Regionenrat¡ng
chtig
Seit 2004 nimmt der <Tages-,{nzeiger>
regelmåissig die Standortqualität der Gemeinden im Grossraum Zixtch unter die
Lupe. Basis dafür sind Erhebungen und
Berechnungen der Abteilung Immobilien Research der Zü¡cher Kantonalbank
Alle Ratings der letzten Staffel (2009-
daes das Woh-
tier auch für Familien
ngt Gemeindeschrei-
I
mit Galerie.
Grossflächige Glasschiebetüren füh¡en
auf die Terrasse. Dem vielschichtigen al-
ten Bauernhaus, dessen Charme sorgfdltig freigelegt wurde, stäht ein Neubau mit
klarer Formensprache gegenüber. Die
zwückhaltende Gestaltung voà Hof und
Garten unterstreicht den nattirlichen
Cha¡akter des Ensembles, der nicht nr¡¡
erhalten, sondern gestäikt wurde.'
+Katharina Köppen ist Redaldorin beim
Magazin <Umb auen+Renovieren>.
die Böden, die dort eingezogen waren. An
Keller, der rticl$,v¿ixtig ebenerdig ist, wur-
Bei allen Renovationsaxbeiten ging
man von der Substanz aus. <Wir haben
Materialien wie zuZeiten unserer Grosseltern verwendet>, sagt Andreas Glenck
An den Aussenw¿inden sorgen Dämmputz und Kokosmatten für eine besse-
Das alte Bauernhaus liegt im Weiler
Mutzmalen am Fuss der Weinberge von
den früùrer Weinfiisser und Werkzeuge
re Isolation, alle inneren Riegelwände
stäh.
der innen liegenden Fachwerlquand mit
TürenundFenstern ist deutlich zu erkennen, dasg es sich beim Eingangsbereich
um einen späteren Anbau handelt. Im
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Geselliqe Fam¡lae sucht Wohnrrrrg nr¡t gcröunt¡ger Küche.
2010) finden Sie auf www.regionenrating.
tagesanzeiger.ch.
tiert der Ersatzbau das bäuerliche.An-
auch spüren.> Wo Neues nötig war, ist
es konsequent modern ausgefrìhrt, wie
die geradlinigen, strahlend weissen Einbauten in der Küche zeigen, Die Werte
eines modernen Baua kann das alteBau-
Zalìnarztprax¡s altersbedingt zu verkaufen,
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der
Baulich veråindert wurde am Haus kaum
etwas. Lediglicþ ein angebauter. Schuppen und das Satteldach der Heinen ehemaligen Werkstatt zt¡'ischen Wohnhaus
und Ereatzbau mussten der a¡chitektoniechen Klarheit weichen. Die Eingangshalle erstreckt sich nun über sämtliche
Geschosse. Holzbalken erinnern noch an
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Mit seiner sct¡lichten Folm und
feingliedrigen Holzfassade komplet-
ge>, erzËihlt der Haushe¡r. <Wenn ich in
einem alten Haus lebe, möchte ich dieses
Hier wartet eine Wohnküche auf soziale Belebung.
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der alten mit Isolierglas neu angefertigt.
Das atte Haus splhen
ernhaus natürlich nicht erreichen, doch
wurde es energetisch verbessert.
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mit Schafiuolle gedämmt. Die
Fenster der Schlafzimmer, wo generell
tiefere Temperahrren herrschen als in
den Wohnräumen, sind mit Vorfenstern
saniert. Die ùbrigen Fenster sind im Stil
wurden
leitung seines Umbaus vornahm. FtiLr die
Konzeption wrd Planung der Baumass-
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Dieser zahnarzt sr¡cht den schritt in die Selbständigkeit,
Wir verwalten für Sie!