Kirchgemeinde Münster, Bern Kirchgemeindeversammlung, Donnerstag, 04. Juni 2015, 19.30 Uhr, im grossen Saal, Calvinhaus, Marienstrasse 8, Bern Einstimmung Marco Widmer und Simon Petermann eröffnen die Versammlung mit Posaunenklängen. Der Präsident Martin Trachsel begrüsst die Anwesenden. Vom Kirchmeieramt der Gesamtkirchgemeinde sind die Herren Bruno Stoll und Bruno Banholzer anwesend und werden ebenfalls willkommen geheissen. „Wandlung ist notwendig wie die Veränderung der Blätter im Frühling“ (V. van Gogh) Die Traktandenliste erschien am 06. Mai 2015 im Anzeiger Region Bern und in der Maiausgabe 2015 des „reformiert.“ Entschuldigt: Dominik Guggisberg und Herr Aeschimann, vom KGR Münster Elisabeth Kälin und Sandra Blum. Es sind neben den beiden Musikern 44 Personen anwesend. Es ist kein Antrag für eine Änderung der Traktandenliste eingegangen. Traktanden 1. Protokoll der Versammlung vom 26. Oktober 2014 Das Protokoll wurde vom Kirchgemeinderat genehmigt. Fragen zu S. 2: Der Zeithorizont bis Dezember 2014 war so gesetzt worden zum Zeitpunkt der letzten Versammlung. S. 2 Korrektur: Nicht die Münstergemeinde kaufte die Liegenschaften an der Herrengasse 9/11, sondern die Gesamtkirchgemeinde Bern kaufte sie vom Kanton. 2. und 3. Strukturdialog II und Liegenschaftsstrategie der Gesamtkirchgemeinde Zur Behandlung der Traktanden 2 und 3 übergibt der Versammlungsleiter Martin Trachsel das Wort der Präsidentin des Kirchgemeinderats (KGR) Münster, Charlotte Gutscher. Einführung Der Strukturdialog II und die Frage, welche der Gesamtkirchgemeinde (GKG) gehörenden Gebäude die Kirchgemeinden zukünftig nutzen wollen, hängen eng zusammen. Diese Fragen hinsichtlich der KG Münster sollen hier behandelt werden. Dem KGR Münster ist es wichtig, dass sie sorgfältig angegangen werden, dass das bestehende Angebot der Kirchgemeinde erhalten bleiben kann, dass aber in der GKG deutlich wird, dass sich auch das Münster solidarisch an einer Senkung der Liegenschaftskosten beteiligt. 1. Vorgeschichte Das Bedürfnis der KG Münster, in der Nähe der Kirche Räume nutzen zu können, ist seit langem ein Anliegen. 2013 ergab sich für die GKG die Möglichkeit (ein „Jahrhundertangebot“), vom Kanton die Liegenschaften an der Herrengasse 9/11 zu kaufen. Die KG Münster befand damals, dass dieser Liegenschaftsbesitz „ideal unseren Bedürfnissen“ entspreche. Zur Calvinhausfrage äusserte man sich wie folgt: „Die Delegation des KGR Münster sieht bei einer allfälligen Veräusserung zahlreiche offene Fragen, ist jedoch bereit, auf eine transparente Diskussion einzutreten, wenn für die von der Kirchgemeinde genutzten Räume alternative Möglichkeiten geschaffen werden können.“ 2. Der Grosse Kirchenrat (GKR) beschloss im November 2014, dass nicht bei den Mitarbeitern zu sparen sei. Die Strategie sieht vielmehr vor, dass die liegenschaftsnahen Kosten um 50% reduziert werden sollen. Statt wie bisher jährlich 11 Mio. sollen nur noch 5.5 Mio. aufgewendet werden. Dazu 1 wurde festgehalten: „Diese Vorgaben sind im Grundsatz nicht diskutierbar, die KG müssen aber die Details selber ausgestalten.“ Weil die hohen Kosten der Kirche (rund 1 Mio.) nicht von der kleinen KG Münster getragen werden können, beschloss der GKR, dass die Finanzierung des Betriebs des Münsters Sache der GKG sein soll. Die KG Münster soll die Verantwortung für den Betrieb an die GKG übergeben, ist aber im Prozess eingebunden, ein Betriebs- und Nutzungskonzept für das Münster zu erarbeiten. Für die Nutzung der übrigen Liegenschaften erhält die Münstergemeinde denselben Pro-Kopf-Beitrag wie die anderen KG der GKG Bern. Es wurden zwei Arbeitsgruppen gegründet: AG Münster und AG Liegenschaften AG Münster: Vertreter der Münstergemeinde, des Kleinen Kirchenrates (KKR) und des Strukturdialogs II analysieren die jetzige Struktur der Münstergemeinde und überlegen sich mögliche Zukunftsmodelle. Aus der AG Münster orientiert Pfrn. E. Schläpfer Bisher gab es drei Sitzungen mit dem Ziel, den „Ist-Zustand“ am Münster zu analysieren. Thema ist u.a. die komplexe Nutzung des Münsters: einerseits durch die KG Münster (Pfarramt, Kirchenmusiker, Sozialdiakonie und Katechese) und andrerseits durch die zahlenden Veranstalter, die nicht zahlenden Partner, durch den Tourismus, oder auch die Zuständigkeiten in baulichen Fragen. Ch. Gutscher Die Umsetzung der Liegenschaftsstrategie umfasst 1. die Übergabe des Münsterbetriebs an die GKG und 2. die Nutzung der Kirchgemeindehäuser. Die AG Münster erstellt ein Betriebs-, Finanzierungsund Nutzungskonzept für das Münster. Bis zu seiner Umsetzung bleibt der Betrieb des Münsters treuhänderisch in der Verantwortung der KG Münster. Die Münstergemeinde erhält wie alle anderen KG einen Pro-Kopf-Beitrag von 83.- jährlich zum Unterhalt ihrer Liegenschaften (exklusive Münster). Der KGR kann einen Nutzungsverzicht auf eine Liegenschaft aussprechen. Diese wechselt dann vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen der GKG. Dem KGR wurde durch die Arbeit der Gruppe „Liegenschaften der Münstergemeinde“ eine sorgfältige Analyse vorgelegt, welche bisherigen Veranstaltungen in Zukunft an der Herrengasse durchgeführt werden können und für welche Angebote zusätzliche Räume benötigt werden. Bruno Banholzer, Abteilungsleiter im Kirchmeieramt der GKG (Finanz-, Personal und Rechnungswesen) wurde eingeladen, die finanziellen Fragen zu erläutern. Der der Münstergemeinde zur Verfügung stehende Beitrag für die Liegenschaften beträgt 212'000.(2554 Mitglieder x CHF 83) Will die KG Münster in Zukunft die Häuser Herrengasse 9/11 als Kirchgemeindehaus nutzen, entstehen ihr Kosten von 92'000.-. Die Kosten für das Calvinhaus betragen 275'000.-. Die finanziellen Auswirkungen, wenn man die Objekte Herrengasse und Marienstrasse behalten würde: 367'000.- minus 212'000.- (der KG Münster zustehende Beitrag) ergibt eine Lücke von 155'000.- . Der Ertrag aus den Vermietungen des Calvinhauses beträgt nur 40'000.-. Wenn nur das Projekt Marienstrasse weiter verfolgt würde: Kosten 275'000.- minus 212'000.- (Beitrag) ergibt eine Lücke von -63'000.- bei einem Ertrag von 40'000.Wenn nur das Projekt Herrengasse realisiert würde: Kosten 92'000.- minus 212'000.- (Beitrag) ergibt einen finanziellen Spielraum für die Gemeinde von +120'000.- Wie gross der Ertrag aus möglichen Vermietungen der Herrengasse sein könnte, steht noch offen. Der Wert der Herrengasse beträgt CHF 1.3 Mio. und derjenige der Marienstrasse CHF 4.6 Mio. Bei einem Verzicht der KG Münster auf das Calvinhaus geht diese Liegenschaft in das Finanzvermögen der GKG. Dadurch kann Geld generiert werden, um das kirchliche Leben zu gestalten. Bruno Stoll, Abteilungsleiter Bau und Liegenschaften beim Kirchmeieramt berichtet anhand von Plänen und Fotos vom Umbau der Häuser Herrengasse 9/11. Die GKG hat 2013 beschlossen, Liegenschaften im Wert von 6 Mio. zu kaufen. Ein Nachkredit von 1.3 Mio. wurde eingereicht. Ab September 2015 stehen die Räumlichkeiten zur Verfügung. Ein grosser Gewölberaum steht der KG Münster im 1. UG zur Verfügung. Erst kürzlich ist die Bewilligung erteilt worden, dass eine ältere Aussentreppe wieder zugänglich gemacht werden und man den Raum auch über einen Eingang vom Trottoir aus erreichen kann. 2 Charlotte Gutscher: Dem Kirchgemeinderat ist es klar, dass an der Herrengasse nicht alle bisherigen Angebote durchgeführt werden können. Für grössere Anlässe muss man sich in andere Häuser der GKG einmieten. Dies gilt insbesondere für die Chöre. Es wird mit anderen KG diskutiert, ob die Chöre bei ihnen proben können. Überlegungen aus der Sicht der Sozialdiakonin Marlise Graf Die sozialdiakonischen Mitarbeiter wurden mit einbezogen in die Diskussionen. In einer Analyse wurde untersucht, welche Veranstaltungen an der Herrengasse durchgeführt werden können. Für andere Angebote muss eine andere Lösung gesucht werden. Es ist der klare Wunsch der KG Münster, dass das bestehende Angebot weitgehend aufrecht erhalten werden kann. Aus dem Plenum kommt die Frage, wie es mit dem Senioren- und Familienmittagstisch weiter gehe. Auch hier sucht man nach Lösungen. Die KG ist im Gespräch mit der Paroisse française und einer möglichen Nutzung des CAP. Möglicherweise können ähnliche Angebote beider Gemeinden zusammengelegt werden. Wäre das Calvinhaus nicht eine Alternative gewesen? Das Calvinhaus gehört der GKG, die KG Münster kann sich eine weitere Nutzung nicht allein leisten. Die Nachbarsgemeinden haben kein Bedürfnis nach einer gemeinsamen Nutzung des Calvinhauses. Bei einem Verzicht der KG Münster geht die Liegenschaft ins Finanzvermögen der GKG und muss – statt zu kosten – Geld generieren. Dieses Geld dient der GKG zur Weiterführung ihrer kirchlichen Aufgaben. Regula Ernst bedankt sich beim KGR und den Mitarbeitenden. Sie ist zuversichtlich, dass alles einen positiven Verlauf nehmen wird. Was ist im Calvinhaus in der Übergangszeit geplant? Es ist noch nichts entschieden. Während zwei Jahren könnte möglicherweise die Schule des Kirchenfelds untergebracht werden. Diese Zeit könnte die GKG nutzen, um das weitere Vorgehen zu planen. Dass das Angebot der Stiftung für Altersfragen nicht weiter verfolgt wurde, ist für D. Giesbrecht enttäuschend. Die GKG hat damals entschieden, dass das Projekt mangels finanzieller Mittel nicht weiterverfolgt werden soll. 4. Weitere Mitteilungen aus dem Kirchgemeinderat Ernst Ziehli Vor 20 Jahren haben die Umbrüche wegen nötiger Sparmassnahmen im Schulwesen begonnen. Später standen die Spitäler unter Spardruck und jetzt müssen die Kirchen sparen. Wir alle müssen einen Beitrag leisten, um die Sparauflagen zu erfüllen. Der KGR und die Mitarbeitenden haben in den letzten drei Jahren weit über die Grenze einer ehrenamtlichen Tätigkeit hinaus gewirkt. Es war sehr viel Arbeit, aber weil diese Arbeit dem Münster zugute kommt, wurde sie gerne geleistet. 5. Mitteilungen aus dem Pfarrteam Keine Wortmeldungen 6. Varia und Schlusswort Martin Trachsel bedankt sich bei Bruno Stoll und Bruno Banholzer für die Mitarbeit. Er bedankt sich bei den Anwesenden und lädt zu einem Apéro ein. Ende der Versammlung: 21.15 Uhr Martin Trachsel Präsident KGV Charlotte Gutscher Präsidentin KGR Caroline Gerber Sekretärin KGV Bern, 11. Juni 2015 3
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