Eröffnung - Jugendherbergen in Mecklenburg

PRESSEMITTEILUNG
22. August 2015
Leuchtturmprojekt für barrierefreies Reisen
Manuela Schwesig in Stralsund: DJH-Jugendherberge eröffnet
rollstuhlgerechte Bettenhäuser
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig eröffnete am Samstag, 22. August 2015, an der
DJH-Jugendherberge Stralsund zwei neue rollstuhlgerechte Bettenhäuser. Die Ministerin
erklärte: „Wir wissen, dass eine Rampe und eine breitere Tür wichtig sind. Aber nicht nur die
Türen müssen für Menschen mit Behinderungen offen sein, sondern vor allem unsere Köpfe.
Der Neubau ist ein Ausdruck dieser Offenheit, die eine lange Tradition in Stralsund und in
den deutschen Jugendherbergen hat.“
Jedes der beiden neuen Häuser verfügt über 36 Betten auf zwei Etagen. Die untere Etage ist
komplett rollstuhlgerecht gestaltet mit je vier Gästezimmern mit eigenem Bad und einem
Gemeinschaftsraum. Die Bettenkapazität für Gäste im Rollstuhl erhöht sich in der DJHJugendherberge Stralsund so auf insgesamt 24 in 13 Zimmern. Eine hohe Anzahl, die die
Jugendherberge zu einem idealen Standort für Gruppenreisen sozialer Einrichtungen macht.
Bundesweit gibt es nur zehn weitere der insgesamt rund 500 DJH-Jugendherbergen, die
über eine vergleichbar hohe Kapazität an rollstuhlgerechten Übernachtungsmöglichkeiten
verfügen, darunter die Jugendherberge Prora mit 16 Zimmern.
Für den Neubau der rollstuhlgerechten Bettenhäuser wurde ein langgestreckter Plattenbau
aus DDR-Zeiten abgerissen. Im Oktober 2014 begannen die Bauarbeiten, im Juli 2015
konnten bereits die ersten Gäste die Häuser nutzen. Das Bundesfamilienministerium trug ein
Drittel der insgesamt 1,3 Mio. Euro hohen Bausumme. Ein weiteres Drittel kam vom
Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern, ein Drittel investierte das Deutsche
Jugendherbergswerk an Eigenmitteln. Die neuen Übernachtungsmöglichkeiten erschließen
nun Gästen im Rollstuhl die Hansestadt Stralsund und ihre Sehenswürdigkeiten, wie das
Ozeaneum, die Welterbe-Ausstellung oder die Nikolaikirche, die wie viele weitere
Einrichtungen in der Stadt mit dem Rollstuhl zu besuchen sind.
Dass die neuen Häuser nicht nur für die Gäste, sondern auch für das Urlaubsland
Mecklenburg-Vorpommern eine Bereicherung darstellen, betonte der Geschäftsführer des
Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern bei der Eröffnung. „Die Nachfrage nach
barrierefreien Angeboten bzw. nach Produkten für Menschen, die in ihrer Mobilität
eingeschränkt sind, wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten infolge des immer
höheren Lebensalters weiter steigen. Derzeit bietet das Urlaubsland rund 1.500 barrierefreie
Betten an. Angebote wie in Stralsund bieten dafür auch den passenden Service,“ so Bernd
Fischer.
Ende 2013 schloss das Deutsche Jugendherbergswerk eine Rahmenzielvereinbarung mit
der Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE behinderter und chronisch kranker
Menschen und ihrer Angehörigen e.V. Das DJH verpflichtet sich hierin freiwillig, bei Neu-,
Um- und Ausbau von Jugendherbergen auf barrierefreie Gestaltung nach den Maßgaben
des Behindertengleichstellungsgesetzes zu achten. Während der Bau- und Planungsphase
in Stralsund wurde das DJH vom Rostocker Verein „Ohne Barrieren e.V.“ beraten und
begleitet.
„Die neuen Gebäude sind ein großer Gewinn für uns und werten den Standort Stralsund
deutlich auf. Wir haben schon viel positives Feedback gerade zur rollstuhlgerechten
Gestaltung bekommen. Allen Gästen eine günstige Unterkunft bieten zu können, das ist
unser Ziel und Vereinszweck. Dass wir nun noch mehr Gäste im Rollstuhl aufnehmen
können und so auch ein Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Menschen
fördern, freut uns sehr,“ so Dr. Wolfgang Brix, Präsident des DJH-Landesverbandes
Mecklenburg-Vorpommern e.V. Die Vorstandsvorsitzende des DJH-Landesverbandes, Karen
Löhnert, bedankte sich bei der Herbergsleiterin Christiane Heinichen und ihrem Team sowie
dem Leiter Bau/Immobilien Uwe Rahden für die termingenaue Umsetzung der Bauarbeiten
bei laufendem Gästebetrieb.
Die Gesamtbettenanzahl der DJH-Jugendherberge Stralsund erhöht sich auf 221 Betten –
die dritthöchste in Mecklenburg-Vorpommern nach Prora und Warnemünde. Schulklassen,
Familien und Gruppen zählen zu den Gästegruppen. 2014 waren knapp 7.300 Menschen zu
Gast und brachten der DJH-Jugendherberge über 21.400 Übernachtungen. Im nächsten
Jahr feiert das Haus am Strelasund sein 60-jähriges Bestehen.
Foto 1: Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig bei ihrem Grußwort vor einem der
neuen Bettenhäuser.
Foto 2: Eröffnung der neuen rollstuhlgerechten Bettenhäuser mit einem durch die
Behindertenwerkstatt Stralsund bemalten Bettlaken.
Foto 3: vlnr Sonja Steffen, Mitglied des Bundestages, Bernd Dohn, Hauptgeschäftsführer des
Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH), Manuela Schwesig, Bundesfamilienministerin,
Rainer Nalazek, Vorstandspräsidiumsmitglied im DJH-Hauptverband, Dr. Wolfgang Brix,
Präsident des DJH-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern.
Foto 4: Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig „testet“ am Tag der Eröffnung eines der
neuen rollstuhlgerechten Betten in der DJH-Jugendherberge Stralsund.
Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern
»Die Jugendherbergen« des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) sind mehr als 100 Jahre alt und
damals wie heute Spezialisten für junge und jung gebliebene Gäste. Mit 26 Jugendherbergen, ca.
460.000 Übernachtungen im Jahr und ca. 250 Beschäftigten ist der DJH-Landesverband der größte
Jugendtourismusanbieter in Mecklenburg-Vorpommern. Die Jugendherbergen sind Teil einer
weltumspannenden Idee, die mit über 4.000 Häusern in mehr als 80 Ländern für Begegnung,
Austausch, Toleranz und Verständigung steht.
www.jugendherbergen-mv.de
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Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.
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