Rezession in China: Gefahr für die Weltwirtschaft? David F. Milleker

Rezession in China:
Gefahr für die Weltwirtschaft?
David F. Milleker
Chefvolkswirt
DKM Kapitalmarktforum
Münster
25. November 2015
UIN-VW 23.11.2015
China vor „Anpassungsdekade“ mit zusätzlicher
Belastung durch schwierigere Demographie
2010 – 2030
Stagnation Erwerbsfähigenschnell wachende Rentnergeneration
1
UIN-VW 23.11.2015
Die chinesische Statistik erscheint nicht in jeder
Hinsicht plausibel
2
UIN-VW 23.11.2015
Nach bestem Ermessen halten wir gegenwärtig ein
Wachstum von 5 bis 6% für realistisch
Reales Wachstum in China:
einige Alternativrechnungen
Änderung gegenüber Vorjahr in Prozent
9
8
7
6
5
4
Q1 2014
Q2 2014
Q3 2014
Q4 2014
Q1 2015
Q2 2015
Offizielles BIP
Schätzung über Transport und Energie
Schätzung über Industrie, Einzel- und Außenhandel
Schätzung über Markit PMIs
Q3 2015
3
UIN-VW 23.11.2015
Für ein Entwicklungsmodell à la Südkorea ist China
viel zu bevölkerungsreich
Pro-Kopf-Einkommen
Smartphones
Autos/
Schiffe
Spielzeug
Zeit
4
UIN-VW 23.11.2015
Geringere Investitionsabhängigkeit ist für China eine
sinnvolle Strategie …
5
UIN-VW 23.11.2015
6
… führt aber im Übergang erst mal zu deutlich weniger
Wachstum
Periode
„Sanfte
Landung“
„Harte
Landung“
0
Ausgangsgleichgewicht
Grundannahme: Investitionsquote sinkt um
10 Prozentpunkte auf 35 Prozent des BIP.
Immer noch höchster Anteil auf der Welt.
8.6
8.6
1
5.4
2.9
Sanfte Landung: Konsum legt über den
ganzen Anpassungsprozess mit der
maximalen jemals realisierten Rate von real
15,4% zu.
2
5.9
3.1
3
6.3
3.3
4
6.7
3.4
5
7.1
3.6
6
Abschlussgleichgewicht
7.0
7.0
Harte Landung: Konsum entwickelt sich
über den gesamten Anpassungsprozess mit
der durchschnittlichen (1979 bis 2014) Rate
von real 9,4%.
UIN-VW 23.11.2015
Schwächere Investitionen und schwächerer Konsum
gehen Hand in Hand
Halbiertes
Investitionswachstum
7
UIN-VW 17.07.2013
Bedeutung von China als Handelsdrehkreuz
Handelsrichtung / Volumen in Milliarden US-Dollar (2014)
Russland
41
53
EWU
197
267
USA
154
395
China
Indien
16
54
Brasilien
52
34
Quelle: Internationaler Währungsfonds, Direction of Trade Statistics/Macrobond Stand Oktober 2015
8
UIN-VW 23.11.2015
Relevanter Unterschied von Länder-, Funktions- und
Unternehmenssicht
Wertschöpfungsanteile
Abhängigkeit
chin. Binnenwirtschaft
Abhängigkeit
chin. Exportwirtschaft
Taiwan
9.9
8.3
180
Australien
4.0
1.7
160
Südkorea
6.2
5.0
140
Japan
2.2
1.6
120
Brasilien
1.6
0.7
100
Russland
2.1
1.1
80
Indien
1.2
0.7
60
USA
0.7
0.4
Deutschland
1.9
1.1
Frankreich
0.8
0.5
Quelle: OECD Trade-in-Value-Added Datenbasis. Stand Juni 2015,
letzter Datenpunkt Gesamtjahr 2011.
Volkswagen in China
Produktion
Quelle: CEIC
Absatz
Jul 15
Apr 15
Jan 15
Okt 14
Jul 14
Apr 14
Jan 14
Okt 13
Jul 13
Autoeinheiten in Tausend
9
UIN-VW 23.11.2015
USA: Industrie und Export deutlich unter Druck
(allerdings eher durch den USD als durch China)
10
UIN-VW 23.11.2015
11
Japan: Schwäche des Nachbarn macht sich bemerkbar
UIN-VW 23.11.2015
12
EWU: China-Effekt in Details sichtbar, aber
insbesondere durch positiven Binnenhandel überlagert
UIN-VW 23.11.2015
13
Deutsche Exportstärke: Das potenzielle Risiko kommt
aus dem Sektor Auto, weniger aus der Regionalstruktur
UIN-VW 23.11.2015
Wachstumsszenario 2016 mit unterschiedlichen
Einschätzungen für China (Primäreffekte)
Region
Baseline mit
Consensus für China
(6.7% offizielles BIP)
Baseline mit ChinaWachstum 2-3%
USA
2.4
2.3
EWU
1.5
1.2
Deutschland
1.8
1.4
Japan
1.5
1.1
G3
1.9
1.8
übrige Industrieländer
1.6
1.2
Osteuropa
2.0
1.8
Lateinamerika
2.2
0.5
Asien ex Japan
6.0
3.0
Emerging Markets
4.8
2.4
Welt (PPP-Methode)
3.7
2.8
14
UIN-VW 23.11.2015
Der Abbau von Devisenreserven hilft nicht bei der
Überwindung des Niedrigzinsumfelds
15
UIN-VW 23.11.2015
IWF: Euro-Staaten als neue Dauerquelle der globalen
Überersparnis, aber nur moderate Änderung Chinas
16
UIN-VW 23.11.2015
Spiegelbildlich würde das für die USA unter dem IWFSzenario eine massive Überfinanzierung bedeuten
17
UIN-VW 23.11.2015
18
Zusammenfassung
● Chinesische Statistik an vielen Stellen fragwürdig, aber in einem Punkt
eindeutig: Rapider Wachstumsabfall im international relevanten Teil der
Volkswirtschaft (Industrie und Bau).
● Angestrebter Umbau weg von Exporten und Investitionen als
Entwicklungsmodell wegen der damit einhergehenden Begrenzungen
sinnvoll, aber mit deutlich niedrigerem Wachstum verbunden.
● Starke Differenzierung der Folgewirkungen über Unternehmen und Länder.
● Europa profitiert von der Konjunkturerholung in der Peripherie weit stärker
als es durch die Verlangsamung in China in Mitleidenschaft gezogen wird.
● Häufige Verwirrung über den Abbau der Devisenreserven Chinas (und
anderer Emerging Markets): dieser spiegelt die Umkehr von starken
Geldzuflüssen in diese Länder zu merklichen Abflüssen aus diesen Ländern.
Das Thema wirkt daher im Westen nicht zinserhöhend.
19
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