Wichtige Tipps für die regionale Medienarbeit 1. Wie knüpfe ich Kontakte zu den Medien? Bevor Sie lange E-Mails schreiben, nehmen Sie am besten den Telefonhörer in die Hand und rufen die Redaktion Ihrer Wahl an. In der Regel ist das die Lokalzeitung, das Radio oder der TV-Sender, der in Ihrer Region am beliebtesten ist. Vorbereitung: a. Versuchen Sie, in zwei bis drei klaren Sätzen zu formulieren, was Ihr Anliegen ist: «Ich heisse Fritz Muster von XY und hätte gerne mit einer Redakteurin gesprochen!» b. Erklären Sie dann, worum es bei Ihrer Geschichte geht: «Wir organisieren einen Anlass und möchten Sie einladen, darüber zu berichten.» Oder: «Es gibt eine Geschichte, die Sie interessieren wird.» Fassen Sie in einem Satz das Wer, Was, Wo, Wie und Warum zusammen. 2. Falls bereits Kontakte bestehen, welche Informationen könnten für das Medium interessant sein? Berichten Sie über die geplanten Aktivitäten in Ihrer Siedlung oder Ihrer Region. Falls ein guter Kontakt zu den Medien besteht, lassen Sie sich von der betreffenden Person beraten, welche Aspekte Ihres Themas oder Ihres Anlasses für das Medium interessant sein könnten. 3. Wie die Medien informieren? Es gibt zwei Möglichkeiten: telefonisch oder schriftlich Wenn Sie anrufen, haben Sie den Vorteil, dass Sie die Medien gleich fragen können, welche spezifischen Informationen diese zum betreffenden Thema wünschen. Dies empfiehlt sich vor allem, wenn Sie gezielt nur einzelne Redaktionen kontaktieren möchten. Mit einer schriftlichen Mitteilung (siehe auch Punkt 4) können Sie einen grösseren Kreis von Medien informieren oder zu einem Anlass einladen. Eine kurze und informative Medieneinladung (mit Anmeldeformular) sollte mindestens sieben bis zehn Tage vor dem Termin geschickt werden. Drei bis vier Tage vor dem Anlass rufen Sie die Redaktionen nochmals an und vergewissern sich, dass diese kommen. 4. Wie einen Pressetext verfassen? Redaktionen, die keine Zeit haben, an Ihrem Anlass teilzunehmen, können Sie auch einen Bericht über den Event oder einen Pressetext über Ihre Aktivitäten im Genossenschaftsjahr zur Verfügung stellen. Ein Pressetext besteht aus folgenden Elementen: a. Aussagekräftiger und interessanter Titel. b. Lead mit drei bis vier klaren und informativen Sätzen (Warum, Wer, Was, Wo, Wie) c. Führen Sie das Wer, Was, Wo, Wie und Warum aus. Achten Sie darauf, keine übertriebenen Formulierungen zu gebrauchen, sondern verwenden Sie einfache Sätze. Der Pressetext sollte sich wie ein nüchterner Zeitungstext lesen und nicht länger als eine A4 Seite sein. d. Kontakt: Geben Sie unbedingt eine Telefonnummer für Rückfragen an. e. Info: Geben Sie Ihre Website und E-Mail-Adresse an! Sehr beliebt bei den Redaktionen ist kostenloses Fotooder Videomaterial, das auf der Website heruntergeladen werden kann. 5. Wie einen Presseanlass organisieren? Vermeiden Sie Pressekonferenzen. Richtig organisierte Pressekonferenzen sind sehr aufwändig. In der Regel reicht eine Medieninformation vor Ort beziehungsweise ein Medientreffpunkt im Rahmen eines Anlasses, um die Medien zu informieren. Falls Sie unbedingt eine Pressekonferenz organisieren wollen, lassen Sie sich von Profis unterstützen (siehe unten). So funktioniert ein Medientreffpunkt: Sie laden die Medien zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem interessanten Ort ein und übergeben ihnen schriftlich die wichtigsten Informationen. Reden Sie nicht über die Dinge, sondern zeigen Sie sie! Ortsbegehungen, Gespräche mit Verantwortlichen/Betroffenen sind alleweil interessanter als Powerpointpräsentationen. 6. Zusatzmaterial für die Presse Hintergrund- oder Zusatzmaterial (zum Beispiel Texte in verschiedener Länge als PDF-Dokumente, Fotos) stellt eine Dienstleistung für die Medien dar. In der Regel läuft man allerdings Gefahr, zu viel vorzubereiten. Unser Rat: Konzentrieren Sie sich auf den Pressetext und ein paar gute Fotos. Falls Sie dennoch Lust und Zeit haben, hier eine Liste von möglichen Zusatzmaterialien, die Sie am besten digital (in der Regel mit einem Link, wo diese heruntergeladen werden können) anbieten: a. Hintergrundmaterial mit Basisangaben zur Organisation (Chronologie, Zahlen aller Art) b. Kontaktliste mit interessanten Gesprächspartnern (Handynummer nicht vergessen) c. Fotomaterial mit Copyright-Angaben. d. Link zu interessanten Internetvideos. Diese werden von Online-Redaktionen geschätzt. e. Fotoserien für Online-Publikationen, zum Beispiel Vorher-Nachher-Vergleiche. 7. Beantworten von Presseanfragen Es gilt die Grundregel, dass man nur diejenigen Fragen beantwortet, für die man auch verantwortlich ist. Spekulieren ist nicht professionell. Bei Fragen, die nicht in Ihre Zuständigkeit fallen, verweisen Sie auf die entsprechenden Stellen. Grundregel bei Interviews oder Statements: Lassen Sie sich die Fragen/Themen vorher beschreiben oder schriftlich vorlegen (nur wenn es sich um sehr kontroverse Themen handelt!). Bereiten Sie sich innert nützlicher Zeit (in der Regel reichen zehn Minuten) vor. Der Journalist wird es Ihnen danken und Sie fühlen sich sicherer. 8. Umgang mit kritischen Fragen Ein paar wichtige Grundregeln: a. Beantworten Sie die Fragen wahrheitsgemäss. b. Sie sind das Aushängeschild oder der Experte Ihrer Organisation. Bereiten Sie sich also gut vor. c. Zögern Sie nie zu sagen: «Das weiss ich nicht», auch wenn Sie der Experte sind. Professionell ist es, dem Journalisten nachträglich die fehlende Information zukommen zu lassen. d. Reden Sie positiv, sachlich, allgemeinverständlich und anschaulich über Ihr Projekt. Der SVW will im Jahr der Genossenschaften auf die Leistungen der gemeinnützigen Bauträger für die Gesellschaft aufmerksam machen, zum Beispiel auf die Versorgung mit preisgünstigem Wohnraum, auf Gemeinschaftlichkeit, Familienfreundlichkeit und hohe Wohnsicherheit. Nun wird es vielleicht Redaktionen geben, die Ihnen vorwerfen, das treffe gar nicht zu, und auf Einzelprojekte hinweisen, etwa auf Ersatzneubauten, die Umsiedlungen und höhere Mietzinse zur Folge haben, oder auf Neubauten, die sehr grosszügig und deshalb weniger preisgünstig konzipiert sind. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, zu betonen, dass die Schweizer Baugenossenschaften ihren Wohnungsbestand weiterentwickeln müssen, wenn sie auch künftigen Generationen guten und zahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen wollen. Falls Sie auf Beispiele angesprochen werden, die tatsächlich Anlass zu Kritik geben, geben Sie zu, dass es wie in jeder Organisation auch bei den Baugenossenschaften schwarze Schafe oder Projekte gibt, die nicht vorbildlich ablaufen. Und weisen Sie darauf hin, dass das Internationale Jahr der Genossenschaften für den SVW eine Chance ist, die genossenschaftlichen Ideale auch nach innen noch stärker zu verankern. Im Zweifelfall leiten Sie solche Anfragen an den Dachverband weiter. Diese Tipps, Mustertexte und Pressefotos können Sie herunterladen unter www.ijdg.ch Unterstützung und Kontakt für Presseanfragen: SVW, Rebecca Omoregie, [email protected], 044 362 42 40, Kampagnenforum, Martin Diethelm, [email protected], 44 500 16 00
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