Ein echt tierisch gutes Verhältnis

INTERN
FA M I L I E
GESUND
ERNÄHRUNG
SPEZIAL
FITNESS
DAS MAGAZIN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 01|16
Arbeiten, wenn andere schlafen Gesunde Tipps für Schichtarbeiter Trällern
Sie, was das Zeug hält! Denn Singen hilft uns beim Loslassen und bringt uns
zusammen Köstliche Orientküche Rezepte aus 1001 Nacht Spezial: Das
Streben nach dem Glück So wichtig ist es Fitness Übungen fürs Büro Quiz
DER MENSCH & SEIN HAUSTIER
Ein echt tierisch
gutes Verhältnis
Einfach. Gut.
Für Sie da.
Liebe Leserin, lieber Leser,
kennen Sie die glücklichste Region Deutschlands? Im Glücksatlas 2015
führt das Glücksranking die Region Schleswig-Holstein an. Aber was genau
ist eigentlich Glück? Laut Langzeitstudie des Allensbach Instituts sind die
entscheidenden Glücksfaktoren vor allem Gesundheit, stabile Beziehungen
sowie berufliche Erfüllung und Anerkennung. Zeit für eine Zwischenbilanz
in Sachen Glücksmomente? Suchen und finden Sie dazu in unserem Spezial
ab Seite 27 das Glück auch in „kleinen Dingen“ – ein Versuch, der sich lohnt.
BUSINESS CUP DER BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER: TOLLE TORE UND BESTE STIMMUNG!
Der 1. Business Cup der BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER, unser Fußballturnier der
Firmenteams im Herbst 2015, begeisterte
in Bielefeld 18 Mannschaften und zahlreiche
Zuschauer.
In zwei 9er-Gruppen traten die Firmenteams
aus OWL gegeneinander an. Mit dabei waren
zum Beispiel die DMG Mori AG, Gerry Weber
AG, Seidensticker sowie eine Mitarbeitermannschaft von Arminia Bielefeld.
Vom Anpfiff bis zum Finale feuerten Familien,
Freunde und Kollegen „ihre“ Mannschaften
lautstark und mit viel Spaß an. Ob Hackentricks oder gekonnte Doppelpässe, die
Frank Jessen, Vorstand
Hobbykicker glänzten mit Fußball-Tricks und
zahlreichen Toren. Gleichzeitig stand auch das
Fair-Play stets im Mittelpunkt. Der Moderator
Thomas Milse sorgte mit Stimmung, Sachverstand und Interviews für einen abwechslungsreichen Tag.
Lebensqualität sichern – auch im Krankheitsfall – ist ein wesentlicher
Beitrag der gesundheitlichen Versorgung. So ist Ihr Wohlergehen für uns
Aufgabe und Ansporn zugleich. Aber auch der medizinische Fortschritt
und höhere Lebenserwartungen erfordern ein Umdenken in der Gesundheitspolitik. In 2016 ebnen zahlreiche Reformen und Gesetze den Weg zur
Qualitätsverbesserung in der Versorgung. Ob Krankenhausstruktur- oder
E-Health-Gesetz, wir sagen Ihnen, was neu und wichtig ist.
Dann stand der Sieger fest: das Team der
Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Die BKK
GILDEMEISTER SEIDENSTICKER überreichte
zusammen mit dem Ex-Bundesligaprofi Frank
Mill den 1. Business Cup.
Ich hoffe, dass die Lektüre dieses Magazins Ihr persönliches Glücksbarometer ein Stück nach oben treibt. In einem bin ich mir aber ganz
sicher: Wir alle sind in einer starken Gemeinschaft, die Sie in guten und
schlechten Zeiten begleitet.
„Eine tolle Veranstaltung – gerne würden
wir als Team Seidensticker auch 2016
unseren Podestplatz verteidigen …“
(Team Seidensticker)
Den Erlös von 1.500 Euro aus Teilnehmergebühren und Getränkeverkauf spendete
die BKK dem deutschlandweiten Projekt
„Fruchtalarm“ für krebskranke Kinder.
Gut zu wissen, dass man mit der richtigen Strategie dem Glück auf die
Sprünge helfen kann. Es gibt aber auch Lebensumstände, in denen es gilt,
auf die innere Uhr zu achten. Denn wir sind mit Leib und Seele an verschiedene biologische Rhythmen gebunden. Ob Stoffwechsel, Hormone oder
Schlaf – alle diese Vorgänge sorgen für einen ausgewogenen Biorhythmus.
Was aber, wenn die innere Uhr durch Schichtarbeit anders ticken muss?
Bleibt dann ein Stück Lebensqualität auf der Strecke? Leben gegen die
innere Uhr: Wie das geht, lesen Sie ab Seite 16.
Ihr
editorial
GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
3
inhalt
Schon meine Mutter war gesanglich sehr begabt, ich selbst war
im Schüler- und dann im Kirchenchor. Die größte Begabung aber
hatte mein Sohn. Er sang bei den
Regensburger Domspatzen. Seit
seinem unerwarteten Tod singe ich
nur noch selten – und wenn, dann
für mich allein. Eveline, 67
Ja – ich singe oft.
Aber meistens nur
für mich allein,
im Sommer aber
auch mal auf dem
Balkon. Daniel, 24
INTERN
Ich bin im Trachtenverein und singe mit
meinen Kollegen. Besonders auf Fahrten
und Ausflügen wird
viel gesungen.
Siegfried, 55
Würden Sie sagen, Sie
singen oft & gern?
Fotos: Mareike Zander
Die meisten unserer Befragten singen lieber allein – im
stillen Kämmerlein. Aber zumindest da tun sie’s gern!
Ja – ich singe total
gern! Früher im Chor,
aktuell allein. Ich bin
ein großer HeleneFischer-Fan und
singe natürlich auch
oft zu ihren Songs.
Wäre schön, wenn
ich sie auch mal live
sehen könnte, leider
gibt es aktuell keine
Konzerttermine.
Beate, 29
Sobald ich im Radio Lieder
höre, bei denen ich den
Text kenne, singe ich
sofort mit. Ich singe aber
nicht nur für mich allein,
sondern auch oft in
Gesellschaft. Johanna, 69
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Neuigkeiten von Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
Vorsorge für Kids, neue AU-Bescheinigung, DMG MORI AG-Porträt,
Versicherungs-News für 2016, Weihnachtsspendenaktion 2015 . . . . . . . 06
6 x 1 „Haste Worte“-Kreativspiel gewinnen! . . . . . . . . . . . 38
06
FAMILIE
Der Mensch und sein Haustier
Warum und wie uns Hund & Co . gesund und glücklich machen . . . . . . . . . 12
Hilfreiche Lektüre & Adressen
zum Thema Haustiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
12
GESUND
Arbeiten, wenn andere schlafen
Neue Erkenntnisse und Tipps für Schichtarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
4 x 1 Philips Wake-up Light zu verlosen
Aufwachen mit Naturtönen & Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Sing mal wieder!
Ob im Chor, beim Chanten oder unter der Dusche: Singen tut uns gut . . 20
16
ERNÄHRUNG
Couscous & Co.
Zauberhafte Rezepte aus 1001 Nacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
SPEZIAL
Die große Suche nach dem Glück
Wie gut es tut und warum es sich lohnt, danach zu streben . . . . . . . . . . . 27
Glückspilze & gute Tipps
Fakten rund um die Frage: Wie geht Glück? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Kolumne: Kein Platz für schlechte Laune? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
22
FITNESS
Übungen zum Sitzenbleiben
Kleine Spannungstrainings für den Büroalltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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27
NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER
Ich singe schon manchmal,
aber eher, wenn ich allein
bin. Beim Autofahren oder
unter der Dusche. Stefan, 22
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
BEKANNTMACHUNG: Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat mit Bescheid
vom 9.12.2015 den 2. Satzungsnachtrag und mit Bescheid vom 17.12.2015
den 3. Satzungsnachtrag der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER (Krankenversicherung) genehmigt. Die aktuelle Satzung mit dem Rechtsstand zum
1.1.2016 sowie die Bekanntmachungen finden Sie auf unserer Homepage
www.bkkgs.de.
Titelfoto: GettyImages
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INTERN
Freuen Sie sich auf diese starken Seiten! Mit Vorsorgetipps für Ihre Kids, der
neuen praktischen AU-Bescheinigung, mehr Qualität durch Reformen und einem
Porträt der DMG Mori AG, die einst von Friedrich Gildemeister gegründet wurde
Neue AU-Bescheinung ab 2016
Gute Nachrichten für die Bezieher von Krankengeld!
Seit dem 1. Januar 2016 werden AU-Bescheinigung
und Krankengeldzahlschein zusammengeführt. Der
neue „gelbe Schein“ hat ein zusätzliches Feld, in dem
der Arzt die Arbeitsunfähigkeit auch während des
Krankengeldbezugs bescheinigen kann.
Dadurch werden der lückenlose Nachweis der
Arbeitsunfähigkeit und das Verfahren der Krankengeldzahlung einfacher. Sie erhalten keinen separaten
Auszahlschein mehr von uns, sondern brauchen
nur noch die vom Arzt vollständig ausgefüllte AUBescheinigung bei uns einzureichen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die neue AU in 3-facher
Ausfertigung ausgestellt wird. Neben den Durchschriften für die Krankenkasse und den Arbeitgeber enthält sie auch eine Ausfertigung für den
Versicherten. So können Sie leicht erkennen, wann
Sie spätestens eine erneute AU-Bescheinigung
brauchen, damit die Arbeitsunfähigkeit lückenlos
nachgewiesen wird.
Nicht vergessen!
Haben Sie Ihren Bonusplan 2015 schon eingereicht? Stichtag
ist der 31. März 2016. Bonuspläne, die später eingehen, können
leider nicht mehr berücksichtigt werden.
FRÜHLINGSMESSE AM BODENSEE
Veranstaltungshinweis:
Vom 16. bis 20. März 2016 findet in Friedrichshafen die IBO
2016 statt – die große Frühlingsmesse am Bodensee. Mit ihrem
breiten Spektrum an Themen und Produkten ist die IBO das
Frühlingsevent für Aussteller und Besucher. Schauen Sie doch
mal vorbei und besuchen Sie uns in der Halle A 4, Stand
509. In unserer BKK-Fotobox können Sie ein Erinnerungsfoto der
besonderen Art schießen – Spaßfaktor garantiert.
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
lung von Kindern und Jugendlichen
gilt: Gute Vorsorge ist die beste Prävention. Doch jedes Kind entwickelt sich
anders und Eltern stehen immer wieder vor der Frage,
ob alles normal und altersgerecht verläuft.
chronischen Beschwerden sind individuelle Beratung und Betreuung
für Kinder und Eltern besonders
wichtig. Genau dafür gibt es das:
Mit unserem Programm BKK Starke Kids bieten
Dieses Coaching (bis 17 Jahre) richtet sich an Kinder mit
bestimmten chronischen Indikationen und ihre Eltern. Sie werden
gezielt über die Versorgungsangebote
informiert. Ziel ist es, Ihnen und Ihrem
Kind Kompetenzen im Umgang mit den
Beeinträchtigungen zu vermitteln und so einer
Ausgrenzung des Kindes vorzubeugen. Der Kinder- und Jugendarzt übernimmt dabei eine zentrale
Koordinierungs- und Steuerungsfunktion.
wir Ihnen eine zusätzliche Premium-Vorsorge in
Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Kinderund Jugendärzte (BVKJ). Dieses bundesweit kostenlose Angebot geht über die regulären Vorsorgetermine
U1–U9 und J1 hinaus.
Mit BKK Starke Kids sichern Sie sich und Ihrem Kind
eine lückenlose Vorsorge für alle Entwicklungsphasen:
• BKK Babycheck (1.–5. Monat)
• Augenuntersuchung I (5.–14. Monat)
• Sprachbeurteilung bei der U7 (20.–27. Monat)
• Augenuntersuchung II (20.–50. Monat)
• Sprachuntersuchung zur U7a (33.–38. Monat)
• BKK Grundschulcheck I (7–8 Jahre)
• BKK Grundschulcheck II (9–10 Jahre)
• BKK Jugendcheck (16–17 Jahre)
Gesundheitscoaching
Das Gesundheitsprogramm BKK Starke Kids ist freiwillig und kostenlos für familienversicherte Kinder
unter 18 Jahren. Für die Teilnahme ist die Einschreibung bei einem am Programm teilnehmenden Kinderund Jugendarzt erforderlich. Mehr Informationen
erhalten Sie auch unter www.bkkstarkekids.de.
Kinderfreuden –
dank Ihrer Hilfe!
Bei unserer Weihnachtsspendenaktion 2015 wurden über
160 Päckchen für bedürftige Kinder des westfälischen
Kinderdorfes Lipperland und des Kinderschutzbundes Friedrichshafen abgegeben. Wir sind froh und auch ein bisschen
stolz, dass so viele von Ihnen Spielzeug, Malbücher, Stifte
und Bücher altersgerecht ausgesucht und liebevoll verpackt
haben. André Janssen, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des
Kinderdorfes, dankt allen Spenderinnen und Spendern von
Herzen: „Die überraschten und strahlenden Kinderaugen
beim Auspacken unter dem Weihnachtsbaum zeigen, dass
auch kleine Geschenke tiefe Freude auslösen können.“ Auch
wir danken und werden die Tradition der Spendenaktion mit
Ihrer warmherzigen Hilfe künftig fortführen.
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Fotos: iStockPhoto, PR
Neuigkeiten von Ihrer BKK
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INTERN
Der Sitz der DMG MORI
AKTIENGESELLSCHAFT: Am
Standort Bielefeld arbeiten
rund 1.000 Mitarbeiter des
Konzerns
Unser Trägerunternehmen:
die DMG MORI
AKTIENGESELLSCHAFT
GILDEMEISTER Aktiengesellschaft) ist ein weltweit führender Hersteller von spanenden Werkzeugmaschinen.
Das Angebot umfasst innovative Hightech-Maschinen
mit den Technologien Drehen, Fräsen, Advanced Technologies (ULTRASONIC/LASERTEC) und die ECOLINEProduktlinie sowie die Produkte der Electronics und
Systems. Die industriellen Dienstleistungen beinhalten
vielfältige Services rund um den gesamten Lebenszyklus
der Maschinen sowie den Bereich der Energy Solutions.
Die Werkzeugmaschinen von DMG MORI lösen täglich
weltweit die unterschiedlichsten Aufgaben. Denn ohne
die „Mutter aller Maschinen“ würde es viele Dinge des alltäglichen Lebens gar nicht geben. Die Kunden von DMG
MORI, z. B. aus den Bereichen der Automobilindustrie,
der Luft- und Raumfahrt sowie der Medizintechnik und
des Werkzeug- und Formenbaus oder deren Zulieferer,
vertrauen bei der Produktion ihrer hochpräzisen Bauteile
auf die Hightech-Produkte von DMG MORI.
DMG MORI entwickelt zukunftsweisende Produkte und
setzt mit seinen Innovationen technologische Standards.
8
GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
Auch der Gründer der Werkzeugmaschinenfabrik Gildemeister & Comp., Friedrich Gildemeister, bewies bereits
1874 innovativen Weitblick, als er für seine Mitarbeiter
die Kranken und Unterstützungskasse aus der Taufe
hob – einen frühen Vorläufer der heutigen BKK und das
damalige Vorbild bei der Einführung der gesetzlichen
Krankenversicherung.
Richtungsweisendes Energiekonzept: Solarund Windanlagen erzeugen bis zu 15 % der
am Standort Bielefeld benötigten Energie
Abschlussarbeiten: Zwei Mitarbeiter der
GILDEMEISTER Drehmaschinen GmbH
führen letzte Transportsicherungen an der
Universaldrehmaschine NEF 400 durch
Wie die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER mit all ihren Trägerunternehmen ist DMG MORI auch dank eines
starken Kooperationspartners gut positioniert, um die
sich bietenden Geschäftschancen zu nutzen.
Den Erfolg des Unternehmens tragen über 7.300 Mitarbeiter. Insgesamt 159 nationale und internationale Vertriebs- und Servicestandorte in 57 Ländern stehen unter
der weltweiten Marke DMG MORI in direktem Kontakt zu
den Kunden. Gemeinsam mit dem japanischen Kooperationspartner, der DMG MORI COMPANY LIMITED, ist der
Konzern auf allen wichtigen Märkten weltweit präsent.
Alle Informationen zu DMG MORI erhalten Sie auch
unter www.dmgmori.com. -------------------------------------------------
Präzisionstechnik: Eine Mitarbeiterin von DECKEL MAHO in Seebach richtet den Werkzeugwechsler einer HSC 30
linear aus. Dieses High-Speed-Cutting-Präzisionszentrum findet insbesondere in der modernen Medizintechnik bei
der Fertigung von Gelenkkomponenten oder chirurgischen Instrumenten Verwendung
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Fotos: PR
Die DMG MORI AKTIENGESELLSCHAFT (vormals
Effiziente Fließmontage: In 14 Takten fertigen Mitarbeiter der GILDEMEISTER Drehmaschinen GmbH in Bielefeld unter anderem
die CTX beta 800 TC
INTERN
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Das Präventionsgesetz hatten wir Ihnen bereits in der letzten Ausgabe
unseres Gesundheitsjournals vorgestellt. Die aktuelle Regierung mit
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat nun weitere
Gesetze auf den Weg gebracht, deren Ziel häufig eine Qualitätsverbesserung im Gesundheitswesen bewirken soll. Hier ein Überblick!
Für die Reformen wird zwischen 2015 und 2020 von
bis zu 40 Mrd. Euro Mehrkosten ausgegangen. Davon
kommen laut Schätzungen zwischen 2016 und 2019
Mehrausgaben von 18,1 Mrd. Euro auf die gesetzlichen
Krankenversicherungen zu. Da nur der allgemeine Beitragssatz von 14,6 % paritätisch von Arbeitnehmern und
Arbeitgebern getragen wird, gehen die Zusatzbeiträge für
die Mehrausgaben allein zu Lasten der Mitglieder.
Hier sind die wichtigsten
Neuregelungen auf einen Blick!
1
Gesetz zur Verbesserung der
Hospiz- und Palliativversorgung
Das Gesetz fördert den flächendeckenden Ausbau
der Hospiz- und Palliativversorgung. Es stärkt sie überall
dort, wo Menschen ihre letzte Lebensphase verbringen:
zu Hause, im Hospiz, Pflegeheim und Krankenhaus. Zugleich werden Information und Beratung verbessert, damit die Hilfsangebote besser bekannt werden. Versicherte
haben nun einen Anspruch auf Beratung über Palliativund Hospizleistungen durch ihre Krankenkasse.
2
Krankenhausstrukturgesetz:
Gesetz zur Reform der Strukturen
der Krankenhausversorgung
Die Neuregelung sichert eine gute erreichbare Versorgung vor Ort, gute Arbeitsbedingungen für das Kran-
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
kenhauspersonal sowie eine hohe Qualität durch Spezialisierung, beispielsweise in den Universitätskliniken.
Patienten, die nach einem längeren Krankenhausaufenthalt oder einer ambulanten Operation vorübergehend
weiter versorgt werden müssen, können nun eine Kurzzeitpflege in einer geeigneten Einrichtung in Anspruch
nehmen. Ergänzend werden die Ansprüche auf häusliche
Krankenpflege und Haushaltshilfe erweitert. Damit werden bestehende Versorgungslücken geschlossen, wenn
Patienten noch nicht im Sinne der sozialen Pflegeversicherung pflegebedürftig sind und deshalb keine Ansprüche auf Pflegeleistungen haben.
3
UNSER SERVICE FÜR SIE:
ARZTTERMINSERVICE
Als Versicherter der BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER können Sie unseren ArztterminService nutzen – ganz ohne Überweisung. Nennen Sie
uns die Zeitspanne für Ihren Terminwunsch, die maximale Entfernung zum Wohn- oder Arbeitsort oder auch
Ihre Wunschpraxis. Wir organisieren das für Sie und
informieren Sie telefonisch oder per E-Mail über das
Ergebnis. Den Arzttermin-Service erreichen Sie unter
0521 5228-7799 – rund um die Uhr.
Schnellerer Facharzttermin
Seit Ende Januar sind die Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichtet, Terminservicestellen anzubieten. Versicherte, die zeitnah einen Facharzttermin benötigen, können sich an diese Terminservicestellen wenden.
Der Facharzttermin soll in weniger als vier Wochen vermittelt werden. Gelingt dies nicht, muss dem Patienten
ein ambulanter Behandlungstermin im Krankenhaus
angeboten werden. Um den Terminservice in Anspruch
nehmen zu können, brauchen Versicherte von ihrem
Hausarzt eine Überweisung mit Dringlichkeitsvermerk.
Nur für Termine beim Frauen- oder Augenarzt ist die
Servicestelle direkter Ansprechpartner. Zudem müssen
Patienten Tag und Uhrzeit des vorgeschlagenen Termins
akzeptieren. Anfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln
von bis zu einer halben Stunde gelten als zumutbar.
4
Patientenberatung
Bei Problemen mit der Krankenkasse oder dem
Arzt sollen Patienten durch die Unabhängige
Patientenberatung besser beraten werden. Sie wird ab
2016 durch das Unternehmen Sanvartis angeboten. Sie
haben Fragen zu einer Erkrankung oder zu Ihren Rechten als Patient? Sie benötigen Hilfestellung, um mit
privaten oder beruflichen Folgen einer Krankheit besser umgehen zu können? Telefonisch erreichen Sie die
Patientenberatung kostenfrei unter der Nummer 0800
01177-22 von montags bis freitags von 8:00 bis 22:00
Uhr und samstags von 8:00 bis 18:00 Uhr. Eine Beratung
ist auch in türkischer (-23) und russischer (-24) Sprache
möglich. Weitere Infos: www.patientenberatung.de.
E-Health-Gesetz:
Gesetz für sichere digitale Kommunikation
und Anwendungen im Gesundheitswesen
Das E-Health-Gesetz sieht vor, dass innerhalb der nächsten drei Jahre die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um medizinische Daten elektronisch zu
übermitteln. Unter hoher Beachtung des Datenschutzes
soll der Ausbau in drei Stufen erfolgen. Ab Sommer 2016
sollen Ärzte und Zahnärzte die sogenannten Stammdaten
(Name, Anschrift und Angaben zur Versicherung) austauschen können. Ab Oktober 2016 haben Versicherte,
die mindestens drei verordnete Medikamente nehmen,
Anspruch auf einen Medikationsplan. Dieser wird zunächst in Papierform geführt und soll ab 2018 über die
elektronische Gesundheitskarte (eGk) abrufbar sein. Ab
Juli 2018 können Ärzte lebensrettende Notfalldaten wie
Vorerkrankungen, Blutgruppe und Medikamente elektronisch verwalten – unter der Voraussetzung, dass der
Versicherte zustimmt.
Seit Anfang 2015 gilt ausschließlich die eGK mit Lichtbild als Berechtigungsnachweis für ärztliche Leistungen
und trägt heute bereits dazu bei, missbräuchliche Inanspruchnahmen von Leistungen einzuschränken.
6
Rechengrößen 2016
Grundlage für die Berechnung der Beiträge zur
Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung bilden die Rechengrößen in der Sozialversicherung. Sie werden jedes Jahr von Bundeskabinett und
Bundesrat neu beschlossen. Die Beitragsbemessungsgrenze legt fest, aus welchem Betrag maximal Beiträge
gezahlt werden müssen. Für Mitglieder, deren Einkommen über der Bemessungsgrenze liegt, steigt der Beitrag
nicht mehr weiter. Die Beitragsbemessungsgrenze ist für
die Zweige der Sozialversicherung unterschiedlich. Für
die Kranken- und Pflegeversicherung lag sie 2015 bei
4.125,00 Euro im Monat und steigt 2016 auf 4.237,50 Euro
(50.850,00 Euro im Jahr). Auf unserer Homepage unter
www.bkkgs.de/wichtige-daten-2016 finden Sie alle
wichtigen Kennzahlen, die auch für unsere ArbeitgeberKunden von Bedeutung sind. -------------------------------------------------GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
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Foto: iStockPhoto
Krankenversicherung
Das ist neu 2016
FA M I L I E
LoveGeliebte
Story Haustiere
Die Gesellschaft eines Haustieres tut nicht nur psychisch gut,
sie stärkt auch unsere Gesundheit. Haustiere bereichern Jung und
Alt und sind oft Freund und Therapeut zugleich
------------ Text Annkathrin Johannesberg
Hund, Meerschweinchen, Vögel, Katze – für fast jedes
Kind unter zehn Jahren zählt ein Haustier zu seinen sehnlichsten Wünschen. Eltern stehen dem tierischen Familienzuwachs hingegen häufig skeptisch gegenüber. Doch
es lohnt sich, den Kinderwunsch zu überdenken: Ein tierischer Kamerad zum Schmusen, Spielen und Versorgen
wirkt sich nicht nur positiv auf den Familienfrieden aus,
sondern auch auf die Entwicklung des Kindes.
das Wohlergehen des Tieres übernehmen, die eigenen Bedürfnisse auch einmal hintanstellen und die des Tieres
befriedigen. Mit der neuen Selbstständigkeit wächst das
kindliche Selbstbewusstsein. Ein weiteres Argument für
das Haustier: Studien ergaben, dass Kinder, die mit einem
Hund oder einer Katze aufwachsen, weniger häufig an
Asthma und Allergien leiden als Kinder ohne Haustier.
Tierische Gesellschaft für Senioren
Entwicklungsschub durch Geborgenheit, Entspannung und Verantwortung
Im Gegensatz zu den Spielkameraden und auch den Eltern ist die Beziehung zu einem Tier verlässlich. Dem
Meerschweinchen ist es egal, ob die Mathearbeit eine
glatte Fünf ist, und der Familienhund kuschelt sich auch
dann an das Kind, wenn es nicht die angesagten Klamotten trägt. Diese bedingungslose Zuneigung spendet
Kindern nicht nur Trost, wenn das Leben gerade einmal
nicht so rund läuft, sie gibt auch Geborgenheit und baut
Stress ab. Verantwortlich für die beruhigende Wirkung
ist das Bindungshormon Oxytocin. Dieses schüttet der
Organismus vermehrt beim Körperkontakt mit dem innig
geliebten Tier aus. Dieses regelmäßige Entspannen wirkt
sich positiv auf den Reifeprozess des Kindes aus, denn ein
chronisch erhöhter Stresspegel bremst die kognitive und
emotionale Entwicklung.
Daneben unterstützen Haustiere auch die Entfaltung
sozialer Kompetenz. Das Kind muss Verantwortung für
12
GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
Haustiere sind Balsam für Körper und Seele – das gilt
nicht nur für Kinder, sondern auch für Senioren. Insbesondere Alleinstehende im Rentenalter verlieren schnell
den Kontakt zu anderen Menschen und vereinsamen. Die
Die menschliche Hemmschwelle, ein Tier
anzufassen, ist tatsächlich niedriger, als
fremde Menschen zu berühren
Versorgung eines Tieres strukturiert ihren Alltag und
schafft ein Gefühl des Gebraucht- und Geliebtwerdens.
Tiere zu berühren fällt uns einfacher als der Körperkontakt zu fremden Menschen – und regelmäßige, liebevolle
Berührungen sind wichtig für das Wohlergehen. Nicht
nur der Blutdruck sinkt, auch Depressionen und Schlafprobleme nehmen häufig ab. Hunde halten betagte Herrchen und Frauchen perfekt auf Trab. Die gemeinsamen
Spaziergänge kurbeln den Kreislauf an, stärken die Abwehrkräfte, wirken Übergewicht entgegen und fördern
den Kontakt zu anderen Menschen auf dem Weg .
>
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FA M I L I E
Internetadressen
www.eltern.de/
familie-und-urlaub/
familienleben/
haustier-test.html
Der Online-Elternratgeber
bietet einen einfachen
Test, mit dem Sie herausfinden können, welches
Tier am besten zu Ihrer
Familie passt.
www.portal-fuersenioren.com/
freizeit-und-reisen/
haustiere/
Dieses Portal bietet speziell Senioren wertvolle
Tipps zum Zusammenleben mit einem Haustier
und stellt sinnvolle Alternativen zur Anschaffung
eines eigenen Tieres vor.
www.markt.de/
contentId,kinder-undhaustiere-ab-welchem
-alter-welches-tier/
inhalt.htm
Hier finden Sie hilfreiche
Informationen zu den
Haustierarten Fische,
Wellensittiche, Hamster,
Kaninchen, Hunde und
Katzen.
Bücher über Tierhaltung, Christine Menges:
Ratgeber für das Zusam- Jung bleiben mit
menleben mit Tieren
Hund. 1 x 1 der
Hundehaltung für
Senioren
Der Ratgeber liefert
Antworten auf Fragen,
die sich für Senioren vor
der Anschaffung eines
Hundes ergeben. Verlag
Eugen Ulmer, 9,90 Euro
Manuela van Schewick: Kind trifft Hund
Das Buch hilft Hundeanfängern mit Kindern
dabei, die Bedürfnisse
und das Verhalten ihres
Hundes zu verstehen. Zudem gibt es Tipps für die
Erziehung des Hundes.
Müller Rüschlikon,
9,95 Euro
Cesar Millan und
Melissa Jo Peltier:
Welcher Hund passt
zu uns? Ein Beziehungsratgeber für
Familien
Die bekannten Hundeexperten geben Tipps, wie
das Familienleben mit
Hund funktioniert. Goldmann Verlag, 9,99 Euro
Annette Hackbarth:
Haustiere. Unsere
liebsten Freunde
Das „WAS IST WAS“Sachbuch stellt Kindern
ab acht Jahren verschiedene Haustiere vor und
hilft ihnen dabei, eines
zu finden, das zu ihnen
passt. Tessloff Verlag,
9,95 Euro
Communitys und
Tierforen
www.
dashaustierforum.de
Das Forum ist unterteilt
in verschiedene Haustiergruppen. In den Untergruppen beantworten
Tierbesitzer anderen
Tierbesitzern Fragen
rund um die Haltung des
jeweiligen Haustieres.
www.eltern.de/foren/
haustier-meinkind-will-tier/
In dem Eltern-Forum
berichten Eltern von
ihren Erfahrungen mit
Haustieren und Kindern
und tauschen sich untereinander aus.
www.haustier-live.de
Dieses Forum ist unterteilt in die Communitys
Katzen, Hunde und
Kleintiere. In allen drei
diskutieren die User über
Themen zu Gesundheit,
Haltung und Ernährung
der Tiere.
www.meintier.de
Die Tier-Community
bietet neben Informationen zu einer Vielzahl
von Tierarten auch ein
Forum, einen Chat und
eine Galerie, in die der
Besucher seine Tierbilder
hochladen kann.
Apps rund
um Haustiere
Die App „Erste Hilfe
für Hunde“ kostet 2,99
Euro und bietet mobile
Unterstützung, wenn ein
Hunde-Notfall eintritt.
Schritt für Schritt leitet
die Anwendung den User
durch die Erste-HilfeMaßnahmen.
Die kostenlose App
„Giftköder-Radar“
warnt mithilfe von Markierungen auf einer Karte
den Hundebesitzer vor
Gebieten, in denen in den
letzten 30 Tagen Giftköder gefunden wurden.
Die kostenlose App
„VetFinder“ zeigt Ihnen
die Adressen von Tierärzten an, die sich in der
Nähe Ihres Standortes
befinden. Das kann sich
besonders in Notfällen
als nützlich erweisen.
Mit der kostenlosen App
„Aquarium Calculator“ berechnen Sie die
Wasserqualität Ihres
Aquariums. Daneben
weist die Anwendung Sie
darauf hin, wenn ein Wasserwechsel nötig ist.
Das Leben, Lieben und
Leiden mit einer Katze
oder einem Hund über
lange Jahre hinweg
prägt uns Menschen
tierHauseck:
Ch
Bedürfnisse der
beliebtesten Haustiere
Laut des Online-Statistikportals
„Statista“ ist die Katze das beliebteste
Haustier der Deutschen, dicht gefolgt vom Hund. Weit
abgeschlagen dahinter liegen Nagetiere und Vögel. Die
Haustiere unterscheiden sich nicht nur in ihren artenspezifischen Eigenschaften voneinander, sondern auch in
ihren Ansprüchen an eine artgerechte Haltung.
um ausgelastet und zufrieden zu sein. Da Katzen dämmerungs- und nachtaktiv sind, schlafen sie tagsüber viel.
Nagetiere wie Meerschweinchen und Kaninchen haben einen hohen Kuschelfaktor. Allerdings können sie ihre Bedürfnisse schlecht
durchsetzen – dadurch sind sie unerfahrenen
Kinderhänden hilflos ausgeliefert. Wie fast alle Kleintiere
benötigen sie mindestens einen Artgenossen, um nicht zu
vereinsamen, und viel Freilauf.
Zu Hunden bauen Kinder und Senioren die
engste Bindung auf. Das geht jedoch nicht
ohne Einsatz. Je nach Rasse benötigt ein Hund
zwei bis vier Stunden Auslauf am Tag. Daneben stehen tägliche Erziehungs- und Kopfarbeit auf dem
Programm. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Sie vor der
Anschaffung berücksichtigen sollten: Hunde sind Rudeltiere. Sie benötigen ihre Menschen als Gesellschaft,
um sich wohlzufühlen. Längere Phasen des Alleinseins
sollten Sie ihnen deswegen nicht zumuten.
Auch Vögel wie der Wellensittich brauchen
ständig Kontakt und Beschäftigung, zum
Kuscheln eignen sie sich nur bedingt. Als
Schwarmtiere müssen sie zudem mindestens
zu zweit gehalten werden und täglichen Freiflug erhalten, damit sie nicht verkümmern. Da die bunten Vögel
sehr kommunikationsfreudig sind, kann der Geräuschpegel in der Wohnung tagsüber schon mal beachtlich
anschwellen.
Katzen führen ein sehr viel selbstständigeres
Leben als Hunde. Haben sie Freilauf, benötigen
sie relativ wenig Zuwendung von ihrem Halter,
Ist das passende Haustier gefunden und erfährt es liebevolle, artgerechte Zuwendung, bereichert die Beziehung
gleich zwei Leben: das des Menschen und das des Tieres.
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
www.gesundheit.de/
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GESUND
Gegen den Strom
Schichtarbeit
Immer mehr Menschen arbeiten gegen ihren biologischen
Rhythmus. Schicht- und Nachtarbeit schädigt langfristig die
Gesundheit. Besonders belastend ist Nachtarbeit.
Moderne Schichtplangestaltung kann uns besser schützen
------------ Text Dr. Andrea Exler
Was für die meisten unserer Großeltern selbstverständlich war, gilt heute nur noch für eine Minderheit:
Arbeiten zwischen 7 und 17 Uhr, von Montag bis Freitag. Laut Statistischem Bundesamt arbeiten fast 60 %
ständig, regelmäßig oder gelegentlich am Wochenende,
in der Nacht oder in Wechselschichten. 1991 waren erst
41 % betroffen. Schichtdienst, Nacht- und Wochenendarbeit sind vor allem in der Industrie und im Dienstleistungssektor Standard. Doch die Veränderungen der
Arbeitswelt betreffen fast alle Branchen und Jobprofile:
Ärzte und andere akademische Berufe ebenso wie Ungelernte in der Gastronomie oder in der Fertigung. Rund um
die Uhr zu arbeiten ist so alltäglich geworden, dass wir
uns kaum mehr bewusst machen, wie unnatürlich dieser
Zustand eigentlich ist. Denn vor der Industrialisierung
und der Erfindung des elektrischen Lichts – also bis vor
etwa 150 Jahren – war kein anderer Ablauf denkbar, als
morgens mit den Hühnern aufzustehen und abends mit
ihnen wieder zu ruhen.
Der Mensch ist nicht „zeitplastisch“
Menschen sind nur sehr begrenzt „zeitplastisch“. Sie sind
an verschiedene biologische Rhythmen gebunden: an die
Abfolge von Tag und Nacht, an den Monat (weiblicher Zyklus), die Jahreszeiten, den Lebenszyklus (Zeugung, Geburt, Tod). In der Sprache der Biologen ist der Homo sapiens ein tagaktives Wesen. Seine Körperfunktionen folgen
einem tagesperiodischen Wechsel, landläufig die „innere
Uhr“ genannt. Herzschlag und Atmung, Körpertemperatur, Stoffwechsel und Verdauung werden von ihr gesteuert.
Am frühen Morgen schüttet der Körper Hormone aus, die
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den Blutdruck und den Herzschlag beschleunigen: Der
Kreislauf kommt in Schwung, und der Tag kann beginnen. Gegen die Mittagszeit wird mehr Magensäure produziert, der Verdauungstrakt macht sich für die Nahrungsaufnahme bereit, zugleich sinkt die Leistungsfähigkeit.
Abends zur Schlafenszeit fährt der Körper die Produktion
von Adrenalin herunter. Gegen drei Uhr nachts schließlich erreichen die Körperfunktionen ihren biologischen
Tiefpunkt: Das Herz schlägt nur noch 50-mal pro Minute,
der Organismus befindet sich in der Regenerationsphase.
Die Festplatte lässt sich nicht umprogrammieren
Der biologische 24-Stunden-Rhythmus ist nicht willentlich beeinflussbar. Vergleichbar mit einem Computerprogramm, vollzieht er sich auch dann, wenn unser tatsächliches Verhalten davon abweicht. Morgens schüttet
es „Aufstehhormone“ aus, auch wenn man gerade von
der Nachtschicht kommt und schlafen möchte. Das Tief
gegen drei Uhr nachts kommt ebenfalls unweigerlich.
Und hier beginnen die Herausforderungen der Schichtund Nachtarbeit.
Tschernobyl, Costa Concordia und Exxon Valdez: Diesen
Katastrophen ist gemeinsam, dass sie sich im Schichtbetrieb ereigneten. Das ist wahrscheinlich kein Zufall. >
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GESUND
GESUNDHEITSTIPPS
FÜR SCHICHTARBEITER
Schlafen
Unbedingt regelmäßige Schlafenszeiten einhalten!
Keine Nickerchen zwischendurch – das stört den
Biorhythmus. Der Schlaf muss nicht am Stück nachgeholt werden, entscheidend ist die Regelmäßigkeit.
So können Nachtarbeiter am Vormittag vier Stunden
schlafen, am späteren Nachmittag noch einmal drei.
Licht
Lichtquellen mit mehr als 2.500 Lux (das Fünffache
der normalen Wohnraumhelligkeit) können den Schlaf
hemmen bzw. unsere Melatoninausschüttung.
Trinken
Bevorzugen Sie Früchte- und Kräutertees, kalt oder
warm. Gezuckerte Limos & Co. lieber vermeiden. Auch
natriumreiche Mineralwässer sollten bei körperlicher
Nachtarbeit vermieden werden. Kaffee (oder besser
noch schwarzer Tee) ist okay, wenn er mindestens
sechs Stunden vor dem Schlafengehen getrunken wird.
Privatleben
Schichtarbeiter haben häufig psychische Probleme.
Ein Grund können die Einschränkungen ihres Familienlebens und der sozialen Kontakte sein. Wer regelmäßige Aktivitäten plant, entgeht leichter der Isolation.
Gesundheitsvorsorge
Beschäftigte im Schicht- oder Nachtdienst haben
einen gesetzlichen Anspruch auf regelmäßige Gesundheitschecks. Die Termine sollten auf jeden Fall wahrgenommen werden. Denn irreguläre Arbeitszeiten sind
für den gesamten Organismus eine schleichende, aber
massive Belastung. Das zeigen zahlreiche Studien.
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Denn Schichtarbeit erhöht das Fehler- und Unfallrisiko.
Arbeitnehmer, die entgegen dem biologischen Rhythmus
arbeiten, gefährden zudem langfristig ihre Gesundheit.
So ist der Körper darauf eingestellt, die Mahlzeiten tagsüber einzunehmen. Häufig leiden Nachtarbeiter daher an
Bei Menschen, die in Spät- oder Nachtschichten arbeiten, häufen sich Unglücksfälle – das ist kein Zufall
Magen- und Darmbeschwerden. Auch Schlafstörungen,
Abgeschlagenheit und innere Unruhe sind typisch. Arbeitsmediziner haben nachgewiesen, dass die Erholung
des Nachtschlafs nicht vollständig am Tag nachgeholt
werden kann. Selbst bei gleicher Stundenzahl entspricht
die Regeneration des Schlafs tagsüber einer um ein bis
zwei Stunden verkürzten Nachtruhe.
Patentrezepte gibt es nicht
Bei der Schichtplangestaltung spielen viele betriebliche
und individuelle Faktoren eine Rolle. Für ein ergonomisches System, das die Arbeitsplatzgestaltung für den
Menschen und das Unternehmen zugleich optimiert,
haben Fachleute Kriterien entwickelt. Schichtsysteme
sollten grundsätzlich vorwärts rotieren (Frühschicht –
Spätschicht – Nachtschicht). Mehr als drei aufeinanderfolgende Nachtschichten sind zu belastend. Im Anschluss
an eine Nachtschicht wird eine 24-stündige arbeitsfreie
Phase empfohlen. Noch besser ist jedoch ein Freizeitblock am Wochenende. Die Frühschicht sollte nicht
zur verkürzten Nachtschicht werden: Beginnt sie etwa
schon um fünf Uhr, dann müssen Beschäftigte je nach
Anfahrtszeit schon um drei Uhr aufstehen. Schließlich
sollen Schichtpläne vorhersehbar sein und verlässlich
eingehalten werden. Denn jede Umgestaltung verlangt
von den Beschäftigten eine erneute Anpassung. ---------------
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Fotos: GettyImages
Essen
Die letzte große Mahlzeit sollte mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen liegen. Regelmäßigkeit
erleichtert die Anpassung an unnatürliche Schlaf- und
Wachzeiten.
GESUND
Medizin nach Noten
Eins, zwei, drei
Noch bemerkenswerter ist die Wirkung des Singens auf
den Hormonhaushalt. Singen aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn. Es schüttet Glückshormone wie Dopamin aus, die eine stimulierende und schmerzlindernde
Wirkung haben. Erforscht hat dies unter anderem der Biologe Günther Bernatzky am Salzburger Schmerzinstitut.
In einer Studie über Patienten mit mehrjähriger Schmerzgeschichte zeigte der Wissenschaftler, dass der Arzneimittelverbrauch mithilfe von Musik gesenkt werden kann.
Schließlich regt Singen auch das Immunsystem an und
drosselt die Produktion der körpereigenen Stressverursacher Adrenalin und Kortisol. Klänge und vor allem aktives Singen sind also ein echter „Gesundheitserreger“.
Diese Erkenntnisse nutzt die Musiktherapie. Besonders in
der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und mit älteren
Menschen, etwa Demenzkranken, hat sich der Einsatz von
Rhythmus und Melodie bewährt. Sie bringen Patienten
mit eingeschränkter verbaler Ausdrucksfähigkeit in Kontakt mit ihren Emotionen. Spannungen, Ängste, destruktives Verhalten oder Beziehungskonflikte kommen an die
Oberfläche und können leichter überwunden werden.
Jeder kann es, doch wenige trauen sich
Laut Deutschem Chorverband sind hierzulande 1,4 Millionen singende und fördernde Mitglieder in rund 21.000
Chören aktiv. Auch die Form des Chantens entdecken immer mehr Menschen als heilsame Wirkung von Musik.
Dieser Trend bezeichnet im weiteren Sinn das Singen religiöser Lieder und findet sich in vielen Traditionen. Dazu
gehören buddhistische Mantren ebenso wie christliche
Gesänge oder islamische Sufi-Lieder. Chanten wird oft in
Verbindung mit Bewegung, Trommeln oder Tanz praktiziert. Die Ziele reichen von Entspannung und Wellness
bis zu spiritueller Bewusstseinserweiterung.
Nobody is perfect!
Um Gefühle mit Liedern auszudrücken oder „auszusingen“, muss man nicht unbedingt Noten lesen können oder
eine geschulte Stimme haben. Auch schiefe Töne unter
der Dusche haben eine belebende Wirkung. Leider sei das
Singen im Alltag in den letzten 40 Jahren immer weiter aus unserem Alltag verschwunden, bedauert Musiksoziologe Karl Adamek. Ganz gleich ob Bach oder Beatles:
In Deutschland sind 1,4 Millionen im Chor
vereint oder unterstützen einen Chorverband. Singen verbindet ...
Singen als Lebensart, als Teil des gewöhnlichen Lebens
verbessert die Gesundheit und vor allem die Stimmung.
„Wenn wir singen, werden physiologische Prozesse in
Gang gebracht, die Angst auflösen. Deshalb singen fast
alle Kinder, wenn sie in den Keller gehen. Sie spüren, dass
die Angst schwindet“, weiß Adamek. ------------------------------------
und bitte ...
„Singen Sie öfter!“ Diese Empfehlung kommt nicht von uns,
sondernaus der modernen medizinische Forschung. Es gibt viele
Gelegenheiten, durch die eigene Stimme einfach mal das
rauszulassen, was in uns schwingt
------------ Text Dr. Andrea Exler
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Egal ob Rock oder mehr soft: Das gemeinsame Ein- und Ausatmen
inklusive „Singlauten“ stärkt uns und unsere Gesundheit
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Fotos: GettyImages, Plainpicture
Schon die frühen Hochkulturen kannten die heilende
Wirkung des Singens. Gesang und Melodie werden seit
Jahrhunderten als Heilverfahren eingesetzt und sind
auch Ausdruck gelebter Gemeinschaft. Die moderne Forschung zeigt, dass Klänge den Herzrhythmus, die Muskelspannung und andere vegetative Funktionen messbar
beeinflussen. Beim Singen atmen wir automatisch tief ein
und steigern so die Sauerstoffversorgung des gesamten
Organismus. Der Körper bekommt eine Art Energiekick.
ERNÄHRUNG
Der Geschmack aus 1001 Nacht ...
Orientzauber
Geschichten aus dem Land, in dem die Sonne aufgeht, waren immer schon
geheimnisvoller als andere. Vielleicht, weil sie die
Verheißung
des
neuen Erwachens in sich bergen. Die uns immer wieder staunen lässt
über jene kleinen Wunder, wenn die Erde die Augen öffnet. Wer einmal
Gast war in einer orientalischen Küche, der versteht das. In der – mit
der entsprechenden Poesie des Morgenlandes – Geschmacksknospen
wachgeküsst wurden, von deren Existenz er bis dahin gar nichts wusste.
Denn selbst einfache Gerichte sind hier in der Lage, mit tausendundeinem Aroma dem Gaumen märchenhafte Rätsel aufzugeben. Ob man sie
wirklich lösen möchte? Liegt nicht genau darin, in diesen unerklärlichen
kleinen Explosionen, die kulinarische Seligkeit? Und ist es nicht
das pure Glück, mit Gewürzen und Kräutern eine Magie heraufzubeschwö-
Blumenkohlsalat
Über die Vorzüge von
Kohl muss man eigentlich
kein Wort verlieren: Eisen,
Magnesium, Folsäure. Hier
kombiniert mit Orangen –
eine Vitamin-C-Bombe, die
mal ganz anders schmecken kann. Der Himmel wohnt doch im
Orient!
ren, die uns dem Himmel ein Stück näher bringt? Und als wäre das nicht
genug: die Körper, Geist und Seele aufeinander einstimmt? Von
gesund zu sprechen, wäre in diesem Zusammenhang zu prosaisch, zu
einfach. Denn der Orient verspricht das Glück der aufgehenden Sonne.
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ERNÄHRUNG
Lammsalat
Eisen, Zink und Niacin
– zartes Lammfleisch ist
ein Energiebündel. Macht
es sich mit Granatapfel,
Walnuss, Petersilie und
Minze gemeinsam zum Sonnengruß auf, kommt das
Morgenland erst so richtig in Fahrt – OrientExpress auf dem
Teller!
Hähnchen
gebacken
Nichts gegen ein deutsches Brathähnchen. Aber
wenn sich zartes Fleisch in
scharfe, süße und pikante
Aromen zugleich schmiegen darf, dann stehen alle
Sinne kopf. Was für ein
Glück, wenn kulinarische Verwirrung
die Seele streichelt!
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ERNÄHRUNG
SPEZIAL
Gegrillter
Paprikasalat
Grüne Welle:
Simpler und hinreißender lässt sich
der Orient nicht
auf den Tisch
bringen.
Fotos: Stockfood
1 | Gerösteter Blumenkohlsalat
Zutaten für 4 Personen:
1 kleiner Blumenkohl, 2 rote Zwiebeln, 2
Knoblauchzehen, 1 TL gem. Kreuzkümmel,
1 TL Paprikapulver (edelsüß), 1 TL Kurkuma, 1 TL Rasel-Hanout, ½ TL Cayennepfeffer, Salz, 60 ml Olivenöl, 3 Orangen, 100 g
Mandeln, 2 Handvoll Petersilie, 1 Handvoll
Koriandergrün
Ofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen. Blumenkohl in kleine Röschen teilen, Stiele putzen,
klein schneiden. Zwiebeln schälen, in feine Spalten schneiden. Knoblauch fein hacken. Beides
in einer Schüssel mit den Gewürzen, Salz und
Öl verrühren. Blumenkohl und Zwiebeln zugeben, gut vermengen. Auf dem Blech verteilen,
im Ofen ca. 20 Minuten backen. Inzwischen die
Orangen mit einem scharfen Messer schälen,
in dünne Scheiben schneiden. Mandeln in einer
heißen Pfanne duftend rösten, herausnehmen,
etwas abkühlen lassen und grob hacken. Petersilie und Koriander abbrausen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. Das gebackene
Gemüse lauwarm abkühlen lassen, mit den
Orangen und Mandeln vermengen, abschmecken, auf Teller verteilen und mit Petersilie und
Koriander bestreut servieren.
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Zutaten für 4 Personen:
1 getr. Chilischote, je
½ TL Koriandersamen,
Kreuzkümmelsamen,
weiße Pfefferkörner,
Paprikapulver (edelsüß),
Zimtpulver, 1 TL Zitronensalz, 2 EL Olivenöl,
4 Hähnchenschenkel à
ca. 300 g, 10 Datteln,
60 g schwarze Oliven,
400 ml Geflügelbrühe,
2 EL Milch, 1 Döschen
Safran (0,1 g), 1 Knoblauchzehe, 250 g griec his c h e r J oghur t ,
2 EL Limettensaft,
200 g Instant-Couscous, 1 Handvoll Minze
Ofen auf 200 °C vorheizen. Chili mit Koriander,
Kreuzkümmel und Pfeffer im Mörser fein zerstoßen. Mit Paprika, Zimt,
Zitronensalz und Öl verrühren. Fleisch waschen,
trocken tupfen, mit dem
Würzöl einreiben. Datteln halbieren, entsteinen. Oliven abtropfen lassen. Hähnchenteile auf der Saftpfanne verteilen, Oliven und Datteln zugeben, Brühe angießen, im Ofen ca. 1 Stunde schmoren lassen.
Milch erhitzen, Safran einrühren, vom Herd
nehmen, ca. 10 Minuten ziehen lassen. Knoblauch schälen, dazupressen, Joghurt und Limettensaft zugeben, glatt rühren. Mit Saft
abschmecken. Couscous mit ½ TL Salz mischen, mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, ca. 10 Minuten ausquellen lassen. Minze abbrausen, trocken schütteln, Blätter grob
schneiden, unter den Couscous mischen. Hähnchen mit Joghurt und Couscous servieren.
3 | Lammsalat mit Walnüssen
Zutaten für 4 Personen:
2 Knoblauchzehen, 1 Handvoll Koriandergrün, 1 TL Sumach, 1 TL Zitronenabrieb,
Salz, Pfeffer, 1 kg Lammfleisch aus der
Keule, 4 EL Olivenöl, 2 EL Granatapfelsirup,
Saft von 1 Limette, 2 Handvoll Petersilie,
1 Handvoll Minze, 1 Granatapfel, 80 g Feta,
40 g geröstete Walnusskerne
Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Knoblauch
schälen, fein hacken. Koriander abbrausen, trocken schütteln, ebenfalls fein hacken. Beides mit
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einfach
4 | Gegrillter Paprikasalat (vegan)
Zutaten für 4 Personen:
800 g grüne Spitzpaprika (oder milde Peperonischoten), 2 Handvoll Koriandergrün,
2 frische Knoblauchzehen, 4 EL Olivenöl,
2 EL Zitronensaft, 1 Msp. gem. Koriander,
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Paprika waschen, auf dem Grill ca. 15 Minuten
unter regelmäßigem Wenden rösten. Vom Grill
nehmen, leicht abkühlen lassen, Haut abziehen.
Schoten längs halbieren, Kerne und Stiele entfernen, die Hälften in Streifen schneiden. Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln, Blätter
abzupfen. Knoblauch schälen, in eine Schüssel
pressen. Mit Öl, Zitronensaft, Koriander, Salz
und Pfeffer verrühren, abschmecken. Paprikastreifen und Koriandergrün untermengen und
servieren.
GESCHMACKSGEHEIMNISSE
Sowohl Ras el-Hanout, die
typisch marokkanische Gewürzmischung aus etwa 25 verschiedenen
Gewürzen von bitter über süß bis
scharf, als auch Sumach aus dem
östlichen Mittelmeerraum, im
Geschmack fruchtig, leicht herb,
mit angenehmer Säure und besonders fein mit Petersilie, Sesam,
Knoblauch und Koriander, gibt es
in türkischen oder asiatischen Lebensmittelläden. Koriandergrün
(am besten schmeckt asiatisches,
dessen Wurzeln Schmorgerichten
ein tolles Aroma verleiht), Minze
und Petersilie zaubern feine Frische in orientalische Gerichte.
mittelschwer
anspruchsvoll
THEMENSPEZIAL:
Mit Glück
läuft’s besser
Die Jagd nach dem besten Hochgefühl Was ist Glück überhaupt, und lohnt es
sich wirklich, danach zu streben? Du Glückspilz! Welche Fakten entscheiden über
ein Leben als Gold- oder Pechmarie? Fortunas Freunde Gute Tipps zum Glücklichwerden Kolumne Warum uns Dauergrinser nicht wirklich glücklich machen
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Foto: Plainpicture
2 | Gebackenes
Hähnchen
Sumach, Zitronenabrieb, 1 TL Salz und Pfeffer
vermengen. Fleisch waschen, trocken tupfen, mit
der Gewürzmischung einreiben. In einen Bratschlauch legen, gut verschließen. Auf einem
Backblech im Ofen 2,5 Stunden garen. Aus dem
Ofen nehmen, im Schlauch 30 Minuten abkühlen lassen. Öl mit Sirup und Limettensaft verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Petersilie und Minze abbrausen,
trocken schütteln, Blätter abzupfen, grob
hacken. Granatapfel andrücken, halbieren,
Kerne ausklopfen. Feta zerbröckeln. Walnüsse
grob hacken. Lamm aus dem Schlauch nehmen, in mundgerechte Stücke zerpflücken.
Mit Kräutern, Granatapfelkernen und Walnüssen auf Tellern anrichten, mit Feta bestreuen.
Dressing und etwas Fleischsaft aus dem
Schlauch darüberträufeln und servieren.
SPEZIAL
Viel Glück!
Es ist nicht nur für Träumer da: Das Streben nach Glück ist
ein politisch anerkanntes Ziel. Aber was ist Glück überhaupt?
hingegen unsere Aufmerksamkeit. Je nachdem, ob das Glückserlebnis in
Gestalt einer Achterbahnfahrt, eines Bühnenauftritts oder im Lächeln
eines anderen Menschen daherkommt, kann mehr oder weniger große
Anspannung das Gefühl begleiten. Ist die Situation vorbei, wurde
die Herausforderung gemeistert, fällt der innere Druck ab, und
der Körper wird regelrecht von körpereigenem Morphium geflutet. Spätestens jetzt ist das Glück vom Kopf bis zu den
Füßen zu spüren!
Glück als Gesundheitsfaktor
Dopamin ist nicht der einzige gute Botenstoff, der
steigt, wenn wir glücklich sind. So regt ein tüchtiger Spaziergang oder Sport die Bildung von Endorphinen an, und das Kuschelhormon Oxytocin
sprudelt, wenn wir einen Menschen lieben, vertrauen und umarmen. Je häufiger wir diesen
Glückscocktail genießen dürfen, umso besser
geht es uns – und zwar nicht nur seelisch.
Denn andere, ungute Messwerte sinken währenddessen: das Stresshormon Cortisol beispielsweise. Oder der „Blutverdicker“ Fibrinogen. Bei manchen auch die Pulsfrequenz
– alles potenzielle Herzgefährder. Eine
Langzeitstudie der Columbia Universität
New York belegte zudem Folgendes: Menschen, die mit ihrem Leben unzufrieden
sind, haben 22 % mehr Herzinfarkte als
Zufriedene. Deren Blut war dünner und
enthielt weniger Cortisol.
------------ Text Barbara Lang
Schornsteinfeger, Kleeblätter, kleine Schweinchen – zum Jahreswechsel
hatten Glücksbringer wieder Hochkonjunktur. Ob sie uns für 2016 tatsächlich
Glück, Gesundheit, die große Liebe oder
gar einen Sechser im Lotto bescheren?
Wissenschaftlich lässt sich das wohl
eher nicht belegen. Dass uns solche
Talismane aber in bestimmten Situationen zu besserer Leistung beflügeln, ist
durchaus denkbar: Lysann Damisch, Sozialpsychologin an der Universität Köln,
wies durch verschiedene Experimente
nach, dass Glücksbringer und ein „Toi,
toi, toi“ zu besserer Leistung führten. Sie
vermutet, dass sich als Geheimnis hinter
diesem Ergebnis die sogenannte Selbstwirksamkeit versteckt: der Glaube an die
eigenen Fähigkeiten und die Zuversicht, die
Herausforderung gut meistern zu können.
Selbstwirksamkeit motiviert und macht uns
leistungsstark. Ob ein Glücksbringer also tatsächlich hilft oder nicht, ist eher mentale Sache.
„Das Glück ist mit Müdigkeit und Muskelkater billig
erkauft“
Leo Tolstoi
Genauso gut wie Nichtrauchen
Glück findet im Kopf statt
Auch das Empfinden von Glück hat zunächst mit
dem Kopf zu tun: Erleben wir etwas Tolles, regen sich
die Neuronen in unserem Lustzentrum im Mittelhirn.
Sie schütten den Glücksbotenstoff Dopamin aus und leiten ihn in zwei Hirnareale weiter: ins Frontalhirn und
in den Nucleus accumbens. Hier regt das Dopamin andere
Neuronen dazu an, opiumähnliche Stoffe zu produzieren, die
uns euphorisch machen. Im Frontalhirn weckt das Dopamin
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Das Glück ist ein Moment. Dem Glück hinterherzujagen kann enden wie bei den Versuchsratten des
Psychologen James Olds: Seine Ratten stimulierten
es selbst per Knopfdruck und wurden süchtig danach.
Sie verloren jedes Interesse an Nahrung, Sex und
Schlaf und wären vor Erschöpfung fast gestorben
Ein wahrer Glücksspezialist ist der Soziologe Prof. Ruut Veenhoven, der seit
1980 in der „Welt-Glücks-Datenbank“
an der Erasmus-Universität in Rotterdam
Studien zum Thema Glück sammelt und
auswertet. Er fand heraus: Glückliche Menschen leben bis zu zehn Jahre länger als Unglückliche – etwa im gleichen Verhältnis wie
Nichtraucher gegenüber Rauchern. Andere
Studien beweisen, dass glückliche Menschen
seltener und weniger schwer erkranken und
zudem schneller wieder gesund werden. Lachen
bleibt also immer noch die beste Medizin – ganz
ohne Risiken und Nebenwirkungen!
>
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SPEZIAL
Wir Deutschen sind keine ausgesprochenen Glückpilze, aber
auch keine Unglücksraben. Glaubt man Umfragen, belegten
wir 2014 im internationalen Vergleich Platz 46 von 140
(Gallup-Institut Washington). Beim europäischen Ranking positionierte sich Deutschland 2015 unter den Top
Ten: Platz 10 von 30. Innerdeutsch hatte SchleswigHolstein die Nase vorn, während Mecklenburg-Vorpommern das Schlusslicht bildete (Glücksatlas
der Deutschen Post). Aber ist das Glück ortsgebunden? Kann man so etwas Individuelles
überhaupt allgemeingültig messen? Und was
brauchen wir zum Glücklichsein: eine bestimmte Landschaft, die große Liebe oder
Geld? Letzteres schon mal nicht – es sei
denn, man hat wirklich zu wenig zum
Leben. Doch mit steigendem Reichtum scheint die Glückskurve eher zu
sinken. Wirkliche Glücksgaranten
„Denn dem Glück, geliebt
zu werden, gleicht kein
ander’ Glück auf Erden“
Johann Gottfried Herder
Das Bindungshormon Oxytocin
produziert der Körper nur bei
analoger Berührung. Social Media
hilft uns – wenn es um echten
Kontakt geht – wenig
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sind Gesundheit und soziale Beziehungen: gute Freunde, Partner sowie Kinder – zumindest wenn sie
älter und die anstrengenden Jahre
vorüber und vergessen sind. Auch
Arbeit ist ein Glücksfaktor, vor
allem, wenn man seine Stärken
dort einbringen kann. Demokratische Werte und Glaube machen
manche Menschen glücklich. Und,
ja, natürlich auch die Liebe!
Auf der Suche nach dem Glück
Der kleine Himalayastaat Bhutan
gilt als Land der Glücklichen. Hier
hat man ganz fortschrittlich das
Streben nach Bruttoinlandsglück als
Alternative zum Wirtschaftswachstum in der Verfassung verankert.
Staatlich verordnetes Glück? Ja, die Politik kann Rahmenbedingungen schaffen und daran erinnern, dass das Streben
nach Glück ein anerkanntes menschliches
Ziel ist. Der 20. März ist genau dafür gemacht: der Internationale Tag des Glücks. -------
Glückspilz sein
Sind Sie eher Frohnatur oder Griesgram? Darüber
entscheiden mehrere Faktoren – raten Sie mal ...
Charakter?
Lebensphase?
Ja. In der Pubertät zum Beispiel
gehen vorübergehend rund
ein Drittel der Rezeptoren für
Dopamin verloren. Jugendliche
können also zeitweise gar nicht
so glücklich sein, wie sie es in
den Jahren vor und nach der
Pubertät sind. In ihrer Experimentierphase suchen sie deshalb
auch stärkere Kicks, um Glücksgefühle zu erleben.
Ja. Glaubt man der psychologischen Charakterforschung,
tragen die eigenen Stärken
und deren Verwirklichung
wesentlich zu unserem
Lebensglück bei. Optimismus,
Bindung, Neugier, Dankbarkeit und Enthusiasmus sind
echte Glücksbringer.
Ich?
Ja! Wir sind zu einem gewissen Teil tatsächlich unseres Glückes Schmied. Indem wir unseren Blick für
die kleinen Schönheiten
des Lebens schärfen, uns
öfter mal mit Glücksmomenten beschenken, uns
an Herausforderungen
wagen, die nicht zu leicht
und nicht zu schwer sind,
oder einfach mal wieder
öfter Zeit mit lieben,
echten Menschen verbringen.
Gene?
Jein. Verschiedene Untersuchungen mit Zwillingspaaren und Kindern im Baby- und frühen Jugendalter weisen darauf hin, dass unsere Gene uns zwar
eine unterschiedliche „Glücksbasis“ zur Verfügung
stellen, aber auch viel durch unsere Umwelt und uns
selbst beeinflusst wird. Schätzungsweise fifty-fifty!
Gemeinschaft?
Ja. Das fängt im Kleinen (Familie, Freunde) an und hört im Großen noch
lange nicht auf: Eine aktuelle Studie in 27 EU-Staaten weist darauf hin,
dass Menschen glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben sind, wenn
sie sich in die Gemeinschaft ihres Landes eingebettet fühlen und Zusammenhalt spüren. Es geht dabei um soziale Netzwerke, Vertrauen in die
Institutionen und die Beteiligung am Gemeinwohl.
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Was uns glücklich macht
SPEZIAL
Fortunas Freunde
Nur für dich!
Ein soziales Miteinander ist eine wichtige
Grundessenz für ein glückliches Leben.
Noch mehr belohnen wir uns, wenn wir uns
für andere Menschen engagieren und ihnen
helfen. Selbstloses Handeln, Ehrenämter und
freiwilliges Engagement machen unser Leben
reicher und glücklicher, das zeigen zahlreiche
Studien. Denn Nächstenliebe bringt neue
Kontakte, andere Blickpunkte, die Erweiterung der eigenen Grenzen und die direkte,
hautnahe Erfahrung, selbst etwas Gutes
bewirken zu können. Dies steigert das eigene
Selbstwertgefühl.
Jeder Mensch kann seinem Glück auf die Sprünge helfen.
Wir haben ein paar garantiert froh machende Tipps für Sie
------------ Text: Lara Buck
Auf die Plätze,
fertig, los!
Ich schaffe das!
Eine neue Fremdsprache, eine
alte Handwerkstechnik oder
ein Computerprogramm – der
Mensch braucht öfter mal was
Neues! Lernanreize und schöne
Herausforderungen machen
glücklich. Immer nur Sofa,
Hängematte und Komfortzone
bringen kein Glück. Setzen Sie
sich ehrgeizige Ziele! Wichtig
dabei: nicht zu leicht und nicht
zu schwer. Dann herrscht das
ideale „Glücksklima“.
Hand drauf! Positive Berührungen sind wahre
Glücksgaranten. Ob herzliche Umarmung oder
eine Rückenmassage – Körperkontakt, der länger
als 20 Sekunden dauert, aktiviert das Glücks- und
Bindungshormon Oxytocin und körpereigene Endorphine. In diesem Sinne: Free Hugs!
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Eins, zwei, Wiegeschritt! Tanzen ist Leben – natürlich macht
es uns glücklich! Das rhythmische Bewegen zur Musik – und diese hat
hierbei einen ausschlaggebenden Part – verleiht Kraft und Selbstbewusstsein, löst Verspannungen, baut Stresshormone ab (ohne Musik
weniger!) und lässt Endorphine sprudeln. In Studien mit Tangotänzern
zeigte sich sogar, dass beide Tanzpartner vermehrt das Sexualhormon
Testosteron ausschütteten. Außerdem fordert das Paartanzen den Geist,
was das Demenzrisiko um 76 Prozent reduziert. Nicht ohne Grund gibt
es Tanzen seit jeher in allen Kulturen der Welt!
Piep, Wuff und Miau! Wer sich intensiv und
liebevoll mit seinem Haustier beschäftigt, bekommt
auch Glücksmomente zurück. Zahlreiche Studien haben
bewiesen: Haustiere können die Psyche des Menschen
stärken und seinen Gesundheitszustand verbessern.
Wer mit seinem Hund täglich mehrmals Gassi geht, hat
gleich mehrere positive Nebeneffekte zu verzeichnen:
Bewegung, frische Luft, Naturerlebnisse (im Idealfall)
und vielleicht sogar den ein oder anderen zwischenmenschlichen Plausch, der Freude macht. Gerade
alleinstehende Menschen profitieren von der Interaktion mit Tieren: sprechen, lachen, streicheln – alles
kleine Glücksbringer für Mensch und Tier!
Fotos: iStockPhoto (5), Thinkstock
Sport macht glücklich. Auch
wenn die Wissenschaft sich noch
immer darüber streitet, was genau dafür der Auslöser ist. Sind’s
die dauerverdächtigen Endorphine, das Serotonin oder doch
die Endocannabinoide? Glücklichmacher sind diese Stoffe und
einige Sportarten alle: denn die
frische Luft, der Rhythmus, das
Gemeinschaftsgefühl, der Erfolg
oder einfach nur die Bewegung
– man spürt sich selbst mal
wieder. Warum das glücklich
macht, ist letztlich egal, oder?
Hauptsache, es wirkt!
GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
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SPEZIAL
Everlasting Smile
Dauerlächler nerven, findet unsere Autorin und ist
überzeugt: Auch schlechte Laune hat ihre guten Seiten
------------ Text Barbara Lang
Illustration Gina Müller
Doch, doch, ich mag das Leben! Gerade jetzt im Frühling spüre ich es in jeder Faser und mit allen Sinnen. Wenn
draußen alles in einem Farb- und Duftrausch explodiert
und ich jede Feuerwanze im Garten am liebsten mit Namen begrüßen möchte. Wenn der erste Spargel am Marktstand lockt und die Kaffeepause endlich wieder in der
Sonne stattfindet. Wenn ich meine Hängematte auf dem
Balkon reaktiviere, vom Winterschlafmodus auf Tanzen
umschalte und mit meinem Sohn zu lauter Musik durchs
Zimmer springe. Natürlich liebe und genieße ich dieses
Leben und durchschreite es gerne lachend und lächelnd.
Aber NICHT dauergrinsend! Dauersmileys go home! Menschen, deren eingemeißeltes Lächeln niemals wenigstens
Nuancen der Verfinsterung erkennen lässt, sind mir suspekt. Sie stehen bei mir unter dem Generalverdacht,
entweder auf Droge zu sein oder eine Maske vor sich
herzutragen. Beides sind keine guten Voraussetzungen
für ein angenehmes Zusammensein. Ich möchte ein authentisches Gegenüber, das Höhen ebenso kennt wie Tiefen. What goes up, must come down! Außerdem hat der
amerikanische Psychologe Paul Ekman bereits Ende der
1960er-Jahre erkannt: Nur ein echtes Lächeln befördert
das Glücksempfinden! Sterilgrinser taugen allenfalls als
dekorative Ersatzbuddhas für die leere Zimmerecke. Und
worüber sollte ich mit jemandem reden, der scheinbar nie
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
unausgeschlafen, unausgeglichen oder unausstehlich ist?
Permanentlächler sind irgendwie wie Sonnenbrand, wie
zu hohe High Heels, wie Karnevalssitzungen im Fernsehen, wie Schokoladenberge an Ostern oder ein Weltrekord
im Dauerküssen: zu viel des Guten!
Nur lächeln ist noch nicht glücklich!
Wieso sollte uns die Natur mit einer schattierten Palette
von Gefühlen ausstatten, wenn wir dann die dunklen
davon verstecken müssen? Nein, nein – wer nicht ab und
zu mal bei der Parkplatzsuche flucht, wer sich niemals laut
schimpfend mit dem Staubsauger durch den Saustall seiner Kinder motzt, wer noch nie am frühen Morgen seinen
Wecker erwürgen wollte, der kann kein glückliches Leben
führen! Übrigens: Um das Glückszentrum im Gehirn zu
entdecken, mussten sich die Versuchsratten von Psychologe James Olds einst halb zu Tode hungern, weil sie nicht
mehr aufhören konnten, auf den Knopf mit der glücksbringenden Stimulanz zu drücken. Ähnlich anstrengend und
sinnlos stelle ich mir das Leben von Dauergrinsern vor.
Und was soll ich sagen? Studien geben mir Recht: Wer negativen Emotionen keinen Platz lässt, ist unaufmerksamer,
leichter zu verführen und egoistischer. Als gebürtige Bayerin weiß ich da Bescheid: Ein gepflegtes Granteln zur rechten Zeit gehört zum wahren Lebensglück ! -------------------------GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
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FITNESS
Nacken & oberen Rücken dehnen
Übungen zum
Die Füße sind hüftbreit geöffnet und flach am Boden. Die Hände
ineinander am Hinterkopf verschränken (siehe Bild). Atmen Sie
ein und strecken Sie den Rücken, so gut Sie können. Ausatmen
und dabei Kinn zum Brustbein senken. Dabei ziehen die Hände
den Kopf nach vorn, um Länge im Nacken zu erhalten. Nehmen
Sie die Ellenbogen und die Schultern mit nach vorn. Damit
krümmt sich der obere Rücken leicht, und zwischen den Schulterblättern entsteht eine Dehnung.
Sitzenbleiben
Wieder mal „Rücken“ am Abend? Vor allem diejenigen unter uns, die
den ganzen Tag immer nur sitzen, spüren ihn besonders. Versuchen
Sie doch mal diese Dehn- und Streckübungen als Pausenfüller!
Fitte Flanken
Die Füße stehen hüftbreit geöffnet und flach am
Boden. Richten Sie das Brustbein auf und ziehen Sie den Bauchnabel ganz leicht in Richtung
Wirbelsäule. Die Arme locker seitlich hängen
lassen. Atmen Sie ein und strecken Sie die Wirbelsäule noch einmal in die Länge. Mit der Ausatmung neigen Sie den Oberkörper so weit nach
rechts, bis Sie eine angenehme Dehnung in
der linken Körperseite spüren. Entweder halten
Sie hier für einige Atemzüge oder Sie wechseln
direkt zur anderen Seite. Wenn Sie die Übung
dynamisch ausführen, trainieren Sie gleichzeitig
noch die seitliche Bauchmuskulatur.
Nehmen Sie eine aufrecht sitzende Position auf Ihrem Stuhl ein.
Den rechten Arm, mit der Handfläche nach oben zeigend, auf
Schulterhöhe nach vorn ausstrecken. Mit der linken Hand die
Finger der rechten Hand in Richtung des rechten Ellenbogens
ziehen. Achten Sie darauf, dass der rechte Arm gestreckt bleibt.
Zu Beginn kann die Dehnung sehr intensiv sein. Atmen Sie ruhig
und versuchen Sie, die Dehnung für 20 Sekunden zu halten.
Danach die Seite wechseln.
Hände & Arme
strecken, Teil 2
Den rechten Arm, mit der Handfläche
nach unten zeigend, auf Schulterhöhe
nach vorn ausstrecken. Mit der linken
Hand den Handrücken der rechten
Hand nach unten drücken, bis Sie
eine Dehnung im Handgelenk und im
Unterarm spüren. Den rechten Arm
gestreckt halten. Atmen Sie ruhig und
versuchen Sie, die Dehnung für 20
Sekunden zu halten. Danach die Seite
wechseln.
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
UNSER GESUNDHEITSSERVICE FÜR SIE
Rückenentspannung
Gut für Brust & Schulter
Die Füße stehen hüftbreit geöffnet und flach am
Boden. Die Hände ineinander verschränken und
am Hinterkopf platzieren oder leicht geöffnet
an den Hinterkopf legen. Strecken Sie sich aus
der Taille heraus, richten Sie das Brustbein auf.
Mit der Einatmung öffnen Sie den Brustkorb, mit
der Ausatmung gehen Sie in die Dehnung hinein,
indem Sie die Ellenbogen langsam nach hinten
ziehen. Position halten, wo die Dehnung am
stärksten ist. Nicht die Schultern hochziehen!
Die Füße stehen hüftbreit
geöffnet und flach am Boden.
Legen Sie den Oberkörper auf
den Beinen ab. Lassen Sie Kopf,
Schultern und Arme komplett
los. Atmen Sie tief und gleichmäßig in den Bauch hinein. Mit
jeder Ausatmung mehr Anspannung und Gewicht loslassen.
Genießen Sie das Gefühl, den
Kopf nicht halten zu müssen und
keinerlei Belastung im Nacken
zu haben. Bleiben Sie in dieser
Position so lange, wie Sie sich
wohlfühlen.
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Ob heben, stehen, bücken, sitzen, auch
wenn Sie gar nicht daran denken, macht
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
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Fotos: Jumpfoto
Hände & Arme strecken, Teil 1
Rätseln & gewinnen
Ringelnatz hatte die Gabe, uns mit Worten ein Lachen zu entlocken.
Doch leider hat unser Redakteur viele Worte seiner zwei beliebtesten
Kurzgedichte total durcheinandergewürfelt …
Der Frühling steht vor der Tür
und die ersten Sonnenstrahlen blicken vom Himmel herunter.
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Und da verzicht
Teil der Reise.
Senden Sie uns die richtigen 14 Wörter!
WIR VERLOSEN 6 X 1 „HASTE WORTE“KREATIVSPIEL VON HUCH! & friends
GAR NICHT SO EINFACH! Wörter
zu einem Oberbegriff zu finden
ist vielleicht nicht schwer. Aber
die Zeit läuft ... und: Wörter, die
von Mitspielern zuerst gefunden
wurden, müssen ersetzt werden.
Das wird knifflig! Wir drücken die
Daumen und wünschen viel Spaß!
Foto: iStockPhoto
Senden Sie uns die 14 Lösungswörter unter dem Stichwort „Haste
Worte“ an [email protected], per Fax
an 0521 5228-63788 oder per Postkarte an BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER, 33644 Bielefeld. Einsendeschluss: 15.4.2016
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER, des Verlags und des Gewinnsponsors sowie deren Angehörige können nicht teilnehmen. Die Gewinne sind von Kooperationspartnern gesponsert und somit nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.
Herzlichen Glückwunsch! 5 x 2 GOP-Tickets gingen an: S. Rittmann,
Bielefeld; S. Althof, Steinhagen; A. Vogt, Wuppertal; J. Weber, Celle;
E. Gottwald, Werther
Über je einen Tolino Vision E-Book-Reader freuen sich: A. Beier, Ulm;
F. Battinger, Burgkirchen; J. Naujoks, Berlin
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GESUNDHEITSJOURNAL 01|16
Das Lösungswort der letzten Ausgabe lautet: Kamin
IMPRESSUM
Herausgeber BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
Winterstraße 49, 33649 Bielefeld
Telefon 08000 255 255, E-Mail [email protected]
Internet www.bkkgs.de
Objektleitung Cornelia Moss, Koordination Karin Wille
Auflage 113.000 Exemplare
Verlag PMI Publishing, Hanns-Seidel-Platz 5, 81737 München,
www.pmi-publishing.de
Verlagsleitung Stefan Endrös, Gerd Giesler, Christian Schwalbach
Chefredaktion Kristina Salaba
Grafik Bernhard Biehler
Autoren Lara Buck, Andrea Exler, Annkathrin Johannesberg,
Philipp Kühnel, Barbara Lang, Barbara Schulz
Lektorat Nicole Grinzinger, Norbert Misch-Kunert, Sabine Amar
Bildredaktion Carolin Ludwigs, Onur Ugurluel
Produktion Birgit Scholz
Reproduktion PMI Publishing Verlag GmbH & Co. KG,
München
Druck KKF Verlag, Altötting
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie
frohe Ostern und einen schönen guten Start in die warme Jahreszeit.
Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
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