Economic Research Woche im Fokus US-Rezessionsangst – droht ein neues 2008? Investoren sorgen sich nicht mehr nur um China und den gefallenen Ölpreis. Mit der Angst vor einer US-Rezession ist ein neuer Belastungsfaktor hinzugekommen. Wir untersuchen, wie groß die Risiken wirklich sind und zeigen, dass die Sorge um die US-Wirtschaft übertrieben ist. Die Marktstimmung erscheint uns zu pessimistisch. Seite 2 12. Februar 2016 Die Woche im Fokus in 100 Sekunden Sehen Sie hier die Video-Zusammenfassung. Weltaktienmärkte mit historisch schlechtem Jahresauftakt, selbst 2008 lief es besser Performance des MSCI World bis zum 11. Februar des jeweiligen Jahres, in Prozent 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 1972 1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research Brasilien: 2016 dürfte die brasilianische Wirtschaft erneut spürbar schrumpfen. Die steigende Inflation verhindert, dass die Notenbank mit Zinssenkungen gegensteuern kann. Seite 5 Forward Extra auf Kupfer: Etliche Kupferminen kürzen wegen des Preisverfalls die Produktion, während die Nachfrage nach Kupfer robuster sein dürfte als vielfach angenommen. Wir empfehlen daher, sich gegen wieder steigende Preise abzusichern. Seite 6 Ausblick auf die Woche vom 15. bis 19. Februar Konjunkturdaten: Nach längerer Zeit dürfte die US-Industrie im Januar mal wieder deutlich mehr produziert haben. Eine Trendwende nach oben ist dies aber wohl noch nicht. Seite 9 Rentenmärkte: Weil viele Investoren in sichere Anlagen fliehen, dürften Bundesanleihen trotz der niedrigen Renditen gefragt bleiben. Seite 12 Devisenmärkte: Das Aufwärtspotenzial von EUR-USD ist begrenzt. Denn wenn der Euro stark bleibt, wird die EZB die Geldpolitik wohl deutlich lockern. Seite 13 Aktienmärkte: Mittelfristig teilen wir nicht den am Aktienmarkt herrschenden Pessimismus der Investoren. Seite 14 Rohstoffmärkte: Bei den Industriemetallpreisen droht ein Rückgang, weil die chinesischen Importe enttäuschen dürften. Seite 15 Chefvolkswirt: Dr. Jörg Krämer +49 69 136 23650 [email protected] Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise auf Seite 18. research.commerzbank.com / Bloomberg: CBKR / Research APP verfügbar Editor: Dr. Ralph Solveen +49 69 136 22322 [email protected] Economic Research | Woche im Fokus Bernd Weidensteiner Tel. +49 69 136 24527 Dr. Christoph Balz Tel. +49 69 136 24889 US-Rezessionsangst – droht ein neues 2008? Die Aktien stehen massiv unter Druck, Investoren flüchten in die sichersten Anlagen. Die Probleme Chinas und der fallende Ölpreis lasten schon länger auf den Märkten. Als neuer Belastungsfaktor sind Ängste vor einer US-Rezession hinzugekommen. Wir untersuchen, wie groß die Risiken wirklich sind und zeigen, dass die Sorgen um die US-Wirtschaft übertrieben sind. Die Marktstimmung erscheint uns daher zu pessimistisch. Zu den Sorgen um China treten Ängste vor einer US-Krise… Die Kurse an den globalen Aktienmärkten sind – gemessen am MSCI-Weltindex – seit Ende 2015 um mehr als 10% gefallen. Dies war ein ähnlich schwacher Jahresauftakt wie 2008, dem Jahr der großen Finanzkrise (Grafik Titelseite). Die Finanzmärkte haben offenbar in den Krisenmodus geschaltet. Damit reagieren sie auf mehrere negative Einflüsse. So machen sich die Investoren große Sorgen um die chinesische Wirtschaft. Allerdings sind die Probleme der hochverschuldeten Unternehmen Chinas nicht neu. Außerdem sind deren Gläubiger meist chinesische Staatsbanken, und die Regierung wird die Unternehmen wohl über Wasser halten. Langfristig dämpft diese „Zombifizierung“ zwar das Wachstum. Aber kurzfristig verhindert sie einen Absturz der chinesischen Wirtschaft. Die Schwierigkeiten der ölproduzierenden Länder sind ein weiterer Faktor, allerdings ebenso wenig eine Neuigkeit. Denn dass Russland, Saudi-Arabien oder Venezuela bei einem Ölpreisrutsch um 75% eine Rezession erleiden, ist allen Beobachtern seit einiger Zeit klar. Neu ist hingegen, dass die Anleger seit einigen Wochen verstärkt die Risiken einer USRezession diskutieren. Schließlich war das Wachstum Ende 2015 schwach, die Stimmung in der Wirtschaft hat sich eingetrübt, und die Probleme des Ölsektors scheinen die positiven Folgen der geringeren Tankrechnung für die Verbraucher zu überwiegen. Für etliche Investoren befinden sich die USA bereits auf dem Weg in eine Krise. Wir sehen uns diese These näher an. … aber die US-Wirtschaft ist nicht in einer Rezession,… Beginn und Ende von Rezessionen werden vom National Bureau of Economic Research (NBER) festgelegt. Aufgrund der Revisionsanfälligkeit der Daten und der unvermeidlichen Unsicherheiten der Analyse lässt sich das NBER mit der Verkündung allerdings Zeit; so legte das NBER den Beginn der letzten Rezession im Dezember 2007 erst zwölf Monate später fest. Für eine Diagnose in „Echtzeit“ haben wir ein Probit-Modell berechnet. Dieses Modell schätzt auf Basis von sofort verfügbaren Finanzmarktdaten die Wahrscheinlichkeit dafür, ob sich die US1 Wirtschaft in einer Rezession befindet oder nicht. Gegenwärtig zeigt das Modell eine Rezessionswahrscheinlichkeit von lediglich 5% (Grafik 1). GRAFIK 1: Rezession? Diagnose ohne Befund Wahrscheinlichkeit, dass sich US-Wirtschaft in einer Rezession befindet in % gemäß Probit-Modell. Erklärende Variablen Vorjahresveränderung des S&P 500 und Renditedifferenz 10J-3M bei Treasuries (verzögert). Graue Flächen: vom NBER festgelegte Rezessionen. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Quelle: Global Insight, NBER, Commerzbank Research GRAFIK 2: Arbeitsmarkt in guter Verfassung Veränderung der privaten Beschäftigung (in %) und der Arbeitslosenquote (in Prozentpunkten) in den sechs Monaten vor Rezessionsbeginn. 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 -0.2 -0.4 -0.6 1990 2001 Beschäftigung 2007 2016 Arbeitslosenquote Quelle: Global Insight, NBER, Commerzbank Research 1 Technisch ausgedrückt ist das Probit-Modell eine Regression, bei der die abhängige Variable nur zwei Werte annehmen kann (hier: Rezession oder keine Rezession). Seit 1965 hat das Modell jede Rezession erkannt. Nur 1967 wurde fälschlicherweise eine angezeigt. 2 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus … was der Arbeitsmarkt bestätigt Auch die jüngsten Arbeitsmarktdaten sprechen dagegen, dass sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befindet. In dem halben Jahr bis Januar 2016 – den jüngsten verfügbaren Daten – legte die private Beschäftigung kräftig um 1,1% zu, was einen Rückgang der Arbeitslosenquote 0,4 Prozentpunkte ermöglichte. Ganz anders vor den letzten Rezessionen: Damals hatte sich der Stellenaufbau so deutlich verlangsamt, dass die Arbeitslosenquote leicht gestiegen war. So legte die Beschäftigung in den sechs Monaten vor dem Beginn der Rezessionen von 1990/91, 2001 und 2007/09 im privaten Sektor nur noch zwischen 0,1% und 0,3% zu, die Arbeitslosenquote stieg um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte. (Grafik 2, Seite 2). „Schattenzinsen“ schlagen Alarm, … Damit ist die US-Wirtschaft mit großer Sicherheit derzeit nicht in einer Rezession. Allerdings könnte sich dies in den kommenden Monaten ändern, wenn die Fed bereits zu scharf gebremst hätte. Denn ein solcher restriktiver Impuls braucht eine gewisse Zeit, um auf die reale Wirtschaft durchzuschlagen. Die Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte am 16. Dezember reicht hierzu sicherlich nicht aus. Allerdings lässt sich die Geldpolitik inzwischen nicht mehr einfach anhand der Federal Funds Rate beurteilen. Denn in den vergangenen Jahren hat die Fed mit unkonventionellen Maßnahmen wie den massiven Anleihenkäufen zusätzliche Impulse verabreicht. Nach Berechnungen der Atlanta Fed entsprachen die verschiedenen Maßnahmen der Fed im Mai 2014 einer zusätzlichen Lockerung um etwa 3 Prozentpunkte. Entsprechend notierte der „wahre“ 2 Leitzins bei ungefähr -3% (Grafik 3) . Dieser „Schattenzins“ ist seitdem um mehr als 300 Basispunkte gestiegen, da die Fed keine Anleihen mehr kauft und die Federal Funds Rate auf 0,38% gestiegen ist. Bei einer solchen Straffung der Geldpolitik bestände sicherlich eine beträchtliche Rezessionsgefahr. Doch zeichnet der Schattenzins ein realistisches Bild der Geldpolitik? Skeptisch stimmt uns, dass die verschiedenen Ansätze zu teils ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen, was das Niveau des Schattenzinses betrifft. Teilweise reichen kleine Änderungen der Modellannahmen, um zu deutlich abweichenden Resultaten zu kommen. Unserer Meinung nach zeigen die Schattenzinsen eher den geldpolitischen Einfluss auf die Finanzmärkte als den auf die Realwirtschaft. So kamen auch die Forscher der Atlanta Fed Ende 2013 zu dem Ergebnis, dass QE die US-Arbeitslosenquote nur unwesentlich gedrückt hat. Im Umkehrschluss dürfte dann das Ende von QE die Realwirtschaft auch kaum bremsen. Für einen eher geringen Einfluss von QE auf die Realwirtschaft spricht auch, dass die US-Wirtschaft trotz der wilden Schwünge der Schattenzinsen seit dem Ende der Rezession 2009 jedes Jahr mit einer relativ konstanten Rate von etwa 2% gewachsen ist. GRAFIK 3: Schattenzins bei Licht betrachtet Effektive Federal Funds Rate (FF) und Schattenzinsen, in % Kreditmarktverschuldung des US-Finanzsektors in % des Bruttoinlandsproduktes, Quartalsdaten 130 4 120 2 110 0 100 90 -2 80 -4 -6 2008 GRAFIK 4: Banken hängen jetzt am kürzeren Hebel 70 60 2009 FF 2010 2011 Wu/Xia 2012 2013 Krippner 2014 2015 Lombardi/Zhu Quelle: Global Insight, BIS, RBNZ, Fed Atlanta, Commerzbank Research 50 40 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Quelle: Global Insight, Commerzbank Research 2 Siehe Wu/Xia, Measuring the Macroeconomic Impact of Monetary Policy at the Zero Lower Bound (2014); Lombardi/Shu A shadow policy rate to calibrate US monetary policy at the zero lower bound (2014); Krippner, Documentation for United States measures of monetary policy (2014). 12. Februar 2016 3 Economic Research | Woche im Fokus Auch die Fed geht davon aus, dass für die Wirkung der QE-Programme auf die Realwirtschaft nicht die aktuellen Käufe, sondern der Bestand der von ihr gehaltenen Wertpapiere entscheidend ist. Und an ihrem gewaltigen Wertpapierportfolio von 4 Billionen Dollar wird die US-Notenbank wohl vorerst festhalten. So besitzt die Fed etwa ein Fünftel aller USStaatsanleihen. Damit dürfte die Geldpolitik heute immer noch spürbar expansiver sein, als die Federal Funds Rate von 0,37% suggeriert, was gegen ein Abrutschen der US-Wirtschaft in einer Rezession spricht. …Marktzinsen bestätigen dies nicht… Aufgrund der methodischen Schwierigkeiten bei der Berechnung der Schattenzinsen bietet sich eher ein Blick auf die tatsächlich von Unternehmen und privaten Haushalten gezahlten Zinsen an. Die für die Wirtschaft relevanten Zinssätze haben kaum zugelegt. Die Zinsen für 5- bis 7jährige Unternehmensanleihen sind seit Anfang 2015 um insgesamt nur 35 Basispunkte gestiegen. Seit der Zinserhöhung der Fed am 16. Dezember 2015 sind sie sogar wieder gefallen. Andere Zinssätze wie fünfjährige Swaps (die das Bankenrisiko widerspiegeln) oder 30jährige Festzinshypotheken (der wichtigste Zins für den Immobilienmarkt) sind über den gesamten 13-Monatszeitraum gesunken. Eine Ausnahme sind lediglich die Renditen von Ramschanleihen, die spürbar gestiegen sind. … US-Wirtschaft kann Dollarstärke verkraften Ein unbestreitbares Problem für die US-Wirtschaft ist die deutliche Dollaraufwertung. Seit Mitte 2011 hat der Dollar, gemessen am handelsgewichteten Wechselkurs, um 37% aufgewertet. Allerdings hat eine starke Aufwertung auch in der Vergangenheit nicht ausgereicht, die USWirtschaft in die Rezession zu treiben. In der ersten Hälfte der achtziger Jahre wertete der Dollar um 43% auf, die nächste Rezession kam aber erst 1990. Die Rezession von 2001 fing zwar nahe dem Höhepunkt der nächsten Aufwertungswelle an. Die Krise war aber weniger eine Folge des starken Dollar, sondern wurde durch das Platzen der New-Economy-Blase und die Normalisierung der Überinvestition der Vorjahre ausgelöst. Gegenwärtig bremst der Dollar die Wirtschaft sicherlich. Als Auslöser für eine Rezession reicht dies aber kaum aus. … und „systemisches Risiko“ ist geringer Neben der Geldpolitik könnte eine Schieflage des Finanzsystems eine Rezession auslösen. Allerdings steht das US-Bankensystem stabiler da als 2007. So haben die Banken seit der Finanzkrise – teilweise wegen einer verschärften Regulierung – ihre Verschuldung deutlich verringert. Entsprachen ihre ausstehenden Kreditmarktschulden Anfang 2009 125% des Bruttoinlandsproduktes, lag diese Quote zuletzt bei 85%, dem niedrigsten Stand seit 2001 (Grafik 4). Auch die drohenden Forderungsausfälle gegenüber der US-Ölindustrie, die aufgrund der fallenden Ölpreise unter starkem Druck steht, dürften das Bankensystem nicht grundlegend erschüttern. Denn bei den großen Instituten entfallen Angaben der Ratingagenturen zufolge nur etwa 2 – 3% der Bilanzsumme auf Kredite an die Öl- und Gasindustrie. Bei einzelnen regionalen Instituten können die Außenstände zwar durchaus problematische Ausmaße annehmen, ein systemisches Risiko lässt sich hieraus jedoch nicht ableiten. Dies zeigt auch der Vergleich mit der Größenordnung der Subprime-Krise ab 2007. Der Subprime-Markt umfasste damals rund 1,3 Billionen Dollar, dazu kamen so genannte „Alt-A“-Hypotheken mit teilweise ebenfalls zweifelhafter Qualität in Höhe von 1 Billion Dollar. Das Ausmaß problematischer Kredite war angesichts eines Anteils von bis zu 25% an der Bilanzsumme existenzgefährdend. Zwar war es den Banken gelungen, Hypothekenkredite über den Verbriefungsmarkt teilweise von ihrer Bilanz zu bekommen. Die extreme Intransparenz vieler dazu verwendeter Kreditinstrumente wie CDOs sorgte allerdings für zusätzliche Unsicherheit. Fazit: Märkte übertreiben Die US-Wirtschaft hat gegenwärtig mit Gegenwind zu kämpfen. Eine Rezession zeichnet sich gleichwohl nicht ab, schon gar nicht eine so schwere Wirtschaftskrise wie 2008. US-Rezessionsängste dürften daher in den nächsten Monaten wieder nachlassen. Die Probleme der chinesischen Wirtschaft werden sich nicht so rasch lösen. Allerdings ist der chinesische Kapitalmarkt weniger stark global verflochten als der amerikanische, was für einen gewissen Schutz sorgt. Stellt man noch das mäßige Wachstum im Euroraum in Rechnung, ergibt sich für die globalen Märkte sicherlich kein Traumszenario. Ein Absturz à la 2008 droht gleichwohl nicht. Wir halten daher die Marktstimmung für zu pessimistisch. Fallen insbesondere die US-Konjunkturdaten in den kommenden Monaten weiter ordentlich aus, dürften sich die Aktienkurse allmählich erholen. 4 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus Brasilien: Noch keine Wende zum Besseren Peter Kinsella Tel. +44 20 7475 3959 Die wirtschaftliche Lage in Brasilien bleibt äußerst schwierig, in diesem Jahr dürfte die Wirtschaft erneut spürbar schrumpfen. Damit wäre die aktuelle Rezession die längste seit den 1930er Jahren. Die gravierendsten Probleme bleiben dabei vorerst die steigende Inflation und die schwachen Rohstoffpreise, die insbesondere die Notenbank vor Probleme stellen. Einziger Lichtblick ist derzeit der Rückgang des Leistungsbilanzdefizits. Brasiliens Wirtschaft schrumpft weiter, … Brasiliens Wirtschaft wartet weiter auf die Wende zum Besseren. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt 2015 wohl um schätzungsweise 3,7% geschrumpft ist, zeichnet sich für dieses Jahr keine wesentlich bessere Entwicklung ab. Wir erwarten für 2016 einen weiteren Rückgang um etwa 2,5%. … denn Inflation verhindert Lockerung der Geldpolitik … Ein Grund hierfür ist die restriktive Geldpolitik der Notenbank, die gegen die hohe Inflation kämpft. Zuletzt lag die Inflationsrate bei 10,7%, einem der höchsten Werte in den Emerging Markets. Und eine Besserung ist auch wegen der schwachen Landeswährung Real nicht in Sicht, so dass auch für 2016 eine durchschnittliche Teuerungsrate von über 10% zu erwarten ist, womit das Ziel der Notenbank, die Inflationsrate bis 2017 auf 4,5% zurückzuführen, kaum zu erreichen sein dürfte. So würde die Notenbank angesichts der schwachen Konjunktur die Zinsen zwar gerne auf dem aktuellen Niveau von 14,25% belassen, und auch von politischer Seite wird gegen eine weitere Straffung der Geldpolitik argumentiert. Allerdings droht ohne weitere Zinserhöhungen ein weiterer Vertrauensverlust an den Märkten, was den Real zusätzlich unter Druck bringen und damit zusätzliche Inflationsrisiken erzeugen würde. Darum rechnen auch wir für dieses Jahr mit weiteren Zinserhöhungen um 50 Basispunkte. ... und der Verfall der Rohstoffpreise belastet Eine weitere Belastung für Brasiliens Wirtschaft ist die Talfahrt der Rohstoffpreise. Als Rohstoffexporteur mit engen Beziehungen zu China leidet das Land mehr als die meisten anderen unter der schwachen chinesischen Konjunktur. Die brasilianischen Terms of Trade (Güteraustauschverhältnis) sind in den letzten zwei Jahren eingebrochen und dürften sich auf absehbare Zeit auch nicht spürbar erholen. Als logische Konsequenz hat der brasilianische Real kräftig abgewertet, zum Beispiel gegenüber dem US-Dollar im Verlauf des vergangenen Jahres um fast 50% zu. Ein ähnlicher Einbruch ist trotz der weiterhin niedrigen Rohstoffpreise in diesem Jahr nicht zu erwarten. Denn inzwischen ist die seit 2002 erfolgte massive reale Aufwertung überwiegend korrigiert worden. Darum dürfte der Real in diesem Jahr „nur“ um 10% abwerten, es ist also mit einer weiteren Schwäche, aber nicht mit einem neuerlichen Einbruch der Währung zu rechnen. Politische Entwicklungen werden den Ausschlag geben Die Investoren werden auch die politischen Entwicklungen in diesem Jahr aufmerksam verfolgen. Der anhaltende Korruptionsskandal dürfte in den nächsten Monaten den Druck auf die Regierung eher noch erhöhen. Die zur Eindämmung des enormen Haushaltsdefizits (9% des Bruttoinlandsproduktes 2015) notwendigen Sparhaushalte dürften also mit politischen Turbulenzen verbunden sein. Es überrascht nicht, dass die CDS-Märkte für die nächsten fünf Jahre eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 28% implizieren. Außenwirtschaftliche Lage hat sich verbessert Der einzige Lichtblick ist, dass sich zuletzt Brasiliens außenwirtschaftliche Lage deutlich verbessert hat. So hat sich das Leistungsbilanzdefizit 2015 um fast 1 Prozentpunkt auf nunmehr 3,3% des Bruttoinlandsproduktes verringert, was in erster Linie auf die kräftige Abwertung des Real und die schwächere Inlandsnachfrage zurückzuführen ist. 12. Februar 2016 5 Economic Research | Woche im Fokus Produktidee: Forward Extra auf Kupfer Daniel Briesemann Tel. +49 69 136 29158 Absicherung gegen steigende Kupferpreise Der Kupferpreis notiert wieder bei rund 4.600 USD je Tonne und ist damit seit seinem Mehrjahrestief Mitte Januar um etwa 300 USD gestiegen. Auch wenn es auf kurze Sicht noch Rückschläge geben kann, sprechen die Fundamentaldaten für deutlich höhere Preise im Jahresverlauf. Wir empfehlen daher unseren Kunden, sich gegen steigende Preise abzusichern. Die International Copper Study Group hatte schon im Herbst letzten Jahres für 2016 ein Angebotsdefizit am globalen Kupfermarkt von 127 Tsd Tonnen prognostiziert. Damals waren aber noch nicht die umfangreichen Produktionskürzungen einiger globaler Minenproduzenten und chinesischer Schmelzen bekannt. So haben Glencore (einer der weltweit größten Rohstoffhändler und -produzenten), Freeport-McMoRan (der größte börsennotierte Kupferproduzent) und Codelco (der weltgrößte Kupferminenproduzent) angekündigt, ihre Produktion in diesem Jahr um insgesamt rund 570 Tsd Tonnen zu drosseln. Dies entspricht 2,5% des globalen Angebots. Zudem wollen zehn Kupferschmelzen in China ihre Produktion zusammen um 350 Tsd Tonnen kürzen, was 1,5% der weltweiten und 4,4% der chinesischen Kupferproduktion ausmacht. Darüber hinaus wollen sie den Bau neuer Produktionskapazitäten stoppen. Angesichts dieser Verringerung des Angebots um mindestens 4% dürfte das Angebotsdefizit deutlich höher ausfallen als vor einigen Monaten erwartet. Unvorhergesehene Angebotsausfälle können daher kaum noch aufgefangen werden, zumal die Kupfervorräte in den Lagerhäusern der LME auf ein Jahrestief gefallen sind. Zum angespannten Markt trägt auch die Nachfrageseite bei. So hat Industriekreisen zufolge das Staatliche Reservebüro Chinas im Januar von lokalen Produzenten 150 Tsd Tonnen Kupfer gekauft. Allen Unkenrufen zum Trotz ist zudem von einer schwächeren Nachfrage aus China bislang keine Spur. Denn wie die Daten der Zollbehörde zeigen, hat China im Dezember rund 530 Tsd Tonnen Kupfer importiert. Dies war der zweithöchste jemals registrierte Monatswert. Die vor allem im vierten Quartal deutlich angezogenen Importe haben dazu geführt, dass der zwischenzeitliche Rückstand zum Vorjahr fast komplett aufgeholt wurde. Mit 4,81 Mio Tonnen wurde 2015 fast das Rekordniveau des Vorjahres erreicht. An dieser robusten Nachfrage aus China dürfte sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Damit spricht viel für deutlich höhere Kupferpreise. Ende des Jahres dürfte Kupfer bei 5.200 USD je Tonne handeln. In Euro gerechnet wird der Preisanstieg wegen der zu erwartenden Aufwertung des US-Dollar noch stärker ausfallen. Wir empfehlen daher Rohwarenkäufern, sich mit dem hier vorgestellten Forward Extra gegen steigende Kupferpreise abzusichern. Forward Extra auf Kupfer – Prämienneutrale Absicherung für einen Rohwarenkäufer Laufzeit: 01.03.2016 – 28.02.2017 Bezugsmenge: 25 mT pro Monat, 300 mT gesamt Basispreis: USD 4.675,00 je mT Partizipationsgrenze: USD 5.200,00 je mT Vergleichbarer Festpreis: Kunde zahlt USD 4.520,00 je mT Es findet eine Durchschnittspreisbildung über sämtliche Rohwarengeschäftstage der jeweiligen Periode bei monatlicher Zahlung unter Berücksichtigung der vereinbarten Bezugsmenge statt. Liegt der variable Preis einer Periode über dem Basispreis, ohne die Partizipationsgrenze zu erreichen oder zu überschreiten, erhält der Kunde eine Ausgleichszahlung in Höhe der zweifachen Differenz zwischen variablem Preis und Basispreis. Überschreitet der variable Preis den Basispreis und erreicht oder überschreitet die Partizipationsgrenze, erhält der Kunde die einfache Differenz zwischen variablem Preis und Basispreis. Bei Feststellung des variablen Preises unter dem Basispreis zahlt der Kunde die einfache Differenz zwischen Basispreis und variablem Preis. Neben Kupfer bietet die Commerzbank AG im Industriemetallbereich ebenfalls Absicherungsinstrumente auf Aluminium, Blei, Nickel, Zink, Zinn und Eisenfeinerz an. 6 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus Wichtige Veröffentlichungen vom 5 – 11. Februar2016 Economic Insight: Spanien – Nächster Musterknabe auf Abwegen? Nach Portugal droht auch in Spanien eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik. Denn ein Papier, das von dem mit der Regierungsbildung beauftragten Führer der Sozialisten als Grundlage für die Verhandlungen mit den anderen Parteien vorgelegt wurde, sieht etwa ein Zurückdrehen der Arbeitsmarktreformen vor. Da er wohl allenfalls mit Unterstützung von Podemos eine Mehrheit im Parlament erreichen kann, dürfte eine von ihm geführte Regierung diese Pläne wohl auch umsetzen. Allerdings bleibt es fraglich, ob es zu einer solchen Regierung kommen wird. mehr EM Briefing: Chinas Devisenreserven – Der Teufel steckt im Detail Im Januar sind Chinas Devisenreserven um weitere 99,5 Mrd USD gefallen. Das sind zwar weniger als die vom Konsens erwarteten 120 Mrd USD. Dennoch sind die Markterwartungen einer weiteren CNY-Schwäche sind höher denn je. mehr EM Briefing: India – RBI to ease further if there is fiscal prudence (nur auf Englisch) Die indische Zentralbank (RBI) hat wie erwartet die Zinsen unverändert belassen. Die wichtigere Botschaft ist das klare Signal an die Regierung, am Konsolidierungskurs festzuhalten. Alle Augen richten sich nun auf die Budgetbekanntgabe am 29. Februar. Wir erwarten, dass die Regierung gerade so viel tut, um die RBI zufrieden zu stellen und eine weitere Zinssenkung um 50 – 100 Basispunkte in diesem Jahr zu ermöglichen. mehr FX Insight: JPY – Geldpolitik ohne Grenzen? Die Einführung des Negativzinses durch die Bank of Japan hat den JPY kaum nachhaltig belastet. Dies erhöht die Chancen, dass die Notenbank ein neues, wirksameres geldpolitisches Instrument einführt, um den JPY deutlich zu schwächen und damit die Inflation zu befeuern. mehr FX Hotspot: Wieviel Aufwärtspotenzial hat EUR-USD? EUR-USD handelt über 1,13 – eine Folge der allgemeinen USD-Schwäche nach der Revision der Fed-Erwartungen durch den Markt. Diese Niveaus könnten sich als wenig nachhaltig erweisen. Denn die Politik der EZB wird die EUR-USD-Niveaus berücksichtigen. Der Markt preist das Risiko einer deutlich expansiveren EZB-Geldpolitik derzeit nicht hinreichend ein. mehr Rohstoffe kompakt Energie: Produktionskürzungen – Nur ein Sturm im Wasserglas? Spekulationen auf koordinierte Produktionskürzungen von Russland und der OPEC haben die Ölpreise deutlich steigen lassen. Wir erachten die Aussichten, dass es letztlich dazu kommen wird, aber nur als gering. Denn zu unterschiedlich sind die Interessen und Motive der maßgeblichen Länder. Der Abbau des Überangebots wird von anderer Stelle kommen müssen, nämlich einer fallenden US-Ölproduktion. Damit rechnen wir in der zweiten Jahreshälfte. mehr Rohstoffe kompakt Energie: Viel Dunkel im Energiesektor Etliche Belastungsfaktoren haben die Preise im Energiesektor zum Jahreswechsel stark unter Druck gesetzt. Vor allem die verhaltenen langfristigen Aussichten für Chinas Kohlenachfrage dürften das Erholungspotenzial für den Kohlepreis dämpfen. Im Emissionshandel wird es der Politik nur allmählich gelingen, das Vertrauen in den Markt wieder aufzubauen. Die Preise an der Leipziger Strombörse bleiben im Tal. mehr Cross Asset Outlook Update – Carry on (nur auf Englisch) Der niedrige Ölpreis schürt Befürchtungen vor einer längeren globalen Deflation oder einer neuen Finanzkrise infolge zunehmender Ausfälle bei energieabhängigen US-Hochzinsanleihen. Dies ist möglich, aber nicht wahrscheinlich. Denn das globale Wachstum verlangsamt sich zwar, kollabiert aber nicht. Und die Anleiherenditen bleiben länger niedrig, da die Inflation nicht so schnell anzieht, die Fed die geldpolitischen Zügel weniger stark als gedacht strafft, und die EZB und die japanische Notenbank ihre Geldpolitik wahrscheinlich weiter lockern. Aber führt das zu einer Aktienbaisse mit Aktienbewertungen nahe an historischen Durchschnittswerten bei weiter mäßigem Wachstum? Wir bezweifeln das. Der Trading-Markt, der konträres Handeln erfordert, hat Bestand. Wir würden gegenwärtig Risikopositionen nicht ab-, sondern aufbauen. mehr 12. Februar 2016 7 Economic Research | Woche im Fokus Ausblick auf die Woche vom 15. bis 19. Februar 2016 MEZ Land Indikator Periode Prognose Konsens Letzter Wert Montag, 15. Februar 2016 0:50 JPN Bruttoinlandsprodukt 4. Q. Vq EUR: EZB-Präsident Draghi spricht vor dem Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments (15:00) USA: Presidents‘ Day -0,2 -0,2 0,3 -0,8 -0,7 0,3 0,3 11:00 GER ZEW Konjunkturerwartungen Feb. -5,0 3,5 14:30 USA Empire State Index Feb. sb -15,0 -10,0 16:00 NAHB Wohnungsmarkt Index Feb. sb 60 60 GER: Mündliche Verhandlung zum OMT-Staatsanleihenkaufprogramm der EZB vor dem Bundesverfassungsgericht 0,1 0,2 10,2 -19,37 60 Dienstag, 16. Februar 2016 10:30 GBR Verbraucherpreise Jan. Vm Vj Dez. Jan. Dez. Dez. Jan. Jan. Jan. Vm, sb Vm, Tsd, sb Vj sb JR, Tsd. JR, Tsd. Vm, sb Mittwoch, 17. Februar 2016 0:50 10:30 JPN GBR Aufträge Maschinenbau Arbeitslosenstatistik Veränderung Durchschnittslöhne (Dreimonatsdurchschnitt) Arbeitslosenquote (ILO) 14:30 USA Wohnungsbaubeginne Wohnungsbaugenehmigungen • 15:15 Industrieproduktion USA: Protokoll der FOMC-Sitzung vom 26./27. Januar (20:00) 6,0 1,0 1,9 5,0 1150 1200 0,4 4,5 -3,0 2,0 5,0 1180 1203 0,3 -14,1 -4,3 2,0 5,1 1149 1204 -0,4 Verbraucherpreise Jan. Vj 1,9 Erstanträge Arbeitslosenunterstützung 13. Feb. Tsd, sb 275 Philadelphia Fed Index Feb. sb -3,0 EUR: EZB veröffentlicht Zusammenfassung der geldpolitischen Erörterungen vom 21. Januar (13:30) 1,9 – -2,9 1,6 269 -3,5 Donnerstag 18. Februar 2016 2:30 14:30 CHN USA Freitag, 19. Februar 2016 10:30 • 14:30 GBR USA 16:00 EUR Einzelhandelsumsatz Verbraucherpreise Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel Verbrauchervertrauen, vorläufig Jan. Jan. Jan. Vm, sb Vm, sb Vm, sb 0,0 -0,2 0,1 0,8 -0,1 0,2 -0,9 -0,1 0,1 Feb. sb -6,5 -6,5 -6,3 # = Datum/Uhrzeit ungewiss, Vm/Vq/Vj = Veränderung gegenüber Vormonat/Vorquartal/Vorjahr in Prozent, JR = Jahresrate, sb = saisonbereinigt, ab = arbeitstagebereinigt, (p) = vorläufig. • = Daten mit größter Marktrelevanz; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research. 8 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus Dr. Christoph Balz Tel. +49 69 136 24889 Wochenausblick Konjunkturdaten: USA: Zwischenerholung in der Industrie Nach längerer Zeit dürfte die US-Industrie im Januar mal wieder deutlich mehr produziert haben. Eine Trendwende ist dies aber wohl noch nicht. Gleichzeitig bleibt der Preisauftrieb in den USA gering. In Deutschland dürften die Analysten die Konjunkturaussichten wieder deutlich pessimistischer einschätzen. In den letzten 12 Monaten hat die US-Industrie nur zwei Mal ihre Produktion gegenüber dem Vormonat gesteigert. Insofern dürften die nächste Woche anstehenden Zahlen für Januar aufhorchen lassen. Denn es zeichnet sich ein Plus von 0,4% gegenüber Dezember ab (Konsens 0,3%). Ein Risiko liegt dabei in den schwierig zu kalkulierenden Auswirkungen des heftigen Wintersturms, der den Nordosten zum Monatsende traf. Wir haben die Prognose deswegen bereits um ein Zehntel geringer angesetzt. Ein Teil des Produktionsanstiegs geht allerdings darauf zurück, dass die Temperaturen nach einem milden Dezember fielen und daher der Energiebedarf für Klimaanlagen und Heizungen stärker als sonst im Januar stieg. Im unter den fallenden Rohstoffpreisen leidenden Bergbau ist der Output dagegen wohl erneut gesunken. Deshalb wäre ein Plus im Januar auch noch keine Trendwende nach oben, zumal das Umfeld für das verarbeitende Gewerbe mit dem starken Dollar und der schleppenden Weltnachfrage schwierig bleibt. Deshalb werden die nächste Woche ebenfalls anstehenden ersten regionalen Februar-Umfragen der Philly Fed und der New Yorker Fed (Empire State-Index) wohl weiterhin keine Belebung zeigen. Immerhin könnte der Bericht zur Industrieproduktion die derzeit grassierenden Ängste vor einem Absturz der US-Wirtschaft dämpfen. (Grafik 5). Wer auf einen Anstieg der US-Inflation setzt, dürfte nächste Woche allerdings enttäuscht werden. Weil die Benzinpreise im Januar kräftig gefallen sind, dürften die Verbraucherpreise gegenüber Dezember um 0,2% gefallen sein (Konsens -0,1%). Noch schwerer wiegt, dass die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel im Vormonatsvergleich wohl nur 0,1% betragen hat (Konsens 0,2%). So sind die Preise für Neuwagen und Flugtickets vermutlich gesunken. Gleichzeitig dürfte sich der Anstieg der Mieten und der kalkulatorischen Mieten für Eigenheime eher abschwächen, nachdem zuletzt mehr Wohnungen leer standen und die Erstellungskosten langsamer zulegten. Deutschland: ZEW wieder im negativen Bereich? Die institutionellen Anleger beurteilen offensichtlich die Aussichten für die deutsche Konjunktur in diesem Jahr zunehmend skeptisch. So ist die entsprechende Komponente des Sentix-Index im Februar erneut gefallen (Grafik 6). Angesichts der bis zuletzt anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten dürfte der etwas später erhobene ZEW-Index sogar noch stärker nachgegeben haben. Hier rechnen wir mit einem deutlichen Rückgang von 10,2 auf -5,0 (Konsens: 3,5). Verlässliche neue Informationen zur aktuellen Konjunkturlage gibt es allerdings erst in der dann folgenden Woche mit den Einkaufsmanagerindizes und dem Ifo-Geschäftsklima, bei denen die Unternehmen zu Wort kommen. GRAFIK 5: USA – Bald geringerer Anstieg der Mieten? GRAFIK 6: Deutschland – Marktturbulenzen trüben Stimmung Verbraucherpreisindex für Wohnen, Preisdeflator für neue Einfamilienhäuser im Bau (4 Quartale verschoben); Veränderung gegen Vorjahr in Prozent 5 ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland; Unterkomponente des Sentix-Index für institutionelle Investoren in Deutschland 10 8 4 6 3 4 2 2 0 1 0 Herstellungskosten (RS) Quelle: Global Insight, Commerzbank Research 12. Februar 2016 80 30 60 20 40 10 20 0 0 -2 -10 -20 -4 -20 -40 -1 -6 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 Mieten (LS) 40 -30 2011 2012 2013 2014 Sentix (LS) 2015 2016 -60 ZEW (RS) Quelle: Global Insight, Commerzbank Research 9 Economic Research | Woche im Fokus Zentralbank-Monitor (1) Fed Bei ihrem halbjährlichen Auftritt vor dem Kongress ist Janet Yellen auf die jüngsten Finanzmarktturbulenzen eingegangen: Das Umfeld – fallende Aktienkurse, höhere Zinsen für weniger kreditwürdige Schuldner und die Aufwertung des Dollar – sei weniger wachstumsfördernd geworden. Diese Entwicklungen „könnten“ die Wirtschaft belasten, „sofern sie sich als dauerhaft erweisen“. Die Risikoeinschätzung der Fed hat sich damit in den letzten Wochen verändert, was einen Zinsschritt bereits im März unwahrscheinlich macht. Das grundsätzliche Bild der Fed hat sich allerdings nicht geändert. Yellen wiederholte die Einschätzung, dass ein anhaltender Stellenaufbau und ein rascherer Lohnanstieg den privaten Verbrauch stützen. Vor diesem Hintergrund geht die Fed von anhaltendem moderatem Wirtschaftswachstum aus und von einer „graduellen“ Anpassung der Geldpolitik. Damit lässt Yellen zwar die Möglichkeit einer Pause im Zinsanhebungsprozess offen. Sie hat weitere Zinserhöhungen aber keineswegs abgeblasen. Sobald sich die Lage beruhigt und sofern die ökonomischen Daten mitspielen, wird die Fed die Zinsen weiter erhöhen – was der aktuellen Markterwartung völlig zuwiderläuft. Bernd Weidensteiner +49 69 136 24527 GRAFIK 7: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (USD) 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 aktuell Mar-16 Jun-16 Sep-16 Dec-16 Mar-17 Futures 11.02.16 04.02.16 Commerzbank TABELLE 1: Volkswirte-Konsens Obergrenze Fed Funds Q1 16 Q2 16 Q4 16 Konsens 0,75 0,75 1,25 Hoch 1,00 1,25 2,25 Tief 0,25 0,25 0,25 Commerzbank 0,75 0,75 1,00 Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research EZB EZB-Direktoriumsmitglied Coeure bestätigte, dass die EZB auf ihrer kommenden Ratssitzung im März die wirtschaftliche Lage analysieren und entscheiden wird, ob weitere Maßnahmen notwendig sind. Gleichzeitig warnte er offenbar vor übertriebenen Erwartungen: „Wir werden sicherlich nicht auf den Marktdruck reagieren, und wir reagieren auch nicht auf kurzfristige Bewegungen.“ Laut EZB-Ratsmitglied Villeroy steht die EZB fest zu ihrem Mandat. Das Risiko, nicht zu handeln und im Angesicht deflationärer Kräfte nachzugeben, sei zu hoch, betonte er. Auf die Frage nach einer Untergrenze bei Negativzinsen erklärte er, die Einlagezinsen für private und kleine Unternehmen seien weder im Euroraum noch in der Schweiz jemals negativ gewesen. Dies sei eine praktische Untergrenze. Infolge der deutlich zunehmenden Risikoaversion sind die marktbasierten Inflationserwartungen, die von der EZB genau beobachtet werden, auf ein neues Allzeittief gefallen. Schon lange bevor EZB-Präsident Draghi ankündigte, dass die Notenbank auf der kommenden Sitzung ihren Kurs überprüft, hatten wir für März weitere Maßnahmen erwartet. Sollte sich die Situation mit Blick auf Risikoaversion und Inflationserwartungen nicht verbessern, dürfte das Maßnahmenpaket aber wohl größer ausfallen als von uns erwartet. Dr. Michael Schubert +49 69 136 23700 10 GRAFIK 8: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (EUR) 0.0 -0.1 -0.2 -0.3 -0.4 -0.5 aktuell Mar-16 Jun-16 Sep-16 Dec-16 Mar-17 Futures 11.02.16 04.02.16 Commerzbank TABELLE 2: Volkswirte-Konsens EZB-Leitzins Q1 16 Q2 16 Q4 16 Konsens 0,05 0,05 0,05 Hoch 0,05 0,05 0,05 Tief 0,00 0,00 0,00 Commerzbank 0,05 0,05 0,05 Quelle: Reuters, Bloomberg, Commerzbank Research 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus Zentralbank-Monitor (2) Bank of England (BoE) Angesichts der Finanzmarktturbulenzen und der Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen weniger aggressiv erhöhen wird als zuvor angenommen, schwinden die Aussichten auf eine Zinsanhebung der Bank of England in diesem Jahr. Der stellvertretende Gouverneur Ben Broadbent merkte letzte Woche an, dass es zurzeit sicherlich keine Eile mit einer Zinserhöhung gebe, gleichwohl sei zu erwarten, dass die Zinsen „in den nächsten zwei oder drei Jahren“ steigen würden. Eine enthusiastische Unterstützung einer baldigen Zinsanhebung hört sich anders an. Die Märkte gehen sogar davon aus, dass eine Zinssenkung wahrscheinlicher ist als eine Zinserhöhung. Dies mag auch auf die zunehmenden Ängste vor einem Brexit zurückzuführen sein, gibt es doch vermehrt Spekulationen darüber, dass ein Abstimmungsergebnis zugunsten eines Brexit die BoE zu einer lockereren Geldpolitik zwingen würde. Tatsächlich könnte das genaue Gegenteil eintreten, falls ein Pro-Brexit-Ergebnis das Pfund unter Abwertungsdruck setzt. Der merkliche Anstieg der Währungsreserven in den letzten sechs Monaten könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich die britische Regierung auf Probleme vorbereitet. Fest steht allerdings, dass das globale Umfeld nicht für eine Zinserhöhung spricht, zumal einige ausländische Zentralbanken ihre Leitzinsen immer tiefer unter null senken. Peter Dixon +44 20 7475 1808 GRAFIK 9: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (GBP) 1.5 1.0 0.5 0.0 aktuell Mar-16 Jun-16 Sep-16 Dec-16 Mar-17 Futures 11.02.16 04.02.16 Commerzbank Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research Bank of Japan Die Einführung des Negativzinses durch die Bank of Japan (BoJ) hat den japanischen Yen nicht nachhaltig belastet. Dies dürfte aber das wesentliche Ziel dieser Maßnahme gewesen sein. Denn die Löhne in Japan sind bislang nicht, wie von der Notenbank erhofft, hinreichend stark gestiegen, um Aufwärtsdruck auf die Verbraucherpreise auszuüben. Laut den Dezember-Lohndaten haben die vertraglichen Löhne um gerade einmal 0,6% gegenüber Vorjahr zugelegt. Darüber hinaus war der Winter-Bonus, wie auch schon der SommerBonus, niedriger als im Vorjahr. Damit bleibt der BoJ als einzige Hoffnung eine schwache Währung, die Importe verteuert und so den Preisdruck erhöht. Aktuell geht sie davon aus, dass sie ihr Inflationsziel von 2% in der ersten Hälfte des Fiskaljahres 2017 erreicht (Q2/Q3 2017). Sollte sich der Aufwertungstrend des Yen aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach sicheren Häfen fortsetzen, wird sie jedoch auch dieses Ziel bald aufgeben müssen. Der starke Yen erhöht daher die Chancen, dass die BoJ schon in ihrer nächsten Sitzung im März ihre Geldpolitik weiter lockert. Spekulationen, dass die BoJ sogar am Devisenmarkt intervenieren könnte, um die Aufwertung des Yen zu bremsen, halten wir allerdings für unberechtigt. Denn hiermit würde die BoJ gegen den London Accord der G7-Staaten von 2013 verstoßen, der eine Manipulation der Wechselkurse untersagt.. GRAFIK 10: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (JPY) 0.3 0.2 0.1 0.0 -0.1 -0.2 -0.3 -0.4 -0.5 aktuell Mar-16 Futures 11.02.16 Jun-16 04.02.16 Sep-16 Dec-16 Mar-17 Commerzbank Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research Thu Lan Nguyen +49 69 136 82878 12. Februar 2016 11 Economic Research | Woche im Fokus Michael Leister Tel. +49 69 136 21264 Wochenvorschau Rentenmärkte: Kein Entkommen aus der Abwärtsspirale? Bundesanleihen dürften auch in der kommenden Woche breit unterstützt sein. Zwar ist bei den Inflationserwartungen angesichts der derzeitigen historischen Tiefstände das Abwärtspotential zunehmend ausgereizt. Aber wegen des anhaltenden Drucks auf die Peripherie sowie neuerlicher Sorgen um das Bankensystem werden die Anleger wohl dennoch in die Sicherheit von Bundesanleihen fliehen, zumal mit einer umfassenden Intervention der EZB vorerst nicht zu rechnen ist. TABELLE 3: Wochenausblick für Renditen und Kurve Bunds US-Treasuries Rendite (10 Jahre) tiefer tiefer Kurve (2 – 10 Jahre) flacher flacher Quelle: Commerzbank Research Ausblick für den BundFuture, 12. – 19. Feb. Wirtschaft ↑ Inflation → Geldpolitik ↑ Trend → Angebot → Risikoaversion ↑ Die Akteure an den Rentenmärkten sind derzeit nicht zu beneiden. Zum einen sind die kurzlaufenden und mittelfristigen Bundrenditen auf neue historische Tiefs gefallen, im Falle der zweijährigen Schatz sogar unter -0,50% (Grafik 11). Gleichzeitig sind die Renditeaufschläge gegenüber Bundesanleihen über die Ländergruppen wieder auf neue Hochs angestiegen, wobei die großen Peripherieländer bereits wieder in der Nähe der Niveaus notieren, die zum Höhepunkt der Grexit-Sorgen zu beobachten waren (Grafik 12). Die Risikoaufschläge für portugiesische Staatsanleihen liegen sogar auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwei Jahren. Ausschlaggebend hierfür sind nach wie vor die marktübergreifenden Sorgen vor einer globalen Rezession. Darüber hinaus sind diese Woche auch die systemischen Risiken des europäischen Bankensektors in den Fokus der Marktteilnehmer gerückt, was sich insbesondere an den Stressindikatoren am Geldmarkt ablesen lässt. Zusammengenommen hat dies Ängste vor einer ähnlichen Entwicklung wie 2008 geschürt, zumal auch Fed Chefin Yellen in ihrer Anhörung vor dem Kongress keine deutlichen Zeichen für eine geldpolitische Reaktion auf die jüngsten Verwerfungen signalisiert hat. Ein Eingreifen der Zentralbanken ist jedoch entscheidend, um die Abwärtsspirale zu brechen und die Risikoneigung zu stabilisieren. EZB-Präsident Draghi könnte im Rahmen seiner Anhörung vor dem EU-Parlament am Montag ein solches Signal abgeben. Allerdings ist mit einer konkreten Maßnahme vorerst nicht zu rechnen, denn nach den Erfahrungen im Dezember dürfte er mit Blick auf die nächste Sitzung am 10. März bestrebt sein, weniger zu versprechen und dafür mehr zu liefern. Ähnliches gilt für den EU-Gipfel nächste Woche. Vor diesem Hintergrund dürften die Investoren weiterhin sichere Anlagen bevorzugen, und Bundesanleihen entsprechend gut gesucht bleiben – selbst bei zehnjährigen Renditen von unter 0,20%. Die Inflationserwartungen könnten jedoch das Tempo der jüngsten Rally bremsen. Diese haben mittlerweile die historischen Tiefs unterschritten, die vor der Ankündigung von €QE zu beobachten waren. Das weitere Abwärtspotenzial ist dadurch begrenzt, zumal auch die EZB einer weiteren Entankerung der Inflationserwartungen nicht tatenlos zusehen dürfte. GRAFIK 11: Bundrenditen erreichen neue Rekordtiefs Rendite zwei- und fünfjähriger Bundesanleihen, % p.a. Spread von 10j. italienischen Staatsanleihen ggü. Bunds in Bp. 1.2 230 0.9 205 0.6 180 0.3 155 0.0 130 -0.3 -0.6 Jan-13 105 Jan-14 2j. Schatz Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 12 GRAFIK 12: Peripherie wieder unter starkem Druck Jan-15 Jan-16 5j. Bobl 80 Jan-14 Jul-14 Jan-15 Jul-15 Jan-16 Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus Antje Praefcke Tel. +49 69 136 43834 Wochenvorschau Devisenmärkte: Aufwärtspotenzial bei EUR-USD? Die hohen EUR-USD-Notierungen erscheinen mutig. Denn je höher EUR-USD notiert, desto großer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die EZB zu einer vom Markt derzeit nicht erwarteten aggressiven Lockerung der Geldpolitik entschließt, um den EUR zu schwächen. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der Markt auf diese Sicht einschwenkt. Das dürfte schon vor der nächsten EZB-Sitzung am 10. März das Aufwärtspotenzial für EUR-USD begrenzen. TABELLE 4: Für die nächste Woche erwartete Handelsspannen Spanne Tendenz EUR-USD 1,1050-1,1550 EUR-JPY 123,00-130,50 USD-JPY 108,00-116,00 Spanne Tendenz EUR-GBP 07600-0,8025 GBP-USD 1,4125-1,4800 EUR-CHF 1,0850-1,1150 Quelle: Commerzbank Research Wie weit kann EUR-USD noch steigen? Über 4½% legte der Wechselkurs seit 1. Februar schon zu. Wesentlicher Grund dafür ist die USD-Schwäche, denn die Marktteilnehmer rechnen nicht mehr mit einer Leitzinserhöhung der Fed in diesem und im nächsten Jahr (Grafik 13). Wir halten diese Sicht für übertrieben. Angesichts der Besserung am Arbeitsmarkt wird die Fed die Leitzinsen – wenn auch zunächst langsam – erhöhen. Aber auch wenn wir Recht behalten, wird das der US-Währung in nächster Zeit kaum nützen. Denn bis der Markt auf unsere Sichtweise einschwenkt, könnte noch einige Zeit vergehen. So lange hat der Dollar kein wesentliches Erholungspotenzial. Muss also mit anhaltender EUR-USD-Stärke gerechnet werden? Wir sehen das nicht, denn die EZB hat in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass ihr die EUR-Wechselkurse nicht gleichgültig sind. Entweder handelt EUR-USD von sich aus auf niedrigeren Niveaus, oder die EZB drückt mit einer aggressiven geldpolitischen Lockerung EUR-USD wieder nach unten. In den letzten Tagen deutet sich an, dass der Devisenmarkt bei höheren EUR-USD-Niveaus kalte Füße bekommt. Die EUR-USD-Risk-Reversals waren nach der Dezember-Sitzung der EZB deutlich gestiegen und hatten Mehrjahres-Höchststände erreicht – ein Signal dafür, dass der Markt heftigen EUR-USD-Bewegungen nach unten eine geringere Wahrscheinlichkeit beimisst. Kein Wunder, erschien die EZB nach der enttäuschenden Dezember-Sitzung vielen Marktteilnehmern als lahme Ente. Jüngst bröckeln die Risk-Reversals aber wieder ab (Grafik 14). Der Devisenmarkt sieht ein, dass ein starker Euro die Wahrscheinlichkeit einer aggressiven EZB erhöht. Diese Erkenntnis dürfte das Aufwärtspotenzial schon jetzt begrenzen. GRAFIK 13: US-Zinserwartungen fallen auch auf lange Sicht Federal Funds Rate, Futures per Ende 2016 und Ende 2017 in Prozent; Differenz: Fed Funds Future Ende 2017 minus Fed Funds Future Ende 2016, in Prozentpunkten 2.00 GRAFIK 14:: Bekommen EUR-Bullen kalte Füße? EUR-USD 3M 25Δ Risk Reversals, Prozentpunkte annualisierte Volatilität 0.50 1.75 0.00 1.50 -0.50 1.25 1.00 -1.00 0.75 -1.50 0.50 -2.00 0.25 -2.50 0.00 Apr 15 Jul 15 Differenz Oct 15 Ende 2016 Quellen: Bloomberg, Commerzbank Research 12. Februar 2016 Jan 16 Ende 2017 -3.00 Jan-15 Apr-15 Jul-15 Oct-15 Jan-16 Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 13 Economic Research | Woche im Fokus Andreas Hürkamp Tel. +49 69 136 45925 Wochenvorschau Aktienmärkte: DAX leidet unter Krisensignalen aus dem Bankensektor Krisensignale aus dem europäischen Bankensektor haben sich zu einem weiteren Bärenfaktor für den DAX entwickelt, und der Indexverlauf erinnert weiterhin an das sehr negative Börsenjahr 2008. Kurzfristig ist beim DAX weiterhin ein nervöser Handel mit einer hohen Volatilität wahrscheinlich. Mittelfristig teilen wir jedoch nicht den am Aktienmarkt herrschenden Pessimismus. Wir erwarten, dass sich der Ölpreis im Jahresverlauf stabilisiert, die US-Konjunktur nicht in eine Rezession rutscht und die chinesische Wirtschaft nicht abstürzt. Daher wird sich die Unruhe im Bankensektor mittelfristig wieder legen, so dass sich der DAX wieder erholen kann. TABELLE 5: DAX verliert 16% seit Anfang des Jahres – Parallele zum Jahr 2008 Gewinne 2016e Performance (%) seit Indexpunkte Index 31.01 31.12 30.06 aktuell Wachstum (%) DAX 30 9.017 -8,0 -16,1 -17,6 820,1 831 MDAX 18.107 -7,0 -12,8 -7,7 1178 1192 Euro Stoxx 50 2.789 -8,4 -14,6 -18,6 232,9 240,7 S&P 500 1.852 -4,6 -9,4 -10,2 120,6 124,7 31.12 Aktuell KGV 2016e 31.12 aktuell 31.12 3,4 4,8 11,0 12,9 15,6 15,6 15,4 17,4 3,9 5,5 12,0 13,6 3,2 6,8 15,4 16,4 Quelle: Commerzbank Research, I/B/E/S Der DAX befindet sich weiterhin auf dem sehr negativen Pfad des Börsenjahres 2008 (Grafik 15). Mitte Januar signalisierte das Anlegersentiment einen sehr hohen Pessimismus, nachdem der Ölpreis unter 30 US$ je Barrel gestürzt war. Erstmals seit mehreren Jahren konnte der DAX trotz eines so hohen Pessimismus sich nicht durchgreifend erholen, da Investoren aufgrund des anhaltend niedrigen Ölpreises ihr Verhalten geändert haben. Kursrückgänge im DAX werden nicht mehr zum Aufstocken von Aktienpositionen genutzt. Stattdessen werden Erholungen im DAX genutzt, um Aktienpositionen zu reduzieren. Zunehmend verunsichern die Investoren die möglichen negativen Auswirkungen des Preisverfalls bei Rohstoffen auf den Finanzsektor. Zuletzt sind die Kosten, sich gegen einen Zahlungsausfall von Anleihen aus dem Finanzsektor abzusichern, deutlich gestiegen (Grafik 16). Neben Sorgen um den italienischen Bankensektor und der enttäuschenden Gewinnsaison im europäischen Bankensektor belastet auch die Unsicherheit, welches Exposure die einzelnen Banken im Rohstoffsektor haben. Sorgen um den europäischen Bankensektor haben sich damit zu einem weiteren Risikofaktor für den DAX entwickelt. Trotz des anhaltend niedrigen Ölpreises und der Krisensignale aus dem Bankensektor teilen wir nicht den Pessimismus der Aktienmärkte. So halten wir eine Rezession in den USA, wo die Hauspreise steigen und der Arbeitsmarkt robust ist, für unwahrscheinlich. China wird dank der Maßnahmen des Staates und der Notenbank wohl einen Absturz vermeiden. Und der Ölpreis wird sich mit einer fallenden US-Ölproduktion stabilisieren. GRAFIK 15: DAX mit Schwächeanfall im ersten Quartal DAX: Jahre mit negativem ersten Quartal, indiziert, 1 Jan = 100 140 120 11500 20 11000 40 60 80 10000 80 100 9500 60 120 9000 Jan Mar 1995 May 2001 Jul 2008 Quelle: Datastream, Commerzbank Research 14 DAX und iTraxx Europe Financials Senior Index 10500 100 40 GRAFIK 16: Steigende Unsicherheit im Bankensektor Sep 2009 140 8500 01 Dec Nov 2016 15 Dec DAX 29 Dec 12 Jan 26 Jan 09 Feb 160 iTraxx Financials Senior (rechte Skala) Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus Barbara Lambrecht Tel. +49 69 136 22295 Wochenvorschau Rohstoffe Industriemetallpreise bald auch unter Druck? Am Ölmarkt werden die Preise nächste Woche wohl weiter nachgeben. Denn mit der schwindenden Hoffnung auf eine koordinierte Angebotskürzung dürften die zuletzt sehr optimistischen Finanzleger ihre hohen Engagements wieder abbauen. An den Industriemetallmärkten drohen ebenfalls Preisabschläge, denn Chinas Importe dürften nach den hohen Dezemberzahlen eher enttäuschen. Der Höhenflug bei Gold wird sich aufgrund der hohen Risikoaversion kurzfristig wohl fortsetzen, aber mittelfristig besteht auch hier die Gefahr einer Korrektur. TABELLE 6: Tendenzen bei wichtigen Rohstoffen Veränderung in % 11. Feb 1 Woche 1 Monat Tendenz Rohstoffspezifische Ereignisse 1 Jahr Kurzfristig Brent (USD je Barrel) 30,3 -11,7 -3,6 -44,3 Kupfer (USD je Tonne) 4476 -4,5 2,0 -20,1 Gold (USD je Feinunze) 1227 6,2 12,1 0,7 CHN: Handelsbilanz, WBMS/ILZSG (15.) Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research Die Hoffnungen auf koordinierte Produktionskürzungen sind zwar schon stark gesunken, aber noch nicht gänzlich erloschen. Vor allem die spekulativen Investoren hatten deswegen auf steigende Preise gesetzt: die Netto-Long-Positionen für Brent an der ICE waren Anfang Februar fast auf das Rekordniveau vom letzten Mai geklettert (Grafik 17). Auch wenn einige der Optimisten sich bereits von ihren Positionen wieder getrennt haben dürften, besteht die Gefahr weiterer Rückschläge, sollten sich die Sorgen um die Weltkonjunktur verschärfen. Und dies wäre sicherlich der Fall, wenn die Aktienkurse weltweit weiter fallen. Hinzu kommt, dass die Rohölvorräte auf neue Rekordhöhen anschwellen. In den OECD-Ländern sind sie gegen den Saisontrend im Dezember weiter gestiegen. Die Reichweite aller Öl- und Produktvorräte ist bezogen auf den Verbrauch mit 65 Tagen mehr als 5 Tage höher als üblich. Die wöchentlichen Lagerbestände für die USA, die zuletzt überraschend einen leichten Abbau gezeigt hatten, dürften – auch saisonbedingt – wohl in der nächsten Woche ihren Aufwärtstrend wieder aufnehmen. Auch das dürfte die Preise belasten. Erst wenn die US-Ölproduktion signifikant fällt, werden sich die Preise nachhaltig erholen. Dies erwarten wir für das zweite Halbjahr. Die Industriemetallpreise tendierten zuletzt uneinheitlich (Grafik 18): während vor allem Nickel, aber auch Kupfer in den allgemeinen Abwärtssog an den Finanzmärkten gerieten, konnten sich Zinn, Zink und Blei diesem weitgehend entziehen. Alle drei Metallpreise notieren momentan sogar noch höher als zu Jahresbeginn. Doch die Gefahr ist groß, dass mit der Wiedereröffnung der chinesischen Märkte die Stimmung auch bei diesen kippt, denn der zuletzt kräftige Importsog Chinas dürfte im Januar ins Stocken geraten sein. Die Fundamentaldaten des World Bureau of Metal Statistics und der Internationalen Study Groups werden dem wohl wenig entgegensetzen, auch wenn der Rückgang der LME-Zinkvorräte erwarten lässt, dass die Zinknachfrage im Dezember ein weiteres Mal das Angebot übertroffen hat. Mittelfristig dürfte das knappe Angebot aber eine Preiserholung anschieben. GRAFIK 17: Viel Optimismus am Brentölmarkt Spekulative Netto-Long-Positionen in Tsd Kontrakten; Ölpreis je Barrel Brent, in USD 300 250 200 150 100 50 0 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Spek. Netto-Long-Posit. (LS) Quelle: Bloomberg, ICE; Commerzbank Research 12. Februar 2016 Jul 15 Jan 16 Brent (RS) 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 GRAFIK 18: Industriemetallpreise tendieren uneinheitlich Index 1.Januar = 100, USD je Tonne 110 105 100 95 90 85 01-Jan-16 11-Jan-16 Kupfer 21-Jan-16 Nickel 31-Jan-16 10-Feb-16 Zink Zinn Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research 15 Economic Research | Woche im Fokus Commerzbank-Prognosen TABELLE 7: Gesamtwirtschaftliche Prognosen Reales BIP (%) Inflationsrate (%) 2015 2016 2017 2015 2016 2017 USA Kanada Japan Euroraum - Deutschland - Frankreich - Italien - Spanien - Portugal - Irland - Griechenland Großbritannien Schweiz China Indien Brasilien Russland 2,4 1,3 0,6 1,5 1,7 1,2 0,7 3,2 1,5 6,8 0,0 2,2 0,8 6,9 6,9 -3,8 -3,6 2,0 1,5 0,8 1,3 1,3 1,0 1,0 3,0 1,5 4,1 1,2 2,2 1,2 6,3 6,8 -2,5 -2,5 2,2 2,3 0,8 1,5 1,3 1,4 1,0 2,7 2,1 3,8 2,1 2,5 1,6 6,0 6,0 1,3 1,3 0,1 1,1 0,8 0,0 0,2 0,0 0,0 -0,4 0,4 0,0 -1,0 0,0 -1,1 1,4 4,4 9,2 15,6 1,2 1,7 0,6 0,3 0,7 0,2 0,6 0,0 0,0 0,4 0,5 0,5 -0,8 1,5 4,0 10,3 10,8 2,2 2,0 1,8 1,6 2,4 0,9 1,1 1,3 1,4 1,5 1,5 1,8 1,2 2,0 4,3 9,3 10,1 Welt 2,9 2,9 3,2 • Die US-Wirtschaft hat ihre Ungleichgewichte abgebaut und wächst weiter ordentlich. • In China schwächt sich das Wachstum weiter ab, unter anderem wegen der hohen Privatverschuldung und der Überkapazitäten am Immobilienmarkt. • Die Wirtschaft im Euroraum wird sich weiter nur langsam erholen. Das Wachstum bleibt deutlich niedriger als in den USA. • Die Währungsunion hat die Staatsschuldenkrise überlebt, wandelt sich aber zu einer „italienischen Währungsunion“. • Die deutsche Wirtschaft erlebt einen konsumgetriebenen Aufschwung, unter dessen glänzender Oberfläche allerdings die Wettbewerbsfähigkeit mehr und mehr erodiert. • Die in den meisten Ländern hohe Arbeitslosigkeit hält die Inflation bis auf weiteres niedrig. Langfristig dürfte sie aber steigen, weil die Notenbanken ihre Unabhängigkeit teilweise eingebüßt haben. • Wegen der weiter fallenden Arbeitslosenquote und der Aussicht auf ein stärkeres Anziehen des Lohnwachstums dürfte die Fed die Zinsen vorsichtig weiter anheben. • Die Zinserhöhungen der Fed werden die USRenditen am langen Ende nur moderat steigen lassen. Die Treasury-Kurve dürfte in den kommenden Quartalen flacher werden, weil die kurzfristigen Zinsen stärker zulegen sollten als die langfristigen. • Im Euroraum dürften das Wirtschaftswachstum und die Kerninflation 2016/2017 deutlich niedriger ausfallen als von der EZB erwartet. Deshalb erwarten wir, dass die EZB ihre Geldpolitik weiter lockern wird. • Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen dürften kurzfristig noch etwas fallen. Bei einer sich stabilisierenden Marktstimmung erwarten wir mittelfristig insbesondere wegen steigenden Leitzinsen in den USA wieder etwas höhere Renditen. • Die Risikoaufschläge von Anleihen der Peripherieländer werden durch die Maßnahmen der EZB mittelfristig weiter fallen. • Der USD dürfte in der ersten Jahreshälfte 2016 schwächeln, da die Finanzmärkte Zinserhöhungen der Fed auspreisen. Sobald sich weitere Zinserhöhungen zum Ende des Jahres abzeichnen, wird USD wieder stärker aufwerten. • Den Euro werden die anhaltenden Sorgen um die niedrige Euroraum-Inflation belasten. Hinzu kommt die Gefahr, dass die EZB ihre Geldpolitik weiter lockert. • CNY dürfte in den kommenden Quartalen gegenüber dem USD tendenziell abwerten. Denn im neuen, freieren Wechselkurssystem schlagen die wirtschaftlichen Probleme Chinas stärker auf die Währung durch. TABELLE 8: Zinsprognosen (Quartalsendstände) 11.02.2016 Q1 16 Q2 16 Q3 16 Q4 16 Q1 17 Federal Funds Rate 0,50 0,75 0,75 0,75 1,00 1,25 3-Monats-Libor 0,62 0,80 0,80 0,85 1,05 1,30 2 Jahre* 0,63 1,10 1,20 1,35 1,55 1,80 5 Jahre* 1,06 1,80 1,95 2,20 2,30 2,65 10 Jahre* USA 1,62 2,00 2,15 2,30 2,45 2,60 Spread 10-2 Jahre 98 90 95 100 100 85 Swap-Spread 10 Jahre -12 -10 -10 -10 -10 -5 Mindestbietungssatz 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 3-Monats-Euribor -0,18 -0,20 -0,25 -0,25 -0,25 -0,25 2 Jahre* -0,54 -0,45 -0,45 -0,45 -0,40 -0,35 5 Jahre* -0,34 -0,25 -0,25 -0,20 -0,15 -0,10 10 Jahre* Euroraum 0,17 0,25 0,35 0,45 0,60 0,70 Spread 10-2 Jahre 72 70 80 90 100 105 Swap-Spread 10 Jahre 39 35 40 45 40 35 Repo-Satz 0,50 0,50 0,50 0,50 0,75 0,75 3-Monats-Libor 0,59 0,55 0,60 0,75 0,85 1,00 2 Jahre* 0,32 0,45 0,55 0,75 1,05 1,20 10 Jahre* 1,32 1,75 1,85 1,95 2,15 2,25 Großbritannien TABELLE 9: Wechselkursprognosen (Quartalsendstände) 11.02.2016 Q1 16 Q2 16 Q3 16 Q4 16 Q1 17 EUR-USD 1,13 1,08 1,10 1,09 1,06 1,04 USD-JPY 111 123 127 131 132 134 EUR-CHF 1,10 1,10 1,09 1,08 1,07 1,08 EUR-GBP 0,78 0,76 0,77 0,76 0,73 0,70 EUR-SEK 9,53 9,40 9,40 9,40 9,40 9,45 EUR-NOK 9,72 9,70 9,55 9,40 9,30 9,25 EUR-PLN 4,44 4,25 4,25 4,25 4,25 4,25 EUR-HUF 312 320 320 325 325 325 EUR-CZK 27,07 27,00 27,00 27,00 27,00 24,50 AUD-USD 0,70 0,68 0,67 0,66 0,65 0,68 NZD-USD 0,67 0,63 0,62 0,61 0,60 0,63 USD-CAD USD-CNY 1,40 1,42 1,41 1,40 1,37 1,34 6,57 6,60 6,70 6,80 6,90 6,90 Quelle: Commerzbank Research; Fettdruck Änderung gegenüber der letzten Woche; *Treasuries, Bundesanleihen bzw. Gilts 16 12. Februar 2016 Economic Research | Woche im Fokus Research-Kontakte (E-Mail: [email protected]) Dr. Jörg Krämer Chefvolkswirt +49 69 136 23650 Economic Research Zins und Credit Research FX- & EM-Research Commodity Research Dr. Jörg Krämer (Leiter) +49 69 136 23650 Christoph Rieger (Leiter) +49 69 136 87664 Ulrich Leuchtmann (Leiter) +49 69 136 23393 Eugen Weinberg (Leiter) +49 69 136 43417 Dr. Ralph Solveen (stv. Leiter, Deutschland) +49 69 136 22322 Rainer Guntermann +49 69 136 87506 Thu-Lan Nguyen (G10) +49 69 136 82878 Daniel Briesemann +49 69 136 29158 Elisabeth Andreae (Skandinavien, Australien) +49 69 136 24052 Peggy Jäger +49 69 136 87508 Antje Praefcke (G10) +49 69 136 43834 Carsten Fritsch +49 69 136 21006 Dr. Christoph Balz (USA, Fed) +49 69 136 24889 Markus Koch +49 69 136 87685 Esther Reichelt (G10) +49 69 136 41505 Dr. Michaela Kuhl +49 69 136 29363 Peter Dixon (Großbritannien, BoE) +44 20 7475 4806 Michael Leister +49 69 136 21264 Barbara Lambrecht +49 69 136 22295 Dr. Michael Schubert (EZB) +49 69 136 23700 David Schnautz +44 20 7475 4756 Peter Kinsella (Leiter EM-Economics & EM-FX) +44 20 7475 3959 Eckart Tuchtfeld (Politik Deutschland) +49 69 136 23888 Benjamin Schröder +49 69 136 87622 Dr. Marco Wagner (Deutschland, Italien) +49 69 136 84335 Ted Packmohr (Leiter Cov. Bonds und Financials) +49 69 136 87571 Bernd Weidensteiner (USA, Fed) +49 69 136 24527 Christoph Weil (Euroraum, Frankreich, Schweiz) +49 69 136 24041 Dr. Patrick Kohlmann (Leiter Non-Financials) +49 69 136 22411 Lutz Karpowitz (stv. Leiter EM, Osteuropa) +49 69 136 42152 Aktienstrategie Christoph Dolleschal (stv. Leiter Research) +49 69 136 21255 Alexandra Bechtel +49 69 136 41250 Andreas Hürkamp +49 69 136 45925 Melanie Fischinger (LatAm) +49 69 136 23245 Markus Wallner +49 69 136 21747 Tatha Ghose (Osteuropa) +44 20 7475 8399 Technische Analyse Achim Matzke (Leiter) +49 69 136 29138 Charlie Lay (Südasien) +65 63 110111 Hao Zhou (China) +65 6311 0166 Cross Asset-Strategie Dr. Bernd Meyer (Leiter) +49 69 136 87788 Weitere Publikationen (in Auszügen) Economic Research: Economic Briefing (zeitnahe Kommentierung wichtiger Indikatoren und Ereignisse) Economic Insight (Umfassende Analyse ausgewählter Themen) Konjunktur und Finanzmärkte (Chart-Buch, das monatlich unser weltwirtschaftliches Bild darstellt) Commodity Research: TagesInfo Rohstoffe (täglicher Kommentar zu Edel- und Industriemetallen sowie zum Energiemarkt) Rohstoffe kompakt (wöchentliche Analyse zu Energie-, Metall- und Agrarmärkten) Zins und Credit Research: Ahead of the Curve (Flaggschiffpublikation mit Analysen und Strategien für die globalen Rentenmärkte) European Sunrise (täglicher Marktkommentar für die Europäischen Rentenmärkte) Pfandbrief Weekly (wöchentliche Übersicht und Analysen für die Covered Bond-Märkte) Rates Radar (ad-hoc Specials und Handelsideen für die Rentenmärkte) Credit Morning Breeze (Tageskommentar für den europäischen Credit-Markt) Credit Note (Handelsempfehlungen für institutionelle Investoren) FX Strategy: Tagesinfo Devisen (Tageskommentar und -ausblick für die Devisenmärkte) FX Hotspot (zeitnahe Kommentierung wichtiger Ereignisse für den Devisenmarkt) FX Insight (Umfassende Analyse ausgewählter Themen am Devisenmarkt) Aktienstrategie: Weekly Equity Monitor (wöchentlicher Ausblick auf die Aktienmärkte und die Quartalsberichte der Unternehmen) Monthly Equity Monitor (monatliche Publikation zu Gewinnen, Bewertung und Sentiment an den Aktienmärkten) Digging in Deutschland (Themenresearch mit dem Fokus auf den deutschen Aktienmarkt) Emerging Markets: EM Week Ahead (wöchentliche Vorschau auf die Ereignisse der kommenden Woche) EM Briefing (zeitnahe Kommentierung wichtiger Indikatoren und Ereignisse) Cross Asset: Cross Asset Monitor (wöchentliche Marktübersicht inklusive Sentiment- und Risikoindikatoren) Cross Asset Outlook (monatliche Analyse der globalen Finanzmärkte mit taktischer Assetallokation) Cross Asset Feature (Spezialstudien zu Assetklassen übergreifenden Themen) Für den Bezug der aufgeführten Publikationen wenden Sie sich bitte an Ihren Kundenbetreuer. 12. Februar 2016 17 Economic Research | Woche im Fokus Für die Erstellung dieser Ausarbeitung sind der Bereich Corporates & Markets der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, bzw. etwaig in der Ausarbeitung genannte Filialen der Commerzbank verantwortlich. Corporates & Markets ist der Investmentbereich der Commerzbank, in dem die Research-, Anleihe-, Aktien-, Zinsprodukt- und Devisenaktivitäten zusammengefasst sind. Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung – weder direkt noch indirekt noch teilweise – und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der FINRA Rule 2241. 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Großbritannien: Dieses Dokument wurde von der Commerzbank AG, Filiale London, herausgegeben oder für eine Herausgabe in Großbritannien genehmigt. Die Commerzbank AG, Filiale London, ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und von der Europäischen Zentralbank amtlich zugelassen und unterliegt nur in beschränktem Umfang der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority. Einzelheiten über den Umfang der Genehmigung und der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority erhalten Sie auf Anfrage. Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an „Eligible Counterparties“ und „Professional Clients“. Sie richtet sich nicht an „Retail Clients“. Ausschließlich „Eligible Counterparties“ und „Professional Clients“ ist es gestattet, die Informationen in dieser Ausarbeitung zu lesen oder sich auf diese zu beziehen. Commerzbank AG, Filiale London bietet nicht Handel, Beratung oder andere Anlagedienstleistungen für „Retail Clients“ an. USA: Die Commerz Markets LLC, („“Commerz Markets“), hat die Verantwortung für die Verteilung dieses Dokuments in den USA unter Einhaltung der gültigen Bestimmungen übernommen. Wertpapiertransaktionen durch US-Bürger müssen über die Commerz Markets, Swaptransaktionen über die Commerzbank AG abgewickelt werden. Nach geltendem US-amerikanischen Recht können Informationen, die Commerz Markets-Kunden betreffen, an andere Unternehmen innerhalb des Commerzbank-Konzerns weitergegeben werden. Sofern dieses Dokument zur Verteilung in den USA freigegeben wurde, ist es ausschließlich nur an "US Institutional Investors" und "Major Institutional Investors" gerichtet, wie in Rule 15a-6 unter dem Securities Exchange Act von 1934 beschrieben. Commerz Markets ist Mitglied der FINRA und SIPC. Die Commerzbank AG ist bei der CFTC vorläufig als Swaphändler registriert. Kanada: Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Prospekt, Anzeige, öffentliche Emission oder Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der beschriebenen Wertpapiere in Kanada oder einer kanadischen Provinz bzw. einem kanadischen Territorium beabsichtigt. Angebote oder Verkäufe der beschriebenen Wertpapiere erfolgen in Kanada ausschließlich im Rahmen einer Ausnahme von der Prospektpflicht und nur über einen nach den geltenden Wertpapiergesetzen ordnungsgemäß registrierten Händler oder alternativ im Rahmen einer Ausnahme von der Registrierungspflicht für Händler in der kanadischen Provinz bzw. dem kanadischen Territorium, in dem das Angebot abgegeben bzw. der Verkauf durchgeführt wird. Die Inhalte dieses Dokuments sind keinesfalls als Anlageberatung in einer kanadischen Provinz bzw. einem kanadischen Territorium zu betrachten und nicht auf die Bedürfnisse des Empfängers zugeschnitten. 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Europäischer Wirtschaftsraum: Soweit das vorliegende Dokument durch eine außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes ansässige Rechtsperson erstellt wurde, erfolgte eine Neuausgabe für die Verbreitung im Europäischen Wirtschaftsraum durch die Commerzbank AG, Filiale London. Singapur: Dieses Dokument wird in Singapur von der Commerzbank AG, Filiale Singapur, zur Verfügung gestellt. Es darf dort nur von institutionellen Investoren laut Definition in Section 4A des Securities and Futures Act, Chapter 289, von Singapur („SFA“) gemäß Section 274 des SFA entgegengenommen werden. Hongkong: Dieses Dokument wird in Hongkong von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und darf dort nur von „professionellen Anlegern“ im Sinne von Schedule 1 der Securities and Futures Ordinance (Cap.571) von Hongkong und etwaigen hierin getroffenen Regelungen entgegengenommen werden. Japan: Dieses Dokument und seine Verteilung stellen keine „Aufforderung“ gemäß dem Financial Instrument Exchange Act (FIEA) dar und sind nicht als solche auszulegen. Dieses Dokument darf in Japan ausschließlich an „professionelle Anleger“ gemäß Section 2(31) des FIEA und Section 23 der Cabinet Ordinance Regarding Definition of Section 2 of the FIEA durch die Commerzbank AG, Tokyo Branch, verteilt werden. Die Commerzbank AG, Tokyo Branch, war jedoch nicht an der Erstellung dieses Dokuments beteiligt. Nicht alle Finanz- oder anderen Instrumente, auf die in diesem Dokument Bezug genommen wird, sind in Japan verfügbar. Anfragen bezüglich der Verfügbarkeit dieser Instrumente richten Sie bitte an die Abteilung Corporates & Markets der Commerzbank AG oder an die Commerzbank AG, Tokyo Branch. [Commerzbank AG, Tokyo Branch] Eingetragenes Finanzinstitut: Director of Kanto Local Finance Bureau (Tokin) Nr. 641 / Mitgliedsverband: Japanese Bankers Association. Australien: Die Commerzbank AG hat keine australische Lizenz für Finanzdienstleistungen. Dieses Dokument wird in Australien an Großkunden unter einer Ausnahmeregelung zur australischen Finanzdienstleistungslizenz von der Commerzbank gemäß Class Order 04/1313 verteilt. Die Commerzbank AG wird durch die BaFin nach deutschem Recht geregelt, das vom australischen Recht abweicht. © Commerzbank 2016. Alle Rechte vorbehalten. Version 9.24 Commerzbank Corporates & Markets Frankfurt London Commerzbank AG Commerzbank AG, London Branch DLZ - Gebäude 2, Händlerhaus PO BOX 52715 Mainzer Landstraße 153 30 Gresham Street 60327 Frankfurt London, EC2P 2XY Tel: + 49 69 136 21200 Tel: + 44 207 623 8000 18 New York Commerz Markets LLC 225 Liberty Street, 32nd floor New York, NY 10281 - 1050 Tel: + 1 212 703 4000 Singapore Commerzbank AG 71, Robinson Road, #12-01 Singapore 068895 Tel: +65 631 10000 Hong Kong Commerzbank AG 15th Floor, Lee Garden One 33 Hysan Avenue, Causeway Bay Hong Kong Tel: +852 3988 0988 12. Februar 2016
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