Koblenz

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NR. 46 . MITTWOCH, 24. FEBRUAR 2016
SEITE 17
Neues von den „Weißer Höfen“
Die Baugrube für die „Weißer Höfe“ ist fast
fertig. Der hohe Pegelstand der Mosel
hemmt derzeit jedoch weitere
Fortschritte. Seite 19
Koblenz
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Fotos, Videos,Berichte auf www.rhein-zeitung.de/koblenz
Guten Morgen
wünscht Euch
Euer Ecki
Jeder trauert
anders
T
Große Bauschilder in der Frankenstraße weisen auf die Planung hin: Das Siemens-Gebäude wird umgebaut, dahinter entsteht ein weiteres Wohnhaus.
Foto: Christoph Bröder
Wohnen statt arbeiten im Siemens-Gebäude
Projekt Das ehemalige
Bürohaus wird neu
genutzt – Investor will
im „Quartier
Frankenstraße“
um- und neu bauen
Von unserer Redakteurin
Doris Schneider
M Koblenz. Noch sind sie nicht gebaut, die 22 Eigentumswohnungen
und 35 Studentenapartments, nicht
einmal fertig geplant. Aber schon
sind sie alle vorreserviert: Das ehemalige Siemenshaus in der Frankenstraße soll in kleine Wohnungen umgebaut werden. Auf der
Parkfläche hinter dem Bürohaus, in
unmittelbarer Nähe zum Busbahnhof und zum Bahnhof, soll zudem
ein Neubau entstehen, in dem Ei-
gentumswohnungen
angeboten
werden.
Siemens ist Anfang des Monats
in ein Gebäude im Bubenheimer
Technologiepark umgezogen. Denn
das Haus in der südlichen Vorstadt, das in den 60er-Jahren für
das Unternehmen gebaut wurde,
der Firma aber nicht gehörte, ist in
die Jahre gekommen. Zuletzt war
es auch mit den 56 Mitarbeitern
nicht mehr ausgelastet, sagt Niederlassungsleiter Edgar Eiser. Und
da Siemens als Mieter keinen Einfluss auf Modernisierungen hatte,
die für ein Technologie-Unternehmen aber unumgänglich gewesen
wären, hat man sich in den letzten
Jahren nach einer anderen Lösung
umgeschaut – und sie nun gefunden.
Damit ist das Haus in der Frankenstraße, dessen Bausubstanz sehr
gut ist, frei für eine neue Nutzung,
sagt Hans-Jürgen Lichter von der
Ifa Immobilien GmbH. Die Firma
aus Schillingen im Kreis Trier-
Saarburg hat den Raum Koblenz
als neues Betätigungsfeld für sich
entdeckt: „Ein sehr interessanter
Markt“, sagt Lichter. Denn das
Wohnen in der Stadt werde immer
attraktiver, und ganz offensichtlich
sei der Bedarf groß – sonst wären
die Wohnungen nicht schon alle reserviert. Es gibt sogar schon eine
Warteliste, falls ein Kaufwilliger
abspringt. „Die Nachverdichtung
in den Städten ist ja gewünscht“,
22
Eigentumswohnungen sollen in
dem neuen Gebäude entstehen,
das hinter dem Siemens-Haus gebaut wird. Das ehemalige Bürogebäude selbst wird entkernt, komplett saniert und in 35 Studentenapartments umgebaut.
Prozess Koblenzer (60)
half beim Veruntreuen
von Tausenden Euro
Von unserem Redakteur
Hartmut Wagner
M Koblenz. Wenn auch am Mittag von Schnee in Koblenz schon nichts
mehr zu sehen war, am Morgen reichte es etwa am Remstecken sogar
für einen ansehnlichen Schneemann (Foto). Über Nacht hatte es ordentlich geschneit, und vor allem in höheren Lagen blieb zumindest für
einige Zeit die weiße Pracht liegen. Damit waren wir in diesem Winter
nicht gerade verwöhnt. Im Wochenverlauf soll es einiges an Sonne geben, aber auch Regen-, Graupel- und Schneeschauer sind möglich. Ob
es aber noch mal so weiß wird, dass es zum Schlittenfahren oder für
eine Schneeballschlacht reicht, bleibt abzuwarten. Foto: Christoph Bröder
Rhein-Zeitung
August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz
knapp 70 000 und fast 150 000 Euro sollen die Studentenapartments
kosten. Im Erdgeschoss wird es eine Laden- oder Büroeinheit geben,
die etwa 290 Quadratmeter umfasst.
Schräg hinter dem Siemens-Gebäude auf der einen und dem Gesundheitsamt auf der anderen Seite entsteht der rund 15 Meter hohe
Neubau. Über einer Tiefgarage mit
39 Plätzen entstehen in sogenannten Staffelgeschossen insgesamt 22
Eigentumswohnungen zwischen 42
und 140 Quadratmetern. Die meisten sind Drei- und Vier-ZimmerWohnungen, die Preise liegen inzwischen bei bis zu 460 000 Euro -–
plus dem Preis für einen Tiefgaragen- oder Außenstellplatz. Die
Wohnungen werden barrierearm
ausgestattet und sind mit dem Aufzug zu erreichen – bei Neubauten
ja längst Standard. Im Mai oder Juni hofft die Firma, mit dem Bau beginnen zu können, so Lichter. Geplante Bauzeit: 15 bis 18 Monate.
Korruption bei HwK:
Mildes Urteil für Firmenchef
Weißes Gastspiel
Kontakt:
sagt Hans-Jürgen Lichter. Noch ist
der Bauantrag zwar von der Stadt
nicht positiv beschieden, aber dass
das läuft, daran hat der Investor
keinen Zweifel.
Das bestehende Siemens-Gebäude soll dann komplett entkernt
werden, was kein Problem sei, da
es durch die Skelettbauweise innen kaum tragende Elemente gebe. 35 Studentenapartments zwischen 25 und 55 Quadratmeter sollen entstehen, alle mit Diele, Bad
und einem Wohn- und Schlafbereich mit kleiner Kochnische.
„Wir denken immer auch eine
alternative Nutzungsmöglichkeit
mit“, sagt Lichter. „Wenn es wirklich keinen Bedarf an Studentenwohnungen mehr geben sollte, wovon nicht auszugehen ist, sind die
Wohnungen auch für allein Lebende interessant.“ Die Ifa Immobilien wird im Übrigen hier nicht
als Vermieter auftreten, die Wohnungen werden vor allem von Kapitalanlegern gekauft. Zwischen
M Koblenz. Erstes Urteil im Prozess
zum Korruptionsskandal bei der
Handwerkskammer (HwK) Koblenz: Ein Koblenzer Firmenchef
(60) schrieb jahrelang falsche
Rechnungen und half einem HwKMitarbeiter (56) beim Veruntreuen
Tausender Euro. Jetzt hat ihn das
Landgericht Koblenz unter Vorsitz
von Richter Thorsten Bonin wegen
Vorteilsgewährung (13 Fälle) und
Beihilfe zur Untreue (12 Fälle) unter Strafvorbehalt verwarnt. Dies
entspricht einer Art Geldstrafe auf
Bewährung. Der Mann, dessen geschätztes monatliches Nettogehalt
Redaktion: 0261/892-347
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6000 Euro beträgt, muss 18 000 Euro (200 Tagessätze) bezahlen, wenn
er innerhalb eines Jahres erneut eine Straftat verübt.
Darum geht es: Der Hauptangeklagte im Prozess, ein inzwischen gefeuerter HwK-Mitarbeiter,
benötigte in den Jahren 2006 bis
2010 diverse Elektronikteile für
seine Arbeit. Doch er hatte offiziell
kein Budget, um sie zu bezahlen.
Darum brachte er den Firmenchef
dazu, ihm falsche Rechnungen zu
schreiben – über nicht erbrachte
Dienstleistungen oder nicht ausgeführte Warenlieferungen.
Der HwK-Mitarbeiter sorgte dafür, dass die HwK die falschen
Rechnungen bezahlte – und mit
dem Geld die gut 10 000 Euro teuren Elektronikteile bezahlt wurden, die er tatsächlich benötigte.
Wie hoch der wirtschaftliche Schaden für die Kammer ist, ist schwer
zu sagen, da sie für ihr Geld zwar
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Waren erhielt, diese aber offiziell
gar nicht benötigte.
Laut dem Urteil kooperierte der
Firmenchef mit dem HwK-Mitarbeiter, weil er enge wirtschaftliche
Verbindungen mit der Kammer
pflegte und diese wohl nicht verlieren wollte. Er legte im Prozess
ein Geständnis ab. Außerdem
überwies er der Kammer 5000 Euro
Schadenersatz – der Betrag war
laut der Staatsanwaltschaft höher
als der tatsächliche Schaden. Das
Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Prozess läuft seit Ende Januar. Nach dem Urteil gegen den
Koblenzer Firmenchef gibt es noch
drei Angeklagte: den Ex-HwKMitarbeiter und zwei Firmenchefs
aus Iserlohn (Nordrhein-Westfalen). Gegen sie geht der Prozess
weiter. Nächste Woche sagt voraussichtlich HwK-Chef Alexander
Baden als Zeuge aus. Wir werden
weiter über den Prozess berichten.
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rauer ist schon ein eigenartiges Phänomen. Sie kann
sich so unterschiedlich anfühlen und sich in so vielen Facetten äußern. Das wurde mir erst neulich wieder bewusst, als ich meinem Kumpel Ben und seiner Tochter über den Weg gelaufen bin.
„Unser Kaninchen Amy ist gestorben“, sagte die vierjährige Sophie
unmittelbar nach unserer Begrüßung und lächelte mich dabei an,
als ob nichts weiter wäre. „Dann
bist du aber bestimmt traurig,“
wollte ich von der Kleinen wissen,
schließlich war das Kaninchen mit
einem stolzen Alter von elf Jahren
ja ein vollwertiges Familienmitglied. Doch sie schüttelte nur den
Kopf. „Die Amy ist jetzt im Himmel,
und wir bekommen bald ein neues
Kaninchen, damit unser anderes
nicht mehr allein ist“, berichtete Sophie weiter. Ben schluckte. Später
erzählte er mir aber, dass Sophie
sich durchaus Gedanken um das
verstorbene Tier gemacht und immer wieder Fragen gestellt hat. „Jeder hat seine eigene Art, mit einem
Verlust umzugehen“, sagte Ben.
Blaulicht
Nach Unfall geflüchtet
M Koblenz. Ein Schaden von mehreren Tausend Euro ist die Bilanz
eines Unfalls, der sich am Montag
gegen 7 Uhr auf der B 9 ereignet
hat. Ein roter Peugeot und ein roter
Volvo-Sattelschlepper waren nebeneinander auf den zwei rechten
Fahrstreifen in Richtung Koblenz
unterwegs. Kurz hinter der Anschlussstelle Koblenz-Nord wurde
der Lkw-Fahrer von einem dunklen Pkw mit LM-Kennzeichen
überholt und beim Wiedereinordnen derart geschnitten, dass er reflexartig nach rechts zog. Hierbei
stieß der Sattelschlepper mit dem
daneben fahrenden Peugeot zusammen. Durch die Wucht der
Kollision wurde der Pkw in die
Schutzplanke gedrückt und kam
dort zum Stehen. Der Fahrer des
verursachenden Pkw flüchtete.
Hinweise nimmt die Polizei unter
Tel. 0261/103 29 11 entgegen.
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