23.10.2015 Roland Graf ist der neue Vorsitzende der Selber SPD Selb Mit einer Enthaltung haben ihn die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Hotel Schmidt gewählt. Der Wechsel kam nicht überraschend, denn Rudolf Kirschneck, der den Ortsverein vier Jahre leitete, hatte seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bereits vor knapp einem Jahr angekündigt. Nicht immer sei er mit dem Ortsvorsitzenden einer Meinung gewesen, verriet der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Walter Wejmelka. "Aber man muss auch mal unbequem sein." In den vergangenen vier Jahren mit Rudolf Kirschneck an der Spitze habe die SPD viele schöne Erlebnisse gehabt, habe aber auch "ein paar Breitseiten" einstecken müssen. Auch wenn sich Kirschneck nun aus dem engeren Vorstand zurückziehe, verzichten möchten die Sozialdemokraten auf ihn nicht. "Mir ist selten ein Mensch mit einem derartigen Allgemeinwissen über den Weg gelaufen", beschrieb Wejmelka den scheidenden Ortsvorsitzenden. Davon wolle die SPD auch weiterhin im Stadtrat und im Ortsverein profitieren. Es sei der rechte Zeitpunkt für den Umbruch, sagte Rudolf Kirschneck. "Wir wollen die SPD neu positionieren und für die Zukunft aufstellen." Ein gutes Team nannte der scheidende Vorsitzende den Ortsverein. Man pflege den Zusammenhalt, auch bei unterschiedlichen Meinungen. "Und wir sind weder der Spielball der Liste 1 noch das Anhängsel der Aktiven Bürger", sagte er. Gerade in der Flüchtlingsfrage sei eine sozialdemokratische Grundlinie nötig. Angesichts rechter Hetze an Stammtischen und im Internet, sei die SPD aufgefordert, mit klarem Kurs und Mut in der Öffentlichkeit aufzutreten. "Ich wünsche mir von der SPD Querdenken und Pragmatismus", sagte Rudolf Kirschneck. Er blickte kurz auf die Veranstaltungen des zurückliegenden Jahres zurück und bedankte sich bei seinen Unterstützern. Seinem Nachfolger Roland Graf wünschte er Erfolg und ein glückliches Händchen. Roland Graf Neuer SPD Selb Vorsitzender Er trete in große Fußstapfen, sagte der neue Vorsitzende und wunderte sich selbst ein wenig über seine rasante politische Karriere. Vor drei Jahren in die SPD eingetreten, wurde er zunächst zum Beisitzer gewählt, dann zum Stadtrat und schließlich zum Ortsvorsitzenden. "Ich habe hier nicht nur Genossen gefunden, sondern gute Freunde", sagte Graf. Er bedankte sich bei seinen Mentoren Kai Hammerschmidt, Walter Wejmelka und Rudolf Kirschneck. Den Ortsverein, so kündigte Roland Graf an, wolle er bürgernah und gerecht führen. Wir sind weder der Spielball der Liste 1 noch das Anhängsel der Aktiven Bürger. Rudolf Kirschneck
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