Mauern und Tore - Missionswerk CHRISTUS für Dich

Mauern und Tore
Das „Goldene Tor“, vom Garten Gethsemane am Fuß des Ölbergs aus gesehen.
Es ist über die „Schöne Pforte“ des herodianischen Tempels gebaut.
Fotografiert von Klaus Jakob Hoffmann.
SCH Jesaja 60,18: Man wird in deinem Lande von keiner
Gewalttat mehr hören, noch von Schaden und Verwüstung innerhalb deiner Grenzen, sondern deine
Mauern sollen »Heil« und deine Tore »Lob« genannt
werden.
Hinführung
Der Prophet Jesaja verkündigt Verheißung für Israel; die letzten
Kapitel des Jesajapropheten sprechen davon, dass der König
kommt. Jerusalem erlebt eine wunderbare Wiederherstellung,
von der wir besonders bei Hesekiel ab Kapitel 40, aber auch an vielen anderen Stellen der Schrift lesen können.
Es fragt sich, ob diese Verheißungen auch uns etwas zu sagen haben. Was hat die Gemeinde des HERRN JESUS mit den Verheißungen über Jerusalem, ihren Mauern und Toren zu tun?
Wenn wir „Jerusalem“ hören, dann denken wir an David, an Jesaja
und Sacharja, an den „großen König“, der in Knechtsgestalt in Seine Stadt (Psalm 48,3; Matthäus 5,35) einzog und der von dieser Stadt den
ganzen Erdkreis regieren wird.
Und wir denken an Offenbarung 21, 2 ff. Dort lesen wir von dem
„himmlischen Jerusalem“ mit den 12 Perlentoren und den Mauern aus Jaspis.
Jerusalem
1. Wir finden den Namen der Stadt Jerusalem zuerst in Verbindung
mit ihrem König (Josua 10,1 ff.). Die Stadt hieß damals Jebus und war
von den Jebusitern bewohnt. Als der König von Jebus (Jerusalem)
hörte, dass Josua die Stadt Ai eingenommen hatte, also schon
recht nahe gekommen war, suchte und fand er Verbündete, um
Josua – allerdings erfolglos – zu widerstehen. Die Stadt selbst fiel
nicht an Josua. Erst David und sein Feldhauptmann Joas nahmen
Jerusalem ein (Josua 15,63; 1.Chronik 11,4-6). David machte die Stadt zu
seinem Wohnsitz und zur Hauptstadt Israels.
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2. Jesaja (ca. 740 - 680 v. Chr.) sah die Besetzung und Zerstörung
Jerusalems voraus, die im Jahre 597- 586 v. Chr. durch Nebukadnezar, König von Babylon, geschah.
70 Jahre später wurde Jerusalem wieder aufgebaut. Mauern und
Tore wurden instand gesetzt. Wir lesen davon in dem Buch Nehemia (Kapitel 3). Diese Mauern und diese Tore standen bis zum Jahr
70 n. Chr.
3. Dann eroberten und zerstörten die Römer, angeführt von Vespasian, Jerusalem.
4. Heute ist Jerusalem die (allerdings nicht unangefochtene)
Hauptstadt des 1948 wiederentstandenen Staates Israel.
5. Besonders Jesaja und Hesekiel beschreiben den heute noch
zukünftigen, (demnächst erfolgenden) Neubau Jerusalems mit dem
Tempel und seinen Mauern und Toren.
Der Bauherr wird der Messias sein, der in großer Kraft und Herrlichkeit erscheinen wird, zunächst, um Sein Volk zu retten (Sacharja
14,3-4 ; Hesekiel 39,6-8; Hesekiel 40). Dann wird Jerusalem neu erstehen
und der Tempel in seiner Mitte. Ein großer Teil der Propheten und
der Psalmen befassen sich mit diesem Ereignis und mit ihrer unvorstellbaren Herrlichkeit und den Segensströmen, die sich von Jerusalem aus über den ganzen Erdkreis ergießen werden.
Psalm 46,5-6: Ein Strom, seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der
Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird
ihr helfen beim Anbruch des Morgens.
Psalm 48,2-4: Groß ist HERR und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge. Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion,
an der Nordseite, die Stadt des großen Königs. Gott ist bekannt in ihren Palästen als
eine hohe Feste.
Psalm 87,1-3: Von den Söhnen Korahs, ein Psalm, ein Lied. Seine Gründung ist auf
den Bergen der Heiligkeit; der HERR liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen
Jakobs. Herrliches ist von dir geredet, du Stadt Gottes. (Sela.)
Psalm 122,2-5 (Luther): Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme
hinaufziehen, die Stämme des HERRN, wie es geboten ist dem Volke Israel, zu prei-
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sen den Namen des HERRN. Denn dort stehen die Throne zum Gericht, die Throne
des Hauses David.
Psalm 122,6-9: Wünschet Jerusalem Glück! Es möge wohl gehen denen, die dich
lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! Um
meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen. Um des Hauses
des HERRN willen, unseres Gottes,
will ich dein Bestes suchen.
Psalm 147,12: Preise, Jerusalem, den HERRN; lobe, Zion, deinen Gott!
6. Während der ganzen Zeit gab und gibt es das himmlische
Jerusalem, das Jerusalem droben, das neue Jerusalem.
Galater 4,26: … aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere Mutter ist.
Hebräer 12,22: … sondern ihr seid gekommen zum Berge Zion und zur Stadt des
lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln…
Offenbarung 3,12: Wer überwindet, den werde ich zu einer Säule machen in dem
Tempel meines Gottes, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf
ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines
Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.
Offenbarung 21,2: Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem
Himmel herniederkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Offenbarung 21,21: Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, je eines der Tore war
aus einer Perle, und die Straße der Stadt reines Gold, wie durchsichtiges Glas.
Dieses „Jerusalem droben“, das „himmlische Jerusalem“, das „neue
Jerusalem“ ist die „heilige Stadt“, die Stadt GOTTES – das Urbild
der Ekklesia, der Gemeinde (unsere Mutter – Galater 4,26). Sie ist
„die Braut“, die „Frau des Lämmleins“ (Offenbarung 21,9).
Das Jerusalem droben spricht zu uns, der Ekklesia, der herausgerufenen Schar der Heiligen GOTTES, die noch im Leib der Niedrigkeit (Philipper 3,21) inmitten einer gottfeindlichen Welt leben.
Was sagt sie?
Sie ruft: „Komm!“
Offenbarung 22,17: Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört,
spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Nicht wahr, „die Braut, das Weib des Lammes“, das ist diese wunderbare Stadt:
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Offenbarung 21,9-14: Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und
sprach: Komm her, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes zeigen. Und er
führte mich im Geiste hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir
die heilige Stadt, Jerusalem, herniederkommend aus dem Himmel von Gott; und
sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr kostbaren
Edelstein, wie ein kristallheller Jaspisstein; und sie hatte eine große und hohe
Mauer und hatte zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen darauf
geschrieben, welche die der zwölf Stämme der Söhne Israels sind. Nach Osten
drei Tore, und nach Norden drei Tore, und nach Süden drei Tore, und nach Westen drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundlagen, und auf denselben zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.
Und diese Braut ruft uns, dass wir uns ihr nähern sollen. Wir sollen
uns ihr annähern, sie betrachten, wir, die Gemeinde, sollen ihr mehr
und mehr gleich werden, ist sie doch – wie bereits gesagt – das
himmlische Urbild, das Musterbild, in das der HERR Seine irdische
Gemeinde umgestaltet, bis beide völlig übereinstimmen, eins geworden sind.
Epheser 5,25b-27:…gleichwie auch der Christos liebte die Kirche <ekklēsia> und
sich hingab für sie, damit er sie heilige, reinigend (sie) durch das Bad des Wassers im Wort, damit er selbst sich hinstelle glanzvoll <endoxos> die Kirche <ekklēsia>, nicht habend einen Flecken oder eine Runzel oder etwas von solchem,
sondern damit sie sei heilig und fehllos <amōmos>.
Die Mauern der Stadt, die Johannes gesehen hat,
1. sind groß und hoch (Offenbarung 21,12)
2. haben 12 Tore, nach jeder Himmelsrichtung 4 (Vs.12-13)
3. haben 12 Grundsteine, auf denen die Namen der 12 Apostel
des Lammes zu lesen sind (Vs.14)
4. umgeben eine quadratisch angelegte Stadt; sie messen 4 x
12000 Stadien1 (Vs.16)
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5. haben eine Höhe von 144 Ellen „nach Menschenmaß“ (Vs.17).
6. Ihr Baustoff ist Jaspis (Vs.18),
7. die Grundsteine der Mauer sind geschmückt mit verschiedenen Edelsteinen: der erste Grundstein war Jaspis, der zweite
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1 Stadion = 185 m; 12000 Stadien = 2220 km
ca. 65 – 70 m
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Saphir, der dritte Chalcedon, der vierte Smaragd, der fünfte
Sardonix, der sechste Sardis, der siebte Chrysolith, der achte Beryll, der neunte Topas, der zehnte Chrysopras, der elfte
Hyazinth, der zwölfte Amethyst (V.19-21).
Die Edelsteine erinnern uns an den Besatz des Brustschildes, das
der Hohepriester trug (2. Mose 28, 15-29). Auch hier sehen wir 12 Edelsteine, die – wie es ausdrücklich heißt – der Hohepriester auf seinem Herzen trägt (2.Mose 28,29). Das ist für uns sehr wichtig, weil wir
wissen, dass in die Edelsteine die Namen der 12 Stämme Israels, je
ein Stein ein Name) eingraviert waren. So, wie damals der irdische
Hohepriester die Namen der Auserwählten trug, so trägt der himmlische Hohepriester die Namen Seiner Heiligen auf seinem Herzen.
Die Grundlagen der Mauern des himmlischen Jerusalems sind
ebenfalls mit Edelsteinen geschmückt (s.o.).
Leider ist die Übersetzung der Edelsteinnamen nicht sicher. Aber es
liegt nahe anzunehmen, dass die Steine im Brustschild mit denen
im himmlischen Jerusalem übereinstimmen (?).
Auf den Grundsteinen standen die Namen der zwölf Apostel des
Lammes geschrieben.
Die Apostel sind die Zeugen des HERRN JESUS (Apostelgeschichte 1,8)
und die ersten Verkündiger des Evangeliums des Heils.
„Ihre Mauern sollen »Heil« genannt werden“.
Wer sich in den Schutz dieser Mauern birgt, dem ist „Heil widerfahren“ (Lukas 19,9).
Die Tore:
1. es sind 12 an der Zahl (Vs.12)
2. auf den Toren nehmen 12 Engel Platz (Vs.12)
3. nach jeder Himmelsrichtung gibt es drei Tore (Vs.13)
4. auf jedes Tor ist der Name eines der 12 Stämme Israels geschrieben (Vs.12)
5. die Tore sind aus jeweils einer einzigen Perle gefertigt (Vs.21)
6. die Tore werden nicht verschlossen (Vs.25; Jesaja 60,11)
7. man bringt die Herrlichkeit und die Ehre der Völker durch sie
in die Stadt, während nichts Unreines die Tore passiert, son6
dern diejenigen, die im Lebensbuch des Lammes eingeschrieben sind (V.26-27)
Wir sehen etwas von der erhabenen Schönheit und Heiligkeit
GOTTES in den Mauern und Toren und in der Stadt, die von ihnen
umschlossen ist.
Diese Schönheit und Heiligkeit trennt auch die Gemeinde
des HERRN von allem Unreinen.
Es muss in ihr ein Bewusstsein dafür bestehen, das es ein „Drinnen“ und ein „Draußen“ gibt.
Die Inschriften sagen uns, dass es bei der Stadt um eine himmlische Institution geht; Irdisches, Weltliches hat nichts in ihr zu suchen, „Ihre Leuchte ist das Lamm“! (Vs. 23).
Die Mauern werden „Heil“ genannt, weil sie alles Unheil abwehren.
Wer „ein- und ausgeht“ (Johannes 10, 9) bleibt in ständiger Gemeinschaft mit dem heiligen GOTT, und das bedeutet „Lob“!
Lob = tehillah = Ruhm, Lob, Loblied, Lobpreis, abgeleitet von halal = rühmen, loben.
Das Wort beschreibt, was einen rühmen macht. JHWH ist der
Ruhm Seines Volkes (Psalm 148,14). Israel und Zion sind GOTTES
Ruhm vor aller Welt (5.Mose 26,19; Jesaja 62,7).
Das Wort bezeichnet den Ruhm oder den Lobpreis GOTTES, der
verkündet werden soll (Psalm 51,17; 106,2.12.48), die Loblieder (Nehemia
12,46) und die Ruhmestaten, die besungen werden (2.Mose 15,11;
Psalm 78,4; Jesaja 60,6; 63,7).
Die Psalmen der Bibel heißen im Hebr. „tehillim“. Martin Buber
überschreibt die 5 Bücher der Psalmen: „Preisungen“.
Wer in die Tore eingeht, preist GOTT, ja die Tore selbst in ihrer
Schönheit und Reinheit preisen den Ewigen.
So bewundern wir Mauern und Tore. Sie sind unser Vorbild und
das Ziel unserer Vollkommenheit hier und in Ewigkeit.
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Psalm 87,2: Der HERR liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen in Jakob.
Psalm 100,4: Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit
Loben; danket ihm, lobet seinen Namen!
Matthäus 7,6: Gebet nicht das Heilige den Hunden; werfet auch nicht eure
Perlen vor die Schweine, damit sie dieselben nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.
Gloria sei Dir gesungen
mit Menschen- und mit Engelzungen,
mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore an deiner Stadt,
wir steh’n im Chore der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt, kein Ohr hat mehr gehört
solche Freude.
Des jauchzen wir und singen Dir
das Halleluja für und für.
Philipp Nicolai 1556 - 1608
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Die Bibelstellen sind – wenn nicht anders angegeben –
nach der unrevidierten Elberfelder Übersetzung wiedergegeben.
Abkürzungen: Sch = Schlachter Übersetzung
P8
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