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Hechtsheim 07.12.2015
Den sozialen Mittelpunkt erhalten
Von Carina Schmidt
BÜRGERHAUS Hechtsheimer kämpfen für den Erhalt / Dezernenten wollen mit den Vereinen
sprechen
HECHTSHEIM - Marina Glück kämpft für die Rettung des Hechtsheimer Bürgerhauses. Allein mit ihrer
Unterschriften-Aktion konnte sie schon 1700 Unterstützer gewinnen. Bei Facebook hat die 38-Jährige
außerdem die Seite „Rettet das Bürgerhaus“ erstellt, die am Sonntagabend über 200 „Gefällt mir“-Angaben
hatte. „Ich setzte mich dafür ein, den Vereinen und den Bürgern einen sozialen Mittelpunkt zu erhalten“,
begründet sie ihr Engagement.
Nur eine Mehrzweckhalle?
Denn Gerüchten zufolge solle das neue Bürgerhaus eine reine Mehrzweckhalle werden, hat Marina Glück von
mehreren Seiten gehört. „Dann soll es keine Kegelbahn und kein Restaurant und keinen Biergarten mehr
geben“, berichtet sie. Neben dem Verlust eines Treffpunktes denkt die Hechtsheimerin zudem an die
Menschen, die nach dem 31. August 2016, wenn der Pachtvertrag vom Restaurant im Bürgerhaus ausläuft,
ihre Arbeit verlieren.
Auch für das Demenzcafé und das Jugendzentrum muss dann eine neue Bleibe gefunden werden.
„Vergleichbare Räumlichkeiten mit einer so guten Lage und einer günstigen Miete werden allerdings schwer
zu finden sein“, befürchtet Marina Glücks Tochter Lisa Grimsmann, die sich im Seniorentreff des
Demenzcafés ehrenamtlich engagiert und ins Jugendzentrum geht. Für die Senioren bedeute das ein herber
Verlust. Manche kommen sogar extra aus den Nachbarorten wie Bodenheim zu dem Beisammensein mit
Kaffee und Kuchen. Gleiches gelte für die jungen Leute, die um ihr Jugendzentrum bangen.
Liegenschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) war am Sonntag für die AZ nicht erreichbar, um sich zu dem
Gerücht zu äußern. Ortsvorsteher Franz Jung (CDU) weiß nichts über die konkreten Pläne. Einzelheiten hofft
er am heutigen Montag, 7. Dezember, zu erfahren. Denn Sitte hat die Vereine und den Vereinsring um 19 Uhr
zu einer Informationsveranstaltung in die Theodor-Heuss-Schule eingeladen. Auch Baudezernentin Marianne
Grosse (SPD) und Sportdezernent Günter Beck (Grüne) werden dabei sein. Darüber hinaus plant
Ortsvorsteher Jung eine Sondersitzung des Ortsbeirats, zu der ein Vertreter der Verwaltung kommen soll, um
zu erklären, warum die Entscheidung über die Schließung so kurzfristig getroffen worden war.
Jung lobt jedenfalls das Bemühen von der für die Veranstaltungen im Bürgerhaus zuständige mainzplus
Citymarketing GmbH, alternative Räumlichkeiten für die Vereine zu organisieren. Beispielsweise wurden den
Landfrauen für ihre Weinprobe im Frühjahr im Rahmen von „200 Jahre Rheinhessen“ das Kurfürstliche
Schloss angeboten.
Nicht in trockenen Tüchern
Dieser Wertschätzung kann sich Klaus Hafner, Vorsitzender des Vereinsrings, nur anschließen. „Bei aller
berechtigten Kritik an der späten Mitteilung, dass das Bürgerhaus schließen muss, mainzplus Citymarketing
10.12.2015 10:40
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kümmert sich und steht auf der Seite der Vereine“, betont Hafner.
Eine Frage, die Hafner allerdings beschäftigt, ist vielmehr: Wird es überhaupt ein neues Bürgerhaus geben?
„Nach meinem Kenntnisstand steht Finanzdezernent Günter Beck mit dem Land noch in Verhandlungen“, sagt
der Vereinsringvorsitzende. Dass die Stadt Zuschuss in Höhe von 25 Millionen Euro bekommen wird, sei
aber noch nicht in trockenen Tüchern.
Wenn es dann aber wirklich konkret mit dem Neubau wird, hofft er, dass die Vereine bei der Planung
frühzeitig eingebunden werden. Der Informationsveranstaltung in der Theodor-Heuss-Schule blicke er
jedenfalls mit großer Spannung entgegen. Ungewöhnlich sei das ja schon, dass gleich drei Dezernenten nach
Hechtsheim kommen, um die Wogen zu glätten.
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