Pianistin Loretan erklärt Maurice Ravel

GZA/PP 8048 Zürich
31. Jahrgang
Donnerstag, 14. Mai 2015
Nr. 20
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Pianistin Loretan erklärt Maurice Ravel
Die Herrlibergerin Nicole Loretan präsentiert am Sonntag ihre Bachelorarbeit:
das Klavierkonzert von
Maurice Ravel in G-Dur.
Kommentierte Ausschnitte
sollen helfen, das komplexe
Werk zu verstehen.
Annina Just
Gemeinderat Urs Fellmann, Franziska Müller, Michael Bucher (Projektleitung Bauherr), Thomas von Ballmoos (von Ballmoos und Krucker Architekten) und Gemeinderat Bernhard Ecklin (v.l.).
Foto: Thomas Entzeroth
Blumenrain: Der Rohbau steht
Nach einer alten Tradition markiert
das Aufrichtefest den Abschluss des
Rohbaus und ist Anlass für ein Dankeschön des Bauherrn an die Handwerker und Planer. Am Freitagabend fanden sich rund 150 Gäste im Rohbau
am Zolliker Blumenrain zum Aufrichtefest des neuen Wohn- und Pflegezentrums (WPZ) ein – 548 Tage nach
dem Spatenstich.
Wenn weiterhin alles nach Plan
verläuft, soll der Neubau Blumenrain
in einem Jahr in Betrieb genommen
werden können. Die Zolliker Gemein-
depräsidentin Katharina Kull-Benz
liess es sich nicht nehmen, ihre Worte
mit dem traditionellen Segensspruch
zur Aufrichte abzuschliessen.
Gemeinderat Urs Fellmann erinnerte in seiner Rede an einige wichtigen Meilensteine für den Neubau. Er
vergass dabei auch die Bewohnerinnen und Bewohner des WPZ nicht ,
die mit der Unterstützung von SekSchülern im Vorfeld der Urnenabstimmung «Pulswärmerli» für die Standaktionen auf dem Gemeindeplatz gestrickt haben. (pd./phs.)
«Es ist kein Klavierkonzert, wie man
es sich gewohnt ist», sagt Nicole Loretan über das Klavierkonzert von
Maurice Ravel, dem sie sich in ihrer
Bachelorarbeit an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) angenommen hat. Ravel, nebst Debussy, einer
der bedeutendsten Vertreter des Impressionismus in der Musik, habe in
seiner Komposition ganz viele verschiedene Stile gemischt, erklärt Loretan.
«Es sind Einflüsse aus dem Jazz
zu erkennen, weil Ravel 1928, kurz
vor dem Komponieren dieses Klavierkonzerts, eine Amerikareise unternommen hatte sowie solche aus
der baskischen Musik, weil seine
Mutter aus dem Baskenland stammte. Ausserdem finden sich im Orchester ganz spezielle Instrumente wie
Peitsche, Tamtam und Holzblock.
Und manchmal klingt es etwas wie
Organisiert das Konzert von A bis Z: Pianistin Nicole Loretan.
Zirkusmusik – das Stück ist äusserst
vielfältig, komplex und anspruchsvoll, insbesondere für Bläser.» Deshalb sei es auch nur sehr schwer zu
verstehen. Man müsse es auseinandernehmen, um dies tun zu können,
«dann ist es sehr spannend», fährt
sie fort. Genau dies bietet Nicole Lo-
Foto: zvg.
retan in ihrem Konzert, das sie als
Bachelorprojekt selbstständig auf die
Beine stellt. In diesem wirken im ersten Teil Loretans Improvisationslehrer André Desponds, ein Ad-hoc-Orchester bestehend aus Mitstudenten
Fortsetzung auf Seite 6
Mit dem Bade ausgeschüttet?
Wohin mit dem Kind?
«Was Kinder mögen»
Das architektonische Bijou am See wurde saniert. Alle Herrliberger, die das Badhüsli der Gemeinde in den letzten Jahren
mieteten, waren dazu eingeladen, dieses bei Wurst, Bier, Kuchen und Wein einzuweihen.
Seite 4
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit auch die
Fremdbetreuung ist für viele Eltern ein wichtiges Thema.
Nun hat mit der Kita Life eine neue Krippe in Küsnacht eröffnet. Ausserdem ist eine weitere Krippe in Planung.
Seite 9
Am Wochenende zeigten 85 Tänzerinnen, was sie in der Ballettschule Küsnacht gelernt haben. Neben den Grundlagen
wurden auch die Choreografien nach dem Motto «Was Kinder mögen» gezeigt.
Letzte Seite
Esther Würsch
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2
Stadt Zürich
Nr. 20
AKTUELL
14. Mai 2015
Schlaue Frauen im Porträt Leutenegger im Gleichtakt mit Mauch
Im Buch «Wie geht Karriere? – Strategien schlauer
Frauen» von Barbara
Lukesch kommen zwölf
Frauen zu Wort, die jede
auf ihre ganz eigene Weise
Karriere machen.
In ihrem neuen Buch präsentiert die
erfolgreiche Journalistin Barbara Lukesch ein schillerndes Panoptikum aus
Frauen aller Altersgruppen und unterschiedlicher Berufe, denen eines gemeinsam ist: Sie gehen ihren eigenen
Weg. Dabei stellen sie alte Denkmuster infrage und entwickeln neue Werte. Sie nehmen sich die Zeit, die sie
brauchen, um ihr avisiertes Ziel zu erreichen. Sie sind klar, präzise und
manchmal, wenn es die Situation erfordert, auch hart oder sogar kalt. «Es
braucht Härte, um unbeliebte Entscheidungen zu treffen und zu vertreten.», sagt die Kommunikationsberaterin Beatrice Tschanz im Buch.
Die Frauen gehen Risiken ein, und
wenn sie eine Niederlage kassieren,
stehen sie wieder auf und orientieren
sich neu. Sie kennen ihre eigenen Bedürfnisse und lassen sich nicht von
überkommenen Mythen zu falschen
Entscheiden verleiten. «Ich kann und
ich muss es nicht allen recht machen.
Ich muss auf mein Inneres hören und
mich auf mich selber verlassen.», sagt
die Juristin und frühere Regierungsrätin Regine Aeppli.
Frauen, wie sie im Buch zu Wort
kommen, fördern den weiblichen
Nachwuchs und ermöglichen ihm den
Aufstieg. Es fällt ihnen kein Zacken
aus der Krone, wenn sie mal Hilfe beANZEIGEN
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nötigen, und beanspruchen diese
auch. Sie können sich und ihre Umgebung differenziert einschätzen. Wenn
sie ihren Partner nicht für karrierefördernd halten, wechseln sie ihn auch
mal aus. Sie wissen, was sie wollen,
haben die nötige Power und verlieren
bei all ihrem Tun die eigene Zufriedenheit nicht aus den Augen. «Ich habe mein Leben lang Sachen gemacht,
auf die ich Lust hatte», sagt die Chefärztin Brida von Castelberg.
«Wie geht Karriere?» wurde ebenso wie Lukeschs letztes Buch «Und es
geht doch!» von der Fachstelle für
Gleichstellung von Frau und Mann des
Kantons Zürich unterstützt. (pd./mai.)
Barbara Lukesch, Wie geht Karriere? –
Strategien schlauer Frauen, Wörterseh
Verlag, 2015, 224 Seiten, gebunden mit
Schutzumschlag. Mit Fotografien von
Gianni Pisano. ISBN 978-3-03763-054-9.
Stadtrat Filippo Leutenegger fährt seit Neustem
E-Bike anstatt Vespa. Wir
haben nachgefragt, warum.
Verständnis für die Anliegen der Velofahrerinnen und Velofahrer?
Als Fussgänger, E-Biker, Vespafahrer,
ÖV-Benutzer und auch als Autofahrer
sehe ich die Verkehrspolitik als Ganzes.
E-Mail-Interview: Lorenz Steinmann
Filippo Leutenegger, Sie haben seit
Neustem ein E-Bike. Warum?
E-Biken ist grossartig und sportlich
zugleich, vor allem bei schönem Wetter. Ausserdem ist es lautlos und ich
komme überall durch.
Ist es eines mit gelber Töfflinummer, also eines, das bis 40 km/h läuft?
Ja. Und selbstverständlich benutze
ich damit die Velowege, das ist Vorschrift.
Sind Sie damit rascher unterwegs als wie
bisher mit Ihrer legendären Vespa?
Die Wege in der Stadt Zürich sind
meist so kurz, dass ich gleich schnell
bin mit dem E-Bike oder der Vespa.
Ändert der Gebrauch Ihres E-Bikes Ihr
Und was halten Sie von der Bezeichnung
«Atom-Töffli» für die trendigen EBikes?
Wie die ganze Stadtverwaltung beziehe auch ich meines Wissens für mein
E-Bike EWZ Öko-Power – da ist
Strom aus erneuerbaren Quellen
drin.
Wie fest machen Sie nun Corine Mauch
Konkurrenz, die ja schon länger auf ein
E-Bike schwört?
Tatsächlich ist es der Beginn einer
neuen Ära: Wir pedalen im Gleichtakt.
In der nächsten Ausgabe kommen
Gegner und Befürworter der Stadtzürcher Veloinitiative und des Gegenvorschlags zu Wort. Diese Abstimmung findet am 14. Juni statt.
Schnittig mit dem E-Bike anstatt
mit der Vespa unterwegs: Filippo
Leutenegger.
Foto: L. Steinmann
Pläne für Kongresshausumbau
Das Kongresshaus Zürich verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 einen um
3 Prozent höheren Umsatz und legte
vor allem im Kerngeschäft mit hochwertigen Veranstaltungen und internationalen Wissenschaftskongressen
zu. Die Pläne für eine Gesamtsanierung und der Zeitplan haben sich
weiter konkretisiert. Sofern diese bei
der für Mitte 2016 geplanten Volksabstimmung angenommen wird, ist
mit einer Umbauzeit von voraussichtlich Mitte 2017 bis Mitte 2020 zu
rechnen. Die Betriebsgesellschaft
evaluiert gegenwärtig die Möglichkeit, die dreijährige Umbauzeit mit
einem Provisorium zu überbrücken.
Als Nachfolger von Stephan Netzle hat der Engemer Jean-Marc
Hensch das Verwaltungsratspräsidium übernommen. Er gehört dem
Verwaltungsrat seit 2003 an. (pd.)
Jean-Marc Hensch ist neuer Verwaltungsratspräsident.
zvg.
Küsnachter
AKTUELL
SVP-Gemeinderäte stellen sich kritischen Fragen
«Wo drückt der Schuh?»:
Bereits das zweite Mal nach
2013 lud die SVP Küsnacht
am letzten Donnerstag zu
dieser Veranstaltung. Wer
eine Gefälligkeitsveranstaltung für die eigenen Gemeinderäte erwartet hatte,
konnte sich ziemlich bald
eines Besseren belehren lassen: Die Besuchter scheuten
sich in keinster Weise, kritische Fragen zu stellen.
Philippa Schmidt
Während die vier SVP-Gemeinderäte
sich in der Fragestunde vieles anhören
mussten, waren es gerade die schärfsten Kritiker, die hernach die Ortspartei
für diese Veranstaltung lobten: «Gut,
dass sich die SVP den Problemen
stellt.» Zuvor ging es aber im gut gefüllten Foyer der Heslihalle für Martin
Bachmann (Ressort Gesundheit), Martin Schneider (Ressort Hochbau), Ueli
Schlumpf (Ressort Liegenschaften) und
Arnold Reithaar (Ressort Sicherheit)
ans Eingemachte. Vom Zentrum über
den Dorfplatz bis zur neuen Tägerhalde reichte das Spektrum der Fragen
und Kommentare.
Zentrum: Eines oder zwei Projekte?
«Braucht es das wirklich, das kostet ja
auch eine Menge Geld», wollte eine
Dame zum Zentrumsprojekt der Gemeinde wissen, die nach eigenem Bekunden wieder nach Küsnacht zurückgekehrt ist. «Der Gemeinderat hat den
Auftrag gefasst, die Bevölkerung mehr
einzubeziehen, das haben wir gemacht», erinnerte Martin Bachmann
an die entsprechende Gemeindeversammlung im Jahr 2007. «Der Planungskredit ist gesprochen worden,
wir haben jetzt einen Auftrag, das zu
planen», fuhr der 1. Vizepräsident fort.
Moderator Leo Roos wollte wissen,
wie es in Bezug auf das Zentrum weitergeht. «Am 22. Juni kommt die Initiative Gericke an der Gemeindever-
Hörten sich die Sorgen und Kritikpunkte der Küsnachter an: Die SVPGemeinderäte Ueli Schlumpf, Martin Schneider, Martin Bachmann, Arnold Reithaar sowie Ortsparteipräsident Stephan Salvisberg (v.l.). F: phs.
sammlung zur Abstimmung. Dann
kann das Volk entscheiden: Sind wir
für die Initiative oder dagegen», gab
Martin Schneider einen Ausblick. Eine
Aussage, die den anwesenden Hermann Gericke sogleich zu einer Präzisierung veranlasste. «Dort (an der Gemeindeversammlung, Anm. d. Red.)
geht es noch nicht darum, ob man für
das eine oder für das andere Projekt
ist, sondern, darum, ob man ein oder
zwei Projekte haben will.» Der Initiant
warnte vor einem Umsatzausfall für
die Migros und in der Folge auch für
die kleineren Läden während der
Bauzeit.
«Uns ist ganz klar bewusst, dass es
für diejenigen, die ein Geschäft im
Dorf haben, keine einfache Situation
ist», nahm Ueli Schlumpf Stellung. Die
Gemeinde sei gerade dabei, die Parkplatzsituation während der Bauzeit zu
lösen, beruhigte er. Nach dem Motto
«Angriff ist die beste Verteidigung»
ging der Liegenschaftenvorsteher Gericke gegenüber in die Offensive: «Wir
hatten die Abstimmung zum Projektierungskredit: Warum kamen sie mit ihrer Lösung erst ein halbes Jahr später?» Im Publikum sassen sowohl Unterstützer der Gericke-Initiative als
auch der Zentrumslösung des Gemeinderats. «Alle konnten mitmachen», äusserte sich etwa Steuerungsgruppenmitglied Beatrice Rinder-
knecht lobend in Bezug auf das Mitwirkungsverfahren. Urs Esposito wiederum schlug sich auf die Seite von
Hermann Gericke. «Es sieht aus, als
hätte man Seesicht: Die Bevölkerung
hat es verdient, dass sie nicht mit falschen Bildern abgespeist wird», kritisierte der Architekt die offiziellen Visualisierungen des Gemeinderats-Projekts. «Ich finde das Projekt Gericke
vor allem aus einem Grund wertvoll:
Es ist ein Katalysator, der das Projekt
Zentrum in die Köpfe der Küsnachter
gebracht hat», analysierte Esposito.
Zu Diskussionen führte auch das
neue Alters- und Gesundheitszentrum
Tägerhalde, das der Bevölkerung im
Rahmen der Tage der offenen Tür im
April zur Besichtigung offenstand. Er
sei erschrocken, als er den Fitnessraum, ein Sprudelbad und die Sauna
gesehen habe, äusserte sich ein Küsnachter. Für dieses Angebot habe man
sich ganz bewusst entschieden, antwortete Marin Bachmann. «Wir wollen das Dorf in der Tägerhalde haben
und kein Getto mit alten Menschen»,
so der Gesundheitsvorsteher.
Auf den Nachtrag des Bürgers,
dass der Fitnessraum wie ein Kraftraum für junge Leute ausgestattet sei,
konterte Moderator Leo Roos trocken,
er gehe auch dahin. Eine Aussage, die
für Gelächter sorgte, hat der Volksschauspieler die 70 doch deutlich
Im Ochsen wurde die Gartensaison eingeläutet
Petrus hatte Erbarmen:
Nachdem es am Samstagmorgen noch geregnet
hatte, konnte das Einläuten
der Gartensaison im Gasthof
Ochsen mittags im Trockenen über die Bühne gehen.
Bei Würsten und Getränken umsonst
hatten sich zahlreiche Küsnachter sowie auch der legendäre Stammtisch –
zur Feier des Tages durften dort sogar
Frauen Platz nehmen – im Ochsengarten versammelt. «Eigentlich wollte ich
nichts sagen, aber Leo meinte: Du
kannst besser reden und ich kann besser kochen», begrüsste Liegenschaftenvorsteher Ueli Schlumpf (SVP) im
gemeindeeigenen Gasthof die Anwesenden. Der Ochsengarten sei etwas
vom Schönsten in Küsnacht, man könne etwas übertrieben sogar sagen, am
Zürichsee. Neu ist er übrigens auch
rollstuhlgängig.
Aus der Beizen- und einer Sommerkarte können die Gäste der Wirtsleute Elsbeth und Leo Wildhaber auswählen. Die Harmonie Eintracht Küsnacht spielte allerdings nur an diesem
Samstag direkt neben dem Garten.
Dass Dirigent Tobias Loew die Eigenkomposition «Dä Küsnachter» anstimmte, war Ehrensache. Offen bleiben soll der Garten übrigens so lange,
wie es im Herbst warm bleibt. (phs.)
überschritten. Doch nicht nur die Lifestyle-Ausstattung
der
Tägerhalde
sorgte für Kritik. «Die Treppentritte
sind viel zu schmal für ein Altersheim», monierte eine Dame. «Bei den
Treppen handelt es sich um Nottreppen, die von den alten Leuten nicht
benützt werden», erläuterte Bachmann und ergänzte, dass diese eine
normale Steigung hätten.
Die Lacher auf ihrer Seite hatte
SP-Copräsidentin Heidi Häfeli, die
wissen wollte, wie sie denn mit «Martin» als Bewohnerin der Tägerhalde
plaudern könnte, ob das Glas zwischen den Balkonen entfernt werden
könne. Die Vorstellung von der SPPräsidentin, die in der Tägerhalde
gutnachbarschaftlich
neben
dem
SVP-Gemeinderat wohnt, war einfach
zu schön.
Vorbehalte gegenüber
der Dorfplatz-Beleuchtung
Kritikfähig zeigten sich die Gemeinderäte beim Thema Dorfplatz. «Das mit
der Beleuchtung ist nicht glücklich gelöst, und die Tendenz geht auch dahin,
dass es geändert wird», verriet Martin
Schneider. Skeptisch zeigte sich eine
Bürgerin zudem bezüglich des Standorts des neuen Baums auf dem Dorfplatz: «Jedes Mal, wenn ich vorbeilaufe, würde ich am liebsten eine Schaufel
nehmen und den Baum versetzen.»
Weitere Fragen bezogen sich auf
die Einheitsgemeinde und die Verkehrssituation auf der Seestrasse.
«Der Gemeinderat ist, wie ich die Mitglieder kenne, klar für die Einheitsgemeinde, aber der Gemeinderat sagt
auch, dass wir dies nicht erzwingen
können: Es muss von der Schulpflege
kommen», so Martin Bachmann. «Ich
will die Bürger nicht schröpfen und
melken, sondern dazu bringen, dass
sie richtig durch die Baustelle fahren»,
kommentierte Reithaar die Situation
auf der Seestrasse, wies aber auch auf
die grosse Masse der Verkehrsteilnehmer hin.
Vorerst im Raum stehen blieb der
Wunsch eines Bürgers nach einem
Blog, bei dem man sich aktuell unterhalten kann. Weiterdiskutiert wurde
an diesem Abend dafür beim Apéro.
Flösser Forch Zweite
beim Flossrennen
Am letzten Wochenende nahmen die
Flösser Forch am 41. Mammutflossrennen auf der Sitter und Thur teil.
Nach Information der «Zürichsee Zeitung» gewannen sie dabei Silber. Bewertet wird auch, wie gut das Thema
umgesetzt wird, bei dem es sich dieses Jahr um «Elvis Presley» handelte.
Offensichtlich war «Don’t be cruel»
überzeugend. (phs.)
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Ueli Schlumpf (links) mit den Wirten Elsbeth und Leo Wildhaber.
Fotos: phs.
Normalerweise hören die Gäste im Ochsengarten das Rauschen des Dorfbachs: Am Samstag wurde dieses von der Harmonie Eintracht übertönt.
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14. Mai 2015
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APROPOS . . .
Philippa Schmidt
Als ich die neu eröffnete Kindertagesstätte Kita Life im Küsnachter
Eigenheimquartier für den Bericht
über Kinderbetreuung (Seite 9) besuchte, hatte ich ein Déjà-vu. Direkt
gegenüber wohnte früher meine
beste Freundin: Dort wo heute die
Krippe steht, spielten wir häufig
auf einer Wiese. Wer jetzt Nostalgie
erwartet, à la «früher war alles
besser», liegt falsch. Vielmehr wäre
ich angesichts der bunten und hellen Räumlichkeiten gerne nochmals
Kind. Wer Krippen als Aufbewahrungsanstalten verteufelt und nur
die Betreuung durch die Eltern als
Betreuung ist wichtig
gut beurteilt, hat wahrscheinlich
noch nie eine Schweizer Krippe
von innen gesehen. Erschrocken
bin ich allerdings, als ich mich aus
Deutschland kommend mit Krippenbeiträgen beschäftigt habe. Ein
genauerer Augenschein zeigt zwar
ein differenziertes Bild: So subventioniert die Gemeinde Küsnacht Eltern, die Unterstützung brauchen,
doch der Blick über die Grenzen,
nach Deutschland oder gar nach
Skandinavien zeigt, dass in der
Schweiz bezüglich der Betreuungssituation noch viel Spielraum ist.
Erstens ist es unsinnig, wenn gerade das Einkommen des teilzeitarbeitenden Partners völlig von den
Krippenkosten «aufgefressen» wird
– Arbeit sollte sich lohnen –, zweitens sind wir gerade nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative auf gut qualifizierte Mütter auf
dem Arbeitsmarkt angewiesen.
Auch oder gerade wenn Kinder
ins Kindergarten- bzw. Schulalter
kommen, sind viele Eltern auf Betreuung angewiesen. Genau über
diese Betreuung, nämlich über das
Betreuungshaus der Schule Dorf,
stimmen die Küsnachter am 14.
Juni ab (Artikel Seite 5). Eine Abstimmung, die zeigt, dass selten etwas nur schwarz oder weiss ist: Ist
der Baum krank, wie soll der Parkplatz gestaltet werden, und ginge es
nicht eine Nummer kleiner? Dem
gegenüber stehen steigende Schülerzahlen sowie Eltern, die vielleicht arbeiten müssen oder auch
gerne arbeiten wollen, was nicht
als «Selbstverwirklichung» zu verunglimpfen, sondern schön und
wertvoll ist. Ich werde die Vorteile
und Nachteile genau abwägen, bevor ich meine Stimme abgebe.
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Küsnachter
Nr. 20
14. Mai 2015
FREIZEIT
Herrliberg feiert 100 Jahre «Badhüsli»
Die Termine zur Miete des
Badhüsli der Gemeinde
Herrliberg gehen jedes Jahr
weg wie warme Semmeln.
Schöne Stunden bei Grilladen und Schwimmplausch
verbinden die Herrliberger
mit diesem architektonischen Bijou direkt am See.
Tess Zürcher
Um Punkt 16 Uhr am letzten Freitag
wurde das Gartentor zum neu sanierten Badhüsli in Herrliberg geöffnet.
Alle, die es in den letzten Jahren gemietet hatten, erhielten eine persönliche Einladung, die Mitarbeiter der Gemeinde
waren
selbstverständlich
herzlich willkommen, und auch alle
anderen Herrliberger durften gerne
vorbeischauen, um bei Wurst, Bier
und Weisswein sowie einem Stück Kuchen das neue Badhüsli bestaunen
und zum ersten Mal in diesem Jahr
geniessen zu können.
Das Badhüsli im Jahr 2015: Trotz starkem Regen unterhielten sich die
Gäste draussen.
Das Badhüsli im Jahr 1921: Besitzer Johann Jakob Meier und sein Sohn
Foto: Herrliberger Kalender
Jakob Meier.
Vergnügtes Beisammensein: Ruth Bühler, Anja Franz und Angela Brand.
Das Herrliberger Badhüsli mit neuem Innenleben.
seit Jahr und Tag jeden Sommer heiss
begehrt.
Als die Feier zum Jubiläum startete, kündigten die schweren, schwarzen Wolken im Südosten bereits einen
ungebetenen Gast an: Gewitter.
Nur eine halbe Stunde nach Eröffnung brach das Gewitter denn auch
über die kleine, äusserst vergnügte
Horde Gäste im Badhüsli herein. Der
Stimmung tat dies aber keinerlei Abbruch. Mit einer Wurst in der einen
und einem Bier oder Weisswein in der
anderen Hand sass oder stand man
beieinander und freute sich über die
geglückte Sanierung des Badhüsli.
sicher den gewünschten Termin bekommt, wenn man ihn rund ein Jahr
vorher reserviert. Wichtig dabei: Es
steht ausschliesslich den Herrliberger
Bürgern zur Verfügung. Und das sei
auch richtig so, da sind sich die vergnügten Frauen bei der Eröffnung
sicher.
In seiner Ansprache rollte Gemeinderat Ernst Frei (SVP) die Geschichte
des Badhüsli kurz und knapp auf,
dankte allen Beteiligten und prämierte
Lena Piwitt, die Gewinnerin des Fotowettbewerbs, der im Vorfeld stattgefunden hatte.
Ihr Bild zeigt das Badhüsli im melancholischen Herbstnebel mit Mann,
Sohn und Stand-up-Paddle-Board:
Doch nun steht zum Glück erst einmal
der Sommer vor der Tür und das Badhüsli kann seinem Namen gerecht
werden.
Traditionsreiche Geschichte
So ein Badhüsli dieser Grösse und mit
diesem Umschwung findet sich nicht
alle Tage. Wer eines besitzt, der kann
sich wirklich glücklich schätzen.
Die Gemeinde Herrliberg hatte
Glück. Die letzten, kinderlosen Besitzer, Jakob und Hermine Meier, vermachten ihr Anwesen samt Badhüsli
im Jahr 1985 der Gemeinde.
1915 wurde das Badhüsli erbaut
und stand im Besitz von Werner Emil
Wettstein alias «Millioone-Wettstei»,
dem das Wohnhaus seit 1899 gehörte.
Doch die Millionen blieben nicht: Wegen Misswirtschaft wurde die Liegenschaft 1921 versteigert. Johann Jakob
Meier, ein Bauer, erwarb die Liegenschaft. Er war bekannt dafür, sich
grün und blau zu ärgern, wenn ihm
Lausbuben seine Früchte stahlen.
Weshalb man ihn «Giiz-Meier» nannte.
Nach dessen Tod und der Übertragung an die Gemeinde Herrliberg
wurde das Schmuckstück vermietet.
1987 folgte ein Umbau: Eine Toilette,
eine Nichtschwimmerabschrankung
im Wasser, eine Treppe entlang der
Ufermauer und die Überdachung der
Terrasse entstanden. Danach stand
das Badhüsli erstmals für die Bewohner Herrlibergs zur Verfügung und ist
Neue Farbgebung
«Mittels einer Umfrage unter den Mietern wurde evaluiert, was nach
Wunsch der Herrliberger gemacht
werden sollte», erklärte Bauleiter Pa-
trick Tarnutzer. Dazu gehörten ein
grosser Kühlschrank, wenn nicht sogar zwei, neue Küchengeräte, mehr
Abstellflächen und Kästchen. Die grüne Farbe an den Türen und das Ochsenrot der Balken erweckten das Flair
der Riegelkonstruktion von damals
wieder zum Leben. Was innen in verschiedenen Blautönen gehalten war,
glänzt nun charmant in Weiss.
«Die besondere Lage, der Charme
und die Ausstrahlung vom Badhüsli
sind es, was es so besonders macht»,
erklärt Annalies Osterwalder. «Genau.
Ob chic oder in Badehosen – man
kann seinen Anlass so gestalten, wie
man es sich wünscht!», ergänzt Heidi
Hug.
Die Damen an der Festbank im Innern schwärmen von «ihrem» Badhüsli. Es ist ein offenes Geheimnis unter den Frauen, dass man nur dann
Fotos: Tess Zürcher
Bei Christoph Lehmann gings um
die Wurst.
Boulderraum: Kletterspass in Erlenbach
Seit letztem Sonntag gibt
es in der Gemeinsamen
Sekundarschule ErlenbachHerrliberg (GSEH) einen
Boulderraum.
Foto: zvg.
Badi Juch wieder eröffnet
Nach einem langen Umbau öffnete das Freibad Juch in Zumikon am Auffahrtstag die Tore. Eine ganze Saison lang mussten die Zumiker auf ihre
Badi verzichten. Seit gestern ist das Warten vorbei. Am 20. Juni werden
dann auch Sauna und Hallenbad planmässig wieder eröffnet. Im Bild
wird noch an den letzten Sanierungen und Erneuerungen gearbeitet.
Badefans reservieren sich den Sonntag, 5. Juli: Dann steigt ab 13 Uhr
das grosse Badi-Eröffnungsfest mit Showacts der Limmatnixen, einer
Turmsprunggala des Vereins Zürcher Wasserspringer und Mundartrock mit
der Küsnachter-Band Xotnix. Rico Graf (im Bild: oberste Reihe, 3. v. l.)
und sein Badi-Team freuen sich auf ihre Gäste.
Im erweiterten Geräteraum der
Sporthalle Allmendli in Erlenbach
können sowohl Sekundar- als auch
Primarschüler aus Herrliberg und Erlenbach nun an bunten Griffen das
Klettern üben. Da das Klettern in Absprunghöhe praktiziert wird und der
Boden mit Elefantenmatten ausgelegt
ist, ist dieser sportliche Spass weitgehend ungefährlich. Zudem ist gerade
das horizontale Klettern eine Besonderheit des Boulderns.
Mit einer Petition haben kletterbegeisterte Jugendliche den Boulderraum initiiert. Ein Anliegen, das dank
der Unterstützung der Erlenbacher
Gemeinderätin Nicole Lauener (CVP)
nun umgesetzt werden konnte. Dass
die Schülerinnen und Schüler beim
Aufbau der Boulderanlage tatkräftig
mitgeholfen haben, war da nur kon-
Inzwischen wurde der Boulderraum in Betrieb genommen.
sequent. Eine Ferienwoche investierten sie, um gemeinsam mit der Erlenbacher Schreinerei Gemi den neuen Boulderraum fertigzustellen.
Am letzten Sonntag war Einweihung des Schulboulderraums mit einem Wettkampf und einer Verlosung.
Offenstehen soll der Raum zudem
nicht nur Schülern, sondern je nach
Kapazität auch Vereinen aus den Ge-
Foto: zvg.
meinden Erlenbach und Herrliberg,
wie Sekundarlehrer Kurt von Wantoch auf Anfrage mitteilt. (phs.)
Vereine und Schüler, die sich für den Boulderraum interessieren, können sich bei
Schulleiter Florian Brodbeck oder Sekundarlehrer Kurt von Wantoch melden:
[email protected] oder [email protected].
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 20
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5
App-laus: Nun ist der Frühling endlich da
Das Smartphone entwickelt
sich mehr und mehr zum
alltäglichen Helfer: Apps
helfen den Nutzern beispielsweise beim Grillieren,
Abnehmen, Wandern oder
Campen. Auf diese acht
Apps sollte man im
Frühling nicht verzichten.
Nadine Golinelli
Zum Profikoch mit der Grill-App
Für alle Grillmeister und die, die
es noch werden möchten, kommt die
App «Weber’s on
the Grill» gerade
gelegen. Neben
der grossen Auswahl an Rezepten
und dazugehörigen Lebensmittellisten bietet die
App genaue Kochanweisungen.
Fazit: Einzig eine Kerntemperaturliste fehlt. Die App kostet 5 Franken.
Entlastung für grünen Daumen
Die «Koubachi»-App ist wie ein
persönlicher Gärtner: Sie hilft, damit
die
Pflanzen
schneller wachsen, länger leben
und schöner blühen.
Einziger
Haken: Die Anwendung funktioniert nur in
Verbindung mit einem WiFi Plant
Sensor (Kosten: 70 bis 220 Franken).
Dieser Sensor ist in anderen Worten
die Stimme der Pflanze. Schreit sie
beispielsweise nach Wasser, so erscheint wenig später eine Push-Nachricht auf dem Handy. Das gleiche geschieht auch bei Wärme-, Licht-,
oder Düngermangel. Ohne Sensor
funktioniert die Gratisversion aber
nur mit mühsamer Kalibrierung: So
muss der Giessrhythmus anfänglich
manuell programmiert werden: Hierzu wird die Zeitspanne zwischen nasser und trockener Erde bestimmt.
Fazit: Pflanzen, die gedeihen,
brauchen Pflege. Deshalb ist bei dieser App noch immer ein leicht grünlicher Daumen notwendig. Zudem: Ohne tief in die Taschen zu greifen, werden Nutzer nur mässig entlastet.
Über Stock und Stein
Ab nach draussen geht’s mit der
kostenlosen App «Komoot». Der
Fahrradund
Wanderführer
hilft nicht nur,
Touren zu planen,
sondern
schlägt mangels
eigener
Ideen
gleich selbst wel-
Vereinsleben archivieren
Zum kulturellen Erbe unserer Gesellschaft gehören nicht nur materielle,
sondern auch immaterielle Zeugnisse
von Menschen und ihrer Umwelt.
«Lebendige Traditionen – gestern,
heute, morgen» ist das Thema des
diesjährigen Internationalen Museumstags am Sonntag, 17. Mai.
Im Rahmen der Sonderausstellung «Vereint» des Ortsmuseum Zollikon führen PD Dr. Anett Lütteken,
Leiterin Handschriftenabteilung, Zentralbibliothek Zürich, und Rebekka
Wyler, Mitarbeiterin Bereich Gemeindearchive, Staatsarchiv des Kantons
Zürich, in die Praxis des Archivierens
ein. (pd.)
Sonntag, 17. Mai 2015, 15.00 Uhr, Ortsmuseum, Oberdorfstr. 14, Zollikon
Die wärmenden Sonnenstrahlen noch unbeschwerter geniessen: Zahlreiche Apps helfen durch die farbenfrohe Jahreszeit.
che vor: Massgeschneiderte Echtzeitnavigation, Details über Streckenverhältnisse sowie Karten, die sich auch
offline lesen lassen, erhöhen den Outdoorspass: Wer die App benutzt,
kann unbeschwert die Landschaft geniessen, denn die unhandliche Karte
bleibt zu Hause.
Fazit: Sehr nützlich, aber InApp-Käufe sind nicht kostenlos: Die
Komplettversion (ganze Schweiz)
kostet 29 Franken. Den Raum Zürich
gibt es bereits für 4 Franken.
Kurzzeitige Verwandlung
Alles neu macht der Mai, sagt der
Volksmund. Die App «Virtual Makeover»,
deutsch
«virtuelle Umgestaltung»,
lädt
dazu ein, sich
kurzzeitig zu verwandeln.
Für
wenige Franken
kann der AppKäufer anhand eines Selbstporträts
neue Haarfarben, Frisuren oder ein
«Teeth Bleaching» austesten. Auch
mit Lidschatten, Eyeliner, Lippenstiften und Rouge darf experimentiert
werden.
Fazit: Eine App für all jene, die
sich verändern wollen, später aber
keine bösen Überraschungen erleben
möchten. Jedes Beauty-Tool muss separat bezahlt werden.
Am richtigen Ort campen
Der ADAC Camping- und Stellplatzführer liefert auf übersichtliche
Art und Weise
Informationen
für die Planung
des
nächsten
Campingurlaubs.
Die Anwendung
beinhaltet über
10 000 Campingund Stellplätze in ganz Europa. Die
Plätze werden regelmässig von
ADAC-Inspektoren getestet und auf
einer 5-Sterne-Skala bewertet. Neben
den Preisen gibt die App Auskunft zu
Ausstattung,
Freizeiteinrichtungen
und Ausgehmöglichkeiten des jeweiligen Campingplatzes. Dank der integrierten Suchfunktion findet der
App-Benützer im Handumdrehen
Campingplätze, die seinen Kriterien
entsprechen.
Fazit: Dem abenteuerlichen Outdoorerlebnis steht nichts mehr im
Weg. Die App kostet etwa 9 Franken.
Tipps rund um Pollen
Die kostenlose Applikation «Pollen News» stellt aktuelle Pollenprognosen und wichtige Tipps im Umgang mit der Pollenallergie zur Verfügung. 14 Pollenmessstationen in der
Schweiz werten die Pollenbelastung
aus und sollen dem Pollenallergiker
helfen, Beschwerden vorzubeugen.
Die integrierte Wetterprognose hilft
den von tränenden Augen und juckender
Nase
Geplagten, präventive Massnahmen zu ergreifen.
Fazit: Allergiker
profitieren
von
den Tipps. So rät
die App beispielsweise: «Den regnerischen Wetterumschwung nutzen, um
die Wohnung wieder einmal gut
durchzulüften».
Dank App fit für den Frühling
Scheint die diesjährige Bikinifigur
in weiter Ferne? Dann ist es Zeit für
die Fitness-App
«Gymondo». Individuelle Trainingspläne sollen
helfen, das gewünschte Trainingsziel innert
kurzer Zeit zu erreichen. Das App verspricht eine
«Traumfigur in neun Wochen». Ab 5
Franken monatlich sollen ein Ernährungsprogramm und eine grosse
Auswahl an «Workouts» helfen, den
Körper in Form zu bringen.
Fazit: Traumfigur in neun Wochen ist ein ambitiöses Versprechen.
Probieren Sie es mal mit der 7-tägigen Testversion. Die gibt es gratis.
SVP-Generalversammlung im Schlattgut
Eine stattliche Anzahl Parteimitglieder traf sich zur diesjährigen Generalversammlung
der SVP Herrliberg.
Präsident Roland Ebnöther begrüsste
herzlich die anwesenden Parteimitglieder, insbesondere den Gast Nationalrat Thomas Matter sowie Schulpräsidentin und Gemeinderätin Marion
Bartels, Gemeinderat Ernst Frei und
weitere Behördenmitglieder.
Thomas Matter nahm Stellung zu
den kantonalen Wahlen und zur Situation unseres Landes. Erfreulich sei,
dass die beiden SVP-Regierungsräte
Stocker und Kägi komfortabel wieder-
gewählt wurden. Ein Kompliment ging
an den Herrliberger Kantonsratskandidaten Domenik Ledergerber, dem
nur etwa 500 Stimmen fehlten. Im
Weiteren gab Matter ein Statement
zur «Situation Schweiz» ab.
Wichtige Entscheide ständen an:
Umsetzung der Einwanderungsinitiative, flankierende Massnahmen bei
der Personenfreizügigkeit, Energiewende, Finanzplatz Schweiz usw. Bei
den Wahlen im Herbst müsse unbedingt eine Mitte-rechts-Herrschaft im
Parlament angestrebt werden.
In seinem Jahresbericht gab der
Präsident einen kurzen Abriss über
das vergangene Jahr. Gedankt wurde
den Mitgliedern der Behörden und
Kommissionen, die einen Superjob
leisten für das Wohl der Gemeinde
Herrliberg. Erfreulich ist, dass alle
Kandidaten und Kandidatinnen bei
den Behördenwahlen gewählt wurden.
Im Vorstand sind folgende Mutationen zu verzeichnen: Als Ersatz für
den weggezogenen Kassier Markus
Bertschin wurde Tobias Freitag gewählt. Als weiteres neues Mitglied
konnte Wolfram Kuoni gewonnen
werden. Verabschiedet wurde Margrit
Bösch, nach 25-jähriger Mitgliedschaft
im Vorstand. Beim anschliessenden
feinen Imbiss und interessanten Gesprächen fand die GV ihren würdigen
Abschluss.
SVP Herrliberg
Foto: Selwyn Hoffmannn
Für jedes Wetter gerüstet
Die
Landi-Wetter-App
schnitt
2012 beim Kassensturz-Test als Beste
aller kostenlosen
Wetter-Apps ab.
Neben den gewöhnlichen Wettervorhersagen
sorgt ein Regenradar für eine
umfassende Prognose. Durch das Abspeichern von
Favoriten in der Region gelangt man
schnell zur gewünschten örtlichen
Vorhersage.
Fazit: Zuverlässige Prognosen
werden in der Detailansicht etwas
anspruchsvoll dargestellt.
Ausflugstipps für jedermann
Die App «Ausflugsziele.ch» wird
ihrem Namen gerecht: News über
Veranstaltungen,
Sonderangebote
und Gruppenausflüge bilden eine
gute
Inspirationsquelle
für
Ideenmuffel.
Konkrete saisonale Vorschläge verhelfen zur optimalen Planung für einen ereignisreichen Tag.
Fazit: Ausreden zum Daheimbleiben gibt es mit dieser App nicht
mehr.
Zirkusluft schnuppern
in Zumikon
Für den Sommerferienplausch Zirkus
auf dem Dorfplatz hat es noch Plätze
an Kinder der 1. bis 6. Klasse und
Personen ab 65 Jahren zu vergeben.
Wer möchte sich gerne einmal in einen Zirkusartisten verwandeln? Der
Circolino Pipistrello erfüllt diesen
Traum: Sein blaues Zirkuszelt gastiert während der Zeit vom 3. bis
zum 8. August 2015 in Zumikon.
Wer eine Woche lang intensiv Zirkusluft schnuppern und gemeinsam
mit den Artisten des Circolino Pipistrello ein Programm auf die Beine
stellen möchte, der melde sich so rasch
wie möglich an: Tel. 044 918 78 26
oder [email protected].
6
Küsnachter
Nr. 20
14. Mai 2015
KULTUR
Milchhütte: Die Ästhetik des Schauderns
Aquarelle und Zeichnungen
von bestechender Virtuosität sind aktuell in der
Milchhütte in Zumikon zu
sehen. Sie stammen von
der international bekannten
Zürcher Künstlerin Cornelia
Hesse-Honegger.
Birgit Schlieper
Sie ist frustriert. «Und sehr traurig»,
gibt Cornelia Hesse-Honegger zu. In
vielen europäischen Ländern und in
den USA sind ihre Bilder zu sehen. In
zahlreichen ausländischen Büchern
werden ihre Werke gezeigt. Schwei-
zer Kunstmuseen scheuen die Künstlerin. Für Hesse-Honegger gilt ganz
klar, dass der Prophet im eigenen
Land nichts gilt.
Die grossen Häuser zeigen die feinen Aquarelle der Zürcherin vielleicht nicht, aber die Zumiker Milchhütte. Noch bis zum 17. Mai ist dort
die Ausstellung «Der Mikrokosmos
belegt unser Tun» zu sehen.
Der Betrachter braucht etwas
Zeit, um sich in diesen Mikrokosmos
einzufinden, dann gruselt es ihn. Cornelia Hesse-Honegger arbeitet auf
dem schmalen Grat zwischen Kunst
und Wissenschaft. Sie selbst nennt
sich naturwissenschaftliche Zeichnerin. Ihre Aussage und ihr Vorwurf:
Menschen zerstören und verändern
die Natur. Das belegt sie anhand von
Künstlerin und Forscherin: Cornelia Hesse-Honegger (links).
Wanzen, Schaben und anderen Insekten. Hier kommt die Forscherin
zum Zug. Jahrelang hat sie gesammelt, gesucht und Mutationen gefunden – immer im Zusammenhang mit
atomarer Energie.
«Kunst muss auch forschen»
Nach dem Unglück von Tschernobyl
sammelte Hesse-Honegger in unmittelbarer Nähe des Reaktors und diagnostizierte unglaubliche Veränderungen. Mit unglaublicher Ästhetik
und Präzision legt sie den Finger in
die Wunde. Sie zeigt deformierte Flügel, verkümmerte Beinchen – und
das leider auf eine schöne Art in filigranen Aquarellen. «In unserem
Land möchte das aber keiner sehen»,
weiss sie und ist trotzdem optimis-
und Livia Enzler als Sprecherin. Diese trägt Loretans Analyse des Stücks
vor, die ergänzt wird durch Auszüge
aus dem Werk, gespielt von Desponds und dem Orchester. Die Analyse, die auch den schriftlichen Teil
ihrer Bachelorarbeit darstellt, hat die
Musikstudentin so umgeschrieben,
dass sie für alle verständlich ist. «Es
liegt mir sehr am Herzen, mit diesem
Projekt das Werk von Ravel nicht nur
für Musiker, sondern auch für Musikliebhaber zugänglich zu machen»,
betont sie.
Biografie und Analyse verwoben
«Ich wollte den Satz ‹Maurice Ravel
wurde 1875 in Frankreich geboren›
nicht verwenden. Der gesprochene
Teil ist vielmehr eine Vermischung
der Stückanalyse und der Biografie
von Ravel, sodass diese beiden Dinge
ineinanderfliessen, denn sie beeinflussen sich ja auch stark gegenseitig», erklärt sie die Idee hinter der
Stückkommentierung.
Ausserdem möchte Loretan einen
Bezug zur Realität herstellen. Dazu
nimmt Deponds im ersten Teil die
Rolle des Komponisten ein, der bei
der Vollendung seines Werkes aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr
im Stande war, das Stück selbst vorzutragen. An der Uraufführung 1932
in Paris spielte dann die Pianistin
Marguerite Long das Konzert unter
Ravels Leitung. Als diese Pianistin
will sich Loretan im zweiten Teil der
Aufführung inszenieren und das
Werk in seiner vollen Länge zum
Besten geben.
Die 21-jährige Musikerin, die unter anderem bei den Professoren
Eckart Heiligers, Hans-Jürg Strub
und Florian Krumpöck unterrichtet
wurde und nun bei Professor Till
Fellner ihr Studium absolviert, erklärt, dass es aus Konzentrationsgründen unmöglich wäre, in beiden
Teilen selbst zu spielen – also das
Stück zuerst zu zerpflücken und dann
konzertant aufzuführen.
Was steckt hinter einem Konzert?
Mit ihrem Bachelorprojekt habe sie
auch erfahren wollen, welche Arbeit
hinter einem Konzert stehe beziehungsweise im Vorfeld anstehe.
«Vielen Musikern ist nicht bewusst, was es alles braucht, um ein
Konzert zu organisieren. Auch ich
wurde überrascht, wie gross der Aufwand ist und was es zum Beispiel
heisst, ein ganzes Orchester zu organisieren», erzählt die Tochter einer
Japanerin und eines Schweizers. Die
schönsten Momente wären es deshalb gewesen, wenn sie wieder eine
Zusage zur Mitwirkung erhalten habe. Mit einem Lächeln fügt sie hinzu:
trag im Anschluss an die Vernissage.
Erfreulich viele Interessenten waren
– trotz des lauen Frühlingsabends am
vergangenen Donnerstag – in den
Kirchgemeindesaal gekommen, um
sich durch die Welt der Insekten und
ihrer Bedrohungen führen zu lassen.
Neuerdings widmet sich Cornelia
Hesse-Honegger nicht nur bildlich
der Umweltzerstörung: Im Herbst erscheint ihr erstes Buch – Thema:
Niedrigstrahlen. Vielleicht wird sie
zumindest zu Lesungen in der
Schweiz eingeladen.
«Der Mikrokosmos belegt unser Tun»,
Cornelia Hesse-Honegger. Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31, Zumikon. Do und Fr
17–19 Uhr, Sa 14–17 Uhr, So 11–13 Uhr.
Ausstellung noch bis 17. Mai.
Die Vernissage war gut besucht. Hier Galerieleiterin Bea Herzog (rechts) im Gespräch.
Pianistin Loretan erklärt Maurice Ravel
Fortsetzung von Seite 1
tisch und voller Tatendrang. Das zeigen auch ganz neue Arbeiten: Plastiksäcke als Figur aufgeblasen und
mit feinädrigen Blättern dekoriert.
Schönheit und Schrecken liegen hier
ganz beisammen. «Kunst muss auch
forschen», unterstreicht die energische Frau.
Ihr neuestes Projekt: ein Gebiet
im Kanton Luzern, das im Einfluss
von vier Atommeilern stünde. Hier
fand sie massenhaft Pigmentfehler,
andere Mutationen. Auf den Einfluss
des Menschen auf die Natur macht
sie mit ihren Bildern eindrücklich
aufmerksam. Nichts ist ohne Folgen,
so ihre Attitude.
Diese Einstellung und ihr Weg
durch die Kunst zur Wissenschaft demonstrierte sie auch in einem Vor-
«Vielleicht habe ich das Organisationstalent von meinem Vater geerbt.»
Wieso sie genau Ravel für dieses
Projekt ausgesucht hat, kann die zierliche junge Frau nicht so recht erklären: «Es hat mich schon lange verfolgt. Irgendwie spürte ich, dass es
dieses Stück sein muss.»
Loretan betont immer wieder, wie
dankbar sie allen sei, die etwas zum
Projekt beitragen. Besonders ihrem
Hauptfachdozenten Fellner, der mit
ihr das Stück eingespielt habe. Da er
es selbst auch schon gespielt hätte,
habe er die besten Fingersätze für
das anspruchsvolle Stück gekannt,
erzählt die junge Frau, die schon zu
Kindergartentagen wusste, dass sie
Pianistin werden möchte.
Obwohl die ganze Organisation
nun steht, sieht die selbst ernannte
Perfektionistin noch einige Ungewissheiten vor sich: Die Proben mit dem
ganzen Orchester stehen nämlich
noch an. «Ich freue mich sehr, dass
es jetzt zu Vollendung kommt», meint
sie, «und ich hoffe natürlich auf viele
Zuhörerinnen und Zuhörer.»
Konzert. Sonntag, 17. Mai, 17 Uhr. Reformierte Kirche Meilen. Eintritt 30.– / mit
Legi gratis. Im Anschluss Apéro. Vorbezug
Tickets: Kuoni Reisen, Küsnacht, Tel. 058
702 64 64; Jean-Pierre Wuillemin (Gemeinde Herrliberg), Tel. 044 915 09 33.
Abendkasse ab 16.30 Kirche Meilen. Unterstützt durch den Lions Club Herrliberg.
Fotos: Birgit Schlieper
Zumiker gedenken Kriegsende
Es war eine ganz besondere Atmosphäre am vergangenen Freitag in
der reformierten Kirche Zumikon.
Anlässlich des 70. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs hatte die
Kirche zu einer Friedenswache eingeladen, und viele Zumiker und Zumikerinnen allen Alters nutzten die
Gelegenheit zur inneren Einkehr.
Zwischen halb fünf und halb acht
gestaltete das Pfarrer-Ehepaar Imke
und Bodo Harms jeweils habstündig
ein kurzes Friedensgebet. Im Stuhl-
kreis um eine Kerze versammelt oder
in den Kirchenbänken gedachten die
Besucher und Besucherinnen der vielen Kriegsopfer des Nazi-Regimes –
und auch der zahlreichen Opfer aktueller Kriege und Auseinandersetzungen. Zudem gab es die Möglichkeit, eigene Wünsche und Hoffnungen auf Steine zu schreiben und kleine Kerzen anzuzünden. Die Veranstaltung stand im Zeichen des «Friedensjahrs», das die Reformierte Kirche Zumikon 2015 begeht. (bs.)
Kirchenpflegepräsident René Doldt half beim Entzünden der Kerzen.
F: bs.
SPORT / AKTUELL
Küsnachter
Nr. 20
14. Mai 2015
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Herrliberg: Wenn Mädchen mit Rädern tanzen
Wie anmutig Velos Pirouetten drehen und welch akrobatische Übungen man auf
zwei Rädern vollführen
kann, erfuhren die Zuschauer am Sonntag bei den
Kantonalmeisterschaften im
Kunstradfahren in der Herrliberger Sporthalle Langacker.
«Wir haben anderthalb Jahre Pause
gemacht, dafür ist es gut gelaufen»,
freut sich Corinna Hügli nach ihrer
Kür. Gemeinsam mit Melinda Staub
holt sie den kantonalen Meistertitel. Sie
sind zwei von elf Fahrern des veranstaltenden Vereins «RADart Herrliberg». Für die teilnehmenden Sportlerinnen – die Männer bzw. Buben sind
nur zu dritt – ist es die letzte Möglichkeit, sich für die Schweizer Meisterschaft zu qualifizieren. Gelegentlich
fällt eines der Räder laut polternd zu
Boden. «Sie fallen kontrolliert», beruhigt Vereinspräsidentin Dayana Mordasini. Ab der 1. Klasse können Kinder
in Herrliberg Kunstradfahren lernen.
«Sie müssen nur Velofahren können»,
erklärt Trainerin Lisbeth Weilenmann.
Doch bis der Nachwuchs mit Melinda
und Corina mithalten kann, könnte es
noch dauern … (phs.)
www.radart-herrliberg.ch
Bestand vor den strengen Augen des Richtergremiums: die Herrlibergerin Lia Mordasini.
Melinda Staub und Corina Hügli holten sich mit dieser Kür den Meistertitel.
Spital Zollikerberg mit
stabilem Ergebnis
Das Spital Zollikerberg schloss das
Jahr 2014 mit einem stabilen finanziellen Ergebnis ab, wie es mitteilt. Mit
über 130 Millionen Franken erwirtschaftete das Spital eine Umsatzsteigerung von 2,4 Prozent. Während
das Ergebnis mit 4,7 Millionen leicht
unter dem Vorjahr bleibt, liegt die
Ebitda-Marge mit 13,4 Prozent auf
Vorjahresniveau. Ebitda stellt als Differenz von Gesamterträgen sowie
Personal- und Sachkosten die operative Leistungsfähigkeit dar. Mit dem
Ebitda muss ein Spital demnach seine Anlagenutzungskosten decken.
Aus einem zu tiefen Ebitda resultiert
ein Reinverlust. Folge: Das Eigenkapital sinkt. Ein ausreichendes Ebitda
bewirkt einen Gewinn und baut das
Eigenkapital auf.
Zum soliden Ergebnis beigetragen
haben die gestiegenen Patientenzahlen im Jahr 2014. Insgesamt wurden
im Spital Zollikerberg 45 356 Patienten behandelt und betreut. (pd./ng.)
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Ein Kopfstand auf dem Sattel.
Fotos: Philippa Schmidt
Kunstradfahren ist ein Sport, der vollste Konzentration erfordert.
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Küsnachter
Nr. 20
14. Mai 2015
Auf einen Blick
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Für Ihre Eintragungen
in unserer Rubrik
«Auf einen Blick»:
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Küsnachter
H I N TE R G R U N D
Nr. 20
14. Mai 2015
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Wo Kinder spielen, wenn die Mamis und Papis arbeiten
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit
auch die Fremdbetreuung
ist für viele Eltern ein wichtiges Thema. Nun hat mit
der Kita Life eine neue
Krippe in Küsnacht eröffnet. Zudem soll im Hüttengraben dereinst eine weitere Kindertagesstätte Betreuungsplätze anbieten.
Philippa Schmidt
«Hello everybody, what would you like
to sing?», begrüsst Gruppenleiterin Ursina Zürrer die Kinder in der Kindertagesstätte Kita Life. Im Oktober hat die
Krippe im Eigenheimquartier ihre
Pforten geöffnet. Um 9 Uhr findet der
tägliche Morgenkreis statt, und alle
hängen gebannt an den Lippen der
Gruppenleiterin. Zumindest fast alle:
Baby Maximilian interessiert sich dann
doch mehr für das Mobile, das über
seinem Kopf hin und her schwingt.
Doch der Schein trügt: «Auch Maximilian bekommt vieles mit, von dem, was
um ihn herum passiert», versichert
Krippenleiter Joachim Marmora. Der
ehemalige Leiter des Horts Herrliberg
erinnert sich noch gut, wie er in dieser
Stellung immer wieder Kontakt zu verzweifelten Müttern hatte, die ihn fragten, ob er nicht eine Krippe in der Gegend kenne. So sei in ihm der Wunsch
gewachsen, eine Kindertagesstätte zu
eröffnen. Dass er schliesslich das Haus
an der Rudolf-Brunner-Strasse in Küsnacht fand, war für den diplomierten
Kleinkinderzieher ein Glücksfall.
Nach dem Fennergut und dem Bienehuus ist Kita Life die dritte Krippe in
Küsnacht, die mit der Gemeinde eine
Leistungsvereinbarung
eingegangen
ist. Das bedeutet, dass Eltern, die ein
messbares Einkommen von unter
120 000 Franken vorweisen, einen
subventionierten Platz erhalten können
– diese werden selbstredend auch in
der gemeindeeigenen Krippe Heslibach angeboten. Insgesamt 5 der 25
Kinder bei Kita Life profitieren von
dieser Möglichkeit. Zeitgleich werden
aber deutlich weniger Kinder betreut.
«Wir sind wie eine ‹kleine Familie›,
deswegen haben wir pro Tag auch
nicht mehr als zwölf Plätze», erläutert
Marmora. Dies bei einer Zahl von fünf
Mitarbeiterinnen.
«Hilf mir, es selbst zu tun»
Nicht
nur
die
Zweisprachigkeit
(Deutsch und Englisch), auch die Tatsache, dass hier nach der Philosophie
der Pädagogin Maria Montessori betreut wird, unterscheidet Kita Life von
anderen Krippen. «Der Grundgedanke
von Montessori, ‹Hilf mir, es selbst zu
tun›, zieht sich durchs ganze Haus»,
erläutert Marmora, der das Prinzip bereits während seiner Ausbildung kennengelernt hat und seit gut 18 Jahren
danach arbeitet. Neben Marmora gibt
es mit der diplomierten MontessoriLehrerin (AMI) Deepa Perera Handpangoda und Charly Schenk, die in der
Ausbildung zur Montessori-Pädagogin
ist, zwei weitere Spezialistinnen auf
diesem Gebiet.
In der dreistöckigen Krippe gibt es
verschiedene Bereiche, in denen der
Montessori-Gedanke
unterschiedlich
intensiv gelebt wird. «Im Obergeschoss
sind wir eigentlich eine normale Kita
mit einer Büechliecke und einer Bauecke», sagt der Krippenleiter. In der
Büechliecke begrüssen ein grosser
Plüschgorilla und der Drache Fuchur
den Besucher. Letzterer habe sich verpflichtet, Feuer zu löschen statt sie zu
entfachen, so Marmora mit einem Augenzwinkern. In einem Ruheraum gibt
es mehrere Möglichkeiten für ein ge-
Jeden Tag findet der Morgenkreis statt: Ursina Zürrer leitet diesen, während Krippenleiter Joachim Marmora ein Auge auf die kleine Elisabeth hat.
Die kleine Hannah tobt im Garten
der Kita Life umher.
Fotos: phs.
Babys oder gerade erst dem Säuglingsalter entwachsen. Dies hängt damit zusammen, dass die Krippe selbst noch
relativ jung ist – also im wahrsten Sinne des Wortes noch in den Kinderschuhen steckt. «Inzwischen sind wir
auch ausgebucht und haben eine Warteliste, aber diese ist noch nicht so lang
wie bei anderen Krippen», beruhigt
Marmora.
Deutsch antworten», erzählt Ursina
Zürrer. Sie hat ein Jahr in England verbracht und immer in englisch- oder
zweisprachigen Krippen gearbeitet.
«Die ersten sagen jetzt, wenn sie heimgehen, schon Bye bye», verrät Zürrer
mit einem Schmunzeln. Dass hier
Weltoffenheit und Schweizer Traditionen Hand in Hand gehen, beweist
auch die Tatsache, dass beim Eröffnungsfest am 30. Mai die Alphorngruppe Swiss auftreten wird.
mütliches Mittagsschläfchen, während
im grün gehaltenen Bewegungsraum
eine Stange den Kleinsten hilft, sich
aufzurichten und stehen sowie laufen
zu lernen. Sobald sich die Kinder
hochgezogen haben, können sie ihr
Ebenbild in einem Spiegel betrachten.
Ein Konzept, das die Kinderärztin Emmi Pikler entwickelt hat. «Emmi Piklers pädagogischer Ansatz ist kompatibel mit Montessori. Sie hat den
Schwerpunkt stärker auf Kleinkinder
gelegt», erläutert Marmora.
Im Parterre, wo sich eher die Grösseren aufhalten, kommt der Montessori-Gedanke stärker zum Tragen: Hier
gibt es verschiedene Bereiche, etwa
den Gruppenbereich, den Bereich mit
Sinnesmaterialien, Übungen des praktischen Lebens, Sprache oder den kosmischen Bereich, wo sich alles um die
Natur dreht. Auf einem Tisch steht hier
etwa ein Set mit Setzlingen, oder in einem Aquarium gleiten Zierfische anmutig durchs Wasser.
Am Dienstag ist zudem Waldtag:
Dann entdecken die Kinder das Küsnachter Tobel. Mittwochs gehen sie jeweils ins Zentrum zum Turnen. Montag und Donnerstag findet je eine Stunde Rhythmik statt, die die Partnerin
Salome Maurer anbietet. Sie schliesst
die Ausbildung zur Rhythmik-Lehrerin
im August am Kinder- und Jugendtheater Metzenthin ab.
In einem der Räume fällt ein Gestell
mit Tabletts auf, auf denen Geschirr
steht. «Die Kinder können diese selbst
aus dem Gestell nehmen und wieder
einräumen», erklärt Marmora. Eine
Übung, die nicht nur der Verbesserung
der Feinmotorik dient: «Die äussere
Ordnung vermittelt den Kindern auch
eine innere Ordnung, gibt Struktur»,
ist der Krippenleiter überzeugt. Um
Ordnung bemüht ist auch der kleine
Michal, der mit einem Besen hilft, den
Boden zu wischen. «Sie helfen mit, die
Grossen haben alle Ämtli», versichert
Marmora.
Und auch den Kleinen helfen die
Grösseren gerne, indem sie beispielsweise den Schoppen bringen. In der
Kita Life sind viele der Kinder noch
Bürokratische Hindernisse
Während Marmora die Gemeinde Küsnacht dafür lobt, dass sie keine Kontingente für subventionierte Plätze hat,
hat er mit der Bürokratie des Kantons
eher schlechte Erfahrungen gemacht.
«Wenn es um die Sicherheit der Kinder geht, bin ich absolut für entsprechende Bestimmungen, aber viele bürokratische Auflagen der Baudirektion
ergeben keinen Sinn», enerviert er
sich. Wenn man keine Rücklagen habe,
sei es deswegen für viele extrem
schwierig bis unmöglich, eine Krippe
aufzumachen. Zum Glück hätten sie einen Vermieter, der sie von Anfang an
unterstützt habe.
Dass Marmora es geschafft hat, die
Kita Life in Küsnacht zu eröffnen,
könnte dereinst auch für körperlich behinderte Kinder von Vorteil sein. «Wir
haben einen Lift», erzählt Marmora,
der einst in einer Krippe tätig war, wo
auch ein cerebral-gelähmtes Kind betreut wurde. «Das Kind war eine grosse Bereicherung für die Gruppe», erinnert er sich. «Die anderen Kinder
mussten ihm allerdings immer helfen,
wenn es die Treppe hinaufwollte. Bei
uns könnte ein solches Kind sich innerhalb des Hauses frei bewegen.»
Speziell ist natürlich auch die Tatsache, dass in der Kita Life neben
Deutsch auch Englisch gesprochen
wird. «Es gibt sehr viele zweisprachige
Eltern in Küsnacht», zeigt Marmora
auf, dass Bedarf da ist. Der kleine
Frank , der an diesem Tag zum ersten
Mal da ist, ist ein solches Kind mit internationalem Hintergrund: Seine Mutter stammt aus Irland. «Für die Kinder
ist es völlig natürlich, dass ich Englisch
rede, und sie dürfen natürlich auch auf
80 Krippenplätze in Küsnacht
Die Krippensituation in Küsnacht wird
von der Abteilungsleiterin Gesellschaft,
Rita Niederöst, grundsätzlich als gut
eingeschätzt: «Bei der neu eröffneten
Kita Life dauerte es ein halbes Jahr, bis
alle Plätze belegt waren. Dies ist ein
Hinweis darauf, dass Küsnacht mit seinem Angebot an Krippenplätzen
grundsätzlich gut unterwegs ist.» Die
Wartezeiten sind je nach Krippe sehr
unterschiedlich. Dies sei abhängig vom
Zu- und Wegzug von Familien, so Niederöst. Insgesamt werden in der Gemeinde Küsnacht derzeit 80 Krippenplätze angeboten, wobei die Zahl der
betreuten Kinder 124 beträgt, da nicht
alle fünf Tage in der Woche betreut
werden. Insgesamt leben 667 Kinder
zwischen drei Monaten und fünf Jahren in Küsnacht, was bedeutet, dass
etwas mehr als 18 Prozent dieser Kinder in Krippen betreut werden.
Zum Vergleich: In der Stadt Zürich
beträgt die sogenannte Versorgungsquote von Kindern im Vorschulalter
(alle 0- bis 4-Jährigen sowie 10 Prozent der 5- und 6-Jährigen) 66,8 Prozent. Subventioniert werden nicht alle
Familien, die ihre Kinder in einer Krippe betreuen lassen. Eltern, deren
massgebendes
Gesamteinkommen
niedriger als 120 000 Franken pro
Jahr ist, können einen subventionierten Krippenplatz bekommen. Wie hoch
die Subventionen sind, hängt vom
steuerbaren Einkommen und vom Vermögen ab. Eltern, die ein Einkommen
zwischen 90 000 und 94 999 Franken
aufweisen, zahlen etwa einen Viertel
weniger für die Krippenkosten, wäh-
Was wurde aus der Krippe auf dem Arenenberg?
Bis zum Februar 2014 wurden Kinder in Küsnacht auch in der Kindertagesstätte Arenenberg im Küsnachterberg betreut. Da die Krippe in der
Landwirtschaftszone lag und damit
nicht zonenkonform war, musste sie
wegziehen. Inzwischen hat Claudia
Dubs, die die Krippe im Arenenberg
betrieben hat, mit der Kita Murmeli
eine neue Krippe eröffnet. Die Kita
Murmeli befindet sich ebenfalls auf
der Forch, auf der Mauremer Seite
allerdings.
Ebenso wie im Arenenberg steht
auch in der Kita Murmeli der Kon-
Naturnah: Die Kita Murmeli.
F: zvg.
takt zu Tieren und zum Landleben im
Mittelpunkt. «Wir haben einen Hof auf
der Forch, den wir besuchen können»,
erzählt Claudia Dubs. Dort können die
Kinder den Umgang mit Tieren pflegen: vom Meerschweinchen bis zur
Ziege. «Die Kinder dürfen beim Füttern und Pflegen der Tiere helfen»,
gibt Dubs einen Einblick in nur einige der Tätigkeiten in der Kita Murmeli. Eine weitere Besonderheit ist,
dass Claudia Dubs für die Krippenkinder Kinderyoga anbietet. «Wir
nehmen Kinder von sechs bis sechs,
von sechs Monaten bis sechs Jahren
auf», sagt die Krippenleiterin. «Ab
August haben wir wieder Plätze, auf
die Woche verteilt insgesamt zehn.»
Infos: www.kita-murmeli.ch. (phs.)
ren Eltern, die unter 40 000 Franken
verdienen, 80 Prozent niedrigere Kosten haben. 20 Prozent der Kosten müssen die Familien in jedem Fall selbst
tragen. Denjenigen Familien, die mehrere Kinder in einer Krippe haben,
wird zusätzlich ein Geschwisterrabatt
gewährt.
Insgesamt 40 Prozent der betreuten Küsnachter Kinder kommen zurzeit in den Genuss von Subventionen.
Dabei sind die Familien, die hohe Subventionen erhalten, leicht in der Überzahl: Während 23 Kinder mit Subventionen in der Höhe von 10 bis 45 Prozent unterstützt werden, werden bei
27 Kindern den Familien 50 bis 80
Prozent der Kosten erstattet. Pro Tag
kostet ein nicht subventionierter Platz
in Küsnacht je nach Krippe für Kinder
unter 18 Monaten 140 bis 150 Franken sowie für Kinder ab 18 Monaten
120 bis 130 Franken.
Krippe im Hüttengraben geplant
«Sämtliche von der Gemeinde subventionierten Küsnachter Kinderkrippen
müssen einen hohen Qualitätsstandard
gewährleisten. Dies zu kontrollieren,
ist aufwendig und erfordert Spezialwissen und Erfahrung», erklärt Niederöst, welche Krippen überhaupt subventionierte Plätze anbieten. «Voraussetzung dafür, dass den Kinderkrippen
von der Gemeinde Subventionen ausgerichtet werden, ist, dass sie über eine gültige Bewilligung des Kantonalen
Amts für Jugend- und Berufsberatung
(AJB) verfügen. Würde diese z.B. wegen erheblicher Mängel entzogen, so
würde die Gemeinde in der Folge keine Subventionen mehr ausrichten», erklärt die Abteilungsleiterin des Ressorts Gesellschaft. Das AJB kontrolliert
den Betrieb und die Qualität der Küsnachter Kinderkrippen regelmässig,
mindestens alle zwei Jahre.
«Die Gemeinde verzichtet bei der
Liegenschaft der Kinderkrippe Heslibach auf einen Gewinn durch die Liegenschaft und unterhält das Gebäude
und den Umschwung», erläutert Niederöst die weitergehende Unterstützung der Gemeinde Küsnacht für Krippen und ergänzt: «Ausserdem ist die
Gemeinde bestrebt, möglichen Krippenanbietern mit möglichst unkomplizierten Administrationsverfahren entgegenzukommen.»
Nachdem es derzeit Krippen im
Goldbach, in Heslibach, im Eigenheimquartier und in der Nähe des Küsnachter Horns gibt, soll mit der Fertigstellung der Überbauung Hüttengraben
eine weitere Krippe auf der Allmend
entstehen. «Auf Anregung der Gemeinde sind Räumlichkeiten für eine Krippe
reserviert», erklärt Niederöst. Zurzeit
prüft ein privater Anbieter, im Hüttengraben eine Krippe mit voraussichtlich
zwölf Plätzen zu eröffnen.
Im Küsnachterberg und in Itschnach gibt es keine Kinderkrippe. Die
Förchler Kinderkrippe Arenenberg
musste letztes Jahr den Betrieb aufgeben, wobei Krippenleiterin Claudia
Dubs vor Kurzem eine neue Kindertagesstätte auf der Mauremer Forch (siehe Box) eröffnet hat. Zur Frage, ob es
in Itschnach in absehbarer Zeit eine
kommunale Krippe geben wird, äussert sich Niederöst folgendermassen:
«Grundsätzlich sieht die Gemeinde
nicht vor, das gemeindeeigene Angebot
an Krippenplätzen auszubauen, da es
heute – im Gegensatz zu früher – einen
Markt von guten privaten Krippenbetreibern gibt.» Jedoch sei die Gemeinde bestrebt, eine hohe Standortattraktivität für private Krippenbetreiber zu
gewährleisten, ergänzt sie mit Hinweis
auf den Hüttengraben.
Am 30. Mai von 10 bis 16 Uhr ist Eröffnungsfeier mit vielen Attraktionen in der
Kita Life. Einladungen erhältlich in der Kita Life, Rudolf-Brunner-Str. 4, Küsnacht,
www.kita-life.ch.
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Küsnachter
Nr. 20
14. Mai 2015
Stadt Zürich
AKTUELL
Nr. 20
14. Mai 2015
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Eine Flugshow zu Mozarts «Nachtmusik»
Laser, Musik, Rauch, Licht:
Auch der Zirkus Knie setzt
auf Innovationen. Beim
diesjährigen Programm
«Phénoménal» zeigt sich
aber: Vor allem die klassischen Nummern begeistern.
Daniel Jaggi
Die ältere Dame in der ersten Reihe
sitzt bequem in ihrem Rollator. Der
Rücken vertrage die Klappstühle nicht
mehr, erzählt sie in der Pause. Davor
und danach gestikuliert sie regelmässig wie wild mit den Händen, schlägt
sie über dem Kopf zusammen, hält
sie für Momente angstvoll vor die Augen oder klatscht erleichtert. «Phénoménal», so der Name des diesjährigen Knie-Programms spielt sich vor
allem in der Luft ab: Schleuderbrett,
Luftakrobatik, koreanische Wippe,
russischer Barren, Pole-Akrobatik. Es
sind vor allem die klassischen Nummern, die im Premierenpublikum zu
begeisterndem Applaus führen. Und
es ist das Wissen darum, dass mangels Fangnetz schnell etwas passieren
könnte, das dem Publikum bei vielen
Sprüngen den Atem stocken lässt. So
erstaunt es nicht, dass das ZirkusTheater Bingo nur mässigen Applaus
erhielt. Es hat unter anderem mit einer grünen Laser-Show moderne Akzente gesetzt.
Höhepunkt kommt zum Schluss
Akrobatischer Höhepunkt und Programmschlusspunkt ist die russische
«Troupe Sokolov». In üppigen Opernkostümen vollführen sie zu Mozarts
Nachtmusik wahrlich nie Gesehenes.
Mit Sprüngen vom Schleuderbrett –
jeder spektakulärer als der zuvor gezeigte, werden die Artisten immer höher unters Chapiteau geschleudert.
Um das Publikum zu begeistern,
das zeigte sich an der Premiere sehr
Ivan Frédéric Knie bezauberte mit
seinem Ritt junge Frauen.
Klassische Jonglage.
Viel Poesie im Zirkus Knie: Farbiges Licht und «fliegende» Artistinnen und Artisten.
deutlich, braucht es aber keineswegs
eine aufwendig inszenierte Show.
Bauchredner Willer Nicolodi mit seiner vorlauten Puppe Josellito oder
Jongleur Mario Berousek überzeugen
durch ihr Können. Berousek, schlicht
in Schwarz gekleidet, wirbelt im grellen Scheinwerferlicht seine Keulen
wie Propeller durch die Luft. Und
auch die Äquilibristik-Nummer muss
nicht noch in Schnickschank verpackt
werden. Die drei Akrobatinnen überzeugen allein durch das Gezeigte.
Fester Bestandteil im Knie-Programm sind die Pferde- und Elefan-
tennummern. Sie erfüllen auch dieses
Jahr die Erwartungen der Besucher.
Übertroffen hat sie einzig Franco Knie
jun. Er schafft es, einen Elefanten unter einem auf zwei Podien stehenden
Alttier durchkriechen zu lassen. Knie
bleibt also Knie. Nicht ganz. Denn
Zirkus ist auch Arbeit. Und wie hinter
den Kulissen gearbeitet wird, erklärt
Fredy Knie an vier jungen Andalusier-Pferden, die seit einem Jahr im
Knie sind. Die Nummer ist eigentlich
keine, es ist mehr ein Blick ins Pferdetraining, ein eindrücklicher allerdings: Ein forderndes «en arrière»,
Mit 9153 Untersuchungsgeschäften weist das Jahr 2014 gegenüber
dem Vorjahr eine Zunahme von 5,2
Prozent auf. Für die 4152 verurteilten Jugendlichen wurden von den
Jugendanwaltschaften und Jugendgerichten insgesamt 115 Schutzmassnahmen und 4070 Strafen ausgesprochen. Die Jugendgerichte ordneten 18 stationäre Schutzmassnahmen
an. Zudem verhängten die Jugendan-
waltschaften und die Jugendgerichte
96 ambulante Schutzmassnahmen.
Als Strafen wurden 2361 Verweise,
1002 persönliche Leistungen, 575
Bussen und 112 Freiheitsentzüge
ausgesprochen. Von den 4152 Jugendlichen, die schuldig gesprochen
oder mit Anklage an die Jugendgerichte zur Beurteilung überwiesen
wurden, waren 3095 männlich und
1057 weiblich. (pm.)
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Erbschafts- und Schenkungssteuerinitiative:
Verlierer können auch Mieter sein!
Erbschaften und Schenkungen über
einen gewissen Freibetrag sollen unabhängig vom Verwandtschaftsgrad
besteuert werden. Die erheblichen
Wertsteigerungen der Liegenschaften
verschärfen die Situation insbesondere für Nachkommen. Oft ist der gesamte Wert der Erbschaft in Liegenschaften gebunden.
Verfügen Nachkommen nicht über
ausreichend Liquidität, oder können
sie keine Hypothek aufnehmen beziehungsweise eine bestehende nicht erhöhen, um die Erbschaftssteuer zu
begleichen, führt dies zwangsläufig
zum Verkauf der Liegenschaft. Dies
kann auch Mieterinnen und Mieter
treffen, wenn sie etwa Eigentümerinnen oder Eigentümer einer Ferien-
wohnung oder eines kleinen Ferienhäuschens sind. Auch sie könnten gezwungen sein, ihr Eigentum zu verkaufen, um die Erbschaftsteuer bezahlen zu können.
Können die Erben die anfallende
Steuer hingegen entrichten, verfügen
sie danach – ohne sich neu zu verschulden – meist nicht mehr über die
nötigen Mittel, um die Liegenschaften
zu unterhalten und energetisch zu
sanieren. Damit nimmt die Qualität
der Liegenschaften ab und die Energiewende wird wesentlich verzögert.
Albert Leiser, Direktor,
Hauseigentümerverband Zürich
Albert Leiser.
Foto: zvg.
Keiner zu klein, ein Knie zu sein
Viel Sympathien geniessen auch dieses Jahr die Knie-Kinder. Allen voran
Chanel Marie, Tochter von Géraldine
Knie. Die Vierjährige gab letztes Jahr
ihr Manegendebüt. Nach über 350
Vorstellungen tritt sie nun auf dem
Rücken eines Zwergponys routiniert
auf und bedankt sich jeweils mit tie-
fen Verbeugungen für den Applaus.
Mit dabei ist auch der achtjährige
Chris Rui, der zusammen mit seinen
Eltern Franco Knie jun. und Linna
Knie-Sun sowie drei Elefantenkühen
auftritt. Der zwölfjährige Ivan Frédéric präsentiert die Hohe Schule, den
schwierigsten Grad der klassischen
Reitkunst. Besonders herzig: Am
Sonntag, am Muttertag, überreichen
Ivan Frédéric und Chanel ihrer Mutter ein Herz aus roten Rosen.
Der Circus Knie gastiert noch bis am 7.
Juni auf dem Sechseläutenplatz in Zürich.
Mehr unter www.knie.ch.
Kapazitätsengpässe beheben
Jugendkriminalität ist rückläufig
Die Gesamtzahl der im Jahr 2014 bei
den Jugendanwaltschaften des Kantons Zürich eingegangenen Fälle hat
gegenüber dem Vorjahr leicht um 5
Prozent zugenommen. Entgegen dieser Zunahme hat die Anzahl der Jugendlichen, gegen die wegen einer
Gewaltstraftat an die Jugendanwaltschaften rapportiert wurde, gegenüber dem Vorjahr erneut um rund 7
Prozent abgenommen.
und die Pferde gehen rückwärts. Fredy Knie jun. zeigt die Grundgangarten
Schritt, Trab und Galopp, korrigiert,
wo nötig, und greift zur Belohnung
immer wieder in die Jackettasche.
Fotos: Andreas J. Minor
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Telefon 044 487 17 71
Das Kapitel Verkehr des kantonalen
Richtplans wird derzeit einer Teilrevision unterzogen, wie der Kanton
Zürich mitteilt. Gestützt auf die Einwendungen zur öffentlichen Auflage
wurden die Richtplandokumente
überarbeitet.
Der
Regierungsrat
überweist nun die Vorlage an den
Kantonsrat.
Gegenstand der Teilrevision sind
fünf Vorhaben, von denen drei das
Hochleistungsstrassennetz betreffen.
Es sind dies die neue Linienführung
der Glattalautobahn, der darauf abgestimmte Ausbau der A1 zwischen
der Verzweigung Baltenswil und dem
Autobahnanschluss Winterthur-Töss,
die Linienführung der Oberlandautobahn und die Erschliessungsstrasse
in Neuhegi-Grüze in der Stadt Winterthur. Das fünfte Vorhaben betrifft
ein Depot. (pd.)
Arbeitslosigkeit nimmt leicht ab
Die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich sank im April aus saisonalen
Gründen von 3,6 auf 3,5 Prozent, wie
der Kanton mitteilt. Rückgänge in
den Wirtschaftszweigen Bau, bei den
temporären Arbeitskräften sowie im
Garten- und Landschaftsbau haben
hauptsächlich zu dieser Entwicklung
beigetragen. Um diese saisonalen Effekte bereinigt, stieg die Arbeitslosigkeit hingegen leicht an.
Ende April 2015 waren insgesamt
27 654 Personen bei den Regionalen
Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des
Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 673 weniger als im Vormonat.
Saisonbereinigt stieg die Arbeitslosigkeit um rund 270 Personen. Mehr
konjunkturell bedingte Arbeitslose
verzeichneten im April vor allem die
Industrie und der Grosshandel. In
diesen Wirtschaftszweigen dürfte der
Währungseffekt bereits erste Wirkungen zeigen, sei es über Entlassungen
oder eine stärkere Zurückhaltung bei
neuen Einstellungen. In Teilen der Industrie könnte zudem die schwächere Baukonjunktur ebenfalls zu negativen Auswirkungen führen. Im Detailhandel sinkt die Arbeitslosigkeit in
der Regel im Frühling, was in diesem
Jahr allerdings bisher noch nicht geschehen ist.
Die Anzahl von durch Entlassungen grösseren Ausmasses bedrohten
Personen hat in den letzten Monaten
zugenommen. In den ersten vier Monaten des Jahres waren insgesamt
1762 Personen von einer Massenentlassung bedroht. Allgemein kann gesagt werden, dass sich auf dem Arbeitsmarkt die Auswirkungen der
Frankenstärke
langsam
zeigen.
Trotzdem gehen aktuelle Prognosen
nicht davon aus, dass der Kanton Zürich in den kommenden Monaten in
eine Rezession abgleiten wird, teilt
der Kanton mit. (pd.)
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Stadt Zürich
Nr. 20
14. Mai 2015
AU TO M O B I L
Subaru Impreza mit neuem Motor
Kraftentfaltung und einen moderaten
Verbrauch aus.
Die Kompaktklasse hat bei
Subaru grosse Bedeutung.
Seit 22 Jahren ist die Marke
hier durch den Impreza vertreten, der bis heute in der
Schweiz über 45 000 Käufer
gefunden hat.
Da die Ansprüche an das C-Segment
sehr vielschichtig geworden sind,
werden sie heute von Subaru mit drei
Modellen abgedeckt: Der kompakte
Impreza AWD und der XV AWD decken als trendige, aber auch praktische Automobile die Wünsche breiter
Käuferschichten ab. Sportliche Fahrer fühlen sich vom WRX STI mit seinen Rallye-Genen angesprochen.
Trotz ihres sehr unterschiedlichen
Charakters verfügen alle drei über
markentypische Merkmale wie symmetrischen Allradantrieb, Boxermotor und Fahrvergnügen.
Bestnote beim Crashtest
Obwohl als typisches Einsteigermodell in die Subaru-Allradwelt konzipiert, macht der Impreza AWD in
dieser Hinsicht keine Ausnahme. Das
Neuer Honda HR-V
kommt im Sommer
Impreza ist sparsam unterwegs
Subaru Impreza AWD: Neu gibts ihn mit 2-Liter-Benzin-Boxermotor. F: zvg.
schlanke, muskulöse Styling verleiht
ihm sportliche Eleganz, ohne Nutzwerte wie bequemes Ein- und Aussteigen oder Übersichtlichkeit kurzlebigen Modetrends zu opfern. Durch
die Kombination von knappen Überhängen mit einem grossen Achsabstand sind die Insassen bequem
aufgehoben, der kompakte Impreza
AWD bleibt aber selbst im dichten
Stadtverkehr ausgesprochen handlich. Mit der Maximalnote von fünf
Sternen beim unerbittlichen Euro-
NCAP-Crashtest hat das hinsichtlich
Karosserie baugleiche Schwestermodell XV AWD zudem sein hohes Niveau an passiver Sicherheit eindrücklich unter Beweis gestellt.
Beschränkte sich das Motorenangebot bisher auf einen 1600er-Motor
mit 114 PS, so gibt es den Impreza
AWD künftig auch als stärkere Zweiliter-Variante. Die beiden Benziner
entsprechen der jüngsten Boxergeneration und zeichnen sich durch ein
spontanes Ansprechen, homogene
Bereits dem 1,6-Liter mangelt es
nicht an Spritzigkeit, und mit dem
150 PS starken, vom XV AWD her bekannten, hubraumstärkeren Triebwerk erfüllt der kompakte Allradler
noch höhere Ansprüche an Dynamik,
ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben muss; genehmigt sich
doch auch der Zweiliter im Schnitt
bloss 6,5 l/100 km (Modell: 2.0i
Swiss Sport mit Lineartronic).
Als Kraftübertragung hat man bei
beiden Motoren die Wahl zwischen
Handschaltung (2x5-Gang-Dual-Range-Getriebe für den 1.6, sechs Vorwärtsgänge für den 2.0) oder Lineartronic-Automatik (mit manuellem
Modus für den 2.0). Die Preise starten bei 22 900 Franken (1.6i AWD
Swiss one mit manuellem Getriebe)
und bei 28 950 Franken (2.0i AWD
Swiss Sport).
Subaru ist der weltgrösste Hersteller von allradgetriebenen Personenwagen. Die Marke gehört zum japanischen Konzern Fuji Heavy Industries. (zb.)
Renault macht Espace zum Lifestyle-Van
kurrenz des neuen Espace. Nicht etwa VW Sharan oder Ford Galaxy
werden da genannt, es wird vollmundig mit BMW X5, Mercedes-Benz
MKlasse, Audi Q5 oder Volvo XC90
verglichen. Zumindest bei der Innenraumgestaltung und der Ausstattung
dürfen sie das getrost.
Die Antriebspalette umfasst derzeit einen 2-Liter-Turbobenziner mit
200 PS mit Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sowie einen 1,6Liter-Diesel in zwei Leistungsstufen;
eine relevante Variante mit 160 PS
und Sechs-Gang-DSG sowie eine Version mit 130 PS und Handschaltung,
die hierzulande aber kaum jemand
kaufen wird.
Einem erfolgreichen Konzept den Rücken zu kehren
ist mutig. Oder doch leichtsinnig?
Dave Schneider
Renault bringt den Van Espace in der
fünften Generation nämlich nicht
mehr als reinen Van. Das eröffnet
Möglichkeiten, könnte aber einige vor
den Kopf stossen.
Never change a running system,
sagt ein Sprichwort. Ändere nie, was
funktioniert. Renault scheint von dieser Weisheit nicht viel zu halten, was
die Franzosen verschiedentlich anhand mehr oder weniger radikaler
Umstellungen ihrer Baureihen bewiesen haben. Und sie tun es erneut,
beim Flaggschiff Espace. Ganz schön
wagemutig.
Espace wird zum Crossover
Das Monospace-Format wurde kurzerhand mit einem trendigen SUV gekreuzt, und heraus kam ein noch
trendigerer Crossover; eine Kreuzung
von Mischformen, quasi. Das sieht
gut aus, richtig gut. Und fühlt sich
auch gut an, eigentlich. Doch drängt
sich während der ersten Probefahrten durch Südfrankreich stetig die
Frage auf: Pourquoi? Wieso muss der
Espace nun ein Crossover sein, wo
Renault-Nissan doch schon eine ganze Reihe solcher Modelle im Angebot
hat? Design-Chef Anthony Lo beantwortet uns die Frage im Gespräch
mit der schwammigen Begründung,
die Kunden würden heute eben einen
Crossover wollen. Das müssen wir
wohl so stehen lassen.
Nicht nur das Konzept, auch das
Design wurde damit einhergehend
stark verändert. Nach einem Espace
sieht das nicht mehr aus, aber modern, auffallend und attraktiv alleweil. Der Neue hat vier Zentimeter
mehr Bodenfreiheit als der Vorgänger, riesige, bis 20 Zoll grosse Räder,
breite Schultern, eine wuchtige Front
und, heute scheinbar unverzichtbar,
eine zum Heck hin abfallende Dachlinie. Was natürlich Sportlichkeit suggerieren soll. Mit seinem frischen
Look hat der Franzose das Potenzial,
sich neue Freunde anzulächeln.
Treue Espace-Fahrer dürften sich je-
Kein Sportler
Der neue Renault Espace ist zum Glück so variabel wie früher geblieben.
doch vor den Kopf gestossen fühlen.
Denn die Konzeptumstellung wirkt
sich freilich auf den Innenraum aus.
Da mögen die PR-Verantwortlichen
noch so loben, dass die Kniefreiheit
in der ersten und zweiten Sitzreihe
um vier Zentimeter gewachsen sei –
das von allen bisherigen Espace-Generationen bekannte, herausragende
Raumgefühl kommt im Neuen nicht
auf. Da helfen auch die Glaseinsätze
in den A-Säulen und das (in der Topvariante Initiale Paris) riesige Glasdach nicht weiter.
Innenraum sehr variabel nutzbar
Zweifellos gelungen ist die Variabilität des Innenraums, vor allem wegen
der einfachen Handhabung. Die drei
Sitze der zweiten Reihe lassen sich
einzeln verschieben und zusammen
mit den beiden der dritten Reihe auf
Tastendruck automatisch im Fahrzeugboden versenken, fernbedienbar
entweder vom Kofferraum aus via
Bedientasten oder im Cockpit per
Touchscreen. Und zwar jeder Sitz
einzeln oder alle auf einmal, wobei
diese dann eindrucksvoll dominoartig
der Reihe nach umkippen. Ist alles
umgeklappt, was geht, entsteht eine
ebene, grosse, aber nicht riesige Ladefläche. Das Kofferraumvolumen
variiert zwischen 247 Litern mit sie-
ben Sitzen und 2101 Litern mit zwei
Plätzen.
In der zweiten Reihe sitzt man
gut, aber nicht feudal; der Winkel für
die Beine ist ziemlich gross, Langbeiner sollten sich um einen Platz im
Cockpit bemühen.
Die hinterste Reihe ist nur Kindern zuzumuten. Das Prunkstück des
neuen Espace ist aber das Cockpit.
Auch hier wurde radikal umgestellt –
und das durchaus erfolgreich. Ins
Auge sticht sofort die lang gezogene,
elegant geschwungene, fast freischwebende Mittelkonsole, die von
einem
grossen,
hochformatigen
Touchscreen gekrönt wird. Das hat
Renault bei Tesla und McLaren abgeschaut, was aber nicht als Kritik zu
verstehen ist. Ein eleganter Wählhebel für das Getriebe, ein haptisch angenehmer Dreh-Drück-Knauf für die
Bedienung des Infotainmentsystems,
stilvolle Regler für die Klimaanlage –
die Kommandozentrale des Espace
kann absolut mit den dicken Fischen
im Premiumteich mithalten. Das
kann auch die Bose-Soundanlage mit
Geräuschunterdrückung sowie das
feine Nappaleder der Topvariante Initiale Paris.
In diesem Bereich, also im Umfeld
der Premiumstrassengeländewagen,
sieht Renault übrigens auch die Kon-
Im Fahrbetrieb haben sowohl der
stärkere Diesel als auch der Benziner
keinen Anlass zu kritischen Worten
gegeben. Der etwas bissigere Turbobenziner ist die Wahl für sportlich
orientierte Lenker, der Diesel für entspannte Vielfahrer. Wobei Letztere im
neuen Espace deutlich besser aufgehoben sind: Der Franzose ist nämlich
alles andere als sportlich.
Zwar ermöglicht das neue System
Multi Sense die individuelle Einstellung von Dämpfern, Getriebe, Lenkung und Weiterem mehr. Doch auch
im Sportmodus lädt der Franzose
nicht zur Kurvenhatz ein. Er ist betont komfortabel abgestimmt und
schaukelt in schnellen Kurvenwechsel gehörig. Die Allradlenkung hilft
zwar mit, die Stabilität in schneller
Kurvenfahrt zu erhöhen, während in
langsamem Tempo die Hinterräder
gegenläufig mitlenken, was die Wendigkeit spürbar verbessert. Doch das
Territorium des neuen Espace sind
eindeutig lange Autobahnpassagen
und breite, gerade Landstrassen.
Hier kann der Fronttriebler seine
Stärken ausspielen. Allradantrieb
gibt es übrigens nicht, auch wenn
das Design es suggerieren mag.
Der Preis schliesslich erscheint
durchaus fair: Ab 41 200 Franken
kostet die gut ausgestattete Variante
Intens, ab 52 400 Franken die feudale Version Initiale Paris. Das Lockangebot Life ab 37 500 Franken wird
hierzulande nur eine Statistenrolle
spielen. Die Markteinführung in der
Schweiz beginnt im Mai.
Honda bringt die neue Generation
des HR-V als «Urban-SUV». Das neue
Modell wird wahlweise mit einem
1,6-Liter-Dieselmotor mit 120 PS
oder einem 1,5-Liter-Benziner mit
130 PS angeboten, die beide der Antriebsgeneration Earth Dreams Technology von Honda entstammen. In
Kombination mit einem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe soll der Selbstzünder mit 4 Litern auf 100 Kilometer auskommen.
Im Innern sollen hochwertige Materialien, das Infotainmentsystem
Honda Connect und ein gutes Platzangebot überzeugen. Der Kofferraum
fasst 453 Liter, mit umgeklappten
Rücksitzen finden bis 1026 Liter
Platz. Weitere Einzelheiten und Preisinformationen werden erst kurz vor
der Markteinführung des HR-V im
Sommer bekannt gegeben. (zb.)
«Urban SUV»: Honda HR-V.
Foto: zvg.
AUTONEWS
Suzuki
Der neue Suzuki Vitara erhielt als
erstes Kompakt-SUV im EuroNCAP-Test in allen vier Kategorien – Insassensicherheit, Kindersicherheit, Fussgängerschutz und
Sicherheitsassistenzsysteme – die
Bestnote von fünf Sternen.
Renault
Mit der Markteinführung des
neuen Espace (siehe Artikel auf
dieser Seite) hat Renault sich einen neuen Markenslogan spendiert. Mit «Renault – Passion for
Life» sollen die Produktqualität
sowie die Attraktivität der Fahrzeuge hervorgehoben werden.
Lexus
Der Lexus RX war das erste SUV
mit Hybridantrieb. Nun wurde
die neue Generation vorgestellt.
Diese wird ausser als Hybridvariante auch als Version mit 2-Liter-Turbobenzinmotor angeboten
werden, mit 228 PS und Sechsstufenautomat.
Opel
Opel hat den Adam bereits als
rustikalen Rocks und als sportlichen S lanciert; nun folgt die
Kombination daraus, der Opel
Adam Rocks S. Mit einem Sechsganggetriebe mit kurzen Schaltwegen soll der Spurt auf Tempo
100 in 8,5 Sekunden erfolgen,
der Normverbrauch beträgt 5,9
Liter auf 100 Kilometer.
Audi
Audi erweitert die Motorenpalette
für den TT. Ab Juli sind Coupé
und Roadster als Version 1.8
TFSI erhältlich. Der direkt einspritzende
Vierzylinder-Turbobenziner leistet 180 PS und generiert ein maximales Drehmoment
von 250 Newtonmetern. Damit
beschleunigt der TT mit in 6,9
auf Tempo 100.
Stadt Zürich
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
PR-Unternehmer Christoph Richterich, Cornelia Harder, CEO FCB Zürich,
FC Basel-Präsident und Rechtsanwalt Bernhard Heusler (v.l.).
Almanach mit Fragezeichen
Die mit Spannung erwartete Neuauflage des «Swiss Who’s Who» (470
Franken) wurde im «Baur au Lac»
gefeiert. 700 Porträts enthält der leinengebundene, rote Almanach. Das
Gremium von sieben Personen um
den Genfer Verleger Edouard Gueudet, das die finale Auswahl getroffen
hat, bleibt geheim.
Im Buch findet neben dem Verleger auch Unternehmer Christoph
Richterich
Erwähnung,
dessen
Agentur die PR für die neu aufgelegte
Martin Naville, CEO
Swiss-American Chamber of Commerce.
«Bauchpinsler-Bibel» macht. Die lustige Bezeichnung stammt von einem
Vernissage-Gast, der meinte, dass
man sich schon ein wenig wichtig
nehmen dürfe, wenn man drin sei.
Aber eben: Wie kams zur Auswahl?
Die Antworten bleiben kryptisch. Denise Biellmann freut sich jedenfalls,
dass sie ein Gratisexemplar kriegt.
Und g&g-Moderator Salar Bahrampoori folgerte: «Braucht die Schweiz
ein solches Buch? Ganz ehrlich, ich
weiss es nicht!»
Biellmann in der
«World Figure Skating Hall of Fame».
Gastgeber Wilhelm Luxem, «Baur au
Lac», Starkoch Anton Mosimann (r.).
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Nr. 20
14. Mai 2015
13
Schönheits-Party bei Jelmoli
Dass sich durchaus auch Männer für
eine «Beauty Night» interessieren, bewiesen die anwesenden Herren der
Schöpfung. Schauspieler, Texter und
Buchautor Helmi Sigg, der im Herbst
wieder zwei Hotelkrimis aus Zürich
herausbringen wird, genoss die gesunden Häppchen zum Champagner.
Multitalent Sigg unterhielt sich prächtig mit dem ehemaligen Gemeinderat
Lukas Apafi und FDP-Kantonsrat Daniel Schwab. Allerdings nicht über
Schönheitscremes und Antifalten-Produkte, sondern über Politik.
Socialite Shawne Fielding war,
wie stets, bestens gelaunt, sah blendend aus und scherzte mit der Starvisagistin von Dior, die sich kurz und
bündig «Mitzi» nennt. Joiz-Moderatorin Alexandra Maurer moderierte
diverse Showeinlagen mit anschaulichen Tipps zu den neusten SommerLooks oder über Make-up. Unter anderem mit dem international bekannten Matthew Tyler von Tom Ford.
Auch führte sie einen sogenannten
Duft-Talk mit Sylvaine Delacourte
Directrice von Guerlain. Interessant
war auch der Food-Talk mit Bloggerin Sandra Mikhail. Denn die richtige Ernährung macht schön von innen
her. Dass Ernährung ebenso wichtig
ist wie Hautpflege, ist sich auch die
hübsche Sandra Vollenwyder, Tochter des ehemaligen Stadtrats Vollenwyder, bewusst. Sie besuchte den Anlass mit ihrer Chefin Barbara Higgs,
die am Schauspielhaus Zürich für
Fundraising und Development verantwortlich ist.
Entdecken konnte man auch das
funkelnde Make-up von Nars mit Ana
Albiol. Bei Bobbi Brown gabs eine
Lektion über Augenbrauenstyling.
Dermatologe Felix Bertram lud bei
Vivil zur Pflege «abseits des Herkömmlichen», und von Lancôme gab
es eine exklusive Vorlancierung eines
hypnotisierenden Mascaras. Unter
den Gästen herrschte eine super
Stimmung. Für Jelmoli-CEO Franco
Savastano war es ein durch und
durch gelungener Anlass.
Genossen den Abend (von links): Yvonne Hardy, Sandra Vassalli, Barbara
Frey-Curti und Dina Casparis.
Malerin Stephanie von Fürstenberg,
Werner Dirks, Alexandra Stalder (r.).
Sandra Vollenwyder, Barbara Higgs,
Ltg. Fundraising Schauspielhaus (r.).
Jetsetterin Vera Dillier kam in Begleitung ihrer Hunde (hier Manoi).
Dior-Starvisagistin Mitzi (l.) ist
befreundet mit Shawne Fielding.
Gerry Hofstetter: Lichtkünstler und Marketing-Unternehmer.
Kispi-Herzchirurgie-Chefarzt Michael Hübler, Samira Hübler, Ärztin.
Dabei: Autor Helmi Sigg (Mitte) mit Lukas Apafi und
Kantonsrat Daniel Schwab (r.).
Jelmoli-CEO Franco Savastano, PR-Lady
Bachenheimer, Raquel Marquard (r.).
Eliane
14
Küsnachter
Nr. 20
14. Mai 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Griechenlands
schwieriges Erbe
Um Griechenlands
wirtschaftliche Misere kommt seit
Monaten keine
Zeitung herum.
Es mag deshalb
befremden,
wenn wir nun einen Kriminalroman vorstellen, der in diesem Klima angesiedelt ist. Doch Petros
Markaris führt geschickt nicht nur
in die Alltagsprobleme ein, sondern beleuchtet auch die politische
Vergangenheit, welche die heutige
Korruption und Vetternwirtschaft
begünstigt haben. Im Mittelpunkt
steht bei Makaris einmal mehr die
charismatische Figur des Kommissars Kostas Charitos. Er untersucht den Tod des Deutschgriechen Andreas Makridis und trifft
dabei auf ein Bekennerschreiben
der Gruppe «Die Griechen der
fünfziger Jahre». Weitere Mordfälle folgen, und jedes Mal hinterlässt
die unbekannte Gruppierung die
gleiche Botschaft.
Kommissar Charitos muss nun
den Hintergrund der Gruppe herausfinden und nimmt uns damit
mit auf eine Reise in die politische
Vergangenheit des Landes. Die
Aufarbeitung der aktuellen Probleme gelingt Markaris einmal mehr
auf unterhaltsame und keineswegs
belehrende Art und Weise.
Petros Markaris: «Zurück auf Start. Ein Fall für
Kostas Charitos». Diogenes. 33.90 Franken.
Ein geheimnisvoller
Koffer
Wir kennen alle
die Situation, in
der man in letzter Minute noch
ein
Geburtstagsgeschenk
braucht. So ergeht es auch
der Hauptfigur Elias Ehrenwerth
im Roman «Weinhebers Koffer»
von Michael Bergmann. Nicht alltäglich ist es jedoch, seiner Freundin einen alten Lederkoffer in einem Trödelgeschäft zu kaufen,
auch wenn die Initialen L.W. sich
zufällig mit denjenigen der Beschenkten decken. Noch ungewöhnlicher dürfte sein, sich auf die
Suche des Vorbesitzers zu machen,
einem Dr. phil. Leonhard Weinheber aus Berlin-Wilmersdorf, dessen
Visitenkarte sich noch im Koffer
befand.
Ehrenwerth findet heraus, dass
es sich bei Weinheber um einen
Schriftsteller handelt, der 1939
Deutschland verlassen musste und
nach Israel abgereist ist. Dort hat
er allerdings das Schiff nie verlassen, und der Koffer wurde am Hafen von Jaffa gefunden. «Weinhebers Koffer» ist ein besonderer Roman. Auf nur 144 Seiten gelingt es
dem Autor, eindrücklich zu zeigen,
was es bedeutet, vertrieben zu
werden. Auch ruft er ein schwieriges Kapitel deutscher Geschichte in
Erinnerung.
Michel Bergmann: «Weinhebers Koffer». Edition Kattegat. 25.90 Franken.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Samstag, 16. Mai
7.47 Natur-und Vogelschutzverein Küsnacht: Ornithologische und botanische Exkursion an den Pfäffikersee. Thema: «Vögel im Feuchtgebiet, Flora am
Wegrand». Führung: Susi Huber, Präsidentin des
Natur- und Vogelschutzvereins Pfäffikon, Botaniker Andreas Fischer vom Natur-und Vogelschutzverein Küsnacht. Durchführung: bei jeder Witterung. Anmeldung: Klaus Kühnlein, 044 911 02
09, [email protected]. www.nvvk birdlife.ch. Bahnhof (Kiosk), Küsnacht.
15.00–17.00 Pianomusik: Mit Evelyne Kunz. Tertianum Residenz Zollikerberg (Restaurant Rondo),
Sennhofweg 23, Zollikerberg.
Sonntag, 17. Mai
15.00 Internationaler Museumstag: «Lebendige Traditionen – gestern, heute, morgen» ist das Thema
des diesjährigen Museumstags im Ortsmuseum
Zollikon – alles im Rahmen der Sonderausstellung «Vereint». Was vom Vereinsleben ins Archiv
gehört und was beim Archivieren beachtet werden muss, erzählen Dr. Anett Lütteken, Leiterin
Handschriftenabteilung, Zentralbibliothek Zürich,
und Rebekka Wyler, Mitarbeiterin Bereich Gemeindearchive, Staatsarchiv des Kantons Zürich.
Sie führen in die Praxis des Archivierens ein.
Ortsmuseum, Oberdorfstrasse 14, Zollikon.
17.00 Klassisches Klavierkonzert: Ein kommentiertes Konzert mit Einblicken ins Leben und Werk
Maurice Ravels. Wer kennt nicht den «Bolero»
von Maurice Ravel oder seine orchestrale Fassung des Klavierwerks «Bilder einer Ausstellung»
von Modest Mussorgski? Es sind zwei der populärsten Werke von Ravel, aber bei weitem nicht die
einzigen, die in den Konzertsälen gespielt werden.
Die äusserst talentierte junge Herrliberger Pianistin Nicole Loretan hat ihr Bachelorprojekt dazu genutzt, das Klavierkonzert G-Dur von Ravel näher
kennenzulernen und die Hintergründe des Werkes
und der Epoche zu erforschen. Türöffnung 16.30
Uhr, Tickets 30 Franken, mit Legi gratis. Anschliessend vom Lions Club Herrliberg offerierter
Apéro. Reformierte Kirche Meilen.
Montag, 18. Mai
18.30–20.30 Podiumsdiskussion: Essen ist in aller
Munde. Global beschäftigen uns prekäre Prognosen der Nahrungsmittelproduktion und damit
verbundene ökologische Risiken. Wie und was
wir essen definiert, wer wir sind, und gerne erfinden wir uns dabei auch wieder neu. Das Thema Essen wird im Forum Vogtei aufgegriffen mit
Appetit auf Kulturgeschichtliches, Zukunftsträchtiges, Modisches, Moral, Verstand und Gefühl.
Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Im Anschluss an die Diskussion offeriert der Verein Forum Vogtei einen Apéro. Türöffnung ab 18 Uhr.
Vogtei, Schulhausstrasse 49, Herrliberg. Der Eintritt ist kostenlos.
Mittwoch, 20. Mai
14.30 Evergreen Chörli Stans: Der Chor entführt in
die Jahre 1920 bis 1950: Alte Schlager und Melodien, Gesang und Show-Einlagen in nostalgischen
Kleidern. Anmeldung bis Montag unter: 044 391
50 20. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Hohfurenstrasse 1, Zollikerberg.
18.30–20.00 Informationsveranstaltung: «Wenn das
Herz Pausen macht». Referat: Reto Berli, Leitender
Arzt Innere Medizin und Kardiologie, Klinik für Innere Medizin Spital Zollikerberg. Gefühlte Pulspausen sind häufig und führen zu Verunsicherungen.
Wenn das Herz Pausen macht. Im Anschluss an
den Vortrag Apéro. Gleichzeitig beantwortet der
Referent Fragen. Der Anlass ist kostenlos und erfordert keine Anmeldung. Spital Zollikerberg,
Trichtenhauserstrasse 20, Zollikerberg.
19.15 Abschlusskonzert Streicherlager in Herrliberg:
Es spielen teilnehmende Schülerinnen und Schüler des Streicherlagers 2015 in Amden. Reformierte Kirche Herrliberg.
19.30 «Was ist Glück und wie öffne ich ihm die Türe?»: Wie definieren Sie Glück? Wie sehr prägt
unsere Sichtweise unser Glückserleben? Was die
Glücksforschung dazu sagt, weckt Lust, selbst
Einfluss zu nehmen – statt zu warten, dass das
Glück zu uns findet. Ria Eugster (Coach und Mediatorin) ermutigt die Zuhörer, aus einem Strauss
von Ideen auszuwählen und diese im Alltag auszuprobieren. Kontakt: Silke Korn, 044 914 20 45.
ohne Anmeldung, Eintritt frei. Reformiertes
Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5,
Küsnacht.
19.00 Ausstellung Python Gallery: Die Kunsthistorikerin Yvonne Türler (www.kunst-kontakt.ch)
führt durch die aktuelle Ausstellung «ROOTS» in
der «Python Gallery». Bernadette Gruber, Alex
Demarmels und Joeggu Hossmann, drei der acht
Künstler, werden unter anderem Fragen zu Technik, Motivation beim Arbeiten, Wahl der Motive
und Einbindung der Farbkompositionen beantworten. Das Gespräch dauert etwa 60 Minuten.
Beim anschliessenden Apéro beantworten die
Künstler gerne individuell Fragen der Besucher.
Anmeldung unter [email protected]. Python
Gallery, Dorfstrasse 2, Erlenbach.
Donnerstag, 21. Mai
19.45 Bücherfrühling: Daniela Binder, Buchhändlerin aus Winterthur, stellt in der Bibliothek Zollikerberg Frühjahrsneuheiten vor. Der Bücherfrühling präsentiert sich auch dieses Jahr wieder
bunt, die leidenschaftliche Leserin stellt einige
Neuerscheinungen aus dem vielfältigen Angebot
vor. Bibliothek Zollikerberg, Quartiertreff, Binzstrasse 10, Zollikerberg.
Art-Keramikausstellung von Sema Geyran
Die Küsnachterin Sema Geyran hat
ihre Keramikhäuser und Bilder dem
Frauenverein Küsnacht geschenkt,
damit der Erlös dieser Kunstwerke
für gemeinnützige Zwecke verwendet
werden kann. Die wunderschönen
und detailreich gestalteten Objekte
verzaubern – vom Haus Kemal Atatürks, über die Residenz von Lady
Montagu bis zu den «Swiss Houses»
aus dem Freilichtmuseum Ballenberg.
Diese Kunstobjekte wurden bei
über 1000 Grad gebrannt und können in Wintergärten oder auch in den
Garten gestellt werden. Die Ausstel-
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Eines der Kunstwerke.
F: zvg.
lung wird am 20. Mai unter Anwesenheit der Künstlerin in der Brockenstube eröffnet. (e.).
Brockenstube, Freihofstr. 20, Küsnacht.
Ab 20. Mai bis zu den Sommerferien, jeweils Mi 15–18.30 Uhr.
Küsnacht, St. Georg
7. Sonntag der Osterzeit
Samstag, 16. Mai
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 17. Mai
10.30 Eucharistiefeier
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 17. Mai
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 16. Mai
18.30 Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag, 17. Mai
10.00 Kirche: Gottesdienst
Pfr. Judith Wyss,
anschliessend Kirchenkaffee
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst
Pfr. Katharina Zellweger
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Philippa Schmidt (phs.),
Annina Just (aj.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Graffitikunst auf Paddle-Boards
«SUP ART» bezeichnet die Symbiose
des trendigen Sports Stand-up-Paddling (SUP) und Streetart. Unter diesem Titel erhalten neun ausgemusterten Boards der Schweizer Marke
Indiana SUP ein zweites Leben. Die
sorgfältig restaurierten und wassertauglich gemachten Boards werden
von
Streetartkünstlerinnen
und
-künstlern frei gestaltet.
Veredelung statt Entsorgung
«SUP ART» ist auch ein Nachhaltigkeitsprojekt: 10 Prozent der Einnahmen kommen der Surfrider Foundation zugute, die weltweit Ozeane,
Wellen und Strände schützt und reinigt. Und die ausgemusterten Boards,
die künstlerisch aufgewertet werden,
bleiben in einem neuen Kontext erhalten. Ob die Boards in ihrem zweiten Leben Räume schmücken oder
wieder als Wassersportobjekt eingesetzt werden, liegt dabei im Ermessen der Käufer. Auf Wunsch werden
die Boards nach der Ausstellung wasserfest laminiert. (pd.)
SUP ART. Vernissage: 16. Mai 16–22 Uhr.
Kunstschaffende anwesend. Jeweils Do
14–22 Uhr, Sa 13–16 Uhr. Finissage: 14.
Juni 10–17 Uhr. Galerie Vinc-End. General-Wille-Strasse 144, Feldmeilen.
Dieses Stück von Rips1 erinnert stark an ein Mosaik.
Künstlerin Elf bei der Arbeit.
Man ist, was man isst
Essen ist in aller Munde. Global beschäftigen uns prekäre Prognosen der
Nahrungsmittelproduktion und damit
verbundene ökologische Risiken. Lokal ist die Rede von kulinarischen
Trends (vegan oder paläolithisch?),
von gesunder und ethisch verantwortungsvoller Ernährung (aber bitte
nicht zu teuer!), von Technofood, vom
Dahinschwinden des Familientisches
und übergewichtigen Kindern, oder
von Spitzen- und Hobbyköchen, die
uns das Rüebli in ungewohnt keckem
Kleid vor die Nase halten.
Wie und was wir essen definiert,
wer wir sind, und gerne erfinden wir
uns dabei auch wieder neu. Das Thema Essen wollen wir im Forum Vogtei
aufgreifen – mit Appetit auf Kulturgeschichtliches, Zukunftsträchtiges, Modisches, Moral, Verstand und Gefühl.
Darf’s noch ein bisschen mehr sein?
Es diskutieren unter der Leitung
von Ladina Bezzola Lambert: Dr. sc.
Stephan Sigrist, Gründer und Leiter
Thinktank W.I.R.E.; Dr. phil. Rudolf
Trefzer, Historiker, Kulturanthropologe, Publizist; Nils Müller, Landwirt,
Gastronom, Jäger und Trainoffizier;
sowie Roland Wehrle, Gründer und
Geschäftsleiter der Restaurantkette
«not guilty», die sich dem gesunden
schnellen Essen verpflichtet hat. (pd.)
Podiumsdiskussion. Forum Vogtei, Schulhausstrasse 49, Herrliberg. 18. Mai, 18.30
Uhr. Anschliessend Apéro.
Die Kunst von MZOBCN ist sehr komplex.
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Fotos: zvg.
Nr. 20
14. Mai 2015
15
16
Küsnachter
Nr. 20
14. Mai 2015
AKTUELL
Ein bunter Ballettreigen verzaubert Küsnacht
Der Gegensatz hätte nicht
grösser sein können:
Während die Mädchen und
jungen Frauen zuerst die
klassischen Ballettübungen
vorführten, tanzten sie in
der zweiten Hälfte fantasievolle Choreografien unter
dem Motto «Was Kinder
mögen». Am Wochenende
zeigten 85 Tänzerinnen,
was sie in der Ballettschule
Küsnacht gelernt haben.
Philippa Schmidt
Es war schwer zu sagen, wer bei der
grossen Vorführung im katholischen
Pfarreizentrum nervöser war, die Eltern oder die Kinder. Grund dazu gab
es nicht, denn während die Grossen
schon mit ihrem beachtlichen Können überzeugten, bezauberten die
kleineren Ballett-Elevinnen mit spontaner Unbekümmertheit. Da huschte
auch einmal ein verschmitztes Lächeln übers Gesicht, und in einem
scheinbar unbeobachteten Moment
winkte das Töchterchen Mami und
Papi zu.
Manch eine erwachsene Zuschauerin mag sich in der ersten Stunde in
die eigene Kindheit zurückversetzt
gefühlt haben. Da gab es «Demipliés,» «Sautés» und «Jetés». Armund Fusspositionen wurden gezeigt –
es hat nur noch eine Ballettstange auf
der Bühne gefehlt. Doch auch wenn
manchem diese Klassiker nach den
Formvollendete Eleganz: Die 15-jährige Carmelia Steiner. Fotos: Marcel Corbisieri
Regeln der Royal Academy of Dance
streng erscheinen mögen, sind es genau sie, welche die puristische Eleganz des klassischen Balletts am besten zu vermitteln mögen.
Harlekine und Schmetterlinge
Spannend und erkenntnisreich war
es, die Entwicklung der Schülerinnen
auf der Bühne mitzuverfolgen: Wie
die Mädchen der Grad-3-Klasse die
Vorbereitungsübung zur Pirouette
zeigten, der Grad 5 die Pirouetten
noch etwas wackelig vorführte und
die bereits jungen Frauen der Intermediate Foundation bereits anmutige
Pirouetten drehten.
Nach der Pause ging es dann wesentlich peppiger und bunter weiter.
Die von Ballettschulleiterin Jeanette
Steiner choreografierten Stücke überzeugten mit Witz und viel Liebe zum
Detail. Neben der Tanzfreude der
Schülerinnen zwischen 4 und 16 Jahren taten die fantasievollen Kostüme
und Requisiten ihr Übriges. «Ich ha-
Von Pippi Langstrumpf inspiriert war die Choreografie von «Freche Mädchen».
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist das Kursschiff MS
Pfannenstiel aufgrund
böenartigen Winds mit dem
Prellpfahl des Stegs in Küsnacht kollidiert. Der Schaden am Bug soll nächste
Woche repariert werden.
gekommen.» Nächste Woche wird das
etwa 42 Meter lange und 7 Meter breite Schiff aus dem Wasser gehoben und
repariert. Dann wird sich zeigen, wie
teuer die Reparatur die ZSG zu stehen
kommen wird.
Nadine Golinelli
Am 18. April ereignete sich am Anlegesteg Küsnacht ein Schiffsunfall:
«Aufgrund des böenartigen Winds
stiess das Motorschiff Pfannenstiel
mit dem Bug an den Prellpfahl», erklärt Cornelia Hürlimann, Mediensprecherin der Zürcher Schifffahrtsgesellschaft (ZSG).
Wie hoch der Sachschaden am sogenannten Schanzkleid des Schiffs ist,
sei laut Hürlimann noch ungewiss.
Der Schaden sei jedoch vergleichbar
mit einem Blechschaden am Auto, be-
kommt», erklärte Jeanette Steiner
nach der Vorführung am Samstag ihre Choreografie.» Tatsächlich schaffte
sie es meisterhaft, die Stärke jedes
Kindes in den Vordergrund zu rücken
und ein grosses Ganzes zu erschaffen.
Schneewittchen war spitze
Schön war es zu sehen, wie die Grösseren den Kleinen halfen. Etwa Gina
Zehnder, welche die Schmetterlinge
anführte, oder Frederique van Heijst,
die als Kapitän ihre Matrosen immer
gut im Griff hatte.
Aber auch wenn sie alle bezauberten, eine stach doch besonders
deutlich heraus: Der Apfel fällt offensichtlich nicht weit vom Stamm, denn
Carmelia Steiner, die 15-jährige
Tochter von Jeanette Steiner, bezauberte sowohl in der ersten als auch in
der zweiten Hälfte mit einem Solo.
Insbesondere ihre Darstellung von
Schneewittchen erntete reichlich Applaus. Ausdrucksstark und elegant –
einfach märchenhaft, stellte sie die
Angebetete des Prinzen dar.
Dies war auch das einzige Stück,
in dem es hoch hinaus ging und Spitzentanz gezeigt wurde. Fast rührend
muteten die sieben Zwerge an: Putzig
mit Zipfelmütze, Schäufelchen, Leiterchen und Laterne sicherten sie das
Geleit von Schneewittchen.
Für dieses Gesamtpaket war der
überdimensionierte Blumenstrauss,
der Jeanette Steiner am Schluss
überreicht wurde, mehr als verdient.
Aber auch beim Schlussapplaus kam
jeder zur Geltung: Alle Tänzerinnen –
ob gross oder klein – erhielten ein
Blümchen.
Auch die Grundlagen wollen gelernt sein: Diese Schülerinnen zeigen Demi-pliés.
MS Pfannenstiel prallt gegen Prellpfahl
tont Hürlimann: «Nach einem Einparkunfall mit dem Auto ist dieses immer noch funktionstüchtig. Das Schiff
fährt derzeit wie gewohnt seine Route.
Einzig die Verkleidung der Pfannenstiel, das Schanzkleid, ist zu Schaden
be ein Thema gesucht, das den Kindern Spass macht», verrät Jeanette
Steiner, wie sie auf das Motto gekommen ist. Es sollte ein Thema mit einem roten Faden sein, so die frühere
Berufsballerina.
Und so tanzten Lollypops, Matrosen und «freche Mädchen» über die
Bühne. Es war eine Freude zu sehen,
wie die Mädchen des dritten Grades
im Stück «Freunde finden» genau die
Lebensphase, in der das Interesse
am anderen Geschlecht erwacht, darstellten – ob sie wohl die eigenen Erfahrungen zurate ziehen konnten?
Schmetterlinge
glitten
beinahe
schwerelos über die Bühne, während
Harlekine neckisch mit ihren Stöcken
aufstampften und Piraten temperamentvoll ihre Schwerter zückten.
Doch egal, wie sehr sich die fortgeschrittenen Tänzerinnen zur Musik
von «Pirates of the Caribbean» auch
mühten, Johnny Depp alias Jack
Sparrow herbeitanzen, es gelang ihnen nicht – umso mehr begeisterten
sie aber das Publikum.
Bei den lebenden und munter herumschwirrenden Konfettis fragte
sich der Zuschauer unweigerlich, ob
sich nun ein Konfettiregen oder doch
eher ein Konfettireigen über die Bühne ausbreitete. Abgeschlossen wurde
die Vorführung von der Nummer
«Verkleiden», in der die Grössten mit
raffinierten Schrittfolgen, Fliege, Hut
und Glitzer eine Reminiszenz an die
Variététänze ablieferten.
Auffallend waren liebevolle Details, etwa ein Satz Spielkarten, der
den Tänzerinnen keck in die Frisur
gesteckt worden war. «Mir ist es
wichtig, dass jedes Kind zur Geltung
So heil sieht der Bug der Pfannenstiel jetzt nicht mehr aus.
Foto: ZSG
NLB-Team von Aquastar verliert gegen Swiss U17
Trotz Ausfall des Stammgoalies von
Aquastar sah sich das Heimteam vor
dem Match schon als sichere Gewinner. Mit Peter Valko, dem Notfalltorhüter von Aquastar, war schnell ein zuverlässiger Ersatz gefunden, der (ohne
spezifisches Training!) schon mehrere
Male eine brillante Leistung zeigte. Die
eher schmächtig gebauten, unter-17jährigen Spieler vom gegnerischen
Team Swiss U17 erweckten keinen
furchteinflössenden Eindruck. Nach
nur wenigen Minuten aber bemerkte
Aquastar, dass diese Gegner keineswegs zu unterschätzen sind.
Am Anfang war es ein Abtasten
beider Mannschaften. Dann aber änderte sich die Spielweise drastisch:
Swiss U17 nutzte bald seinen schwimmerischen Vorteil aus, um einige Tore
zu erzielen. Die Konterangriffe gegen
Aquastar waren klar verschuldet durch
ungenaue Schüsse aufs Tor und natürlich durch ein Defizit, was die Sprintgeschwindigkeit anbelangte.
Im zweiten Viertel versuchte
Aquastar, den Konterangriffen entge-
genzuwirken. Trotz starker Defensivarbeit gelang es ihnen aber nicht, das
eigene Tor vor gegnerischen Bällen zu
bewahren. Nur ein Schuss findet sein
Ziel bei Aquastar, deren drei bei Swiss
U17. Es steht zur Halbzeit 4:8 für die
Gastmannschaft. Das dritte Viertel verlief aus Sicht der Heimmannschaft am
glücklichsten: Beide Teams schossen
fünf Tore, die Differenz blieb also
gleich. Hoffnung machte sich in den
Augen Aquastars breit, denn vier Tore
aufzuholen, war ein realistisches Ziel.
Jedoch tat sich eine neue Schwachstelle bei Aquastar auf: Dem gegnerischen
Team gelingen zu viele Direktschüsse
nach einem Foul ab fünf Metern. Im
letzten Viertel fand Aquastar keinen
Weg, die Vorstösse des gegnerischen
Teams zu vereiteln, so lautete der Endstand 11:19 für Swiss U17.
Patrick Wiech, Aquastar
NLB-Wasserball: Aquastar 1 - Swiss U17
11:19 (3:5, 1:3, 5:5, 2:6). Es spielten:
P. Valko (Tor), F. Rengel, K. Szasz (3), P.
Wiech (3), L. Balsam (1), A. Ferenczy, A.
Petrov (1), M. Carol (2).