A-wie Auftreten

Beratungsstelle Theaterpädagogik
A-wie Auftreten
Workshop im Rahmen der Fachtagung Von der Schule zum Beruf
«Jugendliche im Übergang begleiten»
Jugendliche in verschiedenen Situationen unterstützen und stärken:
Bewerbungs- und Vorstellungsgespräch, Telefonat, Schnupperlehre
Olten, 24. Oktober 2015
Leitung: Erich Slamanig, Dozent für Theaterpädagogik
Institut Weiterbildung und Beratung
Beratungsstelle Theaterpädagogik
Bahnhofstrasse 6
5210 Windisch
T +41 56 202 71 80
[email protected]
www.fhnw.ch
Theaterpädagogik
Theaterpädagogik beruht auf der Überlegung, dass in pädagogischen und soziokulturellen
Bereichen spielerisch-kreative Freiräume wichtiger sind denn je. In einem sozialen Umfeld, das
Spielmöglichkeiten und Spielfreude fördert, steht kreatives Handeln im Zentrum: das Sehen,
das Fühlen, das Denken in Zusammenhängen, die über die Alltagswelt hinausgehen.
Das Anwenden von Theaterpädagogik in einem pädagogischen oder sozialen Berufsfeld
erfordert in jedem Fall künstlerische, pädagogische und kommunikative Kompetenzen. Spielund Theaterprozesse wollen professionell begleitet sein, von Menschen, die eigene
Spielerfahrungen gesammelt haben und über eine entsprechend fundierte Weiterbildung
verfügen.
Theatralisches Darstellen als Kunst der Verwandlung und der Imagination bezieht die gesamte
Persönlichkeit in die Handlung mit ein. Angewandte Theaterpädagogik bietet neue kreative
Ansätze zur Verknüpfung von Körperbewusstsein und Wissensaneignung. Situatives
praktisches Erfahren trägt zur Entwicklung emotionaler Intelligenz und schöpferischer
ästhetischer Handlungsfähigkeit des Individuums bei. Eine zeitgemässe Pädagogik verlangt die
Auseinandersetzung mit bestehenden sowie die Entwicklung von neuen Lehr- und Lernformen.
Sie sucht Konzepte zur Entfaltung der Person, zur Gestaltung eines ganzheitlichen Unterrichts
und zur Entwicklung lernender Organisationen. Sie basiert auf dem Prinzip von Gruppenlernen
und Teamwork. Sie fördert einen flexiblen und kompatiblen Umgang mit dem Erfahrenen und
Erworbenen. Lernen wird als gemeinsame Suche verstanden, eigene Fragen zu stellen und
eigene Antworten zu finden.
Beschreibung Workshop
Stell dir vor, du stellst dich vor…
Ein Workshopangebot zur Auftrittskompetenz in Bewerbungssituationen
Die Situation der Stellensuche ist schwierig, die Konkurrenz gross, die Lehrstellen und
Schnuppertage knapp. Bewerbungsunterlagen werden in vielen Stunden zusammen mit den
Lehrpersonen gestaltet und vorbereitet – und wenn alles rund läuft, so kommt es zum
Vorstellungsgespräch.
Und dann sind die Schülerinnen und Schüler auf sich selbst gestellt, alleine gelassen und
oftmals ohne konkrete Hilfestellungen. Denn nun sind Selbstkompetenz, Umgangsformen,
Kommunikation und Auftrittskompetenz gefragt.
Der Workshop soll den Jugendlichen helfen, die eigene Wirkung bewusster wahrzunehmen und
die persönliche Auftrittskompetenz zu optimieren.
Zielsetzungen
Die Jugendlichen werden in ihrer Auftrittskompetenz gestärkt, sie erkennen den Unterschied
zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Sie gehen bewusster mit ihrer Präsenz um und
erhalten Anregungen im Bereich der Körpersprache und Atemtechnik.
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Der erste Eindruck
senden
Informationen
Zeichen
Codes
Signale
Empfangen
wirkt auf uns
lüsseln
entsch
Vorinformation: Wurde mir gesagt, habe ich gegooglet…
geschieht über Wahrnehmung: sehen, hören, riechen, tasten, schmecken
und führt zu:
Beschreibung: Weiss ich: Bart, Frau, Mann, Jeans, Brille, Farben…
Vermutungen / Interpretation (Ich denke, dass Du mutig/müde bist!)
abhängig von Erfahrungen, inneren Bildern, Wünschen, Projektionen,
Wissen…
Körperscan
• Mit geschlossenen Augen den Körper bewusst wahrnehmen.
• Es gibt kein Richtig oder Falsch – es gibt Möglichkeiten!
Bewusst gehen / stehen / sitzen
• Was nehme ich wahr? Was hat die Körperhaltung mit mir zu tun? Was
beobachte ich bei den anderen?
• Verschiedene Körperhaltungen ausprobieren und die Unterschiede wahrnehmen.
Persönlicher Stand – präsenter Stand
• Was nehme ich wahr? Was hat die Körperhaltung mit mir zu tun? Was
beobachte ich bei den anderen?
• Verschiedene Körperhaltungen ausprobieren und die Unterschiede wahrnehmen.
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Wie gestalte ich meine Auftritte?
Sprache: ganze Sätze, höflich, positiv und
bestimmt formulieren, konkrete Beispiele,
2/3 des Gesprächsanteils
Blickkontakt: herstellen, ein
ganzer Gedanke pro Person
Mimik: freundlich
und lebendig
Stimme: laut, deutlich
und lebendig
Gestik: Ruheposition in der
oberen Körperhälfte, Sprache
mit Gesten unterstützen
Körperhaltung: offen und aufrecht
Körperpflege: sauber und gepflegt
Bekleidung: passend zum Beruf, sauber und gepflegt
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Auftrittskompetenz Training
Du-Spiel
Alle TN stehen oder sitzen im Kreis. Ein 1.TN sagt „Du“ und zeigt auf einen 2.TN.
Dieser wiederum sagt „Du“ und zeigt auf einen 3.TN usw. bis der letzte TN das „Du“
wieder an den ersten TN abgibt. Eine wiederholbare Reihenfolge entsteht.
Variante 1:
Variante 2:
Variante 3:
Variante 4:
Variante 5:
Variante 6:
Der 1. TN stellt sich nun in die Mitte und zeigt mit dem „Du“ auf den ihm
folgenden TN im Kreis. Dieser wird dadurch aufgefordert, in die Mitte zu
stehen, während der 1.TN dessen Platz einnimmt usw.
Zum Kennenlernen anstatt „Du“ den Vornamen sagen!
5x Platzwechsel (schnell hinter einander her) immer über den Mittelpunkt:
Punkt berühren, Du sagen, mit einladender Geste unterstützen! Achtung:
keine Körperberührungen!
Nur durch die Gestaltung von Gesten und die Mimik
Auf dem Mittelpunkt drehen, allen in die Augen schauen. Blickkontakt!
Zip, Zap, Boing
Alle TN stehen im Kreis. Einer beginnt mit einem Klatschen. Folgende Regel gilt:
Klatschen zum Seitennachbarn heisst: Zip
Klatschen über den Kreis heisst: Zap
Ein Klatschen zurückgeben und damit Richtungswechsel heisst: Boing (dabei werden
die Arme mit Fäusten gehoben)
Variante:
Nach einem Zip kann man sich ducken und so wird man übersprungen,
das Klatschen geht zum nächsten TN weiter.
Atemübungen
Atembewegung mit geschlossenen Augen wahrnehmen und in den Bauch atmen. Dabei
mime ich mir ein Lächeln ins Gesicht.
Stopp and go
Die TN gehen im Raum herum. Bei „Stopp“, welches vom SL gerufen wird, müssen alle
stehen bleiben und für einen Moment einfrieren. Bei „Go“ geht’s wieder weiter.
Variante 1:
Variante 2:
Variante 3:
Variante 4:
Variante 5:
In unterschiedlichen Tempos gehen. Von 0 (sich nicht bewegen) bis 10
(sehr schnell).
Bei „Stopp“ sollen die TN zu Boden sinken. Der Boden ist dabei der
Partner, der trägt.
Das Einsinken in den Boden kann man zusätzlich noch in
unterschiedlichen Tempos machen. Z.B. Einsinken in Zeitlupe und den
Bewegungsablauf genau wahrnehmen.
Die TN stoppen ohne Anleitung. Wenn jemand geht, gehen alle, wenn
jemand steht, stehen alle.
Die Art und Weise, wie ein TN „stopp“ ruft, bestimmt die Gangart
(militärisch, ängstlich, heulend, flüsternd…)
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Persönliches Mindmap
Das Mindmap ist die Ergänzung zum eingereichten Bewerbungsdossier!
Familie
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Schule
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Ziele /Wünsche
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Freizeit
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Persönlichkeit
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Vorbilder
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ICH
Interessen
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Berufserfahrungen
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Artikulation
Zungenbrecher trainieren
• Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.
• Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut.
• De Papscht hät z'Spiez s'Späckbschteck zschpat bschtellt.
Feedback WWW einführen
WAHRNEHMUNG Ich habe gesehen (gehört, festgestellt), dass du …
Mit einer Ich-Botschaft das Tun des Empfängers konkret benennen.
WIRKUNG Das hat bei mir den Eindruck hinterlassen, ….
Mit Adjektiven die Wirkung die bei mir entstanden ist beschreiben.
WUNSCH Ich wünsche mir von Dir (erwarte, schlage vor)…
Eine positive Verstärkung oder einen Lösungsvorschlag anbringen.
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Die Begrüssung – die erste Visitenkarte
Rollenspiel Chef/in - Bewerber/in
BewerberInnen begrüssen Chefs: Händedruck, Blickkontakt, Chef mit Namen
begrüssen und sich mit Vornamen und Namen deutlich verständlich vorstellen. Danach
Beobachtungen austauschen.
Erzählen Sie etwas über sich – Die 1 Minutenrede
TN A erzählt TN B während einer Minute etwas über sich. (Mindmap)
TN B hört zu und beobachtet als Chef/in (presenter Stand) Anschl. Feedback!
Danach Rollenwechsel
Warum möchten Sie diesen Beruf lernen? – Die 1 Minutenrede
4er-Gruppe: ein TN erzählt den anderen während einer Minute, was ihn/sie an dem
Beruf interessiert, den er/sie gerne lernen möchte. Feedback!
Dirigierte Geschichte
4 TN stehen nebeneinander vor die Gruppe. Das "Publikum" benennt drei Begriffe, die
möglichst wenig miteinander zu tun haben (z.B. Grossmutter, Bratwurst, Raumstation).
Ein Dirigent zeigt abwechselnd auf die 4 TN, der/die Gezeigte erzählt bzw. erfindet
weiter. Die drei Begriffe sollen in der Geschichte vorkommen. Frei sprechen, sich
aufeinander beziehen und Fantasie ist gefragt.
Interviews in einer Talkshow
Sich gegenseitig verschiedene mögliche Fragen in einem Bewerbungsgespräch stellen
bzw. beantworten.
Variante:
4 BewerberInnen treten miteinander an.
Diskussionskreis Pro/Kontra
Innenkreis ist pro – Aussenkreis ist kontra (mit Zahnrad-Wechslungen!)
• 1. Runde zu den Themen: Fast Food, Gamen, Alkohol, Markenkleider,
Sporttreiben, Rauchen, Politik, Musikstil Techno, Fussball, Facebook, Schule,
schminken, Umweltschutz, DSDS, Musikinstrument spielen…Die TN versuchen
nun, das Gegenüber mit Argumenten zu überzeugen!
• 2. Runde: Werbung für den zu erlernenden Beruf!
Hinweisen und Rückmeldungen bezüglich Auftrittsaspekte!!
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… und gleich morgen trainieren wir im Unterricht!
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