Helfersyndrom und Fremdenfeindlichkeit: Der Zielgruppe Zuwanderer (neu) begegnen Zielgruppe Zuwanderer Zuwanderer werden in Deutschland unterteilt in: – Arbeitsmigranten der 50er/60er/70er Jahre – Personen in der Ausbildung – Qualifizierte Arbeitskräfte – Spätaussiedler – Flüchtlinge Schwerpunkt Flüchtlinge Flüchtlinge werden in Deutschland unterteilt in: – Asylflüchtlinge (Art. 16 GG) – Konventionsflüchtlinge (Genfer Flüchtlingskonventionen) – De- Facto- Flüchtlinge (Menschen in der sog. ‚Duldung‘/ Aussetzung der Abschiebung) – Bürgerkriegsflüchtlinge & Kontingentflüchtlinge – Juden aus ehem. Sowjetunion – sog. „illegale“ Zuwanderer/nicht registrierte Zuwanderer Aktuelle Zahlen zu Asyl, Ausgabe August 2015, S. 3. Flüchtlinge in Deutschland Stand des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vom 19. August 2015: • 231.302 Personen stellten Erstanträge • 25.636 Personen stellten Folgeanträge • 57.024 Personen davon erhielten Rechtsstellung als Flüchtling (37,4%) • Von 56.873 Personen wurde der Antrag abgelehnt (37,2%) • Von 36.709 Personen wurde der Antrag „anderweitig erledigt“ (24%, Verfahrenseinstellung, Rücknahme des Antrags, Dublin Verfahren etc.) ⇨ 800.000 Asylbewerber werden insgesamt für 2015 erwartet Bund – Länder - Kommunen Bund • Bundesministerium des Innern durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zuständig für Asylverfahren o Rund 40 Außenstellen des BAMF, in deren Nähe Erstaufnahmestellen, von dort Aufteilung auf Kommunen • Bundesministerium für Arbeit und Soziales zuständig fürs Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) o Regelt „Ernährung, Unterkunft, Heizung, Kleidung, Gesundheitspflege, Gebrauchs- und Verbrauchsgüter des Haushalts“, „Behandlung akuter Erkrankungs- und Schmerzzustände“ und Zugang zu Arbeitsgelegenheiten Länder • Umsetzung des Asylbewerberleistungsgesetzes o o „Aufnahme, Unterbringung und Gewährung existenzsichernder Leistungen“, Mittel in unterschiedlicher Höhe Spielräume im aufenthaltsrechtlichem Bereich sowie bei der gesellschaftlichen Teilhabe • Umsetzung des Aufenthaltsgesetzes während und vor allem nach Beendigung des Asylverfahrens • Fachaufsicht über Ausländerbehörden in den Kommunen Kommunen → Pflichtaufgaben • Vollzug des Aufenthaltsrechtes o o o • ‚Abschiebungshemmnisse‘ ‚Duldung‘ ‚Mitwirkungspflicht‘ Umsetzung des Asylbewerberleistungsgesetzes o Erschließung neuer Unterkünfte → Freiwillige Leistungen o o o o Deutschkurse Migrationsberatungsstellen Begegnungsprojekte Koordination ehrenamtlichen Engagements Die können ja von heute auf morgen weg sein. • falsche / schlechte Information Spendenfinanzierte Online-Karte Bleiben dann nicht die anderen Kunden weg? • Berührungsängste • Vorbehalte • Ausprobieren! • Vorurteile werden durch Begegnung abgebaut. • Bibliothek ist ein idealer Begegnungsort. Wie sollen wir uns verständigen? • Sprachbarriere • Flyer • Textbausteine (z.B. bibliomedia / BVÖ) • Google Translator als Kommunikationshilfe • Leichte Sprache • Apps / Audiodateien • Unterstützung durch Kunden Alle Flüchtlinge haben sehr viel Zeit. • Pauschalisierung • Flüchtlinge bilden keine homogene Kundengruppe: Geschlecht, Familienstand, Bildung, Erfahrungen, Herkunft, Interessen… • Alle ticken unterschiedlich: Unterkünfte, Menschen, Stadtteilbibliotheken, … Quelle: www.karriereberatung-stuttgart.de Ich weiß, was die brauchen. • Denken für andere • Abgrenzung „Die“ / „Wir“ • Ins Gespräch kommen • Fragen, zuhören, Erfahrungen sammeln, evaluieren, verbessern … • Flexibel sein Noch eine neue Kundengruppe… • Flüchtlinge versus „normale“ Zuwanderer Wenig Neues und trotzdem sehr viel! • • • • • • • • • Fremdsprachige Medien DaZ-Medien Dialog in Deutsch Führungen Veranstaltungen Infobroschüren Sommerferienprogramm Sondersammlung Interkulturelles … Wie sollen wir das bloß auch noch schaffen? • Das Rad neu erfinden wollen Auch andere sind aktiv… • Best Practice-Beispiele: – Bibliotheksportal – IFLA-Blog – BIB – Seiten der Fachstellen und Büchereizentralen – The Network : Tackling social exclusion in libraries, museums, archives and galleries – „How can the cultural sector support refugees?“ – www.wirlesen.org – Stiftung Lesen –… Wir sind erst am Anfang Unsere Ideen: • Vorteile ausnutzen • Vorhandenes nachnutzen und verbessern • Schwerpunkte verlagern • Nicht alles selbst machen wollen • Und vor allem … … Kontaktarbeit • Informationen zu Flüchtlingen: http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Asylverfahren/Verteilung/verteilungnode.html https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/statistikanlage-teil-4-aktuelle-zahlen-zu-asyl.pdf?__blob=publicationFile http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201508statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2015/20150911-asylgeschaeftsstatistikaugust.html?nn=1367522 http://www.bamf.de/DE/Infothek/Statistiken/Asylzahlen/asylzahlen-node.html http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-indeutschland/61621/migration http://www.migazin.de • Informationen zu Migration bezogen auf Deutschland http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56334/migration-in-deutschland http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56335/ueberblick http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verhaeltnisse-einesozialkunde/138012/geschichte-der-zuwanderung-nach-deutschland-nach-1950?p=all http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56355/migration-1871-1950 • Anstehende Gesetzesänderungen und Maßnahmen (teilweise bereits in der Umsetzung) – Unterstützung von Ländern und Kommunen • Bund plant 2016 sechs Milliarden zusätzlich für Geflüchtete • Liegenschaften des Bundes sollen schnell und vergünstigt für sozialen Wohnungsbau bereit gestellt werden – Beschleunigte Asylverfahren • Beschleunigte Asylverfahren für Menschen mit geringer Aussicht, bleiben zu können samt beschleunigter Abschiebung • Erhöhung der Maximalaufenthaltsdauer in Erstaufnahmeeinrichtungen von 3 auf 6 Monate, für Flüchtlinge aus ‚sicheren Herkunftsstaaten‘ bis zum Ende ihres Verfahrens. Aufenthalt in Erstaufnahmeeinrichtung immer in Verbindung mit ‚Residenzpflicht‘ • Bund will für Mehrbedarf Liegenschaften mietfrei zur Verfügung stellen, die zu weiteren Erstaufnahmestellen hergerichtet werden sollen • 3000 zusätzliche Stellen bei Bundespolizei zur Unterstützung der Asylverfahren • „Task-Force“ mit Ziel der Beschleunigung der Asylverfahren – Einschnitte bei Sozialleistungen • für Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde • Innerhalb der Erstaufnahmeeinrichtungen Sachleistungen statt Bargeld – Erweiterung der Liste ‚sicherer Herkunftsstaaten‘ – Integrationskurse und Programme zur Arbeitsförderung für Personen mit ‚guter Bleibeperspektive‘ – Änderung der Baustandards der Unterkünfte – Legale Zuwanderungsmöglichkeiten für Menschen aus den Balkanstaaten • Einreise bei Arbeits- oder Ausbildungsvertrag zu geltenden tariflichen Bedingungen • Voraussetzung: Person hat in den vergangenen zwei Jahren vor Einreise keine Leistungen aus dem AsylbLG bezogen – Außerdem: • Bereitstellung von 400 Millionen Euro zur Bekämpfung von Fluchtursachen und der Versorgung von Flüchtlingen in Flüchtlingslagern in den Krisenregionen • Forderung nach grundlegender Reform der EU- Asylpolitik, z.B. gerechte Verteilung von Asylsuchenden in allen Mitgliedsstaaten Kontakt Anne Barckow Sarah Politt Abteilungsleitung Abteilung für Interkulturelle Dienste, Sprachen, Pädagogik Bücherhallen Hamburg Projektkoordination ‚Dialog in Deutsch‘ Bücherhallen Medienprojekte gGmbH Hühnerposten 1 20097 Hamburg Tel. 040 42606 262 Fax 040 42606 216 [email protected] Hühnerposten 1 20097 Hamburg Tel. 040 42606 143 Fax 040 42606 155 [email protected]
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