Zusammenarbeit mit der privaten Universität Witten

Geförderte Projekte
Zusammenarbeit mit der privaten Universität
Witten/Herdecke (UW/H)
OSCE
OSCE (Objektive Structured Clinical Examination) war das erste Förderprojekt
der WALCKER Stiftung. Es unterstützte die Ausarbeitung einer neuartigen Prüfung an der privaten Universität Witten/Herdecke (UW/H), die die bisher allgemein übliche mündliche Prüfung nach dem sechsten Semester – dem ersten
Abschnitt des medizinischen Staatsexamens – durch einen wirklichkeitsnahen
praktischen Teil ergänzt.
Insgesamt 59 Prüfungsstationen aus den Fachgebieten Chirurgie, Neurologie,
Dermatologie, Innere Medizin, Urologie, HNO, Augenheilkunde und Psychiatrie
wurden entworfen, von denen im ersten Durchgang 29 zum Einsatz kamen.
In separaten Untersuchungsräumen begrüßen die angehenden Mediziner unter
fachlich kompetenter Beobachtung geschulte Simulationspatienten, erheben
die Anamnese, erstellen eine Diagnose und erläutern die empfohlene Therapie. Dafür haben sie exakt 10 Minuten Zeit und wechseln beim Gongschlag zur
nächsten Untersuchungsstation.
Der Beobachter dokumentiert alle Vorgehensschritte in einem vorgegebenen
Bewertungsbogen. Nach Abschluss aller Durchgänge werden die Protokolle mit
jedem der angehenden Mediziner besprochen. Von den Studenten wurde dieser
neue Prüfungsansatz begeistert angenommen und als wichtiger Lernschritt
begrüßt.
Die von der UW/H in Deutschland entwickelte Vorgehensweise, das OSCE einzusetzen, hat sich auch andernorts erfolgreich etabliert. Einige Universitäten
im Bundesgebiet haben es inzwischen als Vorlage für ihre eigenen Modellstudiengänge übernommen.
evidence.de
Unter www.evidence.de ist ein frei zugängliches umfangreiches medizinisches
Wissensnetzwerk zu finden, das mit Hilfe der WALCKER Stiftung ab 2003 an
der privaten Universität Witten/Herdecke (UW/H) aufgebaut wurde.
Das Ziel von evidence.de war es, weltweit erarbeitete neue Forschungsergebnisse für den niedergelassenen Bereich frühzeitig zugänglich zu machen und so
aufzubereiten, dass der Anwender in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung sicher
von der Diagnosestellung bis zur Therapieempfehlung geleitet wird. Im Vordergrund standen dabei jene Krankheitsbilder, die im niedergelassenen Bereich
gehäuft vorkommen. Inzwischen sind unter dieser Adresse vor allem weiterführende Links zu finden, die den Zugang zu erweiterten medizinischen Wissensnetzwerken anderer Institutionen ermöglichen.
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Geförderte Projekte
Abgeleitet vom seinerzeitigen Grundmodul wurden allgemein verständlich
formulierte Patientenempfehlungen, die unter www.patientenleitlinien.de nach
wie vor abrufbar sind. Auch unter dieser Adresse sind weiterführende Links zu
finden, die zusätzliche Informationen bieten.
Das damalige Entwicklerteam an der UW/H hat ein weiteres, jedoch anmelde- und gebührenpflichtiges Modul entwickelt, das Ärzten den Erwerb der
gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungspunkte ermöglichte. Die dabei vom
Anwender abzuarbeitenden Fragen werden durch einen Zufallsgenerator zusammengestellt, so dass eine themenspezifische Wiederholung der Prüfung
möglich ist und neu bewertet werden kann.
Dieses Prüfungsmodul wurde von einigen Landes-Ärztekammern übernommen
und ist dort für Ärzte weiterhin anmeldepflichtig zugänglich.
Mit www.evidence.de hat die UW/H damit eine wichtige Grundlage für wissenschaftlich fundierte Patientenleitlinien und eine qualifizierte Online-Fortbildung
für Ärzte in Deutschland geschaffen.
USMLE
USMLE 1-3 (United States Medical Lecture Examination) wird als einsemestrige Zusatzausbildung für Jungmediziner seit 2008 an der privaten Universität
Witten/Herdecke (UW/H) angeboten und mit bisher rund 100.000 Euro für die
ersten drei Kohorten mit insgesamt 18 Teilnehmern durch die WALCKER
Stiftung unterstützt.
Dieses sehr ehrgeizige Programm fordert den Teilnehmern ausgezeichnete
Englischkenntnisse mit differenziertem Ausdrucksvermögen und fachlichen
Lernstoff ab, über den sie zwei anspruchsvolle Prüfungsdurchgänge in den
Vereinigten Staaten absolvieren müssen, um eine Zertifizierung zu erwerben,
die weltweit ohne zusätzliche Nostrifikation anerkannt ist.
Das notwendige Wissen erwerben sie in meist einwöchigen Intensivkursen,
zu denen amerikanische Dozenten an die UW/H kommen. Sie leisten mehrere
Monate ihres praktischen Jahres in Cleveland / Ohio ab. Mit dem dortigen Metro
Health Medical Center (MHMC) ist die UW/H auf der Basis eines seit vielen
Jahren bestehenden Kooperationsvertrages zur Ausbildung von UW / H-Studierenden im Praktischen Jahr verbunden. Mit der Unterstützung der WALCKER Stiftung werden vor allem die Reisekosten
der Dozenten und Kandidaten sowie die Prüfungsgebühren finanziert. Alle Studenten aus den ersten drei Kohorten haben das USMLE-Programm inzwischen
erfolgreich absolviert oder sind in der Endphase bereits gut unterwegs.
In naher Zukunft plant die UW/H mit den Lehrstuhlinhabern und Lehrkräften
der für den Step 1 relevanten Fächer, ein englischsprachiges longitudinales
USMLE-Curriculum auf den Weg zu bringen.
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Geförderte Projekte
Zahnmedizin
Seit dem Jahr 2011 dienen zehn Simulationseinheiten der praxisnahen Ausbildung angehender Zahnmediziner. Es handelt sich dabei um Behandlungsstühle,
die das handwerkliche Arbeiten am Modell ermöglichen und der späteren
Behandlungssituation mit dem Patienten ziemlich nahe kommt. Sieben dieser
zehn Einheiten hat die WALCKER Stiftung finanziert.
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