18. Juli 2013 • Surseer Woche / Sempacher Woche / trienger woche WIRTSCHAFT 5 «Nottwil» ist an jedem Open Air dabei Nach 40 Jahren geht Joseph Fries Paiste Der Cymbal-Hersteller mit Tradition beliefert die Schlagzeuger rund um den Globus Biene AG Arne Fischer und Amadé Fries übernahmen die Führung der Biene AG in Winikon. Joseph Fries wird Verwaltungsratspräsident. Ob in Montreux, am Gurten, am Blue Balls in Luzern oder am Heitere: Schlagzeuger zählen an diesen Open Airs auf Paiste Cymbals. Das Nottwiler Unternehmen steht für Qualität, Klangkonstanz und Service. «Frank Beard von ZZ Top spielt seit mehr als 30 Jahren auf unseren Instrumenten», sagt Renato Müller, Marketing Manager International bei Paiste. Beard besuchte die Produktionsstätte am Sempachersee mehrmals. Ian Paice (Deep Purple), Joey Jordison (Slip- knot), Dave Lombardo (Slayer), Tico Torres (Bon Jovi), Hena Habegger (Gotthard) und viele weitere TopDrummer schlagen auf Paiste-Cymbals, englisch für Tschinelle oder Becken. Sie sind die Aushängeschilder und Botschafter der Firma. «Obwohl John Bonham von Led Zeppelin seit mehr als 30 Jahren tot ist, bleibt er einer unserer wichtigsten Werbeträger», macht Renato Müller ein Beispiel für die Bedeutung der Schlagzeuger. Trotz Starrummel seien sie meistens sehr angenehme Personen, zugänglich und loyal zur Firma. Die Besuche der Stars seien für die Handwerker jeweils ein schönes Erlebnis. «Sie werden oft an die Konzerte in der Schweiz eingeladen, können teilweise Backstage gehen und mit ihnen danach ein ‘Wasser’ trinken. Im Falle von Nicko McBrain von Iron Maiden auch mal zwei.» Auch für die Firma sind solche Besuche nützlich. «Die Schlagzeuger tauschen sich mit unserer Klangentwicklung aus und entwickeln so die Cymbals weiter.» In Nottwil arbeiten 40 Personen Das Schweizer Unternehmen mit Wurzeln in Estland beschäftigt in Nottwil 40, weltweit 100 Mitarbeiter. Zudem hat Paiste in der Schweiz und in Deutschland je einen Künstlerbetreuer sowie in den USA drei Mitarbeiter, welche sich um die Belange der Schlagzeuger kümmern. «Das Geschäft läuft ähnlich wie beim Fussball. Wir wollen Talente möglichst früh entdecken und mit ihnen wachsen», erklärt Renato Müller und be- Judith Lauber wird höchste Rotarierin Distrikt 1980 Die Luzernerin Judith Lauber wird im Jahr 2015/16 die erste Frau sein, die bei Rotary als «Frau Governor» die Region (Distrikt) zwischen Basel und dem Tessin mit 64 Rotary-Clubs leitet. 2013/14 wird der Distrikt 1980 von Max Herzig (Sissach) geleitet. 2014/15 wird es Urs Klemm (Aarau) und 2015/16 eben die Luzernerin Judith Lauber sein. Sie ist die erste Frau an der Spitze der regionalen Rotary-Organisation in dieser Region. Judith Lauber (55) wohnt mit ihrem Mann und den beiden erwachsenen Kindern in Kastanienbaum. Sie ist seit zehn Jahren Mitglied des Rotary Clubs Luzern-Heidegg (Rothenburg), den sie 2012/13 präsidiert hat. Die Kommunikationsfachfrau arbeitet als Leiterin Direktionsstab und Kommunikationsbeauftragte bei der Gebäudeversicherung Luzern. Was macht eine Frau Governor? Der Governor oder die Frau Governor koordiniert während eines Jahres den Distrikt, leitet verschiedene Gremien, organisiert Veranstaltungen und ist das Bindeglied zwischen den lokalen Clubs und Rotary International. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, im Laufe der einjährigen Amtstätigkeit jeden der 64 Clubs zu besuchen. «Ich freue mich sehr auf dieses anspruchsvolle Amt. Neue Projekte anstossen, soziale Engagements unterstützen und Freundschaften pflegen. Das werden zentrale Ziele in meinem GovernorJahr sein», sagte Judith Lauber nach ihrer Nominierung. pd Joseph Fries begann seine Tätigkeit 1966 als Architekt von Biene-Fertighäusern. 1973 übernahm er die Geschäftsleitung der Biene AG von seinem Vater. Das seit der Firmengrün- dung 1896 gepflegte breite Sortiment an Kleintierställen, Imkereibedarf bis zu Bienenhäusern wurde sukzessive abgebaut. Inzwischen hat sich die Biene AG dem technisch anspruchsvollen Produkt Fenster verschrieben, dessen Entwicklung man intern laufend vorwärtstreibt. Während der Amtszeit von Joseph Fries wuchs die Belegschaft von 16 auf über 130 Mitarbeiter an. Die Firma hat sich in dieser Zeit als Spezialist für besonders komplexe Bauvorhaben einen Namen gemacht und setzt dies schweizweit erfolgreich um. Frank Beard, Schlagzeuger der weltbekannten Band ZZ Top, besuchte Paiste in Nottwil wie andere berühmte Schlagzeuger aus der Rockmusik. Foto ZVG tont: «Bei uns fliesst kein Geld. Wir bieten den Künstlern das Material und einen weltweiten Service.» Steht ein Schlagzeuger unter Vertrag mit Paiste, können die Nottwiler mit seinem Namen werben. Dies sei ein wichtiges Marketinginstrument. In der Fachsprache heisst das «Endorsement». Eine bekannte Person (Endorsee) geht einen Vertrag mit einer Firma ein und wirbt im Gegenzug für ein Produkt. Paiste punktet mit Qualität Paiste profitiert auch vom Schweizer Image: «Das Bewusstsein unserer Handwerker, Instrumente in hoher Qualität zu produzieren, ist einma- lig», meint Renato Müller. Zwar leide Paiste wie jede Exportfirma unter dem starken Franken und dem Preisdruck von Cymbalherstellern aus China und der Türkei, doch behauptet sich die Firma unter den weltweiten Top Drei. «Unsere hohe Qualität, die einmalige Klangkonstanz und der hervorragende Service überzeugen», so Müller. Einen Unterschied zwischen handgefertigten und preiswerten, maschinell produzierten Cymbals hören auch Laien. Die Paiste-Töne widerspiegeln die ganze Geschichte des Unternehmens, die vielen Arbeitsschritte bis zum vollendeten Produkt und die Liebe zum Detail. Die Gleichmässigkeit der Cymbals sei ihr Markenzeichen. Am Schluss des Rundgangs zeigt Renato Müller auf einen riesigen Gong. «Mit zwei Metern Durchmesser der weltweit grösste», sagt er stolz. PaisteGongs, die nur von Hand in der firmeneigenen deutschen Werksttätte hergestellt werden, kommen in Symphonieorchestern, in der Filmmusik sowie in Klangtherapien und der Meditation zum Einsatz. Am nächsten Wochenende rockt der Gurten, eine Woche später ist BlueBalls-Zeit, und Mitte August strömen wieder viele Luzerner ans Heitere Open Air. Immer zu hören sind auch Paiste-Cymbals. THomas STillhart Neue Ausbildungsstätte eröffnet Willisau Bekleidungsgestalterinnen lernen neu bei LU Couture AG den nächsten drei Jahren werden sie nun im Atelier ausgebildet. Die LU Couture AG hat bei der Auswahl des Kaders keine Mühe gescheut und neben zwei erfahrenen Berufsfachfrauen auch die Weltmeisterin aus dem Kanton Luzern verpflichtet. Diese Ausbildnerinnen freuen sich, ihre Aufgabe im August in Angriff nehmen zu dürfen. Elf Lehrabgänger beginnen im August ihre Ausbildung zur Bekleidungsgestalterin. Dies ist möglich dank der Unterstützung des Kantons. Regierungsrat Reto Wyss war bei der Eröffnung des Betriebs in Willisau vor Ort. Im Beisein von Regierungsrat Reto Wyss und Nationalrätin Ida Glanzmann-Hunkeler wurde in einem kleinen Kreis der Ausbildungsbetrieb LU Couture AG an der Schlossfeldstrasse 8 in Willisau eröffnet. In diesem Betrieb werden ab August während der nächsten drei Jahren elf Jugendliche zu Bekleidungsgestalterinnen und Bekleidungsgestaltern ausgebildet. Jährlich sollen nun zehn bis zwölf Jugendliche neu in den Genuss dieser Ausbildung kommen, die der früheren Schneider-Ausbildung ähnelt. Start mit einer Weltmeisterin «Die Bekleidungsgestalterin fertigt Damenbekleidung aller Art an, nimmt Kundenwünsche entgegen und führt Aufträge bis zum fertigen Produkt aus», erklärt Marisa Fischer, neben der Geschäftsführerin Rufina Hümmer und Bekleidungsgestalterin-Weltmeisterin Carol Sidler 2009. Sidler stammt übrigens aus Sempach, Rufina Hümmer hat ihre Ausbildung in Deutschland absolviert. Aufgrund eines Vorstosses im Kantonsrat Luzern wurde die Schaffung eines Ausbildungsbetriebes für Be- Geschäftsführerin Rufina Hümmer bei der Eröffnung des LU Couture in Willisau. Foto zvg kleidungsgestalterinnen geprüft und realisiert. Dieses Vorhaben verlässt nun den Projektstatus und kommt in die Betriebsphase. Vor knapp einem Jahr wurden die Jugendlichen für den ersten Ausbildungslehrgang in einem Selektionsverfahren ausgewählt und unter Vertrag genommen. Während Der Kanton hat mitgeholfen Der Ausbildungsbetrieb wird als Public-Privat-Partnership-Projekt geführt. Der Kanton hat bei der Aufbauphase mitgearbeitet und die Gründung der AG unterstützt. Für die weitere Finanzierung muss das Atelier einen Teil durch den Verkauf von Produkten erwirtschaften, und gleichzeitig wurde für die finanzielle Unterstützung ein Förderverein gegründet. Diesem steht Ida Glanzmann vor. Das Atelier ist einem hohen QualitätsStandard verpflichtet, dies sowohl in der Ausbildung als auch in der Herstellung von Kleidungsstücken für die anspruchsvolle Kundschaft aus nah und fern. Auf www.lu-couture.ch sind die Trends, das Team und die Kontaktdaten zu finden. Das Leitungsteam – und ab August die Lernenden – freuen sich, interessierte und modebewusste red Kundinnen zu beraten. Wer den Förderverein oder die Ausbildung der Jugendlichen unterstützen will, erhält unter www.lu-couture.ch weitere Informationen. Zwei Einheimische übernehmen Arne Fischer trat 2000 in die Firma ein und übernahm das Ressort Finanzen, welches er bis heute leitet. Der 43-jährige Arne Fischer ist in Triengen aufgewachsen, verheiratet und Vater zweier Kinder. Nach der Kanti in Sursee studierte er Betriebswirtschaft an der Hochschule St. Gallen. Danach arbeitete er als Wirtschaftsprüfer bei Pricewaterhouse Coopers. Amadé Fries ist seit 2005 bei der Biene AG. Er übernahm das Marketing und leitet die Betriebs- und Auftragszeiterfassung. In Winikon aufgewachsen, bildete sich der 33-Jährige im Bereich Betriebswirtschaft an der Uni Zürich weiter. Amadé Fries engagiert sich als Sportfotograf bei den Spielen red des FC Luzern. ERFOLGE Landwirt(in) EFZ Hohenrain •Yannik Arnold, Schenkon •Damian Helfenstein, Gunzwil •Marco Imfeld, Sursee •Adrian Lisebach, Beromünster •Daniel Müller, Eich •Julia Schenker, Rickenbach •Andreas Schmidlin, Gunzwil •Michael Waldispühl, Grosswangen •Thomas Zwyssig, Neuenkirch Schüpfheim •Kilian Bölsterli, Grosswangen •Stefan Wittwer, Oberkirch Hochschule Luzern, Technik & Architektur Bachelor Architektur •Ursula Barmettler, Beromünster •Severin Walpen, Sursee Bachelor Bautechnik •Mathieu Reiner, Sempach Bachelor Elektrotechnik •Pius Felber, Geuensee •Andreas Suter, Triengen •Michael Wicki, Neuenkirch Bachelor Gebäudetechnik •Raphael Egli, Oberkirch Bachelor Informatik •Christian Bühler, Sursee •Pascal Güdel, Knutwil •Bekim Krasniqui, Geuensee •Matthias Matz, Mauensee •Michael Pantic, Triengen •Patrick Roos, Sursee •Christian Schwotzer, Neuenkirch •Marcel Wicki, Nottwil Bachelor Maschinentechnik •Raphel Arnold, Triengen •Tobias Jurt, Triengen •Sven Ulrich, Sursee Bachelor Wirtschaftswissenschaft •Pirmin Bisang, Nottwil •Marcial Gähwiler, Sempach Stadt •Ivan Melcher, Neuenkirch
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