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abenteuer & reportage
Cutting
Spannende Westerndisziplin,
nicht nur für Westernpferde
Die Entstehung: Entstanden ist Cutting
durch die Arbeit der Cowboys. Diese trennten Rinder von der Herde, um sie medizinisch behandeln oder markieren zu können.
Der „cow sense“: Ein gutes Cutting-Pferd
hat einen sogenannten „cow sense“ (englisch für „Kuh-Instinkt“), also den Willen,
ein Rind zu kontrollieren. Es fixiert das
Rind und folgt seinen Bewegungen. Das
erfordert eine gute Körperbeherrschung
und Konzentration. Besonders geeignet
dafür ist das Quarter Horse, da es vom
Körperbau die besten Voraussetzungen
mitbringt (kurzer Rücken, starke Hinterhand) und der „cow sense“ meist angeboren ist. Sie haben einen extremen Spieltrieb. Aber auch Pferde anderer Rassen
eignen sich für diese Westerndisziplin.
Das Besondere: Cutting stellt durch die
­körperliche und geistige Forderung eine
sinnvolle Beschäftigung für die Pferde dar.
Die Arbeit ist immer anders, daher stumpfen
die Tiere nicht ab, haben Spaß an der Arbeit
und erkennen einen Sinn in ihrer Aufgabe.
Cutting-Erlebnis
Rinder-
„Sebastian Geiger ist
Westerntrainer aus
Leidenschaft. Er weiß,
worauf es bei der
Rinderarbeit ankommt.“
ren
von ande n
reitweise
lernen
waaahnsinn!
Die Arbeit mit dem Rind fasziniert Reiter aus aller Welt. Es
scheint in der Westerndisziplin Cutting fast so, als arbeite das
Pferd völlig selbstständig ohne das Zutun des Reiters.
Wie sich das harmonische Zusammenspiel anfühlt und was
jeder, gleich welcher Reitweise er angehört, davon lernen kann –
ein Erfahrungsbericht von Redakteurin Inga Dora Meyer
Text: Inga Dora Meyer | Fotos: Holger Schupp
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eine Bauchmuskeln pfeifen
ein fröhliches Lied im Takt
des Trabes. Sie sind glücklich, dass sie Runde um
Runde nichts zu tun haben.
Sie haben heute ihren ­freien
Tag. Denn ich sitze auf einer sanft hin und her
wiegenden Schaukel mit dem wundervoll klingenden Namen „Hollywood Mavericks Enola“,
kurz Enola. Die dreizehnjährige AppaloosaStute gibt mir dieses schöne Gefühl im Sattel.
Die Rinder wissen
schon, was auf sie
zukommt: Pferde
mit „cow sense“
wollen sie aus­­
einanderbringen
Dank ihrer flachen Gänge schwingt meine
Hüfte locker-flockig nach links und rechts.
Kaum Schwungentfaltung – etwas ungewöhnlich für mich als Klassisch-Reiterin.
Neue Erfahrungen im Sattel
Ungewohnt ist auch der riesige ­Westernsattel,
in dem ich mich anfangs etwas verloren fühle.
Es gibt keine Pauschen, meine Knie sind offen,
und meine Fußspitzen zeigen a­utomatisch
nach außen. Sie können gar nicht anders. Um
es auf den Punkt zu bringen: Ich reite quasi
eine Tonne auf vier Beinen. Aber der leichte Stuhlsitz ist recht angenehm. Nur mein
Aller­wertester beschwert sich ab und zu. Der
Western­
sattel erscheint ihm besonders im
Trab und Galopp hart wie eine Spanplatte.
Polsterung? Die braucht ein echter Cowboy,
pardon, ein echtes Cowgirl, nicht. Brav lässt
sich Enola im Schritt und Trab auf dem Zirkel aufwärmen, nur mit dem Angaloppieren
hapert es zu Beginn. Das mit dem „Küsschen“
(Schnalzgeräusch zum Angaloppieren) bekomme ich einfach nicht richtig hin. Den zweiten Versuch starte ich aus dem Schritt. Und
siehe da, es funktioniert. Mit einem ruhigen
Sprung galoppiert die kleine, etwa 1,50 Meter
große Stute an. Mein Bewegungsgefühl ist aber
etwas irritiert, kennt es doch nur den mächtigen
Galoppsprung eines Warmblüters. Also Ruhe
bewahren, ins Pferd hineinhorchen und den
Rhythmus finden. Nach weiteren Runden auf
der linken und rechten Hand finden wir beide
zusammen. Das sieht auch Wes­
terntrainer
Sebastian Geiger so, der sich auf QuarterHorse-Stute „Cash N Mahuba KC“ (kurz KC)
schwingt und mich unterrichtet. Der 23-Jährige kommt ursprünglich aus Augs­burg in Bay­
ern, hat von Bernd Hackl gelernt, sammelte in
Amerika bei Uwe Röschmann Erfahrungen
im Cutting und hat Ende 2011 in Deutschland
mit seiner Lebensgefährtin Sina Kaletka die
KG Trainingstables (www.kg-trainingstables.
de) gegründet. Beheimatet sind beide auf der
Trains Hill Ranch von A
­ ndreas Mamerow in
Heiligenhaus bei Essen. Sebastian wird mir
gleich erklären, was auf mich ­zukommt.
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abenteuer & reportage
„Schwarze Plastikkühe
können ganz schön
flink sein, wie mir in
der ersten Trainingseinheit bewusst wird.“
Denn ich habe mich für eine Reitstunde in der
Westerndisziplin Cutting angemeldet. Nach
rund 20 Minuten sagt er in ­seinem charmant
klingenden bayrischen Dialekt: „Es ist Zeit für
die Plastikkuh.“ Am Rande des mit großen
Panels eingezäunten Reitplatzes hängt sie,
eine schwarze Kuh mit einer breiten weißen Blesse auf dem Kopf. An einer gelben
­Leine befestigt, fährt sie – je nach Belieben –
auf Knopfdruck von links nach rechts und
umgekehrt. Sebastian steuert die Kuh mit
­einer Fernbedienung in seiner rechten Hand.
Übungsstunde mit Profi-Trainer
Erstes behutsames Kennenlernen und
Aufwärmen auf
dem Reitplatz
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Ich halte mich erst mal im Hintergrund und
schaue dem Westerntrainer neugierig über die
Schulter. Mit KC zeigt er, wie es geht. „Wichtig
ist, dass du deinem Pferd erklärst, dass es immer der Kuh folgen soll. Aber aufgepasst: Du
musst es dabei auf einer Linie halten, die parallel zu der Leine verläuft. Kommt es zu nah
an die Kuh heran, heißt es, ein paar Schritte
rückwärts richten, um dann wieder der Kuh
folgen zu können. Das Pferd soll dabei seine
Hinterbeine kraftvoll einsetzen.“
Langsam fährt das schwarz-weiße Etwas
los, KC folgt ihm, dann ein kurzer Stopp
und ein ruhige Drehung auf der Hinterhand
nach rechts. Hier geht es nicht darum, dass
sich das Pferd in rasanter Geschwindigkeit
in die Kurve wirft, um den Bewegungen
der Kuh zu folgen. Nein, das hier ist konzentrierte, ruhige Arbeit, die vorwiegend
im Schritt vonstatten geht. Erst gegen Ende
der Trainingseinheit geht es etwas schneller
zu. Anhalten, rückwärtsrichten, im Schritt
anreiten, antraben etc. haben für das Pferd
plötzlich einen Sinn. Es hat einen Job zu erledigen. Der Reiter leitet es quasi an, bis er
nach und nach feiner in der Hilfengebung
wird und dem Pferd im Gegenzug mehr
Verantwortung überträgt.
„Lenken und einwirken ja, aber nur gezielt“, bringt es Sebastian auf den Punkt.
Das Pferd findet also mit der Zeit selbst
heraus, was es tun soll. Das ist eine andere
Herangehensweise als diejenige, die in der
Dressur oftmals praktiziert wird. Da soll
der Reiter jeden Schritt, Tritt und Sprung
bestimmen. Aber warum? Wenn das Pferd
weiß, was es tun soll, sollte man es in Ruhe
lassen. Das Prinzip ist meiner Reitausbildung zum Glück sehr ähnlich. Hilfen geben,
warten, was passiert, und dann, falls nötig,
korrigieren, aber nicht immer und ständig
auf das Pferd einwirken wollen. Das wäre
so, als wenn bei einem Gespräch der eine
immerzu quasselt und den anderen nicht
zu Wort kommt lässt. So kann nur eine einseitige Kommunikation stattfinden. Doch
beim Reiten soll das Pferd mitdenken und
selbstständig arbeiten, insbesondere beim
Cutting. Das ist das erklärte Ziel der Ausbildung. Logische Konsequenz: KC ist mit
­Begeisterung bei der Sache, obwohl sie erst
am Anfang ihrer Cutting-Karriere steht.
„So, jetzt bist du dran“, sagt Sebastian
plötzlich und platziert sich neben mir. Ich
muss zugeben, ein wenig mulmig ist mir
schon zumute. Aber ich vertraue auf mein
gut ausgebildetes Cutting- und Reining-Pferd.
Enola wird das schon machen, rede ich mir
ein. Wie kommentierte ein Ausbilder mal ein
Reiter-Pferd-Gespann, bei dem es nicht ganz
so harmonierte, wie man es sich wünscht?
„Braves Pferd, es läuft trotz Reiter auf seinem Rücken!“ Frei nach diesem Motto taste
ich mich vorsichtig an die P
­ lastik-Kuh heran.
Enola weiß schon, was los ist. Eben stand sie
noch super gelassen und tiefen­entspannt da,
und wir schauten gemeinsam Sebastian und
KC zu. Kaum aber gebe ich einen Impuls zum
Anreiten, spitzt sie ihre ­Ohren – so, als hätte
sich ein Schalter umgelegt, der von „aus“ auf
„an“ wechselt. Los geht’s! Zum Glück haben
Sebastian und KC schon eine Furche in den
Boden gezogen, so dass ich ungefähr weiß, wo
ich mich positionieren soll. „Fokussiere dich
nicht so sehr aufs Pferd“, sagt er. Der Westerntrainer betätigt die Fernbedienung, und die
Kuh wandert nach links. Enola und ich folgen.
Dann ein kurzer Stopp, und weiter geht’s nach
rechts. Ups, jetzt bin ich der Kuh zu sehr auf
die Pelle gerückt. „Hättest du jetzt ein echtes
Rind vor dir, wäre es weg gewesen“, kommentiert Sebastian. Mist! Ich starte erneut einen
Versuch. „Immer auf der Linie bleiben. Wenn
du zu dicht kommst, richte sie rückwärts.“ Ich
tue, was mir gesagt wird, bringe Last auf die
Hinterhand und lasse die hübsche AppaloosaStute mit der Vorhand herumschnellen. „Ja,
genau so. Sehr gut“, ruft der Profi.
Die „Kuh-Jagd“ ist eröffnet
Enola und ich kommen in Fahrt. Ich spüre
immer deutlicher, wie sie ihr Gewicht auf
die Hinterbeine verlagert und sich dafür
breit hinten aufstellt. Dann hebt sie vorne
ab, als würde eine kleine Galopp-Pirouette
folgen. Ein wirklich tolles Gefühl! Kaum
habe ich den Gedanken zu Ende gedacht,
ist die Kuh schon wieder auf dem Weg
nach rechts. „Schau zur Kuh!“, ruft Sebastian. „Deine Hände müssen immer in
Richtung Kuh zeigen.“ Wer hätte gedacht,
dass Plastik­
kühe so agil sein können?!
Also: wieder hinterher. Der Jagdtrieb ist
erwacht. Die Arbeit ist wirklich anstrengend. Man darf das schwarz-weiße Ding
nicht eine einzige Sekunde aus den Augen
lassen. Langsam schaffen Enola und ich es,
ein paar Minuten lang alle Bewegungen
Westerntrainer Sebastian Geiger erklärt
mir, worauf es beim Cutting ankommt
Vor der eigentlichen
Rinderarbeit steht
das Training mit
der Plastikkuh an
der Kuh eins zu eins zu spiegeln. „Super“,
findet auch ­Sebastian und beendet die erste
Trainingseinheit. „Dann holen wir mal die
Rinder“, sagt er. Äh, Moment mal – welche
Rinder? Als ich mich zur Cutting-Stunde
für Anfänger angemeldet habe, bin ich davon ausgegangen, dass ich mich erst mal
nur mit der Plastikkuh vergnügen darf.
Aber Ranchbesitzer Andreas Mamerow hat
sechs weiße und braune Rinder da.
Enola und KC bekommen eine kurze
Pause, während die Rinder in den Kraal
­ge­lassen werden. Derweil satteln auch An-
„Die braunen und
weißen Rinder trotten
ganz gemächlich in
den großen Kraal der
Westernranch.“
Enola nimmt Last mit
der Hinterhand
auf und schnellt vorne
herum
dreas Mamerow und Jan Kaletka ihre Pferde.
Zu viert geht es in die zweite Trainingsstunde. Und das haben wir vor: Beim Cutting
sortieren Pferd und Reiter ein Rind aus der
Herde aus. Daher der Name ­Cutting (englisch für abtrennen). Da ­Rinder Herden­tiere
sind, will das ausgesonderte Rind, seinem
angeborenen Schutzinstinkt entsprechend,
so schnell wie möglich wieder zur Herde
zurück. „Aufgabe des Reiter-Pferd-Paares
ist es nun, dies zu verhindern“, erklärt mir
­Andreas Mamerow. „Bei den Rückkehrversuchen des Rindes sind oft schnelle Stopps
und Wendungen des Pferdes erforderlich.
Da die Reaktionen des Pferdes als Fluchttier
um ein Vielfaches schneller sind als die des
Menschen, übernimmt ein gut ausgebildetes Cutting-Pferd die Arbeit fast ­alleine.
Diese Fähigkeit, ein Rind zu arbeiten, nennt
man ‚cow sense‘.“ Und den besitzt Enola,
wie sich gleich herausstellen wird. „Viele
Reiter richten ihren Blick nur auf das Pferd,
wenn sie im Sattel sitzen“, sagt Andreas
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Freudig erwarten
Enola und ich die
Cutting-Stunde mit
den Rindern
„Ich wage mich in die
Rinderherde. Jetzt
arbeiten Enola und ich
wie gleichberechtigte
Partner zusammen.“
von hinten in die Herde hineinreiten?“, frage ich. „Das ist egal“, bekomme ich als Antwort zugerufen. Okay, dann entscheide ich
mich für: ab durch die Mitte. Enola wartet
jetzt auf meine Anweisungen. Ich suche mir
ein braunes Rind heraus. Das erscheint mir
nicht ganz so schnell. Ich nehme die Zügel
auf. „Lass die Zügel länger, ­lääänger!“, ruft
Sebastian. Also verlängere ich mein Zügelmaß schnell wieder. Als ich damit fertig bin,
ist das Rind weg. Na, toll! Ich suche mir ein
neues aus, diesmal wähle ich ein weißes. Und
das ist – ich hab’s irgendwie kommen sehen –
flotter als das erste. Geschickt täuscht es links
an, flüchtet dann aber doch nach rechts und
drängt zurück zu seiner Herde. Aber E
­ nola
und ich lassen uns nicht lumpen.
Mittendrin statt nur dabei: Mutig geht es
ins braun-weiße Rinder-Getümmel
Der Job zählt, alles andere ist egal
Mamerow derweil. „Doch wie wir alle wissen, sind die Ohren des Pferdes angewachsen und fallen nicht einfach ab. Wir müssen
sie also nicht ständig anstarren. Beim Cutting sollten Reiter immer das Rind im Blick
haben. Sie müssen versuchen, es zu lesen
und vorauszusehen, welche Bewegung das
Pferd quasi als Spiegelbild des Rindes als
nächstes ausführen wird. Das ist wichtig,
Letzte Anweisungen
von Sebastian,
bevor es so richtig
losgehen darf
weil es so verdammt flink ist. Wenn ich auf
das Pferd schaue, und warte, was es macht,
sind meine Bewegungen im Sattel zu langsam. Ich komme quasi hinter die Bewegung
des Pferdes, und das kann einen schnell mal
aus dem Sattel heben“, warnt er. Ein perfekt
ausgebildetes Cutting-Pferd kann theoretisch auch ohne den Reiter arbeiten. Das
hat es auch schon einmal gegeben, b
­ erichtet
Andreas Mamerow. Der Reiter ist runtergefallen, und das Pferd hat einfach selbstständig weitergemacht. Pferde sind einfach die
tollsten Tiere der Welt.
Da kommen sie, die Kühe. Vier cremefarbene und zwei kastanienbraune trotten
gemächlich auf den Reitplatz. Sie sind ganz
schön groß. Wir Reiter platzieren uns am
Rande des Vierecks, jeder in einer Ecke.
Genauer gesagt, ich werde platziert. E
­ nola
weiß wieder einmal, was Sache ist, und
stellt sich ohne mein Zutun in einer der
Ecken des Platzes auf. Ich fühle mich ein
wenig wie eine Marionette im Sattel.
Pferd und Reiter als Partner
Als ein Rind bedrohlich nahe kommt, legt
Enola die Ohren an, geht aber nicht einen
Millimeter nach vorne. „Das gezeigte Verhalten ist wichtig. Denn die Pferde sollen mit
den Rindern arbeiten, aber nicht einem irren
Jagdtrieb verfallen“, sagt Andreas Mamerow.
Jetzt legt Westerntrainer Sebas­tian Geiger
mit KC los und zeigt anschaulich, um was es
beim Cutting geht, wie man sich positioniert
und dann schlussendlich zum Erfolg kommt.
Ich könnte ihm stundenlang zuschauen.
Aber dann heißt es auf Bayrisch: „So, auf
geht’s, Inga!“ Ich wage mich mit E
­ nola ins
Rinder-Getümmel. „Soll ich von vorne oder
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Was mir auffällt: Mir ist es auf einmal völlig
egal, wie ich auf dem Pferd sitze, wie meine Handhaltung ist, was meine Beine tun
usw., denn ich habe eine Aufgabe zu erledigen, und die lautet, dem Rind den Weg
zu seiner Herde abzuschneiden. Und: Es
ist nicht so, dass der Reiter das Pferd führt
und dieses seinen Anweisungen folgt. Wir
arbeiten quasi als gleichberechtigte Partner
zusammen. So sollte es sein zwischen Pferd
und Reiter. Das ist es, was die Faszination
des Reitens ausmacht und besonders bei
der Rinderarbeit zu spüren ist. Ein wirklich
tolles Gefühl, das man immer wieder haben
möchte. Eine Mordsgaudi! Jetzt bin ich wohl
nicht nur dem Reit-, sondern auch noch
dem Cutting-Fieber erlegen.
Nach einem spannenden und lehrreichen
Vormittag steige ich ab. Und bin überglücklich. Das hat ganz gut funktioniert. Ob auch
mein Warmblut-Wallach Spaß daran hätte?
Sebastian Geiger erzählt: „Zu unseren Kursen
kommen auch klassisch ausgebildete Reiter,
die einfach mal Bock auf Cutting haben. Warum sollte sich nicht auch dein Pferd dafür
eignen?!“ Und schon verspüre ich Lust, meinen Hannoveraner-Wallach zu verladen und
wieder hierherzukommen auf die Trains Hill
Ranch. Doch jetzt steht erst mal der Heimweg
an. Müde geht es auf die Autobahn. Im Autositz spüre ich plötzlich meine Gesäßknochen
überdeutlich stark. Exakt punktuell schmerzt
es an meinem Allerwertesten. Der Sattel war
wohl doch etwas hart für mein Sitzfleisch. Ein
kleines Andenken an meine erste, aber mit
Sicherheit nicht letzte Cutting-Stunde, das
­
mich noch drei Tage lang begleiten wird.
ben
afft: Enola und ich ha
Yeah! Endlich gesch
ariert
sep
r
de
Rin
r
de
es
ch ein
­tatsächlich erfolgrei
Mit Vollgas! Eine gekonnte Drehung auf der Hinterhand, damit das Rind nicht zur Herde zurückkann
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