Dave Hunt/Martin Vedder Vielleicht heute! Jesus kommt bald! Zeitpunktanalyse: vor – während – oder am Ende der Trübsal? Neue Gedanken zu einer uralten Frage 1 2 Inhalt: Die Entrückung: vor oder nach der großen Drangsalszeit? Dave Hunt 4 Vielleicht heute M. Vedder 11 Die Offenbarung – der Weg zum Glück? M. Vedder 19 Die Russen kommen! - Wirklich? M. Vedder 24 Die drei kommenden Gerichte – Überblick M. Vedder 30 M v issions artin 3 erlag edder Die Entrückung: vor oder nach der großen Drangsalszeit? Dave Hunt Die Entrückung der Gemeinde, das ist ihre Aufnahme in den Himmel, schließt alle Gläubigen ein: alle, die gerade auferweckt wurden und die zu der Zeit Lebenden. (1. Thess 4, 13-18). Wenn dies zu Beginn der Periode der Drangsalszeit geschieht, dann ist das Zweite Kommen Christi am Ende der Drangsalszeit zur Rettung Israels aus den Geschehnissen bei Harmageddon ein anderes Ereignis. Nach Sacharia 14, 3-5 werden „alle Heiligen“ Christus zurück zur Erde begleiten. Aber wenn die Entrückung am Ende der Drangsalszeit stattfindet, muss es zeitgleich mit dem Zweiten Kommen sein und aus beiden ein Ereignis machen. Wie verhält es sich nun: sind es zwei Ereignisse durch mindestens sieben Jahre voneinander getrennt, oder ist es ein Ereignis mit zwei unterschiedlichen Zielen? Diese Frage spaltet viele der evangelikalen Gemeinden, obwohl sie mit dem Evangelium der Errettung nichts zu tun hat. Glücklicherweise kann man das Problem leicht lösen. Die Beschreibungen der Entrückung beziehungsweise des Zweiten Kommens in der Schrift sind in so vielen Details so unterschiedlich, dass sie unmöglich das gleiche Vorkommnis beschreiben können. Wir können nicht alle Unterschiede aufführen, aber einige habe ich hier aufgelistet: 1. Bei der Entrückung kehrt Christus nicht wieder auf die Erde zurück, sondern ruft die Gläubigen, um sich oberhalb der Erde mit ihnen zu treffen und bringt sie direkt in den Himmel. „Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin“ (Joh. 14,3); „danach werden wir... entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein“ (1. Thess 4,17). Im Gegensatz dazu wird bei dem Zweiten Kommen Christus auf die Erde zurückkehren, um Israel und die Welt von Davids Thron in Jerusalem aus zu regieren: „Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt“ (Sach. 14,4); „Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus 4 Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein“ (Luk. 1,32-33); „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, ... und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm ... Aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er mit ihm die Nationen schlage; und er wird sie hüten mit eisernem Stab“ (Off. 19,11-15). 2. Bei der Entrückung werden alle Gläubigen auferstehen, die zu jener Zeit bereits gestorben sind: „und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein“ (1. Kor. 15,52-53); „die Toten in Christus werden zuerst auferstehen...“ (1.Thess. 4,16). Im Gegensatz dazu findet bei dem Zweiten Kommen keine Auferstehung statt, bis der Antichrist besiegt ist und er und der falsche Prophet „lebendig in den Feuersee geworfen wurden“ (Off, 19,20) und „Satan tausend Jahre gebunden und in den Abgrund geworfen wurde“ (Off 20, 13). Nichts davon ist auch nur im entferntesten bei der Entrückung der Gläubigen in den Himmel erwähnt. Dann wird zu der „ersten Auferstehung“, die bei der Entrückung stattfindet, noch eine einzigartige Gruppe hinzugefügt: „die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre“ (Off. 20,4-5). 3. Bei der Entrückung werden die Körper der lebenden Gläubigen (ebenso wie die der Auferweckten) verwandelt, sodass sie unsterblich sind: „Wir werden nicht alle entschlafen [sterben], wir werden aber alle verwandelt werden ... die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir [die Lebenden] werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muß Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen“ (1.Kor. 15,51-53); „wir, die Lebenden, die übrigbleiben, werden zugleich mit ihnen [den auferweckten Gläubigen] entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft [was offensichtlich unsterbliche Körper erfordert]“ (1. Thess. 4,17). Im Gegensatz dazu kehren bei dem Zweiten Kommen alle Heiligen mit Christus vom Himmel auf die Erde zurück und sind daher längst in Unsterblichkeit verwandelt worden: „Dann wird der HERR, mein Gott, kommen und alle Heiligen mit ihm“ (Sach. 14,5); „Und ich sah den Himmel geöffnet, ... und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, ... und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm ... mit 5 ihm die Nationen zu schlagen“ (Off 19,11-15). 4. Die Entrückung ereignet sich zu einer Zeit relativen Friedens und Wohlstands, wenn die Welt kein Gericht Gottes erwartet: „Und wie es in den Tagen Noahs geschah [das letzte, was die Menschen zu jener Zeit erwarteten, war ein Gericht Gottes] ... sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet ... wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; ... ebenso wird es an dem Tag sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird“ (Luk. 17, 26-30). Und wieder völlig im Gegensatz dazu: Das Zweite Kommen geschieht inmitten des schlimmsten Krieges, den die Welt je gesehen hat und ihm folgt die größte Verwüstung, die dieser Planet je erlitten hat oder erleiden wird: „Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden“ (Matth. 24,21-22); „Und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist "Tod"; und der Hades folgte ihm. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger ... Es geschah ein großes Erdbeben ... und jeder Berg und jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt ... [Die Menschen] verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge ... denn gekommen ist der große Tag ihres Zorns. Und wer vermag zu bestehen?“ (Off 6,8-17); „Und die vier Engel wurden losgebunden ... den dritten Teil der Menschen zu töten“ (Off 9,15); „und das Meer ... wurde zu Blut wie von einem Toten, und jede lebendige Seele starb, alles was im Meer war. Und die Ströme und die Wasserquellen ... wurden zu Blut. ... Und der vierte goß seine Schale aus auf die Sonne; und es wurde ihr gegeben ... und die Menschen wurden von großer Hitze versengt und ... ein großes Erdbeben geschah, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem ein Mensch auf der Erde war, ein so gewaltiges, so großes Erdbeben. ... Und jede Insel verschwand, und Berge wurden nicht gefunden. Und ein großer Hagel, wie zentnerschwer, fällt aus dem Himmel auf die Menschen nieder“ (Off. 16, 3-21); „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, ... Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, bekleidet mit weißer, reiner Leinwand. ... Und ich sah das Tier [der Antichrist] und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer Krieg zu führen. Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet ... lebendig wurden die 6 zwei in den Feuersee geworfen ...“(Off. 19, 11-21) 5. Die Entrückung geschieht, wenn die Situation in der Welt anzuzeigen scheint, dass alles in Ordnung sei, wenn nur sehr wenige das Wiederkommen Christi erwarten, und Er sogar die Kirche damit überrascht: „Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand ... in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen“ (Matth. 24,36+44). Im Gegensatz dazu: Wenn das Zweite Kommen stattfindet, ist nicht einmal der Antichrist überrascht – die vielen sichtbaren Zeichen machen jeden darauf aufmerksam, dass Christus schon an der Tür steht: „So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, daß es [das Kommen Christi] nahe an der Tür ist“ (Matt. 24,33); „Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer Krieg zu führen“ (Off. 19,19). 6. Die Entrückung geschieht, wenn die Kirche schläft und nur wenig Erwartung auf die Wiederkunft des Herrn zeigt: „Als aber der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein“ (Matth. 25,5); „so wacht nun ... damit er nicht, wenn er plötzlich kommt, euch schlafend finde“ (Mark. 13, 35-36). Im Gegensatz dazu geschieht das Zweite Kommen am Ende der Drangsalszeit inmitten weltweiter Zerstörung und hoffnungslosen Leidens; der Antichrist und seine Armee attackieren Israel, ein großer Teil Jerusalems ist bereits eingenommen (Sach. 14, 1-2) und Israel befindet sich am Rande der Vernichtung. Es ist daher undenkbar, dass die Kirche, befände sie sich noch hier, in Zufriedenheit unter dem Wahn schlummert, dass „Christus jetzt bestimmt nicht wiederkommen wird“! 7. Da die Entrückung uns unmittelbar und ohne zu sterben aus dieser Welt der Sünde, des Schmerzes und des Leids herausnimmt um für immer bei Christus zu sein, Ihm gleich, Ihn nie wieder betrübend, wird sie auch als eine „glückselige Hoffung“ bezeichnet: „indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten“ (Titus 2,13); „jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat“ (1.Joh. 3,3). Im Gegensatz dazu kann das Zweite Kommen (oder eine Entrückung nach der Drangsalszeit) wohl kaum ein „glückselige Hoffnung“ genannt werden, da nur sehr wenige Christen (sofern die Kirche noch hier wäre) überlebt haben würden, um sich an ihr zu erfreuen. Wenn sie das Zeichen 7 666 des Tieres „auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn“ verweigern, ist es ihnen unmöglich zu kaufen oder zu verkaufen, und wenn sie sich weigern, „das Bild des Tieres anzubeten“, so werden sie getötet werden (Off. 13,15-17). Es macht keinen Sinn zu behaupten, dass man heimlich genug von den Abfallhaufen essen kann, um so dem Tod durch Verhungern zu entkommen, und außerdem den Todesschwadronen der Weltpolizei des Antichristen immer einen Schritt voraus ist (um sich gegenseitig mit dem Ruf zu ermuntern): „Glückselige Hoffnung! Wir werden in Harmageddon entrückt!“ 8. Es ist unbestritten, dass die frühe Kirche, was die Entrückung betrifft, gelehrt wurde, sie jederzeit zu erwarten, zu warten auf die Wiederkunft Christi, wenn er alle Gläubigen zu sich in das Vaterhaus holen wird, um ewig bei Ihm zu sein: „Eure Lenden sollen umgürtet und die Lampen brennend sein! Und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten ... (Luk 12,35-36); „Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichgestalt mit seinem Leib der Herrlichkeit“ (Phil 3,20); „... wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen; und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, ... Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn“ (1. Thess. 1,9-10); „indem wir die glückselige Hoffnung ... erwarten“ (Titus 2,13); „... zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten“ (Heb. 9,28). Man wartet oder erwartet nicht täglich etwas, das erst nach der Ankunft des Antichristen oder am Ende einer siebenjährigen Drangsalszeit stattfindet. Daher muss es ein Kommen Christi geben, dass jederzeit stattfinden kann. Im Gegensatz dazu kann das Zweite Kommen aufgrund seiner Definition und Beschreibung in der Schrift nicht jeden Moment erwartet werden. Deshalb kann sich keine der eben zitierten Schriftstellen bezüglich Warten und Erwarten des Herrn auf das Zweite Kommen oder die Entrückung der Gemeinde nach der Drangsalszeit beziehen. Diese Schriftstellen können sich nur auf ein Entrückung vor der Drangsalszeit beziehen. 9. Die Entrückung vor der Drangsalszeit hat einen starken, reinigenden Effekt auf diejenigen, die diese Hoffnung zu Ihm haben. Die Tatsache, dass man diesen Augenblick jederzeit erwarten soll, kann nur bedeuten, dass er stattfinden muß, bevor der Antichrist offenbart ist und auch vor 8 der Drangsalszeit. Wenn Christus jeden Moment wiederkommen kann, dann gilt es, keine Zeit zu verlieren, keine Zeit ohne Zeugnis-Geben verstreichen zu lassen, keine Zeit, in der Sünde zu verharren mit dem Hintergedanken, Bekenntnis und Umkehr auf später zu verschieben. „Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er geoffenbart werden wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner Ankunft“ (1. Joh, 2,28); „Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist“ (1. Joh. 3,3). Im Gegensatz dazu kann die Erwartung des Zweiten Kommens (oder eine Entrückung nach der Drangsalszeit) kaum einen reinigenden Effekt ausüben, denn mindestens sieben Jahre lang wird es nicht geschehen – jede Menge Zeit, das Zeugnis-Geben zu vernachlässigen und die Wiederherstellung einer guten Beziehung zum Herrn sowie ein geheiligtes Leben zu führen, auf später zu verschieben. Tatsächlich sagt der Herr, dass der Glaube, er könne nicht jederzeit wiederkommen, einen gegenteiligen Effekt als die Reinigung der Gläubigen hat: „Wenn aber jener als böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr läßt auf sich warten, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und ißt und trinkt mit den Betrunkenen ... so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß ...“ (Matth. 24,48-49, Luk 12,45-46). 10. Die Entrückung ist nicht nur ein Ereignis, das wir jeden Moment erwarten und herbeisehnen sollen, sondern wir sollen auch unseren Herrn bitten, bald zu kommen. Die Bibel endet bekanntlich so: „Und der Geist und die Braut sagen: Komm! ... Ja, ich komme bald. Amen, komm, Herr Jesus“ (Off. 22,17+20)! Im Gegensatz dazu ist das Zweite Kommen in seinem Wesen und zeitlichem Ablauf nicht so, dass wir Christus bitten könnten, es gerade jetzt auszuführen. Offensichtlich kann Christus nicht vor dem Ende der Drangsalszeit zum Gericht auf die Erde wiederkommen, um Israel zu retten, die Verwüstung bei Harmageddon zu stoppen und den Antichrist zusammen mit seinem Reich und seiner Armee zu vernichten. Wenn wir also jetzt zu Christus rufen: „Komm, Herr Jesus!“, ist es, als ob wir die Bezahlung einer Schuld einfordern würden, die die nächsten sieben Jahre nicht fällig ist. Aber „der Geist und die Braut rufen: Komm, Herr Jesus!“ Wir können daraus nur schließen, dass es ein Kommen Christi gibt, das jederzeit stattfinden kann. Es kann nicht das Zweite Kommen oder eine Entrückung nach der Drangsalszeit sein. Es kann nur ein Entrückung vor der Drangsalszeit sein. 9 11. Im Himmel finden mindestens zwei Ereignisse statt, bei denen die Kirche anwesend sein muss und die daher nicht vor der Entrückung stattfinden können: der Richterstuhl des Christus und die Hochzeit des Lammes mit seiner Braut: „Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden“ (Röm. 14,10); „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses“ (2. Kor 5,10); „Laßt uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitgemacht. Und ihr wurde gegeben, daß sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend, rein [ein Ergebnis ihrer Reinigung am Richterstuhl des Christus]“ (Off.19,7-8). Diese beiden Ereignisse finden vor Christi Wiederkunft auf die Erde statt und erfordern daher eine davor stattfindende Entrückung. Im Gegensatz dazu kann das Zweite Kommen natürlich nicht vor diesen beiden entscheidenden Ereignissen, die die Gegenwart der Kirche im Himmel erfordern, stattfinden. Erst nachdem das Lamm mit seiner Braut verheiratet ist, kann sie ihn zurück zur Erde begleiten, um Israel zu retten, und um den Antichrist und seine Armee zu zerstören: „Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, bekleidet mit weißer, reiner Leinwand“ (Off 19,14). Wir wissen nicht, warum der Bräutigam verzieht zu kommen, aber es ist genau so wie Er vorausgesagt hat: die Kirche ist eingeschlafen. In dem Zusammenhang sagt der Herr: „Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Geht hinaus, ihm entgegen“ (Matth. 25,6)! Möge jeder von uns voller Hingabe auf diesen Ruf des Heiligen Geistes in unseren Herzen hören. Ja, wir sollten ihn laut erschallen lassen, denn der Herr kann jeden Moment wiederkommen, um uns zu Sich zu nehmen. So laßt uns voller Sehnsucht Ihn erwarten, auf Ihn warten und Ihn suchen – und andere ermuntern, das gleiche zu tun. Es wird einen reinigenden und motivierenden Effekt auf unser Leben haben. 10 Vielleicht heute Martin Vedder Vorbemerkung: der hier vorgestellten Zeitpunktanalyse über das Kommen unseres Herrn Jesus Christus zur Heimholung seiner Brautgemeinde liegen folgende Prinzipien der Schriftauslegung zugrunde: 1. Wenn die wörtliche Bedeutung eines Textes einen Sinn ergibt, ist sie auch so gemeint und sollte nicht allegorisch, typologisch oder anderweitig umgedeutet werden. 2. Schrift wird durch Schrift erklärt. Die fortlaufende Offenbarung in der Heiligen Schrift läßt es ratsam erscheinen, möglichst alle Aussagen zu einem Thema zu beachten und eine Lösung zu suchen, die allen Aussagen gerecht wird. 3. Die Israel gegebenen Verheißungen im AT können nicht einfach auf die Gemeinde angewendet werden, sondern werden nach dem Erreichen der 'Vollzahl der Nationen' ihre wortwörtliche Erfüllung finden (Rö.9-11). 11 Für unser Thema stellt sich die folgende Frage: gibt es Hinweise in der Heiligen Schrift, aus denen wir mit ziemlicher Sicherheit schließen können – unter Berücksichtigung der oben genannten Prinzipien – in welchem Zeitabschnitt im Hinblick auf die Drangsalzeit die Entrückung stattfinden wird? Der Verfasser dieser Zeilen versucht eine Lösung auf diese Frage zu finden, indem zunächst einmal die Fakten zusammengetragen werden (siehe Tabelle nächste Seite). • Was sagt die Bibel zur 'Ankunft des Herrn', zum 'Tag des Herrn'? • Gibt es zu diesem Thema nur wenige, dunkle Stellen? • • Brauchen wir eine 'Spezialerleuchtung' oder 'Begabung', um dieselben zu verstehen? Lohnt sich die Beschäftigung mit diesem Thema überhaupt, da es ja doch so viele unterschiedliche und einander widersprechende Meinungen gibt? Nun, die Fakten einmal zusammengetragen, vergleichen wir dieselben mit der Situation der Menschheit • zu Beginn der Drangsalzeit (der 70.Jahrwoche Daniels), • in der Mitte der Woche (also dem Beginn der 'Großen Drangsal'), • und dem Abschluß dieser Zeit, die insgesamt 7 Jahre dauern wird. Wir werden am Ende unserer Untersuchung feststellen, daß tatsächlich nur eine einzige dieser drei Möglichkeiten eine befriedigende Antwort auf die Aussagen der Schrift über die Entrückung bietet. 12 Entweder der Sohn des Menschen wird kommen Oder wie zur Zeit Noahs (Matth.24:37ff) wenn Tage nicht verkürzt(Mk.13:20) wenn sie sagen: Friede und Sicherheit (1.Thess.5:3) Harmageddon - (Offb.16:16; 19:19) Bedrängnis für Israel (Sach.14 u.a.) bei der letzten Posaune (1.Ko.15:52) nach den 7 Posaunen (Offb.8-11) plötzlich, unerwartet von der Welt (Matth.24:42.44.50; Luk.21: 34) nicht unerwartet, antichristliche Heere zum Kampf gegen den Herrn in Israel (Offb.16: 12-16; 19:19) Tag und Stunde unbekannt Zeitpunkt ist bekannt (Offb.12: 6.14; (Matth.25:13; 24:42.50; Mark.13:32) 13:5; Daniel 12: 7.11-13) in einem Nu, in einem Augenblick(1.Kor.15: 52) - wie ein Dieb in der Nacht (2.Petr.3:10; 1.Thess.5:2) am Ende der 70.Jahrwoche (Dan.9:27) - 42 Monate nach Errichtung der antichristlichen Weltherrschaft(Offb.13:5) in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft (1.Thess. 4:17) auf (mit, in) den Wolken vom Himmel auf die Erde(Offb.1:7; Apg.1:11; Lk.21:27) Begegnung in der Luft zur Entrückung(1. Thess. 4: 17) Zusammen mit Ihm auf die Erde zum Gericht(Offb.19:11-16.19-21; Sach.14:5) unsichtbar für die Welt jedes Auge wird Ihn sehen (Mk.13:26; Offb. 1:7) Verborgenes Kommen zur Heimholung Seiner Brautgemeinde Kommen in Macht und Herrlichkeit(viele Bibelstellen) Folge: Preisrichterstuhl Christi (Röm. 14:10; 2.Kor. 5:10) Folge: Gericht der lebenden Völker (Offb.20: 4-6; Matth. 25: 31-46) Kommen des Herrn für die Seinen Kommen des Herrn mit den Seinen 13 1. Möglichkeit: am Ende der Drangsal Wir beginnen mit der Frage, ob unser Herr Jesus Christus ein einziges Mal wiederkommt, nämlich am Ende der 'Großen Drangsal', der '70.Jahrwoche Daniels', um zunächst Seine Brautgemeinde (bzw. alle bis dahin 'in Christus Entschlafenen') heimzuholen, mit ihnen die Hochzeit zu feiern (in der Luft?), um dann anschließend auf die Erde zu kommen zur Vernichtung des Antichristen und zur Aufrichtung Seines Friedensreiches, wie es in Offenbarung 19 und 20 beschrieben wird. Hier nun die Fakten, inhaltlich einander zugeordnet: Wer die Auffassung vertritt, daß die Gemeinde noch in die 'Große Drangsal' (auch die 'Trübsal Jakobs' genannt) hineinkommt und erst am Ende derselben die Entrückung stattfindet, bekommt große Probleme mit den in diesem Falle einander widersprechenden Aussagen des Herrn über Sein Wiederkommen. • • • • Einerseits wird an etlichen Stellen sehr deutlich darauf hingewiesen, daß niemand außer dem Vater Tag und Stunde weiß, andererseits wird Sein Wiederkommen in Macht und Herrlichkeit genauestens berechnet. Am Ende der letzten Jahrwoche Daniels (also vom Zeitpunkt des 'Bundes mit dem Tode' an gerechnet genau 7 Jahre nach biblischer Zeitrechnung), oder aber dreieinhalb Jahre oder 42 Monate oder 1.260 Tage von dem Tage an, da das Bild (der Gräuel der Verwüstung) im jüdischen Tempel in Jerusalem aufgestellt werden wird. Da dies genau in der Hälfte der letzten Jahrwoche stattfindet, gelangen wir wieder zu demselben Zeitpunkt der Schlacht von Harmageddon, mit der die 'Große Drangsal' endet und im Anschluß daran der Herr Sein Friedensreich aufrichten wird. Würde die Entrückung erst zu diesem Zeitpunkt stattfinden, verlören alle Hinweise des Herrn auf Sein plötzliches, von vielen nicht erwartetes Wiederkommen ihren Sinn. Auch entspricht die politische, militärische und wirtschaftliche Lage der Menschheit am Ende der 'Drangsal' keineswegs der Beschreibung des Herrn 'wie in den Tagen Noahs' oder dem Hinweis des Apostels Paulus 'Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit':(1.Thess.5) Bei genauerem Studium der oben aufgeführten Gegenüberstellung der verschiedenen Aussagen der Schrift läßt sich m.E. klar erkennen, daß die auf der linken Seite der Tabelle aufgeführten Ereignisse nicht gleichzeitig (oder annähernd gleichzeitig) mit den rechts stehenden Ereignissen stattfinden können. Die von unserem Herrn und Seinen Aposteln uns mitgeteilten Details 14 Seines Kommens können nur verstanden werden, wenn das Kommen Jesu in zwei zeitlich stark voneinander abweichenden Zeitpunkten stattfindet. 2. Möglichkeit: in der Mitte der Drangsal Somit stellt sich für uns die Frage, ob diejenigen vielleicht die Lösung gefunden haben, die das erste Kommen unseres Herrn Jesus zur Entrückung der bis dahin in Christus Entschlafenen und der zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Gläubigen in Verbindung mit der 7. Posaune sehen, die in der Mitte der letzten Danielswoche posaunen wird und überleitet zu dem Hinauswurf des Teufels aus der Himmelswelt (Offb.12), der den Beginn der 'Großen Drangsal', der 'Trübsal Jakobs' markiert. Nun, wenn wir die Texte, in denen von der 7.Posaune die Rede ist, eingehender untersuchen, werden wir zunächst einige erstaunliche Übereinstimmungen mit verschiedenen Aussagen der Schrift feststellen, die wir gemeinhin auf die Entrückung bzw. Ereignisse direkt nach der Entrückung beziehen. • • • • So ist in Offb.10:7 von dem 'Geheimnis Gottes' die Rede (erinnert an 1.Kor.15:51: “Siehe, ich sage euch ein Geheimnis...“), von 'seinen eigenen Knechten, den Propheten', und von der 'frohen Botschaft'. Und in Kap.11:18 wird die 'Zeit der Toten, daß sie gerichtet werden' erwähnt als auch daß jetzt der 'Lohn seinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen, und denen, die seinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen' gegeben wird (Preisrichterstuhl Christi?) Außerdem wird der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und die Lade seines Bundes im Tempel gesehen (Tempel Gottes als Hinweis auf die Gemeinde?). Doch wie ist es mit dem Hinweis des Apostels: „Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit...?“ Oder wie unser Herr vorhersagte: „Aber wie die Tage Noahs waren, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wie sie in den Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten, bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.“ Matth.24:37-39. Die 7. Posaune bildet den Abschluß einer furchtbaren Gerichtsperiode, der mehr als ein Drittel der Menschheit zum Opfer fallen wird, nachdem schon 15 durch die vorhergehenden Siegelgerichte die Erdbevölkerung um ein Viertel dezimiert worden ist. Das sind wahrlich keine Zeiten, in denen alles seinen normalen Gang geht. Außerdem machen obige Bibelstellen auch deutlich, daß die Gerichte nach dem Kommen des Herrn stattfinden und nicht vorher. Bei der 7. Posaune hingegen ist bereits der größte Teil der Menschheit gerichtet, und ein Kommen des Herrn würde keineswegs eine große Überraschung bedeuten, da bereits in Offb.6 viele der Überzeugung sind, daß der Tag des Zornes Gottes gekommen sei. (Offb.6:16.17) Es gibt aber noch ein weiteres, beträchliches Problem, das sich mit der Vorstellung von der Entrückung bei der 7. Posaune schwerlich lösen läßt: das sind die in Offb.7 versiegelten 144.000 Heiligen aus den 12 Stämmen Israels. Würde die Entrückung der Gemeinde erst zu diesem Zeitpunkt stattfinden, dann würden auch diese 144.000 mitentrückt werden, da alle Stellen über die Entrückung deutlich bezeugen, daß alle, die dem Christus gehören, bei der Entrückung dabei sein werden: und auch von den 144.000 wird mehrmals gesagt, daß 'sie das Zeugnis Jesu haben'. Das würde aber bedeuten, daß ab Offb.12 diese Zeugen Jesu nicht mehr auf der Erde anzutreffen sind. Das Gegenteil ist aber der Fall. • In Kap. 13 wird von ihrer Verfolgung durch den Antichristen gesprochen, • und in Kap.14 wird ihr großartiges Zeugnis für den Herrn ausführlich beschrieben und Hinweise auf ihr Martyrium gegeben. • Das Buch der Offenbarung läßt keinen Zweifel hinsichtlich der Tatsache, daß Gott während der gesamten Zeit der Gerichte Seine Zeugen auf dieser Erde hat: in Kap.7 werden sie versiegelt, bei einigen Posaunengerichten verschont (wie seinerzeit Israel bei einigen Plagen in Ägypten), vom Antichristen verfolgt und zum Teil getötet, und zu Beginn des Millenniums anläßlich des Völkergerichts wieder auferweckt (Off.20: 4). Da nun zumindest ein Teil dieser Versiegelten die Große Drangsal lebend übersteht (siehe auch Offb.12: 13-17), somit ihre Entrückung nicht bei der 7. Posaune stattfindet, kann auch die Gemeinde nicht bei der 7. Posaune entrückt werden, da sonst auch die 144.000 Versiegelten zusammen mit der Gemeinde diesen Schauplatz verlassen würde, um auf ewig bei ihrem Herrn zu sein. Daraus ergibt sich m.E. der zwingende Schluß, daß die Entrückung der Gemeinde zu einem Zeitpunkt stattfinden muß, wo die 144.000 Heiligen aus den 12 Stämmen Israels noch nicht versiegelt worden sind, d.h. also spätestens zu Beginn des 7. Kapitels in der Offenbarung. 16 Nun finden wir aber auch im 6. Kapitel schon eine Reihe von Gerichten (u.a. ein Viertel der Menschheit kommt um durch Kriege und die darauf folgenden Hungersnöte, so daß die oben erwähnte Beschreibung der Menschheit – Friede und Sicherheit u.a.m. - auch hier nicht zutrifft), so daß wir noch weiter vorne in der Offenbarung suchen müssen, um Hinweise auf den von uns gesuchten Zeitpunkt der Entrückung zu finden. 3. Möglichkeit: vor der Drangsal Ist dies die Lösung? „Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muß.“ (Offb.4:1) Der Seher Johannes wird in den ersten drei Kapiteln der Offenbarung mit dem Zustand und der Entwicklung der Gemeinde im Lauf ihres Zeugnisses auf dieser Erde vertraut gemacht. Und dann werden ihm die Augen geöffnet, was nach dieser Zeit (d.h. der Zeit der Gemeinde auf dieser Erde) geschehen sollte. So ist auch nicht verwunderlich, daß ab Kap.4 die Gemeinde als solche nicht mehr erwähnt wird, sondern lediglich die 144.000 oder aber die große Menge, die aus der Drangsal kommt (Kap.7) oder die zwei Zeugen von Offb.11. Erst in Offb.19 erscheint sie wieder auf dem Plan: als die Braut des Lammes und später das Weib des Lammes: das neue Jerusalem. Und wenn wir nun diese Möglichkeit näher in Augenschein nehmen, daß nämlich Jesus wiederkommt, bevor die Gerichte von Kap.6 beginnen, vor Beginn der Großen Drangsal und auch vor Beginn der letzten Danielswoche (käme ER erst danach, müßten wir noch auf diesen 'Bund' warten!), dann werden wir leicht feststellen können, daß tatsächlich alle mit Seinem heimlichen, unerwarteten Kommen gegebenen Hinweise mit dieser Annahme übereinstimmen: • wie in den Tagen Noahs (Matth.24). Keine Vorzeichen des Gerichts, lediglich Warnung vor demselben durch Gottes Boten, die nicht ernst genommen werden (vergl. 2.Petr. 3:...“wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles beim alten...“ • wenn sie sagen:'Friede und Sicherheit'(1.Thess.5:3). Erst bei dem 2. apokalyptischen Reiter (Offb.6) wird der Friede von der Erde weggenommen. Also gab es vorher eine mehr oder weniger kurze Friedensperiode! • Bei der letzten Posaune (1.Kor15:51). Das kann nicht die 7.Posaune von 17 • • • • Offb.11 sein, denn sonst wüßte die ganze Welt, daß anschließend an die 6. Posaune die Wiederkunft Christi stattfände: und dann wäre es keine Überraschung mehr! Plötzlich, unerwartet für die Welt: keine Vorherankündigung wie ein Dieb in der Nacht (1.Thess.5:2), in einem Nu, in einem Augenblick (1.Kor.15:52) in Wolken, dem Herrn entgegen (1.Thess.4) – und nicht auf die Erde wie bei Seinem 2. Kommen in Macht und Herrlichkeit am Ende der Drangsal, wenn seine Füße auf dem Ölberg stehen werden (Sach.14; Apostg.1) unsichtbar für die Welt. Bei Seinem 2.Kommen hingegen wird die ganze Welt sowohl IHN als auch uns sehen (Offb.1:7; 2.Thess.1:10) Fazit: unter Berücksichtigung der Eingangs beschriebenen Prinzipien der Schriftauslegung ergibt sich als einzige Lösung, die allen in der Schrift gegebenen Mitteilungen über das Kommen des Herrn entspricht, die schon im 19. Jahrhundert wiederentdeckte Lehre von der Vorentrückung: d.h. unser Herr kommt zunächst zur Heimholung Seiner Brautgemeinde zu einem Zeitpunkt, den niemand kennt, der aber vor Beginn der letzten Jahrwoche Daniels liegen muß, und danach ein zweites Mal zusammen mit Seiner Brautgemeinde bzw. allen bis dahin auferstandenen Heiligen, um am Ende der Großen Drangsal Sein Volk Israel aus größter Bedrängnis zu befreien, den Antichristen zu vernichten, den Teufel zu binden, das Völkergericht durchzuführen und schließlich Sein Tausendjähriges Friedensreich aufzurichten (Sach.14; Offb.19:19ff; Offb. 20: 1-6 u.a.) 18 Die Offenbarung - der Weg zum Glück ? Wie kommt es eigentlich, dass das letzte Buch der Bibel in den meisten Gemeinden und Kirchen so vernachlässigt wird? Sind es die vielen Gerichte, die uns so verschrecken? Oder meinen wir, das Gottesbild der Offenbarung nicht in Einklang bringen zu können mit den übrigen Aussagen des Neuen Testamentes? Erscheint uns die Symbolik zu schwer und unverständlich, oder ist es ganz einfach der uns allen geläufige Ausdruck, dass die Offenbarung nun eben ein Buch mit sieben Siegeln sei und somit eine nähere Beschäftigung mit seinem Inhalt sich von vornherein verbiete? - Nun, ich für meinen Teil finde dieses Buch geradezu fascinierend und in höchstem Mass zeitnah. Nicht zuletzt auch zutiefst tröstlich und mutspendend, da seine Botschaft uns wiederholt zuruft: Fasse Mut, halte aus! Gott ist niemals am Ende mit Seinen Möglichkeiten. Ihm entgleitet nichts. Er ist und bleibt Herr jeder Lage. Und in IHM haben wir den Sieg, auch wenn es manchmal anders scheint...So sind auch die sieben in ihr enthaltenen Seligpreisungen ein einzigartiger Zuspruch Gottes für alle, die ihr Vertrauen auf den Herrn setzen und lassen in ihrer Gesamtaussage dieses für uns bisher vielleicht rätselhafte Buch in einem ganz neuen Licht erscheinen. Im folgenden nun einige kurze Ausführungen dazu. 1. „Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist. Denn die Zeit ist nahe.“(Offb.1:3) Das ist also der Weg zum vollkommenen Glück: die Offenbarung lesen, ihre Worte zu Herzen nehmen (= hören) und anschliessend danach tun (= bewahren), d.h. sich durch ihre Botschaft prägen lassen im Denken und Tun. Und all dies in der grössten Dringlichkeitsstufe, denn „die Zeit ist nahe“, wo die prophetische Schau in die Geschichte einmündet. 2. „Glückselig die Toten, die von jetzt an im Herrn sterben! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ (Offb.14:13) Welch eine seltsame Botschaft! Vieles hat sich in der Zwischenheit ereignet: die grossartige Erscheinung des verherrlichten Christus in Kap.1, wie er als der himmlische Seelsorger dem Johannes erscheint, die Zusammenschau der Kirchengeschichte von der nachapostolischen Zeit bis zur Entrückung der Gemeinde, ihre geistliche Diagnose und göttliche 19 Therapie des himmlischen Lehrmeisters in den Kapiteln 2 und 3, der Thronsaal Gottes mit dem geschlachteten Lamm als dem Mittelpunkt aller Bewunderung und Anbetung (Kap.4+5) die ersten sechs Siegel, mit denen die Gerichtsperiode eröffnet wird (Kap..6) die grossartige Schau der 144.000 Versiegelten aus den Stämmen Israels, der göttlichen Missionsmannschaft, die das Zeugnis des lebendigen Gottes und Seines Christus aufrechterhalten wird während der Grossen Drangsalszeit. Und als deren Ergebnis in demselben Kapitel die grosse Schar, die aus der Drangsal gerettet wird (Kap.7) das siebente und letzte Siegel, das die sieben Posaunengerichte enthält und in den Kapiteln 8 - 10 weitere Gerichte über diese Erde und die von Gott abgefallene Menschheit kommen lässt. der Dienst der beiden Zeugen des Herrn in Jerusalem, der erst durch den kommenden Antichristen (das Tier aus dem Abgrund) ein Ende findet (Kap.11) der endgültige Hinauswurf des Teufels aus dem Himmel, der dann dem Antichristen seinen Thron und seine Macht gibt, um die Zeugen Jesu zu vernichten und die ganze Welt zur Satansanbetung zu bringen (Kap. 12+13) schliesslich in Kap.14 die Schilderung der Überwinderschar, die dann mit dem zweiten 'Glückselig' der Offenbarung endet. Es gilt für die dann auf der Erde in dieser Schreckensherrschaft des Antichristen lebenden Zeugen Jesu, die Gebote Gottes zu halten und den Glauben Jesu zu bewahren (Vers 12). Wenn sie dann als Folge ihres Zeugnisses einen vorzeitigen Tod erleiden, werden sie im Hinblick auf die ewige Belohnung nicht zu kurz kommen. Der Herr weiss, was sie alles für ihn noch tun wollten (und wohl auch getan hätten). Und er wird keines dieser Werke vergessen. Und all die Mühen im Dienst für ihn haben jetzt ein Ende. Die Verfolgung ist vorbei, und die ewige Ruhe ihr Teil. Welch ein Trost und welch ein Ausblick für alle, die mit ganzem Einsatz für ihren Herrn in ihrem Leben eingestanden haben! 20 3. „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der wacht und seine Kleider bewahrt...“ (Kap.16:15) Wir sind mittlerweile am Ende der Drangsalzeit angelangt (der antichristlichen Weltherrschaft). In den Versen vorher wird die Mobilmachung der gesamten wehrfähigen Weltbevölkerung beschrieben und in dem anschliessenden Vers 16 auch der Ort dieses gewaltigen Kriegsschauplatzes genannt, an dem die antichristlichen Heere mit dem Heer des Himmels zusammenstossen werden (Kap.19:19): Harmagedon. Immer wieder weist der inspirierte Text an verschiedenen Stellen auf die dramatischen Ereignisse dieser Schreckensperiode hin, von der unser Herr Jesus Christus schon in seiner Ölbergrede sagt, dass die Welt niemals etwas Vergleichbares gesehen hat noch jemals wieder erleben wird. Und das letzte Buch der Bibel macht auch klar, dass die meisten Menschen trotz besseren Wissens - denn mehrmals wird betont, dass sie genau wissen, dass Gott es ist, der sie schlägt, und das Lamm seine Herrschaft angetreten hat - dass sie trotz alledem in ihrem Starrsinn verharren und nicht bereit sind, Busse zu tun. So wie schon Paulus den Thessalonichern in seinem zweiten Brief Kap.2 mitteilte, dass 'diejenigen, die die Liebe zur Wahrheit nicht annehmen wollten, von Gott einen Geist des Irrwahns bekommen, so dass sie der Lüge glauben werden'(2.Thess.2:10-12). Und so weist der Herr an dieser Stelle noch einmal auf die Dringlichkeit der Bekehrung hin, deren Echtheit sich in einem gottesfürchtigen Lebenswandel zeigt (die Kleider bewahren). Nur so bin ich recht vorbereitet auf die Ankunft des Herrn und werde nicht von ihm wie von einem Dieb in der Nacht überrascht. 4. „Glückselig, die geladen sind zur Hochzeit des Lammes.“ (Kap.19:9) Der Schauplatz wechselt nun. Die Hure Babylon (die falsche Braut) ist gerichtet, und die Hochzeit des Lammes mit seiner himmlischen Braut (alle wahrhaft Erlösten seit Pfingsten bis zur Entrückung) kann stattfinden. Doch wer mag mit den Geladenen gemeint sein? Johannes der Täufer gibt uns darauf die biblische Antwort in Joh.3:29. Als er auf Christus hingewiesen wird, spricht er die folgenden bemerkenswerten Worte: „Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams, der dasteht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude ist nun erfüllt.“ Johannes der Täufer macht deutlich: ich gehöre nicht zur Braut, sondern zu den Freunden des Bräutigams. Und aus dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift über diesen Vorläufer des Herrn wird deutlich, dass Johannes der Täufer der grösste aller Propheten war und auch der letzte des 21 Alten Bundes und des irdischen Gottesvolkes, das seit Pfingsten durch das neutestamentliche Gottesvolk, die Gemeinde, abgelöst wurde, die die Braut des Lammes bildet. Somit dürfen wir davon ausgehen, dass bei der Hochzeit des Lammes auch die alttestamentlichen Gläubigen dabei sein werden. Aber wenn sie auch nicht die gleiche Stellung wie die Brautgemeinde haben (das erklärt zum Beispiel den Ausspruch Jesu über Johannes „...er ist der Grösste von Frauen Geborene, doch der Kleinste im Reich Gottes ist grösser als er“), so macht das 'Glückselig' doch unmissverständlich klar: auch sie werden vollkommen glücklich sein und keinerlei Benachteiligung verspüren. 5. „Glückselig und heilig, wer teil hat an der ersten Auferstehung.“ (Kap.20:6) Die erste Auferstehung findet hier ihren Abschluss. Die Gläubigen des Alten Bundes, die Gemeinde, die beiden Zeugen, die Märtyrer der Grossen Drangsal, sie alle haben nun den neuen Leib empfangen und werden mit Christus herrschen tausend Jahre. Alle, die ihr Vertrauen auf den Heiland setzten, auf das Lamm Gottes, auf den Stellvertreter, der das Gericht getragen hat, das sie hätte treffen müssen, ja sie alle sind dabei. Niemand ist vergessen und niemand sehnt sich mehr zurück. Nur die übrigen, die meinten, ihr Leben ohne den von Gott gesandten Retter leben zu können, die auf die Hilfe von oben dankend verzichteten, sie bleiben auch weiterhin im Grab. Eine allgemeine Auferweckung aller Menschen zur gleichen Zeit kennt die Heilige Schrift nicht. Die zweite Auferweckung findet über eintausend Jahre später statt als die erste (Kap.20:7-15). Während die erste Auferstehung auch die 'Auferstehung aus den Toten', die 'Auferstehung der Gerechten' oder die 'Auferstehung zum Leben' genannt werden kann, handelt es sich bei der zweiten Auferstehung um die 'Auferstehung der Toten' oder die 'Auferstehung zum Gericht'. Jeder Leser dieser Zeilen wird bei der einen oder der anderen Auferstehung dabei sein. Nur wer in Christus geborgen ist, braucht den zweiten Tod nicht zu fürchten und kann sich von Herzen auf die Zukunft freuen! 6. „Und siehe, ich komme bald. Glückselig, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt.“ (Kap.22:7) Wir sind am Ausgangspunkt wieder angelangt. Die Botschaft ist vernommen. Nun gilt es, zu bewahren. Die Praxis ist gefordert. Wie sagte doch schon unser treuer Herr: „Wenn ihr nun dies alles wisset, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!“ (Joh.13:17). Wir haben nicht mehr viel Zeit. Unser Herr kommt 22 bald. Lasst uns die Zeit auskaufen und für IHN wirken. Die Hauptsache muss wieder zur Hauptsache werden. Wir müssen Prioritäten setzen. Was fördert am meisten die Sache Christi? Wo bin ich persönlich gemeint? Wo sind die Werke, die Gott schon im voraus bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen? (siehe Eph.2:10). Das bleibt natürlich klar: nicht gute Werke tun, um gerettet zu werden, aber sehr wohl gute Werke tun, weil wir gerettet sind. Gerrettetsein gibt Rettersinn! Denn - die Nacht kommt, da niemand wirken kann (Röm.14). 7. „Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben.“ (Kap.22:14) Ist das nicht grossartig? Am Ende der Bibel, im letzten Kapitel der Heiligen Schrift, gleich zwei Seligpreisungen! Gott will es uns immer wieder wissen lassen: ich liebe dich. Ich will dein Bestes. Du sollst nicht verloren gehen. Es gibt einen Weg zurück zum Baum des Lebens, der dem Menschen im Paradies noch verwehrt war. Ist nicht der ein Narr, der ein solches Angebot achtlos beiseite schiebt? Ja, wahrlich glückselig alle, die die Botschaft dieses Buches ernst nehmen und ihr Leben danach ausrichten. Die Freude ohne Ende ist ihr Teil, die ewige Ruhe, engste Gemeinschaft mit Gott dem Vater und mit Seinem Sohne Jesus Christus. Ja, ihm, dem alleinseligen Gott, sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 23 Die Russen kommen! wirklich? DER ANGRIFF RUSSLANDS AUF ISRAEL Eine Zeitpunktanalyse von Hes. 38 & 39 A Bestandsaufnahme 1. Waffenrüstung: Schild, Helm, Tartsche, Schwert, Rosse, Reiter Kap.38:4.15 Bogen, Pfeile 39:3 Handstäbe, Lanzen 39:9 2. die Angreifer: Russland?, Perser, Äthiopier, Put, Togarma, viele Völker 38:1-7 3. der Zeitpunkt: nach vielen Tagen, am Ende der Jahre 38:8 4. die Situation Israels: vom Schwert wiederhergestellt aus vielen Völkern gesammelt herausgeführt, in Sicherheit 38:8 offene Städte, in Ruhe, ohne Mauern, keine Riegel und Tore 38:11 ganz Israel ist im Land 39:28 Hab und Gut erworben 38:12 5. Wie weit kommt der Angreifer?: das Land bedecken 38:9.16 auf die Berge Israels 38:21; 39:2 wird auf dem freien Feld fallen, außerhalb der Städte 39:4.5.9 24 6. Das Ergebnis des Angriffs: ...auf daß die Nationen Gott kennen 38:16.23; 39:21 'Israel wird von jenem Tag an und hinfort wissen, daß JAHWE ihr Gott ist' 39:22 Die Verwerfung und Wiederannahme Israels bei Gott wird den Nationen bekannt gemacht werden 39:23-29 7. Die Zeitdauer des Gerichts: überaus schnell a) indirekt: Schwert des einen gegen den anderen: gegenseitige Vernichtung 38:21 b) direkt: Pest, Blut, überschwemmender Regen, Hagelsteine, Schwefelregen 38:22 Erdbeben 8:20 c) erweitert auch auf die Anliegerstatten des Mittelmeeres 39:6 8. Beseitigung der Schlachtfolgen: a) Aasfresser 39:4.17-20 b) Israel als gigantisches Beerdigungs-institut:sieben Monate lang 39:12 c) Entsorgung der Waffen ergibt Energie für 7 Jahre 39:9 9. Eine wunderbare Verheißung: Gott wird Seinen heiligen Namen nie mehr entweihen lassen 39:7.22 10. Wer entwickelt den Plan zum Angriff? Der Fürst von Gog, nicht Satan! Eventuelle Verführung durch den Teufel wird nicht erwähnt. 25 B Zeitpunktanalyse - Wann erfolgt der Angriff? 1. Möglichkeit: vor der Großen Drangsal aus folgenden Gründen nicht möglich: a) ganz Israel ist wieder im Land. Das wird aber nach dem eindeutigen Zeugnis der Schrift erst am Ende der Drangsal bzw. zu Beginn des Milleniums der Fall sein. b) offene Städte, Ruhe, Sicherheit: sehr unwahrscheinlich, bevor der Bund mit dem Antichristen geschlossen ist Dan.9:27 c) auch die Anliegerstaaten des Mittelmeeres werden gerichtet(also das Reich des Antichristen, der wohl kaum nach einem solchen Gericht zur Weltmacht aufsteigen dürfte) d) aber vor allem die Verheißung, daß Gott seinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen wird(Hes.39:7) und der wiederholte Hinweis, daß sowohl Israel als auch die Nationen erkennen werden(nicht nur 'sollen') daß JAHWE der Gott Israels ist. Nach Dan.9:27; 2.Thess.2; Offb.13 u.a. ist aber deutlich, daß der Name Gottes sowohl in Israel(Verbot des Opferdienstes, Tempelentweihung) als auch weltweit in unvorstellbarem Ausmaß gelästert werden wird. e) Hes.39:29 in Verbindung mit Hes.37 weist auch darauf hin, daß der Geist Gottes in dieser Zeit bereits über Israel ausgegossen worden ist, was erst zu Beginn des Milleniums stattfinden wird. 2. Möglichkeit: während der Großen Drangsal Ebenfalls unmöglich aus den bereits erwähnten Gründen, vor allem a,c,d und e, wobei d) eindeutig beweist, daß dieser Angriff frühestens am Ende der Großen Drangsal stattfindet. 26 3.Möglichkeit: am Ende der Großen Drangsal d.h. gemeinsames Gericht (wenn auch nicht unbedingt in einer einzigen Schlacht) mit den übrigen Völkern dieser Welt, so dem Antichristen und den Heeren des Ostens in Harmagedon. Diese Ansicht gibt auf einen Teil der biblischen Bestandsaufnahme zwar eine befriedigende Antwort(siehe A 2,3,5-9), jedoch nicht für A1(Waffenrüstung und die damit verbundene 7-jährige Energieversorgung bei wörtlicher Auslegung des Textes; die allegorische Auslegung im Hinblick auf das angeblich im Bau befindliche hochmoderne Kriegsgerät aus Hartholz ist mir bekannt, stößt aber m.E. auf ziemliche Schwierigkeiten. Man müßte dann auch das für die Aasfresser bestimmte Schlachtopfer allegorisch deuten Hes.39:1720 Ebenso dürfte A4(die Situation Israels zum Zeitpunkt des Einfalls aus dem Norden) wohl kaum auf das Ende der Drangsal zutreffen(Sicherheit, Ruhe, vom Schwert wiederhergestellt, offene Städte: und das alle seit langem!...siehe auch die Beschreibung des dann herrschenden Königs in Israel in Dan.11:3639) 4. Möglichkeit: nach dem Millenium(Offb.20) Auch wenn die Bezeichnung dieses Angriffs stark an Hes.38 erinnert, ergeben sich neben Gemeinsamkeiten auch gravierende Unterschiede: a) in Hes. greifen einige Völker (vornehmlich aus dem Norden mit einzelnen Verbündeten aus dem Süden) unter der Führung eines Menschen an, in Offb.20 ist es der Satan persönlich, der alle Völker zum Kampf nach Jerusalem führt. b) in Hes. werden noch 7 Jahre lang Waffen verbrannt und 7 Monate lang Leichname bestattet, in Offb.20 dagegen erfolgt unmittelbar an die Vernichtung der Feinde das Endgericht. c) die Verheißung, daß Gott eine Verunreini-gung des Tempels nie mehr zulassen wird, ergibt im Millenium durchaus einen Sinn, nicht dagegen unmittelbar vor dem Endgericht. 27 5. Möglichkeit: während des Milleniums Diese Annahme erfüllt alle 9 Kriterien der Bestandsaufnahme. Sie hat auch den Vorteil, daß wir alle Aussagen wörtlich nehmen können und keine gewaltsamen Umdeutungen vornehmen müssen. Und nun zu den einzelnen Punkten: A1: die Ausrüstung des angreifenden Heeres ist ausgesprochen primitiv. Das ist auch nicht anders zu erwarten zu dem angenommenen Zeitpunkt, da alles moderne Kriegsgerät mit der Endschlacht von Harmagedon und dem Beginn des Milleniums vernichtet wird: Schwerter in Winzermessern. Und nach der Beschreibung des Milleniums im AT ist kaum damit zu rechnen, daß der Herr eine Aufrüstung im größeren Stil über einen längeren Zeitraum zulassen wird. Sach.14 und Psalm 101 machen allerdings deutlich, daß Auflehnung und Sünde während des Milleniums noch möglich ist, die Bestrafung dafür aber nicht unbedingt sofort erfolgt, sondern auch dadurch geschehen kann, daß Gott dem betreffenden Land den Regen entzieht(Sach.14). Von daher widerspricht die Annahme eines spontanen Angriffs mit entsprechend primitiven Waffen keineswegs den Aussagen der Heiligen Schrift über diese lange Zeitperiode. A2: die Aufzählung der Angreifer: auch im Millenium wird es noch die Einteilung der Völker geben, von daher keine Schwierigkeit, dieses Ereignis hier einzuordnen. A3 und A4: der Zeitpunkt des Angriffs und die Situation Israels wird durch obige Annahme am besten erklärt. Alle in Hesekiel diesbezüglich gemachten Aussagen treffen für die Zeit des Milleniums vollkommen zu. A5: wie weit kommt der Angreifer? erwähnt werden lediglich die Berge Israels und das freie Feld, während die Bevölkerung in die Städte geflohen ist. Es gibt keinen Hinweis auf irgendwelche Verluste von seiten der Bewohner des Landes A6: das Ergebnis des Angriffs: Israel und die Nationen werden erkennen, wer Gott wirklich ist. Hier denke ich vor allem an die vielen Kinder, die während des Milleniums geboren werden und niemals im größeren Umfang den für Seine Rechte eifernden, heiligen Gott kennengelernt haben. Sie bekommen durch dieses Strafgericht Gottes eine neue Schau über IHN und gleichzeitig auch eine Vorwarnung im Hinblick auf den letzten Abfall, die Versuchung des Teufels nach dem Millenium, der in noch größerem Umfang die gesamte Welt 28 hinter sich her zum Aufstand gegen den HERRN anstacheln wird. Die Bezeichnung dieses letzten Aufstandes als 'Gog und Magog' dient m.E. als Erinnerung an das Geschehen von Hes.38;39, so daß niemand ungewarnt der Versuchung des Teufels ausgesetzt wird. A7: das schnelle Gericht unterstreicht das Wirken Gottes, das auch schon in A5 deutlich wird. A8: die Beseitigung der Schlachtfolgen über einen so langen Zeitraum stellt vielleicht die größte Schwierigkeit her (vor allem die Berührung mit einem Toten). Die Aussonderung von Totengräbern(wie in Kap.39 beschrieben) scheint mir aber dieses Problem zu lösen, auch der Hinweis aus Jesaja 66:24, wo die Leichname der vom HERRN Abgefallenen zum Mahnmal dienen. A9 schließlich: die Verheißung Gottes, Seinen heiligen Namen nie mehr entweihen zu lassen, läßt sich hier ohne Schwierigkeiten einordnen und macht auch deutlich, daß dieser Angriff aus dem Norden die einzige Ausnahme sein wird, die Gott während dieser Friedenszeit des Milleniums zulassen wird. A10 schlußendlich: nicht der Teufel, der während des tausendjährigen Reiches ja im Abgrund gebunden ist, sondern der Fürst von Gog selber hat den Gedanken zum Angriff. Es findet somit keine Verführung statt, sondern aus der Bosheit des eigenen Herzens entsteht der Plan des Überfalls, der dann so schmählich enden wird. M.Vedder 29 Die drei zukünftigen Gerichte Der Preisrichterstuhl Wann? (Zeitpunkt) Nach der Entrückung (1.Kor.15:35-53; 1.Thess.4:13-17; Röm.14:10-12; Phil.3:20; 2.Kor.5:10) Für wen Für alle Gläubigen seit (welche Adam bis zur EntrückGruppe) ung (Hebr.11:10.14.15.39.) Das Völkergericht Der grosse weisse Thron Zu Beginn des tausendjährigen Reiches, nach der Schlacht von Harmagedon (Offb.19:1920:4-6; Matth.25:31- 46) Am Ende des tausendjährigen Reiches (Offb.20:11-15) Für die Überlebenden der Grossen Drangsal (Matth.25:31.32) Für alle Ungläubigen aller Zeiten (Offb.20:5) Wo? (Ort) Im Himmel Auf der Erde Im Nichts (Himmel und Erde sind entflohen vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt) Worum geht es? Um die Belohnung auch die Gläubigen müssen Rechenschaft ablegen von ihren Taten 2.Kor.5:10; Röm.14:10f Um die Frage: wer darf ins Reich hinein und wer nicht? (Matth.25) Um das endgültige Los der Ungläubigen und die Höhe der Strafe (Offb.20:11-15 Jesus Christus (Matth. 25) und die Gläubigen aller Zeitalter(Offb.20:4) Jesus Christus allein Die Behandlung der 'Brüder Jesu' während der Drangsalszeit entscheidet über den Eingang ins Reich (Matth.25:40 + 45) Der Eintrag im Buch des Lebens entscheidet über Leben oder Tod - die Eintragungen Die Reinigung der Erde von allem Bösen - der Neuanfang im tausendjährigen Reich (viele Bibelstellen) Die endgültige Trennung von 'gut' und 'böse' - Voraus- Wer ist Jesus Christus der Richter? Nach welchen Kriterien erfolgt das Gericht? Treue (Matth.25:23) Qualität 1.Kor.3:12-15 Motivation: Liebe (Offb.2:4) Das Ziel Vorbereitung für die Hochzeit des Lammes und für die Erscheinung Jesu mit seiner Brautgemeinde auf dieser Erde zu Beginn des Milleniums Offb.19:7.8; 2.Thess.1:10 30 in den Büchern über die Höhe der Strafe (Offb.20:11ff) setzung zur Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde der ewige Zustand 31 Emmaus-Fernbibelschule Holpener Str.1, 51597 Morsbach Tel.: 02294-1807 Fax 02294-7835 e-mail: [email protected] Bibelkurse in über 120 Sprachen weltweit 32
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