Dave Hunt/Martin Vedder Vielleicht heute! - mit-jesus

Dave Hunt/Martin Vedder
Vielleicht heute!
Jesus kommt bald!
Zeitpunktanalyse:
vor – während – oder am Ende
der Trübsal?
Neue Gedanken zu einer uralten Frage
1
2
Inhalt:
Die Entrückung:
vor oder nach der großen Drangsalszeit?
Dave Hunt
4
Vielleicht heute
M. Vedder
11
Die Offenbarung – der Weg zum Glück?
M. Vedder
19
Die Russen kommen! - Wirklich?
M. Vedder
24
Die drei kommenden Gerichte – Überblick
M. Vedder
30
M
v
issions
artin
3
erlag
edder
Die Entrückung: vor oder nach der großen
Drangsalszeit?
Dave Hunt
Die Entrückung der Gemeinde, das ist ihre Aufnahme in den Himmel, schließt
alle Gläubigen ein: alle, die gerade auferweckt wurden und die zu der Zeit
Lebenden. (1. Thess 4, 13-18). Wenn dies zu Beginn der Periode der
Drangsalszeit geschieht, dann ist das Zweite Kommen Christi am Ende der
Drangsalszeit zur Rettung Israels aus den Geschehnissen bei Harmageddon ein
anderes Ereignis. Nach Sacharia 14, 3-5 werden „alle Heiligen“ Christus
zurück zur Erde begleiten. Aber wenn die Entrückung am Ende der
Drangsalszeit stattfindet, muss es zeitgleich mit dem Zweiten Kommen sein
und aus beiden ein Ereignis machen. Wie verhält es sich nun: sind es zwei
Ereignisse durch mindestens sieben Jahre voneinander getrennt, oder ist es ein
Ereignis mit zwei unterschiedlichen Zielen?
Diese Frage spaltet viele der evangelikalen Gemeinden, obwohl sie mit dem
Evangelium der Errettung nichts zu tun hat. Glücklicherweise kann man das
Problem leicht lösen. Die Beschreibungen der Entrückung beziehungsweise des
Zweiten Kommens in der Schrift sind in so vielen Details so unterschiedlich,
dass sie unmöglich das gleiche Vorkommnis beschreiben können. Wir können
nicht alle Unterschiede aufführen, aber einige habe ich hier aufgelistet:
1.
Bei der Entrückung kehrt Christus nicht wieder auf die Erde zurück,
sondern ruft die Gläubigen, um sich oberhalb der Erde mit ihnen zu
treffen und bringt sie direkt in den Himmel. „Ich komme wieder und
werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin“ (Joh. 14,3);
„danach werden wir... entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in
die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein“ (1. Thess 4,17).
Im Gegensatz dazu wird bei dem Zweiten Kommen Christus auf die Erde
zurückkehren, um Israel und die Welt von Davids Thron in Jerusalem aus
zu regieren: „Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg
stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt“ (Sach. 14,4); „Dieser wird groß
sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird
ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus
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Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende
sein“ (Luk. 1,32-33); „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein
weißes Pferd, und der darauf saß, ... und die Kriegsheere, die im Himmel
sind, folgten ihm ... Aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor,
damit er mit ihm die Nationen schlage; und er wird sie hüten mit eisernem
Stab“ (Off. 19,11-15).
2.
Bei der Entrückung werden alle Gläubigen auferstehen, die zu jener Zeit
bereits gestorben sind: „und die Toten werden auferweckt werden,
unvergänglich sein“ (1. Kor. 15,52-53); „die Toten in Christus werden
zuerst auferstehen...“ (1.Thess. 4,16).
Im Gegensatz dazu findet bei dem Zweiten Kommen keine Auferstehung
statt, bis der Antichrist besiegt ist und er und der falsche Prophet
„lebendig in den Feuersee geworfen wurden“ (Off, 19,20) und „Satan
tausend Jahre gebunden und in den Abgrund geworfen wurde“ (Off 20, 13). Nichts davon ist auch nur im entferntesten bei der Entrückung der
Gläubigen in den Himmel erwähnt. Dann wird zu der „ersten
Auferstehung“, die bei der Entrückung stattfindet, noch eine einzigartige
Gruppe hinzugefügt: „die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes
Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein
Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre
Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit
dem Christus tausend Jahre“ (Off. 20,4-5).
3.
Bei der Entrückung werden die Körper der lebenden Gläubigen (ebenso
wie die der Auferweckten) verwandelt, sodass sie unsterblich sind: „Wir
werden nicht alle entschlafen [sterben], wir werden aber alle verwandelt
werden ... die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und
wir [die Lebenden] werden verwandelt werden. Denn dieses
Vergängliche muß Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche
Unsterblichkeit anziehen“ (1.Kor. 15,51-53); „wir, die Lebenden, die
übrigbleiben, werden zugleich mit ihnen [den auferweckten Gläubigen]
entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft [was
offensichtlich unsterbliche Körper erfordert]“ (1. Thess. 4,17).
Im Gegensatz dazu kehren bei dem Zweiten Kommen alle Heiligen mit
Christus vom Himmel auf die Erde zurück und sind daher längst in
Unsterblichkeit verwandelt worden: „Dann wird der HERR, mein Gott,
kommen und alle Heiligen mit ihm“ (Sach. 14,5); „Und ich sah den
Himmel geöffnet, ... und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten
Gewand, ... und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm ... mit
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ihm die Nationen zu schlagen“ (Off 19,11-15).
4.
Die Entrückung ereignet sich zu einer Zeit relativen Friedens und
Wohlstands, wenn die Welt kein Gericht Gottes erwartet: „Und wie es in
den Tagen Noahs geschah [das letzte, was die Menschen zu jener Zeit
erwarteten, war ein Gericht Gottes] ... sie aßen, sie tranken, sie heirateten,
sie wurden verheiratet ... wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie
tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; ... ebenso
wird es an dem Tag sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird“
(Luk. 17, 26-30).
Und wieder völlig im Gegensatz dazu: Das Zweite Kommen geschieht
inmitten des schlimmsten Krieges, den die Welt je gesehen hat und ihm
folgt die größte Verwüstung, die dieser Planet je erlitten hat oder erleiden
wird: „Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der
Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Und wenn jene
Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden“
(Matth. 24,21-22); „Und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß,
dessen Name ist "Tod"; und der Hades folgte ihm. Und ihnen wurde
Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert
und mit Hunger ... Es geschah ein großes Erdbeben ... und jeder Berg und
jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt ... [Die Menschen] verbargen
sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge ... denn gekommen ist der
große Tag ihres Zorns. Und wer vermag zu bestehen?“ (Off 6,8-17);
„Und die vier Engel wurden losgebunden ... den dritten Teil der
Menschen zu töten“ (Off 9,15); „und das Meer ... wurde zu Blut wie von
einem Toten, und jede lebendige Seele starb, alles was im Meer war. Und
die Ströme und die Wasserquellen ... wurden zu Blut. ... Und der vierte
goß seine Schale aus auf die Sonne; und es wurde ihr gegeben ... und die
Menschen wurden von großer Hitze versengt und ... ein großes Erdbeben
geschah, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem ein Mensch auf der
Erde war, ein so gewaltiges, so großes Erdbeben. ... Und jede Insel
verschwand, und Berge wurden nicht gefunden. Und ein großer Hagel,
wie zentnerschwer, fällt aus dem Himmel auf die Menschen nieder“ (Off.
16, 3-21); „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes
Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, ... Und die
Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden,
bekleidet mit weißer, reiner Leinwand. ... Und ich sah das Tier [der
Antichrist] und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit
dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer Krieg zu führen. Und es
wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet ... lebendig wurden die
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zwei in den Feuersee geworfen ...“(Off. 19, 11-21)
5.
Die Entrückung geschieht, wenn die Situation in der Welt anzuzeigen
scheint, dass alles in Ordnung sei, wenn nur sehr wenige das
Wiederkommen Christi erwarten, und Er sogar die Kirche damit
überrascht: „Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand ... in
der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen“
(Matth. 24,36+44).
Im Gegensatz dazu: Wenn das Zweite Kommen stattfindet, ist nicht
einmal der Antichrist überrascht – die vielen sichtbaren Zeichen machen
jeden darauf aufmerksam, dass Christus schon an der Tür steht: „So sollt
auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, daß es [das Kommen Christi]
nahe an der Tür ist“ (Matt. 24,33); „Und ich sah das Tier und die Könige
der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem, der auf dem Pferd saß,
und mit seinem Heer Krieg zu führen“ (Off. 19,19).
6.
Die Entrückung geschieht, wenn die Kirche schläft und nur wenig
Erwartung auf die Wiederkunft des Herrn zeigt: „Als aber der Bräutigam
auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein“ (Matth.
25,5); „so wacht nun ... damit er nicht, wenn er plötzlich kommt, euch
schlafend finde“ (Mark. 13, 35-36).
Im Gegensatz dazu geschieht das Zweite Kommen am Ende der
Drangsalszeit inmitten weltweiter Zerstörung und hoffnungslosen
Leidens; der Antichrist und seine Armee attackieren Israel, ein großer
Teil Jerusalems ist bereits eingenommen (Sach. 14, 1-2) und Israel
befindet sich am Rande der Vernichtung. Es ist daher undenkbar, dass die
Kirche, befände sie sich noch hier, in Zufriedenheit unter dem Wahn
schlummert, dass „Christus jetzt bestimmt nicht wiederkommen wird“!
7.
Da die Entrückung uns unmittelbar und ohne zu sterben aus dieser Welt
der Sünde, des Schmerzes und des Leids herausnimmt um für immer bei
Christus zu sein, Ihm gleich, Ihn nie wieder betrübend, wird sie auch als
eine „glückselige Hoffung“ bezeichnet: „indem wir die glückselige
Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und
Heilandes Jesus Christus erwarten“ (Titus 2,13); „jeder, der diese
Hoffnung auf ihn hat“ (1.Joh. 3,3).
Im Gegensatz dazu kann das Zweite Kommen (oder eine Entrückung nach
der Drangsalszeit) wohl kaum ein „glückselige Hoffnung“ genannt
werden, da nur sehr wenige Christen (sofern die Kirche noch hier wäre)
überlebt haben würden, um sich an ihr zu erfreuen. Wenn sie das Zeichen
7
666 des Tieres „auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn“ verweigern, ist
es ihnen unmöglich zu kaufen oder zu verkaufen, und wenn sie sich
weigern, „das Bild des Tieres anzubeten“, so werden sie getötet werden
(Off. 13,15-17). Es macht keinen Sinn zu behaupten, dass man heimlich
genug von den Abfallhaufen essen kann, um so dem Tod durch
Verhungern zu entkommen, und außerdem den Todesschwadronen der
Weltpolizei des Antichristen immer einen Schritt voraus ist (um sich
gegenseitig mit dem Ruf zu ermuntern): „Glückselige Hoffnung! Wir
werden in Harmageddon entrückt!“
8.
Es ist unbestritten, dass die frühe Kirche, was die Entrückung betrifft,
gelehrt wurde, sie jederzeit zu erwarten, zu warten auf die Wiederkunft
Christi, wenn er alle Gläubigen zu sich in das Vaterhaus holen wird, um
ewig bei Ihm zu sein: „Eure Lenden sollen umgürtet und die Lampen
brennend sein! Und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn
warten ... (Luk 12,35-36); „Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln,
von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der
unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichgestalt mit
seinem Leib der Herrlichkeit“ (Phil 3,20); „... wie ihr euch von den
Götzen zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu
dienen; und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, ... Jesus, der uns
errettet von dem kommenden Zorn“ (1. Thess. 1,9-10); „indem wir die
glückselige Hoffnung ... erwarten“ (Titus 2,13); „... zum zweiten Male
ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten“
(Heb. 9,28). Man wartet oder erwartet nicht täglich etwas, das erst nach
der Ankunft des Antichristen oder am Ende einer siebenjährigen
Drangsalszeit stattfindet. Daher muss es ein Kommen Christi geben, dass
jederzeit stattfinden kann.
Im Gegensatz dazu kann das Zweite Kommen aufgrund seiner Definition
und Beschreibung in der Schrift nicht jeden Moment erwartet werden.
Deshalb kann sich keine der eben zitierten Schriftstellen bezüglich
Warten und Erwarten des Herrn auf das Zweite Kommen oder die
Entrückung der Gemeinde nach der Drangsalszeit beziehen. Diese
Schriftstellen können sich nur auf ein Entrückung vor der Drangsalszeit
beziehen.
9.
Die Entrückung vor der Drangsalszeit hat einen starken, reinigenden
Effekt auf diejenigen, die diese Hoffnung zu Ihm haben. Die Tatsache,
dass man diesen Augenblick jederzeit erwarten soll, kann nur bedeuten,
dass er stattfinden muß, bevor der Antichrist offenbart ist und auch vor
8
der Drangsalszeit. Wenn Christus jeden Moment wiederkommen kann,
dann gilt es, keine Zeit zu verlieren, keine Zeit ohne Zeugnis-Geben
verstreichen zu lassen, keine Zeit, in der Sünde zu verharren mit dem
Hintergedanken, Bekenntnis und Umkehr auf später zu verschieben.
„Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er geoffenbart werden
wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner
Ankunft“ (1. Joh, 2,28); „Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat,
reinigt sich selbst, wie er rein ist“ (1. Joh. 3,3).
Im Gegensatz dazu kann die Erwartung des Zweiten Kommens (oder eine
Entrückung nach der Drangsalszeit) kaum einen reinigenden Effekt
ausüben, denn mindestens sieben Jahre lang wird es nicht geschehen –
jede Menge Zeit, das Zeugnis-Geben zu vernachlässigen und die
Wiederherstellung einer guten Beziehung zum Herrn sowie ein
geheiligtes Leben zu führen, auf später zu verschieben. Tatsächlich sagt
der Herr, dass der Glaube, er könne nicht jederzeit wiederkommen, einen
gegenteiligen Effekt als die Reinigung der Gläubigen hat: „Wenn aber
jener als böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr läßt auf sich
warten, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und ißt und trinkt mit
den Betrunkenen ... so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem
Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht
weiß ...“ (Matth. 24,48-49, Luk 12,45-46).
10. Die
Entrückung ist nicht nur ein Ereignis, das wir jeden Moment erwarten
und herbeisehnen sollen, sondern wir sollen auch unseren Herrn bitten,
bald zu kommen. Die Bibel endet bekanntlich so: „Und der Geist und die
Braut sagen: Komm! ... Ja, ich komme bald. Amen, komm, Herr Jesus“
(Off. 22,17+20)!
Im Gegensatz dazu ist das Zweite Kommen in seinem Wesen und
zeitlichem Ablauf nicht so, dass wir Christus bitten könnten, es gerade
jetzt auszuführen. Offensichtlich kann Christus nicht vor dem Ende der
Drangsalszeit zum Gericht auf die Erde wiederkommen, um Israel zu
retten, die Verwüstung bei Harmageddon zu stoppen und den Antichrist
zusammen mit seinem Reich und seiner Armee zu vernichten. Wenn wir
also jetzt zu Christus rufen: „Komm, Herr Jesus!“, ist es, als ob wir die
Bezahlung einer Schuld einfordern würden, die die nächsten sieben Jahre
nicht fällig ist. Aber „der Geist und die Braut rufen: Komm, Herr Jesus!“
Wir können daraus nur schließen, dass es ein Kommen Christi gibt, das
jederzeit stattfinden kann. Es kann nicht das Zweite Kommen oder eine
Entrückung nach der Drangsalszeit sein. Es kann nur ein Entrückung vor
der Drangsalszeit sein.
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11. Im
Himmel finden mindestens zwei Ereignisse statt, bei denen die Kirche
anwesend sein muss und die daher nicht vor der Entrückung stattfinden
können: der Richterstuhl des Christus und die Hochzeit des Lammes mit
seiner Braut: „Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt
werden“ (Röm. 14,10); „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl
Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib
vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses“
(2. Kor 5,10); „Laßt uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben;
denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich
bereitgemacht. Und ihr wurde gegeben, daß sie sich kleide in feine
Leinwand, glänzend, rein [ein Ergebnis ihrer Reinigung am Richterstuhl
des Christus]“ (Off.19,7-8). Diese beiden Ereignisse finden vor Christi
Wiederkunft auf die Erde statt und erfordern daher eine davor
stattfindende Entrückung.
Im Gegensatz dazu kann das Zweite Kommen natürlich nicht vor diesen
beiden entscheidenden Ereignissen, die die Gegenwart der Kirche im
Himmel erfordern, stattfinden. Erst nachdem das Lamm mit seiner Braut
verheiratet ist, kann sie ihn zurück zur Erde begleiten, um Israel zu retten,
und um den Antichrist und seine Armee zu zerstören: „Und die
Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden,
bekleidet mit weißer, reiner Leinwand“ (Off 19,14).
Wir wissen nicht, warum der Bräutigam verzieht zu kommen, aber es
ist genau so wie Er vorausgesagt hat: die Kirche ist eingeschlafen.
In dem Zusammenhang sagt der Herr: „Um Mitternacht aber
entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Geht hinaus, ihm
entgegen“ (Matth. 25,6)! Möge jeder von uns voller Hingabe auf
diesen Ruf des Heiligen Geistes in unseren Herzen hören. Ja, wir
sollten ihn laut erschallen lassen, denn der Herr kann jeden Moment
wiederkommen, um uns zu Sich zu nehmen. So laßt uns voller
Sehnsucht Ihn erwarten, auf Ihn warten und Ihn suchen – und
andere ermuntern, das gleiche zu tun. Es wird einen reinigenden und
motivierenden Effekt auf unser Leben haben.
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Vielleicht heute
Martin Vedder
Vorbemerkung:
der hier vorgestellten Zeitpunktanalyse über das Kommen
unseres Herrn Jesus Christus zur Heimholung seiner
Brautgemeinde
liegen
folgende
Prinzipien
der
Schriftauslegung zugrunde:
1. Wenn die wörtliche Bedeutung eines Textes einen Sinn
ergibt, ist sie auch so gemeint und sollte nicht allegorisch,
typologisch oder anderweitig umgedeutet werden.
2. Schrift wird durch Schrift erklärt. Die fortlaufende
Offenbarung in der Heiligen Schrift läßt es ratsam
erscheinen, möglichst alle Aussagen zu einem Thema zu
beachten und eine Lösung zu suchen, die allen Aussagen
gerecht wird.
3. Die Israel gegebenen Verheißungen im AT können nicht
einfach auf die Gemeinde angewendet werden, sondern
werden nach dem Erreichen der 'Vollzahl der Nationen' ihre
wortwörtliche Erfüllung finden (Rö.9-11).
11
Für unser Thema stellt sich die folgende Frage: gibt es Hinweise
in der Heiligen Schrift, aus denen wir mit ziemlicher Sicherheit
schließen können – unter Berücksichtigung der oben genannten
Prinzipien – in welchem Zeitabschnitt im Hinblick auf die
Drangsalzeit die Entrückung stattfinden wird?
Der Verfasser dieser Zeilen versucht eine Lösung auf diese Frage zu
finden, indem zunächst einmal die Fakten zusammengetragen werden
(siehe Tabelle nächste Seite).
•
Was sagt die Bibel zur 'Ankunft des Herrn', zum 'Tag des Herrn'?
•
Gibt es zu diesem Thema nur wenige, dunkle Stellen?
•
•
Brauchen wir eine 'Spezialerleuchtung' oder 'Begabung', um
dieselben zu verstehen?
Lohnt sich die Beschäftigung mit diesem Thema überhaupt, da es ja
doch so viele unterschiedliche und einander widersprechende
Meinungen gibt?
Nun, die Fakten einmal zusammengetragen, vergleichen wir dieselben
mit der Situation der Menschheit
• zu Beginn der Drangsalzeit (der 70.Jahrwoche Daniels),
• in der Mitte der Woche (also dem Beginn der 'Großen Drangsal'),
• und dem Abschluß dieser Zeit, die insgesamt 7 Jahre dauern wird.
Wir werden am Ende unserer Untersuchung feststellen, daß
tatsächlich nur eine einzige dieser drei Möglichkeiten eine
befriedigende Antwort auf die Aussagen der Schrift über die
Entrückung bietet.
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Entweder
der Sohn des Menschen wird kommen
Oder
wie zur Zeit Noahs (Matth.24:37ff)
wenn Tage nicht verkürzt(Mk.13:20)
wenn sie sagen: Friede und
Sicherheit (1.Thess.5:3)
Harmageddon - (Offb.16:16; 19:19)
Bedrängnis für Israel (Sach.14 u.a.)
bei der letzten Posaune (1.Ko.15:52)
nach den 7 Posaunen (Offb.8-11)
plötzlich, unerwartet von der Welt
(Matth.24:42.44.50; Luk.21: 34)
nicht unerwartet, antichristliche
Heere zum Kampf gegen den Herrn
in Israel (Offb.16: 12-16; 19:19)
Tag und Stunde unbekannt
Zeitpunkt ist bekannt (Offb.12: 6.14;
(Matth.25:13; 24:42.50; Mark.13:32) 13:5; Daniel 12: 7.11-13)
in einem Nu, in einem
Augenblick(1.Kor.15: 52) - wie ein
Dieb in der Nacht (2.Petr.3:10;
1.Thess.5:2)
am Ende der 70.Jahrwoche
(Dan.9:27) - 42 Monate nach
Errichtung der antichristlichen
Weltherrschaft(Offb.13:5)
in Wolken dem Herrn entgegen in
die Luft (1.Thess. 4:17)
auf (mit, in) den Wolken vom
Himmel auf die Erde(Offb.1:7;
Apg.1:11; Lk.21:27)
Begegnung in der Luft zur
Entrückung(1. Thess. 4: 17)
Zusammen mit Ihm auf die Erde
zum Gericht(Offb.19:11-16.19-21;
Sach.14:5)
unsichtbar für die Welt
jedes Auge wird Ihn sehen
(Mk.13:26; Offb. 1:7)
Verborgenes Kommen zur
Heimholung Seiner Brautgemeinde
Kommen in Macht und
Herrlichkeit(viele Bibelstellen)
Folge: Preisrichterstuhl Christi
(Röm. 14:10; 2.Kor. 5:10)
Folge: Gericht der lebenden Völker
(Offb.20: 4-6; Matth. 25: 31-46)
Kommen des Herrn
für die Seinen
Kommen des Herrn
mit den Seinen
13
1. Möglichkeit: am Ende der Drangsal
Wir beginnen mit der Frage, ob unser Herr Jesus Christus ein einziges Mal
wiederkommt, nämlich am Ende der 'Großen Drangsal', der '70.Jahrwoche
Daniels', um zunächst Seine Brautgemeinde (bzw. alle bis dahin 'in Christus
Entschlafenen') heimzuholen, mit ihnen die Hochzeit zu feiern (in der Luft?),
um dann anschließend auf die Erde zu kommen zur Vernichtung des
Antichristen und zur Aufrichtung Seines Friedensreiches, wie es in
Offenbarung 19 und 20 beschrieben wird.
Hier nun die Fakten, inhaltlich einander zugeordnet:
Wer die Auffassung vertritt, daß die Gemeinde noch in die 'Große Drangsal'
(auch die 'Trübsal Jakobs' genannt) hineinkommt und erst am Ende derselben
die Entrückung stattfindet, bekommt große Probleme mit den in diesem Falle
einander widersprechenden Aussagen des Herrn über Sein Wiederkommen.
•
•
•
•
Einerseits wird an etlichen Stellen sehr deutlich darauf hingewiesen, daß
niemand außer dem Vater Tag und Stunde weiß,
andererseits wird Sein Wiederkommen in Macht und Herrlichkeit
genauestens berechnet. Am Ende der letzten Jahrwoche Daniels (also vom
Zeitpunkt des 'Bundes mit dem Tode' an gerechnet genau 7 Jahre nach
biblischer Zeitrechnung), oder aber dreieinhalb Jahre oder 42 Monate oder
1.260 Tage von dem Tage an, da das Bild (der Gräuel der Verwüstung) im
jüdischen Tempel in Jerusalem aufgestellt werden wird.
Da dies genau in der Hälfte der letzten Jahrwoche stattfindet, gelangen wir
wieder zu demselben Zeitpunkt der Schlacht von Harmageddon, mit der die
'Große Drangsal' endet und im Anschluß daran der Herr Sein Friedensreich
aufrichten wird. Würde die Entrückung erst zu diesem Zeitpunkt
stattfinden, verlören alle Hinweise des Herrn auf Sein plötzliches, von
vielen nicht erwartetes Wiederkommen ihren Sinn.
Auch entspricht die politische, militärische und wirtschaftliche Lage der
Menschheit am Ende der 'Drangsal' keineswegs der Beschreibung des Herrn
'wie in den Tagen Noahs' oder dem Hinweis des Apostels Paulus 'Wenn sie
sagen: Frieden und Sicherheit':(1.Thess.5)
Bei genauerem Studium der oben aufgeführten Gegenüberstellung der
verschiedenen Aussagen der Schrift läßt sich m.E. klar erkennen, daß die auf
der linken Seite der Tabelle aufgeführten Ereignisse nicht gleichzeitig (oder
annähernd gleichzeitig) mit den rechts stehenden Ereignissen stattfinden
können. Die von unserem Herrn und Seinen Aposteln uns mitgeteilten Details
14
Seines Kommens können nur verstanden werden, wenn das Kommen Jesu in
zwei zeitlich stark voneinander abweichenden Zeitpunkten stattfindet.
2. Möglichkeit: in der Mitte der Drangsal
Somit stellt sich für uns die Frage, ob diejenigen vielleicht die Lösung
gefunden haben, die das erste Kommen unseres Herrn Jesus zur Entrückung der
bis dahin in Christus Entschlafenen und der zu diesem Zeitpunkt noch
lebenden Gläubigen in Verbindung mit der 7. Posaune sehen, die in der
Mitte der letzten Danielswoche posaunen wird und überleitet zu dem
Hinauswurf des Teufels aus der Himmelswelt (Offb.12), der den Beginn der
'Großen Drangsal', der 'Trübsal Jakobs' markiert.
Nun, wenn wir die Texte, in denen von der 7.Posaune die Rede ist, eingehender
untersuchen, werden wir zunächst einige erstaunliche Übereinstimmungen mit
verschiedenen Aussagen der Schrift feststellen, die wir gemeinhin auf die
Entrückung bzw. Ereignisse direkt nach der Entrückung beziehen.
•
•
•
•
So ist in Offb.10:7 von dem 'Geheimnis Gottes' die Rede (erinnert an
1.Kor.15:51: “Siehe, ich sage euch ein Geheimnis...“), von 'seinen eigenen
Knechten, den Propheten', und von der 'frohen Botschaft'.
Und in Kap.11:18 wird die 'Zeit der Toten, daß sie gerichtet werden' erwähnt
als auch
daß jetzt der 'Lohn seinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen, und
denen, die seinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen' gegeben
wird (Preisrichterstuhl Christi?)
Außerdem wird der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und die Lade seines
Bundes im Tempel gesehen (Tempel Gottes als Hinweis auf die Gemeinde?).
Doch wie ist es mit dem Hinweis des Apostels: „Wenn sie sagen: Frieden und
Sicherheit...?“ Oder wie unser Herr vorhersagte: „Aber wie die Tage Noahs
waren, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wie sie
in den Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und
verheirateten, bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging, und sie es nicht
erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des
Sohnes des Menschen sein.“ Matth.24:37-39.
Die 7. Posaune bildet den Abschluß einer furchtbaren Gerichtsperiode, der
mehr als ein Drittel der Menschheit zum Opfer fallen wird, nachdem schon
15
durch die vorhergehenden Siegelgerichte die Erdbevölkerung um ein Viertel
dezimiert worden ist. Das sind wahrlich keine Zeiten, in denen alles seinen
normalen Gang geht. Außerdem machen obige Bibelstellen auch deutlich, daß
die Gerichte nach dem Kommen des Herrn stattfinden und nicht vorher. Bei
der 7. Posaune hingegen ist bereits der größte Teil der Menschheit gerichtet,
und ein Kommen des Herrn würde keineswegs eine große Überraschung
bedeuten, da bereits in Offb.6 viele der Überzeugung sind, daß der Tag des
Zornes Gottes gekommen sei. (Offb.6:16.17)
Es gibt aber noch ein weiteres, beträchliches Problem, das sich mit der
Vorstellung von der Entrückung bei der 7. Posaune schwerlich lösen läßt: das
sind die in Offb.7 versiegelten 144.000 Heiligen aus den 12 Stämmen Israels.
Würde die Entrückung der Gemeinde erst zu diesem Zeitpunkt stattfinden,
dann würden auch diese 144.000 mitentrückt werden, da alle Stellen über die
Entrückung deutlich bezeugen, daß alle, die dem Christus gehören, bei der
Entrückung dabei sein werden: und auch von den 144.000 wird mehrmals
gesagt, daß 'sie das Zeugnis Jesu haben'.
Das würde aber bedeuten, daß ab Offb.12 diese Zeugen Jesu nicht mehr auf der
Erde anzutreffen sind. Das Gegenteil ist aber der Fall.
• In Kap. 13 wird von ihrer Verfolgung durch den Antichristen gesprochen,
• und in Kap.14 wird ihr großartiges Zeugnis für den Herrn ausführlich
beschrieben und Hinweise auf ihr Martyrium gegeben.
• Das Buch der Offenbarung läßt keinen Zweifel hinsichtlich der Tatsache, daß
Gott während der gesamten Zeit der Gerichte Seine Zeugen auf dieser Erde
hat: in Kap.7 werden sie versiegelt, bei einigen Posaunengerichten verschont
(wie seinerzeit Israel bei einigen Plagen in Ägypten), vom Antichristen
verfolgt und zum Teil getötet, und zu Beginn des Millenniums anläßlich des
Völkergerichts wieder auferweckt (Off.20: 4).
Da nun zumindest ein Teil dieser Versiegelten die Große Drangsal lebend
übersteht (siehe auch Offb.12: 13-17), somit ihre Entrückung nicht bei der 7.
Posaune stattfindet, kann auch die Gemeinde nicht bei der 7. Posaune entrückt
werden, da sonst auch die 144.000 Versiegelten zusammen mit der Gemeinde
diesen Schauplatz verlassen würde, um auf ewig bei ihrem Herrn zu sein.
Daraus ergibt sich m.E. der zwingende Schluß, daß die Entrückung der
Gemeinde zu einem Zeitpunkt stattfinden muß, wo die 144.000 Heiligen
aus den 12 Stämmen Israels noch nicht versiegelt worden sind, d.h. also
spätestens zu Beginn des 7. Kapitels in der Offenbarung.
16
Nun finden wir aber auch im 6. Kapitel schon eine Reihe von Gerichten (u.a.
ein Viertel der Menschheit kommt um durch Kriege und die darauf folgenden
Hungersnöte, so daß die oben erwähnte Beschreibung der Menschheit – Friede
und Sicherheit u.a.m. - auch hier nicht zutrifft), so daß wir noch weiter vorne in
der Offenbarung suchen müssen, um Hinweise auf den von uns gesuchten
Zeitpunkt der Entrückung zu finden.
3. Möglichkeit: vor der Drangsal
Ist dies die Lösung? „Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach
diesem geschehen muß.“ (Offb.4:1)
Der Seher Johannes wird in den ersten drei Kapiteln der Offenbarung mit dem
Zustand und der Entwicklung der Gemeinde im Lauf ihres Zeugnisses auf
dieser Erde vertraut gemacht. Und dann werden ihm die Augen geöffnet, was
nach dieser Zeit (d.h. der Zeit der Gemeinde auf dieser Erde) geschehen sollte.
So ist auch nicht verwunderlich, daß ab Kap.4 die Gemeinde als solche nicht
mehr erwähnt wird, sondern lediglich die 144.000 oder aber die große Menge,
die aus der Drangsal kommt (Kap.7) oder die zwei Zeugen von Offb.11. Erst in
Offb.19 erscheint sie wieder auf dem Plan: als die Braut des Lammes und
später das Weib des Lammes: das neue Jerusalem.
Und wenn wir nun diese Möglichkeit näher in Augenschein nehmen, daß
nämlich Jesus wiederkommt, bevor die Gerichte von Kap.6 beginnen, vor
Beginn der Großen Drangsal und auch vor Beginn der letzten
Danielswoche (käme ER erst danach, müßten wir noch auf diesen 'Bund'
warten!), dann werden wir leicht feststellen können, daß tatsächlich alle mit
Seinem heimlichen, unerwarteten Kommen gegebenen Hinweise mit dieser
Annahme übereinstimmen:
• wie in den Tagen Noahs (Matth.24). Keine Vorzeichen des Gerichts,
lediglich Warnung vor demselben durch Gottes Boten, die nicht ernst
genommen werden (vergl. 2.Petr. 3:...“wo ist die Verheißung seiner
Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles beim alten...“
• wenn sie sagen:'Friede und Sicherheit'(1.Thess.5:3). Erst bei dem 2.
apokalyptischen Reiter (Offb.6) wird der Friede von der Erde
weggenommen. Also gab es vorher eine mehr oder weniger kurze
Friedensperiode!
• Bei der letzten Posaune (1.Kor15:51). Das kann nicht die 7.Posaune von
17
•
•
•
•
Offb.11 sein, denn sonst wüßte die ganze Welt, daß anschließend an die 6.
Posaune die Wiederkunft Christi stattfände: und dann wäre es keine
Überraschung mehr!
Plötzlich, unerwartet für die Welt: keine Vorherankündigung
wie ein Dieb in der Nacht (1.Thess.5:2), in einem Nu, in einem Augenblick
(1.Kor.15:52)
in Wolken, dem Herrn entgegen (1.Thess.4) – und nicht auf die Erde wie bei
Seinem 2. Kommen in Macht und Herrlichkeit am Ende der Drangsal, wenn
seine Füße auf dem Ölberg stehen werden (Sach.14; Apostg.1)
unsichtbar für die Welt. Bei Seinem 2.Kommen hingegen wird die ganze
Welt sowohl IHN als auch uns sehen (Offb.1:7; 2.Thess.1:10)
Fazit: unter Berücksichtigung der Eingangs beschriebenen Prinzipien der
Schriftauslegung ergibt sich als einzige Lösung, die allen in der Schrift
gegebenen Mitteilungen über das Kommen des Herrn entspricht, die schon im
19. Jahrhundert wiederentdeckte Lehre von der Vorentrückung: d.h. unser
Herr kommt zunächst zur Heimholung Seiner Brautgemeinde zu einem
Zeitpunkt, den niemand kennt, der aber vor Beginn der letzten Jahrwoche
Daniels liegen muß, und danach ein zweites Mal zusammen mit Seiner
Brautgemeinde bzw. allen bis dahin auferstandenen Heiligen, um am Ende der
Großen Drangsal Sein Volk Israel aus größter Bedrängnis zu befreien, den
Antichristen zu vernichten, den Teufel zu binden, das Völkergericht
durchzuführen und schließlich Sein Tausendjähriges Friedensreich
aufzurichten (Sach.14; Offb.19:19ff; Offb. 20: 1-6 u.a.)
18
Die Offenbarung - der Weg zum Glück ?
Wie kommt es eigentlich, dass das letzte Buch der Bibel in den meisten
Gemeinden und Kirchen so vernachlässigt wird? Sind es die vielen Gerichte,
die uns so verschrecken? Oder meinen wir, das Gottesbild der Offenbarung
nicht in Einklang bringen zu können mit den übrigen Aussagen des Neuen
Testamentes? Erscheint uns die Symbolik zu schwer und unverständlich, oder
ist es ganz einfach der uns allen geläufige Ausdruck, dass die Offenbarung nun
eben ein Buch mit sieben Siegeln sei und somit eine nähere Beschäftigung mit
seinem Inhalt sich von vornherein verbiete? - Nun, ich für meinen Teil finde
dieses Buch geradezu fascinierend und in höchstem Mass zeitnah. Nicht zuletzt
auch zutiefst tröstlich und mutspendend, da seine Botschaft uns wiederholt
zuruft: Fasse Mut, halte aus! Gott ist niemals am Ende mit Seinen
Möglichkeiten. Ihm entgleitet nichts. Er ist und bleibt Herr jeder Lage. Und in
IHM haben wir den Sieg, auch wenn es manchmal anders scheint...So sind
auch die sieben in ihr enthaltenen Seligpreisungen ein einzigartiger Zuspruch
Gottes für alle, die ihr Vertrauen auf den Herrn setzen und lassen in ihrer
Gesamtaussage dieses für uns bisher vielleicht rätselhafte Buch in einem ganz
neuen Licht erscheinen. Im folgenden nun einige kurze Ausführungen dazu.
1. „Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und
bewahren, was in ihr geschrieben ist. Denn die Zeit ist nahe.“(Offb.1:3)
Das ist also der Weg zum vollkommenen Glück: die Offenbarung lesen, ihre
Worte zu Herzen nehmen (= hören) und anschliessend danach tun (=
bewahren), d.h. sich durch ihre Botschaft prägen lassen im Denken und Tun.
Und all dies in der grössten Dringlichkeitsstufe, denn „die Zeit ist nahe“, wo
die prophetische Schau in die Geschichte einmündet.
2. „Glückselig die Toten, die von jetzt an im Herrn sterben! Ja, spricht der
Geist, damit sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen
nach.“ (Offb.14:13)
Welch eine seltsame Botschaft! Vieles hat sich in der Zwischenheit ereignet:
die grossartige Erscheinung des verherrlichten Christus in Kap.1, wie er
als der himmlische Seelsorger dem Johannes erscheint,
die Zusammenschau der Kirchengeschichte von der nachapostolischen
Zeit bis zur Entrückung der Gemeinde, ihre geistliche Diagnose und göttliche
19
Therapie des himmlischen Lehrmeisters in den Kapiteln 2 und 3,
der Thronsaal Gottes mit dem geschlachteten Lamm als dem Mittelpunkt
aller Bewunderung und Anbetung (Kap.4+5)
 die ersten sechs Siegel, mit denen die Gerichtsperiode eröffnet wird
(Kap..6)
die grossartige Schau der 144.000 Versiegelten aus den Stämmen
Israels, der göttlichen Missionsmannschaft, die das Zeugnis des lebendigen
Gottes und Seines Christus aufrechterhalten wird während der Grossen
Drangsalszeit. Und als deren Ergebnis in demselben Kapitel die grosse
Schar, die aus der Drangsal gerettet wird (Kap.7)
das siebente und letzte Siegel, das die sieben Posaunengerichte enthält
und in den Kapiteln 8 - 10 weitere Gerichte über diese Erde und die von Gott
abgefallene Menschheit kommen lässt.
 der Dienst der beiden Zeugen des Herrn in Jerusalem, der erst durch den
kommenden Antichristen (das Tier aus dem Abgrund) ein Ende findet
(Kap.11)
der endgültige Hinauswurf des Teufels aus dem Himmel, der dann dem
Antichristen seinen Thron und seine Macht gibt, um die Zeugen Jesu zu
vernichten und die ganze Welt zur Satansanbetung zu bringen (Kap. 12+13)
schliesslich in Kap.14 die Schilderung der Überwinderschar, die dann
mit dem zweiten 'Glückselig' der Offenbarung endet. Es gilt für die dann auf
der Erde in dieser Schreckensherrschaft des Antichristen lebenden Zeugen
Jesu, die Gebote Gottes zu halten und den Glauben Jesu zu bewahren (Vers
12). Wenn sie dann als Folge ihres Zeugnisses einen vorzeitigen Tod
erleiden, werden sie im Hinblick auf die ewige Belohnung nicht zu kurz
kommen. Der Herr weiss, was sie alles für ihn noch tun wollten (und wohl
auch getan hätten). Und er wird keines dieser Werke vergessen. Und all die
Mühen im Dienst für ihn haben jetzt ein Ende. Die Verfolgung ist vorbei,
und die ewige Ruhe ihr Teil. Welch ein Trost und welch ein Ausblick für
alle, die mit ganzem Einsatz für ihren Herrn in ihrem Leben eingestanden
haben!
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3. „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der wacht und seine Kleider
bewahrt...“ (Kap.16:15)
Wir sind mittlerweile am Ende der Drangsalzeit angelangt (der
antichristlichen Weltherrschaft). In den Versen vorher wird die
Mobilmachung der gesamten wehrfähigen Weltbevölkerung beschrieben und
in dem anschliessenden Vers 16 auch der Ort dieses gewaltigen
Kriegsschauplatzes genannt, an dem die antichristlichen Heere mit dem Heer
des Himmels zusammenstossen werden (Kap.19:19): Harmagedon. Immer
wieder weist der inspirierte Text an verschiedenen Stellen auf die
dramatischen Ereignisse dieser Schreckensperiode hin, von der unser Herr
Jesus Christus schon in seiner Ölbergrede sagt, dass die Welt niemals etwas
Vergleichbares gesehen hat noch jemals wieder erleben wird. Und das letzte
Buch der Bibel macht auch klar, dass die meisten Menschen trotz besseren
Wissens - denn mehrmals wird betont, dass sie genau wissen, dass Gott es
ist, der sie schlägt, und das Lamm seine Herrschaft angetreten hat - dass sie
trotz alledem in ihrem Starrsinn verharren und nicht bereit sind, Busse zu
tun. So wie schon Paulus den Thessalonichern in seinem zweiten Brief Kap.2
mitteilte, dass 'diejenigen, die die Liebe zur Wahrheit nicht annehmen
wollten, von Gott einen Geist des Irrwahns bekommen, so dass sie der Lüge
glauben werden'(2.Thess.2:10-12). Und so weist der Herr an dieser Stelle
noch einmal auf die Dringlichkeit der Bekehrung hin, deren Echtheit sich in
einem gottesfürchtigen Lebenswandel zeigt (die Kleider bewahren). Nur so
bin ich recht vorbereitet auf die Ankunft des Herrn und werde nicht von ihm
wie von einem Dieb in der Nacht überrascht.
4. „Glückselig, die geladen sind zur Hochzeit des Lammes.“ (Kap.19:9)
Der Schauplatz wechselt nun. Die Hure Babylon (die falsche Braut) ist
gerichtet, und die Hochzeit des Lammes mit seiner himmlischen Braut (alle
wahrhaft Erlösten seit Pfingsten bis zur Entrückung) kann stattfinden. Doch
wer mag mit den Geladenen gemeint sein? Johannes der Täufer gibt uns
darauf die biblische Antwort in Joh.3:29. Als er auf Christus hingewiesen
wird, spricht er die folgenden bemerkenswerten Worte: „Der die Braut hat,
ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams, der dasteht und ihn hört, ist
hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude ist nun
erfüllt.“ Johannes der Täufer macht deutlich: ich gehöre nicht zur Braut,
sondern zu den Freunden des Bräutigams. Und aus dem Gesamtzeugnis der
Heiligen Schrift über diesen Vorläufer des Herrn wird deutlich, dass
Johannes der Täufer der grösste aller Propheten war und auch der letzte des
21
Alten Bundes und des irdischen Gottesvolkes, das seit Pfingsten durch das
neutestamentliche Gottesvolk, die Gemeinde, abgelöst wurde, die die Braut
des Lammes bildet. Somit dürfen wir davon ausgehen, dass bei der Hochzeit
des Lammes auch die alttestamentlichen Gläubigen dabei sein werden. Aber
wenn sie auch nicht die gleiche Stellung wie die Brautgemeinde haben (das
erklärt zum Beispiel den Ausspruch Jesu über Johannes „...er ist der Grösste
von Frauen Geborene, doch der Kleinste im Reich Gottes ist grösser als er“),
so macht das 'Glückselig' doch unmissverständlich klar: auch sie werden
vollkommen glücklich sein und keinerlei Benachteiligung verspüren.
5. „Glückselig und heilig, wer teil hat an der ersten Auferstehung.“
(Kap.20:6)
Die erste Auferstehung findet hier ihren Abschluss. Die Gläubigen des Alten
Bundes, die Gemeinde, die beiden Zeugen, die Märtyrer der Grossen
Drangsal, sie alle haben nun den neuen Leib empfangen und werden mit
Christus herrschen tausend Jahre. Alle, die ihr Vertrauen auf den Heiland
setzten, auf das Lamm Gottes, auf den Stellvertreter, der das Gericht
getragen hat, das sie hätte treffen müssen, ja sie alle sind dabei. Niemand ist
vergessen und niemand sehnt sich mehr zurück. Nur die übrigen, die
meinten, ihr Leben ohne den von Gott gesandten Retter leben zu können, die
auf die Hilfe von oben dankend verzichteten, sie bleiben auch weiterhin im
Grab. Eine allgemeine Auferweckung aller Menschen zur gleichen Zeit kennt
die Heilige Schrift nicht. Die zweite Auferweckung findet über eintausend
Jahre später statt als die erste (Kap.20:7-15). Während die erste Auferstehung
auch die 'Auferstehung aus den Toten', die 'Auferstehung der Gerechten' oder
die 'Auferstehung zum Leben' genannt werden kann, handelt es sich bei der
zweiten Auferstehung um die 'Auferstehung der Toten' oder die
'Auferstehung zum Gericht'. Jeder Leser dieser Zeilen wird bei der einen oder
der anderen Auferstehung dabei sein. Nur wer in Christus geborgen ist,
braucht den zweiten Tod nicht zu fürchten und kann sich von Herzen auf die
Zukunft freuen!
6. „Und siehe, ich komme bald. Glückselig, der die Worte der Weissagung
dieses Buches bewahrt.“ (Kap.22:7)
Wir sind am Ausgangspunkt wieder angelangt. Die Botschaft ist vernommen.
Nun gilt es, zu bewahren. Die Praxis ist gefordert. Wie sagte doch schon
unser treuer Herr: „Wenn ihr nun dies alles wisset, glückselig seid ihr, wenn
ihr es tut!“ (Joh.13:17). Wir haben nicht mehr viel Zeit. Unser Herr kommt
22
bald. Lasst uns die Zeit auskaufen und für IHN wirken. Die Hauptsache muss
wieder zur Hauptsache werden. Wir müssen Prioritäten setzen. Was fördert
am meisten die Sache Christi? Wo bin ich persönlich gemeint? Wo sind die
Werke, die Gott schon im voraus bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln
sollen? (siehe Eph.2:10). Das bleibt natürlich klar: nicht gute Werke tun,
um gerettet zu werden, aber sehr wohl gute Werke tun, weil wir gerettet
sind. Gerrettetsein gibt Rettersinn! Denn - die Nacht kommt, da niemand
wirken kann (Röm.14).
7. „Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum
des Lebens haben.“ (Kap.22:14)
Ist das nicht grossartig? Am Ende der Bibel, im letzten Kapitel der Heiligen
Schrift, gleich zwei Seligpreisungen! Gott will es uns immer wieder wissen
lassen: ich liebe dich. Ich will dein Bestes. Du sollst nicht verloren gehen. Es
gibt einen Weg zurück zum Baum des Lebens, der dem Menschen im
Paradies noch verwehrt war.
Ist nicht der ein Narr, der ein solches Angebot achtlos beiseite schiebt?
Ja, wahrlich glückselig alle, die die Botschaft dieses Buches ernst
nehmen und ihr Leben danach ausrichten. Die Freude ohne Ende ist ihr
Teil, die ewige Ruhe, engste Gemeinschaft mit Gott dem Vater und mit
Seinem Sohne Jesus Christus. Ja, ihm, dem alleinseligen Gott, sei Ehre
und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
23
Die Russen kommen!
wirklich?
DER ANGRIFF RUSSLANDS AUF ISRAEL
Eine Zeitpunktanalyse von Hes. 38 & 39
A Bestandsaufnahme
1. Waffenrüstung:
Schild, Helm, Tartsche, Schwert, Rosse, Reiter Kap.38:4.15
Bogen, Pfeile 39:3
Handstäbe, Lanzen 39:9
2. die Angreifer:
Russland?, Perser, Äthiopier, Put, Togarma, viele Völker 38:1-7
3. der Zeitpunkt:
nach vielen Tagen, am Ende der Jahre 38:8
4. die Situation Israels:
vom Schwert wiederhergestellt
aus vielen Völkern gesammelt
herausgeführt, in Sicherheit 38:8
offene Städte, in Ruhe, ohne Mauern,
keine Riegel und Tore 38:11
ganz Israel ist im Land 39:28
Hab und Gut erworben 38:12
5. Wie weit kommt der Angreifer?:
das Land bedecken 38:9.16
auf die Berge Israels 38:21; 39:2
wird auf dem freien Feld fallen,
außerhalb der Städte 39:4.5.9
24
6. Das Ergebnis des Angriffs:
...auf daß die Nationen Gott kennen 38:16.23; 39:21
'Israel wird von jenem Tag an und hinfort wissen, daß JAHWE ihr Gott
ist' 39:22
Die Verwerfung und Wiederannahme Israels bei Gott wird den Nationen
bekannt gemacht werden 39:23-29
7. Die Zeitdauer des Gerichts: überaus schnell
a) indirekt: Schwert des einen gegen den anderen: gegenseitige
Vernichtung 38:21
b) direkt: Pest, Blut, überschwemmender Regen, Hagelsteine,
Schwefelregen 38:22
Erdbeben 8:20
c) erweitert auch auf die Anliegerstatten des Mittelmeeres 39:6
8. Beseitigung der Schlachtfolgen:
a) Aasfresser 39:4.17-20
b) Israel als gigantisches Beerdigungs-institut:sieben Monate lang 39:12
c) Entsorgung der Waffen ergibt Energie für 7 Jahre 39:9
9. Eine wunderbare Verheißung:
Gott wird Seinen heiligen Namen nie mehr entweihen lassen 39:7.22
10. Wer entwickelt den Plan zum Angriff?
Der Fürst von Gog, nicht Satan! Eventuelle Verführung durch den Teufel
wird nicht erwähnt.
25
B Zeitpunktanalyse - Wann erfolgt der Angriff?
1. Möglichkeit: vor der Großen Drangsal
aus folgenden Gründen nicht möglich:
a) ganz Israel ist wieder im Land. Das wird aber nach dem eindeutigen
Zeugnis der Schrift erst am Ende der Drangsal bzw. zu Beginn des Milleniums
der Fall sein.
b) offene Städte, Ruhe, Sicherheit: sehr unwahrscheinlich, bevor der Bund mit
dem Antichristen geschlossen ist Dan.9:27
c) auch die Anliegerstaaten des Mittelmeeres werden gerichtet(also das Reich
des Antichristen, der wohl kaum nach einem solchen Gericht zur Weltmacht
aufsteigen dürfte)
d) aber vor allem die Verheißung, daß Gott seinen heiligen Namen nicht mehr
entweihen lassen wird(Hes.39:7) und der wiederholte Hinweis, daß sowohl
Israel als auch die Nationen erkennen werden(nicht nur 'sollen') daß JAHWE
der Gott Israels ist. Nach Dan.9:27; 2.Thess.2; Offb.13 u.a. ist aber deutlich,
daß der Name Gottes sowohl in Israel(Verbot des Opferdienstes,
Tempelentweihung) als auch weltweit in unvorstellbarem Ausmaß gelästert
werden wird.
e) Hes.39:29 in Verbindung mit Hes.37 weist auch darauf hin, daß der Geist
Gottes in dieser Zeit bereits über Israel ausgegossen worden ist, was erst zu
Beginn des Milleniums stattfinden wird.
2. Möglichkeit: während der Großen Drangsal
Ebenfalls unmöglich aus den bereits erwähnten Gründen, vor allem a,c,d und e,
wobei d) eindeutig beweist, daß dieser Angriff frühestens am Ende der Großen
Drangsal stattfindet.
26
3.Möglichkeit: am Ende der Großen Drangsal
d.h. gemeinsames Gericht (wenn auch nicht unbedingt in einer einzigen
Schlacht) mit den übrigen Völkern dieser Welt, so dem Antichristen und den
Heeren des Ostens in Harmagedon.
Diese Ansicht gibt auf einen Teil der biblischen Bestandsaufnahme zwar eine
befriedigende Antwort(siehe A 2,3,5-9), jedoch nicht für A1(Waffenrüstung
und die damit verbundene 7-jährige Energieversorgung bei wörtlicher
Auslegung des Textes; die allegorische Auslegung im Hinblick auf das
angeblich im Bau befindliche hochmoderne Kriegsgerät aus Hartholz ist mir
bekannt, stößt aber m.E. auf ziemliche Schwierigkeiten. Man müßte dann auch
das für die Aasfresser bestimmte Schlachtopfer allegorisch deuten Hes.39:1720
Ebenso dürfte A4(die Situation Israels zum Zeitpunkt des Einfalls aus dem
Norden) wohl kaum auf das Ende der Drangsal zutreffen(Sicherheit, Ruhe,
vom Schwert wiederhergestellt, offene Städte: und das alle seit langem!...siehe
auch die Beschreibung des dann herrschenden Königs in Israel in Dan.11:3639)
4. Möglichkeit: nach dem Millenium(Offb.20)
Auch wenn die Bezeichnung dieses Angriffs stark an Hes.38 erinnert, ergeben
sich neben Gemeinsamkeiten auch gravierende Unterschiede:
a) in Hes. greifen einige Völker (vornehmlich aus dem Norden mit einzelnen
Verbündeten aus dem Süden) unter der Führung eines Menschen an, in Offb.20
ist es der Satan persönlich, der alle Völker zum Kampf nach Jerusalem führt.
b) in Hes. werden noch 7 Jahre lang Waffen verbrannt und 7 Monate lang
Leichname bestattet, in Offb.20 dagegen erfolgt unmittelbar an die
Vernichtung der Feinde das Endgericht.
c) die Verheißung, daß Gott eine Verunreini-gung des Tempels nie mehr
zulassen wird, ergibt im Millenium durchaus einen Sinn, nicht dagegen
unmittelbar vor dem Endgericht.
27
5. Möglichkeit: während des Milleniums
Diese Annahme erfüllt alle 9 Kriterien der Bestandsaufnahme. Sie hat
auch den Vorteil, daß wir alle Aussagen wörtlich nehmen können und
keine gewaltsamen Umdeutungen vornehmen müssen. Und nun zu den
einzelnen Punkten:
A1: die Ausrüstung des angreifenden Heeres ist ausgesprochen primitiv. Das
ist auch nicht anders zu erwarten zu dem angenommenen Zeitpunkt, da alles
moderne Kriegsgerät mit der Endschlacht von Harmagedon und dem Beginn
des Milleniums vernichtet wird: Schwerter in Winzermessern. Und nach der
Beschreibung des Milleniums im AT ist kaum damit zu rechnen, daß der Herr
eine Aufrüstung im größeren Stil über einen längeren Zeitraum zulassen wird.
Sach.14 und Psalm 101 machen allerdings deutlich, daß Auflehnung und Sünde
während des Milleniums noch möglich ist, die Bestrafung dafür aber nicht
unbedingt sofort erfolgt, sondern auch dadurch geschehen kann, daß Gott dem
betreffenden Land den Regen entzieht(Sach.14). Von daher widerspricht die
Annahme eines spontanen Angriffs mit entsprechend primitiven Waffen
keineswegs den Aussagen der Heiligen Schrift über diese lange Zeitperiode.
A2: die Aufzählung der Angreifer: auch im Millenium wird es noch die
Einteilung der Völker geben, von daher keine Schwierigkeit, dieses Ereignis
hier einzuordnen.
A3 und A4: der Zeitpunkt des Angriffs und die Situation Israels wird durch
obige Annahme am besten erklärt. Alle in Hesekiel diesbezüglich gemachten
Aussagen treffen für die Zeit des Milleniums vollkommen zu.
A5: wie weit kommt der Angreifer? erwähnt werden lediglich die Berge
Israels und das freie Feld, während die Bevölkerung in die Städte geflohen ist.
Es gibt keinen Hinweis auf irgendwelche Verluste von seiten der Bewohner des
Landes
A6: das Ergebnis des Angriffs: Israel und die Nationen werden erkennen, wer
Gott wirklich ist. Hier denke ich vor allem an die vielen Kinder, die während
des Milleniums geboren werden und niemals im größeren Umfang den für
Seine Rechte eifernden, heiligen Gott kennengelernt haben. Sie bekommen
durch dieses Strafgericht Gottes eine neue Schau über IHN und gleichzeitig
auch eine Vorwarnung im Hinblick auf den letzten Abfall, die Versuchung des
Teufels nach dem Millenium, der in noch größerem Umfang die gesamte Welt
28
hinter sich her zum Aufstand gegen den HERRN anstacheln wird. Die
Bezeichnung dieses letzten Aufstandes als 'Gog und Magog' dient m.E. als
Erinnerung an das Geschehen von Hes.38;39, so daß niemand ungewarnt der
Versuchung des Teufels ausgesetzt wird.
A7: das schnelle Gericht unterstreicht das Wirken Gottes, das auch schon in
A5 deutlich wird.
A8: die Beseitigung der Schlachtfolgen über einen so langen Zeitraum stellt
vielleicht die größte Schwierigkeit her (vor allem die Berührung mit einem
Toten). Die Aussonderung von Totengräbern(wie in Kap.39 beschrieben)
scheint mir aber dieses Problem zu lösen, auch der Hinweis aus Jesaja 66:24,
wo die Leichname der vom HERRN Abgefallenen zum Mahnmal dienen.
A9 schließlich: die Verheißung Gottes, Seinen heiligen Namen nie mehr
entweihen zu lassen, läßt sich hier ohne Schwierigkeiten einordnen und macht
auch deutlich, daß dieser Angriff aus dem Norden die einzige Ausnahme sein
wird, die Gott während dieser Friedenszeit des Milleniums zulassen wird.
A10 schlußendlich: nicht der Teufel, der während des tausendjährigen Reiches
ja im Abgrund gebunden ist, sondern der Fürst von Gog selber hat den
Gedanken zum Angriff. Es findet somit keine Verführung statt, sondern aus der
Bosheit des eigenen Herzens entsteht der Plan des Überfalls, der dann so
schmählich enden wird.
M.Vedder
29
Die drei zukünftigen Gerichte
Der Preisrichterstuhl
Wann?
(Zeitpunkt)
Nach der Entrückung
(1.Kor.15:35-53;
1.Thess.4:13-17;
Röm.14:10-12;
Phil.3:20; 2.Kor.5:10)
Für wen Für alle Gläubigen seit
(welche Adam bis zur EntrückGruppe) ung (Hebr.11:10.14.15.39.)
Das Völkergericht
Der grosse weisse
Thron
Zu Beginn des tausendjährigen Reiches, nach
der Schlacht von Harmagedon (Offb.19:1920:4-6; Matth.25:31- 46)
Am Ende des
tausendjährigen
Reiches
(Offb.20:11-15)
Für die Überlebenden
der Grossen Drangsal
(Matth.25:31.32)
Für alle Ungläubigen
aller Zeiten
(Offb.20:5)
Wo?
(Ort)
Im Himmel
Auf der Erde
Im Nichts (Himmel
und Erde sind
entflohen vor dem
Angesicht dessen, der
auf dem Throne sitzt)
Worum
geht es?
Um die Belohnung auch die Gläubigen
müssen Rechenschaft
ablegen von ihren Taten
2.Kor.5:10; Röm.14:10f
Um die Frage: wer darf
ins Reich hinein und wer
nicht? (Matth.25)
Um das endgültige
Los der Ungläubigen
und die Höhe der
Strafe (Offb.20:11-15
Jesus Christus (Matth.
25) und die Gläubigen
aller Zeitalter(Offb.20:4)
Jesus Christus allein
Die Behandlung der
'Brüder Jesu' während
der Drangsalszeit
entscheidet über den
Eingang ins Reich
(Matth.25:40 + 45)
Der Eintrag im Buch
des Lebens entscheidet über Leben oder
Tod - die Eintragungen
Die Reinigung der Erde
von allem Bösen - der
Neuanfang im
tausendjährigen Reich
(viele Bibelstellen)
Die endgültige
Trennung von 'gut'
und 'böse' - Voraus-
Wer ist Jesus Christus
der
Richter?
Nach
welchen
Kriterien
erfolgt
das Gericht?
Treue (Matth.25:23)
Qualität 1.Kor.3:12-15
Motivation: Liebe
(Offb.2:4)
Das Ziel
Vorbereitung für die
Hochzeit des Lammes
und für die Erscheinung
Jesu mit seiner Brautgemeinde auf dieser Erde
zu Beginn des Milleniums
Offb.19:7.8; 2.Thess.1:10
30
in den Büchern über die
Höhe der Strafe
(Offb.20:11ff)
setzung zur Schaffung
eines neuen Himmels
und einer neuen Erde der ewige Zustand
31
Emmaus-Fernbibelschule
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