Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 2014 in den 10 am stärksten besetzten Berufen in % in Deutschland, Männer und Frauen Männer Kraftfahrzeugmechatroniker Frauen 6,1 Kaufmann im Einzelhandel Kauffrau für Büromanagement 10,3 4,6 Industriemechaniker 3,5 Verkäufer 3,3 Fachinformatiker 3,2 Fachkraft für Lagerlogistik Medizinische Fachangestellte 6,7 3,7 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Verkäuferin 7,0 4,0 Elektroniker Kauffrau im Einzelhandel 8,1 5,3 Zahnmedizinische Fachangestellte 5,3 Industriekauffrau 3,0 Kaufmann im Groß- und Außenhandel 2,8 Kaufmann im Büromanagement 2,4 0 2 Friseurin 4,5 4 6 8 10 10 8 6 4 3,2 Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk 3,1 Hotelfachfrau 3,1 Bankkauffrau 2 0 Quelle: Statistisches Bundesamt (2015), Fachserie 11, Reihe 3, Berufliche Bildung abbIV45 Kommentierung und methodische Hinweise > Seiten 2 - 3 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 2014 in den 10 am stärksten besetzten Berufen in Deutschland Bei der Auswahl des Ausbildungsberufs erkennt man deutliche Unterschiede in der persönlichen Neigung zwischen Männern und Frauen. Die beliebtesten Berufe im Jahr 2014 sind bei den Männern vor allem technischer Natur, wie der Kraftfahrzeugmechaniker (6,1 %), der Industriemechaniker (4 %), der Elektroniker (3,7 %), der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (3,5 %) sowie der Fachinformatiker (3,2 %). Bei den Frauen dominieren dagegen vor allem kaufmännische Berufe, wie die Kauffrau für Büromanagement (10,3 %), die Kauffrau im Einzelhandel (8,1 %) und die Industriekauffrau (5,3 %). Des Weiteren lässt sich eine starke medizinische Ausrichtung erkennen (medizinische Fachangestellte 6,7 %; zahnmedizinische Fachangestellte 5,3 %). Insgesamt lässt sich bei den Männern eine breitere Streuung in der Wahl des Ausbildungsberufs erkennen als bei den Frauen. Während der Anteil der 10 am stärksten besetzten Ausbildungsberufe bei den Männern rund ein Drittel aller Berufe ausmacht, sind es bei den Frauen schon über 50 %. Fasst man die 20 häufigsten Ausbildungsberufe zusammen kommt man bei den Männern gerade einmal auf 56 % aller Ausbildungsberufe, während dies bei den Frauen bereits über 70 % ausmacht. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Anteil der Männer bei den Ausbildungsberufen insgesamt mit 60 % deutlich höher liegt als der Anteil der Frauen mit 40 %. Vergleicht man zusätzlich die Auswahl der Ausbildungsberufe nach Ausbildungsbereichen fällt auf, dass sowohl 60 % der Männer als auch 60 % der Frauen eine Ausbildung im Bereich von Industrie und Handel (einschließlich Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe) absolvieren. Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden erst in den weiteren Branchen sichtbar. Während 34 % der Männer eine Ausbildung in einem Handwerksberuf aufnehmen, beträgt dieser Anteil bei den Frauen nur 16 %. Dagegen entscheiden sich Frauen mit 18 % viel häufiger als Männer (gerade einmal 0,9 %) für eine Ausbildung in einem freien Beruf, wozu unter anderem Rechtsanwalts-, Notar- und Steuerfachangestellte sowie Medizinische, Zahnmedizinische und Tiermedizinische Fachangestellte zählen. Andere Bereiche wie die Landwirtschaft (Männer: 3,3 %, Frauen: 1,5 %) oder der öffentliche Dienst (Männer: 1,4 %, Frauen: 3,8 %) spielen dagegen bei den Ausbildungsberufen bei beiden Geschlechtern nur eine untergeordnete Rolle. Methodische Hinweise Die Daten entstammen dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes. Der Mikrozensus ist eine repräsentative Haushaltsbefragung, in der jährlich 1 % aller Haushalte in Deutschland, ausgewählt nach einem festgelegten statistischen Zufallsverfahren, zu ihrer Erwerbsbeteiligung, ihrer Ausbildung sowie zu ihren Lebensbedingungen befragt werden. Insgesamt nehmen rund 390.000 Haushalte mit 830.000 Personen am Mikrozensus teil. Jährlich wird ein Viertel aller in der Stichprobe enthaltenen Haushalte ausgetauscht. Folglich bleibt jeder Haushalt vier Jahre in www.sozialpolitik-aktuell.de Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen abbIV45 der Stichprobe. Bis zum Jahr 2004 bezog sich der Mikrozensus auf eine feste Berichtswoche im April oder Mai des jeweiligen Jahres. Seit 2005 erfolgt die Erhebung kontinuierlich über das Jahr verteilt. Auszubildende sind Personen, die aufgrund eines Ausbildungsvertrages nach dem Berufsbildungsgesetz eine betriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf durchlaufen. Ihre Ausbildung erfolgt durch das unmittelbare Lernen am Arbeitsplatz oder in den betrieblichen bzw. überbetrieblichen Ausbildungswerkstätten in Verbindung mit dem gleichzeitigen Besuch einer Berufsschule mit Teilzeitunterricht (Duales Ausbildungssystem). Als neu abgeschlossene Ausbildungsverträge werden nur solche Verträge gezählt, die im Berichtsjahr (= Kalenderjahr) angetreten und bis zum 31. Dezember nicht vorzeitig gelöst wurden. www.sozialpolitik-aktuell.de Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen abbIV45
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