BMWi-Markerschließungsprogramm für KMU: Markterkundung Kuba 2015 Medizin und Biotechnologie Markterkundung für deutsche Anbieter im Medizin- und Biotechnologiesektor KUBA – FAKTEN UND ZAHLEN Durchführer: Basisdaten Kuba Region Karibik Fläche 110.860,0 qkm Einwohner 2014: 11,2 Millionen Alphabetisierungsrate 100% bei Erwachsenen Geschäftssprache Spanisch Rohstoffe Zucker, Tabak, Zitrusfrüchte, Kaffee, Reis, Kartoffeln, Bohnen, Vieh, Holz Kobalt, Nickel, Eisenerz, Chrom, Kupfer, Salz, Kieselerde, Erdöl, Ackerland Mitglied in internationalen Wirtschaftszusammenschlüssen und -abkommen ALBA, ACS, ALADI, Andengemeinschaft, SELA, WTO; zu bilateralen Abkommen siehe www.wto.org - Trade Topics, Regional Trade Agreements, RTA Database, By Country Währung Konvertierbarer kub. Peso (CUC); kub. Peso (CUP) 1 US$ = 1 CUC (offiziell) 1US$ = 1 CUC; 1 Euro = 1,10 CUC Bezeichnung Kurs (Juli 2015) 1 Euro = 1,1027 CUC Wirtschaftliche Eckdaten Bruttoinlandsprodukt (BIP, nom.) - Mrd. US$ 2012: 73,2: 2013: 78,7; 2014: 82,5* BIP je Einwohner (nominal) - US$ 2012: 6.555; 2013:7.020, 2014: 7.359* (in US$: die kubanische Statistik legt für die Errechnung des BIP in US-Dollar einen Wechselkurs von 1 CUP = 1 US$ zugrunde) BIP-Entstehung (%) 2013: Handel/Gaststätten/Hotels 15,4, Bergbau/Industrie 14,0; Transport/Logistik/Kommunikation 9,4; Bau 6,5; Land-/Forst/Fischwirtschaft 5,0: Sonstige 49,7 Wirtschaftswachstum nach Sektoren (%, real) 2013: Bau 2,9; Bergbau/Herstellung 2,8, Land-/Forst-/Fischwirtschaft 2,6; Handel/Gaststätten/Hotels 2,5; Transport/Logistik/Kommunikation 2,3 Durchführer: Inflationsrate (%) 2013: 6,0; 2014: 5,3, 2015: 4,4* Arbeitslosenquote (%) 2013: 3,3; 2014: 3,6; 2015: 3,9* Ausländische Direktinvestitionen Transfer (Mio. US$) 2009: 24,4; 2010: 85,5; 2011: 110,0 Bestand (Mio. US$) 2009: 231,1; 2010: 316,7; 2011: 426,7 *) Schätzung bzw. Prognose Die verkündete Normalisierung der Beziehungen zu den USA dürfte vor allem die Überweisungen der Auslandskubaner antreiben, dem Tourismus Auftrieb verleihen und indirekt die Nachfrage nach hochwertigen Agrarerzeugnisse des Privatsektors auf Kuba beleben. Auch würden ausländische Investitionen durch einen möglichen Wegfall des Embargos auf mittelere Sicht attraktiver erscheinen. Die kubanische Wirtschaft hat sich 2014 mit einem Plus von 1,3% schwach entwickelt. Inoffizielle Aussagen von kubanischen Regierungsvertretern lassen darauf schliessen, dass deutlich niedrigere Nickelexporte sowie geringere Zuwendungen aus Venezuela für die Wachstumsschwäche 2014 verantwortlich sind. Die kubanische Regierung veröffentlicht grundsätzlich nur wenige Daten und diese oft mit grosser Verzögerung. Kuba hängt für eigene Investitionen und die Finanzierung von Nahrungsmittelimporten von Devisenzuflüssen ab. Mit niedrigen Devisenzuflüssen haben 2014 die öffentlichen Investitionen abgenommen. 2015 könnten sich die Devisenzuflüsse und damit auch die Investitionen leicht erholen. Die Regierung investiert in Sektoren, die mit der Grundversorgung der Bevölkerung zusammenhängen wie Stromerzeugung und –versorgung, Wasserversorgung, Gesundheit, Nahrungsmittelimporte. Außenhandel Import/Export in Mrd. USD 2012 % % 2013 % 2014* Einfuhr 13,9 -1,1 14,8 6,5 14,9 1,2 Ausfuhr 5,9 -4,4 5,6 -5,7 5,5 -1,6 Saldo -7,9 Außenhandelsquote (Ex- + Importe/BIP in %) 2012: 27,0; 2013:25,8; 2014:24,8* Exportquote (Exporte/BIP in %) 2012: 8,1; 2013: 7,1; 2014: 6,6* -9,2 -9,4 Durchführer: Einfuhrgüter nach SITC (% der Gesamteinfuhr) 2013: Mineralische Brennstoffe, Schmierstoffe 42,9; Maschinen, Fahrzzeuge 17,1; Nahrungsmittel 13,7; chemische Erzeugnisse 8,8 Ausfuhrgüter nach SITC (% der Gesamtausfuhr) 2013: Mineralölerzeugnisse 46,9; Nickel: 12,7; medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse 10,8; Zucker und –erzeugnisse 8,1 *) Schätzung bzw. Prognose Hauptlieferländer (2013): Venezuela, China, Spanien, Brasilien, Mexiko, Kanada und Italien Hauptabnehmerländer (2013): Venezuela, Kanada, Niederlande, China, Spanien Außenhandelsbeziehungen zu Deutschland Außenhandel (Mio. Euro) 2012 % 2013 % 2014 % dt. Einfuhr 41,3 16,3 55,2 33,7 32,6 -40,9 dt. Ausfuhr 181,7 16,5 184,5 1,5 191,3 3,7 Saldo 140,4 129,3 158,7 Deutsche Einfuhrgüter nach SITC (% der Gesamteinfuhr) 2014: Nahrungsmittel 51,3; Rohstoffe: 9,3; chemische Erzeugnisse 06; Mess-/Regeltechnik 0,2; Elektronik 0,1; Sonstige 38,5 Einschätzung des Geschäftsumfelds Hermes Länderkategorie 7 Ease of Doing Business 2014 Keine Angaben Global Competitiveness Index 2013–2014 Keine Angaben Corruption Perception Index 2013 63 von 175 Ländern Länderbonität Institutional Investor September 2014: Rang 164 Durchführer: Gewerbliches Eigentum Kuba garantiert als Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO) das Recht auf gewerbliches Eigentum. Auf der Basis der eingegangenen internationalen Verpflichtungen wurde 1995 eigens das Dekret 160 erlassen, wodurch die Anmeldung und der Schutz von Patenten für pharmazeutische und chemische Produkte eine spezielle Regelung erfuhr. Es folgte 1999 das Dekret 203 zum Schutz registrierter Marken. Die zuständige Behörde ist das Kubanische Büro für gewerbliches Eigentum (Oficina Cubana de la Propiedad Industrial - OCPI). Es existieren mehrere Anwaltskanzleien in Havanna, die Interessen ausländischer Unternehmen in Fragen des gewerblichen Eigentums, sowohl administrativ als auch juristisch vertreten können. Medizin und Biotechnologie Seit Mitte der 80er Jahre hat Kubas Regierung Milliarden in Gentechnik und Biotechnologie gesteckt. Im Januar 1992, als für das Land mit riesigen Wirtschaftsproblemen die schwierigste Etappe begann, forcierte Fidel Castro dennoch die Erweiterung der Anlagen. Es entstand das Zentrum für Molekulare Immunologie (CIGB), der Wissenschaftspool im Westen Havannas nahm endgültige Gestalt an. 217 Zentren und Filialen auf der Insel beschäftigen 74 000 Menschen mit Forschung, Herstellung und Vertrieb von Produkten der Biotechnologie. Der Zweig hat in einem Dutzend Staaten, vor allem in Kanada und China, Kooperationspartner und exportiert jährlich Erzeugnisse im Wert von 400 Millionen Dollar. In Lateinamerika ist Kuba der mit Abstand größte Arzneimittelexporteur. Insgesamt stehen 52 Länder auf der Käuferliste kubanischer Präparate. Kubanische Pillen und Fertigspritzen sind beliebt, weil sie bei hoher Qualität wesentlich günstiger zu haben sind als die der westlichen Mitbewerber. Doch Staaten wie Iran, Angola oder das befreundete Venezuela gehören nicht zu den Märkten, in denen sich mit guter Medizin auch gutes Geld verdienen lässt. Deshalb drängt Kuba mit aller Macht nach Europa, Kanada und Südostasien - die USA, der größte Pharmamarkt der Welt, fallen aber wegen des seit 1961 bestehenden Wirtschaftsembargos als Absatzmarkt aus. An der Arzneimittelproduktion beteiligen sich in Kuba neben dem CIGB vor allem das Finlay Institut und das Center of Molecular Immunology (CIM). Diese drei Elite-Schmieden bilden zusammen das Herzstück des Havanna-Bio-Cluster - eine in Lateinamerika einzigartige Bündelung biotechnischer Forschungs- und Produktionsanlagen, etwa 20 Kilometer westlich von Havanna. Um im Bereich der Biotechnologie und der pharmazeutischen Industrie des Landes eine Integration auf höherem Niveau zu erreichen, wurde die Unternehmensgruppe „BioCubaFarma“ Ende 2012 als Teil der Reformen des sozialistischen Wirtschaftsmodells gegründet. “BioCubaFarma” besteht aktuell aus 38 großen Unternehmen, beschäftigt 21.613 Mitarbeiter und ist ein Zusammenschluss der Unternehmen “Quimefa” (Produzent von Medikamenten) und dem Wissenschaftspool für Biotechnologie. Die Organisation produziert Generika, therapeutische Impfstoffe und prophylaktische (vorbeugende) Biopharmazeutika, diagnostische und medizintechnische High-Tech-Geräte und arbeitet auch an der Entwicklung der Neurowissenschaften und Neurotechnologien. Kuba exportiert jetzt auch sein Gesundheitssystem. Kubas Aufstieg in die Biotech-Elite ist eng verknüpft mit seinem straff organisierten Gesundheitswesen. Viele der 80 000 Ärzte sind mit dem Reglement klinischer Studien vertraut und speisen ihre Patientendaten in nationale Register ein. Das hilft bei der Suche nach betroffenen Patienten und beschleunigt die Erprobung neuer Substanzen. Viele Lateinamerikaner sehen in Kuba das medizinische Musterland. Ob Brustkrebsvorsorge. Impfkampagnen oder ärztliche Fortbildung: Kuba ist den meisten seiner Nachbarn weit voraus. Durchführer: Deutsche Institutionen zur Handelsförderung Zuständig für die Außenwirtschaftsförderung auf Bundesebene sind das Wirtschaftsreferat der Deutschen Botschaft, die DeutschRegionale Industrie- und Handelskammer für Zentralamerika und die Karibik (ZAKK) sowie Germany Trade and Invest (Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH). Lediglich die Deutsche Botschaft ist in Havanna ansässig. Die ZAKK agiert von Guatemala aus und Germany Trade & Invest unterhält ein Auslandsbüro in Mexiko-Stadt mit Zuständigkeit für Kuba. Aus: GTAI- Tipps für das Kubageschäft 2015 Quellen: GTAI Germany Trade and Invest Auswärtiges Amt ONEI Kuba Durchführer:
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